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Eine proteinreiche Ernährung für Sportler - Artikel und Interview mit Dr. Erbil Kurt

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DESCRIPTION

Der Autor Dr. Erbil Kurt (47) lebt und arbeitet in Uslar, ist verheiratet und Vater von drei Töchtern. Er ist seit vielen Jahren als leidenschaftlicher Ausdauersportler, Gesundheitspublizist sowie Diät- und Ernährungsexperte bekannt. Seine Firma Carboo4U betreut deutsche und internationale Spitzensportler und Topteams aus den unterschiedlichsten Sportarten. Als Stoffwechselspezialist beschäftigt Dr. Kurt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Abnehmen und hat dazu das Infoportal FITTER INS LEBEN gegründet. Anders als die üblichen Ernährungsratgeber ist FITTER INS LEBEN Dank der Erfahrungen von Dr. Kurt aus dem Spitzensport auf die unbedingte Kombination aus angepasster Ernährung (Low-Carb) und Bewegung ausgelegt.

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2/2013 (# 24)€ 4,– / SFR 6,90 / € 4,10 / € 4,90A BENELUX ICH

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DAS MATERIAL DER PROFISDER SONNE ENTGEGEN

ISRAMAN, COZUMEL,BUSSELTON, ZYPERNSCHWITZEN FÜR DEN ERFOLG

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eine proteinreiche ernährungder schlüssel zum erfolg

RATGEBER | ERNÄHRUNG

In der industrialisierten Welt sind in den ver-gangenen Jahr(zehnt)en die Kohlenhydratezur dominierenden Nahrungsquelle gewor-den. Allerdings hatten die menschlichen Geneleider nicht den Hauch einer Chance, sichdieser biologisch „überstürzten Entwicklung“anzupassen. Sie funktionieren immer nochwie zu Urzeiten, weshalb die meisten Men-schen im Rahmen der Energiebereitstellungdurch übermäßigen Konsum in die „Wohl-standsfalle“ tappen. Gerade die zum Jahres-wechsel gefassten guten Vorsätze leiden häu-fig unter einem sehr kurzen Verfallsdatum.Unerwünschte Essensgelüste zwischendurch– gepaart mit einer mangelnden Selbstdis-ziplin – bringen die hehren Pläne häufig vielzu schnell ins Schwanken.

74 TRITIME 2 – 2013

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Um ihre sportlichen Ziele besser und schneller erreichen zu können,streben viele Athleten das für ihre Disziplin „optimale“ Trainings-und Wettkampfgewicht an. Gerade beim Ausdauersport machtsich jedes zusätzliche Kilogramm bemerkbar, das der Körper zuFuß oder mit dem Fahrrad in Richtung Ziel bewegen muss. SchlaueKöpfe haben sogar schon Formeln entwickelt, die unter Berück-sichtigung der Gewichtsreduzierung eine Verbesserung der Laufzeitberechnen können. Jedoch möchte ich an dieser Stelle auf solcheBerechnungsmethoden nicht näher eingehen. Schließlich gibt eskörperliche Grenzen, die es dabei zu beachten gilt. Außerdem istes wenig sinnvoll, das eigene Körpergewicht zu stark zu reduzieren.Zwar vermag ein leichtgewichtiger Athlet schneller zu laufen, beimRadfahren bringt er möglicherweise jedoch zu wenig Druck auf diePedale, um ganz vorne mitzuspielen. Für jeden Sportler existierteine individuelle untere Gewichtsgrenze und ein Mindestkörper-fettgehalt, bei deren Unterschreitung nicht nur die Leistung, sondernauch die Gesundheit leidet.

Energiebereitstellung

Normalerweise verwendet der Körper für die EnergiebereitstellungKohlenhydrate. Nimmt man nun mit der täglichen Ernährung zuviele Kohlenhydrate auf, werden die überschüssigen Kohlenhydratezu Fett umgewandelt und in die Speicher des Körpers eingelagert.Und das selbst dann, wenn man nur geringe Mengen zu viel davonisst. Das von der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttete HormonInsulin ist nicht nur für den Transport der Kohlenhydrate insZellinnere verantwortlich, es verhindert auch sofort die Verbrennungvon Fetten für den Energiestoffwechsel. Und da immer etwas mehrInsulin ausgeschüttet wird, als es zur Verarbeitung der Kohlenhydratebenötigt, sucht das übrige Insulin – obwohl erst vor Kurzem zu vielaufgenommene Kohlenhydrate im Körper als Fett eingelagert wurden– nach weiteren Kohlenhydraten, um seine Aufgabe zu erfüllen,was bereits nach kurzer Zeit zu einem erneuten Hungergefühlführen kann. Dieser Prozess kann durch einen „radikalen Verzicht“auf Kohlenhydrate aller Art wie Nudeln, Kartoffeln, Mehlprodukte,Zucker oder Reis gestoppt werden. >>

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Wenn man über mehrere Tage zu wenig Kohlenhydrate zu sichnimmt, produziert der Organismus ersatzweise Ketonkörper. Diesewerden aus den Fettsäuren zusammengebaut und sind ein ange-messener Energieersatz für Glukose. Zusätzlich kann auch aus EiweißGlukose hergestellt werden. Es geht eben auch ohne Zucker undStärke, auch wenn beim Sportler die Energiegewinnung aus Eiweißund Fett deutlich langsamer und weniger effizient ist als die Energie-bereitstellung aus Koh-lenhydraten. Schließ-lich stellt für intensivarbeitende Muskelndie Glukose immernoch eine Art Super-treibstoff dar. Ichmöchte an dieser Stel-le jedoch nicht denEindruck vermitteln, eshandle sich bei derketogenen Diät um eine neuartige Erkenntnis. Die täglichen Mahlzeitenbestehen dabei hauptsächlich aus Gemüse, Milchprodukten, Fischund Fleisch, wobei Fette und Proteine die wegfallenden Kohlenhydrateersetzen. Die empfohlene Nahrungskohlenhydratmenge – gegenübereiner typischen westlichen Ernährung mit einem rund 50-prozentigenAnteil – schwanken je nach Form der „Diät“ stark und sollten inAbsprache mit einem Ernährungsberater individuell auf die persönlicheLebensweise und Sportaktivität zusammengestellt werden.

Ketose

Werden keine Kohlenhydrate mehr zugeführt, greift der menschlicheOrganismus auf andere Energiequellen zurück: die Fette! Auch wennsie für die Muskeln eine sehr gute Energiequelle darstellen, kann dasGehirn keine Fette verwerten. Im Falle der fehlenden Kohlenhydratewandelt der Körper Fette in Ketonkörper um (Ketose), die im weiterendie Blut-Hirn-Schranke passieren und dort als alternative Energiequellezu der Glukose verstoffwechselt werden. In dieser Phase ist derKörper weniger leistungsfähig. Kopfschmerzen und Müdigkeit oderallgemeine Schwäche sind bekannte Begleiterscheinungen, die nachwenigen Tagen jedoch wieder vollständig verschwinden.

Diejenigen unter Ihnen, die keinen „Von-100-auf-0-Schritt“ gehenmöchten, können sich beispielsweise sehr einfach in einem klassischenTrainingslager am Buffet an die neue Ernährung gewöhnen. Denn hierstehen schmackhafte Fleisch-, Fisch-, Eier-, und Milchprodukte sowieunterschiedlichste Gemüsesorten nahezu unbegrenzt zur Verfügung.Bedingungen, die daheim nicht unbedingt vorzufinden sind. Nebender Grundlagenphase ist auch die Trainingspause ein geeigneterZeitraum zur Umsetzung der ketogenen Diät. Da gerade am Endeeiner Saison der Kalorienverbrauch meist drastisch einbricht, wird dasgewohnte (Über-) Angebot an zur Energiegewinnung nicht mehrzwingend erforderlichen Kohlenhydraten gewöhnlich in Speicherenergie,sprich Körperfett, umgewandelt. Werden nur Fette und Proteine kon-sumiert, so werden diese sofort wieder verbrannt. Dr. Erbil Kurt

EINE PROTEINREICHEERNÄHRUNG IST

IM SPITZENSPORTEIN SCHLÜSSEL

ZUM ERFOLGCaroline Steffen

PROTEINE

proteinhaltige Lebensmittel tierischer Herkunft:Rindfleisch, Schweinefleisch, Geflügel, Tunfisch, Lachs, Forelle,Shrimps, Garnelen, Muscheln etc.

proteinhaltige Lebensmittel pflanzlicher Herkunft:Cashewnüsse, Erdnüsse, Walnüsse, Mandeln, Macadamia, Pistazien,Paranüsse, Kürbiskerne, geröstete Sojakerne, Pinienkerne, Tofu,Zwiebeln, Avocado, Broccoli, Blumenkohl, Spinat, Blattsalat, Oliven,Rote Bete, Gurken, Kohl, Pilze, Zucchini, Auberginen, Pesto, Pflan-zenöle, Tomatenmark etc.

geeignete proteinhaltige Lebensmittel für Vegetarier:Eier, Gouda, Emmentaler, Bergkäse, Camembert, Harzer Rolle, Joghurt,Quark, Frischkäse, Butter, Margarine, Hüttenkäse etc.

In g pro 100 Gramm Proteine FettEingelegte Schweinelende 50g 8gSojabohnen 37g 18,1gVollentrahmtes Milchpulver 35g 1gLuftgetrockneter Manchego-Käse 32g 30gMagerkäse 39g > 15%Gouda 29,2g 32,6gSerrano Schinken 30,5g 10,5gErdnüsse ohne Schale 25,3g 48,1gSalami/Dauerwurst 20,6g 27,3gTunfisch 21,5g 15,5gLachsfilet-Wildlachsfilet 20g 13,6gBratwurst geräuchert 20,1g 24,8g

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13:37

Dr. Erbil Kurt im Kurzinterview

Arendt: Herr Dr. Kurt, den ausdauersportinteressierten Athleten sind Sie alsInhaber der Marke Carboo4U sowie als Sponsor und Berater von Profiathletenund Bundesligamannschaften aus den unterschiedlichsten Sportarten bekannt.Wie kommt es, dass ein ausgebildeter Journalist und Betriebswirtschaftlerden Sprung in ein – auf den ersten Blick – für ihn unbekanntes Terrain wagt? Dr. Kurt: Als begeisterter Ausdauersportlerhabe ich mich bereits früh mit dem ThemaErnährung und Nahrungsergänzung im Sportauseinandergesetzt. Mir fiel auf, dass diemeisten Produkte am Markt nicht in Deutsch-land hergestellt und deren Inhaltsstoffedaher kaum kontrolliert wurden. Nach langerVorbereitung und Einarbeitung in die The-matik habe ich mich dazu entschlossen, mitCarboo4U eine eigene Marke zu entwickeln, die Sporternährung ausschließlichunter den hohen deutschen Qualitätsstandards anbietet und besonders wirksamund gut verträglich ist. Sie haben vollkommen recht, ich bin auf diesemGebiet ein Quereinsteiger. Aber man kann kein florierendes Geschäft aufbauen,wenn man von der Sache keine Ahnung hat. Durch die enge Zusammenarbeitmit professionellen Sportlern und Mannschaften bekommen wir viele Anregungendirekt aus der Praxis. Hier hat das Thema Low Carb in den vergangenenJahren enorm an Bedeutung gewonnen. Da wir von Carboo4U uns selbst alsLösungsanbieter für unsere Kunden sehen, sind wir natürlich nun auch miteiner eigenen Produktlinie auf diesen Bereich näher eingegangen. Und umsehr gute Produkte zu entwickeln, muss man sich natürlich intensiv mitderen Wirkung im menschlichen Stoffwechsel beschäftigen. Alles andere wäreunglaubwürdig und würde vom Markt sehr schnell entlarvt.

Arendt: Welche Experten aus der Ernährungswissenschaft und Sportmedizingehören neben „Ihren Sportlern“ zu Ihrem Netzwerk? Dr. Kurt: Bei der Entwicklung neuer Produkte arbeiten wir intensiv mit demLEFO-Institut für Lebensmittel und Umwelt zusammen. Da viele unsererKunden Profisportler sind und den Anti-Doping-Richtlinien der NADA unterliegen,lassen wir Nahrungsergänzungsmittel von Carboo4U vom Institut für präventiveDopingforschung an der Deutschen Sporthochschule Köln testen. Im sport-medizinischen und orthopädischen Bereich kooperieren wir unter anderemmit dem Institut Dr. Kramer sowie mit Oliver Pütz, dem Teamarzt der DeutschenBasketball-Nationalmannschaft. Da sie meist besonders nah am Sportler sind,gehören auch der Physiotherapeut der Deutschen Golf-NationalmannschaftRolf Klöttschen sowie der renommierte Bonner Physiotherapeut AndreasStommel zu unserem Netzwerk. Was den Bereich der Stoffwechseldiagnostikim Sport angeht, arbeiten wir eng mit den Sportwissenschaftlern MartinKusch und Andreas Heinen zusammen.

Arendt: Mit welcher Zielsetzung haben Sie das Infoportal „Fitter ins Leben“gestartet und wer ist die genaue Zielgruppe Ihres kostenlosen Angebotes? Dr. Kurt: Unser Infoportal dient als eine erste Anlaufstelle, wenn sich jemandgenauer mit dem Thema kohlenhydratarme Ernährung befassen will. Im Gegen-satz zu irgendwelchen ominösen Diätratgebern legen wir hier besondersgroßen Wert auf die Kombination aus angepasster Ernährung und Bewegung.Zudem soll der Webseitenbesucher nicht gleich ein Fachlexikon zur Handnehmen müssen, um zu verstehen, worum es geht. Das Thema Low Carbspricht dabei jedoch nicht nur Übergewichtige an, sondern auch mehr oderweniger ambitionierte Sportler, die ihre Ernährung ohne Leistungsverlustumstellen wollen.