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Strom bewegt: Informationen und Ansprechpartner
ELEKTROMOBILITÄTS-KOMPASS FÜR DEN LANDKREIS BAUTZEN
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»LANDKREIS BAUTZEN ENGAGIERT FÜR ELEKTROMOBILITÄT«
3
Einleitung
Liebe Leserinnen und Leser,
Elektromobilität ist mehr als der Austausch von benzin- oder dieselbetriebener Fahrzeugen durch Elektrofahrzeuge. Sie hat viele Facetten und Einsatzbereiche: vom elektrisch unterstützten Fahrrad und dem privaten Elektro-Pkw über elektrisch angetrie-bene Linienbusse und Müllfahrzeuge bis hin zu selbstständig fahrenden Carsharing-Fahrzeugen und Lkw-Koordinierungssys-temen. Elektromobilität heute heißt Pionier sein – innovativ und nachhaltig mobil – und steht für Fortschritt und Entwicklung. Elektromobilität morgen heißt flexibel und unabhängig unter-wegs sein, modern sein. Sie bedeutet Vernetzung, Dynamik und Lebensqualität, ist Verkehrs- und Energiewende, hilft uns beim Erreichen der Klimaschutzziele und steigert die regionale Wertschöpfung. Elektromobilität fördert und verbessert unsere Mobilität. Dennoch steht der Elektromobilität ein Misstrauen gegenüber.
Die Reichweiten der Fahrzeuge sind nicht ausreichend!Stimmt - für Fahrzeuge, die vor 5 Jahren auf den Markt gekommen sind. Heute verfügen die Fahrzeuge über reale Reichweiten von 200 – 400 km – in den meisten Fällen auch im ländlichen Raum mehr als ausreichend für die täglichen Wege. Geladen werden kann meist ohne Umwege am Abend daheim oder zwischendurch an der stetig wachsenden Anzahl an Ladesäulen im Landkreis Bautzen.
Interesse? Fragen?Informationen zur Elektromobilität im Allgemeinen und in der Region finden Sie in dieser Broschüre. Auch konkrete Ansprech-partner für Fragen rund um Anschaffung und Fördermöglichkei-ten, technischen Standards oder Elektrifizierung von Unterneh-mensfuhrparks finden Sie auf den letzten Seiten.
Viel Spaß beim Lesen!Birgit Weber, Beigeordnete Landkreis Bautzen
4
Wissen zur Elektromobilität
Was ist Elektromobilität? 6
Was bringt Elektromobilität? 7
Wie ordnet sich die Elektromobilität in die neuen Mobilitätsbedürfnisse ein? 8
Nutzungsbereiche 9
Welche Lademöglichkeiten gibt es? 10 – 11
Wie wird geladen? 12 – 13
Wie lange braucht ein E-Pkw zum Aufladen? 14 – 15
Wer nutzt aktuell die Elektromobilität? 16
Bestandszahlen E-Pkw nach Nutzergruppen in Deutschland 17 Wie umweltfreundlich sind E-Fahrzeuge wirklich? 18 – 19
Technische Details 20
Welche E-Pkw werden häufig gekauft? 22 – 23
Was sind Pedelecs und welche Vorteile bieten sie? 24 – 25
Was fördert die Etablierung? 26
Kompetenzen in der Region 28 – 31
Impressum 30
Inhalt
5
6
Wissen zur Elektromobilität
Elektrisch betriebene Pkws sind: der rein batterieelektrische Pkw, der von außen aufladbare Plug-In-Hybrid und das Brennstoffzellenfahrzeug
Elektromotoren arbeiten hochgradig effizient und besitzen einen höheren Wirkungsgrad (80 – 90 %) als herkömmliche Verbrennungsmotoren (30 – 40 %)
WAS IST ELEKTROMOBILITÄT?
Ein Fahrzeug, egal ob Auto, Fahrrad oder Nutzfahrzeug, welches vollständig oder teilweise elektrisch angetrieben wird
Unterteilung der Fahrzeuge nach Antriebsarten:
Batterieelektrischbetriebenes Fahrzeug
E-M
otor Antrieb
Rekuperation
Strom
Brennstoffzellenfahrzeug
E-M
otor Antrieb
Antrieb
Brennstoffzelle
Rekuperation
H2
Plug-In-Hybrid
E-Motor
Benzintank
Batterie
Strom
Verbrenner- motor
7
WAS BRINGT ELEKTROMOBILITÄT?
Ziele:
Ökologische Alternative zu konventionellen Verbrennerfahrzeugen
Lebensqualität der Bevölkerung verbessern Nachhaltig Leben und die Umwelt schonen Senkung der verkehrsbedingten
Treibhausgasemissionen Klimaschutzziele erreichen und erfüllen
Verkehr aktuell:
Keine Reduktion des verkehrsbedingten CO2-Aus- stoß seit 2009 (16 Mio. t. mehr CO2-Emissionen)
Der Dieselverbrauch sorgte im Jahr 2006 für 4,8 Mio. t mehr Treibhausgase im Vergleich zum Vorjahr
Umstieg auf Benziner schafft dabei keine Abhilfe, da die Fahrzeuge einen höheren Kraftstoff- verbrauch haben und mehr CO2 pro km ausstoßen
Zum Erreichen der Klimaschutzziele muss der Straßenverkehr relevante Emissionseinsparungen beisteuern
Minderung:
Verkehrsbedingter CO2- und NOx-Ausstoß Feinstaubentstehung durch Verbrennungsprozess Unmittelbare Lärmbelastung Anteil motorisierter Individualverkehr
8
WIE ORDNET SICH DIE ELEKTROMOBILITÄT IN DIE NEUEN MOBILITÄTSBEDÜRFNISSE EIN?
Wissen zur Elektromobilität
Aufgrund der ganzheitlichen Verkehrsproblematik und der wachsenden Mobilitäts-bedürfnisse stellt eine 1-zu-1 Fahrzeugersetzung mit elektrischen Antrieben keine alleinige Lösung für das Erreichen klimaschutzpolitischer Ziele sowie der Mobilitätswende dar
Ausblick für den Landkreis Bautzen:
Gesamter motorisierter Verkehr
Verbleibender motorisierter Verkehr
Restverkehr
Elektromobilität wird in Form von Pedelecs einen hohen Verbreitungsgrad in der gesamten Bevölkerung erreichen
Die kombinierte Nutzung unterschiedlicher Mobilitätssysteme kann CO2 einsparen. Bedarfsorientierte Mobilitätsangebote spielen dabei vor allem im ländlichen Raum eine große Rolle
Park & Ride Plätze stellen durch die Verknüpfung vom ÖPNV mit dem privaten (E-)Pkw einen guten Standort für Ladeinfrastruktur dar
umweltverträgliche Abwicklung
ersetzen durch
umlagern
8
9
Fahrrad
Fahrräder, welche die Tretbewegung durch einen Elektromotor unterstützen, sogenannte Pedelecs, erfreuen sich in Deutschland großer Beliebtheit
2017 wurden 720.000 E-Fahrräder verkauft, was einem Verkaufsanteil von 19 % des Fahrradmarktes entspricht
Pkw
Bestandszahlen Deutschland (01.01.19): 83.175 rein batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge sowie 66.997 Plug-In-Hybride
23 verschiedene rein elektrische Modelle mit 37 Ausführungen von 13 Herstellern in Deutschland verfügbar
Lkw
Der bisher kaum vorhandene Markt beschränkt sich auf Teststrecken, -läufe oder -modelle
Beispiel: Oberleitungsteststrecke für Hybrid-Lkw auf der A5 in Hessen
Nutzfahrzeuge
Angebote am Markt aktuell gering, dennoch sind elektrifizierte Transporter oder bspw. Lastenräder bereits im Einsatz zu finden
Nationales Beispiel: Deutsche Post elektrifiziert mittelfristig die gesamte Zustellflotte (aktuell bereits viele Pedelecs und StreetScooter Work im Einsatz)
Neue Modelle angekündigt
NUTZUNGSBEREICHE
10
Wissen zur Elektromobilität
WELCHE LADEMÖGLICHKEITEN GIBT ES IM LK BAUTZEN?
Ladeinfrastrukturabdeckung 25 Ladestationen mit 71 Ladepunkten 65 % werden mit bis zu 11 kW betrieben und 35 % mit mindestens 22 kW 2 Autobahnraststätten sind mit 43 – 100 kW bedient
Versorgung außerhalb der Städte heute nicht attraktiv, da zu große Entfernungen zur nächsten Station zurückzulegen sind. Aktuelle LIS-Versorgung auf einen Blick unter: www.goingelectric.de/stromtankstellen
Innerstädtisch sind es durchschnittlich 1 – 2 km bis zur nächsten Ladesäule und im gesamten Landkreis sind es durchschnittlich 7 km
Anzahl der Ladepunkte
1
4
7
Ladeleistung
≤ 11 kW (AC)
22 - 43 kW (AC)
≥ 43 kW (DC)
Entfernung zur nächstenLadestation in km
< 1
1 - 2
3 - 5
6 - 10
10 <
Kreis Bautzen
Hintergrund: OpenStreetMap
Ladeinfrastruktur und deren
Erreichbarkeit im Landkreis Bautzen
DatengrundlageLadeinfrastruktur: Lemnet und GoingElectric,Stand 05/2018Routing: ShortestPath-Algorithmus basierendaus OSM-StraßennetzAdministrative Grenzen: Bundesamt fürKartographie und Geodäsie, 12/2016
11
LadebedarfPrivate Infrastruktur am Wohnort reicht hauptsächlich für den Alltag aus Öffentliche Infrastruktur ist wichtig für
Arbeitnehmer Pendler Gäste
LadebedarfNormales Laden (< 50 kW AC)
2 – 6 h Geeignet für längere Standzeiten Geringe Stromabnahmemenge an (halb-) öffentlicher Ladeinfrastruktur
Schnelles Laden (≥ 50 kW DC) 20 – 40 min Hauptsächlich Zwischenladen bei Absolvierung längerer Distanzen Hohe Stromabnahmemenge
Mittlere Distanz zurnächsten Ladestation in km
< 2
3 - 4
5 - 6
7 - 9
10 - 13
Kreis Bautzen
Hintergrund: OpenStreetMap
Erreichbarkeit von Ladeinfrastruktur
im Landkreis Bautzen
DatengrundlageLadeinfrastruktur: Lemnet undGoingElectric, Stand 05/2018Routing: ShortestPath-Algorithmusbasierend aus OSM-StraßennetzAdministrative Grenzen: Bundesamt fürKartographie und Geodäsie, 12/2016
12
Wissen zur Elektromobilität
WIE WIRD GELADEN?
Schuko
In jedem Haushalt verfügbar Jeder E-Pkw kann mit ihm laden Dreipolig und einphasig 2,7 kW; bis 16 A (Haushaltssteckdose 13 A)
Typ-2-Stecker
Europäischer Normalladestandard Jeder moderne E-Pkw kann mit ihm laden Wechselstromladung Drei- bis fünfpolig und ein- bis dreiphasig Bis 43,5 kW; bis 63 A
CHAdeMO
Japanischer Schnellladestandard Asiatische und französische Pkw-Hersteller
nutzen ihn Gleichstromladung (Schnellladung) Bis 50 kW aktuell, höhere Leistung realisierbar
CCS
Europäischer und amerikanischer Schnellladestandard
Pkw-Hersteller wie BMW, Daimler, Opel oder VW nutzen ihn
Gleichstromladung (Schnellladung) Bis 50 kW aktuell, höhere Leistung realisierbar
13
RFID-Karte Kontaktlose Chip- oder
Transponderkarte Flächendeckend
vorhanden
Plug‘n‘Charge Freigabe Ladesäule
durch Vehicle-ID
Smartphone App Anmeldung und Bezahl-
vorgang an der Säule per Smartphone
Sonstige Z. B. NFC, Hotline-Anruf,
Login mittels Codes
Um einen Ladevorgang starten zu können, muss die Ladesäule zunächst freigeschaltet werden. Dafür gibt es verschiedene Authentifizierungsmedien:
13
14
Wissen zur Elektromobilität
WIE LANGE BRAUCHT EIN E-PKW ZUM AUFLADEN?
Durchschnittlich sind 11 – 22 kW an deutschen Ladesäulen anliegend Sollte die Reichweite einmal nicht ausreichen, lassen sich etwa die letzten 10 km
bis zum Ziel in wenigen Minuten nachladen Die Ladedauer ist abhängig von der Ladeleistung: je höher die Ladeleistung,
desto schneller das Aufladen Nicht alle Fahrzeuge können mit 50 kW Gleichstrom laden
248 4 2
2:02 Std
4120
9
6:25 Std
2:03 Std
1:01 Std
27
0
50
100
150
200
250
300
350
400
3,7 kW 11 kW 22 kW 50 kW
Zeit
in M
inut
en
Ladeleistung in Kilowatt
Ladedauer des BMW i3 für 10, 50 und 150 km Reichweite
10 km 50 km 150 km
DCAC
15
WIE LANGE BRAUCHT EIN E-PKW ZUM AUFLADEN?
2224
34
2426
7 811
8 9
4 4 6 4 42 3 2
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Renault ZOE R90(22 kWh)
BMW i3(42,2 kWh)
Tesla Model S(75 kWh)
VW e-Golf(35,8 kWh)
Smart fortwo(17,6 kWh)
Zeit
in M
inut
en
Ladedauer für 10 Kilometer Reichweite
3,7 kW 11 kW 22 kW 50 kW
1:48 Std1:02 Std
1:50 Std
2 Std2:10 Std
36 4157
40 44
18 2029
20 229 13 11
020406080
100120140160180
Renault ZOE R90(22 kWh)
BMW i3(42,2 kWh)
Tesla Model S(75 kWh)
VW e-Golf(35,8 kWh)
Smart fortwo(17,6 kWh)
Zeit
in M
inut
en
Ladedauer für 50 Kilometer Reichweite
3,7 kW 11 kW 22 kW 50 kW
5:24 Std6:05 Std
8:31 Std
6 Std6:29 Std
1:49 Std 2:03 Std2:58 Std
2:01 Std 2:11 Std
54 1:01 Std1:24 Std
1:01 Std 1:05 Std27 38 33
0
100
200
300
400
500
600
Renault ZOE R90(22 kWh)
BMW i3(42,2 kWh)
Tesla Model S(75 kWh)
VW e-Golf(35,8 kWh)
Smart fortwo(17,6 kWh)
Zeit
in M
inut
en
Ladedauer für 150 Kilometer Reichweite
3,7 kW 11 kW 22 kW 50 kW
16
Wissen zur Elektromobilität
WER NUTZT AKTUELL DIE ELEKTROMOBILITÄT?
Private Nutzer
Wohnort oft kleinstädtisch bis ländlich (50 %) E-Pkw-Besitzer haben oft weitere Pkws im Haushalt (80 %) Besitzen Photovoltaikanlage (45 %) Erhöhtes Umweltbewusstsein (84 %) Netto Haushaltseinkommen zwischen 2.000 – 4.000 € (46 %) Hochschulabschluss (50 %)
Gewerbliche Nutzer
2/3 der E-Pkw Besitzer sind Kleinunternehmen (< 49 MA) Nutzung unabhängig von Branche und Unternehmensstandort
17
BESTANDSZAHLEN E-PKW NACH NUTZER-GRUPPEN IN DEUTSCHLAND 2013 – 2016
0
5.000
10.000
15.000
20.000
25.000
30.000
35.000
40.000
2013 2014 2015 2016 2017
Bestandszahlenzum01.Januar
Gesamt privat gewerblich
Typische Nutzungshemmnisse
Hohe Kaufpreise Reichweitenängste Befürchtete Technikprobleme Zukunftssicherheit der Technologie
Typische Motivationsgründe der Nutzung
Interesse an innovativer Fahrzeugtechnologie Reduzierung der Umweltbelastung Günstigere Energiekosten pro km Vorbildwirkung gegenüber Dritten
privat
gewerblich
Gesamt
Abbildung: Bestandszahlen EV nach Nutzergruppen in Deutschland 2013 – 2016, (Quelle: Kraftfahrtbundesamt)
18
Wissen zur Elektromobilität
Erneuerbar Steinkohle Braunkohle Atomkraft Gas
WIE UMWELTFREUNDLICH SIND E-FAHRZEUGE WIRKLICH?
Lokal sorgen E-Pkws für Emissionsfreiheit. Damit sie in der Gesamtbilanz positiv abschneiden, kommt der Verwendung von Ökostrom eine hohe Bedeutung zu.
Quelle: Burger, B. 2018, Stromerzeugung in Deutschland in 2017. Fraunhofer ISE. Annahme: 20% Elektroautos im deutschen FahrzeugbestandQuelle: AG Energiebilanzen 2014, Energiebilanz, diverse Jahrgänge
Dazu muss die Gesamtbilanz betrachtet werden
Klimabilanz beinhaltet Emissionen: Bei der Fahrzeug- und Batterieherstellung Bei der Fahrzeugnutzung (Bremsen- und Reifenabrieb, etc.) Beim Recycling Bei allen Bereit- und Herstellungsprozessen des Stroms
Anteile an der Stromerzeugung 2017
in Deutschland
Prognose Anteile an der Stromerzeugung 2040
in Deutschland
39 %
15 %
24 %
13 %
9 %
55 %
10 %
17 %
18 %
19
Die Klimabilanz eines Elektrofahrzeuges ist abhängig von der Herkunft des verwendeten Stroms
Wird ein Oberklasse-E-Pkw mit dem deutschen Strommix geladen, kann ein vergleichbares Dieselfahrzeug, aufgrund des geringeren CO2-Ausstoß bei der Herstellung und dem Recycling, über die Lebensdauer hinweg ggf. eine bessere CO2-Bilanz aufweisen Bei rein batterieelektrischen Kompaktwagen amortisiert sich der erhöhte
CO2-Ausstoß von Herstellung und Recycling im Vergleich zum Diesel bereits nach 57.000 km (Strommix) bzw. 23.000 km (regenerativer Strom) Laufleistung Beim Vergleich mit einem Benziner liegt diese Grenze bereits bei 45.000 km
(Strommix) bzw. 21.000 km (regenerativer Strom) Laufleistung
CO2 Außstoß (kg) Autoproduktion/Recycling
CO2 (kg) Kraftstoffbereitstellung (Well-to-Tank)
CO2 (kg) Strombereitstellung (Well-to-Tank)
CO2 (kg) Verbrauch beim Fahren (Tank-to-Wheel)
Quelle: ADAC 2018, Elektro, Gas, Benzin, Diesel & Hybrid: Die Ökobilanz unserer Autos
0 kg CO2 5000 10.000 15.000 20.000 25.000 30.000
Klimabilanz am Beispiel Kompaktwagen bei 150.00 km Laufleistung
Strommix
100% regenerativ
Strommix
100% regenerativ
Benzin
Diesel
Plug-In-Hybrid
Elektro
Hybrid
20
WELCHE VERKEHRSMITTEL SIND AM UMWELT-FREUNDLICHSTEN?
Treibhausgase sind CO2, CH4 und N2O zusammengenommen Die Auslastung der Verkehrsmittel spielt ebenfalls eine Rolle
Annahmen:
Der Pkw ist mit 1,5 Personen besetzt Bahn und Pedelec beziehen ihre Energie aus dem deutschen Strommix Durch langanhaltende, konstante Geschwindigkeiten sinken die Emissionen
des Fernverkehrs Der Busverkehr weist aufgrund der höheren Auslastung geringere Emissionen
pro Personenkilometer auf
Schlussfolgernd sind Rad und Pedelec sowie ÖPNV/SPNV dem Pkw bezüglich der Klimabilanz weit überlegen
Quelle Umweltbundesamt 2018
0%
20%
40%
60%
80%
100%
0
50
100
150
200
250
PKW Fahr-rad
Pedelec Bus,nah
Bahn,nah
Bus,fern
Bahn,fern
Flug-zeug
Ausla
stun
g
CO2
Äqui
vale
nt g
/Pkm
Treibhausgase (ohne Herstellung & Recycl ing) Auslastung
Wissen zur Elektromobilität
21
TECHNISCHE DETAILS
Lithium-Ionen-Akkus bestehen aus Lithium, Kobalt, Kohlenstoff, Grafit und Nickel
Vorteile Lithium Nachteile Lithium
+ Verträgt viele Ladezyklen (kein Memory-Effekt)
– Preisverhandlungsmacht durch Monopolstellung der Zulieferer
+ Hohe Energiedichte, Leistungs- fähigkeit und Wirkungsgrad
– Recyceln der Batterien nur unter hohem Aufwand möglich
Hochvoltbatterie wird entladen – mit verstärkem Einsatz
des E-Motors
Hochvoltbatterie wird rekuperativ geladen
Rekuperation
Energierückgewinnung aus Bremsvorgang Energieersparnis von bis zu 20 % möglich Funktion:
Bei fehlender Betätigung des Gaspedals schaltet sich die Motorbremse zu Reibungsbremsen kommen bei starkem Bremsen zum Einsatz Generatoren werden aktiviert und bremsen Pkw aufgrund der benötigten
Energie für die Stromerzeugung Der generierte Strom wird der Pkw-Batterie zugeführt
21
22
Wissen zur Elektromobilität
WELCHE PKW WERDEN HÄUFIG GEKAUFT?
Die meist verkauften rein elektrisch betriebenen Pkw in 2018 sind bisher:
ModellZulassungs-zahlen 2018/
01 – 09 *
3,7 kW 22 kW 50 kW
Renault ZOE 3.760 15,5 h 2,65 h 65 min(43 kW)
VW e-Golf 3.572 7 h 5,5 h (max. 7,2 kW) 30 min
smart fortwo electric drive 3.318 6 h 0,8 h -
Kia Soul EV 2.786 7,5 h 4,5 h(max. 6,6 kW) 30 min
BMW i3 BEV 2.629 7,5 h 2,45 h(max. 11 kW) 40 min
smart forfour electric drive 1.928 6 h 0,8 h -
Nissan Leaf 1.503 10 h 4 h 30 min
Tesla Model S 1.058 25 h 5 h SC: 36 min
Hyundai Ioniq Elektro
1.032 8 h 4,5 h(max. 6,6 kW) 30 min
VW e-up! 741 6 h 6 h (max. 3,6 kW) 30 min
Ladeleistung und -dauer
* Zulassungen beziehen sich auf alle Batterieausführungen.
23
Realistische Reichweite in km
Batteriekapa-zität in kWh
Lieferzeiten von bis in Monaten
Preis ab € (brutto) Sitzplätze
300 41 4 – 6 26.100 4
180 35,8 5 – 8 35.900 5
130 17,6 5 – 6 21.940 2
150 30 3 – 4 29.940 5
150 33 2 – 4 37.550 4
130 17,6 5 – 6 22.600 4
285 40 6 – 10 31.950 5
450 – 500 100 4 – 6 71.399 5
240 28 <= 12 31.635 5
119 18,7 5 – 6 26.900 4
Pkw-Daten *
* Die Fahrzeugdaten beziehen sich auf die angegebene Batteriekapazität. Andere Ausführungen sind ebenfalls möglich.
24
WAS SIND PEDELECS UND WELCHE VORTEILE BIETEN SIE?
Pedelec S-Pedelec E-Bike
Antrieb Tretabhängiger Antrieb
Tretabhängiger Antrieb
Tretunabhängiger Antrieb
Motorleistung 250 Watt 500 Watt 4.000 Watt
Unterstützung bis 25 km/h 45 km/h 45 km/h
Fahrzeugtyp Fahrrad Kleinkraftrad Kleinkraftrad
Versicherung Nein Ja Ja
Führerschein Nein Ja Ja
Vorteile von Pedelecs
Höhenunterschiede sind leichter zu bewältigen Längere Distanzen sind möglich (z. B. 20 km Pendelweg) Bewegung im (Arbeits-)Alltag, ohne aus der Puste zu kommen Entlastung des Straßenverkehrs zu Hauptverkehrszeiten
Pedelecs erweitern die Nutzungsmöglichkeiten des Fahrrads
Die Reichweite der Motorunterstützung ist von verschiedenen Faktoren wie Außentemperatur, Unterstützungsgrad und Steigung abhängig
Mit einem Mittelklassepedelec sind jedoch mindestens 30 – 50 km Reichweite pro Akkuladung möglich
Der Akku kann problemlos an jeder Haushaltssteckdose geladen werden
Wissen zur Elektromobilität
25
20072008
20092010
20112012
20132014
20152016
20172018
Verkaufte E-Bikes in Deutschland pro Jahr
Umweltverträgliche, leise und platzsparende Alternative zum Pkw
Pedelecs sind lokal emissionsfrei Alternative, um der Dominanz des motorisierten Individualverkehrs
im (Landkreis Bautzen) entgegenzusteuern Treibhausgasemissionen der Akku-Herstellung amortisieren sich
nach rund 100 km Verringerte Geräuschemissionen
Weitere Vorteile
Einzugsbereiche von Bahnhöfen und ÖPNV werden erweitert Gesetzliche Gleichstellung von Dienstfahrrädern und -wagen Einsparpotenzial für Arbeitgeber im Gesundheits- und Flächenverbrauchssektor Vielseitige Einsatzmöglichkeiten von Lastenrädern im Wirtschafts-
und Transportverkehr
Verkaufte E-Fahrräder in Deutschland pro Jahr
70.000
720.000
1.000.000
26
WAS FÖRDERT DIE ETABLIERUNG?
Umweltbonus bei Zulassung bis 30.06.2019 4.000 € bei rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen 3.000 € bei Plug-In-Hybriden
Zum Beispiel am Point of Interest/ Point of Sale
Bei Kompaktwagen amortisiert sich der erhöhte CO2-Ausstoß bei der Produktion, im Vergleich zum Diesel, bereits nach 57.000 km (Strommix) bzw. 23.000 km (regenerativer Strom) Laufleistung im Jahr
Ab 20.000 km im Jahr ist ein elektrischer Kleinwagen bereits günstiger als ein vergleichbarer Verbrenner
Kann durch Kommunen ermöglicht werden
Wirtschaft- lichkeit
positive Umwelt- bilanz
Kostenloses Laden
Kostenloses Parken
Elektro- mobilität
Kaufprämie
Wissen zur Elektromobilität
27
Unterstützung durch Ansprechpartner in der
Region finden Sie auf den nächsten Seiten!
28
Kompetenzen in der Region
Gesellschafter: Freistaat Sachsen (51%); SAB (49%)
Sächsisches Kompetenzzentrum Energie: unabhängige Beratung zu erneuerbaren Energien, Energie- effizienz und nachhaltiger Energie- versorgung
für Unternehmen, Kommunen, Haushalte, Schulen, …
Initiierung von Lösungsstrategien sowie Begleitung von Modellprojekten und Verbundvorhaben
Einbeziehung von Fördermöglich- keiten (Freistaat Sachsen, Bund, EU)
Weiterbildungsprogramme und Öffentlichkeitsarbeit
Netzwerkbildung (mit Innungen, EVUs, Verbänden, …)
Kompetenzstelle Effiziente Mobilität Sachsen
Koordinierung sächsischer Aktivitäten Ausrichtung von Entwicklungsprojek-
ten an Vorgaben und Zielen des Bun- des und des Freistaates Sachsen
Suche nach Partnern und Fördermitteln Unterstützung bei der Durchführung Fachveranstaltungen und Vernetzungs-
events Öffentlichkeitsarbeit (Broschüren,
Pressarbeit, Messen, …) Anbahnung von Testmöglichkeiten Ergebnistransfer
Anschrift:Pirnaische Straße 901069 Dresden
Internetadresse:www.saena.de
Ansprechpartner:Björn Wagner
Telefon: +49 351 4910-3179
E-Mail:[email protected]
SÄCHSISCHE ENERGIEAGENTUR – SAENA GMBH
29
Die Energieagentur des Landkreises Bautzen unterstützt private und öffentli-che Akteure im Landkreis bei der Nutzung erneuerbarer Energiequellen und der Verbesserung der Energieeffizienz. Die Energieagentur arbeitet im Auftrag der Landkreisverwaltung. Sie wird durch das Technologie- und Gründerzentrum Baut-zen betrieben.Die Energieagentur beteiligt sich an der Umsetzung des regionalen Energie- und Klimaschutzkonzeptes der Region Oberlausitz-Niederschlesien. Gleichzeitig orientiert sie sich an den Energie- und Klimaschutzprogrammen des Bundes und des Freistaates Sachsen. Die Beratung zu aktuellen Energiefragen und die Unterstützung bei der Erarbei-tung von Förderanträgen sind wichtige Arbeitsschwerpunkte. Dabei kooperiert die Energieagentur des Landkreises mit der Sächsischen Energieagentur – SAENA GmbH und einem regionalen Netzwerk von Energieberatern. Die Energieagentur betreibt eine rege Öffentlichkeitsarbeit. Dazu werden die eigene Internetseite, regelmäßige Presseartikel und öffentliche Veranstal-tungen genutzt. Gemeinsam mit regio-nalen Energieversorgern, der Staatlichen Studienakademie Bautzen und weiteren Partnern wird jährlich ein Energieforum
zu technischen und energiepolitischen Themen durchgeführt. Die Energieagentur erfasst jährlich die Entwicklung der Nutzung erneuerbarer Energiequellen im Landkreis. Im Abstand von zwei Jahren wird eine auf den Land-kreis bezogene Treibhausgasbilanz für die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr erstellt.
Ihr unabhängiger Ansprechpartner zu Energiefragen im Landkreis Bautzen
ENERGIEAGENTUR DES LANDKREISES BAUTZEN
Anschrift:Preuschwitzer Straße 2002625 Bautzen
Öffnungszeiten:Mo – Fr jeweils von 8 bis 16 Uhr
Internetadresse:www.tgz-bautzen.de/energieagentur
Telefon: +49 3591 380 2100
E-Mail:[email protected]
30
IMPRESSUM
Wissen zur Elektromobilität
Herausgeber:Landkreis BautzenKreisentwicklungsamtBahnhofstraße 902625 Bautzen
Technische Universität Dresden01062 Dresden
Bildmaterial: Anja Fath, Pixabay, Mandy Münzner, unsplash
Erschienen: Dezember 2018
Die Broschüre ist im Rahmen der Erarbeitung des Elektromobilitätskonzep-tes Landkreis Bautzen erstellt worden, welches im Rahmen der Förderricht-linie Elektromobilität vor Ort durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Umsetzung des Förderrichtlinie wird von der NOW Nationale Organisation Wasserstoff-und Brennstoff- zellentechnologie koordiniert.
31
PLATZ FÜR NOTIZEN