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ELEKTRISCHE
MESSTECHNIK
zusammengestellt von
DI. Michael Steiner
Aufgaben der Messtechnik
Messen heißt, eine physikalische Größe
objektiv und reproduzierbar quantitativ
zu bestimmen
Der Messwert wird als Vielfaches einer
Einheit wiedergegeben.
Messwert = Zahlenwert x Einheit
Reprouzierbarkeit der Messwerte
Unabhängig von
Person
Ort
Zeit
Aufgaben der Messtechnik
SI - Einheiten
Masse (Kg)
Länge (m)
Zeit (s)
Temperatur (K)
Lichtstärke (cd)
Stromstärke (A)
Stoffmenge (mol)
SI – Definitionen ALT
Die Einheit der Masse ist die einzige der sieben physikalischen Basiseinheiten des SI-Systems, die noch immer über einen Referenzgegenstand – einen Zylinder aus einer Platin-Iridium-Legierung – festgelegt ist. Das Urkilogramm befindet sich seit 1889, wie einst das Urmeter, in einem Tresor in Sèvres bei Paris. Seine Kopien sind weltweit in verschiedene Institute verteilt. Ärgerlich ist nur, dass sich die Massen der Duplikate gegenüber ihrem Original im Laufe der Zeit verändert haben. Das Urkilogramm ist um 50 Mikrogramm leichter geworden, wie die regelmäßige Überprüfung gezeigt hat. Den Metrologen und Wissenschaftlern ist das Urkilogramm deshalb schon lange ein Dorn im Auge. Deshalb soll es nun durch eine neue Definition ersetzt werden.
Masse m in Kilogramm (Kg)
SI – Definitionen ALT
Messen heißt auch immer Vergleichen. Die Maßeinheit der Länge verdanken wir der Einführung des metrischen Systems im Zuge der französischen Revolution. Ein Meter war definitionsgemäß der Zehnmillionste Teil der Entfernung vom Nordpol zum Äquator entlang des Meridians, der durch Paris verläuft. 1889 ritzte man das Urmeter in einen Platin-Iridium-Stab ein, der im Büro für Maße und Gewichte in Sèvres bei Paris aufbewahrt wurde. Eichinstitute anderer Länder besaßen Kopien davon. 1960 definierte man das Meter über die Wellenlänge des Lichts eines Kryptonlasers.
Länge l in Meter (m)
SI – Definitionen ALT
Zeitspannen werden seit jeher über die Dauer eines periodischen Vorgangs definiert. Lange Zeit war die Sekunde als 86.400ster Teil (24 Stunden · 60 Minuten · 60 Sekunden) eines mittleren Sonnentages festgelegt. Damit wurde zwar sichergestellt, dass die Sonne stets um zwölf Uhr mittags ihren höchsten Stand erreichte. Gezeitenkräfte, Winde, Meeresströmungen und Bewegungen im Erdinneren aber lassen die Erde mal schneller, mal langsamer rotieren. Das führte dazu, dass die Dauer einer Sekunde schwankte.
Zeit t in Sekunden (s)
SI – Definitionen ALT
Will man die Phänomene der Wärmelehre in Zahlen fassen, so bedarf es eines Maßstabes für die Temperatur. Im SI-System ist das nicht das vertraute Grad Celsius, sondern das Kelvin.
Der Unterschied: Bei null Grad Celsius gefriert Wasser (bei normalem Atmosphärendruck), null Kelvin ist der absolute Temperatur-Nullpunkt, und der liegt bei minus 273,15 Grad Celsius.
Das Kelvin wurde bisher definiert als der 273,16te Teil derjenigen Temperatur, bei der Wasser gleichzeitig als Dampf, Flüssigkeit und als Eis existiert. Weil Wasser niemals ganz rein vorliegt und dadurch Ungenauigkeiten entstehen können, hat man beschlossen, auch das Kelvin neu zu definieren.
Temperatur T in Kelvin (K)
SI – Definitionen ALT
Früher nutzte man als Einheit der Lichtstärke Kerzen mit einer bestimmten Dochthöhe. Anhand dieser Standardkerzen ließ sich feststellen, wie hell eine Lichtquelle leuchtet. Seit 1979 ist die Candela (lateinisch für Kerze) über die Lichtstärke einer grünen Lichtquelle (Wellenlänge 555 Nanometer) definiert, die mit einer bestimmten Leistung (1/683 Watt) elektromagnetische Strahlung in einen gewissen Raumwinkel emittiert. Eine Candela entspricht etwa der Lichtstärke einer Haushaltskerze. Über einen Umrechnungsfaktor, das photometrische Strahlungsäquivalent Kcd, ist die Größe, die eigentlich an die Lichtempfindlichkeit des menschlichen Auges angepasst ist, an die elektromagnetische Strahlungsphysik angekoppelt. Dass die Candela als Einheit überlebt hat, ist ein Zugeständnis an die Beleuchtungsindustrie. An der Definition wird sich zukünftig deshalb auch nichts ändern.
Lichtstärke L in Candela (cd)
SI – Definitionen ALT
Diese Basiseinheit für die Stromstärke ist nach dem französischen Physiker und Mathematiker André-Marie Ampère (1775 bis 1836) benannt. Lange gab es keine einheitliche Definition für das Ampere. So war es im deutschen Kaiserreich als jene Stromstärke definiert, die man benötigt, um aus einer Silbernitrat-Lösung per Elektrolyse in einer Sekunde eine bestimmte Menge an Silber zu gewinnen. Seit 1960 ist das Ampere eine der sieben Basiseinheiten und wird über die elektromagnetische Kraft definiert, die zwei parallele, „unendlich“ lange und einen Meter voneinander entfernte Drähte aufeinander ausüben, in denen ein Strom von der Stärke eines Amperes fließt. Da diese Festlegung wenig praxisnah ist, schlug man im Jahr 2005 vor, ähnlich wie das Kilogramm auch das Ampere über Naturkonstanten zu definieren.
Stromstärke I in AMPERE (A)
SI – Definitionen ALT
Das Mol erlaubt es Chemikern, die Mengenverhältnisse und die Konzentration von Substanzen auszurechnen, die für eine chemische Reaktion benötigt werden.
Seit 1971 zählt diese Einheit zum SI-System und ist definiert als diejenige Stoffmenge eines Systems, die aus ebenso vielen Teilchen besteht, wie Atome in zwölf Gramm Kohlenstoff-12 enthalten sind. Weil man damit jedoch eine Anbindung an das Kilogramm hat, will man die Einheit für Stoffmengen neu festlegen.
Stoffmenge n in mol (mol)
Naturkonstanten
Naturkonstanten
Das Frequenznormal ΔfCs
Atomuhren gehören zu den präzisesten Messinstrumenten der Welt. Sie
schwingen im Takt eines Elektrons, das in der Hülle eines Cäsiumatoms
zwischen zwei bestimmen Energiezuständen hin- und herspringt.
Beim Isotop Cäsium-133 (133Cs) geschieht das genau 9.192.631.770 Mal
pro Sekunde.
Diese Frequenz (ΔfCs) wird seit 1967 zur Definition der Sekunde verwendet.
ΔfCs =9.192.631.770 s-1
Naturkonstanten
Die Lichtgeschwindigkeit cNichts bewegt sich schneller als das Licht im Vakuum.
In einer Sekunde legt es 299.792.458 Meter zurück.
Deshalb kann man einen Lichtstrahl auch nicht überholen.
Auf der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit fußt die spezielle
Relativitätstheorie Albert Einsteins.
Seit 1983 wird c zur Definition des Meters herangezogen.
c = 299.792.458 m/s
Naturkonstanten
Das Plancksche Wirkungsquantum hAls Max Planck um die Jahrhundertwende entdeckte, dass Licht und
Materie Energie nicht kontinuierlich, sondern nur in winzigen Portionen, den
Quanten, austauschen können, läutete er, ohne es zu ahnen, die Epoche
der Quantenphysik ein. Planck führte sein Wirkungsquantum ein, um das
Strahlungsverhalten von glühenden Körpern erklären zu können. Die Größe
verbindet die Energie eines Lichtquants mit der Wellenlänge
beziehungsweise mit der Frequenz des abgestrahlten Lichts. Das
Wirkungsquantum gehört mittlerweile zu den am genauesten bekannten
Naturkonstanten.
Ihr Wert beläuft sich auf h= 6,626.070.15 · 10-34 Js, mit Js = kg · m-2/s-1.
h= 6,626.070.15 · 10-34 Js
Naturkonstanten
Die Elementarladung eSchon im 19. Jahrhunderte wurde vermutet, dass die Elektrizität von
elementaren Ladungen hervorgerufen wird. Dem amerikanische Physiker
Robert Millikan gelang es um 1909 mit seinem berühmten
Öltröpfchenversuch, den Wert dieser Elementarladung zu ermittelt. Das
Elektron war erst einige Jahre zuvor entdeckt worden.
Die Elementarladung ist heute bis auf neun Nachkommastellen bekannt:
e = 1,602.176.634 · 10-19 Coulomb. (Das Coulomb ist gleich Ampere mal
Sekunde).
e = 1,602.176.634 · 10-19
Naturkonstanten
Die Boltzmann-Konstante Kb
Diese Konstante ist eine zentrale Größe der Thermodynamik. Sie ergibt sich
aus der kinetischen Energie (gemessen in Watt) und der Temperatur
(gemessen in Kelvin) eines Systems aus vielen Teilchen.
Ihr Wert ist festgelegt auf Kb = 1,380.649 · 10-23 Joule pro Kelvin (Joule = kg
· m2/s2).
Die Einheiten für Masse, Länge und Zeit sind wiederum durch die
Naturkonstanten h, c, und ΔfCs definiert.
Kb = 1,380.649 · 10-23 J/K
Naturkonstanten
Die Avogadro-Konstante NA
Diese Naturkonstante gibt an, wie viele Teilchen in einem Mol einer
beliebigen Substanz enthalten sind, und zwar 6,022.140.76 · 1023. Weil man
diese nach dem italienischen Chemiker Amedeo Avogadro (1776 bis 1856)
benannte Größe mittlerweile sehr präzise bestimmen kann, hat man sich
entschieden, darüber die Basiseinheit der Stoffmenge festzulegen.
NA=6,022.140.76 · 1023
Naturkonstanten
Das Photometrisches Strahlungsäquivalent Kcd
Diese Konstante ist eine zentrale Größe der Optik und wird vor allem in der
Beleuchtungstechnik verwendet. Sie ermöglicht die Umrechnung der
Leistung einer Lichtquelle (gemessen in Watt) in einen Lichtstrom
(gemessen in Lumen). Bei einer grünen Lichtquelle hat Kcd den Wert von
683 Lumen pro Watt. Dabei ist Lumen gleich Candela mal Raumwinkel.
Kcd = 683 lm/Wfür eine grüne Lichtquelle
Weitere Naturkonstanten
SI – Definitionen NEU
1 kg = 1,475.521… 1040 · h · ΔfCs/c2
Für die Maßeinheit der Masse ergibt sich die größte Veränderung.
Vom 20. Mai 2019 an wird der Wert des Kilogramms über drei
Naturkonstanten definiert: Dies sind die Planck-Konstante h, das
Frequenznormal ΔfCs und die Lichtgeschwindigkeit c. So gilt: „Das
Kilogramm wird dadurch definiert, dass die Planck-Konstante h den
Wert 6,626.070.15 · 10 -34 Js hat, mit Js = kg·m-2 · s-1, wobei m und s
durch c und ΔfCs definiert sind.“
Masse m (Kg)
SI – Definitionen NEU
1 m = 30,663.318… · c/ΔfCs
Auch für die Basiseinheit der Länge gibt es keine Änderung. Die
gültige Definition lautet: „Ein Meter ist die Länge einer Strecke, die
das Licht im Vakuum während einer Dauer von 1/299.792.458
Sekunden durchläuft.“
Länge l (m)
SI – Definitionen NEU
1 s = 9.192.631.770/ΔfCs
Für die Basiseinheit der Zeit wird sich künftig nichts ändern. Für die
Sekunde gilt weiterhin die offizielle Definition: „Die Sekunde ist die
Dauer von 9.192.631.770 Schwingungsperioden der Strahlung, die
dem Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus des
Grundzustand eines ruhenden Atoms des Isotops Cäsiums-133
(133Cs) entspricht.“
Zeit t (s)
SI – Definitionen NEU
1 K = 2,266.665 · ΔfCs · h/kb
Vom 20. Mai 2019 an gilt auch eine Neudefinition für die Einheit der
Temperatur: Das Kelvin wird über die Boltzmann-Konstante definiert.
Null Kelvin wird nach wie vor bei minus 273,15 Grad Celsius liegen.
Temperaturdifferenzen werden auf der Kelvin- und der Celsius-Skala
weiterhin gleich sein.
Temperatur T (K)
SI – Definitionen NEU
1 cd = 2,614.830 · 10 10 · ΔfCs · h · Kcdmit Kcd = 683 lm · W-1
Für die Basiseinheit der Lichtstärke wird sich künftig nichts ändern.
Für die Candela gilt weiterhin die offizielle Definition: „Die Candela ist
die Lichtstärke in einer bestimmten Richtung einer bestimmten
Strahlungsquelle, die monochromatische Strahlung der Frequenz
540 · 1012 Hertz (grünes Licht mit der Wellenlänge 555 Nanometer)
aussendet und deren Strahlstärke in dieser Richtung 1/683 Watt je
Raumwinkeleinheit beträgt.“
Lichtstärke L (cd)
SI – Definitionen NEU
1 A = 6,789.687… · 10 8 · ΔfCs · e
Das Ampere wird künftig über die Elementarladung e und das
Frequenznormal ΔfCs festgelegt. Künftig ist das Ampere über eine
bestimmte Menge an Elektronen definiert, die pro Sekunde durch
einen Draht fließt. Da man einzelne Ladungen mittlerweile gut zählen
kann und die Sekunde eine der sieben Basiseinheiten ist, hat man
damit die klar bessere Definition.
Stromstärke I (A)
SI – Definitionen NEU
1 mol = 6,022.140.857 · 10 23/NA
Auch für die Einheit der Stoffmenge wird es eine neue Definition
geben: „Das Mol ist die Einheit der Stoffmenge eines Systems, das
aus spezifischen Einzelteilchen wie Atomen und Molekülen, Ionen
oder Elektronen bestehen kann. Es ist dadurch definiert, dass die
Avogadro-Konstante NA=6,022.140.857 · 1023 mol-1 ist.“
Stoffmenge (mol)
Zusammenhang
Abgeleitete SI-Einheiten
Vielfache der Grundeinheiten
Messeinrichtung
Grundsätzlicher Aufbau einer
Messeinrichtung
Aufnehmer Umformer Vergleich AusgabeMessgröße
Messprinzip Messverfahren
Messprinzipien
Einige Beispiele
Lorentzkraft F=IxB Drehspulinstrument
Widerstandsänderung R=R(δ) PTC/NTC
Widerstandsänderung R=R(εmech) Dehnungsmessstreifen
Halleffekt u=u(B) Hallsonde
Lorentzkraft
Die Lorentzkraft ist die Kraft, die eine Ladung in einem magnetischen oder
elektrischen Feld erfährt.
Ein Magnetfeld übt dabei Kraft auf bewegte Ladungen aus, während ein
elektrisches Feld auf bewegte und unbewegte Ladungen gleichermaßen wirkt.
Lorentz-Kraft, die nach H. Lorentz benannte, von einem magnetischen bzw.
elektromagnetischen Feld auf eine bewegte elektrische Ladung q ausgeübte
Kraft
FL = qE + v × B
E: elektrische Feldstärke, v: Geschwindigkeit der Ladung, B: magnetische Induktion.
Der Term v × B allein wird auch magnetische Kraft Fm genannt.
Widerstandsänderung
Widerstand eines elektrischen Leiters:
R = ρ⋅l/A
ρ - spezifischer Widerstand des Materials (Ωm)
A = π⋅r² - Querschnitt eines Drahtes von Radius r (mm2)
l = Länge (m)
Δl/l = ε bewirkt eine Widerstandsänderung ΔR die
wiederum proportional einer Kraft, eines Druckes
oder einer Beschleunigung ist
Widerstandsänderung
RW = R20 · (1+α · (JW – 20°C) + β · (JW – 20°C)2] ab 200°C
RW = R20 · (1+α · (ΔJ) bis 200°C
Die Widerstandsänderung ΔR ist vom
Werkstoff (α ) und von der
Temperaturänderung ΔJ abhängig.
Die Bezugstemperatur ist 20°C.
Die blau gezeichnete Kennlinie stellt den
Widerstands - Temperaturverlauf eines
Materials mit positiven Temperaturbeiwert
dar.
+α ->PTC -> Kaltleiter
Die rot gezeichnete Kennlinie stellt den
Verlauf eines Materials mit negativen
Temperaturbeiwert dar.
-α -> NTC-> Heißleiter
Halleffekt
Befindet sich ein stromdurchflossener Leiter in einem Magnetfeld (B), werden die Ladungsträger, durch die
Lorentz-Kraft (FL) abgelenkt. Dadurch entsteht innerhalb des Leiters quer zur Stromrichtung (I)
ein Konzentrationsgefälle von Ladungsträgern. Auf einer Seite des Leiters herrscht ein Elektronenmangel, auf
der gegenüberliegenden Seite eine Ladungsträgerhäufung. Zwischen beiden Seiten entsteht eine Spannung,
die als Hall-Spannung (UH) bezeichnet wird.
Die Hall-Spannung steht senkrecht zur Stromfluss- und Magnetfeldrichtung am Leiter (= Hall-Generator) an.
Die Höhe der Hall-Spannung ist im Wesentlichen von vier Faktoren abhängig:
•der Stromstärke I
•der magnetischen Flussdichte B
•der Dicke d des Hallgenerators.
•der Hall-Konstanten AH,
AH ist eine temperaturabhängigen Materialkonstante (m³/C).
Messverfahren
Direktes Verfahren
Gibt den Messwert direkt an
Indirektes Verfahren
Ein oder mehrer Werte nötig um daraus den
Wert zu errechnen
Messverfahren
Direktheit
Messwerterfassung, -verarbeitung und
Darstellung
Vergleich
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Vergleichsmethode Ausschlagverfahren
Die Messgröße steuert die Ausgangsgröße
Energie kommt von der Messgröße
Hohe Rückwirkung
Kompensationsverfahren Energie kommt von der Hilfsquelle
Rückwirkung wird minimiert
Brückenverfahren Eigentlich Ausschlagverfahren
Nicht rückwirkungsfrei
Kompensationsverfahren Kombination von Ausschlag- und Kompensationsverfahren
Rückwirkung wird minimiert
Messwerterfassung
Messwerterfassung, -verarbeitung und
Darstellung
Analoges Verfahren Jedem Messwert wird eindeutiges Ausgangssignal zugeordnet
Digitales Verfahren Der Messwert wird quantisiert und einem Ausgangssignal zugordnet.
Die Eindeutigkeit ist in diesem Fall nicht mehr gegeben.
Messwerterfassung
Analog – Digital
Analogtechnik Digitaltechnik
Messwertvorrat unendlich beschränkt
Messwertausgabe Skalenanzeige Ziffernanzeige
Speicherung/Registrierung Hoher Aufwand Geringer Aufwand
Störfestigkeit Gering Hoch
Messwertnachverarbeitung Extrem aufwendig Wenig aufwendig
Aufnehmer,
Umformer
(analog)
A/D Umsetzer
Verarbeitung
Ausgabe
(digital)MessgrößeKodiertes
Ausgangssignal
oder Ziffernanzeige
Kennwerte analoger Messgeräte
Statische Empfindlichkeit E
Skalenfaktor S
Ansprechschwelle
Auflösung
Bereiche und Grenzen
S=1/E
Bsp.:
E= 100SKT/30V=3,3SKT/V
S=0,3V/SKT
Analoges Messgerät
Skalen analoger Messgeräte
Skalensymbole
Digitales Messgerät
Anzeige digitaler Messgeräte
Bei 3 ½- Stellen bedeutet dies von -1999 bis +1999.
Bei ¾ Stellen sind also nur die letzten 3 Stellen vollwertig mit den
Ziffern 0 bis 9 belegbar. Die erste Stelle kann nur die beiden Ziffern 0
oder 1 anzeigen und wirkt wie eine „Überlauf-Anzeige" bei dem
Übergang von 0999 auf 1000.
Genauigkeit
Betriebsmessung
Zuverlässigkeit, günstig
Messung mit hohen Genauigkeitsansprüchen
Prüffeld, Labor – Kompromiss zwischen Preis und
Genauigkeit
Präzessionmessung
Hohe Genauigkeit auf Kosten der
Wirtschaftlichkeit
Genauigkeit
Ob ein Messgerät für eine Messaufgabe geeignet ist oder nicht, hängt
stark von den Anforderungen ab, welche das Messgerät erfüllen muss,
um eine für den Benutzer hinreichend präzise Messung durchzuführen.
Eine wichtige Anforderung besteht in der Auflösung und Genauigkeit der
Messung.
Die Messgenauigkeit oder „Basis-Genauigkeit“ besitzt die Einheit [%]
und gibt an, um wie viel Prozent das vom Gerät gemessene Ergebnis
vom physikalisch korrekten Wert maximal abweichen kann.
Eine Basis-Genauigkeit von ±0,05% bedeutet, dass der gemessene Wert
maximal +0,05% oder -0,05% vom physikalisch korrekten Wert abweicht.
Die vom Hersteller angegebene Basisgenauigkeit gibt dabei meistens
die kleinstmögliche Abweichung wieder, die sich unter Umständen, durch
verändern von Parametern wie der Messfrequenz, oder der
Messgeschwindigkeit noch erhöhen kann.
Auflösung
Ein weiterer wichtiger Faktor für eine qualitative Messung ist die
Auflösung. Sie gibt an, in welchen Schrittweiten gemessene Werte
wiedergegeben werden können.
Je höher die Auflösung eines Messgerätes ist, desto genauer kann ein
Wert dargestellt werden. Anders gesagt, je höher die Auflösung, desto
mehr verschiedene Werte können in diesem Messbereich dargestellt
werden.
Beträgt der Messbereich zum Beispiel 0Ω – 1000Ω mit einer Auflösung
von 1Ω, so können 1000 verschieden Messwerte dargestellt werden. Soll
der Widerstandswert aber auf 0.5 Ω genau gemessen werden, so
benötigt man ein Messgerät mit einer Auflösung von minimal 0.5Ω.
Beispiel Genauigkeit
BEISPIEL 1: „BERECHNUNG MESSGERÄT“
SOLL-Werte: Ein Widerstand zwischen 0.01 Ω und 0.05 Ω soll
gemessen werden. Die geforderte Toleranz soll +/- 5% betragen.
Dann ergibt sich folgende Berechnung: 10 mΩ (0.01 Ω) * 5% = 0.5 mΩ
IST-Werte: ein Widerstandsmessgerät mit einem Messbereich
200 mΩ: 0.01 mΩ – 199.99 mΩ.
Es ergibt sich folgende Berechnung: 200 mΩ * 0.1% = 0.2 mΩ
Da 0.2 mΩ Veränderung kleiner ist als 0.5 mΩ würde die Genauigkeit
vom Widerstandsmessgerät ausreichen.
Beispiel Auflösung
BEISPIEL 2: „BERECHNUNG AUFLÖSUNG UND GENAUIGKEIT“
Es sollen Widerstände von 5 Ω gemessen werden.
Die maximale Abweichung der Widerstände darf 0.1 Ω betragen. Aus
der maximalen Abweichung, die gemessen werden soll, ergibt sich die
minimal benötige Auflösung von 0.1 Ω.
Die Abweichung von 0.1 Ω entspricht dann folgender Prozentualer
Abweichung: (0,1 Ω / 5 Ω) * 100 = 2 %
Es wird also ein Messgerät benötigt das eine Basisgenauigkeit kleiner
als 2 % besitzt.
Damit sind 2 Anforderungen deutlich:
Auflösung ≤ 0.1 Ω
Basisgenauigkeit ≤ 2 %
Genauigkeitsklassen
Betriebsmessgerät Labormessgerät Präzisionsmessgerät
Analog ± 1,5% ± 0,5% ± 0,1%
Digital ± 1% ± 0,1% ± 0,001%
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Messfehler
Systematische Fehler Grundsätzlich korrigierbar
Reproduzierbar
z.B. Fehler durch Innenwiderstand beim V-Meter
Zufällige Fehler Nicht reproduzierbar
Umwandlung in systematische Fehler aufwendig
z.B. Lagerreibung
Fz=Xi-Xw
Fz = Absoluter Messfehler
Xw = Wahre Wert
Xi = angezeigter Wert
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Fehlergrenzen G
Sichere Fehlergrenzen Müssen eingehalten werden
Eichfehlergrenze
Garantiefehlergrenze
Statistische Fehlergrenzen Werden nur mit bestimmter Wahrscheinlichkeit
eingehalten
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Eingrenzung wahrer Wert
Fi=F-<Fi<F+ F+=Fmax F-=Fmin
Bei symmetrischen Fehlergrenzen gilt
F+=G
F-=-G
XW±=Xi-F±
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Fehlerklassen Analoginstrumente Als Fehlerklasse KE wird der größtmögliche Fehlerbetrag G in
Prozent des Messbereichendwertes XE bei symmetrischen
Fehlergrenzen angegeben.
Manchmal wird auch ein zusätzlicher auf den Messwert Xi
bezogener Fehler Ki angegeben.
G=KE%*XE+Ki%*Xi
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Fehlerklassen Digitale InstrumenteBei Digitalinstrumenten werden unterschiedliche Fehlerklassen definiert
n= 1……9
digit= Wert letzte Stelle
(1 Digit ist die im jeweiligen
Messbereich kleinste anzeigbare
Wertänderung.)
G=KE%*XE+n*digit
G=Ki%*Xi+n*digit
G=KE%*XE+Ki%*Xi+n*digit
G=KE%*XE+Ki%*Xi
Der Anzeigefehler in der Anzeige setzt sich beim
DMM aus 2 Komponenten zusammen:
dem Messfehler und dem Digitalisierungsfehler.
Dies soll am folgenden Beispiel erläutert werden:
Messgenauigkeit des DMM Geräts beträgt1% und der
Digitalisierungsfehler 3 Digits.
Messbereich 20 DCV , die Anzeige zeigt 12.73, so
kann die Messabweichung +/- 1% vom Messbereich
(1% von 20V =) 0,2V und die
Digitalisierungsabweichung +/- 0,03V betragen.
Damit ergibt sich insgesamt eine mögliche maximale
Abweichung der Anzeige vom tatsächlichen Messwert
von +/- 0,23V (absoluter Fehler).
Das entspricht einem relativen Fehler (mögliche
Abweichung bezogen auf den Anzeigewert) von 0,23 /
12,73 = 1,8 %.
Bei DMM gilt wie beim AMM, dass die Messung
umso genauer wird, je dichter man am
Messbereichsendwert misst.
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Fehlerfortpflanzung
ey… Gesamtfehler
Vollständiges
Messergebnis
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Drehspulmesswerk
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
α... Ablenkwinkel
c…Federkonstante
N.. Anzahl Windungen
A.. Spulenfläche
B.. Flussdichte
Elektrodynamisches Messwerk
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
α... Ablenkwinkel
c…Federkonstante
N.. Anzahl Windungen
A.. Spulenfläche
B.. Flussdichte
HL. Magn. Feldstärke im Luftspalt
μ0.
Dreheisenmesswerk
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Induktionsmesswerk mit Scheibe
Prinzip
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Induktionsmesswerk mit Scheibe - Kräfte
Leistungsmittelwert wird angezeigt,
d.h. die Wirkleistung P
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Messschaltungen
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Elektrisches Messgerät
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Messgerät
Messinstrument
Messwerk
Zusatzeinrichtung
innen
Zusatzeinrichtung außen
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Symbole
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Kathodenstrahl Oszillograf
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
2-Kanal Oszilloskop
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Triggerung
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Digitales Oszilloskop
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Vorteile eines digitalen Oszilloskops Einmalige Signale können beliebig lang dargestell werden
Anzeige auf LCD Displays (kompakt)
Einfache Signalspeicherung und –verarbeitung und –analyse
Darstellung Punktdarstellung
Lineare Interpolation
Si-Interpolation
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Messungen an einem RC Glied
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
SPANNUNGSMESSUNG
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Kanal 1:
2.85 *20V/Div= 57V
Kanal 2:
1.6*10V/Div=16V
FREQUENZMESSUNG
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Kanal 1:
Periodendauer T
8,35 *200us/Div= 1670us
Frequenz f
f=1/T
f= 1/1670*10^-6= 599Hz
PHASENVERSCHIEBUNG
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Kanal 1 – Kanal 2
Zeitdifferenz der
Nulldurchgänge
1,6*200us/Div= 320us
Periodendauer T
8,35 *200us/Div= 1670us
1670us ……..360°
320us ……... X°
X= 360*320/1670= 69°
ELEKTRISCHE MESSTECHNIKStrommessung mit dem Oszilloskop
Das Oszilloskop ist ein Spannungsmessgerät, das in der Lage ist, Spannungen
über ihren zeitlichen Verlauf darzustellen. Der elektrische Strom kann daher nur
indirekt als Spannungsabfall an einem Messwiderstand gemessen werden.
Beispiel einer Messschaltung (Spannungsfehlerschaltung)
In dieser Messschaltung soll die Spannung und
der Strom über ihren zeitlichen Verlauf
gemessen werden.
Die elektrischen Werte der Lampe:
Spannung U: 12 V (Effektivwert)
Strom I: 150 mA
Widerstand R: 80 Ω
Berechnung des Messwiderstandes RM
Der Wert des Messwiderstandes RM richtet sich
nach dem Strom und nach der
kleinstmöglichsten Messbaren Spannung Umin.
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
In dieser Messschaltung wird der Stromverlauf der
Diode in Abhängigkeit der Spannung auf dem
Oszilloskop-Bildschirm dargestellt.
In dieser Schaltung gibt es ein paar
Besonderheiten, die beachtet werden sollten:
•Der Vorwiderstand RV dient der Strombegrenzung.
•Der Generator muss erdfrei sein.
Wenn nicht, muss er
über einen Trenntransformator betrieben werden.
•Der Generator darf mit seiner Erde nicht an das
Oszilloskop oder in der Schaltung angeschlossen
sein, da sonst der Messwiderstand RM
kurzgeschlossen wird.
•Der Kanal 1 (YI) muss invertiert betrieben werden,
damit das Signal das richtige Vorzeichen und die
Schwingung die richtige Lage bekommen.
Beispiel einer Messschaltung (Stromfehlerschaltung)
MessgrößenumformerOhmscher Spannungsteiler Kapazitiver Spannungsteiler
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
MessgrößenumformerStromteiler
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
MessgrößenumformerNachteile der Teilerschaltungen:
Neben dem Eigenverbrauch des Messgerätes zusätzliche
Wirkleistungsaufnahme der Teilerschaltung
Das Messwerk hat immer eine ohmsche Komponente. Kapazitive
oder induktive Teiler führen immer zu komplexen,
frequenzabhängigen Teilerverhältnissen.
Messwerte können nur verkleinert werden.
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Transformatorische WandlerSpannungswandler
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Ideales Übersetzungsverhältnis:
Voraussetzung:
Transformatorische WandlerStromwandler
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Ideales Übersetzungsverhältnis:
Voraussetzung:
Abweichungen:
1. Eigenverbrauch -> u2≠0
2. Magnetisierungsbedarf
3. Eisen- und Kupferverluste
Wandlerersatzschaltung
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Zeigerdiagramm
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Idealer Wandler U2≡U1
I2≡I1
Realer Wandler Amplitudenfehler
FU=U2-U1
FI=I2-I1
Phasenfehler
βu
βi
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
SPANNUNGSWANDLER
U2→U1 d.h. I2=0 I2=0
Der Spannungswandler wird im Leerlauf
betrieben!
Bürde hochohmig!
STROMWANDLER
I2→I1 d.h. Iμ=0 U2=0 Z=0 R2=0
X2σ=0
Der Stromwandler wird im Kurzschluß
betrieben.
Bürde niederohmig!
Niemals ohne Bürde betreiben→
Eisenbrand
Drehspulinstrument mit Gleichrichter
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Harmonische Größen
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Gleichrichtwert
Beachte: Bei periodischen Größe zeigt das
Messgerät das 1,11fache des Gleichrichtwertes an.
Operationsverstärker
Aufbau
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Schaltzeichen Alt Schaltzeichen Akuell
Idealer OPV – Realer OPV
KenngrößeIdealer
Operationsverstärker
Realer
Operationsverstärker
Verstärkungsfaktor V unendlich ca. 1.000.000
Eingangswiderstand Re unendlich Ω 1 ΜΩ bis 1000 MΩ
Untere Grenzfrequenz fmin 0 Hz 0 Hz
Unitity-Gain-Frequenz-
Bandbreiteunendlich Hz > 100 MHz
Gleichtaktverstärkung VGl 0 ca. 0,2
Gleichtaktunterdrückung G unendlich ca. 5.000.000
Rausch-Ausgangsspannung
Urausch
0 V ca. 3 µV
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Innenschaltung
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Invertierender Verstärker
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Nicht invertierender Verstärker
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Komperator
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Komperator mit Hysterese
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Impedanzwandler
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Summierverstärker
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Differenzverstärker
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Voraussetzung:
Differenzierer
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Integrierer
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Voraussetzung:
Uc=0 bei t=0
Sinusoszillator
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
AD Umsetzer (ADU)
Direkt vergleichende ADU
Messgröße wird mit einer Referenzspannung
verglichen.
Indirekt vergleichende ADU
Messgröße wird in eine Zwischengröße wie
Frequenz f oder Zeit t umgewandelt. Diese wird
danach durch auszählen gemessen!
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Einteilung nach Schrittzahl Parallel ADU
Es werden n-1 parallele Komperatoren verwendet. Es liegen sofort alle
n-Bits vor.
Wäge ADU Die Messung wird mittels sukzessive Approximation, bitweise
vorgenommen. Die Messung erfordert n-Teilschritte.
Zähl ADU Eine Vergleichsspannung wir in n-Schritten der Messspannung
angenähert. Im ungünstigsten Fall benötigt die Messung 2n Schritte.
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Parallel ADU (Simultan, Flash, word at time)
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Wäge ADU (Stufen, bit at time)
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Zähl ADU (level at time)
Dual slope converter
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
DA Wandler
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
DA Wandler mit R2R Netzwerk
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
SENSOREN zum Messen von
Weg
Kraft
Zeit
Temperatur
Spezial Sensoren
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Induktiver Wegmesssensor
(Wirbelstrom)
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Funktionsprinzip
Induktive Wegmesssensoren verwenden ein
hochfrequentes Magnetfeld das von einem
Hochfrequenz-Strom erzeugt wird, der die
Sensorkopfspule durchläuft. Wenn ein
Metallobjekt dieses Magnetfeld durchläuft,
wird durch elektromagnetische Induktion ein
Wirbelstrom senkrecht zum Magnetfluss auf
der Objektoberfläche erzeugt. Dadurch
ändert sich der Widerstand der
Sensorkopfspule. Induktive
Wegmesssensoren messen den Abstand
zwischen dem Sensorkopf und dem zu
erfassenden Objekt auf der Grundlage
dieses geänderten Schwingungszustands.
Wenn sich das Messobjekt dem Sensorkopf nähert wird die
Schwingungsamplitude kleiner und der Phasenunterschied zur Bezugs-
Wellenform wird größer. Durch die Erfassung der Amplituden- und
Phasenänderungen ermittelt der Sensor einen Wert, der in etwa
proportional ist zu der Abstandsänderung zwischen Sensorkopf und
Objekt. Je nach Objektmaterial werden die Ergebnisse digital aufbereitet
und mit Hilfe einer Präzisions- Linearisierungsschaltung berichtigt. Die
linearen Ausgabewerte sind proportional zu dem Abstand zwischen
Sensorkopf und Objekt.
ELEKTRISCHE MESSTECHNIKFunktionsprinzip 1
Wenn sich das Messobjekt dem Sensorkopf nähert, wird der
Wirbelstrom größer und die Schwingungsamplitude kleiner. Die
Schwingungsamplitude wird gleichgerichtet und die
Amplitudenänderungen in Gleichspannungsänderungen umgewandelt.
Mit der Linearisiererschaltung berichtigen diese Sensoren die Werte des
Verhältnisses Ausgangsspannung und Abstand zur Optimierung der
Linearität.
ELEKTRISCHE MESSTECHNIKFunktionsprinzip 2
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Effektive AnwendungMaßnahmen, um den Sensorkopf
wasserdicht zu machen
Induktive Wegmesssensoren messen den
Abstand zwischen dem Sensorkopf und
dem Objekt mit Hilfe eines Magnetfeldes.
Daher wird der Sensorbetrieb von
Metallobjekten nicht beeinträchtigt. Diese
Sensoren sind sehr widerstandsfähig
gegen Wasser, Staub und aggressive
Umgebungen, jedoch nicht vollständig
wasserdicht. Daher wird empfohlen, falls
der Sensor in Bereichen mit Gefahr von
Spritzwasser oder Ölspritzern eingesetzt
werden soll, folgende Maßnahmen zu
beachten:
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Funktionsprinzip
Halbleiterlaser-Wegmesssensoren und -messgeräte
Halbleiterlaser-Wegmesssensoren und -messgeräte enthalten ein
Lichtabgabeelement und einen positions-empfindlichen Detektor (PSD)
und messen Objekte mit dem Triangulationsverfahren. Als
Lichtabgabeelement wird ein Halbleiterlaser verwendet. Eine Linse
fokussiert den Lichtstrahl auf das Messobjekt. Das Objekt reflektiert das
Licht zurück durch die Linse und fokussiert es in einem Lichtpunkt auf
dem positionsempfindlichen Detektor (PSD). Der Lichtpunkt bewegt sich
gleichzeitig mit der Bewegung des Objekts. Das Messgerät ermittelt die
jeweilige Position des Objektes auf Basis der Lichtpunktbewegung.
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Oberflächenreflexion und Sensorkopf
Die von der Objektoberfläche reflektierten Lichtstrahlen umfassen diffus
reflektierende und gerichtete Bestandteile. Das Verhältnis der diffus
reflektierenden und der gerichteten Bestandteile richtet sich nach dem
Material oder der Oberfläche des Messobjekts. Ziele mit spiegelnde oder
glänzenden Oberflächen reflektieren hauptsächlich gerichtetes Licht. Die
hochauflösenden, ultragenauen Wegmessgeräte wurden für gerichtete
Lichtbestandteile entwickelt, da viele Messobjekte spiegelnde oder
glänzende Oberflächen aufweisen. Es sind jedoch auch Laser-
Wegmesssysteme für große Messabstände und diffus reflektierende
Objekte erhältlich.
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Sensorkopfkonfiguration
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
CCD-Laser-Wegmesssensor
Funktionsprinzip
Der CCD-Laser-Wegmesssensor arbeitet auf der Basis eines Triangulations-
Messverfahrens. Laser-Wegmesssensoren verwenden einen PSD oder einen
CCD als Komponente für die Lichtaufnahme. Das von einem Objekt reflektierte
Licht durchläuft die Empfängerlinse und wird auf dem PSD oder CCD fokussiert.
Der PSD ermittelt mit Hilfe der Lichtmengenverteilung des ganzen im
Lichtaufnahmeelement empfangenen Lichtstrahls das Mittel des Lichtpunkts und
erkennt dieses als Objektposition. Die Lichtmengenverteilung ist aber abhängig
von der Oberflächenbeschaffenheit des Objekts. Dies kann zu Schwankungen im
Messergebnis führen. Der CCD ermittelt Pixel für Pixel den Spitzenwert der
Lichtmengenverteilung des Lichtpunkts und erkennt diesen als Objektposition.
Damit ist der CCD in der Lage, zuverlässig sehr präzise Wegmessmessungen
durchzuführen, unabhängig von der Lichtmengenverteilung des Lichtpunkts.
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Verteilung der Lichtmenge des Lichtpunkts im Empfängerelement
ELEKTRISCHE MESSTECHNIK
Institut für Grundlagen der Elektrotechnik und MesstechnikUniversität Hannover - Skript zur Vorlesung
Grundlagen der elektrischen Messtechnik
Prof. Dr.-Ing. H. Haase Prof. Dr.-Ing. H. Garbe
Redaktion: Dr.-Ing. H. Gerth
Fakultät für Informations- Medien- und ElektrotechnikFachhochschule Köln - Institut für Nachrichtentechnik
Scriptum zur Vorlesung Messtechnik
Prof. Dr.-Ing. M. Silverberg
Prof. Dr.-Ing. J. Krah
Literaturverzeichnis