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Einführung in die
Gesundheits- und Pflegewissenschaften
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Was ist eigentlich gesund-was krank?
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Gesundheit ist subjektiv
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QuizfrageAngenommen Sie fühlen sich heute nicht so richtig fit, haben eine Schnupfennase und Kopfschmerzen.
Aber sie sind nicht krank geschrieben. Also sind Sie nun gesund oder krank?
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Was ist Krankheit?
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Aber: wer legt eigentlich die Normwerte fest?Sind Schwankungen normal?
Ist Medizin also eine Krankheitswissenschaft?
MEDIZINFokus: Diagnostik& Therapie von IndividuenKörperorientierungKrankheitsbezugZiel : Heilung, SymptomreduktionNaturwissenschaftliche
Forschungstradition
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Psychologie/Sozialwissenschaften
Erleben/ Bewältigen von Individuen
Interaktion mit der Umwelt Weniger Körperorientierung, nicht
zwangsläufig KrankheitsbezugPhänomenologische Forschung
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Pflegewissenschaft
Bedarfserhebung der Gesundheitsförderung und Unterstützung bei der Alltagsbewältigung
KörperorientierungKrankheitsbezug möglich, nicht
zwingend Rückgriff auf Forschungsmethodik
der Naturwissenschaften und Sozialwissenschaften
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Und was sind nun Gesundheitswissenschaften?
Gesundheitswissenschaften befassen sich mit den körperlichen, psychischen und gesellschaftlichen Bedingungen von
Gesundheit und Krankheit, der systematischen Erfassung der Verbreitung
von gesundheitlichen Störungen in der Bevölkerung und den Konsequenzen für
Organisation und Struktur des medizinischen und psychosozialen
Versorgungssystems. (Hurrelmann und Laaser)
Beitrag der Gesundheitswissenchaften
nicht nur die Kuration (wie in der Medizin), sondern die gesamte Versorgung zählt
→ Gesundheitswissenschaften als Ergänzung der medizinischen Forschung und Praxis
Betrachtung der Bevölkerung statt nur des Individuums
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Quellen der Entscheidung
Oder:
Woher wissen wir was zu tun ist?
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Quellen der EntscheidungVersuch und Irrtum (ausprobieren)
Vorteil: wenn kein gesichertes Wissen verfügbarNachteil: ggf. nachteilige Auswirkungen für Patienten
Tradition (so haben wir es schon immer gemacht)Vorteil: entlasten für routinierte Handlungen Nachteil: Nicht-einhalten bedeutet die Gefahr als „schlechte“ Pflegende gesehen zu werden, aber es kann auch zeitraubend und unzweckmäßig sein z.B. Temperaturrunde
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Quellen der Entscheidung Autorität
auf Expertenvorgaben beruhend – z.B.Stationsltg. auch Lehrer- und BücherwissenVorteil: kann verschiedene Experten befragen, die häufig auch vor Ort sind
Nachteil:auch Experten können irren, sind sich nicht einig
Eigene ErfahrungVorteil: enthält viele Lösungsmöglichkeiten für ProblemeNachteil: kann sehr subjektiv sein, starke Verzerrung möglich
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Quellen der Entscheidunglogisches Schlussfolgern (wenn...,
dann...)Vorteil: so werden auch im Alltag viele Probleme gut gemeistert, immer verfügbarNachteil: logische Schlussfolgerungen sind nicht immer richtig
Wissenschaft, Evidenz = Beweis (nicht: „offensichtlich“)Vorteil: systematisch erworbenes WissenNachteil: Es gibt zu vielen Problemen noch keine Evidenz
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Was ist Wissenschaft?das, was man weiß
Gesamtheit der Erkenntnisse= Produkt
das, was man tut, um zu wissenForschen, Theorien entwickeln= Prozess
Lebens- und WeltorientierungZiel: (Vorläufige) Aussagen über Zusammenhänge die versuchen die Wirklichkeit zu beschreiben
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Wissenschaftliches Wissen vs AlltagswissenUnterschiede sind graduell: Der wissenschaftliche Weg ist genauer
systematisiert (mit Regeln versehen), ist damit kontrollierbarer, er führt zu Lösungen mit einem höheren Grad an Gültigkeit und Zuverlässigkeit als durch Alltagsdenkens.
Auch wissenschaftliches Wissen ist kein endgültiges Wissen und sollte immer hinterfragt werden (z.B. widerlegt durch Erfahrungen...)
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VERTIEFUNG für BA
Entwicklung der Gesundheitswissenschaften
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Gesundheitswissenschaften- Bedarfe
biomedizinisches kuratives Modell reicht nicht aus, um gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden
Einbezug von sozial- und verhaltenswissenschaftlichen Aspekten
enge Verzahnung von Gesundheitsförderung, Prävention, Kuration, Rehabilitation und Pflege
Multiprofessionelle Zusammenarbeit und neue Arbeitsteilung zwischen den verschiedenen Berufen (Ärzte, Pflege, Sozialdienst...)
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Historische Entwicklung der Gesundheitswissenschaften
19.Jh.„Öffentliche Gesundheitspflege“ im (Deutschland war in der Welt führend auf dem Gebiet der Sozialhygiene und
Sozialmedizin)
- Hygiene u. Wohnbedingungen in den Städten
- Verhütung v. Infektionskrankheiten in den ärmeren Bevölkerungsschichten
- aktive Gesundheitspflege zur Vermeidung von Krankheiten
- fundierte hygienische Forschung
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Entwicklung IIDer Begriff „Gesundheitswissenschaft“
(Singular) wurde zu Teil verwendet, durchaus in programmatischer Absicht.
Abrupte Unterbrechung im Nationalsozialismus und Missbrauch für Maßnahmen der „Rassenhygiene“. Deutschland verlor seine führende Position in der wissenschaftlich begründeten öffentlichen Gesundheitspolitik.
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Entwicklung IIINach dem 2.Weltkrieg: Wiederaufbau des
Gesundheitssystems ohne Wiederaufnahme der Gesundheitswissenschaft
Bis 70er Jahre Überbetonung kurativ orientierter Medizin. Gesundheit = Abwesenheit von krankhaften Befunden. Krankheitsbegriff = juristische Bedeutung (ermöglicht Leistungsinanspruchnahme) kaum Beachtung von sozialen, kulturellen und lebensstilorientierten Dimensionen
80er Jahre: Wissenschaftliche Neuorientierung. Kostenexplosion durch medizinische „Machbarkeit“.
Einrichtung von Programmen an Universitäten, FH und Forschungseinrichtungen als „Gesundheitswissenschaften“ bezeichnet.
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Zusammenfassung IErweiterung des Erklärungsmodells für
Krankheit neben genetischen, endokrinologischen, neurologischen, hormonellen und anderen physiologischen Faktoren um psychische, soziale und ökologische Faktoren
„Risikofaktorenmodell“. Aber es handelt sich hierbei immer noch um Krank-heitsforschung, nicht um Gesundheitsforschung (Gesundheitsdynamik - Schutzfaktoren). Die Medizin behält die Gesamtkoordination von Theoriebildung, Interpretation und Anwendung der Forschung, andere Disziplinen sind Hilfswissenschaften.
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Zusammenfassung IIGesundheitswissenschaften mit
gleichberechtigter Kooperation von Medizin, Biologie, Psychologie, Pädagogik, Soziologie und Ökonomie sind eine ideale Plattform für Forschung mit „salutogenetischer“ Orientierung. Als Grundlage kann ein „bio-öko-psycho-soziales“ Modell dienen.
Gesundheitswissenschaften (Plural), um die interdisziplinäre Ausrichtung des Gebietes zu betonen.
Internationale Entwicklung 1952 WHO „Old Public Health“
politischer Schwerpunkt > Gefahr der Abhängigkeit der Forschung von politischen Vorgaben
„New Public Health nicht mehr nur unterversorgte und
sozial gefährdete Bevölkerungsteile Forschung zur Versorgung der
gesamten Bevölkerung und der Entwicklung und Steuerung des gesamten Gesundheitssystems.
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PH/ GesundheitswissenchaftenKeine direkte Übernahme von PH in
Deutschland. Wissenschaft unabhängig von politischen Zielen > eigenständige deutsche Bezeichnung „Gesundheitswissenschaften“.
Auch International umfassenderes Verständnis: Health Sciences. Ensemble von Einzeldisziplinen mit gemeinsamen Gegenstandsbereich
Epidemiologie als zentrales Fachgebiet
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Arbeitsfelder der Gesundheitswissenschaften
GesundheitsforschungAnalyse der körperlichen,
seelischen und sozialen Bedingungen und Kontexte der Gesundheits-Krankheits-Balance.
Feststellung des Gesundheits-/ Krankheitsstatus der Bevölkerung und Ableitung des Versorgungsbedarfs
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Gesundheitssystemforschung
Analyse der Versorgungsbereiche Gesundheitsförderung, Prävention, Therapie/ Kuration, Rehabilitation und Pflege und ihrer Verzahnung.
Ableitung von Modellen der Steuerung und Finanzierung des Versorgungssystems, Beratung der Gesundheitspolitik.
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