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310 Bericht: Chemisehe Analyse anorganiseher Stoffe. Bgow~ 1. W~hrend NaClOe mit Na3AsO 3 bei Zimmertemperatur und beim Kochen in alkalischer und essigsaurer LSsung praktisch nicht reagiert, tritt schnelle und quantitative Reaktion nach Zugabe yon 1 g NaHC03 und 0,4--0,5 ml einer 1% igen Osmiums~urel6sung zn 25 ml der e~wa 0,1 n NaC10~/N%AsOa-LSsung ein. Mit der jodometrisehen h~ClO2-Bestimmung (15 ml einer 15%igen KJ-LSsung und 50 ml Wasser zu 25 ml NaC102-L6sung geben, Bowie 15 ml 30%iger Essigs~ure, 5 rain im Dunk]en in versehlossener Flasehe stehen lassen und ausgeschiedenes Jod mit Thio- sulfat titrieren) ergeben sich gut fibereinstimmende Werte, wenn man 25 ml der 7NaC]O~-LSsung mit 20 ml Wasser, 1 g NattCOa sowie 1 Tr. einer 0,25~ OsQ- ],5sung versetzt, einen kleinen UberschuB an 0,1 n Arsenitl6sung zuffigt und mit 0,1 n JodiSsung gegen St~rke als Indicator zuriicktitriert. Bei Verwendung yon 0,4--0,5 ml einer l%igen OsO4-LSsung und sehr langsamer Titration (30 see je Tropfen am _~quivalenzpunkt!) kann aueh eine Farb~nderung nach blaugrau beobachtet werden, die OsOa-L6sung also aim Indicator benutzt werden. Besser ist die potentiometrische Verfolgung mit Pt-Elektrode/Kalomelelektrode. K. BRODERSEN. ~ber eine neue lgikrobestimmungsmethode tfir Jodid berichten I. Iw~sA~I, S. UTsu~I und T. OZA~VA ~. DaM Verfahren beruht darauf, dab Spuren yon Jodid (oder Jod) die Entfarbung yon Eisen(III)-rhodanidlSsung katalytisch beschleuni- gen. Die EntfArbungsgeschwindigkeit h~ngt au~er yon der Jodkonzentration auch yon den Konzentrationen an Rhodanid- und Salpeters~ure sowie yon der Tem- peratur ab. Diese Faktoren mfissen also konstant gehalten werden. Chlorid und Bromid stSrcn die Bestimmung nieht. Die Reproduzierbarkeit wird mit ~= 5% an- gegeben. -- Aus]~hrung. Man versetzt stets 10 ml ProbelSsung mit 1,0 ml t~eagens- 15sung (3.10 -3 oder 1-10 -~ molar an KSCN und 3.10 -I molar an NaNO~) sowie 2,0 ml EisenlSsung (6 g Eisenalaun gelSst in 100 ml 5,7 n Salpeters~ure). Die Absorption der L5sung wird nach einer bestimmten Zeit in einer l0 mm-Kfivctte bei 460 m# gemessen. Je nach der Jodidkonzentration sind ffir die KSCN-Konzentra- tion der ReagenslSsung, die Temperatur und die Zeit bis zur Messung folgende Bedingungen einzuhalten: Jodidkonzentration 0,5--10 0,05---0,8 0,001--0,05 #g/ml KSCN-Konzentration 3- 10 -8 1 10 -3 1.10-m 3 Temperatur 25 ~ 39 ~ 45 ~ C Zeit bis zur Ablesung 20 30 30 rain Fiir die einzelnen J--Konzentrationsbereiche werden Eiehkurven angelegt, aus denen der zu bestimmende Jodidgehalt abgelesen wird. H. PO~L. Eine Mikroreaktion zum sehnellen und empfindliehen b;achweis yon Mangan in ~-~Iineralien und Silieatgesteinen besehreibt A. DE SOVSA a. Mangan erzeugt auf einem mit alkoholischer OxinlSsung getr~nkten Filtrierpapier naeh Entwickeln fiber konzentriertem Ammoniak einen braunen Fleck. Die gewShnlich als Begleit- elemente vorkommenden Stoffe werden mit ZnO eutfernt. Die Empfindlichkeit betrhgt etwa 10 -4 g Mn. Wegen ihrer Einfachheit ist die Probe auch als Feldprobe im Freien geeignet. -- Aus/i~hrung. 5 g der feingepulverten Substanz 15st man dureh Erw~rmen mit konzentrierter Salzsaure, gegebenenfalls mit Salpeters~ure gemischt. Silicate werden wie fiblich mit NaKC0 a geschmolzen; die Schmelze wird 1 Anal. ehim. Aeta (Amsterdam) 7, 494--500 (1952). British Enka Ltd., Liver- pool (England). 2 Bull. chem. Soc. Japan 26, 108 (1953). Inst. of Technol., Tokyo (Japan). Anal. chim. Acta (Amsterdam) 7, 393--395 (1952). Inst. Sup. Techn., Lissabon (Portugal).

Eine Mikroreaktion zum schnellen und empfindlichen Nachweis von Mangan in Mineralien und Silicatgesteinen

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Page 1: Eine Mikroreaktion zum schnellen und empfindlichen Nachweis von Mangan in Mineralien und Silicatgesteinen

310 Bericht: Chemisehe Analyse anorganiseher Stoffe.

Bgow~ 1. W~hrend NaClOe mit Na3AsO 3 bei Zimmertemperatur und beim Kochen in alkalischer und essigsaurer LSsung praktisch nicht reagiert, tr i t t schnelle und quantitative Reaktion nach Zugabe yon 1 g NaHC03 und 0,4--0,5 ml einer 1% igen Osmiums~urel6sung zn 25 ml der e~wa 0,1 n NaC10~/N%AsOa-LSsung ein. Mit der jodometrisehen h~ClO2-Bestimmung (15 ml einer 15%igen KJ-LSsung und 50 ml Wasser zu 25 ml NaC102-L6sung geben, Bowie 15 ml 30%iger Essigs~ure, 5 rain im Dunk]en in versehlossener Flasehe stehen lassen und ausgeschiedenes Jod mit Thio- sulfat titrieren) ergeben sich gut fibereinstimmende Werte, wenn man 25 ml der 7NaC]O~-LSsung mit 20 ml Wasser, 1 g NattCOa sowie 1 Tr. einer 0,25~ OsQ- ],5sung versetzt, einen kleinen UberschuB an 0,1 n Arsenitl6sung zuffigt und mit 0,1 n JodiSsung gegen St~rke als Indicator zuriicktitriert. Bei Verwendung yon 0,4--0,5 ml einer l%igen OsO4-LSsung und sehr langsamer Titration (30 see je Tropfen am _~quivalenzpunkt!) kann aueh eine Farb~nderung nach blaugrau beobachtet werden, die OsOa-L6sung also aim Indicator benutzt werden. Besser ist die potentiometrische Verfolgung mit Pt-Elektrode/Kalomelelektrode.

K. BRODERSEN.

~ber eine neue lgikrobestimmungsmethode tfir Jodid berichten I. Iw~sA~I, S. UTsu~I und T. OZA~VA ~. DaM Verfahren beruht darauf, dab Spuren yon Jodid (oder Jod) die Entfarbung yon Eisen(III)-rhodanidlSsung katalytisch beschleuni- gen. Die EntfArbungsgeschwindigkeit h~ngt au~er yon der Jodkonzentration auch yon den Konzentrationen an Rhodanid- und Salpeters~ure sowie yon der Tem- peratur ab. Diese Faktoren mfissen also konstant gehalten werden. Chlorid und Bromid stSrcn die Bestimmung nieht. Die Reproduzierbarkeit wird mit ~= 5% an- gegeben. - - Aus]~hrung. Man versetzt stets 10 ml ProbelSsung mit 1,0 ml t~eagens- 15sung (3 .10 -3 oder 1 -10 -~ molar an KSCN und 3 . 1 0 -I molar an NaNO~) sowie 2,0 ml EisenlSsung (6 g Eisenalaun gelSst in 100 ml 5,7 n Salpeters~ure). Die Absorption der L5sung wird nach einer bestimmten Zeit in einer l0 mm-Kfivctte bei 460 m# gemessen. Je nach der Jodidkonzentration sind ffir die KSCN-Konzentra- tion der ReagenslSsung, die Temperatur und die Zeit bis zur Messung folgende Bedingungen einzuhalten:

Jodidkonzentration 0,5--10 0,05---0,8 0,001--0,05 #g/ml KSCN-Konzentration 3- 10 -8 1 �9 10 -3 1 . 1 0 - m 3 Temperatur 25 ~ 39 ~ 45 ~ C Zeit bis zur Ablesung 20 30 30 rain

Fiir die einzelnen J--Konzentrationsbereiche werden Eiehkurven angelegt, aus denen der zu bestimmende Jodidgehalt abgelesen wird. H. PO~L.

Eine Mikroreaktion zum sehnellen und empfindliehen b;achweis yon Mangan in ~-~Iineralien und Silieatgesteinen besehreibt A. DE SOVSA a. Mangan erzeugt auf einem mit alkoholischer OxinlSsung getr~nkten Filtrierpapier naeh Entwickeln fiber konzentriertem Ammoniak einen braunen Fleck. Die gewShnlich als Begleit- elemente vorkommenden Stoffe werden mit ZnO eutfernt. Die Empfindlichkeit betrhgt etwa 10 -4 g Mn. Wegen ihrer Einfachheit ist die Probe auch als Feldprobe im Freien geeignet. - - Aus/i~hrung. 5 g der feingepulverten Substanz 15st man dureh Erw~rmen mit konzentrierter Salzsaure, gegebenenfalls mit Salpeters~ure gemischt. Silicate werden wie fiblich mit NaKC0 a geschmolzen; die Schmelze wird

1 Anal. ehim. Aeta (Amsterdam) 7, 494--500 (1952). British Enka Ltd., Liver- pool (England).

2 Bull. chem. Soc. Japan 26, 108 (1953). Inst. of Technol., Tokyo (Japan). Anal. chim. Acta (Amsterdam) 7, 393--395 (1952). Inst. Sup. Techn., Lissabon

(Portugal).

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Bericht: Chemische Analyse anorganiseher S~offe. 311

mit Salzsgure gelOst. Die auf die eine oder andere Art erhaltene LOsung versetzt man mit einer Aufsehl~immung yon 20 g carbonatfreiem Zinkoxyd in 50 ml Wasser, kocht, filtriert und dampft das Filtrat, wenn nur Spuren yon Mangan zu erwarten sind, auf 5--10 ml ein. Von dieser L6sung setzt man 1 Tr. in die Mitre eines l~und- filters, das man zuvor mit 1--2 Tr. einer frisch bereiteten 5%igen alkoholisehen OxinlSsnng benetzt hat, und entwickelt durch die Diimpfe aus einer ge6ffneten Flasche mit konzentriertem Ammoniak. In Anwesenheit yon Mangan erscheint in wenigen Minuten ein brauner Fleck. I-I. ZELLNER.

Eisen. Unter Umgehung eines Colorimeters versucht M. GUAT-CA~AC 1 die Bestimmung kleiner Eisenmengen durch Zugabe yon Farbstoffl6sungen zu den gefgrbten EisensalzlSsnngen. Es werden je nach den vorhandenen Eisen- mengen deutlich unterscheidbare Fgrbungen hervorgerufen, so dab man aus der Farbnuance und an Hand yon Vergleichsl6sungen auf die Eisenmenge sehliel]en kann. Gibt man beispielsweise einen blauen Farbstoff, wie Methylenblau oder Indigo, zu einer roten L6sung yon z.-~'-Dipyridyl-Eisen, so erhglt man eine Farb- skala yon rot fiber vioIett nach blau, Mso Skalen, wie man sie z. B. zur Messung der p~-Werte gebraueht. In LSsungen yon je 10 ml, enthaltend 20 bis zu 5 #g Fe als Rhodanid, erhielt Verf. bei Zusatz yon IndigolSsungen die reinsten Fgrbungen im Bereieh des Violetts. Bei Gehalten yon 1--0,1 ,ug/ml Fe ist die Farbnuance eine Funktion des Farbstoffzusatzes. Auch Pyridyleisen zeigt dieselbe RegelmgBigkeit. In Versuehsreihen mit bestimmten Gehalten an I-[C1, KSCN und H~O 2 wurde fiir die Konzentration an Indigo das Optimum bei 0,1 g/1 gefunden. Start Salzsgure kann aueh 8alpeters~ure verwendet werden, nicht aber ein Gemisch beider Sguren. Da Dithionit Indigo zerstSrL mul~ bei Verwendung dieses Farbstoffes jeder noch so geringe ~berschuB an jenem vermieden werden, iKan verwendet alsdann zur Verhinderung der m6glichen Oxydation yon Fe einen Zusatz yon ttydroxyl~min- ehlorhydrat. Da die F~rbung des Pyridyleisens geringer als die des Bhodanideisens ist, muB die Konzentration der beiden blauen Farbstoffe auf 0,05 g/1 vermindert werden. Die Versuche werden in dfinnwandigen weil]en GlasrShren ausgeffihrt. Beim Rhodanid werden unterschiedliehe Farbnuaneen bei Konzentrationsgnde- rungen yon 0,1 #g/ml erreicht, beim Pyridylsalz bei 0,05 bis 0,01/~g Fe/ml.

A. SCItLEICtIEK.

Zur Bestimmung yon Eisen benutzen W. REISS, J. F. I-IAzEL und W. 1~[. McNA~u ~ die Absorptionsmessung des Eisen(III)-acetatkomplexes, der in 50%iger Essigs/~ure ein gro~es Absorptionsmaximum bei 337,5 m# und ein kleines bei 465 m# zeigt. Die essigsauren L6sungen sind monatelang bestgndig, k6rmen abet auch Unzersetzt mehrere Stunden auf dem Wasserbad erhitzt werden, lKineralsgnren st5ren. S Q 2-- und Cl--Ionen bewirken eine _~nderung des Neigungswinkels der Eichkurve, die im Bereieh yon 0--4,0 mg Fe/50 ml eine Gerade ist. - - Ausfiihrung. Die etwa 0,20 50 mg Fe enthaltende LSsung wird mit einigen Tropfen Salpeter- s/iure in der Siedehitze oxydiert und das Eisen mit Ammoniak in der fibliehen Weise ausgef~llt. Der Niederschlag wird fiber einen Glasfiltertiegel abgesaugt, gut mit Wasser gewasehen und dann durch den Tiege] unter Zusatz yon 1 ml hei~em Wasser und 0,2--0,5 ml heiBer n Salzsgure unter Aufrfihren mit einem Glasstab in einen 50 ml-MeBkolben hineingelSst. Je tz t gjbt man 25 ml heitten Eisessig in den Tiegel, saugt durch und spfilt mit hei~em Wasser naeh. ~ a n erhitzt die grfinlichgelbe L6sung auf dem Dampfbad, bis sich die rosa F~rbung des Eisen(III)-acetatkom- plexes ausgebfldet hat. Nach dem Abkfihlen auf Raumtemperatur fiillt man mit Wasser zur Marke auf und verwendet bei Gehalten bis zu 3,0 mg Fe die LSsung

Bull. Soc. chim. France 1953, 856--857. Fae. sciences, Toulouse (Frankreich). 2 Analyt. Chemistry 24, 1646--1648 (1952). Univ. Philadelphia, Pa. (USA).