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624 126. Ed. Hjelt: Einwirkung van Brom anf Allylma!.ons%ure. (Eingegnngen am 11. hlirz; vcrlescn in der Sitzung von Hrn. A. Pinner.) In einer friiheren kurzen Mittheilurig') habe ich eine aus dem Dibroinid der Allylmalons~iore erhaltene Dioxyadipinsiiure beschricben. Bei Einwirkung vo~i Hrorn auf Allylmalonsiiure , mit. Schwefelkohlen- stoff vcrsetzt odcr in Eisessig geliist, werden nicht unbedsutende Mengen Rroniwasserstoff entwickelt. Das nibroniid, aus Aether um- krystallisirt, bildet kleine Krystallnadeln, welche bei 119 - 121 " schmelzeii. In Aether sind sie sehr leicht, in Wasacr ziemlich leicht 1Bslich. Neben dern Dibromid eritsteht ein bromiirmeres Oel. Es wxr nicht mijglich, (lie Krystalle vollstiindig voni Oel zu befreien. Gefundcn Rercchnet filr C,j Hy Brz 04 Br 52.63 51.75 5l.GpCt. Die Bildung des bromiirmeren Oeles hiingt ohne Zweifel rnit dcr Entwickelung von Urornwassrrstoff zusammm. Seine Natur geht aus seinern Verhalten mi Haryumhydrat hervor. Ein Gernisch ron dem Dihromid nnd dem Ocle giebt niimlich mit Harytwasser gtxkocht nu r dioxypropylmaloIisaures Baryum. Die I3roniwabac,rstoffa\,spaltung geht demiiach laut folgcnder Formel vor sic11 : COOH COOH I CQII:,SrkH = BrII + CQI15Hr .-CH I 13r COOH 0 - - - do. Ein Vwsuch zeigte, dass das eine Broniatom in dem Dibroniid beini Erwiirmen mit Waswr ausserordentlich leicht hrraustritt , wobei das bromhrmere Oel entstelit. Der Process ist also analog der Rromwasserstoffabspalturig aus dem Monobrornid drr Allylmwlonsaure. Das Raryiimsalz dcv r)ioxypropylrnalonahure habe ich inijglichbt rein dargestellt und verbrarint. Berechnet Gefunden cs '23.01 22.76 pCt. Ba 43.77 43.11 9 HS 2.55 2.61 )) 06 - _ _ 30.67 - 100.00. Beim Erhitzen der freien Siiure in wassriger Losung verliert sie, wie in der friiheren Mittheilung erwiihnt ist, pin Molekiil Wasser und geht, wenn auch nicht vollstiindig, in die einbasische Lactonsaure iiber. 1) Diese Berichte XIV, 144.

Einwirkung von Brom auf Allylmalonsäure

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Page 1: Einwirkung von Brom auf Allylmalonsäure

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126. Ed. Hje l t : Einwirkung van Brom anf Allylma!.ons%ure. (Eingegnngen am 11. hlirz; vcrlescn in der Sitzung von Hrn. A. Pinner.)

I n einer friiheren kurzen Mittheilurig') habe ich eine aus dem Dibroinid der Allylmalons~iore erhaltene Dioxyadipinsiiure beschricben. Bei Einwirkung v o ~ i Hrorn auf Allylmalonsiiure , mit. Schwefelkohlen- stoff vcrsetzt odcr in Eisessig geliist, werden nicht unbedsutende Mengen Rroniwasserstoff entwickelt. Das nibroniid, aus Aether um- krystallisirt, bildet kleine Krystallnadeln, welche bei 119 - 121 " schmelzeii. In Aether sind sie sehr leicht, in Wasacr ziemlich leicht 1Bslich. Neben dern Dibromid eritsteht ein bromiirmeres Oel. Es wxr nicht mijglich, (lie Krystalle vollstiindig voni Oel zu befreien.

Gefundcn Rercchnet filr C,j H y Brz 0 4

B r 52.63 51.75 5l.GpCt.

Die Bildung des bromiirmeren Oeles hiingt ohne Zweifel rnit dcr Entwickelung von Urornwassrrstoff zusammm. Seine Natur geht aus seinern Verhalten mi Haryumhydrat hervor. Ein Gernisch ron dem Dihromid nnd dem Ocle giebt niimlich mit Harytwasser gtxkocht nu r dioxypropylmaloIisaures Baryum. Die I3roniwabac,rstoffa\,spaltung geht demiiach laut folgcnder Formel vor sic11 :

COOH C O O H I

C Q I I : , S r k H = BrII + CQI15Hr .-CH I

13r C O O H 0 - - - do. Ein Vwsuch zeigte, dass das eine Broniatom in dem Dibroniid

beini Erwiirmen mit Waswr ausserordentlich leicht hrraustritt , wobei das bromhrmere Oel entstelit. Der Process ist also analog der Rromwasserstoffabspalturig aus dem Monobrornid drr Allylmwlonsaure.

Das Raryiimsalz dcv r)ioxypropylrnalonahure habe ich inijglichbt rein dargestellt und verbrarint.

Berechnet Gefunden c s '23.01 22.76 pCt.

Ba 43.77 43.11 9

HS 2.55 2.61 ))

0 6 - _ _ 30.67 -

100.00.

Beim Erhitzen der freien Siiure in wassriger Losung verliert sie, wie in der friiheren Mittheilung erwiihnt ist, pin Molekiil Wasser und geht, wenn auch nicht vollstiindig, in die einbasische Lactonsaure iiber.

1) Diese Berichte XIV, 144.

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Beim Kochen mit Wasser nder bei Einwirkung von Silberoxyd resultirt aus dem Dibromid ebenfalls die Dioxypropylmalonsiiure resp. ihr Lacton.

Das Mono- und Dibromid der Allylmalons5ure und die aus ihnen dargestellten Oxysauren verhalten sich also analog, was Lactonbildung anbetrifft. Die Brchmwasserstoff- resp. Wasserabspaltung h d e t jedoch bei der Monobrom- und Monoxysaure leichter, als bei dem Dibromid und der Dioxysiiure, statt.

H e l s i n g f o r s , Univerai~tslaboratorium, Mare 1882.

126. Ed. Hjelt: Ueber Dilactone. (Eingegangen am 11. MLrz; verlesen in dcr Sitzung von Hm. A. Pinne r . )

Rei Einwirkung VOII R r o m (2 Molekiile) auf Diallylmalonsaure erhglt man, wie ich fruher mitgetheilt habe'), staft des zu erwartenden Tetrabromids ein Dibroniid. Als Liisungsmittel fur die Saurc wurde Eisessig, Wasser, Schwcfelkohlenstnff und Chloroform angewandt. Es entsteht immer das niimliche Bromid. Es bildet, aus Alkohol um- krystallisirt, seidengliinzende Hlattchen, welche bei 130° zu schmelzen anfangen. In Wasser ist das Bromid unloslich, in Aether schwer liislich. In warmem Alkohol 1Bst es sich leicht.

Berechnet Gefundcn Cs 31.58 31.82 -- - - pCt. W o '1.92 3.99 -

0 4

- -

Rrz 46.78 - 46.85 46.95 46.64 - - - - 18.i2

100.40. Dieses Hromid bildet sich auch bei Einwirkung von Brom auf

DiallylnialoiisPureester in Aetherlosung. Die neutralen Krystalle schmolzen bei 130O.

Berechnet Gefundcn Br 46.78 46.72 pCt.

Bei Einwirkiing \-on Brom auf Diallylmalonsiiure eritsteht reich- lich Bromwasserstoff. Die Menge des Broms, welche nach der Reaktion in Form von Bromwasserstoff vorhanden war , wurde bestimmt. Es wurde, wenn zu eineni Molekul Diallylmalonsiiiire (0.815 g), in Eis- essig geltist, 2 Molekule Brom (1.472 g) zugesetzt wurde, genau 90 pCt. von der angewendeten Men& Brom als Bromwaaserstoff ge- funden.

I) Diem Bcrichte XlV, 627.