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2. Qualitative und quantitative Analyse. 311 Bedeutet S das Volumen an zugesetzter Bromidbromat-LSsung, N ihre Nor- malit~t, s das Thiosulfat-Volumen nnd W die Einwaage der Butadienprobe, so errechnet sich der Dimeren-Prozentgehalt nach der Formel: ~o Dimer -- [(S. N) -- (s. n)] • 2,79 W Im Faktor 2,79 ist die experimentelle Bromzahl des Dimeren mit 286 enthalten. Befindet sieh neben 4-Vinyl-l-eyc]ohexen noch Styrol im Chloroformrfickstand, so ist dieses nach einer der bekannten optischen Methoden zu bestimmen. Man :kann aber auch fiir das vorhandene Styrol eine Korrektur anbringen. H. FR~rTXG. Eine Mikroapparatur zur quantitativen Hydrierung yon unges[ittigten Bindungen wird yon C. L. 0oo und F. J. Coo~ 1 beschrieben. Das Hydrierungs-Verfahren besitzt gegenfiber der Chlorierung verschiedene Vorziige. Der Apparat ist in Abb. 1 wiedergegeben. Um den Wasserstoff yon beigemengtem Sauerstoff zu reinigen, leitet man ihn fiber die im Quarzrohr B befindliehen Platinkontaktsterne C, die im elektri- .sehen Ofen A auf 750 ~ erhitzt werden. Die Adsorption des aus Sauerstoff gebildeten Wassers erfolgt dureh Blaugel in der R6hre D. Im GefaB E wird der Gasstrom mit dem sparer im l~eaktionsgef~ K verwendeten LSsungsmittel ges~ttigt und in Ge- fi~B F mit Glaswolle yon mitgerissenen Flfissigkeitstropfen befreit. ~ber die Hiihne 1 und 2 sind die mit Quecksilber aus dem Niveaugef~ii I geffillte Gasbfirette G und das Manometer H angeschlossen, die dicht nebeneinander eine gleichlautende Einteilung in 0,02 ml yon 0--7 ml tragen. Bei Hahn 2 ist das Reaktionsgef~13 K fiber Kugelgelenk J, Einftillansatz bei Hahn3 und die mit Federspiralen festgehaltene Sehliffverbindung L angesehlossen. Der seitliehe Ansatz M des Reaktionsgef~Bes ist mit einem StSpsel ver- sehlossen, an dessen innerem Ende eine Querrille an- gebraeht ist, woran mit Ni-Cr-Drahtehen der Probe- becher N aufgeh~ngt ist, der dutch Drehen des StSpsels fallengelassen werden kann. N besteht aus einem auf 8 mm Liinge und 6 mm Weite ausgebohrten Aluminium- stabehen. Als Rfihrer 0 dient ein 15 mm langes und 3 mm weites GlasrShrehen, in das feine Eisenfeilsp~ne einge- ~chmolzen sind. Das RShrehen wird yon dem darunter befindlichen magnetischen Rfihrwerk bewegt. Zwischen :Biirette und Reaktionsgef~B h~ngt ein auf 0,1 ~ genaues Ther- mometer. Als Katalysator dient Palla- diumehlorid, yon dem 1 g in 25 ml Wasser gelSst und mit der Afifsehlammung yon 6 g Aktiv- kohle in 50 ml Wasser versetzt wird. Man bel~dt in einem Druck- D E F Abb. 1. Apparatur zur Ity(lrierung. gef~i~ 1/2 Std mit Wasserstoff bei einem Druck von 2,46 kg/cm ~, filtriert, wiischt chlorfrei, trocknet 18--20 Std bei Raumtemperatur und bewahrt fiber P205 auf. :Entzfindliehe Lbsungsmittel sind zu vermeiden. Arbeitsweise. Zuerst durchspfilt man die Leitung A -F bei ins Freie often- stehendem Hahn 1 mit Wasserstoff mit 25--35 ml/min Gesehwindigkeit und l Analytic. Chemistry 21, 1400 (1949).

Eine Mikroapparatur zur quantitativen Hydrierung von ungesättigten Bindungen

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Page 1: Eine Mikroapparatur zur quantitativen Hydrierung von ungesättigten Bindungen

2. Qualitative und quantitative Analyse. 311

Bedeutet S das Volumen an zugesetzter Bromidbromat-LSsung, N ihre Nor- malit~t, s das Thiosulfat-Volumen nnd W die Einwaage der Butadienprobe, so errechnet sich der Dimeren-Prozentgehalt nach der Formel:

~o Dimer -- [(S. N) - - (s. n)] • 2,79 W

Im Faktor 2,79 ist die experimentelle Bromzahl des Dimeren mit 286 enthalten. Befindet sieh neben 4-Vinyl-l-eyc]ohexen noch Styrol im Chloroformrfickstand, so ist dieses nach einer der bekannten optischen Methoden zu bestimmen. Man :kann aber auch fiir das vorhandene Styrol eine Korrektur anbringen.

H. FR~rTXG.

Eine Mikroapparatur zur quantitativen Hydrierung yon unges[ittigten Bindungen wird yon C. L. 0 o o und F. J . C o o ~ 1 beschrieben. Das Hydrierungs-Verfahren besitzt gegenfiber der Chlorierung verschiedene Vorziige. Der Apparat ist in Abb. 1 wiedergegeben. Um den Wasserstoff yon beigemengtem Sauerstoff zu reinigen, leitet man ihn fiber die im Quarzrohr B befindliehen Platinkontaktsterne C, die im elektri- .sehen Ofen A auf 750 ~ erhitzt werden. Die Adsorption des aus Sauerstoff gebildeten Wassers erfolgt dureh Blaugel in der R6hre D. Im GefaB E wird der Gasstrom mit dem sparer im l~eaktionsgef~ K verwendeten LSsungsmittel ges~ttigt und in Ge- fi~B F mit Glaswolle yon mitgerissenen Flfissigkeitstropfen befreit. ~be r die Hiihne 1 und 2 sind die mit Quecksilber aus dem Niveaugef~ii I geffillte Gasbfirette G und das Manometer H angeschlossen, die dicht nebeneinander eine gleichlautende Einteilung in 0,02 ml yon 0- -7 ml tragen. Bei Hahn 2 ist das Reaktionsgef~13 K fiber Kugelgelenk J , Einftillansatz bei Hahn3 und die mit Federspiralen festgehaltene Sehliffverbindung L angesehlossen. Der seitliehe Ansatz M des Reaktionsgef~Bes ist mit einem StSpsel ver- sehlossen, an dessen innerem Ende eine Querrille an- gebraeht ist, woran mit Ni-Cr-Drahtehen der Probe- becher N aufgeh~ngt ist, der dutch Drehen des StSpsels fallengelassen werden kann. N besteht aus einem auf 8 mm Liinge und 6 mm Weite ausgebohrten Aluminium- stabehen. Als Rfihrer 0 dient ein 15 mm langes und 3 mm weites GlasrShrehen, in das feine Eisenfeilsp~ne einge- ~chmolzen sind. Das RShrehen wird yon dem darunter befindlichen magnetischen Rfihrwerk bewegt. Zwischen :Biirette und Reaktionsgef~B h~ngt ein auf 0,1 ~ genaues Ther- mometer.

Als Katalysator dient Palla- diumehlorid, yon dem 1 g in 25 ml Wasser gelSst und mit der Afifsehlammung yon 6 g Aktiv- kohle in 50 ml Wasser versetzt wird. Man bel~dt in einem Druck-

D E F

Abb. 1. Apparatur zur Ity(lrierung.

gef~i~ 1/2 Std mit Wasserstoff bei einem Druck von 2,46 kg/cm ~, filtriert, wiischt chlorfrei, trocknet 18--20 Std bei Raumtemperatur und bewahrt fiber P205 auf. :Entzfindliehe Lbsungsmittel sind zu vermeiden.

Arbeitsweise. Zuerst durchspfilt man die Leitung A -F bei ins Freie often- stehendem Hahn 1 mit Wasserstoff mit 25--35 ml/min Gesehwindigkeit und

l Analytic. Chemistry 21, 1400 (1949).

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312 Bericht: Chemische Analyse organischer Stoffe.

0,07 kg/em ~ Uberdruek und bringt den Ofen auf 750 ~ In das Reaktionsgef~g gibt man 4 ml reine Essigsiure, 20 mg I{atMysator und das I~tihrstibehen. Dann fiihrt man den Beeher N mit der 3--5 mg Wasserstoff iquivMenten Einwaage, am StSpsel M h~ngend, mit Pinzette ein, fiillt aueh diesen Teil des Systems mit Wasserstoff bei geloekertem StSpsel M und drfiekt naeh 15 rain dan StSpsel wieder lest. In die mit Queeksflber geftillte Biirette l iBt man nunmehr aus Leitung A--F unter Absenken des Quecksilbers Wasserstoff einstr6men, stellt Hahn 2 auf Verbindung mit dem ReaktionsgefiB urn, wobei ein geringer ~berdruck dutch kurzes 0ffnen yon Hahn 3 und I-Ieben des mit Sehraubtrieb zu verstellendem Niveaugefil]es I beseitigt wird. Bei eingeschattetem t~fihrer wafter man ~t Std lung den Ausgleieh vonVolumen, Druek undTemperatur ab. Erst darm l i g t man den Beeher mit der Einwaage in das l~eaktionsgemiseh gleiten, riihrt kr~ftig etwa 30 min lung w/~hrend der Wasserstoffaufnahme und naeh dieser noeh weitere 15 min zum Gasausgleich. Die QueeksilberhShen in Btirette und Manometer dtirfen sieh nieht um mehr als 1 em unterseheiden. Aus dam Einwaagegewicht • 22400, geteilt dureh die Diffe- renz der korrigierten Volumina v o r u n d naeh der Reaktion, ergibt sieh die Wasser- stoffzahl, d. h. das Gewicht der Einwaage, die mit 1 Mol Wasserstoff reagiert.

H. ZELL~ER.

Die Bestimmung organiseher Hydrazine fiihren S. SmGIi und L. g. Lom~ ~ dureh Oxydation mittels Kupfersulfat und Messung des freigewordenen Stickstoffs aus. Der Stickstoff wird quantitativ in Freiheit gesetzt. Das Verfahren ist fiir Hydrazine vom Typus R �9 NH �9 NH 2 spezifisch.

l ~ ~ N B

Abb. 1. Apparat zur Hydrazinbestimmung.

Die ben6tigte Apparatur ist in Abb. 1 wiedergegcben. Sie besteht im wesent- lichen aus dem Re~ktionskolben (100 ml) F , einem Luzgo~-Nitrometer J , das 50%ige Kalilauge enthi l t , und aus einer Kohlendioxyd-Bombe A, mit deren Hilfe die Luft aus der Apparatur verdr~ngt wird. Die l~eagenzien werden aus dam Seheidetriehter G dutch L (3--4 mm inhere Weite) in F eingefiillt. Ein RfiekfluB- kiihler H (12 mm Durehmesser) ist an M befestigt. Die C02-Gesehwindigkeit wird durch das Nadelventil B eingestellt mit Hilfe des Blasenzihlers E, der als inerte Fliissigkeit Butylphthalat enthi l t . Zur Bet i t igung des Geri~ts sind noeh der Dreiwegehahn I u n d die Niveaugefige D und K vorhanden.

i Analytic. Chemistry 21, 1202 (1949).