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Eine neue Aufgabenkultur: Lernen durch Aufgaben. Dr. C. Fruböse (Hindenburg-Gymnasium Trier) Fachmoderator Naturwissenschaften (FAMONA) Vortrag am 22.3.2006 am IFB Speyer. Warum eine neue Aufgabenkultur?. - PowerPoint PPT Presentation
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Eine neue Aufgabenkultur: Lernen durch Aufgaben
Dr. C. Fruböse(Hindenburg-Gymnasium Trier)
Fachmoderator Naturwissenschaften (FAMONA)
Vortrag am 22.3.2006 am IFB Speyer
Warum eine neue Aufgabenkultur?
• Unterdurchschnittliche Leistungen bei komplexen, realitätsbezogenen und inhaltliche Vorstellungen erfordernden Aufgaben (PISA und TIMSS).
• Bildungsstandards sollen erfüllt und deren Evaluation erfolgreich bestanden werden.
• Nachhaltigkeit des Lernen soll verbessert werden. Schlechte Leistungen bei länger zurückliegenden Lerninhalten stören uns Lehrer ja schon lange.
Und warum noch?• Lernpsychologie fordert schon immer: „Ständige und systematische Vernetzung von
Unterrichtsinhalten als notwendige Voraussetzung für erfolgreiches Lernen“ (Prof. Blum).
• Aufgaben sind gewissermaßen die Kondensations-keime im Prozess des Verstehens (Josef Leisen).
• Förderung bisher vernachlässigter, in BS aber geforderter Kompetenzen Kommunikation und Erkenntnis und Bewertung gelingt im wesentlichen über die Aufgabenkultur. (J. Neubrand)
Neue Aufgabenkultur soll...
1.) ...helfen, alle 4 Kompetenzbereiche der BS besser zu erreichen indem sie:– die horizontale und vertikaleVernetzung fördert, d.h.:
• zurückliegende Inhalte kontinuierlich und systematisch wiederholt,
• (ausserfachliche) Kontextbezüge herstellt.
– Textverständnis, Umgang mit Materialien und Argumentationsfähigkeit fördert und insgesamt die Handlungsdimension (K,E,B) stärkt.
Die neue Aufgabenkultur soll...
2.) ... den Unterricht methodisch bereichern, indem sie
– die Binnendifferenzierung erleichtert,
– die Schüleraktivierung verbessert,
– dem Lehrer eine begleitende und moderierende Rolle zuweist.
Aufgaben: Bisher - Zukünftig
Bisher waren Aufgaben:
• oft Anhängsel eines meist fragend-entwickelnden Unterrichts,
• meist Routineaufgaben zum Üben und Wieder-holen.
Zukünftig sollen Aufgaben:• weitere Kompetenzen aus
den BS entwickeln,• in wechselnden Kontexten
üben,• länger zurückliegenden
Stoff systematisch und kontinuierlich integrieren: Grundwissen sichern,
• neuen Stoff erarbeiten,• binnendifferenzierend und
schüleraktivierend wirken.
Nun ein Beispiel aus den BS (Physik) Aufgabe 5:
• Batterielose Lampe– alle 4 Kompetenzbereiche abdeckend, siehe BS,– kontextorientiert,– vernetzend durch Bezug zu anderen Themen der E-
Lehre,– gegebenenfalls diagnosegeeignet,– auch zur Wiederholung einsetzbar.
Aufgabe ist als Lern-, Übungs- und auch als Prüfungsaufgabe einsetzbar.
Analyse mit einer Kriterienspinne
Kommunikation Vernetzung (fachl.)
Erkenntnis Wiederholung
Fachwissen Kontext
Bewertung Diagnoseeignung
Weitere Analyse mit 3-D- Koordinatensystem
3 Aufgabentypen ergeben sich:
• Lernaufgaben, (neuer Stoff wird erarbeitet,
in NW möglichst oft kombiniert mit SÜ),
• Übungsaufgaben, (wiederholende Elemente enthaltend, viele Kompetenzen übend, wechselnde Kontexte),
• Prüfungs- oder Evaluationsaufgaben.
Was muss der Lehrer jetzt tun?
• Aufgaben mit angemessener Komplexität, passendem Niveau aufbereiten und Materialien (Texte, SÜ) bereitstellen,
(Basis können die alten Aufgaben sein),• betreuende Hilfestellung bei der selbstständigen
Erarbeitung leisten,• die kollegiale Zusammenarbeit suchen, um sich
durch Arbeitsteilung und Abstimmung der Aktivitäten die Arbeit zu erleichtern.
Weitere Konsequenzen ergeben sich:
• Aufgabenkultur Unterrichtsmethodik • Änderung der A-Kultur verlangt Änderung der
Unterrichtschoreographie. • Unterricht wird:
– schülerzentrierter,– aufgeteilt in methodisch unterschiedliche, kleinere „Häppchen“ (Leisen),
– Lehrer hat neue Rolle: er plant, inszeniert und steuert.
Was heißt das konkret? (nach Leisen)
Vorher:
-effizient und zielorientiert in die Problemstellung der Aufgabe einführen,
Nachher:
- die Metareflexion strukturieren und die neuen Erkenntnisse systematisch in die Begriffs- und Wissensstruktur einbetten.
Aufgabenzentriertes Unterrichtsdrehbuch
Lernaufgabe, nach Leisen (siehe Lit 1, S. 116ff):
1.) Einführung Lehrerreferat2.) Übung 1:Aktivierung von Vorwissen3.) Erarbeitung 1: Frontal- oder Kleingruppen-
unterricht erarbeitet neuen Stoff4.) Übung 2: mit komplexen Aufgaben5.) Erarbeitung 2: Intensiv-klärender
Frontalunterricht (Lehrerexperimente)6.) Übung 3: Kleingruppen noch komplexere A.7.) Wiederholungsübungen bereiten neues L. vor.
Fazit• Änderung der Aufgabenkultur zwingend erforderlich,
um die in BS geforderten Kompetenzen zu erreichen.• Eine „Spinnenanalyse“ kann bei der Identi-fizierung
der Merkmale einer Aufgabe helfen und so Aufgabenmonotonie vermeiden.
• Es ist zu unterscheiden zwischen Lernaufgaben, Übungsaufgaben und Prüfungsaufgaben.
• Änderung der Aufgabenkultur, insbesondere das „Lernen durch Aufgaben“ führt auch zur Änderung der Unterrichtskultur.
• Literatur: Jahresheft 2003 des Friedrich-Verlags: „Aufgaben“