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Postfach 2003 8021 Zürich Tel. 0844 200 200 Fax 031 332 41 12 [email protected] www.sacam.ch Institut für Komplementärmedizin IKOM Unikurs in Bern TCM-Körperakupunktur II 2014 / 2015 Einführung in die Yijing Akupunktur Dr. med. Armin Koch

Einführung in die Yijing Akupunktur - sacam.ch „The Balance Method“ ... ba gua • Erste literarische Quelle von Yin und Yang ... Dr. Richard Tan Akupunktur 1 – 2

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Postfach 2003 • 8021 Zürich • Tel. 0844 200 200

Fax 031 332 41 12 • [email protected] • www.sacam.ch

Institut für Komplementärmedizin IKOM

Unikurs in Bern

TCM-Körperakupunktur II

2014 / 2015

Einführung in die Yijing

Akupunktur

Dr. med. Armin Koch

© Dr. Armin Koch 2

Inhaltsverzeichnis: 1 Grundlagen.....................................................................................................................3

1.1 Philosophie und Religion..........................................................................................3 1.1.1 Daoismus ..........................................................................................................3 1.1.2 Konfuzianismus ................................................................................................3 1.1.3 Buddhismus ......................................................................................................3

1.2 Daoismus – Literatur................................................................................................3 1.2.1 Yi Jing – Das Buch der Wandlungen.................................................................3 1.2.2 Dao De Jing, Laozi – The Way and Its Power ...................................................3 1.2.3 Bing Fa, Sunzi - The Art of war ........................................................................3 1.2.4 Huang Di Neijing - Innerer Klassiker des Gelben Fürsten..................................3 1.2.5 Nan Jing - Klassiker der Problematik ................................................................3

1.3 Yi Jing .....................................................................................................................3 1.4 Die Entstehung des Universums im Lichte des Daoismus .........................................4 1.5 Taiji, das Symbol für Yin und Yang .........................................................................5 1.6 Beziehung von Yang 阳 und Yin 阴.......................................................5 1.7 Herleitung der Trigramme........................................................................................5 1.8 Bild, Name, Eigenschaft,Status in der Familie der acht Gua .....................................6 1.9 Zuordnung der Meridiane zu den Bagua ...................................................................6 1.10 Das energetische Muster der Gua..........................................................................7

2 Verschiedene Anordnungen der Bagua ...........................................................................8 2.1 Wen Wang‘s (King Wen‘s) Anordnung der Bagua ...................................................8

2.1.1 Zuordnung der 8 Gua zu den Elementen............................................................8 2.1.2 Gehalt an Qi und Xue in den verschiedenen Meridianen....................................9

2.2 Fu Xi‘s Anordnung der Bagua................................................................................10 2.2.1 Fu Xi‘s Tai Ji ..................................................................................................11

2.3 Andere Zuordnung der Meridiane zu den 8 Gua in der Song Dynastie ...................12 3 „The Balance Method“ – Dr. Chao Chen, Dr. Richard Tan ...........................................13

3.1 Diagnose: Welcher Meridian ist krank?..................................................................13 3.1.1 Diagnostische Ordnungsmöglichkeiten............................................................13 3.1.2 „Chinesische Akupunktur-Anatomie“..............................................................13 3.1.3 Ausbreitung der Pathologie über die Meridiane ...............................................13 3.1.4 Identifikation der „kranken“ Meridiane führt zu ..............................................14

3.2 Therapie: Welchen Meridian behandeln?................................................................14 3.2.1 Sich ausbalancierende Meridiane System 1 .....................................................14 3.2.2 Sich ausbalancierende Meridiane System 2 .....................................................15 3.2.3 Sich ausbalancierende Meridiane System 3 .....................................................16 3.2.4 Sich ausbalancierende Meridiane System 4 .....................................................17 3.2.5 Sich ausbalancierende Meridiane System 5 .....................................................18

3.3 Therapie: Welchen Punkt behandeln?.....................................................................19 3.3.1 Spiegelkonzept................................................................................................19 3.3.2 Umgekehrtes Spiegelkonzept 1 .......................................................................19 3.3.3 Umgekehrtes Spiegelkonzept 2 .......................................................................20 3.3.4 Bildkonzept: Kopf und Rumpf projiziert auf Bein bzw. Arm...........................20 3.3.5 Umgekehrtes Bildkonzept: Kopf und Rumpf projiziert auf Bein bzw. Arm .....21 3.3.6 Bildkonzept: Kopf projiziert auf Bein bzw. Arm .............................................21 3.3.7 Umgekehrtes Bildkonzept: Kopf projiziert auf Bein bzw. Arm........................22

4 Yin/Yang – Dynamische Balance .................................................................................23 5 Ausblick .......................................................................................................................25

© Dr. Armin Koch 3

1 Grundlagen

1.1 Philosophie und Religion

1.1.1 Daoismus

1.1.2 Konfuzianismus

1.1.3 Buddhismus

1.2 Daoismus – Literatur

1.2.1 Yi Jing – Das Buch der Wandlungen

1.2.2 Dao De Jing, Laozi – The Way and Its Power

1.2.3 Bing Fa, Sunzi - The Art of war

1.2.4 Huang Di Neijing - Innerer Klassiker des Gelben Fürsten

1.2.5 Nan Jing - Klassiker der Problematik

1.3 Yi Jing 易 Yi 1. Wechseln, austauschen

2. Liebenswert, freundlich 3. Leicht, einfach

经 Jing kanonische Schrift, Heilige Schrift

Alltagssprache: schwierig zu lesendes Buch → “Das Buch der Wandlungen” (Richard Wilhelm, John Blofeld) → “The Book of Changes and the Unchanging Truth” (Hua-Ching Ni) →“Das einfache, schwierig zu lesende Buch” (Alltagssprache)

© Dr. Armin Koch 4

• Ursprünglich Einkratzungen auf Knochen, oft Schulterknochen von Ochsen –

“Orakelknochen” • Autor: FuXi, legendärer Herrscher des prähistorischen China • Alter: ungenau auf etwa 700 bis 1000 Jahre v. Chr. datiert • Fu Xi liess sich von den 8 Winden inspirieren und konstruierte die 8 Zeichen – ba

gua • Erste literarische Quelle von Yin und Yang • Mathematisches Schema zur Erklärung der Phänomene des Universums, des

Himmels und der Erde und deren Einflüsse auf Mensch und Natur. • Digitaler Prozessor (duales System: Yin und Yang) • Duales Berechnungssystem, das in einem Set von zwei dreiteiligen Bildern

dargestellt wird. • Jede Linie besteht entweder aus Yin oder aus Yang • Drei Linien bilden ein Trigramm. Sie stehen für die Bereiche Himmel, Erde und

Mensch, bzw. Yang, Yin und qi. • Zwei Trigramme bilden zusammen ein Hexagramm. Insgesamt gibt es 64

Kombinationsmöglichkeiten, (2x2x2x2x2x2 = 64)

1.4 Die Entstehung des Universums im Lichte des Daoismus

道德经- Dao De Jing (Auszug aus dem Kapitel 42) Dao gebärt „Eins“. „Eins“ gebärt „Zwei“. „Zwei“ gebärt „Drei“. „Drei“ gebärt 10‘000 Dinge.

道 Dao

1. Kopf in Bewegung 2. Weg, Strasse 3. Methode, Theorie 4. Der natürliche Weg

德 De 1. Charisma 2. Tugend, tugendhaftes

Verhalten

© Dr. Armin Koch 5

1.5 Taiji, das Symbol für Yin und Yang Yin und Yang sind Begriffe aus der chinesischen Philosophie, die insbesondere im Daoismus von grundlegender Bedeutung sind. Zuerst wurde das Prinzip im Yi Jing erwähnt. Das chinesischen Schriftzeichen für Yang (阳) steht für die wärmere, nach Süden weisende Seite, Yin (阴) für die kältere, nach Norden weisende Seite eines Hügels. Ursprünglich war es also eine geografische Einordnung.

Mit der Zeit wurde Yang mit Sonnenlicht allgemein gleichgesetzt, während Yin mit Schatten verbunden wurde. In der weiteren Entwicklung wurde die Sonne selbst als Yang, Erde und Mond als Yin bezeichnet. Schliesslich entwickelte sich das bekannte, allgemeine dualistische Prinzip mit Beziehungen zwischen Yin und Yang, wie unten an einigen Beispielen erläutert.

1.6 Beziehung von Yang 阳 und Yin 阴 männlich weiblich oben unten warm kalt aufsteigen absinken Feuer Wasser hell dunkel Energie Materie aktiv aassiv Sympathikus Parasympathikus

1.7 Herleitung der Trigramme Achtung: Die Trigramme und auch die sich ergebenden Hexagramme werden immer von unten nach oben geschrieben und gelesen!

© Dr. Armin Koch 6

1.8 Bild, Name, Eigenschaft,Status in der Familie der acht Gua

1.9 Zuordnung der Meridiane zu den Bagua Der Mensch ist ein Teil des Universums. Der Mikrokosms Mensch entspricht dem Makrokosmos des Universums. In diesem Sinne ordnen wir die Meridiane den 8 Zeichen zu. Das Meridian-System entspricht geographischen Landmarken auf dem menschlichen Körper – Lebensachsen. Yang bedeutet mehr der Sonne zugerichtet, Yin von der Sonne weggerichtet. Yang Meriane auf dunklem Fleisch, Yin Meridiane auf hellem Fleisch. Du-Meridian wird dem absoluten Yang, dem Himmel zugeordnet, der dunkelste Teil. Ren-Meridian wird dem absoluten Yin, der Erde zugeordnet, der hellste Teil. Vgl. Fisch: wenn Fisch stirbt. Yin Yang trennen sich. Yin kommt nach oben, Yang geht nach unten. Mensch stirbt – Beerdigung mit Yin nach oben. 6 Gua bleiben übrig, zu verteilen auf 12 Meridiane: 6 Handmeridiane – näher dem Himmel – links 6 Fussmeridiane – näher der Erde – rechts Am oberflächlichsten ist LU, wir starten mit Lunge, gefolgt von Dickdarm, gehen zu ST – SP an den Fussmeridianen, HT – SI, BL – KI, PC – TE, GB – LV Achtung: weiter wie der Qi-Fluss in den Meridianen, GB links, LV rechts!

Qian1

Dui2

Li3

Zhen4

Xun5

Kan6

Gen7

Kun8H

imm

el, das Schö pferische, stark, Vater

See, das Heitere, fr öhlich, 3. Tochter

Feuer, das Haftende, leuchtend, 2. Tochter

Donner, das Erregende, bew

egend, 1. Sohn

Wind, H

olz, das Sanfte, eindringend, 1. Tochter

Wasser, das A

bgründige, gef ährlich, 2. Sohn

Berg, das Stillehalten, ruhend, 3. Sohn

Erde, das Empfangende, hingebend, M

utter

Himmel See Feuer Donner Wind Wasser Berg Erde

GV LU LI HT SI PC TE GB LV BL KI ST SP CV

© Dr. Armin Koch 7

1.10 Das energetische Muster der Gua Gerade Anzahl von Strichen → Yin Gua Ungerade Anzahl von Strichen → Yang Gua Himmel → 3 Striche → Yang Gua Wind → 4 Striche → Yin Gua Wasser → 5 Striche → Yang Gua Berg → 5 Striche → Yang Gua Erde → 6 Striche → Yin Gua Donner → 5 Striche → Yang Gua Feuer → 4 Striche → Yin Gua See → 4 Striche → Yin Gua Das Total aller Striche der Yang-Gua beträgt 18. Das Total aller Striche der Yin-Gua beträgt 18. Die Summe der Nummern, die die Gua repräsentieren beträgt sowohl bei den Yang- als auch bei den Yin-Gua 18 Yang-Gua: 1 + 4 + 6 + 7 = 18 Yin-Gua: 8 + 5 + 3 + 2 = 18

Himmel - Qian1

Donner - Zhen4

Wasser - Kan6

Berg - Gen7

Vier Yang-Gua

Erde - Kun8

Wind - Xun5

Feuer - Li3

See - Dui2

Vier Yin-Gua

© Dr. Armin Koch 8

2 Verschiedene Anordnungen der Bagua

2.1 Wen Wang‘s (King Wen‘s) Anordnung der Bagua

2.1.1 Zuordnung der 8 Gua zu den Elementen

Himmel Metall

See Metall

FeuerFeuer

Holz Donner

Holz Wind

WasserWasser

Erde Berg

Erde Erde

Ost West

Nord

Süd

© Dr. Armin Koch 9

2.1.2 Gehalt an Qi und Xue in den verschiedenen Meridianen Welches ist der führende Meridian des Metall-Gua? Der erste Meridian!→ LU, unten 2 Yang, oben Yin, bedeutet mehr Qi, weniger Xue (Qi ist Yang im Vergleich mit Xue) . (LI ist nicht der führende Meridian dieses Gua, er passt nicht in dieses Gua sondern in das Gua des korrespondierenden Meridians – St!) HT ist der führende Meridian des Feuer-Gua. 2 Yang, 1 Yin → mehr Qi weniger Blut PC ist der führende Meridian des Donner-Gua. 2 Yin, 1 Yang → mehr Blut, weniger Qi GB ist der führende Meridian des Wind-Gua. 2 Yang, 1 Yin → mehr Qi, weniger Blut BL ist der führende Meridian des Wasser-Gua. 2 Yin, 1 Yang → mehr Blut, weniger Qi ST ist der führende Meridian des Berg-Gua. 2Yin, 1 Yang → mehr Blut, weniger Qi. Das ist die klassische Herleitung dieser Qi-/Blut Präferenzen. LI geht zusammen mit ST, weil LI mit ST korrespondiert SI mit BL, TE mit GB, LV mit PC, KI mit HT, SP mit LU Während der TCM-Entwicklung wurde ST und LI geändert. V.a. wegen den Punkten LI4 und ST 36, welche so stark sind, wurde gesagt sie hätten mehr Blut und mehr qi. In der Geschichte sagt man, wenn man wisse, wie man eine Nadel in LI4 und ST 36 steche, wisse man, wie man Akupunktur praktiziere. Diese Qi-/Blut-Zuordnungen zu den Meridianen sind in der Yi Jing Akupunktur nicht von grosser Bedeutung. Hier ist nur die Balancierung wichtig. Die oben stehende Herleitung zeigt jedoch die historische Entstehung dieser Zuordnungen. Es geht zusammenfassend darum, ob das entsprechende Gua mehr Yin (Blut) oder Yang (Qi) ist.

Metall Metall Feuer Holz Holz Wasser Erde ErdeHimmel See Feuer Donner Wind Wasser Berg Erde

Qi>Xue Qi>Xue Xue>Qi Qi>Xue Xue>Qi Xue>Qi

Xue>Qi Xue>Qi Qi>Xue Xue>Qi Qi>Xue Qi>Xue

mehr Qi mehr Qimehr Xue mehr Xue

© Dr. Armin Koch 10

2.2 Fu Xi‘s Anordnung der Bagua

Himmel See Feuer Donner Wind Wasser Berg Erde

GV LU LI HT SI PC TE GB LV BL KI ST SP CV

Himmel

See

Feuer

Donner

Wind

Wasser

Berg

Erde

GV

LV - GBK

I -UB

SP -ST

CV

TE -PCSI

-H

TLI -

LU

© Dr. Armin Koch 11

2.2.1 Fu Xi‘s Tai Ji

Himmel

See

Feuer

Donner

Wind

Wasser

Berg

GV

LV - GBK

I -UB

SP -ST

CV

TE -PCSI

-H

TLU - LI

yang

yin

© Dr. Armin Koch 12

2.3 Andere Zuordnung der Meridiane zu den 8 Gua in der Song Dynastie

1. Behandle Fu Xi’s Anordnung der Bagua selbst als Bild des ganzen menschlichen Körpers. Das Taiji-Symbol in Fu Xi`s kreisförmiger Anordnung der Bagua wird durch einen menschlichen Körper ersetzt.

2. Setzte die Yang-Meridiane in Yang Gua und Yin-Meridiane in Yin Gua ein 3. Du und Ren-Meridiane werden nicht mehr berücksichtigt

Himmel

See

Feuer

Donner

Wind

Wasser

Berg

Erde

SP

STBL GB

KI LV

HT PC LU

LISI

TE

© Dr. Armin Koch 13

3 „The Balance Method“ – Dr. Chao Chen, Dr. Richard Tan Akupunktur 1 – 2 – 3

1. Diagnose: Welcher Meridian ist krank? 2. Finde einen Meridian mit dem sich der kranke Meridian ausbalancieren lässt! 3. Steche die Nadel in den korrekten Punkt des ausbalancierenden Meridians!

3.1 Diagnose: Welcher Meridian ist krank?

3.1.1 Diagnostische Ordnungsmöglichkeiten 8 Leitkriterien Funktionskreise Zang Fu Klimatische Faktoren 6-Schichten-Modell (Shanghan Lun) 4 Stadien-Therapie (Wenbing Lun) Qi- und oder Xue-Störungsmuster Topographie des Leitbahnsystem

3.1.2 „Chinesische Akupunktur-Anatomie“

3.1.2.1 Yang-Seite • mehr zur Sonne exponiert, • Seite mit dunklerer Haut Taiyang - grosses Yang - Yang major, posterior → SI/BL Shaoyang – kleines Yang - Yang minor, lateral→ TE/GB Yangming – Überstrahlung des Yang – splendor Yang, frontal → LI/ST

3.1.2.2 Yin-Seite • mehr der Erde zugewandt, bzw. weniger der Sonne exponiert • Seite mit hellerer Haut Taiyin – grosses Yin– Yin major, frontal → LU/SP Jueyin - weichendes Yin – Yin flectens, medial → PC/LV Shaoyin - kleines Yin - Yin minor, posterior → HT/KI

3.1.3 Ausbreitung der Pathologie über die Meridiane Schmerz Hautausschläge Schwellungen Lähmungen Atrophien Spastizität Hyperästhesie, Hypästhesie Dysästhesien Temperaturempfinden (Kälte oder Wärme) Empfindungen des Qi

© Dr. Armin Koch 14

3.1.4 Identifikation der „kranken“ Meridiane führt zu • Diagnose im Sinne der Akupunktur • Rückschlüssen auf den mit dem Meridian in Verbindung stehenden Funktionskreis • therapeutischen Anleitungen

Nicht nur Hauptmeridian, sondern auch Nebenmeridiane in Betracht ziehen!

3.2 Therapie: Welchen Meridian behandeln? Finde einen Meridian mit dem sich der kranke Meridian ausbalancieren lässt!

3.2.1 Sich ausbalancierende Meridiane System 1 Meridiane mit demselben chinesischen Namen Tayin der Hand LU ~ Taiyin des Fusses SP Yangming der Hand LI ~ Yangming des Fusses ST Taiyang der Hand SI ~ Taiyang des Fusses BL Jueyin der Hand PC ~ Jueyin des Fusses LV Shaoyang der Hand TE ~ Shaoyang des Fusses GB GV ~ CV

• Kranker Meridian und behandelnder Meridian haben denselben chinesischen Namen (ausser GV und CV, welche sich gegenseitig ausbalancieren).

• Yin-Meridian balanciert Yin-Meridian, Yang-Meridian balanciert Yang-Meridian (ausser GV und CV).

• Hand-Meridian balanciert Fuss-Meridian und umgekehrt. • Behandlung der Gegenseite

Himmel See Feuer Donner Wind Wasser Berg Erde

GV LU LI HT SI PC TE GB LV BL KI ST SP CV

Shaoyang

Jueyin

Taiyang

Shaoyin

Yangming

Taiyin

© Dr. Armin Koch 15

3.2.2 Sich ausbalancierende Meridiane System 2 鳖经 - Bie Jing Beziehung - System der abzweigenden Meridiane Hand-Taiyin LU ~ Fuss-Taiyang BL Fuss-Taiyin SP ~ Hand-Taiyang SI Hand-Yangming LI ~ Fuss-Jueyin LV Fuss-Yangming ST ~ Hand-Jueyin PC Hand-Shaoyin HT ~ Fuss-Shaoyang GB Fuss-Shaoyin KI ~ Hand-Shaoyang TE

• Kranker Meridian und behandelnder Meridian stehen in einer spezifischen Meridian-Beziehung.

• Yang-Meridian balanciert Yin-Meridian , Yin-Meridian balanciert Yang-Meridian • Hand-Meridian balanciert Fuss-Meridian und umgekehrt. • Behandlung der Gegenseite oder der gleichen Seite

Himmel See Feuer Donner Wind Wasser Berg Erde

GV LU LI HT SI PC TE GB LV BL KI ST SP CV

TaiyinYangmingShaoyinTaiyangJueyin

Shaoyang

Vertikal

balancierende M

eridiane

© Dr. Armin Koch 16

3.2.3 Sich ausbalancierende Meridiane System 3 Gegenüberliegende Meridiane, die sich aus der Zuordnung der 8 Gua in der Song Dynastie ergeben (siehe Skript S. 12) 表里 – BiâoLî – Aussen-Innen-Beziehung Hand-Taiyin LU ~ Hand-Yangming LI Fuss-Yangming ST ~ Fuss-Taiyin SP Hand-Shaoyin HT ~ Hand-Taiyang SI Fuss-Taiyang BL ~ Fuss-Shaoyin KI Hand-Jueyin PC ~ Hand-Shaoyang TE Fuss-Shaoyang GB ~ Fuss-Jueyin LV

• Kranker Meridian und behandelnder Meridian entsprechen der Zang-Fu-Beziehung. • Yang-Meridian balanciert Yin-Meridian , Yin-Meridian balanciert Yang-Meridian • Hand-Meridian balanciert Hand-Meridian, Fuss-Meridian balanciert Fuss-Meridian

(einziges System!). • Behandlung der Gegenseite

© Dr. Armin Koch 17

3.2.4 Sich ausbalancierende Meridiane System 4

Organuhr: Beziehung gegenüber liegender Seiten * Hand-Taiyin LU ~ Fuss-Taiyang BL Hand-Yangming LI ~ Fuss-Shaoyin KI * Fuss-Yangming ST ~ Hand-Jueyin PC Fuss-Taiyin SP ~ Hand-Shaoyang TE * Hand-Shaoyin HT ~ Fuss-Shaoyang GB Hand-Taiyang SI ~ Fuss-Jueyin LV * gleiche Beziehung wie in System 2!

• Kranker Meridian und behandelnder Meridian liegen sich in der Organuhr gegenüber. • Yang-Meridian balanciert Yin-Meridian , Yin-Meridian balanciert Yang-Meridian • Hand-Meridian balanciert Fuss-Meridian und umgekehrt. • Behandlung der Gegenseite oder der gleichen Seite

LU*

35

7

9

11

1315

17

19

21

23

1

LI

ST *

SP

HT *

SIBL *

KI

PC *

TE

GB *

LV

© Dr. Armin Koch 18

3.2.5 Sich ausbalancierende Meridiane System 5 Organuhr – Beziehung der Nachbarschaft Fuss-Jueyin LV ~ Hand-Taiyin LU * Hand-Yangming LI ~ Fuss-Yangming ST Fuss-Taiyin SP ~ Hand-Shaoyin HT * Hand-TaiYang SI ~ Fuss-Taiyang BL Fuss-Shaoyin KI ~ Hand-Jueyin PC * Hand-Shaoyang TE ~ Fuss-Shaoyang GB * gleiche Beziehung wie in System 1!

• Kranker Meridian und behandelnder Meridian sind Nachbarn in der Organuhr gegenüber.

• Yang-Meridian balanciert Yang-Meridian , Yin-Meridian balanciert Yin-Meridian • Hand-Meridian balanciert Fuss-Meridian und umgekehrt. • Behandlung der Gegenseite

LU

LI

ST

SP

HT

SIBL

KI

PC

TE

GB

LV

*

**

© Dr. Armin Koch 19

3.3 Therapie: Welchen Punkt behandeln? Steche die Nadel in den mit der Problemzone korrespondierenden Punkt des ausbalancierenden Meridians! → Spiegel- oder Bildkonzept bzw. umgekehrtes Spiegel- oder Bildkonzept

3.3.1 Spiegelkonzept

3.3.2 Umgekehrtes Spiegelkonzept 1

© Dr. Armin Koch 20

3.3.3 Umgekehrtes Spiegelkonzept 2

3.3.4 Bildkonzept: Kopf und Rumpf projiziert auf Bein bzw. Arm

© Dr. Armin Koch 21

3.3.5 Umgekehrtes Bildkonzept: Kopf und Rumpf projiziert auf Bein bzw. Arm

3.3.6 Bildkonzept: Kopf projiziert auf Bein bzw. Arm

© Dr. Armin Koch 22

3.3.7 Umgekehrtes Bildkonzept: Kopf projiziert auf Bein bzw. Arm

© Dr. Armin Koch 23

4 Yin/Yang – Dynamische Balance Nachdem wir mit Hilfe der 5 Systeme und dem Spiegel- und Bildkonzept, allenfalls kombiniert mit weiteren energetischen Ueberlegungen (Jahreszeiten, Himmelstämme und Erdzweige, antike Pte, Luo Pte, …) sinnvolle Behandlungspunkte gefunden haben, können wir als zusätzliche Möglichkeit Bewegung ins Behandlungskonzept einbauen. Dies machen wir mit Konzepten des Yi Jing. Das Taiji-Symbol zeigt uns, wie die Yin- und Yang-Kräfte kontinuierlich anfluten und abebben. Das Prinzip des Lebens ist Bewegung und Kraft (Qi) unter dem Spannungsfeld von Yin und Yang. Diese Bewegung können wir nun begünstigen, indem wir die Yang-Punkte der Beine, die Yang-Punkte der Arme, die Yin-Punkte der Arme und die Yin-Punkte der Beine sinnvoll auf den 4 Extremitäten verteilen! Es spielt dabei keine Rolle, ob wir mit den Yang- oder den Yin-Punkten am linken oder am rechten Arm bzw. Bein beginnen. Wir wählen einfach so, dass es optimal zum Problem passt!

rechts

rechts

links links

Yang

Yang

Yang

Yang

Yin

Yin

Yin

Yin

© Dr. Armin Koch 24

Um die Bewegung zu ermöglichen sollen die Punkte an den 4 Extremitäten in einer Beziehung gemäss den 5 Systemen stehen. Je mehr Balance das Bild enthält, umso besser ist es! Optimale Balance:

1. Die Punkte des linken und rechten Armes sind in Balance!

2. Die Punkte des linken und rechten Beines sind in Balance!

3. Die Punkte des linken Armes und des linken Beines sind in Balance!

4. Die Punkte des rechten Armes und des rechten Beines sind in Balance!

5. Die Punkte des linken Armes und des rechten Beines sind in Balance!

6. Die Punkte des linken Beines und des rechten Armes sind in Balance!

Beispiel: Schmerzen lumbosakral rechts

1. Balance zwischen LU und LI (System 3) 2. Balance zwischen LU und UB (System 2 und

4) 3. Balance zwischen UB und KI (System 3) 4. Balance zwischen KI und LI (System 4) 5. Balance zwischen SI und UB (System 1 und 5)

rechts links

yang

yang

yin

yin

~ ~

~

~~

~

yang

yin yang

yin

rechts links

LU 7, 6, 5 Ashi SI 3, 4 Ashi, YaoTong, LI 4 A

KI 3UB 40, 60,Loo-Pte

~ ~

~

~~

© Dr. Armin Koch 25

5 Ausblick Dieser Kurs ist als Einstieg in die unerschöpflichen Möglichkeiten, die sich aus der Kombination der Einsichten aus dem Yijing und der Energetik der Akupunktur ergeben, gedacht. Sie haben eine neue Alternative, die Ihnen erlaubt, eine Pathologie, die sich im Meridiansystem manifestiert, einzuordnen, sowie sinnvoll und Erfolg versprechend zu behandeln. Im Kurs 2, Yijing Akupunktur - System-Balance wird das Konzept erweitert. Danach verstehen Sie Probleme grösserer Regionen, ganzer Meridian-Systeme und der Zang-Fu-Funktionskreise unter den Aspekten der Yijing Akupunktur. Sie lernen diese elegant zu behandeln. Der dritte Kurs, Yijing Akupunktur – Saisonale Optimierung, geht noch einen Schritt weiter. Zeitaspekte, insbesondere die Jahreszeit, wird in das Behandlungsschema mit einbezogen. Dazu werden wir uns auch mit einigen Gesichtspunkten des chinesischen Kalenders befassen. Die Systeme der sich ausbalancierenden Meridiane und die dynamische Yin Yang Balance sind wiederum das Gerüst, hinter dem wir mit den klassischen Punkten arbeiten. Anregungen für die zusätzliche Behandlung mit chinesischen Arzneimitteln vervollständigen den zweiten und dritten Kurs.

balancierende

Meridiane

Yangming ShaoYin TaiYang JueYin

ShaoYang

LU LI HT SI PC TE GB LV BL KI ST SP CV

Erde Berg Wasser Wind Donner Feuer See Himmel