2
228 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden Bd. 177 Bestimmung yon Arsenat in LSsungen der Natriumsalze yon Monomethyl- und Dimethylarsinsiiure. Das yon D. MAaYsz 1 beschriebene Verfahren besteht in der papierehromatographisehen Abtrennung des Arsenats und seiner darauf folgen- den colorimetrisehen Bestimmung. Das Arsenat tritt in den L5sungen der AlkyL arsins~uren als Verunreinigung oder als Zersetzungsprodukt auf. -- Arbeitsweise. Zm" qualitativen Trennung tri~gt man yon L5sungen, die etwa 0,1 g Substanz in 10 ml enthalten, 50--350 #g entspreehende Mengen auf l~undfilter yon 9,5 oder 11 cm ;~ auf und ehromatographiert mit dem Gemiseh n-Butanol-Eisessig-Wasser (100:20 : 38). Das Sichtbarmaehen der l~inge geschieht am eilffaehsten mit 10~ iger KaliumjodidlSsung (Braurffiirbung, naeh einigen Stunden versehwindend). Weitere Nachweise, die in der Originalarbeit n~her besehrieben sind, beruhen auf den Umsetzungen mit LSsungen yon I-typophosphit, Oxin + FeC13 oder M~olybdat + Hydrazinsulfat. -- Zur quantitativen Bestimmung verwendet man Streifen yon Whatman-Papier Nr. 1 yon 2 cm Breite und 23 cm Li~nge und tr~gt mit einer Mikropipette die zu untersuehende LSsung, 25--400 ttg Substanz entsprechend, auf. Anschliel~end verfghrt man naeh den Angaben yon Z. MAtCGASI~SK]:, A. SZY- ~A~SKA und L. WASILEWSKA 2 (absteigende Entwieklung). Man schneider den Arsenatfleck entsprechend dem mit Kaliumjodid siehtbar gemachten aus, und eluiert mit 10~ Essigs~iure. Den 0,5 ml betragenden Extrakt bringt man in einen 10 ml-Mel~kolben und verfiihrt nunmehr nach einer der beiden folgenden Methoden. -- I. Man versetzt die in dem Me~kolben enthaltene ArsenatlSsung mit 6 ml 10~ Essigs~iure und 2 ml des yon F. L. HAg~ und R. Lvc~Avs 3 be- sehriebenen ~olybd~treagenses, schiittelt und stellt ~iir 30 min ins siedende Wasser- bad. Die LSsung besitzt zuni~ehst eine hellgelbe F~rbung, die aber bald in Blau fibergeht. Man ktihlt dann ab, erggnzt mit 10~ Essigsiiure bis znr Marke und miler mit l~otfilter. In gleieher Weise behandelt man Bezugsproben mit bekanntem Arsenatgehalt. -- II. (naeh 1~. MILTON und W. DVFFIEL1)a). Das erforderliche l~eagens bereitet man dutch Vermisehen gleieher Volumteile einer LSsung yon 9,5 g Natriummolybdat in 100 ml Wasser und 13 n Sehwefels~ure sowie durch Verdiinnen yon 1 ml einer 40~ LSsung yon Zinn(II)-chlorid in konz. Salz- si~ure auf 200 ml mit Wasser. Dem A~senateluat iiigt man 1 ml 0,1 n Jod-, 1 ml 1 n ~qatriumhydrogenearbonat-, 2 ml der obigen Molybdat-, 1 ml l~ lqatrium- hych'ogensulfit- und 1 ml der 0,2~ Zinn(II)-ehloridlSsung zu und fiillt mit 10~ Essigsi~ure zur Marke aui. Die angegebene Reihenfolge der t~eagentien- zugabe mul3 eingehalten werden. Vor Znsatz der Zinn(II)-ehloridlSsung muB vor- siehtig bis zum AufhSren der Kohlendioxydentwieklung gesehwenkt werden. Die Blauf~rbung tritt sp~testens naeh 5 min auf. Die Bestimmungsgenauigkeit betrggt bei beiden Methoden etwa 10~ was fiir die Bewertung der ampullierten Pr~parate ausreicht. Chem. analit. (Warszawa) 4, 73--81 (1959) [Polniseh]. (Mit engl. Zns.fass.) Arzneimittel-Inst. Warsehau (Polen). -- ~ Aeta Polon. pharm. 2, 65 (1955). -- a diese Z. 14:9, 172 (1956). -- ~ Analyst 67,279 (1942); vgl. diese Z. 1~1,211 (1950). H. F~Y~ Eine einfaehe radiometrisehe Bestimmungsmethode yon Jodid and Jod in offizinellen alkoholisehen Jodl5sungen und in anderen Jod-JodidlSsungen be- schreiben M. SAa$6~ovX, J. MAz~ und J. TSLr ~. Man titriert zun~chst alas Jodidion radiometrisch mit einer markier~en 0,1 n ~~ wozu nur zwei Messungen notwendig sind. In einem anderen aliquoten Teil der zu untersuehenden L5sung reduziert man das Jod zu Jodid and bestimmt dieses analog. Der Jod- gehalt ergibt sieh aus der Differenz. -- Ausfiihrung. Etwa 2 g Jodl5sung werden mit 60~ ~thanol (bei wi~i~rigen LSsungen mit Wasser) auf 10 ml aufgefiillt. Von dieser LSsung pipettiert man 4mal je 2 ml in Zentrifugiergliiser, versetzt den

Eine einfache radiometrische Bestimmungsmethode von Jodid und Jod in offizinellen alkoholischen Jodlösungen und in anderen Jod-Jodidlösungen

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Eine einfache radiometrische Bestimmungsmethode von Jodid und Jod in offizinellen alkoholischen Jodlösungen und in anderen Jod-Jodidlösungen

228 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden Bd. 177

Bestimmung yon Arsenat in LSsungen der Natriumsalze yon Monomethyl- und Dimethylarsinsiiure. Das yon D. MAaYsz 1 beschriebene Verfahren besteht in der papierehromatographisehen Abtrennung des Arsenats und seiner darauf folgen- den colorimetrisehen Bestimmung. Das Arsenat t r i t t in den L5sungen der AlkyL arsins~uren als Verunreinigung oder als Zersetzungsprodukt auf. -- Arbeitsweise. Zm" qualitativen Trennung tri~gt man yon L5sungen, die etwa 0,1 g Substanz in 10 ml enthalten, 50--350 #g entspreehende Mengen auf l~undfilter yon 9,5 oder 11 cm ;~ auf und ehromatographiert mit dem Gemiseh n-Butanol-Eisessig-Wasser (100:20 : 38). Das Sichtbarmaehen der l~inge geschieht am eilffaehsten mit 10~ iger KaliumjodidlSsung (Braurffiirbung, naeh einigen Stunden versehwindend). Weitere Nachweise, die in der Originalarbeit n~her besehrieben sind, beruhen auf den Umsetzungen mit LSsungen yon I-typophosphit, Oxin + FeC13 oder M~olybdat + Hydrazinsulfat. -- Zur quantitativen Bestimmung verwendet man Streifen yon Whatman-Papier Nr. 1 yon 2 cm Breite und 23 cm Li~nge und tr~gt mit einer Mikropipette die zu untersuehende LSsung, 25--400 ttg Substanz entsprechend, auf. Anschliel~end verfghrt man naeh den Angaben yon Z. MAtCGASI~SK]:, A. SZY- ~A~SKA und L. WASILEWSKA 2 (absteigende Entwieklung). Man schneider den Arsenatfleck entsprechend dem mit Kaliumjodid siehtbar gemachten aus, und eluiert mit 10~ Essigs~iure. Den 0,5 ml betragenden Extrakt bringt man in einen 10 ml-Mel~kolben und verfiihrt nunmehr nach einer der beiden folgenden Methoden. -- I . Man versetzt die in dem Me~kolben enthaltene ArsenatlSsung mit 6 ml 10~ Essigs~iure und 2 ml des yon F. L. HAg~ und R. L v c ~ A v s 3 be- sehriebenen ~olybd~treagenses, schiittelt und stellt ~iir 30 min ins siedende Wasser- bad. Die LSsung besitzt zuni~ehst eine hellgelbe F~rbung, die aber bald in Blau fibergeht. Man ktihlt dann ab, erggnzt mit 10~ Essigsiiure bis znr Marke und miler mit l~otfilter. In gleieher Weise behandelt man Bezugsproben mit bekanntem Arsenatgehalt. - - II. (naeh 1~. MILTON und W. DVFFIEL1)a). Das erforderliche l~eagens bereitet man dutch Vermisehen gleieher Volumteile einer LSsung yon 9,5 g Natriummolybdat in 100 ml Wasser und 13 n Sehwefels~ure sowie durch Verdiinnen yon 1 ml einer 40~ LSsung yon Zinn(II)-chlorid in konz. Salz- si~ure auf 200 ml mit Wasser. Dem A~senateluat iiigt man 1 ml 0,1 n Jod-, 1 ml 1 n ~qatriumhydrogenearbonat-, 2 ml der obigen Molybdat-, 1 ml l~ lqatrium- hych'ogensulfit- und 1 ml der 0,2~ Zinn(II)-ehloridlSsung zu und fiillt mit 10~ Essigsi~ure zur Marke aui. Die angegebene Reihenfolge der t~eagentien- zugabe mul3 eingehalten werden. Vor Znsatz der Zinn(II)-ehloridlSsung muB vor- siehtig bis zum AufhSren der Kohlendioxydentwieklung gesehwenkt werden. Die Blauf~rbung tr i t t sp~testens naeh 5 min auf. Die Bestimmungsgenauigkeit betrggt bei beiden Methoden etwa 10~ was fiir die Bewertung der ampullierten Pr~parate ausreicht.

Chem. analit. (Warszawa) 4, 73--81 (1959) [Polniseh]. (Mit engl. Zns.fass.) Arzneimittel-Inst. Warsehau (Polen). -- ~ Aeta Polon. pharm. 2, 65 (1955). -- a diese Z. 14:9, 172 (1956). -- ~ Analyst 67,279 (1942); vgl. diese Z. 1~1,211 (1950).

H. F ~ Y ~

Eine einfaehe radiometrisehe Bestimmungsmethode yon Jodid and Jod in offizinellen alkoholisehen Jodl5sungen und in anderen Jod-JodidlSsungen be- schreiben M. SAa$6~ovX, J. M A z ~ und J. TSLr ~. Man titriert zun~chst alas Jodidion radiometrisch mit einer markier~en 0,1 n ~~ wozu nur zwei Messungen notwendig sind. In einem anderen aliquoten Teil der zu untersuehenden L5sung reduziert man das Jod zu Jodid and bestimmt dieses analog. Der Jod- gehalt ergibt sieh aus der Differenz. -- Ausfiihrung. Etwa 2 g Jodl5sung werden mit 60~ ~thanol (bei wi~i~rigen LSsungen mit Wasser) auf 10 ml aufgefiillt. Von dieser LSsung pipettiert man 4mal je 2 ml in Zentrifugiergliiser, versetzt den

Page 2: Eine einfache radiometrische Bestimmungsmethode von Jodid und Jod in offizinellen alkoholischen Jodlösungen und in anderen Jod-Jodidlösungen

1960 3. Analysenmethoden anf dem Gebiete der Pharmazie 229

Inha l t zweier Gl~ser mi t verschiedenen Mengen 0,1 n2~ (die zu- gesetzte Menge muB den _~quivalenzp~nkt iibersehreiten), den InhMt der beiden anderen Gl~ser mi t je 0,5 ml etwa 0,5 n Na~S~O3-L6sung und wieder mi~ ver- schiedenen Mengen der 0,1 n 2~ Das Volumen wird in allen 4 Gl~isern mi t dest. Wasser auf 10 ml aufgeftillt; dann wird zentrifugiert und yon den klaren oberen Schiehten werden je 0,2 ml in A]uminiumsohalen pipet t ier t , getrocknet und ihre Aktivitf i t gemessen. Berechnung: V :~ = V2( I 3 - - F ) - - V3( I 2 - - F ) ] / ( I 3 - - I~). Darin bedeuten Vx die Anzahl Milliliter MaBlSsung, die zum Erreiehen des Aqui- valenzpunktes notwendig sind, I s (13) die Aktivit~it der L6sung nach Zugabe yon V z (V3) Milliliter MaB15sung, F die Akt ivi t~t der LSsung im -~quivalenzpunkt. 2' wird fiir eine Serie ~hnlich zusammengesetzter Yroben gemeinsam dnreh Auf- nahme der gesamten Ti t ra t ionskurve bes t immt 2.

1 ~eskosIov. Farmac 8, 567--568 (1959) [Slowakiseh]. (Mit russ., dtsch, u. engl. Zus.fass.) Techn. Hoehsch. Brat is lava (~SR). - - 2 Siehe J. T6LGYESSY, M. SAxgf~- NovJ~ u. J. MAJER: ~eskoslov. Farmac. 8, 565 (1959); vgl. diese Z. 177, 227 (1959).

Z. STEJSKAL

Uber die Identifizierung der Lokalanaesthetica (L-A) Butacain (1), Bute th- amin (2), Chloroprocain (3)~ Dyelonin (4), _~thylaminobenzoat (5)~ Lidoeain (6), Mepryleain (7), Metabutethamin (8), Metabutoxyeain (9), Naepain (10), Pareth- oxycain (11)~ Piperoeain (12), Proeain (13)~ Proparaeain (14), Propoxyeain (15) und Tetraeain (16) ber ichten H. M. KOEn%~ und E. G. F~L1)MA~N 1. I so- l i erung der L - A . Soweit diese nicht bereits in Form ihrer w~l~rigen SalzlSsungen vorliegen (A), extruhier t m an sie aus genau gewogenen Proben (2--4 g) ihrer pharmazeut ischen Zuberei tungen mit i0 ml l~ Sa]zsiiure. Die filtrierten Aus- zfige schii t tel t m an in einem kleinen Scheidetrichter nach Zusatz yon 3 ml 10~ Ammoniak mi t genau 10 ml Chloroform (Clf) 1 rain lang. Dann dampf t man 5 ml der Clf-Phase his fast zur Trockne ein, gibt 5 ml l~ Salzs~ure zu a n d erhi tzt bis zum Verschwinden des C1LGeruches. Nun iiberffihrt man die LSsung quan- t i t a t i v in einen 10 m]-Megkolben und ffillt mi t Wasser his zur Marke auf (B). Zur t terste] lung der Pil~rate erhitzt m an eine Mischung yon 1 ml Wasser und 2 ml A oder B zum Sieden, gibt 1 ml ges~tt. PikrinsiiurelSsung in 200/oigem ~ thano l zu und ls abkfihlen, erforderlichenfalls kfihlt man mi t Eis his zum Auft re ten einer KristMlisation. Diese saugt m an ab, kristallisiert sie, falls notwendig, aus w~grigem :~thanol um und t rocknet sie im Vakuumexsiccator fiber Magnesiumperehlorat . - - Die Te t rapheny lobora t e der L-A gewinnt man dutch Versetzen yon 4 ml A oder B mi t 1- -2 ml 6 n Salzs~iure (die LSsung muncher L-A mu~ dagegen durch tropfen- weisen Zusatz yon n-Natronlauge abgestumloft werden). Zur sauer reagierenden LSsung gibt man unter l%iihren eine 6~ w~grige LSsung yon Nat r iumte t ra- phenyloborat , bib keine weitere F~]lung mehr auftr i t t . Nach deren Absaugen t rocknet man sie 8 - -24 Std lung bei 60~ und kristMlisiert aus Aceton-Dioxan ( I :1) un te r Zusatz yon etwas Essigs~ure urn. - - Die 2~apierchromatographische E n t w i c ~ l u n g der L-A ffihrt m an mi t je 0,01 ml A oder B nach bekann tem Verfahren auf Wha tmau-Pap ie r Nr. 1 mi t der o rgan i schen Phase des Systems Butano]- 37,5~ Salzs~iure-Wasser (30:5:37,5)( I ) dureh, wobei man die Konstanz des HC1-Gehaltes des Fliel~mittels e inhal ten muB. Die 4 Std an der Luft getrockneten P-chr be t rach te t m an zur Loka]isation der L-A unter der UV-Lampe oder beslorfih~ sie mi t modifiziertem I)ragendorff-t%eagens (siehe unten) bzw. mi t einer L6sung yon 1,5 g Ka l iumpermangana t in 1 ml 6 n Salzs~ure und Wasser bis zu 100 ml End- volumen. Als weiteres FlieBmittel (II) dient das System ]~utanol-Eisessig-Wasser (40 : 10 : 50). -- Schlieglich stellt m~n noch das Absorpt ionsmaximum und -minimum tier Substanz]Ssungen ffir IJV-Licht nach bekann te r Arbei ts technik lest. Die an- geffihrten L-A zeigen ;folgende Kons tan ten (]%eihenfolge: F P des Pikrates , F P des