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Elisabeth Lukas Vom Sinn des Augenblicks

Elisabeth Lukas Vom Sinn des Augenblicks · rapie«, Alfred Adler, an und beschäftigte sich wäh-rend seines Medizinstudiums intensiv mit dessen Individualpsychologie. Hier fand

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Meinen PerchtoldsdorferFreundinnen und Freunden

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Vom Sinn desAugenblicks

Facetten erfülltenLebens

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Quellennachweis:S. 35: Hermann Hesse, Den Glauben, dass uns kein Glück

oder Unglück geschieht. Aus: Lektüre für Minuten. Brief vom21.2.1930. © Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1975

ISBN 3-466-36606-21. Auflage 2002

© 2002 by Kösel-Verlag GmbH & Co., MünchenPrinted in Germany. Alle Rechte vorbehalten

Druck und Bindung: Kösel, KemptenUmschlaggestaltung: Kaselow Design, München

Umschlagmotiv: Corbis Stock Market/Lester Lefkowitz

Gedruckt auf umweltfreundlich hergestelltem Werkdruckpapier(säurefrei und chlorfrei gebleicht)

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Inhalt

Die Logotherapie Viktor E. Frankls –ein Überblick

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Fünf heilbringende Gewohnheiten21

Die Sonnenseiten des Lebens bejubeln47

Die Nachtseiten des Lebens durchstehen71

Wie man aus »Fallgruben« herauskommt91

Zwei Geschichten als Lehrmeister115

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Die LogotherapieViktor E. Frankls

Ein Überblick

Viktor E. Frankl, der Begründer der »DrittenWiener Schule der Psychotherapie«, der so ge-nannten Logotherapie, lebte von 1905 bis 1997 inWien. Bereits in seiner Gymnasialzeit stand er mitdem Begründer der »Ersten Wiener Schule derPsychotherapie«, Sigmund Freud, in engem Kon-takt. Doch erweckte dessen psychoanalytischeDenkweise seine Kritik: Sie war ihm zu einseitig,festlegend und nihilistisch. Frankls Auffassung zu-folge lassen sich vor allem spezifisch humane Phä-nomene wie Liebe, Glaube, Ethik, künstlerischesoder wissenschaftliches Interesse nicht auf derTriebebene erklären, ohne sie misszuverstehen.

Deshalb schloss sich Frankl alsbald dem Begrün-der der »Zweiten Wiener Schule der Psychothe-rapie«, Alfred Adler, an und beschäftigte sich wäh-rend seines Medizinstudiums intensiv mit dessenIndividualpsychologie. Hier fand er zwar eine Er-gänzung des reinen Kausalitätsdenkens – woher

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seelische Krankheiten kommen? – um den Aspektder Finalität – worauf seelische Krankheiten abzie-len? –, aber er vermisste immer noch eine demMenschen angemessene Motivationslehre.

Erst eigene Kontrolluntersuchungen an seelischgesunden Menschen bestätigten ihm, was er längstintuitiv erfasst hatte, nämlich des Menschen ur-gründliches Ausgerichtet- und Hingeordnetseinauf Sinn. Glückendes menschliches Leben findetweder im Horizont ungehindert lustvoller Trieb-befriedigung noch im Horizont machtstrotzend so-zialer Positionen statt. Es bedeutet viel eher ein Le-ben, erfüllt von sinnvollen Aufgaben, die innerlichbejaht werden, und an die man sich freiwillig undfreudig hingibt.

»Während die Lust eine Nebenwirkung der Sinnerfüllungist, ist die Macht insofern ein Mittel zum Zweck, als dieSinnerfüllung an gewisse gesellschaftliche und wirtschaftlicheVoraussetzungen gebunden ist. Wann aber ist der Menschauf die bloße Nebenwirkung ›Lust‹ bedacht, und wann be-schränkt er sich auf das bloße Mittel zum Zweck, ›Macht‹genannt? Nun, zur Ausbildung des Willens zur Lust bzw.des Willens zur Macht kommt es jeweils erst dann, wennder Wille zum Sinn frustriert wird, mit anderen Worten,das Lustprinzip ist nicht weniger als das Geltungsstrebeneine neurotische Motivation. Und so lässt sich denn auchverstehen, dass Freud und Adler, die ihre Befunde doch anNeurotikern erhoben hatten, die primäre Sinnorientierungdes Menschen verkennen mussten.«1

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In den 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts ent-wickelte Frankl auf der Basis seiner neuen Erkennt-nisse seine sinnzentrierte Psychotherapieform. Siekonnte, um nur ein Beispiel herauszugreifen, enor-me Erfolge bei der Bekämpfung der damals ver-breiteten »Arbeitslosigkeitsneurose« verbuchen, diesich in Massendepressionen und vielfachen Ver-zweiflungstaten äußerte. Natürlich war es ihm alsPsychiater und Neurologen nicht möglich, davonbetroffenen Patienten Arbeit zu verschaffen. Dochgelang es ihm oft, ihnen aufzuzeigen, dass sie sichauf irgendeine Weise sinnvoll engagieren konnten,ehrenamtlich oder caritativ, und dass ihr Wert undihre Würde als Person an keinerlei äußere Bedin-gung geknüpft waren, sondern sich darin kundtaten, mit welcher inneren Haltung sie sich auf ihreBedingungen einstellten. Das Bild vom »unbeding-ten Menschen«2 entstand.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde Franklin die Zwangslage versetzt, dieses Bild selbst zu le-ben. Er verbrachte drei Jahre in vier Konzentra-tionslagern und verlor seine gesamte Familie. Eswar zugleich der Prüfstein seiner jungen Lehre,denn auch in dieser Zeit, die kaum lustvoll war,und in der er nicht gerade eine Machtposition innehatte, zweifelte er niemals am Sinn seines Lebensund der Möglichkeit, diesen konkret und augen-blicksbezogen zu verwirklichen; was ihm alle Tor-turen überstehen half. Jahrzehnte später wurde inamerikanischen Studien an Vietnamkriegsvetera-

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nen nachgewiesen, dass der »Wille zum Sinn«(Frankl) tatsächlich ein »survival value«, eine Über-lebensquelle ist, weil geheimnisvolle Energien imMenschen frei gesetzt werden, sobald und solangeum ein Wozu gewusst wird.

Derartige Kräfte nicht nur zum Überleben, son-dern allgemein zur Gesundung und zur Überwin-dung von seelischen Barrieren nutzbar zu machen,ist das zentrale Anliegen der Logotherapie bis zumheutigen Tag geblieben.

Wie sieht der Franklsche Gedankenansatz in derPraxis aus?

Man könnte sagen: Er bleibt dicht am Kern desmenschlichen Wesens dran. Da ist ein Wesen, dasnach Sinn und Letztsinn forscht, das permanentüber sich hinausspürt und hinausfragt, das mitunterechter, selbstvergessener Liebe fähig ist. Ein wun-derbares Wesen, allerdings mit chronisch-neuroti-scher Schieflage. Diese – wie etwa das von Freudund Adler beobachtete Lust- und Geltungsstreben –entstammt stets einer egozentrischen Motivation.»In der neurotischen Existenz rächt sich an ihr sel-ber die Defizienz ihrer Transzendenz«, formulierteFrankl3 sehr weise.

Die »Rache« der Egozentrik besteht nun darin,dass sie unausweichlich Angst erzeugt, nämlichAngst um das eigene Ich, das eben zu wenig Lustund Anerkennung ernten könnte, das versagen undsich blamieren könnte, das irgendwie beschädigtund verletzt werden könnte, oder das Zuwendung

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und Geborgenheit einbüßen könnte. Sämtlicheangstneurotischen Entgleisungen, zwangsneuroti-schen Rückversicherungsmechanismen, hysteri-schen Erpressungsmanöver, sexualneurotischenVerkrampfungen und psychosomatischen Störun-gen offenbaren beim näheren Hinsehen massiveÄngste des Kranken vor sich und um sich selbst, indenen er sich verfangen hat, und auf die er – je nachNaturell – regressiv, aggressiv, depressiv oder de-monstrativ reagiert.

Eine logotherapeutische Behandlung strebt in-folgedessen die Wiederherstellung der »Transzen-denz der Existenz« mittels gezielter Stärkung desWillens zum Sinn an. Dazu wird gemeinsam mitdem Kranken nach zweierlei Ausschau gehalten:

1. nach seinen körperlich-seelischen Talenten und Ga-ben (= seinen Verwirklichungsfähigkeiten) und

2. nach verwirklichungswürdigen Aufgaben in seinemUmfeld, die exakt solche Talente und Gaben erfor-dern würden und daher zu den »genuin seinen« zäh-len könnten.

Das gemeinsame Ausschauhalten lenkt die Auf-merksamkeit des Kranken bei Punkt 1 auf vorhan-dene Potenzen und Ressourcen in seiner gegenwär-tigen Verfasstheit, die (vielleicht brach, aber den-noch) zur Aktivierung bereit liegen. Bei Punkt 2geht es um Aspekte einer besseren gesamtmenschli-

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chen Zukunft, die auf die Wirkungsbereitschafteinzelner Personen angewiesen ist. Diese Kombi-nation erzeugt eine gesunde Spannung bis hin zumErlebnis persönlichen Angefordert- und Gemeint-seins. Frankl sprach vom »Sinnanruf der Situation«,der an jeden (auch an jeden Kranken) ergeht, undder, wenn ihm Folge geleistet wird, jeden (auch je-den Kranken) über sich selbst und seine neuroti-schen Ängste hinauswachsen lässt.

Man beachte: In der erwähnten Konstellation istdas Folgeleisten wegen Punkt 1 immer machbar –liegt also jenseits der typisch neurotischen Ausrede»Das kann ich nicht!« – und wegen Punkt 2 immerin einem übergeordneten Interesse – löst also den Kran-ken aus der egozentrisch-angstproduzierenden Um-klammerung eines »Was bringt’s mir?«, wodurch ersanft an die Schwelle seiner eigenen Freiheit undVerantwortung herangeführt wird. Sich seinerFreiheit und Verantwortung bewusst zu sein, ist je-doch beinahe schon synonym mit: nicht mehr see-lisch krank zu sein.

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Auf der Kissinger Psychotherapiewoche 1991 istfolgendes Gesprächsfragment aus einer psychothe-rapeutischen Sitzung als vorbildhaft dargestelltworden:

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Klient: »Ich möchte meine Studienrichtung wechseln.«Berater: »Gibt es dabei Probleme?«Klient: »Mein größtes Problem besteht darin, mein Vorha-

ben meinem Vater mitzuteilen.«Berater: »Haben Sie das bereits versucht?«Klient: »Ich wollte es und bin mit äußerst gemischten Ge-

fühlen zu meinem Vater gegangen. Doch als ichbegann, ihm meine Absicht zu erläutern, hat erüberhaupt nicht zugehört und sofort losgepoltert,dass er Studienabbrecher prinzipiell verachte, etc.Daraufhin bin ich wortlos aus dem Zimmer ge-rannt.«

Berater: »Sie hielten einen weiteren Dialog mit Ihrem Va-ter für überflüssig und haben sich in ohnmächtigerWut zurückgezogen?«

Klient: »Ja, stimmt genau!«

Der obige Gesprächsverlauf ist als erfolgreich dekla-riert worden, weil sich der Klient vom Berater of-fenbar gut verstanden gefühlt hat. Es fragt sich bloß,ob dem Klienten mit der Empathie eines Außenste-henden tatsächlich nachhaltig geholfen war. ImRahmen einer logotherapeutischen Kriseninterven-tion wäre im Unterschied dazu der reichlich sugges-tive Kommentar: »Sie hielten einen weiteren Dialogmit Ihrem Vater für überflüssig und haben sich inohnmächtiger Wut zurückgezogen« unterblieben.Stattdessen wäre ungefähr so fortgesetzt worden:

Berater: »Sagen Sie, was spricht eigentlich für einen Stu-dienwechsel?«

Dadurch hätte sich das Gespräch bald nicht mehrum das getrübte Vater-Sohn-Verhältnis, sondern

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um ein Abwägen der Sinnhaftigkeit des geplantenStudienwechsels gedreht. Der Klient hätte alle Ar-gumente aufzählen können, die ihm einen Stu-dienwechsel begehrlich erscheinen ließen, und derBerater hätte sie vorurteilslos mit ihm durchdisku-tiert. Geendet hätte das Gespräch im günstigerenFalle mit der Empfehlung:

Berater: »Ich sehe, vieles spricht bei Ihnen für einen Studien-wechsel. Deshalb sollten Sie ihn unbeirrt wagen,auch wenn Ihnen der eine oder andere Stolpersteinin den Weg gelegt wird. Lassen Sie sich durch nichtsirritieren. Informieren Sie Ihren Vater – ggf. schrift-lich – über die neue Entwicklung, seien Sie höflich,bitten Sie um sein Verständnis und stürzen Sie sichmit Elan in das Fach Ihrer Zuneigung.«

Der Klient wäre also nicht mit seiner ohnmächti-gen Wut auf den Vater, sondern mit dem Schwungseiner Begeisterung für das Alternativstudium kon-frontiert worden. Es hätte ihn die Annahme ge-stärkt, dass er genügend Kraft in sich trage, um not-falls über den Widerstand von zehn »Gegnern« hin-wegzukommen, wenn er nur überzeugt ist vomSinn dessen, worauf er sich zubewegt. Dies hätte –als Nebeneffekt – vielleicht sogar den abweisendenVater allmählich überzeugt, dass sein Sohn einevernünftige Entscheidung traf. Denn so wie dieWut »ansteckend« ist, ist es auch die Überzeugung.

Im ungünstigeren Falle aber hätte der Berater sei-nen Klienten unter Umständen vor einer Dumm-

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heit bewahren können, die dieser, vom Va-ter-Konflikt geblendet, nicht zu überblicken ver-mochte. Was vielleicht – ebenfalls als Nebeneffekt– des Vaters Überreaktion (bei aller Formverlet-zung) rückblickend in ein milderes Licht getauchthätte.

Demgemäß wird ein Gesprächsverlauf aus logo-therapeutischer Sicht nicht dann als erfolgreich be-wertet, wenn sich der Klient von seinem Beraterverstanden fühlt, sondern erst, wenn der Klientselbst verstanden hat, was auf seinem Lebenswegwert ist, auf Rückzüge zu verzichten und tapferauszuschreiten, und was nicht. Freilich hat nichtder Berater dabei über Wert oder Unwert vonKlientenvorhaben zu bestimmen, sondern Wertoder Unwert wohnen jedem menschlichen Vorha-ben inne und können also auch im Beratungsge-spräch thematisiert werden.

Reinhard Tausch, einer der bekanntesten deutschenVertreter der Gesprächspsychotherapie, hat dieRichtigkeit des Franklschen Ansatzes ausdrücklichunterstrichen. Er wies in Übereinstimmung mitdem Verhaltenstherapeuten Richard Lazarus daraufhin, dass menschliche Gefühle die Konsequenz(der »Nebeneffekt«) gedanklicher Bewertungenund Einschätzungen sind und sich parallel zuNeu- und Umbewertungen positiv oder negativverändern. Daraus zog er den Schluss, dass einschwergewichtiges Eingehen auf die zuständli-

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chen Gefühle von Klienten bedenklich ist und de-ren Zustände kaum bessert, was der japanischeWissenschaftler E. Murase später experimentellnachgewiesen hat.

»Wenn sich die Kognition der eigenen Person ändert, so än-dern sich unmittelbar Gefühle und das Verhalten. DieseHypothese hat inzwischen mannigfache Bestätigung aus an-deren Bereichen der Psychologie erfahren. Jedoch scheint esvorteilhaft, nicht nur auf die Selbstkognition des Klienteneinzugehen, sondern auch auf die Kognitionen von wichti-gen Personen und Ereignissen der Umwelt, die für dasSelbst bedeutsam sind. Eine Neubewertung von Personenund Ereignissen der Umwelt führt häufig wiederum zurRückwirkung auf das Selbst.«4

Tausch blieb in seinen Überlegungen bei Inhaltenstehen, die für das Selbst subjektiv bedeutsam sind.Frankl drang demgegenüber zur Schau von trans-subjektiven Sinngehalten vor, die in der Welt drau-ßen ihrer Erfüllung durch uns Menschen harren,und zwar um ihrer selbst willen. Was beim Gene-sungsprozess eines Klienten zum Tragen gelangt, istfolglich das Bewusstsein, dass (jederzeit und immerneu) Wichtiges und Wertvolles auf ihn wartet, aufihn einmalige, unverwechselbare Person, und dassniemand dieses an seiner Stelle verwirklichen kann.Oder anders ausgedrückt: dass er nicht umsonst,sondern auf etwas hin – existiert.

Das Leitmotiv des Auf-etwas-hin-Existierensdurchtönt auch die drei großen Methodengruppen

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der Logotherapie: die »Paradoxe Intention«, die»Dereflexion« und die »Einstellungsmodulation«.

Es handelt sich bei ihnen um bewährte Takti-ken, Probleme entweder durch

zu bewältigen, je nach Symptomatik und Indikation.Zur Kurzerklärung sei das Problem des »poltern-

den Vaters« aus dem genannten Gesprächsfragmentnoch einmal aufgegriffen und mit den drei logothe-rapeutischen Methodengruppen in Verbindunggebracht:

Die Methode der ParadoxenIntention

Der Klient könnte geschult werden, innere Distanzzu seinen infantilen Ängsten vor dem Vater zu ge-winnen, indem er – statt wie bisher vor den Wut-ausbrüchen des Vaters zu zittern – dessen Wut (pa-

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1. IRONISIEREN

(humorvoll gesundes Trotzen)oder durch

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(Vermeiden gefährlicher Hineinsteigerung)oder durch

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radoxerweise) herbeiwünscht bzw. dem Vaterfreundlichst zugesteht. »Liebes Väterchen«, könnteer sich beim nächsten Besuch denken, »es sei dirjetzt großzügig erlaubt zu explodieren. Lass nur eingehöriges Blitz- und Donnerwetter auf mich los!Ach, das bisschen Knurren ist noch viel zu wenig!Sei nicht zimperlich, spuck deinen Ärger aus,streng‘ dich an, dreh ruhig volle Lautstärke auf!Eine so herrliche Gelegenheit wie heute, dich auf-zuregen, kriegst du nicht alle Tage serviert ...«

Begegnet der Klient solch heiteren Gedanken-spiels seinem Vater, wird er mit größter Wahr-scheinlichkeit nicht wortlos aus dem Zimmer ren-nen, sondern innerlich schmunzelnd und äußerlichsouverän vorbringen, was er zu sagen hat. Dieskönnte mit ähnlich guten Chancen den Vaterbremsen, wenn nicht gar besänftigen, wodurchbeiden ein friedlicher Umgang miteinander eröff-net würde.

Die Methode der Dereflexion

Der Klient könnte ferner angeleitet werden, dasVerhalten seines Vaters zunehmend weniger unddas eigene Verhalten zunehmend mehr zu beach-ten, bzw. Letzteres von Ersterem unabhängiger zumachen. »Was der Vater tut, muss er allein verant-worten«, könnte zu seiner Devise werden, »undwenn der Vater bei jedem geringsten Anlass los-

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brüllt, ist er wahrlich zu bedauern. Ich aber binnicht er und will in dieser Hinsicht auch nicht inseine Fußstapfen treten. Wie ich mich verhalte, istmeine Wahl und meine Entscheidung.« Eine sol-che innere Wappnung gegen väterliche »Standpau-ken« würde es dem Klienten erleichtern, statt mitunproduktiver Flucht mit Gelassenheit und Reifezu reagieren und dadurch dem Vater (und sichselbst) konfliktentschärfend zu imponieren.

Die Methode derEinstellungsmodulation

Der Klient könnte schließlich motiviert werden, sei-ne generelle Einstellung zum Vater zu überprüfenund notfalls zu korrigieren. Denn obwohl laut Ge-sprächsfragment Aggressiv-Dominantes vom Vaterausströmt, ist doch zu vermuten, dass dieser seinemSohn manche Liebe und Fürsorge gewidmet hat,und dass der Sohn selbst auch nicht unentwegt ein»Engel« gewesen ist. »Mein Vater hat mir das Lebengeschenkt. Er hat mich aufgezogen und mir eine or-dentliche Schulbildung verschafft. Dafür bin ich ihmdankbar. Dass er ein cholerisches Temperament hatund schnell aufbraust, will ich ihm verzeihen. Nie-mand ist ohne Schwäche ...« – würde sich der Sohneine derartige Einstellung aneignen, würde sich sei-ne »ohnmächtige Wut« in der aufkeimenden Güteseines Herzens verflüchtigen.

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ZUSAMMENFASSEND IST FESTZUHALTEN:

Humor, autonomes Handeln und Güte im Herzensind ein fruchtbares Dreigespann, um Neurosen allerArt zu bekämpfen und das Leben zu meistern.Zweifellos besitzt Frankls Lehre mit ihrem Thera-pieangebot eine gewisse Nähe zur Ethik, auch wennsie sich jeglichen Moralisierens enthält. Sie ist sozu-sagen in den Höhen zwischen Philosophie und Me-dizin angesiedelt und vom »KZ-Feuer-geschmiede-ten Credo« durchklungen, dass selbst katastrophaleSchicksale und schmerzliche Grenzerfahrungennoch irgendwie sinnvoll beantwortbar sind.

»Der Sinn des Lebens, haben wir gesagt, sei nicht zu erfra-gen, sondern zu beantworten, indem wir das Leben verant-worten. Daraus ergibt sich aber, dass die Antwort jeweilsnicht in Worten, sondern in der Tat, durch ein Tun zu ge-ben ist. Auch das Leben fragt uns nicht in Worten, sondernin Form von Tatsachen, vor die wir gestellt werden, und wirantworten ihm auch nicht in Worten, sondern in Form vonTaten, die wir setzen; insofern wir auf die Tatsachen erst zuantworten haben, stehen wir vor unvollendeten Tatsachen.«5

Die Tatsachen des Lebens zu einer würdigen Voll-endung zu bringen, indem bestmögliche Antwor-ten darauf gefunden und gegeben werden, dazuwill die Logotherapie ihren Patienten und Klientenverhelfen.

Die vorliegende Zusammenschau sinnvoller Le-bensfacetten ist von demselben Willen beseelt.

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Fünf heilbringendeGewohnheiten

Im Jahr 1992 haben zwei umfangreiche psycho-logische Studien Aufsehen erregt. Die eine stamm-te von Stephan R. Covey, der die erfolgreichstenPersönlichkeiten Amerikas auf gemeinsame Ge-wohnheiten hin untersucht und aus Tausenden ge-sammelter Daten »Kriterien der Tüchtigkeit« ent-wickelt hat6. Die andere stammte von Leonard A.Sagan, der langlebige Personen verschiedensterVolksgruppen auf gemeinsame Lebensstile hin un-tersucht und Merkmale herausgefiltert hat, die fürMenschen mit hoher Lebenserwartung charakteris-tisch sind7.

Obwohl die erste Studie eher Psychosozialesund die zweite eher Psychosomatisches zum Ge-genstand hatte und beide Studien getrennt von-einander durchgeführt worden waren, kam es zuerstaunlichen Deckungsgleichheiten bei den Er-gebnissen. Noch erstaunlicher aber war, dass diesedeckungsgleichen Ergebnisse exakt dem entspra-chen, was im logotherapeutischen Schrifttum un-ter dem Stichwort »heilbringend« längst beschrie-ben vorlag.

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Betrachten wir die Ergebnisse aus den beiden Stu-dien und beginnen wir mit einer tabellarischenAufstellung der fünf wichtigsten »heilbringendenGewohnheiten« besonders tüchtiger und langlebi-ger Personen:

»HEILBRINGENDE GEWOHNHEIT« IM BLICK

1. Selbstverantwortlich entscheiden,spüren, es kommt auf einen selbstan, wissen, man kann sich jederzeitändern und jede Situation mitgestal-ten, verbessern oder akzeptieren.

DAS EIGENE

2. Selbstüberschreitend denken, sich imInteresse der Welt manches abfor-dern, aber auch im Interesse einessolchen Dienstes an der Welt auf sichselbst achten.

DAS FREMDE

3. Proaktiv (statt reaktiv), zukunfts-orientiert und gewissensgeleitethandeln, stets beginnen mit »demEnde im Visier« und gelassen-konse-quent darauf zugehen.

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4. Grundvertrauen pflegen und erhal-ten, in herzliche und dauerhafte Bin-dungen einbringen; aber genauso aneinsamen, schweren Tagen unhinter-fragt in sich wirken lassen.

DAS ÜBER-

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5. Bewusstseinshorizont erweitern inder rationalen wie mystischen Suchenach Sinn, Erkenntnis und Informati-on; geistig, seelisch und körperlichbeweglich bleiben.

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