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Ein Kompromiss ohne SchleifeFortschritt in Sachen Buslinie für Blumenberg – Verlängerung der Linie 120 wahrscheinlich• •• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •
Von THOMAS BLÄSEN
BLUMENBERG. Ein Bus fürBlumenberg – mit dieser Ideehaben sich in den vergangenenzwei Jahren nicht nur die IGBlumenberg, sondern auch dieBezirksvertretung Chorweilerund die Kölner Verkehrsbe-triebe (KVB)beschäftigt.Voral-lem die IG Blumenberg wies inder Vergangenheit oftmals da-rauf hin, wie wichtig eine sol-che Busverbindung für denStadtteil sei.
Auf der jüngsten Sitzung derBezirksvertretung waren dannunter anderem auch Vertreterder IG Blumenberg anwesend,
unter anderem Stefan Yeh undVerena van Beveren. Hier er-hielten sie von den Bezirksver-tretern die Möglichkeit, ihreStandpunkte darzulegen. ZuGast war an diesem Tag auchein Vertreter der KVB, MichaelDrechsler. Gemeinsam mitDrechsler erörterten die Poli-tiker und Yeh die Alternativender IG Blumenberg und die Be-schlussvorlage des Verkehrs-ausschusses.
Dabei machten sich der Ver-kehrsausschuss und die KVBvor allem für die Linie 120stark. Die Vorschläge der Blu-
menberger, die vor allem dieLinien 126 und 121 ins Auge ge-fasst hatten, sind laut Angabender Verwaltung und der KVBkeine gangbaren Möglichkei-ten. Das ist zwar für die IG aufder einen Seite ein Rück-schlag, aber auf der anderenSeite dennoch auch ein Hoff-nungsschimmer. „Natürlich istdas für uns eine Kompromiss-findung, aber ein Bus für Blu-menberg ist natürlich immernoch besser als gar keine Bus-Verbindung“, fasste es Veravan Beveren, Mitglied der IGBlumenberg, zusammen. „Vonunserem Standpunkt aus be-trachtet, hätte die Linie 126 denVorteil gehabt, dass hierdurchauch weitere benachbarteStadtteile hätten angefahrenwerden können“, argumen-tierte van Beveren.
Das aber wollen weder dieVertreter der städtischen Gre-mienundAusschüsse,nochdieKVB. Drechsler stellte im Rah-men der BV zuletzt noch ein-mal die Standpunkte stellver-tretend dar. „Für die KVB ist esgenerell sehr wichtig, so ge-nannte Schleifenfahrten zuvermeiden. Das aber würde fürdie vorgeschlagene Linienän-derung seitens der IG Blumen-berg der Fall sein“, so Drechs-ler. Schätzungsweise zwölf bis16 Minuten länger wäre durchdie angedachte Schleifenfahrtdann die Strecke der 126, jenach Route und Verkehrsauf-kommen. Eine Vorstellung, mitder man sich bei der KVB wohlnicht anfreunden möchte.
Auf die Relevanz einer mög-lichen Busverbindung aberwiesen während der Sitzung
der BV auch noch einmal dieVertreter der Fraktionen derGrünen, Wolfgang Kleinjans,und der CDU, Reinhard Zöll-
ner, hin. „Wichtig ist auf jedenFall, dass eine Linie kommt“,befand Kleinjans von den Grü-nen. Zöllner fragte die anwe-senden Vertreter der IG, ob sie
mit der Linie 120 erst einmalleben könnten. Nach einer kur-zen Beratungspause seitensder Blumenberger reagierteman nicht abgeneigt.
Denn die Linie 120 würde sooder so eine Verbesserung derverkehrlichen Situation für dieMenschen darstellen, die auföffentliche Verkehrsmittel an-gewiesen sind. Die S-Bahnennach Blumenberg fallen lautAussagen von Anwohnern öf-ters aus, verspäten sich oderumfahren bei Fahrplanschwie-rigkeiten die S-Bahnhaltestel-le in Blumenberg. Mit der Linie120 aber hätte man eine direk-te Verbindung nach Chorwei-ler. Zwei Haltestellen sollenhinzukommen, die Endhalte-stelle wäre dann die S-BahnBlumenberg. Die GrundschuleErnstbergerstraße soll auch
Bislang fährt sie nur von Roggendorf-Thenhoven nach Chorweiler: die Linie 120 im Einsatz. (Foto: Bläsen)
noch angefahren werden. DieVariante, die Linie 120 auszu-bauen, wäre der geringste Zeit-und Kostenaufwand. Umsonstwäre dieser Ausbau nicht. Beieiner Linienverlängerung derBuslinie 120 würden die Kostenfür den notwendigen Ausbauder Infrastruktur etwa 180 000Euro für den Umbau der Wen-deanlage und der Haltestellean der S-Bahn in Blumenbergbetragen sowie etwa 40 000 Eu-ro für den barrierefreien Aus-bau der Haltestellenstandortean der Grundschule Ernst-bergstraße anfallen.
Generell habe eine Prüfungder Verwaltung aber ergeben,dass eine zusätzliche Busan-bindung des Stadtteils durcheine Verlängerung der Busli-nie 120 möglich sei. Damit ver-bunden seien jedoch die aufge-führten Kosten für die Anpas-sung der Infrastruktur – undauch für den Betrieb der Linie(etwa 280 000 Euro pro Jahr).Aus Sicht von Verwaltung undKVB handelt es sich bei demzusätzlichen Busangebot nurum einen Parallelverkehr zurbestehenden S-Bahn-Verbin-dung. Im Normalfall sei dieVerbindung zwischen Blumen-berg und Chorweiler mit derS-Bahn deutlich schneller.
Das aber sehen die Vertreterder IG Blumenberg durchausetwas anders. „Gerade für dieMenschen aus dem Senioren-wohnheim in Blumenberg stel-len die 39 Treppen zur S-Bahn-haltestelle ein potenziellesHindernis dar“, so van Beve-ren. Auch die Ausfälle müsstenbesser kompensiert werden. Inder S-Bahn-Verbindung alleinsieht man in Blumenberg nochkeine ausreichende Anbin-dung. Konflikte, die für die IGauch noch nicht beendet sind.Sollte dennoch alles nach demPlan der Stadt verlaufen, wirdab dem Fahrplanwechsel imWinter die Linie 120 auch nachBlumenberg fahren. Van Beve-ren sagt: „Mit der Linie 120 ver-hält es sich ein wenig so wie mitdem gern zitierten Bild vondem Spatz in der Hand.“
KÖLNNORD & SPORT
VERENA VAN BEVERENvon der IG Blumenberg
Mit der Linie 120verhält es sich sowie mit dem Spatzin der Hand.«
INHALT
WOHIN UND WARUM – UND WOHIN NICHT UND WARUM:
So sähe der Weg der Linie 120 abFahrplanwechsel im Winter 2013aus: Angedacht ist bisher eineVerlängerung des Linienwegsder Buslinie 120 von der Hal-testelle Chorweiler über dieMercatorstraße und Ernstberg-straße bis hin zur S-Bahn-Hal-testelle Blumenberg. Geplantsind im dann neu hinzugekom-menen Linienverlauf Haltestel-len im Bereich der GrundschuleErnstbergstraße und an derS-Bahn in Blumenberg, so dasszwei neue Haltepunkte hinzu-kämen. Voraussetzung hierfür
ist aber in jedemFall derAusbaudes vorhandenen Wendeham-mers. Der Bus soll dann mon-tags bis freitags im 20-Minu-ten-Takt fahren. Nach 21 Uhrund am Wochenende verkehrter aber wohl nicht.
So nimmt die Verwaltung Stellungzur Linie 120: Durch die Verlän-gerung der Buslinie 120 könnteder vonder IGKöln-Blumenberggewünschte 20-Minuten-Taktim Tagesverkehr realisiert wer-den. Der Bus könnte demnachmontags bis freitags in der Zeit
von 5.20 bis 21 Uhr den ver-längerten Linienabschnitt zwi-schen Chorweiler und Blumen-berg bedienen. Nach 21 Uhrsowie samstags und sonntagswäre vor dem Hintergrund derKritik an der Zuverlässigkeit derS-Bahn insbesondere für denBerufs- und Schülerverkehrnach Ansicht von Verwaltungund KVB kein Betrieb erforder-lich. Nach 21 Uhr verkehrt dar-über hinaus der AST-Verkehrder Linie 181 und verbindetBlumenberg mit der HaltestelleChorweiler.
So nimmt die Verwaltung Stellungzur Linie 126: Eine Probefahrthabe ergeben, dass diese Lini-enführung insgesamtrundzwölfMinuten länger dauern würde(eventuell eher mehr). Für dieFahrgäste der Linie 126, die abder Haltestelle Weichselring imBus sitzen und deren Ziel nichtBlumenberg ist, bedeutet daseinengrößerenZeitaufwandundkönnte – nach Befürchtungender KVB und der Verwaltung –zu einem Rückgang der Fahr-gastzahlen führen.DesWeiterenseien weitere Mehr-Kosten und
ein größerer Aufwand zur An-passung der infrastrukturellenGegebenheiten erforderlich alsbeispielsweise fürdieLinie120.
Gibt es noch Hoffnung auf eineandere Lösung? Braucht man diese?Die IG Blumenberg wird in Zu-kunft –wie ja auch in der Ver-gangenheit bereits sehr intensivgeschehen – das Thema derAnbindungen durch Bus- undBahn weiter in Gremien undAusschüssen begleiten. DieKompromisslösung in Bezugauf die Linie 120 erscheint
deshalb wahrscheinlich, weilhier am wenigsten Kosten undinfrastrukturelle Änderungenanfielen. Trotzdem wird manwohl auch noch einmal versu-chen, pro 126 zu argumentie-ren. Positiv sieht die IG Blumen-berg im Allgemeinen die Tatsa-chen, dass das Seniorenheimauch von der geplanten Linie120 profitieren könnte, dass dieBustarife der KVB (im Vergleichmit denen der DB) günstigerseien und die Bushaltestellenim Vergleich zur S-Bahn keineTreppen haben. (tbl)
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