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WEINHEIM 11 Donnerstag 9. APRIL 2015 WN Schulreif oder doch noch nicht? Diese Frage stellen sich viele Eltern und daher ist es immer wichtig zu schauen, ob ein Kind noch Zeit braucht oder eventuell auch eine besondere Förderung. SYMBOLBILD: HOFMANN Bildung: Eltern-Information des Weinheimer Bildungsbüros in der „Pusteblume“ Genau hinschauen lohnt sich auf jeden Fall WEINHEIM. In der Schule lernen Kin- der lesen, rechnen, schreiben. Da- her ist es naheliegend, dass Eltern beim Stichwort „Schulfähigkeit“ zu- nächst an diese Fähigkeiten denken. „Mein Kind kann schon bis 20 zäh- len“, betonen einzelne Eltern, und gehen davon aus, dass es daher in der Schule Erfolg haben wird. „Für einen guten Schulstart brauchen Kinder jedoch eine ganze Reihe sehr unterschiedlicher Kompetenzen und es lohnt sich, genau hinzu- schauen, ob ein Kind noch Zeit braucht oder eine besondere Förde- rung“, sagt Gertrud Rettenmaier von der Fachstelle Eltern-Frühe Bil- dung im Weinheimer Bildungsbüro in einer Mitteilung der Stadt Wein- heim. . Weil es unter den 26 Kindern auf der aktuellen Einschulungsliste der Kindertagesstätte „Pusteblume“ auch „Wackelkandidaten“ gibt und einige Eltern unsicher waren, bot das Bildungsbüro Weinheim auf Wunsch von Leiterin Sonja Hasieber jetzt eine Elterninfo-Veranstaltung zur Schulfähigkeit an. Da Kita und Bildungsbüro seit vielen Jahren in der Elternarbeit gut kooperieren und gemeinsam das Rucksack-Programm durchführen, war das zusätzliche Angebot bald konzipiert. Ermöglicht wurde es im Rahmen des Netzwerks Mehrgene- rationenhaus Weinheim, zu dem die Kita Pusteblume seit Anfang 2015 gehört. An zwei Vormittagen bearbeitete die Referentin Nilgün Ilden – Mitar- beiterin des Bildungsbüros – im Dialog mit den Teilnehmern Fragen und Unklarheiten. Damit auch Eltern mit geringen Deutschkenntnissen teilnehmen konnten, übersetzten Hacile Cos- kun (Elternbegleiterin BB/IC im Rucksack-Elterntreff), Layla Al Sam- ouri (Elternbegleiterin BB/IC im Sprachcafe), und Elena Gramatikov (Sprachförderkraft der Kita) bei Be- darf ins Türkische, Arabische und Bulgarische. Wichtiger als das Schreiben und Benennen von Zahlen sei es bei- spielsweise, Mengen bis etwa fünf überblicken zu lernen und über das Vorlesen von Büchern mit der deut- schen Schriftsprache vertraut zu werden. Im letzten Kindergarten- jahr sei es völlig ausreichend, wenn die Kinder ihren Namen schreiben lernen. Nilgün Ilden erläuterte mit vielen Beispielen, wie bei einem Kind das Wohlfühlen und Lernen zusammenhängen, und wie der ganze Körper beim Lernen beteiligt ist: „Motorik, Kognition, Motivation und soziale Kompetenzen sind vier Elemente, die alle gleich wichtig sind und zusammenwirken“, führte die Referentin aus und ergänzte, dass Kinder nur gut lernen, wenn sie Spaß dabei haben, sich etwas zu- trauen und durchhalten können. Ein abschließender Austausch in der Gesamtgruppe brachte Erkennt- nisse zutage wie „Ich muss mein Kind loslassen und ihm mehr zu- trauen.“ „Eltern sollten sich selbst und ihre Kinder aber beim Schulanfang nicht überfordern“, betonte die Re- ferentin zum Abschluss. „Es kommt nicht so sehr darauf an, mit den Kin- dern vorab für die Schule zu üben, sondern es gilt eher, ihnen viele Lernmöglichkeiten zu bieten und sie beim Schulstart mit Liebe, einem offenen Ohr und einem anerken- nenden Lächeln zu unterstützen. Das gibt ihnen Selbstvertrauen. Wenn dazu Neugier und Spaß am Lernen kommen, machen die Kin- der den Rest ganz alleine“, so Ilden. Theater am Teich: Das Programm der dreitägigen Veranstaltung im Schlosspark steht Musik, Klamauk und Satire WEINHEIM. Es ist fast schon ein Heimspiel, wenn Lisa Doby in Weinheim auftritt. Einige Male stand sie im „Muddy’s Club“ auf der Bühne, 2009 schon einmal bei „Theater am Teich“, kurz TaT, dem Kultursommerfestival des Weinhei- mer Kulturbüros auf der Teichbüh- ne im Weinheimer Schlossparkwei- her vom 16. bis 19. Juli. Lisa Doby, amerikanische Sänge- rin mit gro- ßer Aus- strahlung und gefühl- voller Soul- stimme, bil- det mit ih- rer Band am Freitag, 17. Juli, 20 Uhr, einen der Höhepunkte auf der Bühne, die mit- ten im Teich steht. Wie immer startet „TaT“ im Schlosspark mit einem eintrittsfrei- en Familientag am Donnerstag, 16. Juli. Zwischen 16 und 18 Uhr prä- sentiert das deutsch-italienische Trio „Flair Condition“ schauspiele- risch und mit viel Slapstick eine tur- bulente Liebesgeschichte im Flair der 1920er-Jahre. Mit Geigen und Gesang, Tanz, Akrobatik und artisti- schen Finessen startet eine span- nende Reise, ein Höhenflug voll Hu- mor, Leidenschaft und Anmut. Um 19 Uhr singt der Schulchor der Theodor-Heuss-Grundschule Ober- flockenbach und hat sich ein pas- sendes Motto überlegt: „Vom Meer und mehr“. Der Tanzabend mit dem „Blue Sky Orchestra“ auf der Bühne am Blauen Hut (mit betanzbarem Vor- platz) gehört zu „TaT“ wie das Was- ser im Teich. Am Donnerstag, 16. Juli, 20 Uhr, heißt es wieder: „Tribu- te to the masters of swing!“ Dieses Motto lässt die „goldenen Zeiten“ der Swing-Ära wieder aufleben. Auch der Freitag, 17. Juli, beginnt um 16.30 Uhr wieder mit einem ein- trittsfreien Schmankerl von „Flair Condition“, dann kommt Lisa Doby. Die „Chapertons“ aus Spanien prä- sentieren am Samstag, 18. Juli, 20 Uhr, eine Kombination aus moder- ner Comedy und klassischer Clownerie vom Allerfeinsten. Ihr einziges Material sind dabei ge- wöhnliche Autoschläuche, die sie mit typisch mediterraner, fast kind- licher Spielfreude in absurd anmu- tende Phantasieobjekte verwan- deln. Ausgezeichnet wurde das Trio mit dem zweiten Preis des „United Slapstick Award ’93“ in Frankfurt und dem „Künstler des Jahres 2000“ in Böblingen in der Sparte „Come- dy“ (Eintritt: 18 Euro). Auch die Mu- sikbühne Mannheim ist Stammgast auf dem Weinheimer Weiher: Dies- mal zeigt das Ensemble „Rotkäpp- chen“ als lustiges Märchenmusical für Kinder ab fünf Jahre. Bissiges po- litisches Kabarett bildet am Sonn- tag, 19. Juli, 20 Uhr, wieder das TaT- Finale: Holger Müller ist Ausbilder Schmidt. „Schlechten Menschen geht es immer gut“, findet er, der ei- ner alten Oma nicht über die Straße hilft und ihr stattdessen den Rollator klaut – bitterböse Satire. Tickets un- ter anderem im Kartenshop der DiesbachMedien Friedrichstraße 24, Telefon 06201/81345.

Eltern-Information des Weinheimer Bildungsbüros in der … · 2015. 4. 15. · Donnerstag WEINHEIM 11 9. APRIL 2015 WN Schulreif oder doch noch nicht? Diese Frage stellen sich viele

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  • WEINHEIM 11Donnerstag

    9. APRIL 2015 WN

    Schulreif oder doch noch nicht? Diese Frage stellen sich viele Eltern und daher ist es immer wichtig zu schauen, ob ein Kind noch Zeit braucht

    oder eventuell auch eine besondere Förderung. SYMBOLBILD: HOFMANN

    Bildung: Eltern-Information des Weinheimer Bildungsbüros in der „Pusteblume“

    Genau hinschauenlohnt sich auf jeden FallWEINHEIM. In der Schule lernen Kin-der lesen, rechnen, schreiben. Da-her ist es naheliegend, dass Elternbeim Stichwort „Schulfähigkeit“ zu-nächst an diese Fähigkeiten denken.„Mein Kind kann schon bis 20 zäh-len“, betonen einzelne Eltern, undgehen davon aus, dass es daher inder Schule Erfolg haben wird. „Füreinen guten Schulstart brauchenKinder jedoch eine ganze Reihe sehrunterschiedlicher Kompetenzenund es lohnt sich, genau hinzu-schauen, ob ein Kind noch Zeitbraucht oder eine besondere Förde-rung“, sagt Gertrud Rettenmaiervon der Fachstelle Eltern-Frühe Bil-dung im Weinheimer Bildungsbüroin einer Mitteilung der Stadt Wein-heim. .

    Weil es unter den 26 Kindern aufder aktuellen Einschulungsliste derKindertagesstätte „Pusteblume“auch „Wackelkandidaten“ gibt undeinige Eltern unsicher waren, botdas Bildungsbüro Weinheim aufWunsch von Leiterin Sonja Hasieberjetzt eine Elterninfo-Veranstaltungzur Schulfähigkeit an.

    Da Kita und Bildungsbüro seitvielen Jahren in der Elternarbeit gutkooperieren und gemeinsam das

    Rucksack-Programm durchführen,war das zusätzliche Angebot baldkonzipiert. Ermöglicht wurde es imRahmen des Netzwerks Mehrgene-rationenhaus Weinheim, zu dem dieKita Pusteblume seit Anfang 2015gehört.

    An zwei Vormittagen bearbeitetedie Referentin Nilgün Ilden – Mitar-beiterin des Bildungsbüros – imDialog mit den Teilnehmern Fragenund Unklarheiten.

    Damit auch Eltern mit geringenDeutschkenntnissen teilnehmenkonnten, übersetzten Hacile Cos-kun (Elternbegleiterin BB/IC imRucksack-Elterntreff), Layla Al Sam-ouri (Elternbegleiterin BB/IC imSprachcafe), und Elena Gramatikov(Sprachförderkraft der Kita) bei Be-darf ins Türkische, Arabische undBulgarische.

    Wichtiger als das Schreiben undBenennen von Zahlen sei es bei-spielsweise, Mengen bis etwa fünfüberblicken zu lernen und über dasVorlesen von Büchern mit der deut-schen Schriftsprache vertraut zuwerden. Im letzten Kindergarten-jahr sei es völlig ausreichend, wenndie Kinder ihren Namen schreibenlernen. Nilgün Ilden erläuterte mit

    vielen Beispielen, wie bei einemKind das Wohlfühlen und Lernenzusammenhängen, und wie derganze Körper beim Lernen beteiligtist: „Motorik, Kognition, Motivationund soziale Kompetenzen sind vierElemente, die alle gleich wichtigsind und zusammenwirken“, führtedie Referentin aus und ergänzte,dass Kinder nur gut lernen, wenn sieSpaß dabei haben, sich etwas zu-trauen und durchhalten können.

    Ein abschließender Austausch inder Gesamtgruppe brachte Erkennt-nisse zutage wie „Ich muss meinKind loslassen und ihm mehr zu-trauen.“

    „Eltern sollten sich selbst undihre Kinder aber beim Schulanfangnicht überfordern“, betonte die Re-ferentin zum Abschluss. „Es kommtnicht so sehr darauf an, mit den Kin-dern vorab für die Schule zu üben,sondern es gilt eher, ihnen vieleLernmöglichkeiten zu bieten undsie beim Schulstart mit Liebe, einemoffenen Ohr und einem anerken-nenden Lächeln zu unterstützen.Das gibt ihnen Selbstvertrauen.Wenn dazu Neugier und Spaß amLernen kommen, machen die Kin-der den Rest ganz alleine“, so Ilden.

    Theater am Teich: Das Programm der dreitägigen Veranstaltung im Schlosspark steht

    Musik, Klamauk und SatireWEINHEIM. Es ist fast schon einHeimspiel, wenn Lisa Doby inWeinheim auftritt. Einige Malestand sie im „Muddy’s Club“ auf derBühne, 2009 schon einmal bei„Theater am Teich“, kurz TaT, demKultursommerfestival des Weinhei-mer Kulturbüros auf der Teichbüh-ne im Weinheimer Schlossparkwei-her vom 16. bis 19. Juli.

    Lisa Doby, amerikanische Sänge-rin mit gro-ßer Aus-strahlungund gefühl-voller Soul-stimme, bil-det mit ih-rer Band amFreitag, 17.Juli, 20 Uhr,einen derHöhepunkte auf der Bühne, die mit-ten im Teich steht.

    Wie immer startet „TaT“ imSchlosspark mit einem eintrittsfrei-en Familientag am Donnerstag, 16.Juli. Zwischen 16 und 18 Uhr prä-sentiert das deutsch-italienische

    Trio „Flair Condition“ schauspiele-risch und mit viel Slapstick eine tur-bulente Liebesgeschichte im Flairder 1920er-Jahre. Mit Geigen undGesang, Tanz, Akrobatik und artisti-schen Finessen startet eine span-nende Reise, ein Höhenflug voll Hu-mor, Leidenschaft und Anmut. Um19 Uhr singt der Schulchor derTheodor-Heuss-Grundschule Ober-flockenbach und hat sich ein pas-sendes Motto überlegt: „Vom Meerund mehr“.

    Der Tanzabend mit dem „BlueSky Orchestra“ auf der Bühne amBlauen Hut (mit betanzbarem Vor-platz) gehört zu „TaT“ wie das Was-ser im Teich. Am Donnerstag, 16.Juli, 20 Uhr, heißt es wieder: „Tribu-te to the masters of swing!“ DiesesMotto lässt die „goldenen Zeiten“der Swing-Ära wieder aufleben.Auch der Freitag, 17. Juli, beginntum 16.30 Uhr wieder mit einem ein-trittsfreien Schmankerl von „FlairCondition“, dann kommt Lisa Doby.Die „Chapertons“ aus Spanien prä-sentieren am Samstag, 18. Juli, 20Uhr, eine Kombination aus moder-

    ner Comedy und klassischerClownerie vom Allerfeinsten. Ihreinziges Material sind dabei ge-wöhnliche Autoschläuche, die siemit typisch mediterraner, fast kind-licher Spielfreude in absurd anmu-tende Phantasieobjekte verwan-deln. Ausgezeichnet wurde das Triomit dem zweiten Preis des „UnitedSlapstick Award ’93“ in Frankfurtund dem „Künstler des Jahres 2000“in Böblingen in der Sparte „Come-dy“ (Eintritt: 18 Euro). Auch die Mu-sikbühne Mannheim ist Stammgastauf dem Weinheimer Weiher: Dies-mal zeigt das Ensemble „Rotkäpp-chen“ als lustiges Märchenmusicalfür Kinder ab fünf Jahre. Bissiges po-litisches Kabarett bildet am Sonn-tag, 19. Juli, 20 Uhr, wieder das TaT-Finale: Holger Müller ist AusbilderSchmidt. „Schlechten Menschengeht es immer gut“, findet er, der ei-ner alten Oma nicht über die Straßehilft und ihr stattdessen den Rollatorklaut – bitterböse Satire. Tickets un-ter anderem im Kartenshop derDiesbachMedien Friedrichstraße24, Telefon 06201/81345.