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1964 1. Elementaranalyse 213 Die Sorption yon Chlor, Brom and Jod bei der Mikrobestimmung yon Kohlen- stoff und Wasserstoff ist am Kupfer naeh A. S. ZA~0DIXA und S. JA. L~w~A ~ sehon bei Zimmertemperatur vollst~ndig. Kupferoxid yon der KorngrSl3e 0,25 bis 0,5 mm wird mit Methanol reduziert, bei 60--70~ getroekner und in einer 7 cm langen Sehicht im Absorptionsr5hrchen naeh PREGL benfitzt. Die Kupferzone wird mit Glaswolle begrenzt, und man mu~ darauf achtem dab keine Cu-Spuren vor dem Stopfen liegenbleiben. Halogene reagieren n~mlieh mit Kupferiiberschu8 zu CuI-Halogeniden. Ist aber bei der Reaktion ein Halogenfibersehu{~ vorhanden, bildet die geringe Kupfermenge CulI-Halogenid, das Wasser binden kann. -- Die beim Verbrennen yon organisehen Stoffen entstandenen Halogenwasserstoffe, werden noeh in demselben RShrchen yon mit Olaswolle gemisehtem Kupfer(I)-oxid oder schwach oxydiertem Elektrolytkupfer absorbiert. Eine Ftillung l~St sieh mehrmals benfitzen, dureh Verbrauehen wird Kupfer dunkler. Die Substanzen werden naeh M. 0. Kot~tT~ und V. A. KLI~IOVA 2 verbrannt, die chlorhaltigen in 7--10rain im Sauerstoffstrom 30--35ml/min, die bromhaltigen 10--12 rain bei 20--25 ml/min und die jodhaltigen noeh langsamer, wobei man auf etwaige Ver- stopfung der engen Apparaturteile achten muB. Hinter dem Verbrennungsrohr werden zuerst die Stickstoffoxide a, dann die Halogene mit Kupfer, Wasser mit Anhydron und CoClz-Indicator, Kohlendioxid mit Asearit absorbiert. Bei Ein- waagen yon 4--7 mg sind die Fehler bei I-I- und C-Bestimmung 0,20/0 relativ. 1 2. anal. Chim. 17, 644--646 (1962) [Russiseh]. (Mit engl. Zus.fass.) Lomonosov- Universiti~t, Moskau (UdSSR). -- 2 ~. anal. Chim. 2, 274 (1947). -- 3 KLI~OVA, V. A., u. M. O. KOR~UN: ~. anal. Chim. 6, 230 (1951); vgl. diese Z. 186, 152 (1952). M. BARTU~EK Eine schnelle automatisehe Mikrobestimmung yon Stiekstoff wurde yon L. DORFI~AN, R. OECKINGHAUS, F. AI~DERSON und G. I. I~,OBERTSON 1 entwiekelt. Als Vorbild dient die Anordnung von E. F. S~ELB]~RG 2, die aus 2 Reaktionsrohren besteht. Das 1. Rohr enth~lt die Probe und Kupferoxid, im 2. Rohr erfolgt die Reduktion der Stickoxide dureh Kupfer. Auf diese Weise kann das 1. Rohr luft- frei gespiilt werden, ohne dab die Kupfersehicht im 2. Rohr oxydiert wird. -- Apparatur (vgl. Abb. 1). Das Spfilgas (Kohlendioxid) gelangt zun~ehst zum Drei- wegventil A und kann wahlweise fiber die Drossel 1 oder 2 geleitet werden. Dros- sel 1 l~Bt 15 ml C0e/min hindureh, Drossel2 100 ml C02/min. Dann fo]gt ein StrSmungsmesser (3) und das 1. Rohr (4, 5) mit der Oxydationssehieht. Am Ende des 1. Rohres befindet sieh das VentilB. Dieses erlaubt, den C02-Strom (beim Spfilen) ins Freie zu leiten oder in das 2. Rohr (7), we sieh die Kupfersehicht be- finder, l~ber den Absperrhahn (8) gelangt der Gasstrom in das modifizierte Azoto- meter. Dieses ermSgliehst auch bei hohen Spfilgasgeschwindigkeiten eine quanti- tative Absorption yon Kohlendioxid. Es besitzt ein Einleitungsrohr, das unmittel- bar in die Lauge mfindet. Um beim Abstellen des Spfilgases ein Rficksteigen der Lauge in den Hahn 8 zu verhindern, kann das Hg-Niveau im Sehenkel 9 so weit angehoben werden, dab das Einleitungsrohr 1 em in das Queeksilber eintaucht. Zur Hebung des Quecksilberniveaus dient das Venti! D, das an ein Gef~B mit komprimierter Luft (z. B. Gasometer) angesehlossen ist. Das Ventil C dient als Entlfiftungshahn und ist w~hrend der Analyse zur Aui3enluft ge5ffnet. An das Azotometer wird beim Ansatz 10 ein Niveaugef~B ffir Kalilauge angeschlossen. Die Ventile sind Magnetventile u.nd werden fiber eine automatisehe Sehaltuhr ein- und ausgesehaltet. Die Temperatur der Ofen betr~gt: Langofen 800 ~C, Wander- brenner 825~ bei sehr sehwer verbrennbaren Substanzen 900~ Kupferofen 550 ~ C. -- Arbeitsweise. Zu Beginn der Analyse geht der Gasstrom fiber die Drossel 1 (15 ml CO2/min ) in das 1. Rohr und ge]angt beim Ventil B ins Freie. Naeh 1 min

Eine schnelle automatische Mikrobestimmung von Stickstoff

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1964 1. Elementaranalyse 213

Die Sorption yon Chlor, Brom and Jod bei der Mikrobestimmung yon Kohlen- stoff und Wasserstoff ist am Kupfer naeh A. S. ZA~0DIXA und S. JA. L~w~A ~ sehon bei Zimmertemperatur vollst~ndig. Kupferoxid yon der KorngrSl3e 0,25 bis 0,5 mm wird mit Methanol reduziert, bei 60--70~ getroekner und in einer 7 cm langen Sehicht im Absorptionsr5hrchen naeh PREGL benfitzt. Die Kupferzone wird mit Glaswolle begrenzt, und man mu~ darauf achtem dab keine Cu-Spuren vor dem Stopfen liegenbleiben. Halogene reagieren n~mlieh mit Kupferiiberschu8 zu CuI-Halogeniden. Ist aber bei der Reaktion ein Halogenfibersehu{~ vorhanden, bildet die geringe Kupfermenge CulI-Halogenid, das Wasser binden kann. -- Die beim Verbrennen yon organisehen Stoffen entstandenen Halogenwasserstoffe, werden noeh in demselben RShrchen yon mit Olaswolle gemisehtem Kupfer(I)-oxid oder schwach oxydiertem Elektrolytkupfer absorbiert. Eine Ftillung l~St sieh mehrmals benfitzen, dureh Verbrauehen wird Kupfer dunkler. Die Substanzen werden naeh M. 0. Kot~tT~ und V. A. KLI~IOVA 2 verbrannt, die chlorhaltigen in 7--10ra in im Sauerstoffstrom 30--35ml/min, die bromhaltigen 10--12 rain bei 20--25 ml/min und die jodhaltigen noeh langsamer, wobei man auf etwaige Ver- stopfung der engen Apparaturteile achten muB. Hinter dem Verbrennungsrohr werden zuerst die Stickstoffoxide a, dann die Halogene mit Kupfer, Wasser mit Anhydron und CoClz-Indicator, Kohlendioxid mit Asearit absorbiert. Bei Ein- waagen yon 4--7 mg sind die Fehler bei I-I- und C-Bestimmung 0,20/0 relativ.

1 2. anal. Chim. 17, 644--646 (1962) [Russiseh]. (Mit engl. Zus.fass.) Lomonosov- Universiti~t, Moskau (UdSSR). -- 2 ~. anal. Chim. 2, 274 (1947). -- 3 KLI~OVA, V. A., u. M. O. KOR~UN: ~. anal. Chim. 6, 230 (1951); vgl. diese Z. 186, 152 (1952).

M. BARTU~EK

Eine schnelle automatisehe Mikrobestimmung yon Stiekstoff wurde yon L. DORFI~AN, R. OECKINGHAUS, F. AI~DERSON und G. I. I~,OBERTSON 1 entwiekelt. Als Vorbild dient die Anordnung von E. F. S~ELB]~RG 2, die aus 2 Reaktionsrohren besteht. Das 1. Rohr enth~lt die Probe und Kupferoxid, im 2. Rohr erfolgt die Reduktion der Stickoxide dureh Kupfer. Auf diese Weise kann das 1. Rohr luft- frei gespiilt werden, ohne dab die Kupfersehicht im 2. Rohr oxydiert wird. -- Apparatur (vgl. Abb. 1). Das Spfilgas (Kohlendioxid) gelangt zun~ehst zum Drei- wegventil A und kann wahlweise fiber die Drossel 1 oder 2 geleitet werden. Dros- sel 1 l~Bt 15 ml C0e/min hindureh, Drossel2 100 ml C02/min. Dann fo]gt ein StrSmungsmesser (3) und das 1. Rohr (4, 5) mit der Oxydationssehieht. Am Ende des 1. Rohres befindet sieh das Venti lB. Dieses erlaubt, den C02-Strom (beim Spfilen) ins Freie zu leiten oder in das 2. Rohr (7), we sieh die Kupfersehicht be- finder, l~ber den Absperrhahn (8) gelangt der Gasstrom in das modifizierte Azoto- meter. Dieses ermSgliehst auch bei hohen Spfilgasgeschwindigkeiten eine quanti- tative Absorption yon Kohlendioxid. Es besitzt ein Einleitungsrohr, das unmittel- bar in die Lauge mfindet. Um beim Abstellen des Spfilgases ein Rficksteigen der Lauge in den Hahn 8 zu verhindern, kann das Hg-Niveau im Sehenkel 9 so weit angehoben werden, dab das Einleitungsrohr 1 em in das Queeksilber eintaucht. Zur Hebung des Quecksilberniveaus dient das Venti! D, das an ein Gef~B mit komprimierter Luft (z. B. Gasometer) angesehlossen ist. Das Ventil C dient als Entlfiftungshahn und ist w~hrend der Analyse zur Aui3enluft ge5ffnet. An das Azotometer wird beim Ansatz 10 ein Niveaugef~B ffir Kalilauge angeschlossen. Die Ventile sind Magnetventile u.nd werden fiber eine automatisehe Sehaltuhr ein- und ausgesehaltet. Die Temperatur der Ofen betr~gt: Langofen 800 ~ C, Wander- brenner 825~ bei sehr sehwer verbrennbaren Substanzen 900~ Kupferofen 550 ~ C. -- Arbeitsweise. Zu Beginn der Analyse geht der Gasstrom fiber die Drossel 1 (15 ml CO2/min ) in das 1. Rohr und ge]angt beim Ventil B ins Freie. Naeh 1 min

214 Bericht: Analyse organiseher Stoffe Bd. 201

wird das Ventil A auf Drossel 2 umgestellt, so dab 100 ml C02 dutch das Ver- brennungsrohr gehen (Fortsetzung der Spiilung). Zu Beginn der 3. rain wird das Ventil A auf Drossel 1 umgestellt und das Ventil B in Richtung Azotometer ge- 5ffnet. Nun wird die Yerbrennung der Probe wie iiblich durehgefiihrt. Am Ende

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Abb. i. Apparatur zur ~T-Bestimmmag nach DOR~rA~ u. ~Litarb.

( /fornpr/m. Lull

der 14. rain wird Ventil D gegeniiber der komprimierten Luft geSffnet, wodurch das Hg-Niveau im Azotometer um 1 cm angehoben wird. Dadureh ist das Azoto- meter gegeniiber den Reaktionsrohren gesperrt.

1 Analyt. Chemistry 84, 678--682 (1962). Res. Dept., CIBA Pharm. Co., Sum- mit, N.J. (USA). -- ~ Analyt. Chemistry 28, 1492 (1951). G. K~-~z

Schwefel. Die Bestlmmung yon Schwe/e~ in organischen Substanzen nach der Kol- benmethode yon SCH0~GER haben H. M.~ssx und L. I~I-~Cn~R~DL 1 untersucht. Das bei der Oxydation entstandene Sulfation wird nach J. S. FRITZ und S. S. Y ~ A - )~u~A 2 mit Bariumperchlorat titriert (Thorin als Indicator). Die statistische Aus- wertung der Schwefelanalysen yon 18 verschiedenen Verbindungen hat keine wesentlichen Zusammenh~nge zwischen Standardabweichung, Sehwefelgchalt und Bindungsart des Schwefels ergeben. Fiir 68,30/0 Sicherheit betr~gt die Standard- abweichung • flit 99,73~ Sicherheit • .

1 Mikroehim. Acta (Wien) 1962, 1089--1094. Inst. analyt. Chem. u. Mikrochem., Techn. ttochsch. Wien (0sterreich). -- 2 Analyt. Chemistry 27, 1461 (1955); vgl. diese Z. 154, 283 (1957). A. NIE~A~

Schwe/el in organischen Verbindungen bestimmen M. H. H,~s~I, M. ELAHI und ]~. ALI 1 durch Reduktion in der ~atriumsehmelze und Oxydation mit Natrium- hypobromit. -- Aus]i~hrung. 20--50 mg der organischen Verbindung werdcn mit Natrium und 1 g der Schmelzmisehung (siehe unten) 10 rain in eincm PyreX- Schmelzrohr yon 15 em Lange geschmolzen. Das rotglfihende Rohr wird in einen