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Süd-Süd-Einsätze im Rahmen des PEZA-Ansatzes Einer von uns – und doch irgendwie fremd » « » Josef Estermann Grundlagen & Forschung Comundo im RomeroHaus Kreuzbuchstrasse 44 CH-6006 Luzern Tel. +41 58 854 11 00 [email protected] www.comundo.org Fachleute im Entwicklungseinsatz

Einer von uns – und doch irgendwie fremd

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Page 1: Einer von uns – und doch irgendwie fremd

Stiftung Bühl CD-Richtlinien

Süd-Süd-Einsätze im Rahmen des PEZA-Ansatzes

Einer von uns – und doch irgendwie fremd »

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Josef EstermannGrundlagen & Forschung

Comundoim RomeroHaus

Kreuzbuchstrasse 44CH-6006 Luzern

Tel. +41 58 854 11 [email protected]

www.comundo.org

Fachleute im Entwicklungseinsatz

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Stiftung Bühl CD-RichtlinienEine Bestandsaufnahme aufgrund eines Pilotprojektes von Comundo in PeruDie Personelle Entwicklungszusammenarbeit (PEZA) in der Schweiz war bislang vor allem durch Einsätze von Fachleuten aus dem globalen Norden (genauer: aus der Schweiz und zum Teil aus Deutschland) bei Partnerorga-nisationen im globalen Süden geprägt, und wird es sicher auch noch für eine geraume Zeit bleiben. Diese so ge-nannten Nord-Süd-Einsätze bilden das Rückgrat der PEZA, zusammen mit den Sensibilisierungsanstrengungen der Entsendeorganisationen in der Schweizer Zivilgesellschaft. Dabei haben sich diese Einsätze im Laufe der Zeit ausdifferenziert; heute gibt es neben den «klassischen» Langzeiteinsätzen ( je nach Entsendeorganisation von zwei oder drei bis neun Jahren oder gar auf unbegrenzte Zeit) spezifische Kurzzeiteinsätze (Expert/-innen-Ein-sätze), Berufspraktika (zwischen 6 und 12 Monaten) oder Sensibilisierungspraktika (Hospitation; Voyage Partage; usw.). Auch wurden Süd-Nord-Einsätze – eine Fachperson aus dem globalen Süden macht einen Einsatz in der Schweiz – verschiedentlich erprobt und im Rahmen von Innovationsprojekten eingehend begleitet und ausgewer-tet.

Bei den Süd-Süd-Einsätzen geht es um eine dritte Form des Austauschs, die noch wenig erprobt und ausgewertet worden ist. Es geht dabei um einen (Langzeit-) Einsatz einer Fachperson aus einem Land des globalen Südens in einem anderen Land des globalen Südens, und zwar in einem Einsatzland der Entsendeorganisation, welche die-sen Einsatz plant, begleitet und auswertet. Prinzipiell könnte ein solcher Süd-Süd-Austausch auch interkontinen-tal konzipiert sein, also als Einsatz einer Fachperson aus Afrika in Lateinamerika, aus Asien in Afrika, aus Latein-amerika in Asien usw. realisiert werden. Der vorliegende Erfahrungsbericht beruht allerdings auf einem intra-kontinentalen Einsatz einer lateinamerikanischen Fachperson in einem anderen Land Lateinamerikas. Ne-ben diesen internationalen Einsätzen (Nord-Süd; Süd-Nord; Süd-Süd) gibt es in letzter Zeit vermehrt auch natio-nale Einsätze, also solche von Fachleuten aus dem Einsatzland selbst («nationale Fachleute»). In der Beurteilung von Süd-Süd-Einsätzen wird es wichtig sein, diese nicht nur von den «klassischen» Nord-Süd-Einsätzen, sondern auch von Einsätzen nationaler Fachleute abzugrenzen, bzw. mit diesen zu vergleichen.

Rahmenbedingungen des Pilotprojekts «Süd-Süd-Einsatz» von ComundoDie vorliegende Bestandsaufnahme fusst auf der Erfahrung, die Comundo mit dem Pilotprojekt «Süd-Süd-Einsatz mit einem chilenischen Wissenschaftler und Literaturkritiker in Peru: Erfahrungskapitalisierung mit Blick auf zu-künftige Süd-Süd-Einsätze» zwischen 2018 und 2021 gemacht und im Rahmen des Innovationsfonds von Unité ausgewertet hat. Der Einsatz der Fachperson Juan Jacobo Tancara Chambe dauerte von Februar 2018 bis Ende März 2021; er war auf drei Jahre angelegt. Um noch offene Projekte abschliessen zu können und die gemachten Erfahrungen der Partnerorganisation und der Mitarbeitenden auf systematische Weise zugänglich zu machen – was wegen der Covid19-Pandemie verzögert worden war –, wurde er um zwei Monate verlängert. Parallel zum institutionellen Monitoring durch die Landesprogrammleitung und Programmverantwortung für das Einsatzland Peru erfolgte eine spezifische Begleitung und Auswertung dieses Pilotprojekts anhand von 13 im Voraus festge-legten Kriterien. Die eigentliche Auswertung wurde von November 2020 bis Februar 2021 von Paul Mathis (Pro-grammverantwortung von Comundo für Peru) und dem Autor dieses Erfahrungsberichts durchgeführt.

Sie umfasste neben schriftlichen Rückmeldungen eingehende Interviews mit der Zielbevölkerung (Studierende des Seminars San Pablo), den Verantwortlichen der Partnerorganisation CEDEPAS Centro (Centro Ecuménico de Promoción y Acción Social), den anderen Fachleuten von Comundo in Peru, den beiden Landesprogrammleiten-den von Comundo in Peru und der Bereichsleitung International von Comundo. Die Ergebnisse sind festgehalten im Schlussbericht mit dem Titel «’Einer von uns – und doch irgendwie fremd‘: Auswertung des Pilotprojekts im Rahmen des Innovationsfonds von Unité».

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Die vorliegende Bestandsaufnahme dient dazu, die Erfahrung dieses Süd-Süd-Einsatzes den Mitgliedorganisatio-nen von Unité, der Abteilung «Institutionelle Partnerschaften» der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und weiteren interessierten Kreisen zur Verfügung zu stellen und mögliche Kriterien und Perspektiven für die Weiterentwicklung dieses Ansatzes im Rahmen der PEZA zu formulieren. Neben der konkreten Erfahrung mit Juan Jacobo Tancara kann Comundo auf eine weitere fast zeitgleiche Erfahrung mit der mexikanischen Fachper-son Priscila Angélica Barredo Panti bei der Partnerorganisation AETE (Asociación Educativa Teológica Evangélica) in Lima zurückgreifen (Februar 2019 bis Januar 2021). Da dieser Einsatz aber kein Bestandteil des Pilotprojekts war, wird auf ihn nur im Sinne eines Vergleichs verwiesen.

Juan Jacobo Tancara ist ein chilenischer Theologe und Literaturkritiker, der vor seinem Einsatz mit Comundo in verschiedenen Ländern Lateinamerikas (Chile, Bolivien, Costa Rica) studiert und gearbeitet hat sowie in Deutsch-land (Bielefeld) promoviert ist. Er ist von seiner Herkunft Aymara, gehört also einer indigenen Minderheit in Chile an, die auch in Teilen von Bolivien und Peru lebt, allerdings nicht in Huancayo, wo Juan Jacobo Tancara als Ein-satzleistender tätig war. Im Frühjahr 2017 gelangte die Partnerorganisation CEDEPAS Centro, mit der Comundo schon länger eine enge Partnerschaft und Zusammenarbeit aufrechterhielt, auf Comundo zu mit dem Vorschlag, für das Personalgesuch «Forschung und Systematisierung in den Bereichen Wirklichkeitsanalyse, theologische Reflexion, Spiritualität und Interkulturalität» Juan Jacobo Tancara als Fachperson ins Auge zu fassen. Dieser war dem Projektverantwortlichen der Partnerorganisation zuvor schon aufgrund von gemeinsamen Studien und Workshops im Seminar San Pablo bekannt, allerdings nicht als Fachperson von Comundo.

Es ist somit klar, dass der Einsatz von Juan Jacobo Tancara und dessen Auswertung nicht einfach auf alle mög-lichen Süd-Süd-Einsätze übertragen werden können. Auch wenn jener von Priscila Barredo mit dem von Juan Jacobo Tancara einiges an Gemeinsamkeiten aufweist, gibt es doch auch viele Unterschiede. Jeder Süd-Süd-Ein-satz ist einzigartig (wie übrigens auch jeder Nord-Süd-Einsatz), nicht nur was die Fachperson betrifft, sondern auch den Kontext, die Partnerorganisation, das konkrete Projekt, die sozio-politische Situation und vieles mehr. Und dieser Sachverhalt soll bei zukünftigen Süd-Süd-Einsätzen immer auch im Blick behalten werden.

Juan Jacobo Tancara tätig als Dozent

(Foto: Cedepas Centro)

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Stiftung Bühl CD-RichtlinienEines der wesentlichen Ziele des Pilotprojektes bestand darin, ausreichende Kriterien für eine kohärente Policy der Entsendeorganisation(en) und von Unité zu Süd-Süd-Einsätzen zu formulieren. Dabei geht es vor allem um den «Mehrwert» eines solchen Einsatzes, also der Unique Selling Proposition (USP) oder des Alleinstellungsmerk-mals, das einen Süd-Süd-Einsatz von anderen Formen von PEZA-Einsätzen unterscheidet: welche Art von Wis-sen, Erfahrung und Kompetenzen bringen Fachleute aus dem globalen Süden mit, die weder solche aus dem globalen Norden noch nationale Fachleute mitbringen? Diese Frage ist für die Weiterentwicklung der PEZA von grosser Bedeutung, da die Agenda 2030 der SDGs (Sustainable Development Goals) davon ausgeht, dass die Ent-wicklungszusammenarbeit alle Länder und Gesellschaften gleichermassen betrifft und daher die Disjunktive zwi-schen globalem Norden und Süden immer mehr obsolet wird. Zudem sind die meisten fachlichen Fähigkeiten und Kompetenzen («epistemisches Kapital») in Ländern des globalen Südens ebenso vorhanden wie im globalen Nor-den, sodass ein Wissens- und Erfahrungstransfer vom Norden in den Süden immer stärker unter Legitimations-zwang gerät, bzw. dass andere Kriterien für einen sinnvollen Nord-Süd-Einsatz erarbeitet werden müssen. Im Fall eines Süd-Süd-Einsatzes scheinen solche Schwierigkeiten und auch das systemische Problem der «asymmetri-schen Beziehungen» weniger eine Rolle zu spielen.

Was unterscheidet einen Süd-Süd-Einsatz von einem «klassischen» Nord-Süd-Einsatz?Abgesehen von Süd-Süd-Einsätzen mit unterschiedlichen Sprachen ist im Unterschied zu den meisten Nord-Süd-Einsätzen die Sprachkompetenz der Fachperson in der Lokalsprache (im Fall von Juan Jacobo Tancara: Spa-nisch) sehr hoch. Zwar gehen die Entsendeorganisationen davon aus, dass ausreisende Fachleute die benötigten Sprachkompetenzen mitbringen, aber diese können mit wenigen Ausnahmen nicht mit den Fähigkeiten von Native Speakers mithalten. Zudem geht es auch um das Verständnis der «kulturellen Codes», die mit einer Sprache und deren Verwendung einhergehen, und dieses ist bei einer Fachperson aus demselben kulturellen und sprachlichen Kontext ungleich höher als bei unterschiedlichen kulturellen und sprachlichen Voraussetzungen.

El idioma ayuda mucho para lograr mayor integración y establecer un vínculo duradero con el grupo meta. No había malentendidos culturales, porque los contextos sociopolíticos y culturales del Perú y de Chile son muy parecidos. Además, Juan Jacobo Tancara estaba consciente de que el castellano no es igual en toda parte y preguntaba a la gente si así se decía.1

Im Fall von Juan Jacobo Tancara war zudem seine indigene Muttersprache, das Aymara, ein weiterer entschei-dender Vorteil bei der (nicht nur sprachlichen) Verständigung, ist dieses doch dem Quechua (der Zielbevölkerung) in Syntax und Wortschatz sehr nahe. Weil die meisten Studierenden, mit denen er zu tun hatte, entweder noch Quechua sprechen oder zumindest aus dem kulturellen Umfeld stammen, in dem Quechua die Logik bestimmt und das Denken beeinflusst, hatte Juan Jacobo Tancara den grossen Vorteil der gemeinsamen sprachlichen Be-heimatung («es uno de nosotros»2). Dadurch dürften sich weit weniger sprachliche und kulturelle Missverständ-nisse ergeben haben, als das im Durchschnitt bei einer Fachperson aus dem globalen Norden (auch bei Fachleu-ten aus Spanien) der Fall ist.

Se notaba ciertas diferencias en el modo de hablar ( jerga chilena, «corre más», «salta más») y en usar terminología de procedencia aimara, pero no hubo malentendidos a causa de diferencias lingüísticas, y más bien el conocimiento del idioma ayudó lograr cercanía con l*s estudiantes (a diferencia con gente de EE.UU.; Europa, que les cuesta a veces).3

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1 «Die Sprache hilft sehr dabei, eine grössere Integration zu erreichen und eine dauerhafte Bindung zur Zielgruppe aufzubauen. Es gab keine kulturellen Missverständnisse, denn die soziopolitischen und kulturellen Kontexte von Peru und Chile sind sehr ähnlich. Ausserdem war Juan Jacobo Tancara sich bewusst, dass Spanisch nicht überall gleich ist, und fragte deshalb die Leute, ob sie es auch so sagen würden». (Vertreter der PO).2 «Er ist einer von uns» (Zielgruppe: Studierende).3 «Es gab zwar gewisse Unterschiede in der Sprechweise (chilenischer Slang, «mehr rennen», «mehr hüpfen») und in der Verwendung von Begriffen, die aus dem Aymara stammen, aber es gab keine Missverständnisse aufgrund von sprachlichen Unterschieden; vielmehr half die Kenntnis der Sprache, Nähe zu den Studierenden zu erreichen (anders als bei Menschen aus den USA oder Europa, die sich manchmal schwer tun, sich kennenzulernen)». (Zielgruppe: Studierende).

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Viele Haltungen gehören angesichts der Informalität und Prekarität, wie sie in den Einsatzländern von Comundo vorherrschen, gleichsam zur DNA einer Fachperson aus eben diesen Ländern. So sind Flexibilität, Improvisation, Kreativität, einfacher Lebensstil, Entbehrungen und Verhandlungsgeschick Realitäten oder Fähigkeiten, die in den meisten Fällen bereits vorausgesetzt werden können. Manche Fachperson aus dem globalen Norden muss diese dagegen mühsam erwerben und in sie hineinfinden. Allerdings ist es ein Fehler anzunehmen, eine chileni-sche oder mexikanische Fachperson kenne die peruanische Realität, nur weil sie Lateinamerikaner/in sei. Auch Juan Jacobo Tancara hätte eine «gute Einführung»4 benötigt, was allerdings nicht geschah.

Deshalb dauert der Prozess der «Inkulturation» (inserción) bei einer Fachperson aus dem globalen Süden (in ei-nem intra-kontinentalen Setting) im Vergleich zu einer Fachperson aus dem globalen Norden nicht lange: er oder sie kann schnell «loslegen».

…da ich Spanisch spreche, und Latina/o bin, muss ich nicht noch extra peruanische Geschichte und Mentalität lernen, denn ich weiss das als Chilene oder Mexikanerin ja schon. Ein grober Fehler, denn Mexiko und Chile sind eben nicht Peru.5

4 Die Landesprogrammleitung verwies auf den Kurs, den die peruanische Organisation Centro Bartolomé de las Casas in Lima für aus dem Ausland stammende und in der kirchlichen und Entwicklungszusammenarbeit tätige Personen anbietet.5 Landesprogrammleitung Peru.6 Landesprogrammleitung Peru.

Die Vorbereitung auf den Kontext vor Ort scheint somit weniger bedeutsam zu sein und war im Fall von Juan Jacobo Tancara praktisch inexistent. Das hat sich zwar im Nachhinein laut Landesprogrammleitung als gewisses Defizit herausgestellt – denn auch ein Chilene kennt die peruanische Realität nicht einfach selbstredend –, aber aufgrund einer gemeinsamen geschichtlichen, politischen und kulturellen Grundlage braucht es dafür weit gerin-gere Anstrengungen.

Juan Jacobo Tancara mit der primären Zielgruppe Studierender

(Foto: Cedepas Centro)

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Juan Jacobo Tancara konnte aufgrund seiner Biografie und Sachkenntnisse mehr zur Analyse des politischen Kontextes beitragen als eine europäische Fachperson.6

Umgekehrt könnte diese Unmittelbarkeit auch negativ bedeuten, dass sich eine Fachperson aus dem Süden jener kleinen Unterschiede (zwischen seinem Herkunftsland und dem Einsatzland) nicht bewusst ist, die es eben auch gibt. Dies gilt auch für sprachliche Feinheiten und örtliche Dialekte ( jerga).

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Stiftung Bühl CD-RichtlinienAus den erwähnten Gründen ist der Arbeitsaufwand von Programmverantwortung (PV) und Landesprogramm-leitung (LPL) bei einem Süd-Süd-Einsatz geringer als bei einem Nord-Süd-Einsatz, da viele Bereiche wegfallen (Einführung ins Land; Hilfestellung bei praktischen Aspekten; Vorbereitung in der Schweiz; Gegenlesen von Rund-briefen; Organisieren von Sensibilisierungsreisen usw.).

Fachleute aus dem globalen Süden teilen mit der Zielbevölkerung die koloniale Vergangenheit und die zum Teil noch immer vorherrschende «Kolonialität» in Strukturen, Mentalitäten und Stereotypen. Eine Fachperson aus dem globalen Norden gehört dagegen unwillkürlich zu einem System der (Neo-) Kolonialisierung, auch wenn sie aus einem Land wie der Schweiz kommt, das formell niemals Kolonien hatte. Die Auseinandersetzung mit «De-kolonialität» ist für eine Fachperson aus dem globalen Süden (ausser sie gehört der weissen Elite an) eine ganz andere als für eine Fachperson aus dem globalen Norden. Das «symbolische Kapital», das die jeweilige Fachper-son repräsentiert – eine «Schweizerin» oder ein «Chilene» –, ist für die Zielbevölkerung ein anderes. Im ersteren Fall vertritt die Fachperson den «reichen» Norden, eine imperiale Vergangenheit und eine heute noch immer vor-herrschende Macht (finanzieller, ökonomischer, kultureller Art), im letzteren Fall dagegen die solidarische Rolle des «Opfers» kolonialer Unterdrückung und neokolonialer Ausbeutung.

Juan Jacobo Tancara konnte zum Beispiel viel zum Thema «Dekolonisierung» beitragen, auch aus seiner eigenen Erfahrung als chilenischer Aymara. Oder den Kontext verstehen helfen, aufgrund der Lebenserfahrung in vergleichbarem Umfeld. Konkret ist dies allerdings im aktuellen Einsatz von Juan Jacobo Tancara in der Landesgruppe wenig zum Zug gekommen. Ein Potential, das expliziter angestrebt werden müsste.7

Im Fall von Juan Jacobo Tancara repräsentiert er als «Chilene» für seine peruanischen KollegInnen und Studie-renden zudem die Projektionsfläche als «Erzfeind», dies aufgrund des Verlustes von Territorium im Pazifischen Krieg (1871-83). Diese Rolle kam aber aufgrund seines für einen Chilenen untypischen indigenen Phänotyps kaum zum Tragen, was für die Zielbevölkerung einen heilsamen Lernprozess bzgl. Stereotypen und Vorurteilen bewirk-te.

Se notaba un trato de igual a igual, sin afán de superioridad (en lo que se diferencia en algo de profesores peruanos que sí les gusta subrayar superioridad), con mucha transparencia y respeto. Juan Jacobo Tancara no quería ser llamado «doctor», sino «hermano», por lo que se ganó mucho respeto. Y que se confundía también con l*s estudiantes. No habiendo mesas en las aulas, de rodillas comía también con l*s estudiantes.8

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Während Fachleute aus dem globalen Norden gegen praktisch alle Eventualitäten versichert sind (Krankenkasse; Haftpflicht, Unfall, Repatriierung, Altersvorsorge usw.), ist dies bei einer Fachperson aus dem globalen Süden trotz eines Vertrags mit einer Schweizer Entsendeorganisation nicht im gleichen Masse möglich. Eine lokale Ver-sicherung ist oft teuer, beschränkt gültig und umständlich, und eine bei Nord-Süd-Einsätzen übliche Schweizer Versicherung unmöglich. Eine vergleichbare internationale Versicherung würde sehr teuer sein; man schloss des-halb für Juan Jacobo Tancara eine Reiseunfallversicherung ab. Er bevorzugte – entgegen den vertraglichen Ver-einbarungen mit Comundo und auf eigene Verantwortung, wofür gemeinsam eine Verzichterklärung unterzeich-net wurde – eine nur in Chile gültige Krankenversicherung. Deren Deckungsgrad war – im glücklicherweise nicht eingetretenen Fall – ungewiss. Diese Unsicherheit lag latent über der ganzen Einsatzzeit. Doch er nahm dieses Risiko mit Gelassenheit auf sich, auch ein Ausdruck seiner vorher erwähnten Vertrautheit mit fragilen Lebenswel-ten.

7 Fachperson von Comundo in Peru.8 «Er begegnete uns auf Augenhöhe, ohne den Wunsch nach Überlegenheit (darin unterscheidet er sich etwas von peruanischen Professoren, die gerne Überlegenheit betonen), mit viel Transparenz und Respekt. Juan Jacobo Tancara wollte nicht «Doktor», sondern «Bruder» genannt werden, was ihm eine Menge Respekt einbrachte. Und er mischte sich auch unter die Studierenden. In den Klassenzimmern gab es keine Tische, also ass er auch auf den Knien mit den Studierenden.» (Zielgruppe: Studierende).

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Die Ermöglichung von Süd-Süd-Einsätzen kann auch Ausdruck einer Organisationshaltung sein: weg vom exklusiven N-S-Ansatz. Dies sollte auch in der Sensibilisierungsarbeit zum Ausdruck kommen: Süd-Süd-Einsatzleistende und nationale Fachleute sollten auch eingebunden werden («Rundbriefe»). Dies bedingt allerdings besondere Anstrengungen (Übersetzungsarbeit linguistisch und kulturell; Aufbereitung, Vertrieb).11

9 «Im Gegensatz zu einigen europäischen Fachleuten hatte Juan Jacobo Tancara keine Angst, wegen der Covid-19-Situation im Land «festzusitzen»; er fühlte sich wie «ein ganz normaler Peruaner». (Vertreter der PO).10 Denn trotz des Umstands, dass er in Deutschland ein Doktorat absolviert hatte (allerdings auf Spanisch) waren seine aktiven deutschen Sprachkenntnisse zu wenig ausgeprägt.11 Fachpersonen Comundo in Peru.

Schliesslich besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen einem Süd-Süd-Einsatz und einem «klassischen» Nord-Süd-Einsatz in der Frage der Sensibilisierung im globalen Norden, also der Rückkoppelung des Einsatzes durch Bildungs- und Sensibilisierungsgefässe. Da eine Fachperson aus dem globalen Süden normalerweise über kein Netzwerk in der Schweiz / in Europa verfügt, bedingt eine solche Rückvermittlung besondere Anstrengungen seitens Mitarbeitenden bei der Entsendeorganisation (Programmverantwortliche; Medienbeauftragte; Netzwerk-gruppenbegleiter/in usw.). Im Fall von Juan Jacobo Tancara hat sich gezeigt, dass dieser (wesentliche) Teil der PEZA aus Ressourcengründen eindeutig zu kurz gekommen ist. Es braucht viel Übersetzungsarbeit (nicht nur linguistisch, sondern auch kulturell10), Anstrengungen der Vernetzung, der Platzierung von Blogs, Beiträgen, Rund-briefen, Artikeln und der aktiven Bewirtschaftung von Social Media in einer der Landessprachen.

Auch für das Fundraising stellt ein Süd-Süd-Einsatz eine besondere Herausforderung dar, könnte aber auch eine Chance sein: es gibt Menschen und Institutionen (z.B. Stiftungen) die eher geneigt sind, ein Projekt zu unterstüt-zen, bei dem ein/e chilenische/r Aymara tätig ist, als ein solches, wo ein/e Schweizer/in wirkt. Der entsprechende Beweis ist aber noch zu erbringen.

Zusammen mit Kollegen/-innen von CEDEPAS an einem Jahrestag der Organisation

(Foto: Juan Jacobo Tancara)

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A diferencia de algun@s cooperantes europe@s, Juan Jacobo Tancara no tenía miedo por estar «aferrado» en el país por la situación de Covid-19; se sentía como «un peruano más».9

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Der «Mehrwert» einer Fachperson aus dem globalen Süden in einem anderen als dem Herkunftsland sollte auch im Vergleich zu «nationalen Fachleuten», also zum Beispiel einem/-r Peruaner/-in in Peru, erkennbar und signifi-kant sein. Bei den verschiedenen Interviews im Rahmen der Auswertung des Einsatzes von Juan Jacobo Tancara brauchte es relativ grosse Anstrengungen, überhaupt die Fragestellung verständlich zu machen, weil die meisten der Befragten immer wieder betonten, dass nicht die «Nationalität» (also der Pass) einer Fachperson das Ent-scheidende für den Erfolg und die Wirkung eines Einsatzes sei, sondern die «Person» (mit allen damit verbun-denen Merkmalen und Kompetenzen).

En general, las características que se refieren a la procedencia («chileno») y pertenencia étnica («aimara») fueron subordinadas a las características personales («buen gente») y profesionales («excelente docente») y trayectoria.12

Was unterscheidet einen Süd-Süd-Einsatz von einem lokalen Einsatz (nationale Fachperson)?

Andererseits gilt der Umkehrschluss auch nicht: die (kulturelle) Herkunft einer Fachperson sei in der PEZA un-bedeutend. Wenn wir von «kreativer Fremdheit» und «interkulturellem Austausch» als wesentlichem Bestandteil des «weltweiten Lernens» sprechen, spielen solche Unterschiede sehr wohl eine Rolle.

Im Verhältnis zu einer lokalen («nationalen») Fachperson sind sowohl Süd-Süd-Fachleute wie [auch] solche aus Europa für eine bestimmte Zeitphase im Einsatz, kommen für diese Zeitspanne von aussen, haben ihr lokales Umfeld, ihren Kontext verlassen und gehen dann auch wieder. Dies ist ein klarer Mehrwert gegenüber einer lokalen Fachperson.13

12 «Im Allgemeinen wurden die Merkmale, die sich auf die Herkunft («chilenisch») und die ethnische Zugehörigkeit («Aymara») beziehen, den persönlichen

(«guter Kerl») und beruflichen («exzellenter Lehrer») Eigenschaften und dem Werdegang untergeordnet.» (Schlussfolgerung aus dem Gespräch mit der

Zielgruppe: Studierende).13 Landesprogrammleitung Peru.14 «Ein Unterschied lag in Juan Jacobo Tancaras Forderung nach Pünktlichkeit, die als «europäisch» bezeichnet wurde; er ärgerte sich, wenn Leute zu spät kamen - aber gleichzeitig war er bereit, zusätzliche Unterstützung zu geben, um das Versäumte nachzuholen. Er überzeugte schliesslich auch die Studierenden, pünktlicher zu sein, ‘aus Respekt vor der Zeit der anderen Menschen’». (Zielgruppe: Studierende).

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Un punto de diferencia era la exigencia de Juan Jacobo Tancara de puntualidad, lo que fue etiquetado de «europeo»; se puso molesto, si la gente llegó tarde – pero a la vez estaba dispuesto a prestar apoyo adicional para recuperar lo que se habían perdido. Convenció con el tiempo a que estudiantes también lleguen más puntuales, «por respeto al tiempo de las personas».14

Die offensichtlichen Vorteile einer «nationalen Fachperson» liegen auf der finanziellen und organisatorischen Ebene. Eine solche kann zu einem lokalen Salär von der Partnerorganisation angestellt werden, ist im nationalen Versicherungssystem aufgehoben und braucht keine spezielle Einführung in den nationalen Kontext. Die Gefahr liegt allerdings darin, dass eine «lokale Fachperson» für die Partnerorganisation eine «billige» Arbeitskraft (weil von der Entsendeorganisation bezahlt) ist, die sie sich sonst nicht hätte leisten können. Auch beim Konzept der «nationalen Fachperson» braucht es einen «Mehrwert» im Vergleich zu den übrigen Angestellten einer Partneror-ganisation (aber das ist Gegenstand einer anderen Diskussion).

Nun ist es im Fall von Juan Jacobo Tancara sicher so, dass eine «lokale Fachperson» aus Lima im Umgang mit Quechua-sprachigen Studierenden in Huancayo weit grössere «kreative Fremdheit» erfahren hätte, als dies für die chilenische Fachperson in Tat und Wahrheit der Fall war. Aber auch hier hängt die «Fremdheit» nicht unbedingt von der Frage der Herkunft ab.

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Eine Fachperson aus einem anderen Land des globalen Südens kann ihre Netzwerke im Sinne einer internatio-nalen Vernetzung einbringen und spielen lassen, wie das eine lokale Fachperson normalerweise nicht kann. Das kann für die Cluster-Bildung und den Austausch im thematischen Bereich über die Landesgrenzen hinweg von grossem Vorteil sein. Bzgl. Sensibilisierung und Fundraising im Norden stellen sich für einen Süd-Süd-Einsatz die-selben Probleme wie für eine «nationale Fachperson».

Ich denke, es ist bei den Copartes [Partnerorganisationen] noch eher akzeptiert, wenn ein Ausländer aus der Region einen Cooperante-Vertrag [Vertrag als Fachperson] bekommt (mit vielleicht besseren Anstellungsbedingungen als die lokalen Mitarbeitenden), als eine lokale, peruanische Fachkraft aus dem eigenen Team.15

Hubo contactos con la Universidad Bíblica Latinoamericana en Costa Rica (UBL), con el Instituto de Estudios de las Culturas Andinas (IDECA) en Puno, con el Instituto Superior Ecuménico Andino de Teología en Bolivia. A través de la red que Comundo tiene en el Perú, se podía ampliar también las redes en el país: Asociación Educativa Teológica Evangélica (AETE) en Lima, IDECA en Puno, intercambio de docentes entre AETE y San Pablo. 2019 fue un año en el cual se dio importantes pasos de articulación, que en 2020 eran para profundizar. Pero fue truncada en gran parte por la pandemia. Juan Jacobo Tancara estableció lazos con el Arzobispado de Huancayo (charlas, biblioteca, librería) y con la Facultad de Educación de la Universidad Nacional del Centro.16

15 Landesprogrammleitung Peru.16 «Es gab Kontakte mit der UBL in Costa Rica, mit IDECA in Puno, mit ISEAT in Bolivien. Durch das Netzwerk, das Comundo in Peru hat, war es auch möglich, die Netzwerke im Land zu erweitern: AETE in Lima, IDECA in Puno, Aus-tausch von Dozenten und Dozentinnen zwischen AETE und San Pablo. 2019 war ein Jahr, in dem wichtige Schritte der Vernetzung gemacht wurden, die 2020 vertieft werden sollten. Aber sie wurden durch die Pandemie weitgehend abgeschnitten. Juan Jacobo Tancara baute Verbindungen mit dem Erzbistum Huancayo auf (Gespräche, Bibliothek, Buchhandlung) und mit der Fakultät für Bildung der Universidad Nacional del Centro.» (Vertreter der PO).17 «Der Süd-Süd-Austausch ist notwendiger denn je, denn wir teilen sehr ähnliche Situationen hinsichtlich der kolonia-len und neokolonialen Bedingungen, aber auch der Asymmetrien der Macht, des symbolischen Kapitals, der Medien usw. Es wäre ein enormer Reichtum, wenn es einen Austausch zwischen Afrika (oder den Philippinen) und Lateiname-rika geben könnte, also Süd-Süd-Missionen von Menschen aus verschiedenen Kontinenten ausser Europa.» (Juan Jacobo Tancara).

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Fazit und Perspektiven

Im Kontext noch immer sehr asymmetrischer Beziehungen zwischen globalem Norden und Süden ist eine Diver-sifizierung der Einsatzarten in der Personellen Entwicklungszusammenarbeit ein wichtiges Zeichen für den Wil-len, koloniale und neokoloniale Haltungen zu überwinden und auch einen Beitrag zu epistemischer Gerechtigkeit (Gleichberechtigung von westlichen und aus dem globalen Süden stammenden Erkenntnis- und Wissensformen) zu leisten. Neben den eher praktischen und logistischen Vorteilen bieten Süd-Süd-Einsätze diesbezüglich ein gu-tes Übungsfeld; eine Fachperson aus dem globalen Süden hält den Entsendeorganisationen und den Fachleuten aus dem globalen Norden, aber auch den lokalen Fachleuten einen «kulturellen» und vor allem «dekolonialen» Spiegel vor und macht dadurch immer wieder die Asymmetrien sichtbar, die auch bei noch so sensibilisierten Fachleuten aus dem globalen Norden im Einsatz existieren.

Es necesario más que nunca el intercambio Sur-Sur, porque se comparte situaciones muy parecidas respecto a la condición colonial y neocolonial, pero también a las asimetrías de poder, de capital simbólico, de los medios de comunicación etc. Sería una tremenda riqueza si se pudiera realizar intercambios entre África (o Filipinas) y América Latina, es decir misiones Sur-Sur de personas de diferentes continentes que no sea Europa.17

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Eine Ausweitung von Süd-Süd-Einsätzen auf inter-kontinentale Dimensionen – also etwa auf einen Einsatz einer kenianischen Fachperson in Nicaragua oder einer bolivianischen in Sambia – könnte eine Dynamik entwickeln, von der die PEZA insgesamt profitieren würde. Dies bedingt aber einen klaren Willen der Entsendeorganisationen und von Unité zu solchen Einsätzen, sowie die Bereitschaft der DEZA, die dabei anfallenden Mehrkosten (Sprach-erwerb, Reisekosten, Einführung, Versicherungen) anteilmässig zu übernehmen. Auch bei intra-kontinentalen Süd-Süd-Einsätzen müssen von der Entsendeorganisation zusätzliche Ressourcen in der Sensibilisierungs- und Fundraising-Arbeit bereitgestellt werden, die zum Teil durch weniger Aufwand in der Einsatzvorbereitung und -begleitung kompensiert werden.

Gemeinsames Mittagessen in einem Dorf bei Cusco

(Foto: Juan Jacobo Tancara)

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Fazit: Es waren gute Erfahrungen, die man durchaus ausweiten könnte. Allerdings sollten nationale Fachleute und Süd-Süd-Fachleute zusammen nicht mehr als 50% der Fachleute ausmachen. Die Persönlichkeit und das Fachwissen, die Erfahrung und der Charakter sind wichtiger als die Nationalität (die eigentlich nebensächlich ist). Leider wird in der Schweiz oder Deutschland das Potenzial der Süd-Süd Fachleute nicht ausgeschöpft, weil es praktisch keine Rückvermittlung gibt.18

18 Landesprogrammleitung Peru.

Das Pilotprojekt, das von Comundo in der Person von Juan Jacobo Tancara Chambe durchgeführt und begleitet worden ist, hat in kurzer und prägnanter Form die folgenden Schlussfolgerungen ergeben:

Die Persönlichkeit einer Fachperson ist der eigentliche «Mehrwert» und entscheidet über «Erfolg» oder «Misserfolg» eines Einsatzes und somit über den Beitrag zu einer programmatischen Tätigkeit. Darüber hinaus sind das Wissen und die Kompetenzen im globalen Norden und Süden gleichermassen vorhanden, werden aber im Sinne einer «epistemischen Ungerechtigkeit» noch immer ungleich gewichtet. Süd-Süd-Einsätze machen solche Asymmetrien sichtbar und fordern die PEZA in ihrem Anspruch von «Partnerschaft», «Austausch auf Augenhöhe» und «Ownership» von Projekten und Ausrichtung heraus. Süd-Süd-Einsätze bedingen spezielle Rahmenbedingungen seitens der Entsende organisation, um die Sensibilisierung und ein adäquates Fundraising sicher zu stellen. «Baustellen» von Süd-Süd-Einsätzen sind die Versicherungen und der Leistungskatalog im Vergleich zu Nord-Süd-Einsätzen. Es braucht weitere – auch interkontinentale – Süd-Süd-Einsätze, um weitere Erkenntnisse zu diesem Ansatz zu gewinnen.