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Eiweiß vom Acker: Einsatzmöglichkeiten und Grenzen in der Rinderfütterung Dr. Thomas Jilg – LVVG Aulendorf Zur Situation bei Sojaextraktionschrot Körnerleguminosen Rapsexpeller Luzerne Versuchsergebnisse Empfehlungen

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Eiweiß vom Acker: Einsatzmöglichkeiten und Grenzen in der Rinderfütterung

Dr. Thomas Jilg – LVVG Aulendorf

Zur Situation bei Sojaextraktionschrot

Körnerleguminosen

Rapsexpeller

Luzerne

Versuchsergebnisse

Empfehlungen

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GVO -Soja

In Brasilien sind zur Zeit noch keine gentechnisch veränderten (GVO) Sojabohnensorten zugelassen. Zulassung steht aber bevor.

Aber: GVO-Sorten bringen einen Anbauvorteil von 30 % des Warenwertes

Zur Zeit sind schon 20 % der Ernte aus GVO-Sorten

Für die Ernte 2003 werden mit 35 % GVO-Soja in Brasilien gerechnet.

Waren: hard IP (identity preserved): Anbauverträge, spezielle Mühlen, spezielle Schiffe

soft IP : nur HerkunftsangabeMai 2002

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 Eiweißträger vom Acker 

NEL ME Ca P Mg Na

Ackerbohnen 8,61 9,6 1,6 4,8 1,8 0,2Erbsen 8,53 13,5 0,9 4,8 1,3 0,3Lupinen, weißblühend 9,24 14,7 2,7 5,1 2,4 n.b.Rapskuchen 8,62 14,0 10,3 14,4 0,4 n.b.Sonnenbl.kuchen tgS 6,66 11,3 3,4 10,3 5,3 0,2Sojaextr.Schrot 8,63 13,8 4,0 10,7 5,2 0,5Luzernesilage 5,43 9,3 17,7 5,6 1,9 n.b.

MJ/kg TS g/kg TS

TS XP XL XA XF XS XZ bXS SW UDP nXP RNBg/kg % %

Ackerbohnen 880 298 16 39 89 422 41 20 0,12 15 195 17Erbsen 880 251 15 34 67 478 61 24 0,08 15 187 10Lupinen, weißblühend 880 373 88 40 130 74 73 5 0,37 20 211 26Rapskuchen 900 350 155 69 111 0 95 0 0,27 30 204 23Sonnenbl.kuchen tgS 930 335 99 60 232 0 0 0 0,5 30 186 24Sojaextr.Schrot 880 485 17 69 93 65 106 10 0,23 30 293 35Luzernesilage 350 207 39 118 254 0 1 0 2,83 15 132 12

g/kg TS g/kg TS

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Ackerbohnen und Erbsen in der Milchviehfütterung

Konservierung: Trocknung auf < 15 % Wasser

Konservierung mit Propionsäure

bis 1 Monat 1 - 3 Monate 3 - 6 Monate 6 - 12 Monate16 0,35 0,45 0,50 0,5518 0,40 0,50 0,55 0,6520 0,45 0,55 0,65 0,7522 0,50 0,65 0,75 0,8524 0,55 0,70 0,85 0,95

Feuchtigkeitsgehalt der Körner in %

Konservierungsdauer

Propionsäuredosierung zur Konservierung von Feuchtgetreide/-leguminosen (in Liter je dt Frischmasse)

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Ackerbohnen und Erbsen in der Milchviehfütterung

Grundfutter: Maissilage, Grassilage, Heu

FuttermittelSoja Ackerbohne Erbsen

Sojaextraktiosschrot 10Ackerbohnen 20Erbsen 30Weizen/Gerste 80 70 60Melasseschnitzel 10 10 10NEL/ MJ/kg 7,15 7,18 7,28Rohprotein, g/kg 147 141 140

Lutz u. Leitgeb (1989)

Kraftfuttermischungen, Anteile in %

Die Proteinversorgung war bei allen drei Gruppen knapp

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Ackerbohnen und Erbsen in der Milchviehfütterung

Soja Ackerbohne ErbsenTS-Aufnahme insg. 16,8 16,1 16,4Grundfutter, kg TS 12,8 12,2 12,5Milchmenge, kg 20,4a 20,2a 19,4bMilchfett, % 4,35a 4,35a 4,20bMilcheiweiß 3,51a 3,44b 3,47ab

Jutz u. Leitgeb(1989)

Versuchsergebnisse

Fazit: Ackerbohnen sind für die Milchviehfütterung besser geeignet. Bei mittlerer Leistung kann Sojaextraktionsschrot durch Ackerbohnen voll ersetzt werden-

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Ackerbohnen in der Milchviehfütterung

In der Milchviehfütterung kann die Eiweißergänzung der Ration in erheblichem Umfang durch Ackerbohnen erfolgen

bei > 30 kg Milchleistung: 20 % im Kraftfutter

oder bis 3 kg /Tag. Begrenzender Faktor: UDP-Anteil

bei < 30 kg Milchleistung: bis 33 % im Milchleistungsfutter

maximal 4 kg , Limit bei 20 % Zucker + unbest. Stärke

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Empfehlungen für den Erbseneinsatz beim Milchvieh

bei > 30 kg Milchleistung: 20 % im Kraftfutter

oder bis 3 kg /Tag. Begrenzender Faktor: UDP-Anteil

bei < 30 kg Milchleistung: bis 33 % im Milchleistungsfutter

maximal 4 kg , Limit bei 20 % Zucker + unbest. Stärke

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Einsatz von Erbsen und Ackerbohnen in der Mast von Bullen mit Mischrationen

R.Maierhofer, A.Obermaier, L.Hiltzlsberger und B.Spann

Kraftfutterzusammensetzung der drei eingesetzten Kraftfuttermischungen

Futtermittel Gruppe Erbsen/Soja

Gruppe Ackerbohnen/Soja

Gruppe Soja

Erbsen 55%Ackerbohnen - 50% -Sojaextraktionsschrot 10% 10% 40%Gerste - - 20%Maiskörner 15% 20% 20%Melasseschnitzel 20% 20% 20%

Maierhofer et al. 2002

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Mastleistung

Gruppe Erbsen/Soja

Gruppe Ackerbohnen/Soja

Gruppe Soja

Gewicht Mastbeginn (kg) 226,0 227,8 224,8Gewicht Mastende (kg) 677,7 669,8 675,1Mastdauer (Tage) 277,0 278 280Zunahmen im Versuch (g/Tag) 1633 1591,0 1607(ab Fresser) (1391 - 1836) (1332 - 1764) (1437 - 1789)Schlachtalter (Tage) 439 439 441Zunahmen im Fresserbereich 1170 1154 1137Zunahmen Geburt bis Mastende 1450 1430 1434

Maierhofer et al. 2002

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Durchschnittliche Schlachtleistung

ParameterGruppe

Erbsen/SojaGruppe

Ackerbohnen/Soja Gruppe

Soja

Zweihälftengewicht warm (kg) 375,3 370,3 376,4

Handelsklassen (Anzahl)

Fettklassen (Anzahl)

Maierhofer et al. 2002

EUR

234

-108

1118

-109

-126

-155

1126

Fazit

Mischrationen in der Bullemast ermöglichen hohe Leistungen

Ackerbohnen und Erbsen ersetzen Extraktionsschrote und Getreide

Die geringere Schmackhaftigkeit wirkt sich in Mischrationen nicht aus

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Leguminosen in der Rindermast

I II III IV V VILupine Ackerbohne Erbse Sojaextr.schrot 0-Rapsextr. 00-Rapsextr.

Zunahmen

190 - 340 kg 1309ab 1369ab 1320ab 1414ab 1253b 1465a

340 - 480 kg 1417 1415 1378 1353 1371 1339480 - 590 kg 897 1005 842 993 981 868Gesamtmast 1186 1258 1158 1239 1152 1204

Futteraufnahme, kg TS/d 7,09 7,39 7,16 7,09 7,29 7,35Schwarz u. Kirchgessner (1989)

Bullenmast mit Leguminosen und Rapsextraktionsschrot

Bullenmast mit Leguminosen und Rapsextraktionsschrot

Behandlung Maissilage Eiweißkomponente kg Gerste, kg Mineralfutter, kg I ad lib. Lupine 0,75 1,2 0,15II ad lib. Ackerbohne 1,55 0,5 0,15

III ad lib. Erbse 2,05 0,15IV ad lib. Sojaextr.Schrot 0,65 1,3 0,15V ad lib. Rapsextr. 0 0,85 1,3 0,15VI ad lib. Rapsextr. 00 0,85 1,3 0,15

Schwarz u. Kirchgessner (1989)

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Leguminosen in der Rindermast

Fazit

Die mittlere Gesamtfutteraufnahme wurde nicht von der Proteinquelle beeinflusst. Kraftfutter mit 0-Rapsextraktionsschrot wurde jedoch schlechter verzehrt.

Bis 340 kg LM war Raps mit 0-Qualität unterlegen.

Körnerleguminosen können von Anfang an als alleinige Proteinquelle dienen.

Die Schlachtkörpermerkmale waren bei allen Behandlungen gleich.

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Ackerbohnen und Erbsen ersetzen Extraktionsschrote und Getreide

Bis 50 % im Kraftfutter (Basis Maissilage) oder

Bis 2,5 kg pro Tag(Anfangsmast) bzw. 2,0 kg (Endmast)

Ackerbohnen und Erbsen können bei 1100 bis 1200 g Tageszunahmen Sojaschrot und Getreide vollständig ersetzen. Bei hoher Leistung können 75 % des Sojaschrotes ersetzt werden

Bei höherer Leistung Kombination mit Sojaschrot oder Rapsextraktionsschrot

Limitierung bei 33 % Zucker + Stärke, dann ggf. Trockenschnitzel einsetzen.

Ackerbohnen und Erbsen in der Rindermast

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Ackerbohnen bei Schafen

KraftfuttermischungenVersuch Kontrolle

Gerste 49Hafer 10 Mischfutter Ackerbohnen 20 GetreideSojaschrot 8 SojaschrotMelasseschnitzel 9,4 MelasseschnitzelMF 3,6 LuzernegrünmehlRohprotein, % 19 21,5StE/kg 802 778

Quanz u. Przybilla (1998)

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Ackerbohnen bei Schafen

Mastleistungenmännlich weiblich männnlich weiblich

Gewicht Beginn, kg 24,5 21,9 23,2 23,2Endgewicht, kg 42,7 36,8 42,8 36,2Mastdauer, Tage 46,4 51,4 51,7 42,3Futteraufnahmem kg TS/Tag 1,27a 0,97b 1,39a 1,08bZunahmen, g/Tag 389a 296 b 393a 300bStE/kg Zuwachs 2619a 2629a 2785b 2794b

Quanz u. Przybilla (1998)

Versuchsgruppe Kontrollgruppe

Fazit: mindestens 20 % Ackerbohnen in Lämmerkraftfuttern

sind möglich.

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Erbsen und Ackerbohnen bei Schafen

Mutterschafe

hochtragend: 20 % im Kraftfutter

laktierend: bis 45 % im Kraftfutter

Mastlämmer

intensive Kraftfuttermast: 20 – 30 % im Kraftfutter

Bei mehr als 350 g Zunahmen ist die Kombination mit Sojaschrot oder Rapsextraktionsschrot sinnvoll

Kombi-Mast

bei proteinarmem Grundfutter: 45 % im Kraftfutter

bei proteinreichem Grundfutter: 35 % im Kraftfutter

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Rapsexpeller in der Rindermast

Winterweizen, % - 53.0

Wintergerste, % 3.7 3.9

Hafer, % 18.4 -

Sojaextr.schrot,% - 39.1

00-Rapskuchen, % 73.9 -

Mineralfutter, % 4.0 4.0 Nährstoffgehalte

Trockensubstanz, % 93.1 89.8 34.9Rohprotein, % 24.6 26.5 8.8Rohfett, % 15.9 1.8 1.8ME, MJ/kg 12.8 12.6 10.6Kosten, DM/dt o. MWSt 29,8 34,8

Preise, DM/dt o. MWSt: Gerste 21,-; Weizen 22,-; Hafer 22,-; Mineralfutter 70,-; Rapskuchen 30,-; Sojaextr.schrot 50,-

Kraftfutter Versuch(V)

MaissilageKraftfutter Kontrolle(K)

Zusammensetzung und Nährstoffgehalte (i.TS) derKraftfuttermischungen und der Maissilage

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Rapsexpeller in der Rindermast

V K V K V K

Zunahmen, g/Tag 1404 1467 1416 1386 1418 1428

Masttage 112 112 106 103 218 215Maissilage, kg TS 5.8 6.1 7.1 7.3 6.4 6.7Kraftfutter, kg TS 1.86 1.79 1.86 1.79 1.86 1.79TS-Aufnahme, kg 7.6 7.9 9.0 9.1 8.3 8.4Fettaufnahme, g/Tag 397a 140b 420a 160b 408a 149bP<0.05

1. Abschnitt 300 - 460 kg

2. Abschnitt 460 - 610 kg

insgesamt 300 - 610 kg

Jilg u. Schwadorf (1994)

Zunahmen, Futteraufnahme und Fettaufnahme

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Rapsexpeller in der Rindermast

V K

Lebendmasse, kg 608 609

Schlachtkörper, kg 327 335

Schlachtausbeute, % 57.6 58.5

Klassifizierung, EUROP-SystemU2 1 -U3 2 1U4 - 1R3 7 5R4 - 3

Ergebnisse der Ausschlachtung

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Rapsexpeller in der Rindermast

Abw. %

Caprinsäure 0.04 0.04

Laurinsäure 0.07 0.07

Myristinsäure 2,80 3,10

Myristoleinsäure 0.7a 1.1b -27

Palmitinsäure 23.4a 26.9b -13Palmitoleinsäure 3.4a 4.2b -19

Stearinsäure 18.3a 14.5b 26Ölsäure 41.4 39.9

Linolsäure 1,50 1,60

Linolensäure 0.2 0.2

Arachinsäure 0.2a 0.1b

Eicosensäure 0.19 0.17

Behensäure n.n. n.n.

Erucasäure 0.06 0.01

Fettsäure V K

Jilg u. Eckstein (1994)

Fettsäuremuster im Unterhautfett des Rückens (in g/100 g Fett)

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Rapsexpeller in der Milchviehfütterung

Kraftfutter Kraftfutter Sojaextr.-

Kontrolle Versuch schrot

Sojaextraktionsschrot, % 23 8

Rapskuchen, % - 30Weizen, % 10 10Hafer, % 32 21Gerste,% 32 28Mineralfutter, % 3 3

Trockensubstanz, % 94,2 94,8 88 89,3 90

Rohprotein, % 20,8 19,8 51,3 27,2 12,5Energie, MJ NEL/kg 7,86 7,75 8,06 8,92 5,12Rohfaser, % 7,34 7,9 6,5 10,8 26Rohfett, % 2,7 10,4 1,4 25,5 3,7

Phosphor, % 0,51 0,65 0,73 0,96 0,38Calcium, % 0,7 0,84 0,34 0,86 0,89Natrium, % 0,44 0,41 0,02 n.u. 0,09Magnesium, % 0,26 0,31 0,32 0,34 0,21DM/dt o. MWSt 31,4 29,6 50,- 30,-

Preise, DM/dt o. MWSt: Gerste 21,-; Weizen 22,-; Hafer 22,-; Mineralfutter 130

Komponenten Rapskuchen Trocken-grün

Komponenten und Nährstoffgehalte (i.TS) der Kraftfutter, des Trocken- grüns und des Sojaextraktionsschrotes im Milchviehversuch

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Rapsexpeller in der Milchviehfütterung

Mischung 2

2.Abschnitt

Grassilage, % i. TS 36,1 35,9

Maissilage, % i. TS 20,6 37,6Heu, % i. TS 26,2 26,5Rüben, % i. TS 17,1 -Rohprotein, % i. TS 11,5 11,3Rohfaser, % i. TS 24,3 24,5NEL, MJ/kg TS 5,67 5,43

Phosphor, % 0,34 0,32Calcium, % 0,64 0,63Natrium, % 0,09 0,06Magnesium, % 0,16 0,16

Futtermittel Mischung 1 1.Abschnitt

Grundfuttermischungen

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Rapsexpeller in der Milchviehfütterung

Kontrolle Versuch

n=11 n=13

Milchleistung, kg/Tag 23,2 23,7

Milchfett, % 3,95 4,05Milcheiweiß, % 3,23 3,28FCM, kg/Tag 23,2 24,1Kraftfutter, kg /Tag 5,7 5,8Kraftfutter insg., kg TS/Tag 5,9 6Grundfutteraufnahme insg. kg TS/Tag 13,4 13,3Trockensubstanzaufnahme, kg TS/Tag 19,3 19,1Fettaufnahme, g/Tag 504a 911bProteinaufnahme, g/Tag 2890 2853Energieaufnahme, MJ NEL/Tag 119,5 119.5Energiebilanz, MJ/Tag 8,3 6,7

Jilg-LVVG 1995

Milchleistung, Milchinhaltsstoffe, Futterverzehr und Nährstoffaufnahme in den Laktationswochen 2 bis 16

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Rapsexpeller in der Milchviehfütterung

Kontrolle Versuchn=12 n=14

Buttersäure C4 1,5 1,6 -

Capronsäure C6 1,5 1,5 -Caprylsäure C8 1,1 1 -Caprinsäure C10 2,7 2,3 -Laurinsäure C12 3,5 2,9 -Myristinsäure C14 12 10,4 < 0,1Myristoleinsäure C14:1 1 0,8 -Palmitinsäure C16 33,5a 27,0b 4,7Palmitoleinsäure C16:1 1,8 1,5 0,2Stearinsäure C18 9,6a 13,9b 1,7Ölsäure 0 21,9a 26,5b 58,1Linolsäure C18:2 1,8 1,6 19Linolensäure C18:3 0,5 0,6 10,7Arachinsäure C20 0,2a 0,3b 0,6

Eicosensäure C20:1 0,05a 0,09b 1,5Behensäure C22 0,03 0,01 0,4Erucasäure C22:1 n.n. n.n. 0,3p<0.05

Rapsöl

Jilg-LVVG 1995

Fettsäure Ketten-länge

Fettsäuremuster im Milchfett und im Rapsöl des verwendeten Rapskuchens (in g/100 g Fett)

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Rapsexpeller in der Rinderfütterung

Gruppe 1 (n=10) 2 (n=10) 3 (n=10)Behandlung Kontrolle 1,25 kg Rapsexpeller 2,5 kg RapsexpellerRationenHeu, kg 1 1 1Maissilage, kg ca. 30 ca. 30 ca. 30Sojaschrot, kg 1,75 0,75Preßschnitzel, getr. 0,75Weizenschrot 0,5Rapsexpeller 1,25 2,5Summe Versuchskraftfutter, kg TS 2,3 2,3 2,3Leistungskraftfutter, kg TS 2,8 3,4 4,5Gesamtfutter.kg TS 16,8 17,0 18,2MilchleistungVersuchsbeginn, kg 28,8 28,8 28,8

Milchleistung, 3 Monate, kg 23,4a 24,7b 29,2ab

ECM, kg 26,3 28,5 31,6

Fett, % 4,92a 5,04b 4,56ab

Eiweiß, % 3,37a 3,42b 3,23ab

Einsatz von Rapskuchen in der Milchviehfütterung

Jahreis et al. 1994

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Rapsexpeller in der Rinderfütterung

Empfehlungen zu Einsatzmengen:Rinderaufzucht ab 10 Wochen: bis 20 % im Kraftfutter

Rindermast ab 200 kg: bis 1,5 kg

im Kraftfutter ab 200 kg: 50 %

ab 300 kg : 70 %

Milchkühe: -TMR bis 2,5 kg (bei 15 % Fett)

- im Kraftfutter bis 20 %

Auf Jodversorgung im Mineralfutter achten!

Lagerdauer: möglichst nicht über 3 Monate

Lagerung im Getreidesilo möglich (läuft nach)

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Rapsaat in der Rinderfütterung

Versuchsergebnisse mit Rapssaat

Kontrollgruppe VersuchsgruppeRapsölaufnahme pro Tier und Tag

ABEL et al.(1992)Milch kg/Tag 26,5 29,5 450 gFett % 4,31 4,12Eiweiß % 3,30 3,25BELLOF und WEISS (1992)Milch kg/Tag 26,4 27,5 220 gFett % 4,42 3,84Eiweiß % 3,16 3,16JAHREIS et al (1993)Milch kg/Tag 18,4 20,4 400 gFett % 5,19 4,6Eiweiß % 3,80 3,43JILG und MÜLLER (1993)Milch kg/Tag 26,0 27,7 490 gFett % 4,34 3,78Eiweiß % 3,52 3,47

Jilg-LVVG 2002

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Rapsaat in der Rinderfütterung

Empfehlungen:

Rapssaat kann an Milchkühe mit Mengen bis 1 kg /Tier u. Tag verfüttert werden.

Eine vielseitige Grundration ist sinnvoll.

An Mastrinder können bis zu 500 Gramm Rapssaat pro Tag verfüttert werden.

Als Problem stellt sich die Verarbeitung dar.

Gute Erfahrungen liegen bei gemeinsamem Vermahlen mit Getreide vor.

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Sonnenblumen in der Milchviehfütterung

Sonnenblumenprodukte in der MilchviehfütterungSoja Soblex Soblsa

Sojaextrakt.schrot 10Sonnenbl.extr.schrot 16 9Sonnenbl.samen 30Ackerbohnen 10 10 10Hafer 10 10 10Weizen/Gerste 50 44 21Weizenkleie 10 10 10Trockenschnitzel 10 10 10NEL, MJ/kg 7,1 7,3 7,2XP, % i.TS 155 151 158XL, % i.TS 17 24 119

TS-Aufnahme, kg 15,1 15,1 13,8Milchmenge, kg 22,4 22,3 21,3

Milchfett, % 4,24a 4,43b 4,23a

Milcheiweiß, % 3,42b 3,41b 3,28a

Jodzahl 31,7 32,5 38,5Leitgeb et al. (1996)

Fazit: 10 % Sonnenblumenextraktionsschrot ersetzen 16 % Sojaschrot ohne Nachteile bei mittlerem Leistungsniveau

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Luzerne in der Milchviehfütterung

Trockenmasseaufnahme im Versuchsverlauf

0,0

5,0

10,0

15,0

20,0

25,0

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Versuchswoche

kg T

S/T

ag

Kontrolle

Versuch

Jilg-LVVG 2001

Milchleistung im Versuchsverlauf

0,0

5,0

10,0

15,0

20,0

25,0

30,0

35,0

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Versuchsw oche

kg/T

ag Kontrolle

Versuch

Jilg-LVVG 2001

Gruppenwechsel

Milchfettgehalt im Versuchsverlauf

0,00

1,00

2,00

3,00

4,00

5,00

6,00

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Versuchswoche

% M

ilch

fett

Kontrolle

Versuch

Jilg-LVVG 2001

Gruppenwechsel

Milcheiweißgehalt im Versuchsverlauf

0,000,501,00

1,502,002,503,00

3,504,00

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Versuchswoche

% M

ilch

eiw

eiß

Kontrolle

Versuch

Jilg-LVVG 2001

change over

Es wurden 6 kg TS aus Grassilage durch Luzernesilage ersetzt

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Empfehlungen zum Luzerneeinsatz

Energiedichten über 6 MJ NEL/kg TS sind kaum möglich

Am Standort Aulendorf sind mit Rotklee/Gras höhere Erträge möglich.

Der Einsatz orientiert sich an pflanzenbaulichen Gesichtspunkten (Niederschläge, Sommertrockenheit).

Höhere Milchleistungen sind nicht zu erwarten.

Bei der Silagebereitung sind mindestens 35 % TS anzustreben.

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Kraftfuttermischungen €/100 kg KF-E KF-E-RK KF-A KF-A-RK KFSoAbo

Gerste 11,2 15 15 15 22 20Hafer 12,5 27 22 30 25 25Weizen 12,5 5 5 7 5 7Sonnenblumenkuchen 19,0 15Ackerbohnen 15,0 45 30 30Erbsen 15,0 50 35Rapskuchen 17,0 20 15Mineralfutter 65,0 3 3 3 3 3Summe 100 100 100 100 100

Preis, €/100 kg 15,1 15,7 15,0 15,2 15,5Trockenmass, % 88,2 88,8 88,2 88,3 88,5NEL, MJ/kg 6,8 6,9 6,8 6,9 6,6XP, g/kg 162 185 175 182 181nXP, g/kg 145 152 147 151 149RNB, g/kg 3 5 4 5 5XF, g/kg 66 72 75 76 92Ca, g/kg 7,4 8,5 7,7 8,4 8P, g/kg 5,4 6,8 5,3 6,4 6Stärke, % i.TS 48,3 38,8 46,1 40,3 40,4best. Stärke, % i.TS 8,8 6,8 7,2 6,1 6,1Zucker, % i.TS 3,9 4,5 2,8 3,4 2,9

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Zusammenfassung

• Eiweiß vom heimischen Acker ist im Rahmen von regionalen Produkten aktuell!

• In der Wiederkäuerfütterung könnten erhebliche Mengen eingesetzt werden.

• Am interessantesten erscheinen Rapsexpeller, gefolgt von Ackerbohnen und Erbsen.

• Eiweißreiche Grundfutter vom Acker wie Kleegras und Luzerne sind im Biobereich interessant und notwendig.