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Fotos: © seasonal art – Fotolia.com; Tonja Knaak Berlin | Gemeinsam Musik zu machen, das ist für die jungen Mitglieder der integrativen Samba-Trommelgruppe „Como Vento“ („wie der Wind“) aus Altenburg das Größte. Noch besser ist nur, mit echten Profis zu trainieren – wie jüngst in Berlin mit der bekannten Schlagzeug-Techno-Gruppe „Drum Connec- tion“. TV-Moderator Thomas Gottschalk machte es möglich, und die Kamera war dabei. Berlin-Prenzlauer Berg bebt. Über das Gelände der Kulturbrauerei hinaus ist es zu hören – Donnern und Dröhnen wie in einem Action-Film an der besonders spannenden Stelle. „Samba meets Techno“ lautet das Motto auf der Bühne des Pro- benraums. 26 Kinder und Jugendliche in roten Johanniter-T-Shirts lassen die Drumsticks nur so über ihre Instrumente tanzen. Mit Kraft, Rhyth- mus und einer Freude, als gäbe es nichts, was sie gerade lieber tun würden. Die Älteren haben die Trommeln um den Bauch geschnallt, die Jüngeren halten Tamburine in den Händen und bewegen sich synchron im Takt. Mittendrin sechs Musiker von „Drum Connec- tion“. Sie parlieren am Schlagzeug und zeigen, dass Trommeln nicht rund sein müssen – zwei alte Autotüren tun es auch. „Heute sind wir eine große Band“, ruft der Komponist und Musikpro- duzent Max van der Rose enthusiastisch. Und: „Ihr seid der Hammer!“ Keine Frage: Die Band, die schon bei Events mit mehr als einer Million Menschen gespielt hat, ist begeistert von den jungen Trommlern. Für die Johanniter haben sich die Profis extra Zeit freigeschaufelt. Jeder akzeptiert jeden Das Ganze möglich gemacht hat die Sendung „Gottschalk live“. Der Wunsch der Thüringer, mit einer bekannten Band zu spielen, war einer von 66 Träumen sozialer Initiativen, die Thomas Gott- schalk in seinen letzten Sendungen erfüllt hat. „Für uns ist es eine Ehre und Anerkennung, heute hier zu sein und am Ende sogar ins Fernsehen zu kommen“, sagt Janek Rochner-Günther, Lei- ter von Como Vento. Die Mischung Samba und Techno spiegele gut den bunten Mix seiner Truppe wider. „Alle sind sehr speziell“, sagt der Sozialarbeiter. „Das wissen sie und deswegen akzeptieren sie sich auch gegenseitig so, wie sie sind.“ Einige der Sechs- bis 24-jährigen Trommler sind geistig behindert, haben eine psychische Er- krankung oder bereits diverse Heime hinter sich. „Das gemeinsame Trommeln ist gut fürs Selbst- bewusstsein“, weiß der Leiter. Bis Ende Oktober ist Como Vento schon ausgebucht. Sie spielen bei Sportveranstaltungen wie der Thüringen-Rund- fahrt und Festen. Ihr Können kann sich sehen – vor allem hören lassen. Dafür üben sie zweimal in der Woche mit viel Disziplin. „Mit echten Profis zu spielen, ist total beson- ders, deswegen sind wir auch besonders aufge- regt“, verrät Natalie. Das 13-Jährige Ener- giebündel beherrscht mehrere Trommeln und will das später auch beruflich ma- chen. Dass die Kamera heute immer dabei ist, weil aus dem Dreh- material ein Beitrag für die Gottschalk-Sendung geschnitten werden soll, ist für die Kids nur am Anfang sehr aufre- gend. Später verfliegt die Schüchternheit wie der Wind und sie sind in ihrem Element – fokus- siert auf die Trommeln, das Zusammenspiel, die außergewöhnliche Atmosphäre. Gehörschutz ist Pflicht Länger als eine Stunde am Stück wird gespielt und kein Wort fällt. „Bei uns spricht die Musik“, sagt Janek. Und diese Sprache ist enorm laut. Gehörschutz ist deshalb für die Minderjährigen Pflicht. Die Großen müssen selbst entscheiden. Die meisten Trommler haben ihre eigenen Instru- mente, die aber von den Johannitern gestellt werden. Das Geld dafür stammt aus Spenden. „Wir sind für jeden Beitrag dankbar, denn die Trommeln kosten zwischen 100 und 300 Euro und in einem Jahr gehen 200 bis 300 Sticks drauf“, erklärt Janek Rochner-Günther. Nach gut drei Stunden sind Workshop und Dreh zu Ende. Alle sind erschöpft, aber zufrieden. Christian hat wie immer sauber den Takt vorge- geben. Der achtjährige Leon mit Hut und Sonnen- brille konnte mit seinem Talent die Profi-Schlag- zeuger das Fürchten lehren. Nils und Basti hätten am liebsten noch fünf Stunden weitergespielt. Kristin wurde nicht müde, der Journalistin die Unterschiede zwischen den verschiedenen Trom- meln zu erklären. Cindy durfte am Ende in die Kamera sagen, wie gut ihr der Tag gefallen hat. Und Bernd, der zweite Chef im Team? Er findet, es gibt nur noch ein Erlebnis, mit dem das heuti- ge zu toppen wäre: „Wenn wir beim Karneval in Rio mitspielen könnten!“ Aber das ist ein anderer Traum. | tk | Der Beitrag über Como Vento lief am 5. Juni in der Sendung „Gottschalk live“. Infos: www.daserste.de/unterhaltung/ boulevard/gottschalk-live www.johanniter.de Getroffen Berlin / Neufrankenroda | Pfingst- zeltlager Nummer zehn! Zum Jubilä- um trafen sich Ende Mai fast 1 000 Jo- hanniter-Jugendliche in Thüringen, feier- ten ihre Gemeinschaft, nahmen an Ritterspielen teil und gingen auf Drachenjagd. | Seite 8 Gefunden: die besten Retter Berlin | Alle sind sie Helfer aus Leiden- schaft – doch es kann immer nur einen Sieger geben. Sechs Landesverbände ha- ben ihre Erste-Hilfe-Olympiade bereits absolviert, die besten Retter der unter- schiedlichen Altersgruppen sind dort gefunden. Hohe fachliche Kompetenz, Fairness und Kameradschaft zeichneten die Teams aus. Ein paar Streiflichter. | Seiten 4 und 5 Besucht: die Wohngruppe Leipzig | Männer wie Tony haben nicht viele Chancen im Leben. Eine davon hat der 27-jährige ehemalige Häftling ge- nutzt: Seit Kurzem wohnt er in der Män- nerwohngruppe der Johanniter in Leipzig. Hier kann der Start in ein neues Leben gelingen. Der feste Wohnsitz ist dafür die beste Voraussetzung. Eine Reportage. | Seiten 4 und 5 Besichtigt: die Arbeit in Kenia Nairobi / Berlin | JUH-Präsident Hans- Peter von Kirchbach, Bundesvorstands- mitglied Dr. Arnold von Rümker und Friedrich Riechmann, JUH-Bundesbeauf- tragter für Auslands- und Katastrophen- hilfe, besichtigten Ende Mai Projekte der Johanniter in Kenia. Darunter eine Ortho- pädiewerkstatt und ein Kinderkrankenhaus in Kijabe. Die Eindrücke der Männer sind vielfältig. Ein Interview. | Seite 6 Zeitung für die Helfer und Mitarbeiter der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. | Ausgabe Juli / August 2012 Johanniter-Trommler mit Fernsehbeitrag bei „Gottschalk live” Einmal Traum erfüllen, bitte! Foto: Julia Rossig Landsberg | Die Johanniter können viel. Das beweist Andreas Riebler, Kunstschlosser und Mitglied der Rettungshundestaffel in Landsberg. Mit ihm wirbt der Zentralverband des Deutschen Handwerks in seiner Imagebroschüre. | Seite 3 Beworben „Musik ist eine universelle Sprache, die verbindet“, sagt Max van der Rose. Er und seine Bandmitglieder von „Drum Connection“ haben „Como Vento“, ein Trommel-Projekt der Johanniter, gern unterstützt. „Es ist gut, wenn die Kids durch die Musik ein Ventil haben. Beim Trommeln können sie sich auspowern und gewinnen Selbstvertrauen.“ Aufstellen zur finalen Kamera-Einstellung: Como Vento vor der Kulturbrauerei.

Einmal Traum erfüllen, bitte! · Liebesbrief an das Leben gewordene . ga T. Werbespot im TV Inzwischen ist die Jubiläumskampagne sogar im Fernsehen angekommen: Von Mitte Juni bis

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Page 1: Einmal Traum erfüllen, bitte! · Liebesbrief an das Leben gewordene . ga T. Werbespot im TV Inzwischen ist die Jubiläumskampagne sogar im Fernsehen angekommen: Von Mitte Juni bis

Fotos: © seasonal art – Fotolia.com; Tonja Knaak

Berlin | Gemeinsam Musik zu machen, das ist für die jungen Mitglieder der integrativen Samba-Trommelgruppe „Como Vento“ („wie der Wind“) aus Altenburg das Größte. Noch besser ist nur, mit echten Profis zu trainieren – wie jüngst in Berlin mit der bekannten Schlagzeug-Techno-Gruppe „Drum Connec-tion“. TV-Moderator Thomas Gottschalk machte es möglich, und die Kamera war dabei.

Berlin-Prenzlauer Berg bebt. Über das Gelände der Kulturbrauerei hinaus ist es zu hören – Donnern und Dröhnen wie in einem Action-Film an der besonders spannenden Stelle. „Samba meets Techno“ lautet das Motto auf der Bühne des Pro-benraums. 26 Kinder und Jugendliche in roten Johanniter-T-Shirts lassen die Drumsticks nur so über ihre Instrumente tanzen. Mit Kraft, Rhyth-mus und einer Freude, als gäbe es nichts, was sie gerade lieber tun würden. Die Älteren haben die Trommeln um den Bauch geschnallt, die Jüngeren halten Tamburine in den Händen und bewegen sich synchron im Takt.

Mittendrin sechs Musiker von „Drum Connec-tion“. Sie parlieren am Schlagzeug und zeigen, dass Trommeln nicht rund sein müssen – zwei alte Autotüren tun es auch. „Heute sind wir eine große Band“, ruft der Komponist und Musikpro-duzent Max van der Rose enthusiastisch. Und: „Ihr seid der Hammer!“ Keine Frage: Die Band, die schon bei Events mit mehr als einer Million

Menschen gespielt hat, ist begeistert von den jungen Trommlern. Für die Johanniter haben sich die Profis extra Zeit freigeschaufelt.

Jeder akzeptiert jedenDas Ganze möglich gemacht hat die Sendung „Gottschalk live“. Der Wunsch der Thüringer, mit einer bekannten Band zu spielen, war einer von 66 Träumen sozialer Initiativen, die Thomas Gott-schalk in seinen letzten Sendungen erfüllt hat. „Für uns ist es eine Ehre und Anerkennung, heute hier zu sein und am Ende sogar ins Fernsehen zu kommen“, sagt Janek Rochner-Günther, Lei-ter von Como Vento. Die Mischung Samba und Techno spiegele gut den bunten Mix seiner Truppe wider. „Alle sind sehr speziell“, sagt der Sozialarbeiter. „Das wissen sie und deswegen akzeptieren sie sich auch gegenseitig so, wie sie sind.“

Einige der Sechs- bis 24-jährigen Trommler sind geistig behindert, haben eine psychische Er-krankung oder bereits diverse Heime hinter sich. „Das gemeinsame Trommeln ist gut fürs Selbst-bewusstsein“, weiß der Leiter. Bis Ende Oktober ist Como Vento schon ausgebucht. Sie spielen bei Sportveranstaltungen wie der Thüringen-Rund-fahrt und Festen. Ihr Können kann sich sehen – vor allem hören lassen. Dafür üben sie zweimal in der Woche mit viel Disziplin.

„Mit echten Profis zu spielen, ist total beson-ders, deswegen sind wir auch besonders aufge-

regt“, verrät Natalie. Das 13-Jährige Ener-giebündel beherrscht mehrere Trommeln und will das später auch beruflich ma-chen. Dass die Kamera heute immer dabei ist, weil aus dem Dreh-material ein Beitrag

für die Gottschalk-Sendung geschnitten werden soll, ist für die Kids nur am Anfang sehr aufre-gend. Später verfliegt die Schüchternheit wie der Wind und sie sind in ihrem Element – fokus-siert auf die Trommeln, das Zusammenspiel, die außergewöhnliche Atmosphäre.

Gehörschutz ist PflichtLänger als eine Stunde am Stück wird gespielt und kein Wort fällt. „Bei uns spricht die Musik“, sagt Janek. Und diese Sprache ist enorm laut. Gehörschutz ist deshalb für die Minderjährigen Pflicht. Die Großen müssen selbst entscheiden. Die meisten Trommler haben ihre eigenen Instru-mente, die aber von den Johannitern gestellt werden. Das Geld dafür stammt aus Spenden. „Wir sind für jeden Beitrag dankbar, denn die Trommeln kosten zwischen 100 und 300 Euro und in einem Jahr gehen 200 bis 300 Sticks drauf“, erklärt Janek Rochner-Günther.

Nach gut drei Stunden sind Workshop und Dreh zu Ende. Alle sind erschöpft, aber zufrieden. Christian hat wie immer sauber den Takt vorge-geben. Der achtjährige Leon mit Hut und Sonnen-brille konnte mit seinem Talent die Profi-Schlag-zeuger das Fürchten lehren. Nils und Basti hätten am liebsten noch fünf Stunden weitergespielt. Kristin wurde nicht müde, der Journalistin die Unterschiede zwischen den verschiedenen Trom-meln zu erklären. Cindy durfte am Ende in die Kamera sagen, wie gut ihr der Tag gefallen hat. Und Bernd, der zweite Chef im Team? Er findet, es gibt nur noch ein Erlebnis, mit dem das heuti-ge zu toppen wäre: „Wenn wir beim Karneval in Rio mitspielen könnten!“ Aber das ist ein anderer Traum. | tk

| Der Beitrag über Como Vento lief am 5. Juni in der Sendung „Gottschalk live“. Infos: www.daserste.de/unterhaltung/ boulevard/gottschalk-live

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GetroffenBerlin / Neufrankenroda | Pfingst-zeltlager Nummer zehn! Zum Jubilä-um trafen sich Ende Mai fast 1 000 Jo-hanniter-Jugendliche in Thüringen, feier-ten ihre Gemeinschaft, nahmen an Ritterspielen teil und gingen auf Drachenjagd. | Seite 8

Gefunden: die besten Retter

Berlin | Alle sind sie Helfer aus Leiden-schaft – doch es kann immer nur einen Sieger geben. Sechs Landesverbände ha-ben ihre Erste-Hilfe-Olympiade bereits absolviert, die besten Retter der unter-schiedlichen Altersgruppen sind dort gefunden. Hohe fachliche Kompetenz, Fairness und Kameradschaft zeichneten die Teams aus. Ein paar Streiflichter. | Seiten 4 und 5

Besucht: die WohngruppeLeipzig | Männer wie Tony haben nicht viele Chancen im Leben. Eine davon hat der 27-jährige ehemalige Häftling ge-nutzt: Seit Kurzem wohnt er in der Män-nerwohngruppe der Johanniter in Leipzig. Hier kann der Start in ein neues Leben gelingen. Der feste Wohnsitz ist dafür die beste Voraussetzung. Eine Reportage. | Seiten 4 und 5

Besichtigt: die Arbeit in KeniaNairobi / Berlin | JUH-Präsident Hans-Peter von Kirchbach, Bundesvorstands-mitglied Dr. Arnold von Rümker und Friedrich Riechmann, JUH-Bundesbeauf-tragter für Auslands- und Katastrophen-hilfe, besichtigten Ende Mai Projekte der Johanniter in Kenia. Darunter eine Ortho-pädiewerkstatt und ein Kinderkrankenhaus in Kijabe. Die Eindrücke der Männer sind vielfältig. Ein Interview. | Seite 6

Zeitung für die Helfer und Mitarbeiter der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. | Ausgabe Juli / August 2012

Johanniter-Trommler mit Fernsehbeitrag bei „Gottschalk live”Einmal Traum erfüllen, bitte!

Foto: Julia Rossig

Landsberg | Die Johanniter können viel. Das beweist Andreas Riebler, Kunstschlosser und Mitglied der Rettungshundestaffel in Landsberg. Mit ihm wirbt der Zentralverband des Deutschen Handwerks in seiner Imagebroschüre. | Seite 3

Beworben

„Musik ist eine universelle Sprache, die

verbindet“, sagt Max van der Rose. Er und seine Bandmitglieder von „Drum Connection“

haben „Como Vento“, ein Trommel-Projekt der Johanniter, gern unterstützt. „Es ist gut, wenn die Kids durch die Musik ein Ventil haben.

Beim Trommeln können sie sich auspowern und gewinnen Selbstvertrauen.“

Aufstellen zur finalen Kamera-Einstellung: Como Vento vor der Kulturbrauerei.

Page 2: Einmal Traum erfüllen, bitte! · Liebesbrief an das Leben gewordene . ga T. Werbespot im TV Inzwischen ist die Jubiläumskampagne sogar im Fernsehen angekommen: Von Mitte Juni bis

Liebesbrief an das Leben

Kinder sind sichtbar gewordene

Liebe . Man spürt es in Eurer Kita .

Notburga T.

Werbespot im TVInzwischen ist die Jubiläumskampagne sogar im Fernsehen angekommen: Von Mitte Juni bis Mitte Juli lief der TV-Spot über die Arbeit der JUH zu verschie-denen Sendezeiten im Werbeprogramm von Sat.1, RTL, RTL II, Tele 5, VOX, und Kabel 1 – insgesamt rund 225 Mal. Von August an wird der Spot zudem regel-mäßig kostenlos auf Deutsche Welle TV ausgestrahlt.

Die JUH hatte den Werbefilm in zwei Versionen erstellt: der eine 28 Sekunden lang, der andere zehn Sekunden. „In ihrer Kombination waren beide Fassungen ein wichtiger Baustein unserer Jubiläumskampagne“, sagt Claudia Hauptmann, Bereichsleiterin Marketing / Kommunikation in der BG. „Der Spot hat das Enga-gement unserer Hilfsorganisation zu attraktiven Sendezeiten einem breiten Publikum sympathisch präsentiert. Das JUH-Profil ist damit geschärft worden.“

Kampagnen-Ticker +++ Wimmelbuch jetzt auch im Pixiformat erhältlich: Für 1 Euro unter www.johanniter-werbemitteldatenbank.de +++

Video-Spot zur JUH-Jubiläumsgala am 23. April im Berliner Theater des Westens unter www.johanniter.de/rv-berlin zu sehen, Rubrik

Nachrichten +++

Berlin | Erst ein Drittel der „johanniter“-Son-derausgabe zum 60. Geburtstag der JUH ist verteilt. Mehr als 300 000 Hefte können die Verbände noch deutschlandweit unter die Leute bringen.

Das Jubiläumsjahr ist schon zur Hälfte vorbei, aber noch gibt es genügend Gelegenheiten, die Sonderausgabe des „johanniter“-Magazins als Werbemittel zu nutzen. Sei es bei geplanten Jubi-läumsaktionen der Verbände oder ganz einfach als Auslage: in Rathäusern und Bahnhöfen, in Bussen und Bahnen, in Supermärkten und Arzt-praxen – alle Johanniter sollten das Heft an

allen belebten Plätzen verteilen, an denen das erlaubt ist.

„Unsere Verbände können mit diesem attrak-tiven Magazin ganz einfach in ihrer Region auf sich aufmerksam machen und den Menschen ihre Arbeit näherbringen“, erklärt Claudia Haupt-mann, Bereichsleiterin Marketing / Kommunika-tion in der Bundesgeschäftsstelle in Berlin. „Auch Kunden der JUH-Dienste und unsere vielen Kurs-teilnehmer interessieren sich für das Engage-ment der Johanniter. Wir sollten diese Chance nicht ungenutzt lassen.“

Die Gelegenheit ist im wahrsten Sinne des Wortes günstig: Unter der Internet-Adresse

www.johanniter-werbemitteldatenbank.de kön-nen Johanniter die Jubiläumsausgabe kostenlos bestellen, nur die Versandkosten sind zu tragen. Verpackungseinheit: je 50 Stück. | ma

2 | aktiv 07 / 08 2012

| inhalt

Liebe Johanniter,

neulich im ICE. Zwei junge Frauen steigen zu, setzen sich mir gegenüber an den Tisch und greifen irgendwann nach der von mir zuvor drapierten „johanniter“-Sonderausgabe. Ich bin total gespannt. Tue aber unbeteiligt. Jetzt wirds span-nend, denke ich. An was bleiben die bei-den hängen? Was lesen sie zuerst? Wie wirds ihnen gefallen? Kennen sie die Jo-hanniter schon? „Erst mal das Rätsel lö-sen“, sagt die eine etwas gelangweilt zur anderen. Ich versuche, mein enttäuschtes Gesicht hinter dem dicken Buch zu ver-bergen. Aber dann: Nach einer Weile machen sich die beiden an den Erste-Hil-fe-Test und diskutierten wild, ob nun a) oder b) richtig ist. Ich schmunzele in mich hinein. „Nächster Halt Berlin-Hauptbahn-hof“, dröhnt es. Schade, ich muss ausstei-gen. Ob die Frauen noch mehr gelesen haben? Über die Kitas oder die Auslands-arbeit? Wie gut, dass wir alle unsere Jubi-

läumsausgabe unter Menschen bringen! Wie das gehen kann, zei-gen die Kinder der Kita Jakob-wüllesheim (nebenan). Sehr vorbildlich!

Viel Spaß beim Lesen und eine schöne Sommerzeit wünscht Ihnen Ihre

3 | Rettungsdienst im BlickIn Nordrhein-Westfalen steht das Ret-tungsdienstgesetz vor einer Novellierung. Landesvorstandsmitglied Bruno Wangler gibt Auskunft über die Lage einer der wichtigsten Säulen der JUH.

4 | Quest City ausgezeichnetJugendliche lernen mit dem Computer auf spielerische Weise, wie sie in der Not Hilfe leisten können: Das ist Quest City. Das Onlinespiel der Johanniter hat nun ein Qualitätssiegel.

7 | EM in HelferzahlenOb in Hamburg oder Köln, Wuppertal oder Hannover – die JUH war vielerorts im Einsatz für das runde Leder. In Speyer lief sogar vor jedem Spiel der JUH-Imagefilm auf Großbildleinwand.

7 | Ade, Dr. von StettenAls Ordenswerkmeister war Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten seit 2001 Vertreter des Johanniterordens im JUH-Präsidium. Jetzt hat er sein Amt aus Altersgründen aufgegeben. Ein Porträt.

Unsere Rubriken | nachgefragt – Seite 3

| personalien – Seite 4

| termine – Seite 6

| bücher, kino – Seite 7

| ticker – Seite 8

| editorial

Die Jubiläumsausgabe kann vielfältig verwendet werdenDie Kleinen machen es vor

Berlin | Der Aktionsreigen zum 60. Geburtstag der JUH ist in vollem Gange. Allerorten prä-sentieren die Verbände ihr Engagement und ihre Dienstleistungen. Ein Jubiläumsjahr voll Initiative, Teamgeist und Ideen.

Eine große 60 aus bunten Blumen, gepflanzt von Kindern aus Johanniter-Kitas, kreative Kunstak-tionen, Leckeres vom Grill, Torten für die Kollegen, Bereicherung der Landeswettkämpfe, Gottes-dienste, Ausstellungen, Feste, Infostände und

vieles mehr. „Die Palette an Aktionen, die sich die Johanniter einfallen lassen, um unsere große Jubiläumskampagne mit Leben zu füllen, ist so farbenfroh wie das schönste Bild nur sein kann“, bilanziert JUH-Präsident Hans-Peter von Kirchbach erfreut. Der JUH-Newsletter „express“ wird weiter regelmäßig über alle großen und kleinen Events berichten.

„Ausdrücklich dankt das Präsidium allen ehren- und hauptamtlichen Helfern, die

unser JUH-Jubiläum mit so viel Schwung und Ein-fallsreichtum erfüllen“, betont von Kirchbach. „Es wäre wunderbar, wenn die Begeisterung noch lange anhalten würde, vielleicht sogar über das Jahr hinaus.“ Johanniter zu sein, heiße schließlich auch, Freude zu haben. „Freude am Miteinander für die gute Sache.“

Kein Wunder also, dass in diesem Jahr an so vielen Orten rote und weiße Luftballone in den Himmel steigen – ebenfalls eine beliebte Aktion in Kitas und anderen Einrichtungen der JUH. Die Kinder haben ihren Spaß dabei und Symbolkraft hat das Ganze auch. „Ich sehe das so“, sagt der Präsident: „Als sichtbares Zeichen tragen die Ballons den Geist der Johanniter hinaus in die Welt.“ | ma

Präsidium lobt Schwung und Einfallsreichtum der HelferBegeisterung fürs Jubiläum

Foto: Berenike Matern

Jubiläums-Versprechen werden eingelöst: Katharina Böckmann vom LV Nord hat Wort gehalten (siehe „aktiv“ Nov. / Dez. 2011) und den Empfangstresen der Landesgeschäftsstelle in Hamburg festlich geschmückt – unter anderem mit einer köstlichen Kirsch-Sahne-Johanniter-Torte fürs Team.

Fotos: Beate Hahn

Foto: Nicole Königs

Die Kinder der Kita Jakobwüllesheim im RV Aachen-Heinsberg haben es raus: Sie nutzen die Jubiläums-ausgabe als Buslektüre, legen sie Passanten in den Fahrradkorb, haben sie auch Bürgermeistern überge-ben – und basteln daraus werbewirksame Collagen.

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Vermittelt wurde das Joint Venture von ZDH und JUH durch Christoph Freiherr von Hammer-stein-Gesmold, Verwaltungsleiter des ZDH und Mitglied der Ordensregierung des Johanniteror-dens. „Ich weiß ja, dass etliche Handwerker auch ehrenamtlich bei den Johannitern tätig sind“, so Christoph Freiherr von Hammerstein-Gesmold.

Landsberg | Mit einer breit angelegten Kampagne wirbt der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) seit 2010 für Leistungen und Wirtschafts-kraft seiner Gewerke. In einer Broschüre hilft nun auch ein Johanniter, das Image des Handwerks aufzupolieren: Andreas Riebler, Mitglied der Rettungs-hundestaffel in Landsberg am Lech, ist selbstständiger Kunst- und Bauschlos-ser sowie Designer.

Eigentlich ist sein voller Name Andreas Riebler Graf von Rowell. Aber unter die Titel „Wir sind Handwerker“ und „Wir können anpacken“ passte das schlichte Andreas Riebler einfach besser, fand er. Denn nicht der Graf war gefragt für die ZDH-Broschüre, sondern der Kunst- und Bauschlosser und geprüfte Rettungs-hundeführer. Ein Handwerker, der sich in seiner Freizeit als Lebensretter engagiert.

Zusammen mit seiner Frau Melanie, Sohn Noah und Rettungshund Tschako ist Riebler groß im Bild, doppelseitig DIN-A4. Vier Stunden habe das Shooting mit dem Fotografenteam gedauert, erzählt er. Dazu kam ein eineinhalbstündiges Telefoninterview über seinen Beruf, seine Familie und die Arbeit in der Rettungshundestaffel.

Am Ende hat sich der Aufwand gelohnt – für das Handwerk und für die Johanniter: Die vier-farbige Werbebroschüre ist bislang in einer Auf-lage von gut 1,5 Millionen Exemplaren unter die Leute gebracht worden. Anfang März war sie als Beilage sogar in der „Bild am Sonntag“ zu finden. Mehr Reklame geht kaum.

Gießen / Reichelsheim | Gemeinsam mit dem Uni-versitätsklinikum Gießen-Marburg und dem Land-kreis Gießen haben die Johanniter aus dem LV Hessen / Rheinland-Pfalz / Saar im Juni zum zweiten Mal ihren „Christoph-Hessen-Tag“ veranstaltet. Erstmals fand er als Bundeskongress Polytrauma statt. Zum Auftakt sprachen der hessische Staats-minister Stefan Grüttner, Landrätin Anita Schnei-der sowie JUH-Bundesarzt Professor Dr. Horst Wilms vor rund 200 Notärzten und Rettungs-dienstfachkräften. Fachvorträge und Workshops boten unter anderem die Simulation einer Inten-sivversorgung im Hubschrauber Christoph Hessen. „Wir konnten unseren hohen Standard in der Fortbildung in diesem Jahr noch einmal steigern“, sagte Landesvorstandsmitglied Günther Lohre erfreut. Mit rund 3500 Gästen war auch die ein-einhalbstündige Rettungsübung mit Rettungs-dienst und Feuerwehr beim anschließenden Fa-milienfest auf dem Flugplatz in Reichelsheim sehr gut besucht. Hierbei kam auch Christoph Hessen live zum Einsatz, um die „verletzten“ Personen intensivmedizinisch zu versorgen und in eine Spezialklinik zu verlegen. Luftrettung hautnah zu erleben – das ermöglichte nach 2010 einmal mehr die Christoph-Hessen-Crew allen Interes-sierten und Sympathisanten der JUH. | kg

Kam gut an: der zweite Christoph-Hessen-Tag mit dem Bundeskongress Polytrauma und Besucherfest.

aktiv 07 / 08 2012 | 3

| nachgefragt

Leitlinie beschlossen Luftrettung hautnah Kampagne prämiert

Berlin | Akuthilfe, Notfallseelsorge, Kriseninter-vention: Wer leistet hier was? „Diese Begriffe wurden bisher bundesweit oft unterschiedlich verstanden“, sagt Leander Strate, Fachbereichs-leiter Rettungsdienst und Notfallvorsorge in der BG. Auch der Ausbildungsstand des Personals war uneinheitlich. Das Bundesamt für Bevölkerungs-schutz und Katastrophenhilfe (BBK) veranstaltete deshalb 2009 und 2011 Konsenskonferenzen – ohne Erfolg. Daraufhin setzten sich Experten von ASB, DRK, Johannitern und Maltesern mit Ver-tretern der Notfallseelsorge der großen Kirchen über mehrere Monate immer wieder zusammen, um Fragen der Zusammenarbeit und gegenseitigen Anerkennung zu behandeln sowie Mindeststan-dards für die Ausbildung festzulegen. „Wir sind froh, dass wir uns nun auf eine gemeinsame Rahmenvereinbarung verständigen konnten“, sagt Strate. Die neuen Leitlinien für die Psycho-soziale Notfallversorgung für Betroffene (Akut-hilfe) werden in den nächsten Wochen von allen Akteuren in den jeweiligen Gremien ratifiziert und damit verbindlich. Von der Rahmenverein-barung versprechen sich die Beteiligten eine bes-sere Zusammenarbeit, Qualitätssicherung und kontinuierliche Optimierung der Leistung in der Psychosozialen Akuthilfe. | tk

Endlich beschlossen: die Rahmenvereinbarung zur Psychosozialen Notfallversorgung in Deutschland.

Hohe Auszeichnung aus Cannes: der goldene Löwe für einen Audio-Spot der JUH aus dem LV Nord.

Hamburg | „Radio Ghost“, eine gemeinsame Ak-tion der Johanniter aus dem LV Nord und der Wer-beagentur Serviceplan, hat die Jury der „Cannes Lions“ beim Internationalen Werbefilmfestival in Cannes überzeugt: Sie gewann am 20. Juni zwei Auszeichnungen in Gold in der Kategorie „Radio“ und eine in Silber in der Kategorie „Media“. Die Kampagne fand am 11. Mai statt und richtete sich an Autofahrer an Straßenkreuzungen im Hambur-ger Stadtgebiet, an denen es tödliche Unfälle aufgrund von Trunkenheit am Steuer gegeben hatte. Hier waren UKW-Radio-Sender und MP3-Player installiert worden, die an die Ampelfre-quenz gekoppelt und in schwarzen Holzkreuzen versteckt waren. Beim Warten an der Ampel schaltete sich der Sender ins laufende Radiopro-gramm ein und die Fahrer hörten im Autoradio statt Musik den „Radio Ghost“ – eine Stimme, die vom wahren Schicksal der durch Trunkenheit am Steuer getöteten Person erzählt und eindring-lich vor Alkohol im Straßenverkehr warnt. Der Spot schließt mit den Worten: „Alkohol am Steuer zerstört Leben. Die Johanniter. Aus Liebe zum Leben.“ Eine Fortsetzung der Aktion mit einer fil-mischen Dokumentation ist in Planung. | Video: www.canneslions.com/work/2012/media/entry.cfm?award=3&entryid=13192 | juh

Foto: Birgit Betzelt Foto: Katharina Gutsch Foto: Serviceplan

Joint Venture von ZDH und JUH setzt Rettungshundeführer in SzeneJohanniter wirbt fürs Handwerk

Fotos: ZDH / Marc Brinkmeier

Bodenständiger Handwerker, liebevoller Familienvater und engagierter Rettungs-hundeführer – so präsentiert die Werbebroschüre des ZDH den Johanniter Andreas Riebler in Großauflage.

In Nordrhein-Westfalen steht das Ret-tungsdienstgesetz vor einer Novellierung. Die Johanniter befürchten negative Aus-wirkungen.

aktiv Wie sieht die Lage des Rettungs-dienstes in Nordrhein-Westfalen aus?Bruno Wangler Der Rettungsdienst in Nordrhein-Westfalen ist ein gewachsenes System aus Haupt- und Ehrenamt, das eng verzahnt ist mit Katastrophenschutz und Sanitätsdienst. In vielen Städten und Kreisen ist die JUH am Rettungsdienst beteiligt. In einigen Fällen haben wir diese Beteiligung jedoch verloren, weil die Kommunen die inzwischen per EU-Recht vorgegebene Ausschreibung des Rettungsdienstes gescheut haben. Sie haben den Dienst lieber in Eigenregie übernommen.

aktiv Mit welchen Folgen? Bruno Wangler Ist der Rettungsdienst kommunalisiert, ist es viel schwerer, unsere ehrenamtlichen Einsatzkräfte zu motivieren, im Katastrophenschutz und im Sanitätsdienst mitzuarbeiten. Gerade der wichtige Katastrophenschutz, der von hochqualifizierten Ehrenamtlichen ge-leistet wird, blutet quasi aus ohne die Möglichkeit, auch im Rettungsdienst aktiv sein zu können. Folglich würde sich das Gesamtsystem deutlich verteuern.

aktiv Wie weit ist die Novellierung? Bruno Wangler Bislang sind nur Auszüge des Gesetzentwurfs bekannt. Diese lassen nichts Gutes ahnen, der Rettungsdienst wird als reiner Zubringerdienst für die Krankenhäuser gesehen. Der Zusammen-hang mit sicherheitsrelevanten Bereichen wie dem Katastrophenschutz wurde bis-lang nicht erkannt. Jetzt lässt der aktuelle Koalitionsvertrag der alten wie neuen Landesregierung jedoch hoffen.

aktiv Wie reagieren Sie? Bruno Wangler Wir kommunizieren unsere Position in die Landes- und Kom-munalpolitik und zu weiteren Entschei-dungsträgern. Dabei arbeiten wir eng mit anderen Hilfsorganisationen zusammen. Es gab Gespräche mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Gesundheitsministerin Barbara Steffens, Innenminister Ralf Jäger und CDU-Generalsekretär Hermann Grö-he. Aufgrund der vielen positiven Reaktio-nen gehen wir davon aus, dass unsere Positionen angemessen berücksichtigt werden.

aktiv Ist die Situation in Nordrhein- Westfalen übertragbar? Bruno Wangler Die Tendenz zur Kommu-nalisierung ist auch in anderen Bundes-ländern erkennbar. Die beste Lösung für alle wäre die Anwendung des Paragra-phen 100, Absatz 3 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen. In diesem Fall würde der Rettungsdienst im Rahmen der öffentlichen Daseinsvorsorge als sicherheitsrelevante, hoheitliche Aufgabe anerkannt. Er müsste nicht ausgeschrie-ben werden und es gäbe keinen Grund zur Kommunalisierung. Hier ist aber der Gesetzgeber auf Bundesebene gefragt.

Die Fragen stellte Frank Markowski.

Geht noch was im Rettungsdienst, Herr Wangler?

Foto: JUH

Bruno Wangler (53), Vorstands-mitglied im LV Nordrhein-Westfalen

„Andreas Riebler ist dafür ein sehr schönes Beispiel.“ Und die Re-sonanz? „Super. Der Johanniter-Handwer-ker kommt überall gut an!“ | ma

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4 | aktiv 07 / 08 2012

| personalien

Trauer um Heinrich Wolters

Hamburg | Die Johanniter trauern um Heinrich Wolters, der am 3. Juli im Alter von 69 Jahren verstorben ist. Wolters war viele Jahre Vorstandsmitglied im RV Har-burg und setzte sich fast vierzig Jahre eh-renamtlich mit großem Engagement in verschiedenen Bereichen für die JUH ein.

„Wir haben Hein-rich Wolters sehr viel zu verdanken. Mit ihm haben wir ein leuchtendes Vorbild verloren“, sagt Bundesvor-standsmitglied Wolfram Rohleder.

Feierstunde für von Rümker

Berlin | Rund 90 Gratulationen zu seinem 70. Geburtstag hat das ehrenamtliche Bundesvorstandsmitglied Dr. Arnold von Rümker am 21. Juni von den BG-Mit-arbeitern nachträglich entgegennehmen dürfen. Der Jubilar hatte zu einer Feier-stunde geladen. Die Vorstandskollegen Wolfram Rohleder (li.) und Joachim Gen-genbach (2. v. li.) lobten von Rüm-ker für seinen kompetenten JUH-Einsatz. Von Rümker dankte allen Mitarbeitern für das kollegiale Miteinander und ihr Engagement.

Verabschiedung in Miltenberg

Miltenberg | Rüdiger Ehrhardt, ehemaliger Dienststellen- und Heimleiter des Mehrge-nerationenhauses der Johanniter im OV Miltenberg, ist am 24. Juni beim Sommer-fest der Einrichtung nach zwölf Jahren verabschiedet worden. Neues Führungs-team im Johanniterhaus seit 1. Juni: Alex-ander Nöth (Dienststellenleiter) und Margit Neckermann-Straub (Heimleiterin).

Preis für „Quest City“

Berlin | Die Jo-hanniter Harm Bastian Harms (li.), Leiter Internationale Projekte und Kooperationen, und Leander Strate (re.),

Fachbereichsleiter Einsatzdienste in der BG, haben am 22. Juni das „Comenius Edu Media Siegel“ für das Johanniter-Online-spiel „Quest City“ entgegengenommen. Nach Prüfung anhand von Kriterien der Gesellschaft für Pädagogik und Informa-tion erhalte das von der EU geförderte PC-Spiel die Auszeichnung für seine kompe-tenzfördernden Potenziale, so die Jury.

Auszeichnung für Memmeler

Münster | Die Malteser in Nordrhein-Westfalen haben den Johanniter Magnus Memmeler, Referent Einsatzdienste im LV, am 24. Juni mit ihrer Dankplakette ausge-zeichnet. „In der professionellen Zusam-menarbeit konnten neue Maßstäbe ge-setzt werden, die Interessen der Hilfsorga-nisationen wirkungsvoll zu vertreten“, sagte Herzog von Croy. Rund 250 Gäste kamen zum ersten ökumenischen Johannis-fest beider Orden und Werke.

Foto: Frank Markowski

Leipzig | In einem Mehrfamilienhaus hat der RV Leipzig / Nordsachsen eine Wohngruppe für wohnungslose Männer zwischen 18 und 27 Jahren eingerichtet. Sechs Einzel- und zwei Doppelzimmer gibt es seit 2008 für bis zu zehn wechselnde Bewohner.

Zehn blaue Ablagekästen stehen aufgereiht im Regal. Wie mit dem Lineal ausgerichtet – dicht an dicht. Sie dienen als Briefkästen für die Wohn-

gruppe. In nur wenigen liegt tatsächlich Post, die meisten sind leer. Aber die Ablagen zeigen, wie wichtig Ordnung hier ist. Denn Ordnung, ein ge-ordnetes Leben, das kannten viele hier vorher nicht.

Hier, das ist eine Wohnung im Leipziger Wes-ten, Stadtteil Lindenau. Jedes der Zimmer ist ein Sammelsurium aus alten Möbeln, Fernseher und Kühlschrank, die Wände sind bunt gestrichen. Die große Küche, die sich die Mitglieder der

Wohngruppe teilen, wirkt leer und auch im Gemeinschaftsraum will keine wohn-liche Atmosphäre aufkommen. Trotz-dem: Hier, das bedeutet Zuhause.

Für Männer wie Tony. Erst seit sechs Tagen gehört der 27-Jährige zur Wohn-gruppe. „Eine Sozialarbeiterin im Gefäng-nis hat mir von dem Angebot der Johan-niter erzählt“, berichtet er. „Ich hatte Angst, dass mir das alles über den Kopf wächst und ich draußen allein nicht klar-komme. Deshalb bin ich gekommen.“

Diplom-Pädagogin Alexandra Schwan-der leitet die Wohngruppe, unterstützt von einem männlichen Kollegen. „Fast alle unsere Bewohner kommen durch Empfehlung zu uns“, berichtet sie. „Dass sie keinen festen Wohnsitz haben, ist nur ein Problem, das alle anderen Prob-leme wie einen Rattenschwanz nach sich zieht.“ Die Wohngruppe soll den Männern die Möglichkeit geben, auch diese anderen Probleme nach und nach in den Griff zu bekommen. Eine Wohn-

gemeinschaft, in der die Bewohner wie Freunde miteinander wohnen, will die JUH-Einrichtung bewusst nicht sein. „Aber natürlich sind Freund-schaften nicht verboten“, sagt Schwander. „Je-des Zimmer ist die Privatsphäre seines Bewoh-ners, die wir respektieren. Jeder Bewohner hat seine Geschichte.“

Auch Tony: Seine Ausbildung muss der gebür-tige Chemnitzer wegen Drogenproblemen abbre-chen. Nach einer Therapie zieht er nach Leipzig,

Johanniter-Wohngruppe unterstützt junge Männer beim Start in ein neues Leben

Aalen / Weimar / Wuppertal / Otterndorf / Pots-dam | Alle zwei Jahren findet das große Kräfte-messen in Erster Hilfe auf Landesebene statt. Immer wieder ein unvergessliches Erlebnis für alle, die dabei sind. Die jüngsten Teilnehmer sind erst sechs Jahre alt, die älteren verfügen über eine sanitätsdienstliche Grundausbildung und natürlich bilden auch die Profi-Retter eine eigene Gruppe.

LV Baden-WürttembergLebensretter im VisierUnter dem Motto „Aalener Spion – Lebensretter der Stadt“ kamen die Johanniter aus Baden-Württemberg am 5. Mai in der Aalener Innenstadt zu ihrem Landeswettkampf zusammen. 29 Mann-schaften mit insgesamt mehr als 250 Teilnehmern waren dabei, um den Titel „Beste Lebensretter“ zu ergattern. Sie mussten sich an fünf Stationen beweisen: Bei den Praxisbeispielen ging es um die richtigen Diagnosen und die entsprechenden Hilfe-leistungen. Beim Parcours kam es wieder auf Ge-schicklichkeit an: Auf der Trage lagen Gewichte und ein Wassergefäß. Die motivierten Lebensretter

demonstrierten Zuschauern wie Schlachten-bummlern insgesamt einen guten Ausbildungs-stand und arbeiteten Hand in Hand. Am Ende hatten die Ostwürttemberger in den Kategorien B und C die Nase vorn. In der Kategorie A siegte der RV Baden, bei den Rettungsdienstlern das Team aus dem RV Oberschwaben / Bodensee.

LV Nordrhein-WestfalenInnenstadt in Johanniter-HandAuch im Westen stehen die Sieger fest: Zwei Mannschaften aus dem RV Essen (Kategorien A und B) und je eine aus dem RV Niederrhein (Ka-tegorie C) und dem RV Ruhr-Lippe (Kategorie S) gewannen die Retter-Olympiade am 9. Juni in Wuppertal. „Für einen Tag war die Elberfelder Innenstadt fest in Johanniter-Hand“, sagte Re-

gionalvorstand Stefan Müller. An 14 Wettkampf-stationen und an Infoständen konnten sich die Wuppertaler einen Eindruck von der Arbeit der JUH machen. „Besonders spektakulär war das Fall-beispiel am Islandufer, bei dem ein Kind und seine Mutter, beide realistisch geschminkt, nach einem Sturz gleichzeitig behandelt werden mussten“, so Dr. Jörg Oberfeld, Landesarzt und Ober-schiedsrichter. Er lobte das Engagement aller Mannschaften. An anderen Stationen mussten Verbrennungen oder ein offener Bruch von den Rettern behandelt werden. Die jüngsten Teilneh-mer bauten im Kreativtest die Schwebebahn nach. Mit dabei waren auch wieder polnische und bri-tische Gastmannschaften.

LV Sachsen und LV Sachsen-Anhalt / ThüringenGemeinsamer LandeswettkampfRund 800 Johanniter aus Sachsen, Sachsen-An-halt und Thüringen feierten am 16. Juni rund um den Goethe- und Theaterplatz in Weimar einen bunten Tag der Johanniter. Zur Eröffnung sprach Thüringens Innenminister Jörg Geibert ein Gruß-wort. Anschließend ließen die Teilnehmer anläss-

Wettkämpfe 2012: Ergebnisse und EindrückeJohanniter küren Landessieger

Jubel der Sieger: in Aalen beim Wettkampf der Baden-Württemberger (links), in Wuppertal bei den Kollegen aus Nordrhein-Westfalen (rechts).

Ein Ort der Hoffnung

Kategorie A: Sanitätshelfer ab 16 JahreKategorie B: von zwölf bis 16 / 18 JahreKategorie C: von sechs bis zwölf JahreKategorie S: Rettungsdienst-Fachpersonal

Foto: Tonja Knaak

Foto: Raymund Schmidt

Gratulation von Ministerpräsident David McAllister, der Schirmherr des Landeswett-kampfes im LV Niedersachsen / Bremen war.

Foto: Tobias Grosser

Foto: Jan KlaassenFoto: Tobias Eilers

Tony hat bei den Johannitern einen festen Wohnsitz. Ein wichtiger Schritt zur Lösung seiner Probleme.

Foto: Stephan Beschle

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aktiv 07 / 08 2012 | 5

Die Johanniter in den MedienRTL „Punkt 12“, 21. Mai 2012Eine Studie über das Verhalten von Ju-gendlichen ist Hintergrund für ein Inter-view mit Dr. Tobias Eilers, Pressesprecher im LV Nordrhein-Westfalen. Er berichtet über das Engagement in der Johanniter-Jugend.

MDR „Thüringen Journal“, 26. Mai 2012 Das Bundespfingstzeltlager der Johanni-ter-Jugend in Neufrankenroda (Thüringen) ist Thema im Nachrichtenmagazin. Insbe-sondere das fröhliche Miteinander wird betont.

BR „Gesundheit!“, 29. Mai 2012Der Johanniter-Hausnotruf kann Leben retten, hilft aber auch bei kleineren Problemen. Jan Ross, Bundesfreiwilliger im RV Ostbayern, fährt zu seinen Kunden, wenn sie Hilfe brauchen.

NDR „Schleswig-Holstein Magazin“, 16. Juni 2012Dem Fachkräftemangel entgegenwirken – auch darum geht es auf dem Rittertag des Johanniterordens in Rendsburg. Im Interview: Dr. Oskar Prinz v. Preußen, Herrenmeister des Johanniterordens.

MDR „Thüringen Journal“, 16. Juni 2012Die Olympiade der Johanniter-Retter ist auch für das breite Publikum interessant. Nicht nur in Weimar, auch beim Landes-wettkampf in Wuppertal beobachtet ein Kamera-Team das bunte Treiben. | vg

| medienecho

um mit der Vergangenheit abzuschließen, schlägt sich mit 400-Euro-Jobs durch. „Irgendwann wollte ich dann wieder ‚zu‘ sein“, erinnert er sich. „Und dann ist alles irgendwie den Bach runtergegan-gen.“ Die große Liebe zerbricht am Alkohol, um seine Drogensucht zu finanzieren, steigt Tony in Baumärkte ein. Erwischt wird er, als er eine Flasche Bier klauen will. 2010, einen Tag vor Weihnachten, kommt er ins Gefängnis. Nun soll der Start in ein neues Leben gelingen – ohne Drogen. „Die sind bei uns absolut tabu“, betont die Leiterin.

Voraussetzung für einen Neuanfang ist ein fester Wohnsitz, denn ohne Wohnung keine So-zialleistung, ganz zu schweigen von Chancen auf dem Arbeitsmarkt. „Alle Männer unserer Wohn-gruppe kommen aus schwierigen sozialen Ver-hältnissen und oft aus der verdeckten Obdach-losigkeit“, weiß Alexandra Schwander. „Eltern oder Freundin haben sie vor die Tür gesetzt. Und dann haben sie sich von der Couch bei Freunden zur nächsten vorübergehenden Bleibe gehangelt.“ Bis es nicht mehr ging. Oder sie sind wie Tony ehe-malige Häftlinge.

Schwander und ihr Kollege haben ihr Büro in einem Raum der Wohnung eingerichtet. Sie helfen bei der Jobsuche, bei Anträgen für Ämter oder der Schuldenberatung. „Wir wollen die Bewohner aber nicht an uns binden“, erklärt die Diplom-Päda-gogin. „Sie sollen lernen, möglichst schnell ihren Alltag zu strukturieren und auf eigenen Beinen zu stehen.“

Die Miete der Bewohner überweist das Sozial-amt, wenn diese, was die Regel ist, nicht selbst zahlen können. Die Gemeinschaftsräume und die

Gehälter für Schwander und ihren Kollegen müssen jedoch fast ausschließlich aus Spenden finanziert werden. Kühlschränke, Fernseher, Waschmaschine und Matratzen sind Sachspen-den von großzügigen Leipzigern.

Sechs Monate würden die Bewohner im Schnitt bleiben, erzählt Alexandra Schwander. Tony will schon nach dreien wieder draußen sein. Den ersten Schritt hat er bereits getan: Er hat eine Anstellung in einer Recyclingwerkstatt gefunden – auch, weil er einen festen Wohnsitz vorweisen konnte. Trotzdem guckt sich Tony weiter um. Er will die Ausbildung als Koch beenden, die er im Gefängnis begonnen hat. Und einen anderen großen Wunsch hat er: „Das Gefühl von Liebe, das hatte ich schon lange nicht mehr. Ich wün-sche mir eine Freundin, mit der ich ein ganz nor-males Leben führen kann.“ Hier, das ist auch ein Ort der Hoffnung. | sb

Johanniter-Wohngruppe unterstützt junge Männer beim Start in ein neues Leben

lich des JUH-Jubiläums 120 Luftballons (für jeden LV 60) gen Himmel steigen. Die insgesamt 47 Mannschaften – darunter auch eine rumänische Gastmannschaft – demonstrierten ihr Wissen in Erster Hilfe: Zum Beispiel mussten sie bei einem nachgestellten Unfall zwischen PKW und Rad-fahrer schnelle Hilfe leisten. Am Ende des Tages standen die Gewinner fest: Die Johanniter aus dem RV Leipzig / Nordsachsen gewannen gleich zweimal (Kategorie A und S), genauso die Johan-niter aus Stendal (Kategorie A und Erste Hilfe am Kind). In der Kategorie B siegten der RV Meißen / Mittelsachsen und Bad Langensalza, in der Kate-gorie C der KV Erzgebirge und Schleusingen sowie Schmölln in der Kategorie S.

LV Niedersachsen / BremenMinisterpräsident ehrt TeilnehmerDie Siegerehrung beim Landeswettkampf in Ot-terndorf übernahm in diesem Jahr Ministerpräsi-dent David McAllister persönlich. „Allen, die sich schon in jungen Jahren als Ersthelfer oder im Schulsanitätsdienst zur Verfügung stellen, spreche ich meinen besonderen Dank aus“, sagte der

Schirmherr der Veranstaltung. Genau 1042 Teil-nehmer machten vom 15. bis 17. Juni das Som-mercamp bei Cuxhaven zur Johanniterstadt. 55 Mannschaften unterzogen sich den Wettkampf-prüfungen, rund 40 Verletztendarsteller sowie 60 Schiedsrichter waren im Einsatz. Erstmals waren auch Schulsanitätsdienste mit dabei. Die Johan-niter freuten sich auch über die Teilnahme der Gastmannschaften aus dem LV Nord, aus Russland und der Türkei sowie über das Engagement eines Schiedsrichters der britischen Schwesterorgani-sation St. John Ambulance. Ganz oben auf dem Treppchen landeten in den Kategorien A, B und S die Johanniter aus dem OV Hannover-Wasser-turm. Bei den Jugendmannschaften war der OV Edewecht am erfolgreichsten, was Ortsjugend-leiter Frank Komrowski aufgrund einer Wette eine Glatze bescherte.

LV Berlin / BrandenburgLob von hoher StelleBevor am 16. Juni die 300 Berliner und Branden-burger Johanniter ihren Wettkampf ausrichten konnten, mussten sie sich erst einmal selbst retten

– vor dem Regen, der auf den Potsdamer Lust-garten niederprasselte. Doch es gab ein Ausweich-quartier in der Sportschule und so konnten unter den kritischen Augen der Prüfer doch noch Herz-infarktpatienten, Unfallopfer und Waldspazier-gänger nach einem Eichhörnchenbiss versorgt werden. Innenstaatssekretär Rudolf Zeeb lobte

Ein Ort der Hoffnung

Alles hat seine Ordnung. Struktur ins eigene Leben zu bringen – das ist das Thema der jungen WG-Bewohner.

Der Wettkampf im LV Berlin / Brandenburg konnte trotz Dauerregen doch noch gerettet werden. Anfangs war Geduld gefragt, später wie immer Geschick und Notfallwissen.

Fotos: Andreas Schoelzel

Diplom-Pädagogin Alexandra Schwander leitet die Wohngruppe der Johanniter in Leipzig.

Das Team OV Wunstorf-Steinhuder Meer II (Foto) musste sich in der Gruppe S nur knapp dem OV Hannover Wasserturm geschlagen geben.

Foto: JUH Niedersachsen / Bremen

das ehrenamtliche Engagement der Johanniter: „Die Arbeit der Johanniter ist ein ganz besonde-rer Beitrag zum gesellschaftlichen Leben.“ JUH-Präsident Hans-Peter von Kirchbach zeigte sich von der Professionalität der Teilnehmer und der realistischen Darstellung der Unfallszenarien be-eindruckt. Am Ende siegte der RV Berlin in drei Gruppen – in den Kategorien A, B, und S. Bei den B-Mannschaften gab es für die Kids aus dem RV Südbrandenburg die meisten Punkte. | juh | Glückwunsch an alle Sieger, die ihre Landes-verbände beim Bundeswettkampf 2013 in Regensburg vertreten werden!

Die WG befindet sich in einem vierstöckigen Wohnhaus in Leipzigs Stadtteil Lindenau.

Fotos: Julian Rossig

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6 | aktiv 07 / 08 2012

Berlin / Nairobi | JUH-Präsident Hans-Peter von Kirchbach, Bundesvorstandsmitglied Dr. Arnold von Rümker und der Bundesbeauftragte für Auslands- und Katastrophenhilfe, Friedrich Riechmann, haben vom 20. bis 25. Mai ver-schiedene Einrichtungen der Johanniter-Aus-landshilfe in Kenia besucht, um sich ein Bild von der Hilfe vor Ort zu machen.

Gemeinsam mit der JUH-Regionalbüroleiterin in Kenia, Magdalena Kilwing, besuchte die JUH-Delegation unter anderem das Kinderkranken-haus in Kijabe, das seit Jahren von der Aus-landshilfe unterstützt wird und in dem kürzlich eine neue Orthopädiewerkstatt entstanden ist. Auch Gespräche mit der deutschen Botschafte-rin in Nairobi und Vertretern der Schwester-organisation der Johanniter St. John Ambulance Kenya sowie der Besuch einer Augenklinik stan-den auf dem Programm. Im Interview berichtet die JUH-Delegation über ihre Erlebnisse.

aktiv: Was hat Sie bei ihren Besuchen besonders beeindruckt?Friedrich Riechmann: Mich hat die Lebensfreude beeindruckt, die aus den Kindern sprach – be-hinderten wie gesunden. In Kajiado besonders auch der kollegiale Umgang der Kinder unterein-ander. Keiner wird hier ausgeschlossen.Arnold von Rümker: Begeisterung und Dank-barkeit von Jung und Alt über die empfangene Hilfe waren für mich überwältigend. Aber auch das Engagement der Projektverantwortlichen vor Ort hat mich begeistert.

aktiv: Wie sieht die Hilfe konkret aus?Hans-Peter von Kirchbach: Die Hilfe orientiert sich an unseren Schwerpunkten Basisgesund-heit, Rehabilitation und Katastrophenhilfe. Kon-kret geht es hier vor allem um Lebensmitte lhilfe und die Verbesserung der Lebensgrundlage so-wie die speziellen Programme zur Vorbeugung und Behandlung von Augenkrankheiten und Klumpfüßen.

aktiv: Wie werden die Johanniter vor Ort wahr-genommen?Riechmann: Die Johanniter werden als sehr ver-lässliche und hilfsbereite Partner wahrgenommen. Das liegt sicherlich auch an der eindrucksvollen Persönlichkeit unserer Regionalkoordinatorin

Magdalena Kilwing, die nur das zusagt, was sich auch einhalten und nachhaltig betreiben lässt.von Rümker: Die Johanniter haben sich durch ihre wirksamen Hilfsmaßnahmen und kluges Ma-nagement einen ausgezeichneten Ruf erworben.

aktiv: Welches Bild werden Sie nicht vergessen?Riechmann: Das Bild, das mich nicht loslässt, ist das des Leiters des Zentrums für behinderte Kinder in Kajiado, Daniel Sapayia, inmitten seiner behinderten und gesunden Kinder. Er selbst ist schwerbehindert, kann sich nur an zwei Stöcken mühsam fortbewegen. Früher war er auch Schü-ler in diesem Projekt. Mit großer Leidenschaft setzt er dieses Projekt nun fort.

von Rümker: Mir bleibt die unglaubliche Freude der alten Männer und Frauen in Kokwatoto im Gedächtnis, die nach erfolgreicher „Grauer Star“-Operation wieder sehen können. von Kirchbach: Für mich ist das auch der Anblick der glücklichen Menschen, die mit Hilfe der Jo-hanniter heute wieder sehen und somit am ge-sellschaftlichen Leben teilhaben können. Ihren Jubel werde ich nicht vergessen.

aktiv: Wie sehen die Pläne der Johanniter aus?Riechmann: Es ist definitiv noch mehr Hilfe not-wendig. Durch die weitere Zusammenarbeit mit unserem kompetenten lokalen Partner ‚African Inland Church‘ (AIC) setzen wir auch künftig auf

Transparenz, Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit.von Kirchbach: Medizinische Unterstützung ist vor allem im Norden weiter dringend erforder-lich und sollte noch verstärkt werden.

Die Fragen stellte Sandra Lorenz

Termine der Johanniter-Akademie06.08. – 10.08. Fachlehrgang zum Lehrrettungsassistenten, 40 h (Münster)

01.09. – 09.09. Qualifikation zum Ausbilder: Grundlagenseminar Modul 1A (Berlin)

22.09. – 30.09. Qualifikation zum Ausbilder: Grundlagenseminar Modul 1 A (Leipzig)

22. /23.09. Ausbilderfortbildung Erste Hilfe am Kind (Münster) Ausbilderfortbildung gemäß BGG 948 (Münster)

29. / 30.09. Qualifikation zum Ausbilder: fachdidaktisches Seminar Modul 1 B (Köln)

| termineInformationen und Anmeldungen | Servicestelle: Tel. 0251 97230 - 230, Fax -140, [email protected], www.johanniter-akademie.de

Mit Leidenschaft und KompetenzJUH-Delegation besucht Projekte der Johanniter in Kenia

Fotos: JUH

60-Jahr-Feier in KijabeNicht nur im Inland wird der 60. Geburtstag der Johanniter gefeiert. Aus Anlass des Jubi-läums finden auch in den zwölf Auslands-büros der Johanniter-Auslandshilfe Aktionen und Veranstaltungen rund um das besondere Ereignis statt. In Kenia feierten die Johanniter Ende Mai gemeinsam mit ihren kenianischen Partnern und den Besuchern aus Deutschland den runden Johanniter-Geburtstag. JUH-Prä-sident Hans-Peter von Kirchbach überreichte bei dieser Gelegenheit Mitarbeitern des Kin-derkrankenhauses in Kijabe und eines Zent-rums für behinderte Kinder in Kajiado Phy-siotherapiegeräte, unter anderem ein Lauf-band, Stand-Fahrräder und Gymnastikbälle im Wert von 5.000 Euro.

Friedrich Riechmann, Hans-Peter von Kirchbach und Arnold von Rümker (2. bis 4. v. l. n. r) informierten sich in der Orthopädiewerkstatt in Kijabe über den Herstellungsprozess von orthopädischen Hilfsmitteln.

Eine Grundschule in Baringo erhielt von den Johannitern einen Wassertank, damit sich die Kinder täglich Hände und Gesicht waschen können.

Im Rahmen der 60-Jahr-Feier überreichte der JUH-Präsident Physiotherapie-geräte an die Mitarbeiter der orthopädischen Einrichtungen vor Ort.

Fehlte bei der Jubiläumsfeier der Johanniter in Kenia nicht: die Sahnetorte in Rot-Weiß.

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Die 15-jährige Elise liebt das nach ihrem Namen benannte Klavierübungsstück von Ludwig van Beethoven. Eine glück-liche Familie kann ihr die Leidenschaft zur Musik aber nicht ersetzen. Nach dem frühen Tod ihres Vaters wünscht sie sich nichts sehnlicher als ein normales Elternhaus. Elises Mutter Betty, eine Krankenschwester, hat ständig Affären, ertränkt ihre Sorgen im Alkohol und kann die Monatsmieten kaum zahlen. Das Mädchen hat die Eskapaden der Mutter satt. Doch das chaotische Leben scheint sich zu ändern, als beide den alleinerziehenden Journalisten Ludwig kennenlernen. Durch seine liebevolle Art gewinnt Ludwig nicht nur das Interesse der Mutter. Elise fühlt sich von ihm verstanden, er ist der erste, der ihre Bedürfnisse erkennt. Ihre Bindung zu ihm wächst und wächst. Ein dramatischer Zweikampf um die Gunst des Mannes beginnt, bei dem die Zuneigung zwischen Mutter und Tochter auf der Strecke zu bleiben droht. | ih

Für EliseDrama, Deutschland 2011Verleih: Farbfilm-Verleih, Laufzeit: 93 Minuten Start: 23. August

Kampf um Liebe

Das Buch, das sich an eine Fachöffentlichkeit wendet, zeichnet sich durch eine umfassende Übersicht über die Belange des Rettungsdienstes aus. Irritierend mag sein, dass zunächst bekannte Grundlagen thematisiert werden. Ab Kapitel 4 werden dann jedoch die Anforderungen an die Leitstellen unter Berücksichtigung der technischen Applikationen und zukünftiger Bedarfsänderungen behandelt. Mit wissenschaftlich-methodischem Ansatz gehen die Autoren ausführlich auf die Bedarfsplanung für Fahrzeuge und Personal sowie die Kostenplanung ein. Für Johanniter im Rettungsdienst-Alltag ist das mehr als 400 Seiten starke Werk weniger praxistauglich. Zu empfehlen ist es für alle Fach- und Führungskräfte, die sich einen fundierten Überblick über das Thema verschaffen wollen. | ls

Reinhard Schmiedel, Holger Behrendt, Emil Betzler„Regelwerk zur Bedarfsplanung Rettungsdienst“Mendel-VerlagISBN: 978-3-943011-05-0Preis: 39,95 Euro

aktiv 07 / 08 2012 | 7

Rettungsdienst im Überblick

| bücher, kino

Berlin / Hamburg | Nichts verbindet Fans und Sanitäter so sehr wie das gemeinsame Dau-mendrücken und Mitfiebern, wenn die deut-sche Fußball-Nationalmannschaft um den Titel kämpft. In vielen Städten in Deutsch-land gab es während der EM gemeinsames Fußballschauen auf Großbildleinwänden – mit den Johannitern als Helfer im Hintergrund.

Auch wenn der Euphorie um die deutsche Elf im Halbfinale die Ernüchterung folgte – die EM war ein Erfolg. Auch für die Johanniter-Helfer. Statt gemütlich auf dem heimischen Sofa die Spiele zu verfolgen, leisteten sie ehrenamtlichen Sanitäts-dienst bei Public-Viewing-Veranstaltungen und sorgten so für einen reibungslosen Ablauf auf

Deutschlands Fanfesten. „Es macht Spaß, bei sol-chen Events als Helfer dabei zu sein. Du kriegst die Stimmung mit und kannst den Leuten etwas Gutes tun, wenn sie medizinische Hilfe brauchen“, sagt der 18-jährige Moritz Röver.

Er war einer von rund 600 ehrenamtlichen Johannitern von Hamburg bis Kempten, die allein während des EM-Halbfinales bundesweit aktiv waren. Sein Einsatzgebiet: das Heiligengeistfeld in Hamburg. Bis zu 70 000 Zuschauer hatten dort schon die vorangegangenen Spiele der deut-schen Mannschaft und die der anderen Natio-nen verfolgt und trotz Regen ausgelassen den Einzug der deutschen Elf ins Halbfinale gefeiert.

Auch in Ostthüringen und im Südharz, in Frankenthal und Mainz, Hannover, Köln und Wuppertal, Friedrichshafen sowie in Schwein-furt und Regensburg bahnten sich die ehren-amtlichen Johanniter-Streifen ihren Weg durch das Zuschauer-Getümmel, um Verletzte zu er-reichen. „Der großartige Einsatz der Johanniter-Helfer während der EM ist aller Ehren wert“, lobt Leander Strate, Fachbereichsleiter Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz in der Bundesgeschäfts-stelle in Berlin.

Zu tun gab es einiges: Bundesweit in rund 700 Fällen rückten JUH-Sanitäter beim letzten Spiel der Deutschen aus, um den Fußballbegeisterten

medizinisch zur Seite zu stehen. Die häufigsten Einsatz-Gründe waren übermäßiger Alkoholkon-sum, Schnittwunden und Kreislaufprobleme. „Bei den Vorrundenspielen herrschten wenig som-merliche Temperaturen – was den Vorteil hatte, dass hitzebedingte Behandlungen nicht nötig waren“, so Frank-Henning Bieger, Hamburger Einsatzleiter der Johannitern.

Die Sanitäter konnten so manches Wehweh-chen der Fans heilen, doch gegen eine Erkrankung war kein Kraut gewachsen: das Fußballfieber. Vorübergehend eingedämmt wurde es aus deut-scher Sicht dann doch noch von den Italienern. Zur WM in zwei Jahren, das ist sicher, wird die-ses Fieber aber wieder steigen. Und die Johanniter werden wieder mit dabei sein. | tk

Kein Kraut gegen FußballfieberSanitäter der Johanniter behandeln EM-Fans beim Public Viewing

Künzelsau | Als Ordenswerkmeister war er seit 2001 der Vertreter des Johanniterordens im JUH-Präsidium. Jetzt hat Dr. Wolfgang Frei-herr von Stetten dieses Amt aus Altersgründen aufgegeben. Im Präsidialrat steht er der JUH aber künftig weiter mit Rat und Tat zur Seite. Energie dafür hat der 71-Jährige genug.

Neulich hat der Schlossherr eine Treppe einbauen lassen. Aus 17 Hölzern besteht sie, jede Stufe aus einem anderem. Akazie, Elsbeere, Rotbuche, Ei-che – wohlklingende Namen, von denen 16 eines gemeinsam haben: Es sind Hölzer aus der Region. Hölzer, die für alles stehen, dem sich Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten verbunden fühlt: Heimat und Natur, Tradition und Robustheit, Kultur und Vielfalt.

Der Mann ist wie seine Treppe: Aus nur einem Holz geschnitzt, das wär ihm ohne Zweifel zu langweilig. Von Stettens Lebensbilanz ist noch nicht zu Ende geschrieben und reicht schon jetzt für sechs. Locker. Zunächst ein Studium der Volks-wirtschaft, später Jura mit Promotion in Rekord-zeit, acht Jahre Richter, sieben Jahre Professor

für Handels- und Wirtschaftsrecht, mehr als 25 Jahre Kommunalpolitiker, zwölf Jahre Mitglied des Bundestages, Führungsarbeit in diversen Ver-einen und Stiftungen, Ehemann und Vater von drei Kindern und – nicht zu vergessen – erfolg-reicher Unternehmer, der sich neben all dem ein kleines Reich aufgebaut hat: die Residenz Schloss Stetten bei Künzelsau in Baden-Württemberg.

Eigentlich ist das Schloss eine Burg. Die Burg derer von Stetten, die seit ihrer Erbauung im 11. Jahrhundert stets im Familienbesitz war. Die Burg, in der Wolfgang von Stetten groß gewor-den ist. „Ich war erst sechs Jahre“, erzählt er, „da habe ich mir zum Ziel gesetzt, Schloss Stetten unter meine Hand zu kriegen. Ich hatte den ab-soluten Glauben, dass ich die Burg erhalten muss.“

Ziel und Umsetzung waren für den energie-geladenen Macher schon immer untrennbar ver-bunden. So hat er seinen Lebenstraum tatsächlich verwirklicht. Mehr noch: Über die Jahrzehnte hat er, der nur ein Fünftel der Burg geerbt hatte, nicht nur die meisten Anteile seiner Verwandten auf-gekauft und die alten Gemäuer in Schuss ge-bracht. Er hat die Anlage auch erweitert, hat eine Freilichtbühne mit Festspielen in den Burggraben gesetzt und alles in allem nichts weniger als ein Dorf erschaffen. Außer der Burg und ihren Neben-gebäuden umfasst es heute auf fünf Hektar Land

16 Häuser, in denen Senioren ihren Lebensabend verbringen können. Der Schlossherr hat seinen Besitz zu einer veritablen Altersresidenz ausge-baut, inklusive Pflegestation. Ein Modell, das seinem Geschäftssinn entspricht und seinem sozialen Verständnis.

Schloss Stetten. Das war immer Primat, sagt er. Und die Politik. Und die Familie, „die steht irgendwie über allem.“ – Unwillkürlich fragt man sich: Wie lautet eigentlich der Plural von Primat? Egal, um solchen Mumpitz, wie er sagen würde, hat sich von Stetten nie gekümmert. Ziel ge-setzt und forsch voran!

Mit Optimismus und Zähigkeit ist da einer zum Gewinner geworden. Doch das ist nur die eine Seite seiner Bilanz. „Wer nicht teilen kann, ist ein armer Mensch“, spricht der Johanniter. „Aber es muss auch mit dem Herzen geschehen, sonst soll man es bleiben lassen.“ Seit mehr als 20 Jahren unterstützt von Stetten die Wolfs-kinder, deutsche Kriegswaisen aus Ostpreußen, die nach 1945 allein auf sich gestellt ihr Leben in Litauen meistern mussten. Einer, der es blei-ben lässt, das war von Stetten nie. | ma

Das Präsidium der JUH im Porträt – diesmal: Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten

Ein Mann wie seine Treppe

Was wär die schönste Burg ohne Weinkeller: Auch ein gutes Tröpfchen weiß Wolfgang Freiherr von Stetten wohl zu schätzen.

Foto: Frank Markowski

Beste Stimmung in Hamburg.

Auf Streife: Moritz Röver und Clara Jansen waren im Ernstfall schnell zur Stelle.

Foto: Farbfilm-Verleih

Fotos: JUH Hamburg

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Red-Bull-Flugtag

Mainz | Eine spektakuläre Flugschau, rund 160 000 Zuschauer und knapp 100 Sani-tätseinsätze – das ist die Bilanz des Red-Bull-Flugtags, der Ende Mai in Mainz stattfand. Die Johanniter aus dem RV Rheinhessen verantworteten dabei die medizinische Versorgung am Boden, im Wasser und in der Luft. Mit Kollegen be-nachbarter RV stellten sie vier Unfallhilfe-stellen, 70 Sanitätskräfte, 15 Einsatzkräfte im Boot, acht Rescue-Diver, vier Notärzte und drei Luftretter.

Jetzt für Akkon anmelden

Berlin | Wer an der Akkon-Hochschule der Johanniter studieren möchte, kann sich noch bis 30. August einschreiben. Am 1. Oktober starten die Bachelor-Studien-gänge Internationale Not- und Katastro-phenhilfe, Emergency Practitioner sowie Gesundheits- und Pflegemanagement (dual). | Infos: www.akkon-hochschule.de oder [email protected], Tel. 030 8 092 332-10.

410 Helfer beim Abrocken

Neuhausen ob Eck | Besucherrekord beim 14. Southside-Festival: Rund 55 000 Fans kamen vom 20. bis 25. Juni zum Open-Air-Spektakel. Die JUH aus dem RV Oberschwa-ben-Bodensee hatte den Sanitäts- und Notarztdienst organisiert. Während auf vier Bühnen 97 Bands abrockten, hatten die JUH-Helfer alle Hände voll zu tun. Mit Kollegen vom THW, MHD und der DLRG verarzteten sie 2900 Patienten.

Million erreicht!

Pentling | Die „Klaus und Gertrud Conrad Stiftung“ hat am 12. Juni einen Spenden-scheck über 220.000 Euro für das geplante Johannes-Hospiz der Johanniter in Pentling übergeben. Damit ist die für den Bau des Hospizes benötigte Summe von einer Mil-lion Euro erreicht. Im September kann nun der erste Spatenstich gesetzt werden.

Berichte erschienen

Berlin | Die JUH hat Anfang Juli ihren Jahresbericht und den Projektbericht ihrer Auslandshilfe vorgelegt. | Beide Berichte sind unter www.johanniter-medien.de herunterzuladen. Gedruckte Exemplare auf Anfrage: Tel. 030 26997-351.

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Drachen gezähmtNeufrankenroda | Zum zehnten Mal hat Ende Mai das traditionelle Bundespfingstzeltlager der Johanniter-Jugend stattgefunden. „Ritterzeit“ lautete das Motto. Klar, dass Ritter Jannes dazu einlud. 960 Sechs- bis 25-Jährige kamen, um zu feiern, zu spielen, zu lernen – und auf Drachenjagd zu gehen. Sonne satt und ein top organisiertes Programm: Besser hätten die Voraussetzungen am 25. Mai, zu Beginn des alle zwei Jahre stattfindenden Bundespfingstzeltlagers, nicht sein können. Im Minutentakt fuhren Busse aus allen Ecken Deutschlands vor und heraus stiegen gut gelaunte Jugendliche, verkleidet als Ritter, Spielleute oder Marktfrauen. 960 Mitglieder und Freunde der Johanniter-Jugend, auch Gäste aus Lettland und Ungarn, kamen auf dem Zeltplatz der Familienkommunität Siloah in Neufrankenroda (Thüringen) zusammen.

Boris Mikloss, Bundesjugendleiter und Gesamtleiter des Zeltlagers, begrüßte am Samstag alle Teilnehmer im großen Festzelt. Auch Bundesvorstandsmit-glied Wolfram Rohleder war wieder dabei und richtete ein Grußwort an die „Ritter-Gefolgschaft“. Begleitet wurde er vom ehrenamtlichen Landesvorstands-mitglied in Sachsen-Anhalt / Thüringen, Hubertus Graf von der Schulenburg, den die bunte Vielfalt auf dem Zeltplatz gleich begeisterte.

Jede Menge Workshops standen zur Auswahl – darunter Schwertbau, Bogen-schießen, Papierherstellung. Die meisten Kids liefen gleich mehrere Stationen ab. Auch die Ausstellung zum Thema Kinderrechte war gut besucht. Hier konnte jeder sein Verständnis von Kinderrechten in Reimform zu Papier bringen. Wäh-rend der Nachtwanderung tauchte dann zum ersten Mal die „Geheimwaffe des bösen Ritter Kjartan“ auf, ein Drache, der – so war es in der Lagerzeitung „Stum-mer Herold“ zu lesen – in der Gegend sein Unwesen treibt.

Der Pfingstsonntag startete mit einem Freiluft-Gottesdienst. In seiner Predigt rief Pfarrer August Dahl dazu auf, im Leben friedliche Wege zur Konfliktlösung zu suchen. JUH-Präsident Hans-Peter von Kirchbach lobte die Johanniter-Jugend für Tatendrang und Abenteuerlust. So inspiriert, schafften es die Kids am Ende sogar, den bösen Drachen mit der Botschaft von Friede und Freundschaft zum Guten zu bekehren.

Nach vier spannenden Tagen ging es für die ritterlichen Gefolgsleute schließ-lich wieder nach Hause. „Es hat total Spaß gemacht“, resümiert Jacqueline Schmidt aus Braunschweig. Das Fazit von Rouven Höll aus Ludwigshafen lautet schlicht: „Supergeil!“ Auch die Veranstalter waren vollauf zufrieden. Boris

Mikloss dankte vor allem den vielen Helfern aus der Zeltlager-AG: „Sie haben Unmengen an Zeit und Leidenschaft in die

Vorbereitung gesteckt!“ Gelohnt hat sichs! Nach dem unvergess-lichen Erlebnis steht für alle fest: Das Bundespfingstzeltlager 2014 kann kommen! | tk

| Weitere Infos und Fotos: www.johanniter-jugend.de

960 Teilnehmer beim Zeltlager

| impressum

Herausgeber: Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. Lützowstraße 94 10785 Berlin

Redaktion:Tonja Knaak (tk) Frank Markowski (ma) Tel. 030 26997-355 Fax 030 26997-359 [email protected]

Autoren: Stefan Beschle (sb), Verena Götze (vg), Katharina Gutsch (kg), Ina Hülsmann (ih), Sandra Lorenz (sl), Leander Strate (ls)

Gestaltung u. Satz: COXORANGE Kreative Gesellschaft

Druck: hofmann druck Nürnberg

Redaktionsschluss für die Ausgabe September / Oktober 2012 ist der 21. August.

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dasUni-versum

scherz-haft: US-Soldat

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zweiRhein-Zuflüsse

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wildeAcker-pflanze

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kurz für:lecker

rechterNeben-fluss derRhône

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alterKlavier-jazz(Kw.)

englisch,span.:mich,mir

Holz-mase-rung

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schnell,schnell!

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Auflösung des Rätsels

Zu gewinnen: drei Mal ein JUH-Jubiläums-Poloshirt

Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir drei Mal ein JUH-Jubiläums-Poloshirt. Einsendeschluss ist der 21. August.

Lösung der Ausgabe Mai / Juni 2012: NACHSPIELZEITGewonnen haben: Nathalie Voß (Augsburg), Sarah Müller (Ravensburg), Selina Dießner (Itzstedt), Uta Pannier (Bad Schmiedeberg), J. Richtsteiger (Bad Schlema)

Johanniter-Preisrätsel

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Antwort per Post an: Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. Marketing und Kommunikation Lützowstraße 94, 10785 Berlin

oder per E-Mail an: [email protected]

Foto: Katharina Gutsch

Foto: Tobias Grosser

Der Drache ist ein alter Ford K, an den Stan-gen als Drachenhals angeschweißt wurden. Zwei ausgesägte und angemalte Tischplatten dienen als Drachenkopf. Dank des Gasbrenners im „Maul“ konnte der Drache sogar „Feuer-speien“.

Foto: Antje Tretow

Fotos: Martin H. Hartmann

Eindrücke vom Bundespfingstzelt-lager in Neufrankenroda.

Im Kinderrechte-Zelt rauchten die Köpfe. Doch der Spaß kam auch hier nicht zu kurz.