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4. Auf Physiologie und Pathologie beziigliehe. 455 den theoretischenWerten besonders nahe kommen, vorzuziehen ware, ausgenommen vielleieht zur Prtifung yon rohen Lipidextrakten von Geweben, die viel Sterine enthalten. H. FREYTAG. Eine Methode zur direkten Messung yon radioaktivem Jod in hydrolysierten Sehilddriisenfraktionen besehreibt K. P. CHAKRA~ORTY 1. - - Arbeitsvorschri]t. Die Versuchstiere (Ratten) erhalten intraperitonal 20~25 #C tragerfreies, aktives Jod injiziert, werden naeh definierten Zeitintervallen nait Nembutal narkotisiert, sorg- f~ltig ausgeblutet, die Schilddriise reseziert und schnell gewogen. Die resezierte Schilddrtise wird naeh dem Verfahren yon M. F. BLAV ~ hydrolysiert und fraktio- niert. Das Thyroxin findet sich in der Butanolfraktion; in der Nicht-Thyroxin- fraktion sind Monojodtyrosin und Dijodtyrosin enthalten, die anorganische Jod- fraktion enth~lt nieht unagesetztes Jod. Die AktivR~tsmessungen werden in der Weise ausgefiihrt, dab 1 nal jeder Fraktion auf einen Pr~para~ntrager gebraeht und unter dem Endfensterzahler ina Bleigehause gez~hlt wird. Im Falle der Thy- roxin- bzw. Iqieht-Thyroxinfraktionenerweist sieh ein Korrektttrfaktor fiir Selbst- absorption als notwendig. Ffir Butanol (Thyroxinfraktion) ergibt sieh ein Faktor 0,85 dttrch Vergleiehsnaessung gleicher Aktivitatsmengen in butanoliseher und waBriger LSsung. In der w~rigen LSsung der Nieht-Thyroxinfraktion ist ein Korrekturfaktor fiir die Konzentration an Fremdsalzen erforderlich; diese Kor- rektur ist unabhi~ngig yon der Natur des Fremdsalzes (untersueht wird der Einflu[~ yon KC1, Na2SO 4 und KJ), ist jedoeh ~ine lineare Funktion der Fremdsalzkonzen- tration (mit deren Ansteigen die Inapulszahl sinkt). Die anorganische Jodfraktion bedarf keiner Korrektur. F. WEIGEL. Zur Bestimmtmg yon 8,5-Dijodtyrosin (I) verSffentliehten N. R. MOVDOAL L. K. RA~IACHANDRA:~ und P. S. S~MA ~ ein colorimetrisches Ver/ahren, das auf folgendem Prinzip beruht. Wird ein Jod-Atona yon I durch die Nitrosogruppe ersetzt 4, so entsteht eine Verbindung, die mit Metallen farbige Chelatkonaplexe gibt. Der griine Kobaltkomplex ist besonders stabil und ermSglicht eine spezifisehe eolorimetrisehe Bestimmung yon I in Jodproteinen, naeh vorhergehender Ab- trennung yon Thyroxin mittels Butanol. -- Au]stellung der Eichkurve. 108,4 mg 3,5-Dijodtyrosindihydrat werden in 100 ml Wasser gelSst, das 4 Tropfen 10 n Natronlauge enthalt. 1 ml _~ 1 mg I. Aliquote Teile dieser LSsnng werden mit 0,5 ml m NaC1-L5sung 5 versetzt und auf 5 ml anfgef/illt. Man gibt 0,2 ml n Salz- saute und 0,2ml l~ NatriumnitritlSsung hinzu und halt die Misehung 30 rain auf 38~ C. ])ann versetzt manmit 0,05 ml l%iger KobaltchloridlSsung und 5 ml einer Misehung yon 3 Vol ges~ttigter NatriumacetatlSsung und 2 Vol 20%iger Essigsaure. Fiir den Leerwert wird an Stelle der StandardlSsung destilliertes Wasser verwendet. Die entstandene FarblSsung (2 max. 390---395 m#) wird unter Verwendung eines Blaufilters gemessen. Das BEE~sche Gesetz grit fiir )/[engen v0n 0,1--0,9 nag I in 10,45 ml. Arbeitsvorschri/t /iir kiinstliche und nati~rliche Jod- proteine. 200--500 mg Protein werden mit 4---10 ml 5 n Natronlauge im Olbad bei 115--120~ C 8 Std lang hydrolysiert. Das Hydrolysat wird in einem graduierten 1 Naturwissenschaften 41, 163--164 (1954). Chittaranjan Cancer ttosp., Calcutta (Indien). 2 j. biol. Chemistry 102, 269 (1933). 3 Analyst (London) 79, 4346 (1954). Univ. Madras (Indien). 4 Ko~A~, W. : ttoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 288, 107 (1951). 5 Kochsalz, das in Eiweil3hydrolysaten enthalten ist, bewirkt eine Erh6hung tier Extinktion. Daher wird auch bei der Herstellung der Standardl6stmgen Koch- salz zugesetzt.

Eine Methode zur direkten Messung von radioaktivem Jod in hydrolysierten Schilddrüsenfraktionen

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Page 1: Eine Methode zur direkten Messung von radioaktivem Jod in hydrolysierten Schilddrüsenfraktionen

4. Auf Physiologie und Pathologie beziigliehe. 455

den theoretischenWerten besonders nahe kommen, vorzuziehen ware, ausgenommen vielleieht zur Prtifung yon rohen Lipidextrakten von Geweben, die viel Sterine enthalten. H. FREYTAG.

Eine Methode zur direkten Messung yon radioaktivem Jod in hydrolysierten Sehilddriisenfraktionen besehreibt K. P. CHAKRA~ORTY 1. - - Arbeitsvorschri]t. Die Versuchstiere (Ratten) erhalten intraperitonal 20~25 #C tragerfreies, aktives Jod injiziert, werden naeh definierten Zeitintervallen nait Nembutal narkotisiert, sorg- f~ltig ausgeblutet, die Schilddriise reseziert und schnell gewogen. Die resezierte Schilddrtise wird naeh dem Verfahren yon M. F. BLAV ~ hydrolysiert und fraktio- niert. Das Thyroxin findet sich in der Butanolfraktion; in der Nicht-Thyroxin- fraktion sind Monojodtyrosin und Dijodtyrosin enthalten, die anorganische Jod- fraktion enth~lt nieht unagesetztes Jod. Die AktivR~tsmessungen werden in der Weise ausgefiihrt, dab 1 nal jeder Fraktion auf einen Pr~para~ntrager gebraeht und unter dem Endfensterzahler ina Bleigehause gez~hlt wird. Im Falle der Thy- roxin- bzw. Iqieht-Thyroxinfraktionen erweist sieh ein Korrektttrfaktor fiir Selbst- absorption als notwendig. Ffir Butanol (Thyroxinfraktion) ergibt sieh ein Faktor 0,85 dttrch Vergleiehsnaessung gleicher Aktivitatsmengen in butanoliseher und waBriger LSsung. In der w~rigen LSsung der Nieht-Thyroxinfraktion ist ein Korrekturfaktor fiir die Konzentration an Fremdsalzen erforderlich; diese Kor- rektur ist unabhi~ngig yon der Natur des Fremdsalzes (untersueht wird der Einflu[~ yon KC1, Na2SO 4 und KJ), ist jedoeh ~ine lineare Funktion der Fremdsalzkonzen- tration (mit deren Ansteigen die Inapulszahl sinkt). Die anorganische Jodfraktion bedarf keiner Korrektur. F. WEIGEL.

Zur Bestimmtmg yon 8,5-Dijodtyrosin (I) verSffentliehten N. R. MOVDOAL L. K. RA~IACHANDRA:~ und P. S. S~MA ~ ein colorimetrisches Ver/ahren, das auf folgendem Prinzip beruht. Wird ein Jod-Atona yon I durch die Nitrosogruppe ersetzt 4, so entsteht eine Verbindung, die mit Metallen farbige Chelatkonaplexe gibt. Der griine Kobaltkomplex ist besonders stabil und ermSglicht eine spezifisehe eolorimetrisehe Bestimmung yon I in Jodproteinen, naeh vorhergehender Ab- trennung yon Thyroxin mittels Butanol. - - Au]stellung der Eichkurve. 108,4 mg 3,5-Dijodtyrosindihydrat werden in 100 ml Wasser gelSst, das 4 Tropfen 10 n Natronlauge enthalt. 1 ml _~ 1 mg I. Aliquote Teile dieser LSsnng werden mit 0,5 ml m NaC1-L5sung 5 versetzt und auf 5 ml anfgef/illt. Man gibt 0,2 ml n Salz- saute und 0,2ml l~ NatriumnitritlSsung hinzu und halt die Misehung 30 rain auf 38 ~ C. ])ann versetzt m a n m i t 0,05 ml l%iger KobaltchloridlSsung und 5 ml einer Misehung yon 3 Vol ges~ttigter NatriumacetatlSsung und 2 Vol 20%iger Essigsaure. Fiir den Leerwert wird an Stelle der StandardlSsung destilliertes Wasser verwendet. Die entstandene FarblSsung (2 max. 390---395 m#) wird unter Verwendung eines Blaufilters gemessen. Das BEE~sche Gesetz grit fiir )/[engen v0n 0,1--0,9 nag I in 10,45 ml. Arbeitsvorschri/t /iir kiinstliche und nati~rliche Jod- proteine. 200--500 mg Protein werden mit 4---10 ml 5 n Natronlauge im Olbad bei 115--120 ~ C 8 Std lang hydrolysiert. Das Hydrolysat wird in einem graduierten

1 Naturwissenschaften 41, 163--164 (1954). Chittaranjan Cancer ttosp., Calcutta (Indien).

2 j . biol. Chemistry 102, 269 (1933). 3 Analyst (London) 79, 4 3 4 6 (1954). Univ. Madras (Indien). 4 Ko~A~, W. : ttoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 288, 107 (1951). 5 Kochsalz, das in Eiweil3hydrolysaten enthalten ist, bewirkt eine Erh6hung

tier Extinktion. Daher wird auch bei der Herstellung der Standardl6stmgen Koch- salz zugesetzt.