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Heahent;tleln zur ef~e~~iischeir Elenienl ~uatna~lyse, VOII h'. k rzi/;trlicc. Verlag Chemie, Weinlieini/Bergstr. 196ti. 232 S., J)M la.--. Zwei fur den analytisch arbeitenden Chemiker immer wieder- kehrende Aufgaben sind: A. Die Berechnung der prozentualen ~leinentarzusammensetzung einer chemisehen Verbindung; B. Ilas Aufstellen einer Bruttoformel aus gefundenen Prozentwerten. Das Bcdurfnis, die hierbei erforderliche Rechenarbeit durch eine rein meehanische Nachschlagearbeit. zu ersetzen, fuhrte sehon 1912 zur Veroffentlichung der Richtersehen ,,Procent-Tabellen", die allerdings das Problem nnr teilweise losten. Das nurimehr von R. Iirzikalla verfaWte Tabellcnwerk erlaubt erstnials die Losung der beiden Aufgaben ohne Rechenarbeit.. Bemerkenswert groG ist der Kreis der erfaDten Verbindungs- klassen. Dies wird sofort deutlich, wenn man die berueksichtigten Elemente aufzahlt, die bis zu dem jeweils augegebenen Index ver- treten sind: C,,, Ha,, OW Nlo, S,, PI,, l(CH,O),ol, F,,, Cl,,, Br,, J,, Si,, B,, As,, (Na,K),, (Li, Mg, Fe, Co, Ni, Cu, Ag),, (Ca, Al, Ti, V, Cr, Mn, Zn, Sn, Sb, Ba, Au, Hg, Pb, Bi, U)E, (Zr, Mo, W),. (Im Vorwort des Buches ist, wohl infolge eines Druckfehlers, statt Ss nur S, und statt Plo nur Bei der Handhabung der Tabellen ist die Sclilusselzahl stets das Molgewicht der fraglichen Substanz: Fur die Berechnung der Ele- mentarzusanimensetzung (Aufgahe A) schlagt man bei dem he- kannten Molgewicht nach, welche Prozentzahl z. B. einem Gehalt von 4 C entspricht. Die Ermittlung der Bruttoformel (dufgabe B) ist nicht ganz so einfach moglich, geschieht jedoch relativ rasch. Man sucht fur jedes Element an Hand der Analysenzahl die in Frage kommenden Molgewiehte auf und stellt fest, welches davon bei allen analysierten Bestandteilen wiederkehrt. Dieses ist das gesuchte - oder steht dazu in einem ganzzahligen einfachen Ver- haltnis - und erlaubt die Aufstellung der Bruttoformel. Der Be- reich der Tabelle geht bis zum Yolgewicht 1000, was fur die aller- meisten Fallc der Praxis ausreichen durfte. Die Gewiehte sind in ganzzahligen Schritten angegeben, jedoch ist, die Interpolation auf Zwischenwerte mittels einer beigelegten Interpolationstabeile ein- fach. Dem Werk angeschlossen ist cine von Dr. F. Iiuffner (Wienj bearbeitete ,,Tabelk des spezifischen Verbrauchs", welche der Ab- lesung von Aquivalentgewichten nach beliebigen titrirnetrischen Bestimmungen funktioneller Gruppen, wie z. B. Carboxyl, Acetyl, Carbonyl, Methoxyl, dient. Sie ist besonders bei der Losung der Aufgabe B nutzlich. Die Anordnung der Tabellen ist klar und ubersichtlich, die Be- nntzung leicht zu erlernen und durfte frei von Fehlermogliehkeiten sein. Das Werk erlaubt so die Ausschaltung dcr beim bisher no- tigen Rechnen immer wieder moglichen Irrtumer. Es hilft mit, manchen Arger zu vermeiden und auGerdem spart es Zeit, falls man sich etwas Ubung in der Benutzung erworben hat. Der Text- teil ist deutsch, englisch und franzosisch gehalten. Erwihnenswert ist die robuste und sichtlich fur den Gebrauch im Laboratorium eingerichtete Ausfuhrung des Buches. Auch im Hinblick darauf kann der Preis yon DM 12.- als bemerkenswert niedrig bezeichnet werdek. Man kann feststellen, daG das Erscheinen dieses Buches einem Bedurfnis entspricht und dali dadurch die Hilfsliteratur fur den Analytiker wertvoll erweitert wird. I<. Ziegler [XB 1751 The Systematic Identification of Organic Compounds, von R. L. Shriner, R. C. Fmon und D. Y. Curtin. Verlag J. Wiley & Sons, New York. 1956. 4. Aufl. IX, 426 S., 24 Abb., 43 Tab., geh. Gegcnuber der 3. Auflage tritt der rein schematisehe Identifi- zierungs- nnd Trennungsgang zuriick. Die Autoren leiten dam an, aus experimentellen Befunden die inneren Zusammenhange zu erkennen, so daW die Identifizierung einer organischen Vcrbin- dung auf einer partiellen Konstitutionsermittlung basiert und der ganze Vorgang als Vorbereitung auf Forschungsarbeit dienen kann. Die klassischen Kapitel sind vielfach in Richtung auf Verstandnis, Kombination und Intuition umgearbeitet, meist erweitert worden. Dazu komnien aus praktischen Grunden in dieser Auflage auch spektrale, vor allcm Infrarot-Untersuehungen, und zwar in recht instruktiver Darstellung, die allerdings didaktisch weniger wert- voll, aueh nieht fur jeden Organiker zuganglich und erst rccht nicht von jedem interpretierbar sind. Leider blieben die Tabellen, von welchen die praktische, ,,sy- stematische" Verwendung des Werkes weitgehend abhangt, seit 1948 fast unverlndert. Von technisch, ja grofltechnisch zugang- lichen Verbindungen vermiWt man I. €3. Butin- und die Butan- diole, tert.-Dodecylmercaptan, Hexamethylendiamirl: Melamiu und Tetrahydrofuran. Dem inneren, wissenschaftliehen Wert des ausgezeiehneten Buches tut dies aber keinen Abbrueh. F. Ru[/ner [NB 1621 angegeben). $ 6.-. I'olitrugniphia Tat-hniqnes, voii I,. Xeiks. 111 shers Jnc., NPW York. 1955. 1. Aufl. XIII, 317 S., 44Abb., geb. Das Buch behandelt die Grundlagen der polarographischen Methode, sowohl die theoretischen als auch die experimentellen. In der richtigen Erkenntnis, daW ein erfolgreiches Arbeiten nur bei Beherrschung der Methode rnoglich ist, wird die Theorie der polarographischen Kurve ausfuhrlich gebracht, wodurch die ,,Teohnik" der Beeinflussung der Kurve (Stufenverschiebung, Maximadampfung usw.) eine Grundlage erhilt. Bei der Besprc- ohung der apparativen Ausriistung wird Gewicht auf die moglichen Storungen, deren Erkennen und Beseitigen gelegt. - Es werden in jedem Kapitcl einige Versuche angegeben, die zur Demonstra- tion der behandelten Probleme geeignet sind. - Speziellc Analy- senvorsehriften werden nicht gebracht, jedoch enthalt eine Tabclle von 45 Seiten die Halbstufenpotentiale anorganisehcr Stoffe (meist Kationen) in verschiedenen Grundlosungen nebst Litera- turzitaten. Das von einem erfahrenen Fachmanu geschriebene Buch kann M. 0. Stackelberg [NB 1591 besteus empfohlen werden. Hydrogen Ions, von H. I. R. &itton. Vcrlag Chapman & Hall, London. 1955. 4. Aufl. Band I, XIX, 476 S., 93 Ahb., geb. 70 sh. Bei dieseni Buche handelt es sich um das britische Standard- werk uber die Bestimmung des pH-Wertes, welches erstrnals 1929 und nunniebr (zweibandig)in vierter Auflage erschienen ist. Wah- rend der zweite Band vorwiegend die Bedeutung der p,-Koutrolle fur chemisch-technische Prozesse an zahlreichen Beispielen cr- lautert, fiihrt der erste Band in die Theorie und Netbodik der po- tentiometrischen und kolorimetrisclien p,-Messung eiu, wobei die Behandlung des erstgenanuten Verfahrens weitaus den gruWten Raum beansprucht. Nach einem einfuhrenden theoretischen Ka- pitel, werden in den folgenden sechs zunachst die verschiedencn Typen von Indikatorelektroden (Wasserstoff-, Sauerstoff-, Chin- hydron-, Oxyd- und Glaselektroden) und Vergleichselektroden (Kalomel-, Silberchloridelektrode) ausfuhrlich besprochen. In1 8. und 9. Kapitel wird die Potentialmessung behandelt, das 10. bis 13. Kapitel ist der ,,pH-Titration" gewidmet. (Zwei Sondcrkapitel beschaftigen sich mit dcr Titration von Iso- und Heteropolysiiuren und mehrwertigen Sauren). Das 14. Kapitel leitet niit der Ein- fuhrung des Aktivitatsbegriffes zur Standardisierung von Puffer- losungen auf die thermodynamische pIT-Slrala uber. Verhlltnis- niahig spat komnit nun eine kurze Erlauterung der Bronstedschen Saure-Base-Definitionen. SchlieWlich behandeln nach eincm wei- teren Kapitel mii, Vorschriften zw Herstellung von Pulferliisungcrr die ietztcn vier Kapit.ei die kolorimetrische pII-Best.immung. Leider konnte sich der Rezcnsent. beim Studium des Buches dcs Eindruckcs nicht erwehren, dal; ein dcrartiges Werk nach 25 dah- ren vollstandig neu gestaltet werden muGte. Vieles, was veraltct oder wcniger wichtig ist, kiinnte weggelassen werden. Dafur SOH- ten interessante Kapitel des zweiten Bandes (wie z. B. die poten- tiometrische Titration in nichtwalhigen Lnsungen) in den ersten Band ubernonimen werden. Durch einc fruhzeitige Einfiihrung der Bronsfedschen Definitionen - welche vom p,-Begriff zwin- gend gefordert werden - wurde die Theorie drr Saure-Base- Titrationen bedeutend an Klarheit gewinnen. Erfreulich iut, da13 zahlreiche Literaturhinweise den Weg Zuni Spmialsturliurn er- leichtern und eine eindrucksvolle Vorstellung von den1 Umfang der bisher auf dem Gehiete der yH-Messung geleisteten wissen- F. Scel INB 1711 schaftlichen Arbeit vermitteln. Emnlsion Polymerization, von P. A. Botey, I. M. liolfhoff, A. 1. MedaEia und E. J. Meehan. Interscience Publishers Inc., New York. 1955. 1. Aufl. XII, 445 S., geb. $ 12.50. Obgleieh die 13mulsionspolymerisalion zur Herstellung von Kunststoffen und synthetischem Kautschuk seit mrhr als 30 Jah- ren techniseh angewandt wird, wurden erst in den lctzten Jahren wesentliehe Fortsehritte zu ihrer theorctischen Deutung erziclt. Die Verff. sind Mitglieder einer Studiengruppe, die irn Aiiftxagc der US-Regierung wertvolle Beitrage, besonders iiber die Emul- sionspolymerisation von synthetiscbem Kautschuk, geliefert hat. Das Werk ist in 11 Kapitel aufgeteilt. Im 1. Kapitel wird auf die historische Bedeutung eingegangen und die Emulsionspoly- rrlerisation mit anderen Methoden zur Herstellung hochmolekn- arer Verbindungen verglichen. Die Radikal-Kettenpolymerisa- tion wird im 2. und 3. Kapitel ausfuhrlich behandelt, wdhrencl die Kettenubertragung (Reglung) im rldchsten Kapitel besprocheu wird. Kapitel 5 und 6 behandeln hauptsichlich die kolloid-chemi- schen und kinetischen Grundlagen. Die Inhibicrung, Verzogernng sowie die Mischpolymerisation zahlreieher Monomerer werden in den Kapiteln 7 und 8 betrachtet. Methoderl der technischcn und labormahigen Herstellung sowie Studien am Latex wip aurh Bpi- 8 6.-. Angew. Cheni. I 68. Jahrg. 1956 1 Nr. 17/18 597

Emulsion Polymerization, von F. A. Bovey, I. M. Kolthoff, A. I. Medalia und E. J. Meehan. Interscience Publishers Inc., New York. 1955. 1. Aufl. XII, 445 S., geb. $ 12.50

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Page 1: Emulsion Polymerization, von F. A. Bovey, I. M. Kolthoff, A. I. Medalia und E. J. Meehan. Interscience Publishers Inc., New York. 1955. 1. Aufl. XII, 445 S., geb. $ 12.50

Heahent;tleln zur ef~e~~iischeir Elenienl ~uatna~lyse, V O I I h'. k rzi/;trlicc. Verlag Chemie, Weinlieini/Bergstr. 196ti. 232 S., J)M la.--. Zwei fur den analytisch arbeitenden Chemiker immer wieder-

kehrende Aufgaben sind: A. Die Berechnung der prozentualen ~leinentarzusammensetzung einer chemisehen Verbindung; B. Ilas Aufstellen einer Bruttoformel aus gefundenen Prozentwerten. Das Bcdurfnis, die hierbei erforderliche Rechenarbeit durch eine rein meehanische Nachschlagearbeit. zu ersetzen, fuhrte sehon 1912 zur Veroffentlichung der Richtersehen ,,Procent-Tabellen", die allerdings das Problem nnr teilweise losten. Das nurimehr von R. Iirzikalla verfaWte Tabellcnwerk erlaubt erstnials die Losung der beiden Aufgaben ohne Rechenarbeit..

Bemerkenswert groG ist der Kreis der erfaDten Verbindungs- klassen. Dies wird sofort deutlich, wenn man die berueksichtigten Elemente aufzahlt, die bis zu dem jeweils augegebenen Index ver- treten sind: C,,, Ha,, OW Nlo, S,, PI,, l(CH,O),ol, F,,, Cl,,, Br,, J,, Si,, B,, As,, (Na,K),, (Li, Mg, Fe, Co, Ni, Cu, Ag),, (Ca, Al, Ti, V, Cr, Mn, Zn, Sn, Sb, Ba, Au, Hg, Pb, Bi, U ) E , (Zr, Mo, W),. ( I m Vorwort des Buches ist, wohl infolge eines Druckfehlers, s ta t t Ss nur S, und s ta t t Plo nur

Bei der Handhabung der Tabellen ist die Sclilusselzahl stets das Molgewicht der fraglichen Substanz: Fur die Berechnung der Ele- mentarzusanimensetzung (Aufgahe A) schlagt man bei dem he- kannten Molgewicht nach, welche Prozentzahl z. B. einem Gehalt von 4 C entspricht. Die Ermittlung der Bruttoformel (dufgabe B ) ist nicht ganz so einfach moglich, geschieht jedoch relativ rasch. Man sucht fur jedes Element an Hand der Analysenzahl die in Frage kommenden Molgewiehte auf und stellt fest, welches davon bei allen analysierten Bestandteilen wiederkehrt. Dieses ist das gesuchte - oder steht dazu in einem ganzzahligen einfachen Ver- haltnis - und erlaubt die Aufstellung der Bruttoformel. Der Be- reich der Tabelle geht bis zum Yolgewicht 1000, was fur die aller- meisten Fallc der Praxis ausreichen durfte. Die Gewiehte sind in ganzzahligen Schritten angegeben, jedoch ist, die Interpolation auf Zwischenwerte mittels einer beigelegten Interpolationstabeile ein- fach.

Dem Werk angeschlossen ist cine von Dr. F . Iiuffner (Wienj bearbeitete ,,Tabelk des spezifischen Verbrauchs", welche der Ab- lesung von Aquivalentgewichten nach beliebigen titrirnetrischen Bestimmungen funktioneller Gruppen, wie z. B. Carboxyl, Acetyl, Carbonyl, Methoxyl, dient. Sie ist besonders bei der Losung der Aufgabe B nutzlich.

Die Anordnung der Tabellen ist klar und ubersichtlich, die Be- nntzung leicht zu erlernen und durfte frei von Fehlermogliehkeiten sein. Das Werk erlaubt so die Ausschaltung dcr beim bisher no- tigen Rechnen immer wieder moglichen Irrtumer. E s hilft mit, manchen Arger zu vermeiden und auGerdem spart es Zeit, falls man sich etwas Ubung in der Benutzung erworben hat . Der Text- teil ist deutsch, englisch und franzosisch gehalten. Erwihnenswert ist die robuste und sichtlich fur den Gebrauch im Laboratorium eingerichtete Ausfuhrung des Buches. Auch im Hinblick darauf kann der Preis yon DM 12.- als bemerkenswert niedrig bezeichnet werdek. Man kann feststellen, daG das Erscheinen dieses Buches einem Bedurfnis entspricht und dali dadurch die Hilfsliteratur fur den Analytiker wertvoll erweitert wird.

I<. Ziegler [XB 1751

The Systematic Identification of Organic Compounds, von R. L . Shriner, R. C. Fmon und D. Y . Curtin. Verlag J . Wiley & Sons, New York. 1956. 4. Aufl. I X , 426 S., 24 Abb., 43 Tab., geh.

Gegcnuber der 3. Auflage tritt der rein schematisehe Identifi- zierungs- nnd Trennungsgang zuriick. Die Autoren leiten d a m an, aus experimentellen Befunden die inneren Zusammenhange zu erkennen, so daW die Identifizierung einer organischen Vcrbin- dung auf einer partiellen Konstitutionsermittlung basiert und der ganze Vorgang als Vorbereitung auf Forschungsarbeit dienen kann. Die klassischen Kapitel sind vielfach in Richtung auf Verstandnis, Kombination und Intuition umgearbeitet, meist erweitert worden. Dazu komnien aus praktischen Grunden in dieser Auflage auch spektrale, vor allcm Infrarot-Untersuehungen, und zwar in recht instruktiver Darstellung, die allerdings didaktisch weniger wert- voll, aueh nieht fur jeden Organiker zuganglich und erst rccht nicht von jedem interpretierbar sind.

Leider blieben die Tabellen, von welchen die praktische, ,,sy- stematische" Verwendung des Werkes weitgehend abhangt, seit 1948 fast unverlndert. Von technisch, ja grofltechnisch zugang- lichen Verbindungen vermiWt man I. €3. Butin- und die Butan- diole, tert.-Dodecylmercaptan, Hexamethylendiamirl: Melamiu und Tetrahydrofuran. Dem inneren, wissenschaftliehen Wert des ausgezeiehneten Buches t u t dies aber keinen Abbrueh.

F . Ru[/ner [NB 1621

angegeben).

$ 6.-.

I'olitrugniphia Tat-hniqnes, voii I,. X e i k s . 111

shers Jnc., NPW York. 1955. 1. Aufl. XIII, 317 S., 44Abb., geb.

Das Buch behandelt die Grundlagen der polarographischen Methode, sowohl die theoretischen als auch die experimentellen. In der richtigen Erkenntnis, daW ein erfolgreiches Arbeiten nur bei Beherrschung der Methode rnoglich ist, wird die Theorie der polarographischen Kurve ausfuhrlich gebracht, wodurch die ,,Teohnik" der Beeinflussung der Kurve (Stufenverschiebung, Maximadampfung usw.) eine Grundlage erhilt. Bei der Besprc- ohung der apparativen Ausriistung wird Gewicht auf die moglichen Storungen, deren Erkennen und Beseitigen gelegt. - Es werden in jedem Kapitcl einige Versuche angegeben, die zur Demonstra- tion der behandelten Probleme geeignet sind. - Speziellc Analy- senvorsehriften werden nicht gebracht, jedoch enthalt eine Tabclle von 45 Seiten die Halbstufenpotentiale anorganisehcr Stoffe (meist Kationen) in verschiedenen Grundlosungen nebst Litera- turzitaten.

Das von einem erfahrenen Fachmanu geschriebene Buch kann

M . 0. Stackelberg [NB 1591 besteus empfohlen werden.

Hydrogen Ions, von H . I . R . &itton. Vcrlag Chapman & Hall, London. 1955. 4. Aufl. Band I, XIX, 476 S., 93 Ahb., geb. 70 sh. Bei dieseni Buche handelt es sich um das britische Standard-

werk uber die Bestimmung des pH-Wertes, welches erstrnals 1929 und nunniebr (zweibandig) in vierter Auflage erschienen ist. Wah- rend der zweite Band vorwiegend die Bedeutung der p,-Koutrolle fur chemisch-technische Prozesse an zahlreichen Beispielen cr- lautert, fiihrt der erste Band in die Theorie und Netbodik der po- tentiometrischen und kolorimetrisclien p,-Messung eiu, wobei die Behandlung des erstgenanuten Verfahrens weitaus den gruWten Raum beansprucht. Nach einem einfuhrenden theoretischen Ka- pitel, werden in den folgenden sechs zunachst die verschiedencn Typen von Indikatorelektroden (Wasserstoff-, Sauerstoff-, Chin- hydron-, Oxyd- und Glaselektroden) und Vergleichselektroden (Kalomel-, Silberchloridelektrode) ausfuhrlich besprochen. In1 8. und 9. Kapitel wird die Potentialmessung behandelt, das 10. bis 13. Kapitel ist der ,,pH-Titration" gewidmet. (Zwei Sondcrkapitel beschaftigen sich mit dcr Titration von Iso- und Heteropolysiiuren und mehrwertigen Sauren). Das 14. Kapitel leitet niit der Ein- fuhrung des Aktivitatsbegriffes zur Standardisierung von Puffer- losungen auf die thermodynamische pIT-Slrala uber. Verhlltnis- niahig spat komnit nun eine kurze Erlauterung der Bronstedschen Saure-Base-Definitionen. SchlieWlich behandeln nach eincm wei- teren Kapitel mii, Vorschriften z w Herstellung von Pulferliisungcrr die ietztcn vier Kapit.ei die kolorimetrische pII-Best.immung.

Leider konnte sich der Rezcnsent. beim Studium des Buches dcs Eindruckcs nicht erwehren, dal; ein dcrartiges Werk nach 25 dah- ren vollstandig neu gestaltet werden muGte. Vieles, was veraltct oder wcniger wichtig ist, kiinnte weggelassen werden. Dafur SOH- ten interessante Kapitel des zweiten Bandes (wie z . B. die poten- tiometrische Titration in nichtwalhigen Lnsungen) in den ersten Band ubernonimen werden. Durch einc fruhzeitige Einfiihrung der Bronsfedschen Definitionen - welche vom p,-Begriff zwin- gend gefordert werden - wurde die Theorie dr r Saure-Base- Titrationen bedeutend an Klarheit gewinnen. Erfreulich iut, da13 zahlreiche Literaturhinweise den Weg Zuni Spmialsturliurn er- leichtern und eine eindrucksvolle Vorstellung von den1 Umfang der bisher auf dem Gehiete der yH-Messung geleisteten wissen-

F. Scel INB 1711 schaftlichen Arbeit vermitteln.

Emnlsion Polymerization, von P. A . B o t e y , I . M . l io l fho f f , A. 1. MedaEia und E . J . Meehan. Interscience Publishers Inc., New York. 1955. 1 . Aufl. XII, 445 S., geb. $ 12.50. Obgleieh die 13mulsionspolymerisalion zur Herstellung von

Kunststoffen und synthetischem Kautschuk seit mrhr als 30 Jah- ren techniseh angewandt wird, wurden erst in den lctzten J a h r e n wesentliehe Fortsehritte zu ihrer theorctischen Deutung erziclt. Die Verff. sind Mitglieder einer Studiengruppe, die irn Aiiftxagc der US-Regierung wertvolle Beitrage, besonders iiber die Emul- sionspolymerisation von synthetiscbem Kautschuk, geliefert ha t .

Das Werk ist in 11 Kapitel aufgeteilt. I m 1. Kapitel wird auf die historische Bedeutung eingegangen und die Emulsionspoly- rrlerisation mit anderen Methoden zur Herstellung hochmolekn- arer Verbindungen verglichen. D i e Radikal-Kettenpolymerisa- tion wird im 2. und 3. Kapitel ausfuhrlich behandelt, wdhrencl die Kettenubertragung (Reglung) im rldchsten Kapitel besprocheu wird. Kapitel 5 und 6 behandeln hauptsichlich die kolloid-chemi- schen und kinetischen Grundlagen. Die Inhibicrung, Verzogernng sowie die Mischpolymerisation zahlreieher Monomerer werden in den Kapiteln 7 und 8 betrachtet. Methoderl der technischcn und labormahigen Herstellung sowie Studien a m Latex w i p aurh Bpi-

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Angew. Cheni. I 68. Jahrg. 1956 1 Nr. 17/18 597

Page 2: Emulsion Polymerization, von F. A. Bovey, I. M. Kolthoff, A. I. Medalia und E. J. Meehan. Interscience Publishers Inc., New York. 1955. 1. Aufl. XII, 445 S., geb. $ 12.50

trage uber die Eigenschaften der Polymerisate cnthalt das Ka- pitel 9. Besonders eingehend wird die Emnlsionspolymerisation des GR-S nach Standard-Methoden sowie mit aktivierten An- satzen (Redox-Polymerisation) in den Kapiteln 10 und 11 behan- delt, wozu die Verfasser wertvolle eigene Beitrage gegeben haben.

Das Werk ist rnit zahlreichen Literaturzitaten ausgestattet und gibt auf einer breiten Grundlage im wesentlichen die Ergebnisse yon Arbeiten in den USA wieder. Deutsche Arbeiten und die an- derer europaiseher Nationen werden nur gestreift und unvollstan- dig wiedergegeben. Den Lesern, die cine Einfuhrung in das groBe Gebiet der Emnlsionspolymerisation wunsehen, sei es zur Herstel- lung von synthetisehem Kautsohuk oder anderen hochmolekula- ren Verbindungen, kann diese klare und umfassende Darstellung empfohlen weden. Paul Sehneider-Leverkusen [NB 1501

Dictionary of Organic Compounds, herausgegeben von 1. Heilbron und H . M . Bunbury. Verlag Eyre and Spottiswoode, Publishers Ltd., London. 1953. Vier Bande rnit etwa 800 S. j e Band, geb. 6 7.- j e Band. Dieses Naehschlagewerk, welches zuerst 1937 erschienen ist,

will Konstitution sowie physikalisehe und chemisehe Eigenschaf- ten der wichtigsten Kohlenstoff-Verbindungen einschlieBlioh ihrer Derivate zusammen rnit den wesenhlichen Literaturquellen iiber- sichtlich darstellen. UmfaBte die 1. Auflage drei Bande, so ha t man nunmehr den Umfang auf vier Bande erweitern mussen, nm insbes. dem Aufschwung der Bioehemie rnit seinen zahlreichen wichtigen Verbindungen folgen zu konnen. Mehr als 2500 neue Verbindungen mul3ten in die vorliegende Auflage aufgenommen werden. Die Angaben der alteren Auflage wurden erweitert.

Die Stichworte, also die einzelnen Verbindungen, sind streng al- phabetisch geordnet. Ein Inhaltsverzeichnis ist damit gespart. Andererseits besteht natiirlich die Sehwierigkeit, daB fur viele Verbindungen mehrere Bezeichnungsweisen moglich sind, dazii noch Trivialnamen oder Handelsnamen kommen. Man h a t sieh daher entschlossen von der Auffiihrung von Handelsbezeichnungen sehr weitgehend abzusehen nnd nnr wenige Ausnahmen, die all- gemein ublich sind, zuzulassen. I m ubrigen wird bei den verschie- tienen Bezeichnungsmogliohkeiten auf die Haupteintragung ver- wiesen.

Nomenklaturfragen spielen selbstverstandlich bei der Herausgabe cines solchen Werkes ei ie bedeutende Rolle. Die Herausgeber be- trachten das Beilstein-System fur ihre Zwecke als zu kompliziert und haben es daher vorgezogen, die Nomeiiklatur aus Original- publikationen zu iibernehmen, bzw. sich auf die allgemein ein- leuchtenden und iiberall verwendeten Bezeichnungsweisen zuruck- zuziehen.

Jcdes Stichwort gibt zunachst einmal grundsatzlich die Struk- turformel, soweit diese bekannt ist. 1st die Strukturformel noch iiicht gesichert, so wird eine vorgeschlagene Konstitution ange- geben. Es folgen Summenformel und Molekulargewichte. I n we- nigen Zeilen werden dann physikalisehe Eigenschaften, wie Schmelzpunkt, Siedepunkt, Aussehen, Loslichkeit und dergl. an- gegeben; Darstellungsweise und chemisehe Charakterisierung schliellen sich an. Eine Auswahl von Literaturzitaten endet jedes Stichwort. Dabei h a t man besonders darauf gesehen, gunstige Uarstellungsmethoden zu zitieren. SchlieBlich h a t man versucht, Literaturangaben aufzunehmen, die es dem Leser ermoglichen sol- len, ausfiihrliohere Literatur zu erschlieBen. I n den Fallen, in tlenen Strukturfragen wesentlich sind, war man iiberdies bemiiht, die jeweils neuesten Quellen anzufuhren. Lediglich bei einigen allgemein bekannten Verbindungen, die der Leser gegebenenfalls in jedem beliebigen Lehrbuch nachschlagen kann, h a t man ganz- lich von Literaturangaben abgesehen.

Man fragt, wozu dieses Nachschlagewerk brauehbar sein soll. GewiW, inanche Stiehworte sind reoht ausfuhrlich und bringen auch viel Literatur. So beispielsweise umfaBt das Stichwort Chinin cineinhalb Seiten, Cortieosteron eine halbe Seite, Cortison etwa den gleichen Umfang usf. Zumeist handelt es sich aber doch nur urn etwa 10 bis 1 5 Druckzeilen, sieht man von den raumfressenden Strukturformeln ab. Dennoch werden aueh diese knappen In- formationen of t ausreichen. Allerdings wird es sieh vielfach nicht umgehen lassen, anschlieBend die Origiualliteratur nachzusehla- gpn. Hier scheint einer der Hauptvorteile des Werkes zu liegen: Rs gestattet ohne groBe Literaturarbeit, wesentliche Literatur- stellen zu finden, und so viel Zeit und Muhe zu sparen, die man aufwenden miiBte, wollte man auf anderen Wegen die Literatur erschlieBen. Es erweist sieh dabei als wertvoll, daB man versucht hat, Literaturstellen noch bis zum Jahre 1953 zu berucksichtigen.

Boschke [NB 1721

Druok und auch Formelsatz sind ausgezeiehnet.

CnneCrisation par les Substances Chimiques et Structure MolG- culaire, von A. u. B. Pullman. Verlag Masson et Cie., Paris. 1955. 1. Aufl. 306 S., 50 Abb., geh. 2800 fr. Die interessanten Beziehungen, die die Autoren, theoretische

Physiker und Mathematiker, aufbauend auf den Arbeiten von Schmidt und Boyland, zwisehen der elektronisehen Struktur cycli- scher Kohlenwasserstoffe und ihrer cancerogenen Wirkung fanden, werden ansfiihrlich physikaliseh begrundet. Die mathematische Grundlage bringt eine fruhere Veroffentliehung der Verf. (,,Les theories bleetroniques de l a chimie organique", Masson & Cie., 1952). Nach den Beobachtungen der Verf. ist fur die canoerogene Wirkung der Kohlenwasserstoffe ausschlaggebend die ,,meso- phenanthrene" K-Region der Molekel, a n der die Fixation mit dem Zellsubstrat znstande kommt, vorausgesetzt, da5 der hem- mende EinfluB der ,,mesoanthracenen" L-Region durch ,,auxo- eanoerogene" Methyl- Gruppen (wie in Methylcholanthren) oder durch andere Ringe (wie in Dibenzpyren) blookiert ist. Naeh der Fixation an der K-Region soll die Epoxyd- und Diol-Bildung in der benaehbarten M-Region bei der Umwandlung der Zelle in eine Krebszelle eine besondere Bedeutung haben. Wie die Verf. zeigen, fehlt dagegen jede Beziehung irgendwelcher physikalisoh-chemi- seher Eigenschaften der Kohlenwasserstoffe oder ihrer Stoff- wechselprodukte zu ihrer cancerogenen Wirkung. Hinsichtlieh der ,,oancerogenen Wirkung" mussen sioh die Autoren allerdings ganz auf die Versuche anderer Forseher (Zusammenstellung von Hartwell) verlassen, wobei das Problem der quantitativen Ausdeu- tung solcher Versnehe und die Tatsache der unterschiedliehen Reaktionen der Tierarten nur nebenbei erwilhnt werden. Die Verf. sind sioh bewuBt, daB ihre Theorie vorlaufig nur auf die Kohlen- wasserstoffe anwendbar ist, die praktiseh viel wichtigeren aroma- tisehen Amine werden daher in dem Buch nur auf 2 Seiten er- wahnt, wahrend bei den Azofarbstoffen und Stilbenen die --N = N - bzw. -C = C-Bindung in Parallele zur N-Region der polycycli- schen Kohlenwasserstoffe gesetzt wird. Die Verf. sehen hier einen experimentellen Beweis ihrer Theorie in den Arbeiten von Miller, der gezeigt hat , da5 die Voraussetzung der cancerogenen Wirkung von Azofarbstoffen ihre Bindung rnit einem spezifischen Protein des empfangliehen Tieres ist. Rein erkenntnismaBig sind diese Beziehungen zwischen Elektronenstruktur der Molekel und ihrer spezifischen biologisehen Wirkung zweifellos von groBer Bedeu- tung, nur diirfen sie nicht falseh ausgelegt werden: Es ist durchaus problematisch, ob die an Mausen bzw. Rat ten beobachteten Ver- anderungen nach der Applikation solcher Stoffe irgendetwas rnit dem menschlichen Krebs zu tun habenl Im mensohlichen Gewebe wirken Kohlenwasserstoffe und Azofarbstoffe, wenn uberhaupt, nur a d e r s t schwach cancerogen, SO daB sie keine praktische Be- deutung haben. Der einzige praktisch wiehtige ,,chemisehe Krebs" des Menschen, der Blaseukrebs durch aromatische Amine, wird aber durch die Elektronentheorie, jedenfalls vorlaufig, nicht

H . Oettel [NB 133j erfa5t.

Mitteilungen aus den Forsehungslaboratorien der Agfa Leverkusen- Miinchen, Band I. Springer Verlag, Berlin- Gottingen-Heidel- berg. 1955. 1. Aufl. VIII , 338 S., 221 Abb., geb. DM 48.-. Die vor 25 Jahren, durch den damaligen Leiter des wissen-

schaftlichen Zentrallaboratoriums der Agfa Wolfen, Herrn Prof. Dr. J. Eggert, ins Leben gerufenen ,,Veroffentliehungen des wissen- schaftlichen Zentrallaboratoriums der photographisehen Abteilung Agfa" mullten nach Ausbruch des Krieges mit der Herausgabe des VI. Bandes unterbrochen werden. Naeh Kriegsende setzte die Filmfabrik Wolfen die Reihe mit den Banden VII , V I I I wieder fort.

Erfreulicherweise eroffnet nun auch die Agfa Leverkusen mit dem Band I eine analoge Reihe unter der Bezeiehnung ,,Mitteilun- gen aus dem Forschungslaboratorium der Agfa Leverkusen-Mun- ehen". Das Buch is t Herrn Generaldirektor Prof. Dr. Dr. e. h. Ulrich Haberland, ,,Dem tatkraftigen Forderer des Agfa-Aufbaues in Leverknsen", gewidmet.

Die Zusammenstellung des Stoffes entsprieht in den Grundzu- gen ebenfalls jener der Wolfener Bande, indem zuerst theoretische Betrachtungen iiber den photographischen ElementarprozeB an- gestellt werden (H. Frieser und E. Tilein), gefolgt von der Praxis naheliegenden Forschungsarbeit. Diese 24 Arbeiten geben einen Querschnitt aus verschiedenen, die photographisehe Praxis in- teressierenden und daran angrenzenden Gebieten.

Drei Arbeiten sind photographischen Emulsionen gewidmet, wobei durch Diinnschnitte a n Karnern und rnit Hilfe des Elek- tronenmikroskopes sowie in einer eingehenden Abhandlung uber Konzentrationsverhaltnisse bei der Herstellung photographischer Emulsionen neue Erkenntnisse gewonnen worden sind ( J . Johann, E. Klein). - Ebenfalls drei Arbeiten untersuohen die Abhangigkeit der photographischen Eigensohaften organischer Farbstoffe von ihrer Konstitution, hauptsachlich bei einer neuen Gruppe von

598 Angew. Chem. 1 68. Jahrg. 1956' Nr . 17/18