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Jutta Rump Thomas Sattelberger (Hrsg.) Employability Management 2.0 Verlag Wissenschaft & Praxis Einblick in die praktische Umsetzung eines zukunftsorientierten Employability Managements

Employability Management 2.0. Einblick in die praktische ... · Lebensunternehmer die personalpolitische Debatte, die bis heute andauert. Die politische Öffentlichkeit realisierte

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Page 1: Employability Management 2.0. Einblick in die praktische ... · Lebensunternehmer die personalpolitische Debatte, die bis heute andauert. Die politische Öffentlichkeit realisierte

Jutta RumpThomas Sattelberger

(Hrsg.)

Employability Management 2.0

Verlag Wissenschaft & Praxis

Einblick in die praktische Umsetzungeines zukunftsorientierten

Employability Managements

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Employability Management 2.0

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Jutta Rump ⎪ Thomas Sattelberger (Hrsg.)

Employability Management 2.0

Einblick in die praktische Umsetzung eines zukunftsorientierten Employability Managements

Verlag Wissenschaft & Praxis

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-89673-570-6

© Verlag Wissenschaft & Praxis Dr. Brauner GmbH 2011

D-75447 Sternenfels, Nußbaumweg 6 Tel. +49 7045 930093 Fax +49 7045 930094

[email protected] www.verlagwp.de

Alle Rechte vorbehalten

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Printed in Germany

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INHALT

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Inhalt

Wurzeln der Employability: Grundlegende Einführung ...........................7

Employability Management .................................................................... 41

Employability und Megatrends – Die Arbeitswelt im Wandel .................43

Employability – Die Grundlagen ........................................................73

Schwerpunkte zum Thema Employability ................................................ 167

Employability und Schulen Auf dem Weg zur „Bildungsrepublik“ Deutschland .....................169

Employability und Demografie Die demografische Entwicklung als Herausforderung für „lebenslange“ Employability .....................................................211

Employability und die jüngere Generation Das Profil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor dem Hintergrund der Beschäftigungsfähigkeit ............................305

Employability und Freizeitwelt Konsequenzen der Megatrends auf das System Freizeit ...............357

Employability und Controlling..........................................................385

Best Practices zum Thema Employability ................................................ 401

Förderung der Arbeitsmarktfähigkeit bei den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) – Bezugsrahmen und Massnahmen............403

Stadtwerke Düsseldorf AG – Talentwirtschaft durch das Förderprogramm „Gas geben“...........................................423

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INHALT

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Deutsche Bank: Employability Selbstverantwortung fordern – Schlüsselkompetenzen fördern. Eine ganzheitliche Sicht............................................................445

Initiative „HEUTE FÜR MORGEN: ICH UNTERNEHME ZUKUNFT“ der Generali Deutschland ........................................................471

Die Autoren........................................................................................ 487

Aus Gründen der vereinfachten Lesbarkeit wird in allen nachfolgenden Bei-trägen auf die weibliche Form verzichtet. Angesprochen sind jedoch stets beide Geschlechter.

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Wurzeln der Employability: Grundlegende Einführung

von

Thomas Sattelberger

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THOMAS SATTELBERGER

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Inhalt

1. Grundlegende Einführung: Wurzeln der Employability

2. Die Wurzeln der Employability-Debatte

2.1 Globalisierung

2.2 Wissensökonomie

2.3 Neue Lebenskonzepte

2.4 Wandel der Beziehungslogiken

2.5 Demografischer Wandel

2.6 Kurzzyklizität

3. Die Ebenen der Employability

3.1 Employability auf der Ebene des Systems Arbeit

3.2 Employability auf der Ebene des Unternehmens

3.3 Employability auf der Ebene des Individuums

4. Das Fünfeck der Employability-Debatte

4.1 Arbeits- und Lebenskonzept für das Individuum

4.2 Gestaltungskonzept für den Arbeitskontrakt

4.3 Regulierungskonzept für das System Arbeit

4.4 Moralisches Konzept für die Gesellschaft

4.5 Qualifizierungskonzept für Unternehmen

5. Fazit

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WURZELN DER EMPLOYABIL ITY

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1. Grundlegende Einführung: Wurzeln der Employability

In den 1990er-Jahren beherrschten Begriffe wie Employability, Me Inc und Lebensunternehmer die personalpolitische Debatte, die bis heute andauert. Die politische Öffentlichkeit realisierte zusehends, dass der ausufernde paternalistische Sozialstaat in die Sackgasse struktureller Massenarbeitslosig-keit führen musste. Personal-Experten begannen sich angesichts wirtschaft-licher Strukturbrüche – übrigens bis in die jüngste Zeit der Weltwirtschaftskrise hinein – den Kopf zu zerbrechen, wie sie in zunehmend fluiden und fragilen Beschäftigungsstrukturen ihre Belegschaften nicht nur dauerhaft produktiv halten, sondern auch den Menschen Motivation und Licht am Ende des Tunnels aufzeigen können. Neue normative Konzepte brachen sich Bahn, allen voran das Leitmotiv eines selbstbestimmten Lebensunternehmers, der sein Humankapital mehrt und am Markt feilbietet. Eigenverantwortung und Employability erschienen als die richtigen Antworten auf die drängendsten Zukunftsfragen.

Zwei Wirtschaftskrisen, zwei Regierungskoalitionen und diverse Reformen später sind etliche der radikal-reformerischen Ideen der 1990er Jahre – insbesonders auch vor dem Hintergrund des tektonischen Linksshifts tradierter Parteien – in Misskredit geraten. Die Politik ist im Angesicht von Reformver-druss und Wahlniederlagen vom aktivierenden Sozialstaat abgerückt. Heute werden wieder kurzfristig Jobs gesichert, anstatt langfristig Beschäftigungs-fähigkeit zu schaffen. Im konjunkturellen Keller war es richtig, Menschen auf produktiven, grundsätzlich wettbewerbsfähigen Arbeitsplätzen mit extensiver Kurzarbeit durch das Tal der Tränen zu helfen. Doch schon damit gewöhnen sich Unternehmen, Gewerkschaften und Belegschaft aber mehr und mehr an das süße Potenzial der Subventionsdroge ohne gleichzeitig den Einzelnen qualifikatorisch gefordert und gefördert zu haben. Viele Personalprofis haben sich in der Krise dieser einfachen Lösung nur zu bereitwillig hingegeben. Wer dagegen sein Handwerk verstand, der hatte mit intelligenten Konzepten Zu-kunft vorbereitet und nicht nur Nachfrageeinbruch quantitativ kompensiert. Jetzt geht die Konjunktur wieder bergauf und die Rufe nach beschäftigungs-fähigen Arbeitskräften schallen wieder durch alle Medien. Expertenlücke,

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MINT-Fachkräftemangel, Erschließung neuer, bisher links liegen gelassener Talentsegmente, Einwanderungs- und Integrationsnation – die Begriffe zeigen die Bedeutung des Themas. Aber das Thema ist eben nicht neu, sondern mindestens eine Dekade alt. Wir waren immer schon Wissensriesen, aber Realisierungszwerge.

Das Konzept der Employability ist eben keine Eintagsfliege und kein Uralt-Produkt der 1990er-Jahre, sondern eine kontinuierliche Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft.

• In Deutschland hat sich die Langzeitarbeitslosigkeit verfestigt. Viele, ins-besondere auch junge Menschen mit Migrationshintergrund haben trotz Aufschwung keine Chance auf Beschäftigung. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Bewerber um einen Ausbildungsplatz drastisch, die Zahl der Ab-solventen der krisen-robusten MINT-Disziplinen dagegen steigt nur mäßig trotz wachsender Expertenlücke.

• Zweitens entwickeln wir uns trotz robustem Arbeitsmarkt zum Land der Weiterbildungsfeindlichkeit von Berufstätigen. Vor dem Hintergrund des Wandels zur Wissensökonomie ein verheerendes Signal.

• Drittens zeigt der Reformstau bei der Bologna-Reform des Hochschul-systems, wie verantwortungslos insbesondere Universitäten der Be-schäftigungsfähigkeit von Absolventen gegenüberstehen.

• Viertens weist die demografische Entwicklung unausweichlich den Weg zur Sicherung der Berufs- und Arbeitsmarktfähigkeit der älteren Generation.

• Darüber hinaus sind die Herausforderungen der Globalisierung, die zum Aufflammen der Employability-Debatte geführt haben, nicht verschwunden. Wir befinden uns im Auge des Hurrikans. Der Aufstieg der BRIC-Staaten zu vollwertigen Wettbewerbern läutet gerade die zweite Runde ein.

Deshalb müssen wir uns immer wieder die Wurzeln der Employabilty-Debatte ins Gedächtnis rufen, warum wir über dieses Konzept einst mit Inbrunst dis-kutiert haben und heute diskutieren müssen. Dies ist der erste Teil meines Bei-trages. Anschließend komme ich auf die verschiedenen Ebenen der Employability zu sprechen, die zwar miteinander verbunden, aber keineswegs gleichgerichtet sind. Abschließend skizziere ich die fünf Handlungsstränge, die eine Employability-geleitete Reformstrategie umfassen müsste.

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WURZELN DER EMPLOYABIL ITY

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2. Wurzeln der Employability-Debatte

In politischen Talkshows ist viel von den Trends der Globalisierung, des Strukturwandels zur Wissensökonomie und der Demografie zu hören. Oft ist Skepsis angebracht, wenn aus diesen Megatrends politische Sachzwänge konstruiert werden. Allerdings transformieren sie tatsächlich unsere Gesell-schaft und damit das System Arbeit, das Zusammenspiel aller Akteure auf den diversen Arbeits- und Dienstleistungsmärkten. Der Wandlungsprozess ist gerade einmal dem Säuglingsstadium entsprungen. Viele Veränderungen deuten sich in ihrer Dramatik erst an, dann aber mit exponentiellem Verlauf. Angebot und Nachfrage auf den Arbeitsmärkten werden sich unter dem Ein-fluss von sechs Megatrends dramatisch verändern.

Mit dem Stichwort Globalisierung wird ein Bündel von Phänomenen be-zeichnet, die direkt oder indirekt jeden Menschen weltweit betreffen. In wirt-schaftlicher Perspektive sind vor allem die Herstellung von Gütern in globalen Produktionsverbünden und die damit einhergehende Arbeitsteilung zwischen alteingesessenen Industrienationen und sich entwickelnden Volkswirtschaften gemeint. Der Kostendruck hat die originäre Produktion aus den Hochlohn-ländern vertrieben, während Forschung und Entwicklung dort einen Boom er-