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Eine Methode zur Wolframbestimmung Von HERBERT BRINTZINGFER, FRITZ RAUSCH und MARTIN BACKHAUSEN Inhaltsiibersicht Zur quantitativen Bestimmung des Wolframs in Ereen, Schlacken usw. eignet sich der AufschluB mit Natriumsulfid (Natriumsulfat in reduzierender Atmosphiire) mit anschliel3ender Fiillung der Wolframsiiure aus der Losung des Aufschlusses. Die sehr guten Wolframsaureausbeuten, die durch ein von uns aus- gearbeitetes Verfahren zur Gewinnung von Wolframsaure aus wolfram- haltigen Schlacken und Wolframerzen erzielt wurden, veranlal3ten uns, dieses Verfahren zu einer analytischen Methode fur die Wolframbe- stimmung zu entwickeln. Man schlieBt hierbei die wolframhaltige Substanz mit Natriumsulfid in statu nascendi auf, indem man die sehr feingepulverte Substanz (KorngroBe kleiner als 0,06 mm) rnit einem UberschuB von wasserfreiem Natriumsulfat vermischt im Silberschiffchenl) etwa eine Stunde lang im Rohrenofen auf eine zwischen 750" und 850" C liegende Temperatur erhitzt, wahrend gleichzeitig Wasserstoff oder Leuchtgas als Reduktions- mittel durch die Rohre geleitet wird. Das so erhaltene Sintergut wird mit kochendem destilliertem Wasser ausgelaugt ; die Losung wird abfiltriert und mit Ammoniumchlorid zur Abstumpfung der uberschussigen Lauge gekocht, wobei Eisensulfid, Mangansulfid und Kieselsaure ausfsllen. Man filtriert vom Niederschlag ab, wascht diesen gut aus und fallt nun die Wolframsaure mit Salpeter- siiure aus. Die Wolframsaure wird auf einen Porzellan- oder Glasfritten- tiegel abfiltriert. Man lost sie mit Ammoniak wieder auf, dampft die l) Wir verwendeten ein Silberschiffchen, das aus einer Silber-Nickel- legierung rnit 0,404 Nickelgehalt hergestellt wurde und das sich sehr gut bewiihrte. Durch die Zulegierung von sehr wenig Nickel .zum Silber wird das die mechanischen Eigenschaf ten des Silbers verschlechternde Kornwachs- turn verhindert. (Siehe K. W. FROHLICH, Chem. Fabrik 12, 30 (1939)).

Eine Methode zur Wolframbestimmung

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Page 1: Eine Methode zur Wolframbestimmung

Eine Methode zur Wolframbestimmung

Von HERBERT BRINTZINGFER, FRITZ RAUSCH und MARTIN BACKHAUSEN

Inhaltsiibersicht Zur quantitativen Bestimmung des Wolframs in Ereen, Schlacken usw.

eignet sich der AufschluB mit Natriumsulfid (Natriumsulfat in reduzierender Atmosphiire) mit anschliel3ender Fiillung der Wolframsiiure aus der Losung des Aufschlusses.

Die sehr guten Wolframsaureausbeuten, die durch ein von uns aus- gearbeitetes Verfahren zur Gewinnung von Wolframsaure aus wolfram- haltigen Schlacken und Wolframerzen erzielt wurden, veranlal3ten uns, dieses Verfahren zu einer analytischen Methode fur die Wolframbe- stimmung zu entwickeln.

Man schlieBt hierbei die wolframhaltige Substanz mit Natriumsulfid in statu nascendi auf, indem man die sehr feingepulverte Substanz (KorngroBe kleiner als 0,06 mm) rnit einem UberschuB von wasserfreiem Natriumsulfat vermischt im Silberschiffchenl) etwa eine Stunde lang im Rohrenofen auf eine zwischen 750" und 850" C liegende Temperatur erhitzt, wahrend gleichzeitig Wasserstoff oder Leuchtgas als Reduktions- mittel durch die Rohre geleitet wird.

Das so erhaltene Sintergut wird mit kochendem destilliertem Wasser ausgelaugt ; die Losung wird abfiltriert und mit Ammoniumchlorid zur Abstumpfung der uberschussigen Lauge gekocht, wobei Eisensulfid, Mangansulfid und Kieselsaure ausfsllen. Man filtriert vom Niederschlag ab, wascht diesen gut aus und fallt nun die Wolframsaure mit Salpeter- siiure aus. Die Wolframsaure wird auf einen Porzellan- oder Glasfritten- tiegel abfiltriert. Man lost sie mit Ammoniak wieder auf, dampft die

l) Wir verwendeten ein Silberschiffchen, das aus einer Silber-Nickel- legierung rnit 0,404 Nickelgehalt hergestellt wurde und das sich sehr gut bewiihrte. Durch die Zulegierung von sehr wenig Nickel .zum Silber wird das die mechanischen Eigenschaf ten des Silbers verschlechternde Kornwachs- turn verhindert. (Siehe K. W. FROHLICH, Chem. Fabrik 12, 30 (1939)).

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324 Zeitschrift fiir anorganische Chemie. Band 255. 1947

so erhaltene reine Aminoniuniwolframatlijsung nach einem Zusatz von Salpetersaure ein und gliiht den Riickstand. Aus dem Gewicht des yer- bleibenden Wolfranitrioxyds wird der Wolf1 amgehalt der Substanz be- rechnet.

Beleganalysen : Einwaage Na,SO, Berechnet Gefunden

1,0416g Schlacke mit 13,20,/, WO, 2 , 5 g 0,1375g 0,1373g WOa 1,2360 g Schlacke rnit 0,9% M70a 2,8 g 0,0111 g 0,0107 g 1703 1,0101 g Schlacke mit 2 , O x W 0 3 3,O g 0,0202 g 0,0204 g \To3 1,0316 g Schlacke mit 13,00,6 \TO, 3,0 g 0,1341 g 0,1344g \vos 0,3262 g Wolframit mit 64,5% \VO, 1,0 g 0,2104 g 0,2102 g WOS 0,2210 g Ferrowolfrarn S0,850,(, W 1,0 g 0,2250 g 0,2224 g wo3

Jena, Institzit far technische Chemie der Universitat, x . 2. Heiden- heim (Brenx) .

(Rei der Redalrtion eingegangen am 17. Februar 1947.)

Bemerkung zu der Arbeit van W. A. ROTH u. H. L. KAULE ,Zur Thermochemie des NatriumsLL,

diese Zeitschr. 263 (1947), 352

Von W. A. ROTH

Es wurde vergessen, eine kleine Korrektur fur die Losungswarme des aus dein Na,O,-Gehalt des Na,O frei werdenden Sauerstoffs anzu- bringen, denn die bei der Korrektur benutzte Losungswarme des Na,O, bezieht sich auf frei gewordenen, nicht gelosten Sauerstoff, wahrend beim Losen des Na,O aller Sauerstoff gelost blieb. So wird die Losungswarme von Na,O pro Mol 66,97 kcal statt 56,02.

Die molare Bildungswarme von Na,O, ist 124,04 kcal, nicht 124,84, die von Na,O 102,92 kcal, nicht 102,87. Bei der Reaktion Na.,O, = Na,,O + 0,5 (0,) werden also 21,12 kcal gebunden; danach waren alle Zalilen von MIXTER unizurechnen.

Grenzach (Baden).

(Bei der Redaktion eingegangen am 25. Oktober 1947.)