Einführung Teilprothetik inkl. Modelgussprothetik · Teilprothetik inkl. Modelgussprothetik Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde - Abteilung für Zahnärztliche Prothetik Attrition Traumatisierung

TEILPROTHETIKinkl. MODELGUSSPROTHETIK

Einführung

Teilprothetik inkl. Modelgussprothetik

WanderungKippung

Rotation

Elongation

Folgen des Zahnverlustes

Direkte Auswirkung auf Nachbarzähne und Antagonisten

Veränderungen der statischen und dynamischen Okklusion

Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde - Abteilung für Zahnärztliche Prothetik







Attrition

Traumatisierung bis Abbau des Zahnhalteapparates

Gleithindernisse bei exzentrischen UK Bewegungen

Okklusale Frühkontakte

Funktionelle Probleme





Veränderungder PhonetikPsychologie

Veränderungder Ästhetik

Verschlechterungder Kaufunktion

Bewusstsein des Patienten

Funktionelle Probleme




Funktioneller UmbauAdaptation

Einzelzahnverlust

Ausreichende Fixierung

durch Antagonisten

Verlust aller Molaren

Notwendigkeitder prothetischen

Versorgung prüfen(verkürzte Zahnreihe)


Keine zwangsläufige Ausweitung des vorhandenen Gebissschadens

„Kompensierter Gebissschaden“

Stark (1946)




In den meisten Fällen:„Unkompensierter Gebissschaden“Notwendigkeit der prothetischen Therapie



Aufgaben des partiellen Zahnersatzes

• Wiederherstellung der KaufunktionSicherung der statischen und dynamischen OkklusionVerhinderung von Elongation der AntagonistenVerteilung der Kaukräfte auf das Restgebiss, den zahnlosen Kiefer und die Antagonisten

• Wiederherstellung der Phonetik



Aufgaben des partiellen Zahnersatzes

• Wiederherstellung der Ästhetik

• Verhütung weitergehender direkter oder indirekter Destruktion des Restgebisses (prophylaktische Funktion)



Verkürzung Unterbrechung

Unilateral (einseitig)

Bilateral (beidseitig)

Unilateral (einseitig)

Bilateral (beidseitig)

Einteilung des Lückengebisses

Topographie und Nomenklatur Entsprechend dem Zahnverlust wird ein Zahnbogen verkürzt oder unterbrochen



Schaltlücke Freiendlücke

Oft: Kombinationen von Verkürzung und Unterbrechung


Topographie und Nomenklatur




KENNEDY 1932 → Topographische Einteilung eines Kiefers

WILD 1949 → Deskriptive Einteilung eines Kiefers

EICHNER 1955 → Funktionelle Einteilung des Gebisses durch Vorhandensein von Stützzonen



Einteilung des Lückengebissesnach Kennedy (Beurteilung nur EINES Kiefers)

Einteilung in vier Grundklassen: Kennedy Klasse:I. beidseitig verkürzte ZahnreiheII. einseitig verkürzte ZahnreiheIII. einseitig, doppelseitig oder mehrfach unterbrochene

ZahnreiheIV. über die Mittellinie reichende frontale bzw. frontolaterale

Schaltlücke

Kennedy (1932)



Einteilung des Lückengebissesnach Kennedy (Beurteilung nur EINES Kiefers)

• Die am weitesten distal gelegene Zahnlücke bestimmt die Zugehörigkeit zu einer Kennedy-Grundklasse (Ausnahme: Klasse IV)

• Aus prothetischer Sicht ergeben fehlende 8er keine verkürzte Zahnreihe

Kennedy (1932)

Einteilung in vier Grundklassen: Kennedy Klasse:



Bilateral verkürzte Zahnreihe

• Kennedy Klasse I

Einteilung des Lückengebissesnach Kennedy

Kennedy (1932)



Kennedy Klasse I1

Bilateral verkürzte Zahnreihe und

eine Lücke

Kennedy Klasse I2 Kennedy Klasse I3

Bilateral verkürzte Zahnreihe und mehrere Lücke

Bilateral verkürzte

Zahnreihe bei noch geringem

Restzahnbestand


Kennedy (1932)




Kennedy (1932)

Unilateral verkürzte Zahnreihe

• Kennedy Klasse II



Einteilung des Lückengebissesnach KennedyKennedy Klasse II1 Kennedy Klasse II2 Kennedy Klasse II3

Unilateral verkürzte Zahnreihe und eine

Lücke

Unilateral verkürzte

Zahnreihe und mehrere Lücke

Unilateral verkürzte

Zahnreihe bei noch geringem

RestzahnbestandKennedy (1932)




Kennedy (1932)

• Kennedy Klasse III

Durch eine Lücke unterbrochene Zahnreihe



Einteilung des Lückengebissesnach KennedyKennedy Klasse III1 Kennedy Klasse III2 Kennedy Klasse III3

Durch 2 Lücken unterbrochen

Zahnreihe

Durch mehrere Lücken

unterbrochene Zahnreihe

Durch mehrere Lücken

unterbrochen Zahnreihe bei

noch geringem RestzahnbestandKennedy (1932)




Kennedy (1932)

• Kennedy Klasse IV

Frontal (über die Mittellinie reichende) unterbrochene Zahnreihe



Beurteilung beider Kiefer auf dem von Steinhardt (1951) eingeführten Begriff der StützzonenStützzonen: Antagonistischer Kontakt von Prämolaren und Molaren

Ein vollständiges Gebiss besteht aus 4 Stützzonen1. Stützzone: PM der linken Seite

2. Stützzone: PM der rechten Seite

3. Stützzone: M der linken Seite

4. Stützzone: M der rechten Seite

Einteilung des Lückengebissesnach Eichner

Eichner (1955)



Frontzähne bleiben unberücksichtigt

Kennzeichnung des Funktionswertes des Lückengebisses nach der Anzahl der noch vorhandenen Stützzonen

Beurteilung beider Kiefer auf dem von Steinhardt (1951) eingeführten Begriff der StützzonenStützzonen: Antagonistischer Kontakt von Prämolaren und Molaren

Ein vollständiges Gebiss besteht aus 4 Stützzonen


Eichner (1955)




Eichner (1955)

Einteilung in 3 Hauptgruppen

Eichner Gruppe:

A alle 4 Stützzonen weisen antagonistischen Kontakt auf

B weniger als 4 Stützzonen weisen antagonistischen Kontakt auf

C fehlender antagonistischer Zahnkontakt

Beurteilung beider Kiefer auf dem von Steinhardt (1951) eingeführten Begriff der Stützzonen



Einteilung des Lückengebissesnach EichnerEichner Gruppe A1 Eichner Gruppe A2 Eichner Gruppe A3

Beide Kiefer vollbezahnt,

einzelne Zähne beschädigt, aber

wieder aufbaufähig

Ein Kiefer vollbezahnt, ein

Kiefer mit zahnbegrenzten

Lücken

Beide Kiefer mit Lücken, volle Abstützung in

vier Stützzonen

Eichner (1955)



Eichner Gruppe B2

Eichner Gruppe B3

Eichner Gruppe B4


Eichner Gruppe B1

Kontakt nur in 3

Stützzonen

Kontakt nur in 2

Stützzonen

Kontakt nur in 1

Stützzone

Kontakt nur außerhalb der

StützzonenEichner (1955)



Eichner Gruppe C2 Eichner Gruppe C3


Eichner (1955)

Ein Kiefer unbezahnt,

Restzähne im anderen Kiefer

Beide Kiefer unbezahnt

Eichner Gruppe C1

Restzähne in beiden Kiefern ohne Kontakt



Rein deskriptive Einteilung (verkürzt, unterbrochen oder kombiniert) in 3 Kategorien:• Wild-Kategorie I Verkürzte Zahnreihe (unilateral,

bilateral)

• Wild-Kategorie II Unterbrochene Zahnreihe (unilateral, bilateral, frontal, multipel)

• Wild-Kategorie III Kombination von unterbrochener und verkürzter Zahnreihe

Einteilung des Lückengebissesnach Wild

Wild (1949)



Einteilung der partiellen Prothesen

• Topographische Einteilung

• Einteilung nach Tragedauer

• Einteilung nach technischer Ausführung/Material

• Einteilung nach Funktionswert

Lehmann (1988)




Topographische EinteilungEinteilung der partiellen Prothesen nach Art desLückengebisses• Verkürzung der Zahnreihe (Wild-Kategorie I):

Freiendprothesen (Verlängerung der Zahnreihe/ einseitig; beidseitig)

• Unterbrechung der Zahnreihe (Wild-Kategorie II): Schaltprothesen (einseitig; beidseitig)

• Kombinationsfälle (Wild-Kategorie III): Kombinationsprothesen

Lehmann (1988)



Interimsprothesen

ImmediatprothesenDefinitive Prothesen

Zeitlich begrenzte Übergangsprothesen


Einteilung nach Tragedauer

Lehmann (1988)



Kunststoffprothesen

Klammerprothesen

Modellgussprothesen

Konusprothesen

Teleskopprothesen

Geschiebeprothesen


Einteilung nach Material und technischer Ausführung

Lehmann (1988)



Einteilung der partiellen ProthesenEinteilung nach Funktionswert (funktionelle Einteilung)

Einteilung nach der Art der Gewebsbelastung

• Rein parodontal (dental) getragener/ abgestützter Zahnersatz

• Parodontal-tegumental (dental-tegumental)getragener/abgestützter Zahnersatz

• Rein tegumental getragener/abgestützter Zahnersatz

Lehmann (1988)




• Rein enossal (knöchern) befestigter Zahnersatz

• Enossal-parodontal

• Enossal-tegumental

• Enossal-parodontal-tegumental

Lehmann (1988)

Einteilung nach Funktionswert (funktionelle Einteilung)

Einteilung nach der Art der Gewebsbelastung



Abstützung ausnahmslosauf dem Restgebiss

Kraftübertragung ausschließlich auf die Restzähne bzw. auf deren Parodontien


Rein parodontal (dental) getragener/abgestützter Zahnersatz

Lehmann (1988)





Abstützung ausnahmslosauf dem Restgebiss

„Physiologische Abstützung“

Lehmann (1988)



Immer sattelnahe Abstützung(d.h. an den lückenbegrenzendenund der Schaltlücke zugekehrten Seiten der Pfeilerzähen)



Lehmann (1988)

Geringe Ausdehnung der Schaltsättel(keine Kaudruckerweiterung!)




Parodontal-tegumental getragener/abgestützter Zahnersatz

Abstützung zum Teilauf dem Restgebiss und zum Teil

auf dem Kieferkamm

„Halbphysiologische“ Abstützung „Halbphysiologischer“ Zahnersatz

Lehmann (1988)





Lehmann (1988)

Typische Situation: Kennedy Klasse I(anteriore Restbezahnung)



Je weiter mesial ein Prothesensattel belastet wird, desto mehr Kaudruck wird auf die Pfeilerzähne weitergeleitet

Die Belastbarkeit eines Sattels nimmt nach distal hin ab

Extension des distalen Prothesenbasisbereiches - Schneeschuhprinzip

Schleimhautresilienz


Lehmann (1988)






3 Möglichkeitender parodontalen Abstützung

1. Sattelnahe Abstützung: Relativ starke Rotation bei Belastung um die Auflage Distalkippung umso ausgedehnter, je kürzer der Freiendsattel ist

Bewegungszunahme des endständigen Pfeilerzahns und Distalkippung möglich

Hohmann und Hielscher (1989)






2. Sattelnahe Abstützung auf der sattelabgekehrtenSeite des an die zahnlosen Kieferteile angrenzenden Pfeilerzahns: Indirekte Verlängerung des Freiendsattels nach mesial

Geringeres Ausmaß an Einsenkung




3 Möglichkeitender parodontalen Abstützung




3. Sattelferne Abstützung auf einem sattelfernen Zahn am Restgebiss

Idealeres Ausmaß an gleichmäßigem Einsinken der Prothesen bei BelastungNachteil: Größere Übertragung des Kaudrucks auf die Schleimhaut




3 Möglichkeiten der parodontalen Abstützung




• Sattelferne Abstützung auf der sattelabgekehrten Seite das an den zahnlosen Kiefers angrenzenden Pfeilerzahns zu bevorzugen (Möglichkeit 2)

Strub et al. 1999



3 Möglichkeiten der parodontalen Abstützung




Rein tegumental getragener/abgestützter Zahnersatz

• Alleinige Abstützung auf der Schleimhaut

• Belastbarkeit in der Mitte des Sattes am höchsten

„Unphysiologische“ Abstützung „Unphysiologischer“ Zahnersatz

Lehmann (1988)




Rein tegumental getragener/abgestützter Zahnersatz

Lehmann (1988)

Maximale Ausdehnung der Prothesensättel

Die Belastbarkeit einer rein tegumental getragenen Prothese

ist nur 1/3 der Belastbarkeit einer natürlichen Zahnreihe

Eventuelles Anstreben einer bilateral balancierten Okklusion

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