2
454 Berieht: Spezielle analy~ische ~Iethoden Bd. 198 w~hrend blauviolett fluorescierende Substanzen hierbei ausfallen und abzentri- fugiert werden. Gebundenes Adrenalin und •oradrenalin werden nach Siiure- hydrolyse bestimmt. -- Arbeitsweise. Zwei Chromatographierkolonnen werden wie folgt vorbereitet: Man legt etwas Gaze in das verengte Unterende einer Kolonne, setzt sie auf einen Saugkolben, giel~t eine Aufschl~mmung yon 2 g Aluminiumoxid in 10 ml 0,2 n Natriumacetatl6sung in die Kolonne, saugt nach kurzem Stehen- lassen ab und wischt mit 25 ml alkalisiertem Wasser. -- Man erhitzt 25 ml Ham in einem K6lbchen mit 5 ml konz. Salzs~ure 20 min auf einem koehenden Wasser- bad mid lil~t erkalten. Man brings nun den ttanl mit 20~ ~atronlauge auf p~ 6,0--6,5, versetzt mit 3 ml ges~t~. AmmoninmoxalatlOsung, filtrier~ naeh 3--5 rain und ws mit 5 ml Wasser nach. NIan versetzt die Filtrate mit je 1--2 Tr. Phenolphthaleia und mit 4~ Natronlauge bis zur schwachen ~osa- firbung, saugt sie im Tempo yon 3--5 ml/min durch die Kolonne und w~seht zu- erst mit 50 ml 0,2 n ~atriumacetat16sung, dann mit 100 ml alkalisiertem Wasser nach. Je 2 ml des Eluats werden in drei Probiergliser mit 10 ml-NIarken gebracht. In Glas ,1 `~ werden Adrenalir~ u~d NoradrenMin oxydiert, m ,2" nur Adrenalin; ,3" dient als Kontrolle. Man bringt ,,1" mi~ 1 ml 0,7 m ~a2I-IPO~-LOsung auf p~ 6,5, ,2" mit 0,8 ml 0,2 n Natriumacetatl5sung auf p~ 4,4. Dazu versetz~ man ,1 und ,2" mit je 0,3 ml 0,01 n godi6sung und schiittelt 30 see, worauf man 2 Tr. 0,1 n NatriumthiosuffatlSsung zusetzt. ,3" wird mit 0,3 nil l~ Aseorbin- s~urelSsung, 1 ml 0,7 m Dinatriumphosphatl6sung, 0,8 ml 0,2 n Natriumacetat- 15sung und 1 ml 20~ iNatronlauge versetzt. Naeh 5--6 min versetzt man ,1" und ,2" mit je 0,3 ml l~ Ascorbinsiurel6sung und je 1 ml 20~ Natron- lauge. PAle Gl~ser werden mit bidest. Wasser zur Ylarke aufgeffillt. Der nun aus- fallende Niederschlag wird 2 mia bei 200--300U/rain abzentrffugiert. -- Die Fluorescenz wird entweder mit einem Fluorimeter oder mit einem Pulfrich-Bhoto- meter mit Fluorescenzaufsatz 2 gemessen un4 mit eiaer Standardl6sung yon 10 ml Eosin (0,25 #g/ml) verglichen. In ,,1" wird die Gesamtituorescenz der Oxydations- produkte yon Adrenalin, Noradrenalin und Reagentien bes~immt, in ,2" die yon Adrenalin und l~eagentien, in ,3" nur die der l~eagentien, I)emnach ist die Fluo- rescenz yon Adrenalin = ,,i" -- ,,2", die yon Noradrenalin ,2" -- ,3 ~176 I)ie Kon- a.b.20 .A zentration yon Adrenalin (Nora4renalin) ergibt sieh aus 2 25 -- ttg/Tag" [a = Fluoreseenz yon Adrenalin oder Noradrenalin in Skalenteilen; b = ~quivalent eines Skalenteils auf der Eichkurve; 20 = Volumen des Eluats; A = Tagesharn- menge (fiir #g/O/0 wird A = 100 ml) ; 2 = Volumen des zur Analyse gelangenden Eluats; 25 = Volumen der tIarnprobe.] -- Zur Konstrulction der Eich~urve bereitet man Adrenalin- und Noradrenalinstamml6sungen yon 100/~g/ml, die im Kiihl- schrank einige Tage haltbar sind. Vor der Bestimmung stellt man daraus L6sungen in 0,2 n Essigsiure her, so dag die Endkonzentration 0,5 #g/ml betr~gt. Von 6 Probierglisern mit 10 ml-Marken bringt man in die 3 ersten je 0,5 ml Adrenalin- 16sung, in die iibrigen je 0,5 ml NoradrenalinlSsung, fiigt je 1,5 ml 0,2 n Essigs~ure hinzu, verarbeitet sie wie das Eluat und bestimmt die Fluorescenz jeder Probe, was mit anderen Konzentrationen wiederholt wird. i Vop. med. Chim. 8, 407--411 (1962) [l~ussisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Lehrst. f. Biochemie des Med. Inst., Charkov (UdSSI~). -- ~ Der Verf. benutzte ein solches im Laboratorium yon A. M. Utevskij gebautes Ger~t (siehe OsI~rS~Zi, V. 0.: Biochimija 22, Nr. 3, 537, 1957). P. H~s Eine Modifikation der Methode yon Shaw zur Bestimmung des Gehaltes yon adrenaliniihnliehen Substanzen in kleinen Blulmengen gibt E. ~. MiTL~.~ i an. Das Verfahren yon F. H. S~AW 2 wird einer /~lutmenge yon 0,1 ml angepal3t.

Eine Modifikation der Methode von Shaw zur Bestimmung des Gehaltes von adrenalinähnlichen Substanzen in kleinen Blutmengen

  • Upload
    p-haas

  • View
    214

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Eine Modifikation der Methode von Shaw zur Bestimmung des Gehaltes von adrenalinähnlichen Substanzen in kleinen Blutmengen

454 Berieht: Spezielle analy~ische ~Iethoden Bd. 198

w~hrend blauviolett fluorescierende Substanzen hierbei ausfallen und abzentri- fugiert werden. Gebundenes Adrenalin und •oradrenalin werden nach Siiure- hydrolyse bestimmt. -- Arbeitsweise. Zwei Chromatographierkolonnen werden wie folgt vorbereitet: Man legt etwas Gaze in das verengte Unterende einer Kolonne, setzt sie auf einen Saugkolben, giel~t eine Aufschl~mmung yon 2 g Aluminiumoxid in 10 ml 0,2 n Natriumacetatl6sung in die Kolonne, saugt nach kurzem Stehen- lassen ab und wischt mit 25 ml alkalisiertem Wasser. - - Man erhitzt 25 ml H a m in einem K6lbchen mit 5 ml konz. Salzs~ure 20 min auf einem koehenden Wasser- bad mid lil~t erkalten. Man brings nun den t t an l mit 20~ ~atronlauge auf p~ 6,0--6,5, versetzt mit 3 ml ges~t~. AmmoninmoxalatlOsung, filtrier~ naeh 3- -5 rain und ws mit 5 ml Wasser nach. NIan versetzt die Filtrate mit je 1--2 Tr. Phenolphthaleia und mit 4~ Natronlauge bis zur schwachen ~osa- f i rbung, saugt sie im Tempo yon 3--5 ml/min durch die Kolonne und w~seht zu- erst mit 50 ml 0,2 n ~atriumacetat16sung, dann mit 100 ml alkalisiertem Wasser nach. Je 2 ml des Eluats werden in drei Probiergliser mit 10 ml-NIarken gebracht. In Glas ,1 ̀ ~ werden Adrenalir~ u~d NoradrenMin oxydiert, m , 2 " nur Adrenalin; , 3 " dient als Kontrolle. Man bringt ,,1" mi~ 1 ml 0,7 m ~a2I-IPO~-LOsung auf p~ 6,5, , 2 " mit 0,8 ml 0,2 n Natriumacetatl5sung auf p~ 4,4. Dazu versetz~ man ,1 und , 2 " mit je 0,3 ml 0,01 n godi6sung und schiittelt 30 see, worauf man 2 Tr. 0,1 n NatriumthiosuffatlSsung zusetzt. , 3 " wird mit 0,3 nil l~ Aseorbin- s~urelSsung, 1 ml 0,7 m Dinatriumphosphatl6sung, 0,8 ml 0,2 n Natriumacetat- 15sung und 1 ml 20~ iNatronlauge versetzt. Naeh 5--6 min versetzt man , 1 " und , 2 " mit je 0,3 ml l~ Ascorbinsiurel6sung und je 1 ml 20~ Natron- lauge. PAle Gl~ser werden mit bidest. Wasser zur Ylarke aufgeffillt. Der nun aus- fallende Niederschlag wird 2 mia bei 200--300U/rain abzentrffugiert. - - Die Fluorescenz wird entweder mit einem Fluorimeter oder mit einem Pulfrich-Bhoto- meter mit Fluorescenzaufsatz 2 gemessen un4 mit eiaer Standardl6sung yon 10 ml Eosin (0,25 #g/ml) verglichen. In ,,1" wird die Gesamtituorescenz der Oxydations- produkte yon Adrenalin, Noradrenalin und Reagentien bes~immt, in , 2 " die yon Adrenalin und l~eagentien, in , 3 " nur die der l~eagentien, I)emnach ist die Fluo- rescenz yon Adrenalin = , , i" -- ,,2", die yon Noradrenalin , 2 " - - ,3 ~176 I)ie Kon-

a . b . 2 0 .A zentration yon Adrenalin (Nora4renalin) ergibt sieh aus 2 �9 25 - - ttg/Tag"

[a = Fluoreseenz yon Adrenalin oder Noradrenalin in Skalenteilen; b = ~quivalent eines Skalenteils auf der Eichkurve; 20 = Volumen des Eluats; A = Tagesharn- menge (fiir #g/O/0 wird A = 100 ml) ; 2 = Volumen des zur Analyse gelangenden Eluats; 25 = Volumen der tIarnprobe.] - - Zur Konstrulction der Eich~urve bereitet man Adrenalin- und Noradrenalinstamml6sungen yon 100/~g/ml, die im Kiihl- schrank einige Tage haltbar sind. Vor der Bestimmung stellt man daraus L6sungen in 0,2 n Essigsiure her, so dag die Endkonzentration 0,5 #g/ml betr~gt. Von 6 Probierglisern mit 10 ml-Marken bringt man in die 3 ersten je 0,5 ml Adrenalin- 16sung, in die iibrigen je 0,5 ml NoradrenalinlSsung, fiigt je 1,5 ml 0,2 n Essigs~ure hinzu, verarbeitet sie wie das Eluat und bestimmt die Fluorescenz jeder Probe, was mit anderen Konzentrationen wiederholt wird.

i Vop. med. Chim. 8, 407--411 (1962) [l~ussisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Lehrst. f. Biochemie des Med. Inst., Charkov (UdSSI~). - - ~ Der Verf. benutzte ein solches im Laboratorium yon A. M. Utevskij gebautes Ger~t (siehe OsI~rS~Zi, V. 0 . : Biochimija 22, Nr. 3, 537, 1957). P. H ~ s

Eine Modifikation der Methode yon Shaw zur Best immung des Gehaltes yon adrenaliniihnliehen Substanzen in kleinen Blulmengen gibt E. ~. MiTL~.~ i an. Das Verfahren yon F. H. S~AW 2 wird einer /~lutmenge yon 0,1 ml angepal3t.

Page 2: Eine Modifikation der Methode von Shaw zur Bestimmung des Gehaltes von adrenalinähnlichen Substanzen in kleinen Blutmengen

1963 4. Anatyse von biologischem Material 455

~am Stelle eines Photoelektrocolorimeters wird das 10fach empfindlichere Sloektro- [photometer SF-4 bei genau eingestelltem lO~ der Enditiissigkeit verwendet. I)ie i2eagentien shad mit bidest. Wasser bereitet. -- Arbeitsweise. Man pipettiert 0,1 ml Fingerbeerenblut in ein 0,5 ml 0,9% ige NaCl-L6sung enthaltendes 4 cm langes Zentrifugenglas, versetzt sofort mit 0,5 ml 10~ Trichloressigs/~ure (TCES), mischt urld zentrifugiert nach 20 rain. Der i)-5ers~ancl wird ir~ ein zweites Zentri- fugenglas dekantiert, der Riickstand mit 0,5 ml 3~ TCES gewaschen. Nach neuerlichem Abschleudern werden beide Zentrifugate vereinigt. -- Zur Ent[ernung yon BegleitstoMen wird eine Adsorption bei genau 9H 5 ausgefiihrt; enth~lt das Filtrat nur wenig an adrenalin~.hnlichen Substanzen, so wird das loll dutch vor- sich~ige Titration mit 0,5 n Ammoniak eingestellt. Hierauf verse~zt man die L6sung mit 0,5 ml gut durchgeschiitteltem Adsorbens (siehe unten), wirbelt auf und zentrifugier~. [Das Zentrifug~ wird in ein sauberes Zentrifugenglas tibertragen und mit 0,5 ml Adsorbens versetzt. Nun warden Adrenalin uM damit verwandte NtoHe adsorbiert; wie folgt: Man bringt das log dutch Zusatz yon 0,1 ml 1 n Ammoniuk auf 8--8,5, miseht, zentrffugiert, gieBt den Uberstand ab und entfernt dessen I~este dutch Auskiploen des Zentrifugenglases auf Filtrier10apier; man wiiseht den Nieder- scMag mit 0,5 ml redest. Wasser, ohne durehzumischen, zentrifugiert und entfernt das Waschwasser sorgfMgig. ])er Niederschlag (e~wa 0,2 ml) wire[ mit 0,6 ml redest. Wasser his zu einem Ges~m~votumen yon 0,8 ml verse~zt, darm mit 0,I4 ml I n Schwefels&ure, naeh 2 rain mit 0,8 ml NaHSOa-L6sung (2 g Na2S03/10 ml, davon 2 ml in 14 ml 50~ Schwefels~ure) und 0,3 ml ArsenomolybdatlSsung (siehe unten). Naeh jedem Reagenszusatz wird gemiseht, dann 10 rain im koehenden Wasserbad und 60 rain in kaltem Wasser belassen, l)ie spektrophotometrische Bestimmung wird bei 630 nm in Kiivetten yon 1 em z Quersehnitt ausgefiihrt. Unter der Kiivette wird ein 3 mm hoher I)ichtungsring angebracht, Parallel mit den Proben warden 2 Kontrolten angese~z~, d/e 0,5 ml 0,9o/~ige NaCt-L6sung und so viel 0,5 n Ammoniak enthalten als zur Einstellung der Versuehsprobe auf pt~ 5 verbraueh~ wurde. Darm stellt man das px der Kongrolle dm'ch Neugralisieren mit 5~ TCES auf 5 ein trod verf~hrt weiterhin wie mig den Versuchsproben. Der Gehalt an ,,adrenalini~hnlichen Substanzen" wird in Adrenalin ausgedriiekt. Die Standardproben sollen einer Adrenalinkonzentration im Blur yon 10#g-0/0 adrenalinghnlichen Substanzen entsprechen. Ein Umrechnungsfaktor ist an- gegeben. -- Arsenmolybgc~tg~sung. Man I6st 60 g krist. Na2~oO ~ und 10 g NasAsO~ in 250 ml Wasser, filtriert, wgschg das Filter aus und setzg 5 ml Bromwasser (1 Tr. auf 250 ml Wasser) zu. Das Filtrat wird in einem Megkolben mit Wasser auf 500 ml aufgefiillt und einert Tag im Dunkein aufbewahrt. Vor Gebraueh warden 10 ml dieser L6sung mit 0,8 ml konz. Sohwefelsgure gemiseht. -- Adsorbens [AI(OH)3 ]. Man 16s~ 25 g Kalium-Aluminiumalann unter Erwgrmen in 200 ml Wasser, lggg auf Zimmertemperatur erka,lten tmd setzt tropfenweise 20 ml 25% ige Kalilauge unter M'gf~igem S&/itgeIn zu. Der entstandene Niedersehlag wird in einem groflen GeNii mit Schliffstopfen 10real mit Wasser gewasehen, wobei man jedesmal nazh Ab- sitzen des Niedersehlages dek~ntierg. Des Endvolumen des Adsorbens betr~gt 200 ml.

z Lab. I)elo 8, Nr. 5, 26--30 (1962) [t~ussisch]. Laborat. f. neuro-humorale t~egulierung des Inst. f. h6here Nervent~tigkeig der Akad. Wiss. der UdSSI~, Moskau (UdSSl~). -- 2 ]3iochem. J. 32, 19 (1938). P. I t ~ s

Fiir die Bestimmung yon Adrenal in und Noradrenalin baut A. S. S~_~ov ~ ein t~Iuorimeter sowjetischer Bauart (iY~oskip E'F-3) ~uf die 10-- 15fache Empflndlichkeit urn. Die im Original abgebildete und eingehend beschriebene Anderung der elektroni- schen Verst~rkeranlage ermSglicht die fluorimetrische Bestimmung der beiden Stoffe.

Lab. Delo 8, Nr. 6, 53--55 (1962) [t~ussisch]. Inst. f. hShere Nervent~tigkeit u. Neurophysiologie, Akad. Wiss., Moskau (UdSSt~). P. ga~s