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Bericht: A1]gemeine analytische Methoden usw. 299 F~llung mit Schwefelwasserstoff erhi~lt man aus st~rker'als 1 n sehwefelsauren LSsun- geninfolgeunvoltsti~ndiger Fallungstark sehwankende Resultate. A.KvRTE~ACK~m t~ber das Cadmimn]odid-Sfiirkereagens, das P. ART~R, T.E. MOORE and J. L. L~B~T 1 schon friiher zur colorimetrisehen Bestimmung yon Oxydations- mitteln empfohlen hatten, stellte J. L. L~BWR~2 neue Untersuehungen an. ])as Reagens wird als ,,Linear-St~rkereagens" bezeichnet, weft die Farbintensit~t des Jodst~rkeb]aus, das in der LSsung durch Oxydationsmittel erzeugt wird, der Kon- zentration des Oxydationsmittels in einem weiten Bereich proportional ist. ]:)as Reagens wird hergestellt, indem man die LSsung yon 11 g Cadmiumjodid in 300 bis 400 ml Wasser 15 rain lang unter Konstanthaltung des Volumens in schwachem Sieden erhiilt, auf 800 ml verdiinnt, zur siedenden LSsung 2,50 g doppelt um- kristallierte A-~raktion yon Kartoffelst~rke (vgl. 1) langsam unter st~ndigem Riihren zugibt, unter Saugen dureh ein diehtes Filter (BaSOa-Filter) filtriert und nach dem Abkiihlen zu 1 Liter verdiinnt. Das Reagens ist infolge Anwesenheit der Cadmiumjodid-Komplexe an der Luft best~ndig. Es besitzt ohne Riicksieht auf sein Alter ungef~hr den p~-Wert 6,0. Wegen der starken Giftwirkung des Cadmiums kommen Mikroorganismen in der LSsung nicht aufi An Hand der Reaktion mit 0,002 m KBrO3-LSsung in sehwefelsaurer LSsung wird gezeigt, dai~ die optische Dichte der blauen LSsung bei 615 m# (der Wellenl~nge des Ab- sorptionsmaximums) streng proportional der Bromatkonzentration ist, die demnach aus der optisehen Dichte berectmet werden kann. Der Temperatureinfiul~ auf die ~arbiutensit~t ist zwischen 20 und 30~ C gering und zu vernachl~ssigen; natfirliches oder kiinst- liehes Lieht (Wolframdrahtlampe, ~luoreseenzlicht) haben eben- falls keinen Einflul~. ]:)as Reagens ist mindestens 9 Monate lang haltbar, ohne etwas yon seinem l~eaktionsverm5gen einzubiiBen. It. SC~DT. d Eine einfache Biirette fiir mikrogasanalytische Sclmellbestim- 7-~---! mungen, die als Absorptionspipette und als Mei~biirette dient, J besehreibt H. W~T~ 3. Wie man aus Abb. 1 entnimmt, handelt ~ b es sich um eine 40 em lange Capillare, die bei einer lichten Weite yon 0,7--1 mm in der Mitre als Absorptionsgef~13 eine | 0,25--0,50 ml fassende kugelige Erweiterung und am unteren Ende vorteilhaftest eine umgebogene Spitze hat. Die obere graduierte ~lfte der Capillare b verbindet der Zweiwegehahn a entweder i ....... ~f mit dem Triehter coder mit dem RShrehen d, das, gleich einer Tropfpipette, eine Gummikappe tr~gt. Zur Analyse wird die Bfi- rette mit Sperrfliissigkeit (H~O) geffillt, durehDriicken der Gummi- kappe yon der unteren Spitze her eine Blase des zu untersuchenden Gases angesaugt; nach Messen der Gasmenge (10--20 m1-3) in der MeBeapillare b wird das Absorptionsmittel (z. B. alkal. Pyrogallol- | 15sung fiir 02, Palladium-Sol ffir It2, ammoniakal. CuC1-LSsung fiir CO) durch den Triehter eingeffillt und naoh Beendung der Ab- sorption, sobald der Flfissigkeitsmeniskusim unteren Teile der Ca- ....... pillare bei geschlossenem Hahne nieht mehr ansteigt, die Gasblase Abb.1.Mikrobiixette erneut zur Ablesung gebracht. Um eine hinreichend konstante nach H. Wm~H. 1 j. Amer. Chem. Soe. 71, 3260 (1949); vgl. diese Z. 181, 281 (1950). 2 Analytic. Chemistry 23, 1247 (1951). Departm. of Chemistry, Kansas State College, Manhattan, Karts. 3 Mikroehemie u. Mikroehim. Aeta (Wien) 38, 268 (1951). Inst. s Allgemeine Chemie der Techn. Hochsehule Wien.

Eine einfache Bürette für mikrogasanalytische Schnellbestimmungen

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Page 1: Eine einfache Bürette für mikrogasanalytische Schnellbestimmungen

Bericht: A1]gemeine analytische Methoden usw. 299

F~llung mit Schwefelwasserstoff erhi~lt man aus st~rker'als 1 n sehwefelsauren LSsun- geninfolge unvoltsti~ndiger Fallung stark sehwankende Resultate. A.KvRTE~ACK~m

t~ber das Cadmimn]odid-Sfiirkereagens, das P. ART~R, T .E . MOORE and J. L. L ~ B ~ T 1 schon friiher zur colorimetrisehen Bestimmung yon Oxydations- mitteln empfohlen hatten, stellte J. L. L~BWR~2 neue Untersuehungen an. ])as Reagens wird als ,,Linear-St~rkereagens" bezeichnet, weft die Farbintensit~t des Jodst~rkeb]aus, das in der LSsung durch Oxydationsmittel erzeugt wird, der Kon- zentration des Oxydationsmittels in einem weiten Bereich proportional ist. ]:)as Reagens wird hergestellt, indem man die LSsung yon 11 g Cadmiumjodid in 300 bis 400 ml Wasser 15 rain lang unter Konstanthaltung des Volumens in schwachem Sieden erhiilt, auf 800 ml verdiinnt, zur siedenden LSsung 2,50 g doppelt um- kristallierte A-~raktion yon Kartoffelst~rke (vgl. 1) langsam unter st~ndigem Riihren zugibt, unter Saugen dureh ein diehtes Filter (BaSOa-Filter) filtriert und nach dem Abkiihlen zu 1 Liter verdiinnt. Das Reagens ist infolge Anwesenheit der Cadmiumjodid-Komplexe an der Luft best~ndig. Es besitzt ohne Riicksieht auf sein Alter ungef~hr den p~-Wert 6,0. Wegen der starken Giftwirkung des Cadmiums kommen Mikroorganismen in der LSsung nicht aufi An Hand der Reaktion mit 0,002 m KBrO3-LSsung in sehwefelsaurer LSsung wird gezeigt, dai~ die optische Dichte der blauen LSsung bei 615 m# (der Wellenl~nge des Ab- sorptionsmaximums) streng proportional der Bromatkonzentration ist, die demnach aus der optisehen Dichte berectmet werden kann. Der Temperatureinfiul~ auf die ~arbiutensit~t ist zwischen 20 und 30 ~ C gering und zu vernachl~ssigen; natfirliches oder kiinst- liehes Lieht (Wolframdrahtlampe, ~luoreseenzlicht) haben eben- falls keinen Einflul~. ]:)as Reagens ist mindestens 9 Monate lang haltbar, ohne etwas yon seinem l~eaktionsverm5gen einzubiiBen.

It. SC~DT.

d

Eine einfache Biirette fiir mikrogasanalytische Sclmellbestim- 7-~---! mungen, die als Absorptionspipette und als Mei~biirette dient, J besehreibt H. W~T~ 3. Wie man aus Abb. 1 entnimmt, handelt ~ b es sich um eine 40 em lange Capillare, die bei einer lichten Weite yon 0,7--1 mm in der Mitre als Absorptionsgef~13 eine | 0,25--0,50 ml fassende kugelige Erweiterung und am unteren Ende vorteilhaftest eine umgebogene Spitze hat. Die obere graduierte ~ l f t e der Capillare b verbindet der Zweiwegehahn a entweder i ....... ~f mit dem Triehter coder mit dem RShrehen d, das, gleich einer Tropfpipette, eine Gummikappe tr~gt. Zur Analyse wird die Bfi- rette mit Sperrfliissigkeit (H~O) geffillt, durehDriicken der Gummi- kappe yon der unteren Spitze her eine Blase des zu untersuchenden Gases angesaugt; nach Messen der Gasmenge (10--20 m1-3) in der MeBeapillare b wird das Absorptionsmittel (z. B. alkal. Pyrogallol- | 15sung fiir 02, Palladium-Sol ffir It2, ammoniakal. CuC1-LSsung fiir CO) durch den Triehter eingeffillt und naoh Beendung der Ab- sorption, sobald der Flfissigkeitsmeniskus im unteren Teile der Ca- ....... pillare bei geschlossenem Hahne nieht mehr ansteigt, die Gasblase Abb.1. Mikrobiixette erneut zur Ablesung gebracht. Um eine hinreichend konstante nach H. Wm~H.

1 j . Amer. Chem. Soe. 71, 3260 (1949); vgl. diese Z. 181, 281 (1950). 2 Analytic. Chemistry 23, 1247 (1951). Departm. of Chemistry, Kansas State

College, Manhattan, Karts. 3 Mikroehemie u. Mikroehim. Aeta (Wien) 38, 268 (1951). Inst. s Allgemeine

Chemie der Techn. Hochsehule Wien.

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300 Berieht: Allgemeine analytisehe Methoden usw.

Temperatur einzuhalten, stellt man die Biirette vor der Ablesung in einen Stand- zylinder mit Wasser. Der Druck ist befin Ablesen konstant, wenn man dabei die Biirette bis zum unteren Ende der Gasblase in H20 taucht oder einfach horizontal h~lt. Zur ~bereinst immung der Capillarit~tswirkung und der Wandbenetzung muB beim Ablesen stets die gleiche Sperrfliissigkeit vorliegen, man verdr~ngt deshalb dureh deren NachflieBenlassen das Absorptionsmittel schlieBlich wieder. Die Ab- sorption verl~uft immer sehr raseh, deshalb kTnnen auch sonst langsam wirkende Absorptionsmittel Verwendung finden. Bei erforderlicher Erw~rrnung zieht man die Biirette mehrmals rasch durch eine leuchtende Bunsenflamme. Die Bestimmnng yon COs maeht Schwierigkeiten, well es sich, auBer in Hg, in den meisten Sperr- fliissigkeiten etwas 16st; konz. H~S04 oder Glycerin lassen sich aber zur Not ver- wenden. Wie die Ergebnisse yon Vergleichsbestimmungen zeigen, ergibt die Mikro- methode sehr gut reproduzierbare, wean auch weniger genaue Werte als eine Makro- methode. A. ttEI~RMA~Zq.

Einen Apparat zur Wasserdampfdestillation und ]~xtraktion ira Halbmikro- maflstab beschreiben J . M. Co~oLLY und G. OL])~AM ~. In einem 25 • 150 mm Reagensgl~sehen (siehe Abb. 1 ) ist mittels einesKorkens ein einfaeher Wasserkiihler

[ ' ~ Py,'ex-5~satx

" ~ " 25 ~m hocl~ 8

G Pyfex-&c/Ter" 15 rnm, 20 nt~ hoch

A

Abb. 1. Apparat zur Wasserdampf- destillation und Extraktion nach

CONNOId~ und 0LDHA.~L

(,,K~ltefinger") eingesetzt. An seinem unteren Ende ist mitteIs Gummiring das Becherchen A befestigt, das unten mit einem kleinen Loch dnrehbohrt und mit einem R~kehen versehen ist, d as die I~erausnahme erleichtert. Im Becher A befindet sich, an die Wandung gut anschlieBend, ehl koniseh im Winkel yon 40 ~ zusammengefal- tetes Filterchen yon 3,5 em Durehmesser, das man mit Wasser benetzt. 1 ml der zu behandeln- den Probe gibt man auf den Boden des ~teagens- glases mit derselben Menge Wasser und einigen Porzellansplitterchen als Siedesteinen. Man destilliert mit kleiner Flamme; das Destillat bleibt auf dem Filterchen znrfiek und kann daraus mit Capillarpipette abgenommen werden. - - Der Alapara~ kann ebensogut ffir Extraktionen ver- wendet werden. Wfinseht man den festen l~iick- stand daraus durch Kristallisation oder Wagung zu bestimmen, so ist ffir die SubstanzlSsung das Beeherehen B vorgesehen, das sich eng an die Bodenkriimmung des Reagensglases anschmiegt.

H. ZELL~Ea.

Ein Mikroschwelelwasserstoffapparat~ der aus einfachen Teilen zusammen- gebaut ist und einen hohen Oruek ermTglicht, wurde yon J .T . STocK und P. HEA~R2 angegeben. In dem 500 ml-ERLENMEYER-Kolben ]3 (Abb. 1) ist mittels eines ein- gekerbten Korkens die FilterrShre A eingesetzt, die den mit Gummikorken ein- gepaflten Aus C mit den Pumpenventilen D und abschlieBend die Einleitungs- capillare tr~gt. Die FilterrThre A taucht in den ungef~hr zu zwei Drittel mit Salz- si~ure (1:1) gefiillten E~LE~IEyER-Kolben B; sie enthglt kleingebrochene Eisen- sulfidstiickchen und dariiber einen Glaswollebauschen zum Zuriickhalten yon FenchtigkeitstrSpfchen. Die beiden Ventile F im Aufsatz sind bis auf die 1 mm

1 Analyst (Lond.) 76, 495 (1951). Loughborough College, Leics. z Analyst 76, 496 (1951). Norwood Technical College, Knight 's Hill, London,

S. E. 27.