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Regensburg, 14.03.2007 1
Einsatz des Viskomat NT zur Beurteilung
der rheologischen Gleichmäßigkeit von Bindemitteln
Einsatz des Viskomat NT zur Beurteilung der Gleichmäßigkeit von Bindemitteln
Dipl.-Ing. Björn Siebert
Ruhr - Universität BochumLehrstuhl für Baustofftechnik
Regensburg, 14.03.2007 2
Einsatz des Viskomat NT zur Beurteilung
der rheologischen Gleichmäßigkeit von Bindemitteln
Veränderungen in der Betonherstellung
Regensburg, 14.03.2007 3
Einsatz des Viskomat NT zur Beurteilung
der rheologischen Gleichmäßigkeit von Bindemitteln
Anzeichen für höhere Sensibilität heutiger Betone
In letzter Zeit im Betonbau häufiger auftretende Unregelmäßigkeiten:
Lunkerbildung in Betonoberfl.
Frostwiderstand
gefährdet
Zielsichere Herstellung von Sichtbeton gefährdet
Extreme Verzögerung des Erstarrens
Geplanter Bauablauf gefährdet
Kein ausreichendes Luftporensystem
Regensburg, 14.03.2007 4
Einsatz des Viskomat NT zur Beurteilung
der rheologischen Gleichmäßigkeit von Bindemitteln
Beispiel: Selbstverdichtender Beton (SVB)
Hohe Sensibilität gegenüber Schwankungen der Ausgangsstoffe und der Betonrezeptur
Erhöhte Bindemittelabhängigkeit der neuen Fließmittelgenerationauf Basis Polycarboxylatether (PCE)
Zement zwar normkonform,
aber keine Überwachung der Zement-Fließmittel-Interaktion im Zementwerk
Mindestanforderungen nach DIN EN 197 häufig nicht ausreichend
CEM I 42,5 R, Werk A
Wasseranspruch = 30 %
Erstarrungsbeginn = 150 min
CEM I 42,5 R, Werk B
Wasseranspruch = 29,5 %
Erstarrungsbeginn = 160 min
Ausbreitmaß nach 60 Minuten
Regensburg, 14.03.2007 5
Einsatz des Viskomat NT zur Beurteilung
der rheologischen Gleichmäßigkeit von Bindemitteln
Sekundärbrennstoffe in der Zementindustrie
Entwicklung des Sekundärbrennstoffanteils in D
z. B.: Industrie- und Gewerbeabfälle, Reifen, Tiermehl, Lösemittel, etc.
(nach VDZ-Tätigkeitsbericht 2003-2005)
Gibt es einen Zusammenhang zwischen der zunehmenden Sensibilität von Frischbeton und dem vermehrten Einsatz von
sekundären Brennstoffen bei der Bindemittelproduktion?
Regensburg, 14.03.2007 6
Einsatz des Viskomat NT zur Beurteilung
der rheologischen Gleichmäßigkeit von Bindemitteln
LaboruntersuchungenThema: Untersuchungen zur Gleichmäßigkeit von Bindemitteln,
insbesondere in Kombination mit Betonzusatzmitteln
Untersuchte Bindemittel:Zement Flugasche
Variation: Herstellwerk, Liefercharge, Betonzusatzmittel
Untersuchungsparameter:Chem.-mineral. ZusammensetzungKorngrößenverteilungWasseranspruchErstarrungsverhaltenRheologische Kenngrößen FestigkeitEigenschaften in LP-Beton
Regensburg, 14.03.2007 7
Einsatz des Viskomat NT zur Beurteilung
der rheologischen Gleichmäßigkeit von Bindemitteln
Rheologie
Rotationsviskosimeter (Viskomat NT)
Fließkurve
0
5
10
15
20
25
30
0 20 40 60 80 100 120 140
Schergeschwindigkeit [U/min]
Sch
erm
om
ent
[Nm
m]
rel. Fließgrenzerel. Viskosität
Regressionsgerade:y = 0,13x + 8,4
Regressionsgerade:y = 0,13x + 8,4
„Fließkurve“
0
20
40
60
80
100
120
140
0 5 10 15 20
Zeit [min]
Sch
erg
esch
win
dig
keit
[U
/min
]
nach Bingham
Ermittlung der Fließkurve
Regensburg, 14.03.2007 8
Einsatz des Viskomat NT zur Beurteilung
der rheologischen Gleichmäßigkeit von Bindemitteln
Rheologie von Zementleimen
0
2
4
6
8
10
12
14
Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.Probenbezeichnung
rel.
Fli
eß
gre
nze
[N
mm
]
z. T. deutliche Unterschiede zwischen Zementchargen Veränderungen der rel. Fließgrenze bzw. rel. Viskosität durch
Fließmittel bei allen Zementchargen nahezu gleich
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
0,14
0,16
0,18
0,20
Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.Probenbezeichnung
rel.
Vis
kosi
tät
[Nm
m *
min
]
PCE = 0,15%, w/z = 0,40
MS = 0,15%, w/z = 0,45
ohne ZM, w/z = 0,40
Regensburg, 14.03.2007 9
Einsatz des Viskomat NT zur Beurteilung
der rheologischen Gleichmäßigkeit von Bindemitteln
Rheologie von Zementleimen
0
5
10
15
20
25
30
0 20 40 60 80 100 120
Schergeschwindigkeit [U/min]
Sch
erm
om
ent
[Nm
m]
ohne ZM (November) ohne ZM (Dezember)
PCE (November) PCE (Dezember)
LP + PCE (November) LP + PCE (Dezember)
ZM-Art
Nov. Dez. Nov. Dez.
ohne ZM 8,5 7,0 0,15 0,13
PCE 6,8 5,4 0,15 0,13
LP + PCE 8,4 7,3 0,17 0,15
to [Nmm] h [Nmm * min]
w/z = 0,40
falls eingesetzt:
PCE = 0,1 M.-%
LP = 0,6 M.-%
Zusammen-setzung:
Regensburg, 14.03.2007 10
Einsatz des Viskomat NT zur Beurteilung
der rheologischen Gleichmäßigkeit von Bindemitteln
Rheologie von Zementleimen
w/z = 0,40
falls eingesetzt:
PCE = 0,1 M.-%
VZ = 0,6 M.-%
Zusammen-setzung:
0
5
10
15
20
25
30
0 20 40 60 80 100 120
Schergeschwindigkeit [U/min]
Sch
erm
om
ent
[Nm
m]
ohne ZM (November) ohne ZM (Dezember)
PCE (November) PCE (Dezember)
VZ + PCE (November) VZ + PCE (Dezember)
Tendenziell gleiches Verhalten der beiden Zementchargen mit den untersuchten Zusatzmitteln, d. h. keine signifikant unterschiedlichen Wechselwirkungen erkennbar
ZM-Art
Nov. Dez. Nov. Dez.
ohne ZM 8,5 7,0 0,15 0,13
PCE 6,8 5,4 0,15 0,13
VZ + PCE 4,7 3,3 0,14 0,10
to [Nmm] h [Nmm * min]
Regensburg, 14.03.2007 11
Einsatz des Viskomat NT zur Beurteilung
der rheologischen Gleichmäßigkeit von Bindemitteln
Relative Fließgrenzen für Bindemittelleime mit CEM I-Zement:
Bei Zugabe von PCE-Fließmittel nahezu gleichmäßige Veränderungen der rheologischen Kenngrößen
Rheologie von Bindemittelleimen mit Flugasche
0
5
10
15
20
25
30
Kraftwerk 1 Kraftwerk 2
rel.
Fli
eßg
ren
ze [
Nm
m]
Zement: CEM I 32,5 R; w/b = 0,40
Mit Fließmittel (0,1 M.-% PCE)
reiner Zementleim
0
5
10
15
20
25
30
Kraftwerk 1 Kraftwerk 2
rel.
Fli
eßg
ren
ze [
Nm
m]
FA-Probe AFA-Probe B
Zement: CEM I 32,5 R; w/b = 0,40
Ohne Zusatzmittel
reiner Zementleim
Regensburg, 14.03.2007 12
Einsatz des Viskomat NT zur Beurteilung
der rheologischen Gleichmäßigkeit von Bindemitteln
Relative Viskositäten für Bindemittelleime mit CEM I-Zement:
Keine signifikanten Änderungen der Viskositätsunterschiede zwischen den FA-Proben durch den Einsatz von PCE-Fließmittel
Rheologie von Bindemittelleimen mit Flugasche
0,00
0,05
0,10
0,15
0,20
0,25
0,30
0,35
Kraftwerk 1 Kraftwerk 2
rel.
Vis
kosi
tät
[Nm
m*m
in]
Zement: CEM I 32,5 R; w/b = 0,40
Mit Fließmittel (0,1 M.-% PCE)
reiner Zementleim
0,00
0,05
0,10
0,15
0,20
0,25
0,30
0,35
Kraftwerk 1 Kraftwerk 2
rel.
Vis
kosi
tät
[Nm
m*m
in]
FA-Probe A
FA-Probe B
Zement: CEM I 32,5 R; w/b = 0,40
Ohne Zusatzmittel
reiner Zementleim
Regensburg, 14.03.2007 13
Einsatz des Viskomat NT zur Beurteilung
der rheologischen Gleichmäßigkeit von Bindemitteln
Rheologie und Ansteifverhalten von Mörteln
Messung der Fließkurven zu Zeitpunkten der Geschwindigkeitsreduzierung (15, 30, 60, 90 und 120 Minuten)
Parallel dazu Bestimmung des Ausbreitmaßes nach DIN EN 1015-3 an einer Teilprobe
Verwendetes Messprofil: Zusammensetzung:
w/z 0,4
g/z 1,5
GK 1 mm
FM 1 % PCE
Messung der FließkurveMessung der Fließkurve
Regensburg, 14.03.2007 14
Einsatz des Viskomat NT zur Beurteilung
der rheologischen Gleichmäßigkeit von Bindemitteln
Ansteifverhalten von reinen Zementmörteln
I. Allg. eng beieinander liegende rel. Fließgrenzen/rel. Viskositäten
Abweichendes Ansteifverhalten nur bei einzelnen Zementchargen
0,00
0,05
0,10
0,15
0,20
0,25
0,30
0,35
0,40
0,45
0 30 60 90 120Zeit nach Wasserzugabe [min]
rel.
Vis
kosi
tät
[Nm
m*m
in]
0
10
20
30
40
50
60
70
80
0 30 60 90 120Zeit nach Wasserzugabe [min]
rel.
Flie
ßg
ren
ze [
Nm
m]
JuliSep.Nov.Dez.
Regensburg, 14.03.2007 15
Einsatz des Viskomat NT zur Beurteilung
der rheologischen Gleichmäßigkeit von Bindemitteln
Ansteifverhalten von reinen Zementmörteln
0
10
20
30
40
50
60
70
80
0 30 60 90 120Zeit nach Wasserzugabe [min]
rel.
Flie
ßg
ren
ze [
Nm
m]
JuliSep.Nov.Dez.
0
50
100
150
200
250
300
0 30 60 90 120Zeit nach Wasserzugabe [min]
Au
sbre
itm
aß [
mm
]
Tendenziell sehr gute Korrelation zwischen rel. Fließgrenze und Ausbreitmaß
Regensburg, 14.03.2007 16
Einsatz des Viskomat NT zur Beurteilung
der rheologischen Gleichmäßigkeit von Bindemitteln
Unterschiedlicher Einfluss des PCE-Fließmittels auf die zeitliche Veränderung der relativen Fließgrenze von Mörteln mit FA-Proben aus dem gleichen Kraftwerk
Ansteifverhalten von Mörteln mit Flugasche
Ohne Zusatzmittel
0
10
20
30
40
50
60
70
80
0 30 60 90 120
Zeit nach Wasserzugabe [min]
rel.
Fli
eßg
ren
ze [
Nm
m]
FA-Probe AFA-Probe Bohne FA
Zement: CEM I 32,5 R; w/b = 0,48
Mit Fließmittel (0,5 M.-% PCE)
0
10
20
30
40
50
60
70
80
0 30 60 90 120
Zeit nach Wasserzugabe [min]re
l. F
ließ
gre
nze
[N
mm
]
Zement: CEM I 32,5 R; w/b = 0,43
Regensburg, 14.03.2007 17
Einsatz des Viskomat NT zur Beurteilung
der rheologischen Gleichmäßigkeit von Bindemitteln
In Kombination mit PCE-Fließmittel größere Abweichungen zwischen FA-Proben in der relativen Viskosität
Rheologische Untersuchungen an Mörteln
Ohne Zusatzmittel
0,00
0,05
0,10
0,15
0,20
0,25
0 30 60 90 120
Zeit nach Wasserzugabe [min]
rel.
Vis
kosi
tät
[Nm
m*m
in] FA-Probe A
FA-Probe Bohne FA
Zement: CEM I 32,5 R; w/b = 0,48
Mit Fließmittel (0,5 M.-% PCE)
0,00
0,05
0,10
0,15
0,20
0,25
0 30 60 90 120
Zeit nach Wasserzugabe [min]
rel.
Vis
kosi
tät
[Nm
m*m
in]
Zement: CEM I 32,5 R; w/b = 0,43
Regensburg, 14.03.2007 18
Einsatz des Viskomat NT zur Beurteilung
der rheologischen Gleichmäßigkeit von Bindemitteln
Ausbreitmaße spiegeln Unterschiede aus den Rheometerversuchen nur im geringen Ausmaß wider
Rheologische Untersuchungen an Mörteln
Ohne Zusatzmittel
100
120
140
160
180
200
220
240
260
280
300
0 30 60 90 120
Zeit nach Wasserzugabe [min]
Au
sbre
itm
aß [
mm
]
FA-Probe A
FA-Probe B
ohne FA
Zement: CEM I 32,5 R; w/b = 0,48
Mit Fließmittel (0,5 M.-% PCE)
100
120
140
160
180
200
220
240
260
280
300
0 30 60 90 120
Zeit nach Wasserzugabe [min]
Au
sbre
itm
aß [
mm
]
Zement: CEM I 32,5 R; w/b = 0,43
Regensburg, 14.03.2007 19
Einsatz des Viskomat NT zur Beurteilung
der rheologischen Gleichmäßigkeit von Bindemitteln
Einsatz des Viskomat NT zur Beurteilung der Gleichmäßigkeit von Bindemitteln wie Zement oder Flugasche, auch deren Wechselwirkungen mit Betonzusatzmittel
Ergebnisse an Zement- und Flugascheproben aus der laufenden Produktion:
z. T. deutliche Unterschiede zwischen Zementen bzw. Flugaschen eines Werkes in rheologischen Kenngrößen (ohne Zusatzmittel)
Zemente in Kombination mit PCE-Fließmittel keine signifikant unterschiedlichen Wechselwirkungen anhand rheologischer Kenngrößen und Ausbreitmaß feststellbar
Flugaschen in Kombination mit PCE-Fließmittel Unterschiedliche Wechselwirkungen zwar ansatzweise in rheologischen Kenngrößen vorhanden, allerdings nicht im Ausbreitmaß erkennbar
Zusammenfassung