15
Forum Beratungswissenschaft 3 Silvia Deplazes KaSyCo – KATEGORIENSYSTEME ZUR ANALYSE VON COACHINGPROZESSEN

en SS hingproze e von CoaC S naly a teme zur S y Sare asked in the form of closed questions in spite of their critical appraisal in textbooks. In the use of directive interventions,

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: en SS hingproze e von CoaC S naly a teme zur S y Sare asked in the form of closed questions in spite of their critical appraisal in textbooks. In the use of directive interventions,

Forum Beratungswissenschaft 3

Silvia

Dep

laze

s Ka

SyCo

– K

ateg

orie

nSyS

tem

e zu

r an

alyS

e vo

n Co

aChi

ngpr

ozeS

Sen

3

Die entwicklung zweier Kategoriensysteme zur analyse von Coachingprozessen (KaSyCo) steht im zentrum der arbeit. Das erste Kategoriensystem erfasst alle interventionen des Coachs – im systemischen Sinne als alle Kommunikationsereignisse verstanden – sowie die verwendeten tools – als strukturierte abläufe mehrerer interventionen definiert. Das zweite erfasst alle Kom-munikationsereignisse der Klientinnen. Dadurch werden analysen der interaktion sowie des Coachingprozesses möglich. Wird die beobachtete praxis mit der lehrmeinung verglichen, zeigen sich viele Übereinstimmun-gen, aber auch einige Divergenzen. einigkeit besteht etwa über die zentrale intervention des Fragens. Jedoch zeigt sich in der praxis die in lehrbüchern beschriebene vielfalt von spezifischen Coachingfragen nicht: am häufigsten werden geschlossene Fragen gestellt. Die lehrmeinung hingegen bewertet geschlossene Fragen eher kritisch. ein vergleich der response der Klientin-nen auf offene und geschlossene Fragen des Coachs bestätigt die kritische haltung gegenüber der lehrmeinung jedoch nicht. offene Fragen konnten die reflexion der Klienten nicht stärker an regen. Die response auf offene resp. geschlossene Fragen unterscheidet sich kaum, wie die aus-wertung der Coachingvideos zeigt.

ISBN 978-3-89958-714 -2

9 783899 587142

ISBN 978-3-89958-714-2

Silvia Deplazes

KaSyCo – K ategorienSySteme zur analySe von CoaChingprozeSSen

Page 2: en SS hingproze e von CoaC S naly a teme zur S y Sare asked in the form of closed questions in spite of their critical appraisal in textbooks. In the use of directive interventions,

������������� ������������������

�������������� ��� ������������������������� ��������������������������������������

Page 3: en SS hingproze e von CoaC S naly a teme zur S y Sare asked in the form of closed questions in spite of their critical appraisal in textbooks. In the use of directive interventions,
Page 4: en SS hingproze e von CoaC S naly a teme zur S y Sare asked in the form of closed questions in spite of their critical appraisal in textbooks. In the use of directive interventions,

���������������

�������� ���!����

����������� ������������������������������ ��������"����#��$%�&����������'&�������� �������������������

kasseluniversity

press�

Page 5: en SS hingproze e von CoaC S naly a teme zur S y Sare asked in the form of closed questions in spite of their critical appraisal in textbooks. In the use of directive interventions,

���� � ��������� '����� &����� � #� (��)�����)� ��#�&������)����� ������������������������������������ �!���%����������������#���)��*������������ �� ��������)�� � )���+���� )���,���� ##����%�����*����)����-� �� ���������������������������������������.&������*����)���-� �� �������/)� �0�)����%/��.1���)��/�������#1����)����1���-�23����!�#���4523�������������������������������6��� �������)��"� �#��� �����������)��7��� ����� �)�������������)��7��� ����� �)������!���)����������������� �������������)��7��� ����� ������8����������������� �������)������������#�"������1���)�� -99����������������.����-����������������������4523�"�67�:;<$=$<::3<$;2>$4�+ ���,�"�67�:;<$=$<::3<$;23$:�+�$ �,��?7-�)�� -99$��� �������9��--��-5554$;23=��@�452A�����������������B� �����*#����������&&&�� �������$��������������������*��#�B�

Page 6: en SS hingproze e von CoaC S naly a teme zur S y Sare asked in the form of closed questions in spite of their critical appraisal in textbooks. In the use of directive interventions,

V

Dank

Während der Entstehung der Arbeit haben mich viele liebe Personen auf sehr

unterschiedliche Weise unterstützt und begleitet. Lieben Dank, dass Ihr mir ermöglicht habt, diese

Promotion zu schreiben.

Ganz herzlichen Dank geht an Frau Prof. Dr. Möller. Sie hat sich bereit erklärt, mich als

externe Doktorandin zu betreuen. In klärenden Gesprächen hat sich die Arbeit durch ihre

treffenden Fragen und Hinweise weiterentwickelt. Frau Prof. Dr. Möller hat mich bei meiner

Herausforderung, Familie und Promotion zu vereinbaren, mit großem Verständnis unterstützt, was

mich sehr entlastet hat. Die von Frau Prof. Dr. Möller geleiteten Forschungskolloquien waren in

vieler Weise lehrreich und haben die Forschungsarbeit geprägt. Sie sind Teil meines

akademischen Jahres geworden und ich werde die Diskussionen in ihrer Vielfalt vermissen.

Lieben Dank für das konstruktive Feedback auch an alle Teilnehmenden der

Forschungskolloquien.

Ein herzliches Dankeschön geht an die Coachs und Klienten, welche die Videoaufnahmen

erlaubt haben. Ohne ihre Offenheit für die Forschung wäre die vorliegende Arbeit nicht möglich

gewesen. Besten Dank an Prof. Dr. Eva-Maria Graf – sowohl für die Nutzung der

Videomitschnitte als auch für die bereichernden Diskussionen über Coachinggespräche.

Als externe Doktorandin musste ich beruflich zwei Anforderungen balancieren: einerseits die

Promotion, andererseits meine Fachverantwortung am Departement Psychologie der Zürcher

Hochschule für angewandte Wissenschaften. Während lange Zeit die Promotion bei zeitlichen

Engpässen zurückgestellt wurde, stand sie in den vergangenen Monaten im Zentrum der

Aufmerksamkeit. Ein großer Dank für das Verständnis und die Unterstützung gilt daher meinem

Team. Bedanken möchte ich mich auch bei den Kolleginnen und den Kollegen der

Kompetenzgruppe für den fachlichen Austausch und gemeinsame Lernerfahrungen. Ich möchte

mich aber auch bei allen anderen Kolleginnen und Kollegen, die mitgefiebert haben, die

nachgefragt, mir ausgeholfen und mich motiviert haben, herzlich bedanken. Ich hatte die Chance,

meine Forschungstätigkeit an der Hochschule mit meiner Promotion zu verknüpfen. Diese

außerordentliche und großzügige Unterstützung war eine wichtige Grundlage, welche die

Promotion ermöglicht hat.

Page 7: en SS hingproze e von CoaC S naly a teme zur S y Sare asked in the form of closed questions in spite of their critical appraisal in textbooks. In the use of directive interventions,

VI

Ein großer Dank geht an alle Studierenden und wissenschaftlichen Assistierenden, welche

mich in der Entwicklung der Arbeit unterstützt haben – sei es im Rahmen ihrer

Qualifikationsarbeiten oder ihrer Forschungspraktika. Durch konstruktives Nachfragen haben sie

Diskussionen ausgelöst, die zur Differenzierung und Präzisierungen beigetragen haben. Besonders

erwähnen möchte ich Sandra Schwyter. Neben ihren Qualifizierungsarbeiten hat sie als

wissenschaftliche Assistentin die Arbeit tatkräftig und unermüdlich unterstützt. Die

Zusammenarbeit wurde durch viele Diskussionen geprägt, welche das Nachdenken angeregt

haben. Ihre Tätigkeit als wissenschaftliche Assistentin wurde durch die finanzielle Unterstützung

der Stiftung Suzanne und Hans Biäsch zur Förderung der Angewandten Psychologie möglich.

Herzlichen Dank.

Marc, auch ohne Dich wäre die Arbeit nicht möglich gewesen. Du hast mir den Rücken frei

gehalten und Dich mit viel Liebe und Geduld um mich, aber auch um Nesa und Giosch

gekümmert. Vielen Dank auch an Tat und Tatta, für die Ferien, die Nesa und Giosch bei Euch

verbringen und die Abenteuer, die sie mit Euch erleben durften. Auch Babi möchte ich für die

Tage mit Nesa und Giosch danken. Ihr habt Euch liebevoll um Nesa und Giosch gekümmert.

Wenn die Kinder mit strahlenden Augen von den Tagen erzählten und sich freuten, zu Euch zu

kommen, konnte ich mich meiner Arbeit widmen und wusste, dass sie schöne Stunden verbringen

dürfen. Nesa und Giosch, Ihr habt es geschafft, mich immer wieder in Eure Welt mitzunehmen,

meinen Blick zu weiten und mich von Eurer Leichtigkeit und Begeisterung anstecken zu lassen.

Herzlichen Dank für Eure Geduld mit mir und Eure strahlenden Augen.

Page 8: en SS hingproze e von CoaC S naly a teme zur S y Sare asked in the form of closed questions in spite of their critical appraisal in textbooks. In the use of directive interventions,

VII

Abstract

Im Coaching wird seit Jahren Prozessforschung gefordert – doch bis heute ist kaum

erforscht, was zwischen Coach und Klient eigentlich geschieht.

Ziel der Arbeit ist die Entwicklung zweier Kategoriensystemen zur Analyse von

Coachingprozessen (KaSyCo). Das Erste erfasst alle Interventionen des Coachs – im

systemischen Sinne als alle Kommunikationsereignisse verstanden – sowie die von ihm

verwendeten Tools – als strukturierte Abläufe mehrerer Interventionen definiert. Das Zweite

erfasst alle Kommunikationsereignisse der Klientinnen. Dadurch werden Analysen der Interaktion

sowie des Coachingprozesses möglich. In zwei Anwendungsbeispielen wird der Einsatz des

Instruments exemplarisch aufgezeigt.

Die Instrument-Entwicklung erfolgte mit der strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse.

Die Kategorien wurden induktiv anhand von Videos von Kurzcoachings, welche bei

Weiterbildungen und Kongressen von namhaften Coaching-Experten geführt wurden, entwickelt

und mehrfach diskursiv validiert. Die Überprüfung der Konsistenz erfolgte anhand von Videos

aus dem Berufsalltag von etablierten Coachs und Coaching-Novizen (Studierende in der Rolle des

Coachs). Insgesamt wurde mit 27 Coachingprozessen von 13 Coachs gearbeitet.

Im ersten Anwendungsbeispiel wurden die aus der Instrument-Entwicklung vorliegenden

Daten der Interventionen der Coachs mit der Lehrmeinung verglichen. Theorie und Praxis sind

sich einig über die zentrale Intervention des Fragens. Jedoch zeigt sich in der Praxis nicht die in

Lehrbüchern beschriebene Vielfalt von spezifischen Coachingfragen. Am häufigsten werden

geschlossene Fragen gestellt. Die Lehrmeinung hingegen bewertet geschlossene Fragen kritisch.

Zum Einsatz von direktiven Interventionen herrscht in den Lehrbüchern keine Einigkeit, in der

Praxis zeigt sich ein einheitliches Bild. Direktive Interventionen sind in allen Prozessen zu finden.

Gut jede zehnte Intervention ist eine direktivere.

Im zweiten Anwendungsbeispiel wurde die Response von Klientinnen auf offene und

geschlossene Fragen verglichen. Die Auswertung erfolgte hauptsächlich deskriptiv, die

Ergebnisse wurden weiter auf signifikante Unterschiede hin untersucht. Die Lehrmeinung, dass

offene Fragen geeigneter sind, weil sie die Reflexion des Klienten stärker anregen, konnte nicht

bestätigt werden.

Es wird angeregt, die Lehrmeinung zum Coaching kritisch zu hinterfragen und durch die

Analyse der Wirkung weiterer Interventionen eine evidenzbasierte Methodik zu entwickeln.

Page 9: en SS hingproze e von CoaC S naly a teme zur S y Sare asked in the form of closed questions in spite of their critical appraisal in textbooks. In the use of directive interventions,

VIII

Abstract

Despite an on-going demand for process research in the field of coaching, what exactly takes

place between coach and client has been scarcely studied.

The goal of the following thesis is the development of two categorising systems for the

observation of coaching processes (KaSyCo). The first covers all the interventions of the coach, to

be understood as all instances of communication, as well as his tools, defined as the structured

sequences of various interventions. The second captures all communication on the part of the

client. This makes possible the analysis of interactions between coach and client, as well as of the

coaching process. The practical uses of this instrument are demonstrated by way of two examples.

Development of the instrument was carried out using qualitative content analysis. Categories

were inductively developed and repeatedly validated using videos of short coaching sessions from

training courses and conferences led by renowned coaching experts. Verification was carried out

using videos featuring both established coaches and novice coaches (students playing the role of

the coach). A total of 27 coaching sessions involving 13 coaches were analysed.

In the first practical example, the data on the interventions of the coach, gathered during

development of the instrument, is compared with the current consensus. According to qualitative

studies, there is agreement on the central intervention of asking questions. The variety of specific

questions as described in the literature, however, does not appear in practice. The most questions

are asked in the form of closed questions in spite of their critical appraisal in textbooks. In the use

of directive interventions, there is no clear consensus in the literature, however in practice, a

consistent picture emerges. Directive interventions are to be found in every coaching process;

about one in ten interventions is a directive one.

In the second practical example, the clients’ responses to open and closed questions are

compared. The evaluation is primarily of a descriptive nature, with the results being further

examined for significant differences. The consensus that open questions are preferable to closed

questions, as they better stimulate reflection on the part of the client, could not be verified.

Critical examination of the current doctrine in coaching is therefore encouraged, as is the

analysis of the effects of further interventions, in order to establish a more evidence-based

methodology in the field.

Page 10: en SS hingproze e von CoaC S naly a teme zur S y Sare asked in the form of closed questions in spite of their critical appraisal in textbooks. In the use of directive interventions,

IX

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ............................................................................................................................ 14

1.1 Ziel .................................................................................................................................... 15

1.2 Eingrenzung ..................................................................................................................... 16

1.3 Aufbau der Arbeit ........................................................................................................... 17

2 Coaching – eine Annäherung an einen vielfältigen Begriff ............................................ 18

2.1 Coaching - kurzer Abriss der Geschichte ..................................................................... 18

2.2 Coaching – Blick der Forschung, Theorie und Praxis ................................................. 22

2.3 Coaching – Versuch einer Begriffsklärung ................................................................... 25

2.3.1 Einblick in ausgewählte Definitionen ........................................................................ 25

2.3.2 Kontroverse und übereinstimmende Merkmale der Coachingansätze ....................... 28

2.3.3 Definition der vorliegenden Arbeit ............................................................................ 29

3 Coachinggespräch – Interaktion zwischen Coach und Klientin ................................... 38

3.1 Wissensstruktur des Coachings – eine Orientierungshilfe .......................................... 39

3.2 Aufgaben des Coachs ...................................................................................................... 41

3.3 Aufgaben der Klientin .................................................................................................... 44

4 Stand der Forschung ......................................................................................................... 45

4.1 Coaching wirkt... ............................................................................................................. 45

4.2 ... aber was passiert im Coaching? ................................................................................. 47

4.2.1 Beobachtungsstudien zu Coachingprozessen ............................................................. 48

4.2.2 Studien zur Methodik ................................................................................................. 54

5 Lehrmeinung zur Methodik .............................................................................................. 61

5.1 Interventionen in Standardwerken und Lehrbüchern ................................................ 61

5.2 Tools in Standardwerken und Lehrbüchern ................................................................ 78

6 Exkurs: Self-deception von Coachs .................................................................................. 78

7 Erkenntnisinteresse, Ziel und Fragestellung ................................................................... 80

8 KaSyCo – Instrument-Entwicklung ................................................................................. 82

8.1 Stichprobe ........................................................................................................................ 83

8.1.1 Einschlusskriterien ..................................................................................................... 84

Page 11: en SS hingproze e von CoaC S naly a teme zur S y Sare asked in the form of closed questions in spite of their critical appraisal in textbooks. In the use of directive interventions,

X

8.1.2 Rekrutierung und Darstellung der Stichprobe ............................................................ 85

8.2 Methodik ........................................................................................................................... 88

8.2.1 Mixed-Methods-Ansatz .............................................................................................. 88

8.2.2 Forschungsdesign ........................................................................................................ 89

8.2.3 Gütekritierien .............................................................................................................. 97

8.2.4 Forschungsablauf ...................................................................................................... 102

8.3 Ergebnisse ....................................................................................................................... 117

8.3.1 KaSyCo-C: Interventionen ........................................................................................ 117

8.3.2 KaSyCo-C: Tools ...................................................................................................... 138

8.3.3 KaSyCo-K: Aktivitäten ............................................................................................. 140

9 Anwendungsbeispiel 1: Vergleich der Coachingpraxis mit der Lehrmeinung ......... 154

9.1 Vorgehen ......................................................................................................................... 154

9.2 Ergebnisse ....................................................................................................................... 157

10 Anwendungsbeispiel 2: Response auf offene und geschlossene Fragen ..................... 160

10.1 Vorgehen ......................................................................................................................... 160

10.2 Ergebnisse ....................................................................................................................... 165

10.2.1 Dauer der Response auf offene und geschlossene Fragen ...................................... 165

10.2.2 Formen der Aktivitäten der Response auf offene und geschlossene Fragen .......... 168

10.2.3 Variabilität der Response auf offene und geschlossene Fragen .............................. 173

11 Diskussion ........................................................................................................................ 175

11.1 KaSyCo Instrument-Entwicklung ................................................................................ 176

11.2 Anwendungsbeispiel 1: Vergleich der Coachingpraxis mit der Lehrmeinung ........ 190

11.3 Anwendungsbeispiel 2: Response auf offene und geschlossene Fragen .................... 195

11.4 Kritische Reflexion des methodischen Vorgehens ...................................................... 200

11.5 Ausblick und weiterführende Überlegungen ............................................................... 203

12 Literatur ........................................................................................................................... 209

13 Anhang ............................................................................................................................. 227

Page 12: en SS hingproze e von CoaC S naly a teme zur S y Sare asked in the form of closed questions in spite of their critical appraisal in textbooks. In the use of directive interventions,

XI

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Wirkmodell zur vorläufigen Orientierung nach Greif (2008a, S. 277) .................... 46

Abbildung 2: Ablauf der strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2003) ..... 103

Abbildung 3: Überblick zur Kodierung der gesamten Stichprobe ............................................... 103

Abbildung 4: Überblick zur Instrument-Entwicklung .................................................................. 104

Abbildung 5: Überblick KaSyCo-C Interventionen ..................................................................... 118

Abbildung 6: Frageformen im KaSyCo-C Interventionen ........................................................... 120

Abbildung 7: Kontinuum von non-direktiven zu direktiven Interventionen im KaSyCo-C ........ 121

Abbildung 8: Vorkommen der Interventionen der Coachs in den Coachingsitzungen ................ 137

Abbildung 9: Überblick KaSyCo-K ............................................................................................. 141

Abbildung 10: Vorkommen der Aktivitäten der Klientinnen in den Coachingsitzungen ............ 153

Abbildung 11: Clusterbildung zum Vergleich der Coachingpraxis mit der Lehrmeinung .......... 156

Abbildung 12: Datenaufbereitung, Bildung der Sequenzen der Response der Klientin .............. 161

Abbildung 13: Clusterbildung der Response auf offene und geschlossene Fragen ..................... 163

Abbildung 14: Prozentuale Anteile der Dauer der Response auf offene und geschlossene Fragen (kategorisiert) ................................................................................................................................ 166

Abbildung 15: Prozentuale Anteile der inhaltlichen Foki der Dauer der Response auf offene und geschlossene Fragen (kategorisiert) .............................................................................................. 167

Abbildung 16: Prozentuale Anteile der Häufigkeit der Aktivitätsform der Response auf offene und geschlossene Fragen ..................................................................................................................... 168

Abbildung 17: Prozentuale Anteile der Dauer der Aktivitätsform der Response auf offene und geschlossene Fragen ..................................................................................................................... 169

Abbildung 18: Prozentuale Anteile der Häufigkeiten der Aktivitätscluster als Response auf offene und geschlossene Fragen .............................................................................................................. 171

Abbildung 19: Prozentuale Anteile der Dauer der Aktivitätscluster als Response auf offene und geschlossene Fragen ..................................................................................................................... 172

Abbildung 20: Prozentuale Anteile der Anzahl Aktivitäten der Response auf offene und geschlossene Fragen ..................................................................................................................... 174

Page 13: en SS hingproze e von CoaC S naly a teme zur S y Sare asked in the form of closed questions in spite of their critical appraisal in textbooks. In the use of directive interventions,

XII

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Literaturanalyse der Lehrmeinung zur Methodik ........................................................... 62

Tabelle 2: Überblick der Interventionen der Lehrmeinung ............................................................. 69

Tabelle 3: Überblick Stichprobe ...................................................................................................... 87

Tabelle 4: Selektion Interventionen der Coachs ............................................................................ 106

Tabelle 5: Selektion Aktivitäten der Klientinnen .......................................................................... 106

Tabelle 6: Kodiereinheiten Interventionen des Coachs ................................................................. 116

Tabelle 7: Kodiereinheiten Aktivitäten der Klientinen ................................................................. 116

Tabelle 8: KaSyCo-C Beschreibung der Interventionen ............................................................... 124

Tabelle 9: KaSyCo-C Beschreibung der Inhalte der Fragen ......................................................... 132

Tabelle 10: Häufigkeiten der Interventionen (Form und inhaltliche Foki) ................................... 135

Tabelle 11: Dauer der Interventionen (Form und inhaltliche Foki) .............................................. 135

Tabelle 12: Häufigkeit der Fragen (Frageformen und inhaltliche Foki) ....................................... 136

Tabelle 13: Dauer der Fragen (Frageformen und inhaltliche Foki) .............................................. 136

Tabelle 14: KaSyCo-C Beschreibung der Tools ........................................................................... 138

Tabelle 15: KaSyCo-C Tools aus der Perspektive der Coachs ..................................................... 140

Tabelle 16: KaSyCo-K Beschreibung der Aktivitäten .................................................................. 144

Tabelle 17: Häufigkeiten der Aktivitäten (Form und inhaltliche Foki) ........................................ 152

Tabelle 18: Dauer der Aktivitäten (Form und inhaltliche Foki) .................................................... 152

Tabelle 19: Vergleich der Coachingpraxis mit der Lehrmeinung ................................................. 158

Tabelle 20: Dauer der Response auf offene und geschlossene Fragen ......................................... 165

Tabelle 21: Chi-Quadrat-Werte der Aktivitätsformen der Response auf offene und geschlossene Fragen ............................................................................................................................................ 169

Tabelle 22: Vergleich der Dauer der Aktivitätsformen auf offene und geschlossene Fragen ....... 170

Tabelle 23: Chi-Quadrat Werte der Aktivitätscluster der Response auf offene und geschlossene Fragen ............................................................................................................................................ 171

Tabelle 24: Vergleich der Dauer der Aktivitätscluster auf offene und geschlossene Fragen. ...... 173

Tabelle 25: Vergleich der konstitutiven Merkmale nach Geißler (2013) mit den Ergebnissen der vorliegenden Arbeit ....................................................................................................................... 181

Page 14: en SS hingproze e von CoaC S naly a teme zur S y Sare asked in the form of closed questions in spite of their critical appraisal in textbooks. In the use of directive interventions,

XIII

Abkürzungsverzeichnis Anz Anzahl

BSc Bachelor of Science

Dau Dauer

DBVC Deutscher Bundesverband Coaching e.v.

h Stunde

HRM Human Resource Management

IAP Institut für Angewandte Psychologie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

ICF International Coach Federation

IKD Instrument zur Kodierung von Diskussionen

� Cohen’s Kappa

KaSyCo-C Kategoriensystem zur Analyse von Coachingprozessen, Perspektive Coach

KaSyCo-K Kategoriensystem zur Analyse von Coachingprozessen, Perspektive Klientin

LOCCS The Linguistics of Coaching, Consulting and Supervision

M Mittelwert

Max. Maximum

Mdn Median

Min. Minimum

min Minute

MSc Master of Science

N Stichprobengröße

p Irrtumswahrscheinlichkeit

ROI Return on Investment

SD Standardabweichung

s Sekunde

WAI Working Alliance Inventory

ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

Vorbemerkung

Um die Lesbarkeit zu verbessern, wird auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen verzichtet. Sie werden zufällig verwendet, alle Personenbezeichnungen beziehen sich immer auf beide Geschlechter.

Page 15: en SS hingproze e von CoaC S naly a teme zur S y Sare asked in the form of closed questions in spite of their critical appraisal in textbooks. In the use of directive interventions,

14 EINLEITUNG

1 Einleitung Coaching ist ein junges Phänomen. In den vergangenen drei Jahrzehnten hat es sich

allerdings zu einer festen Größe entwickelt. Bresser (2009) beschrieb bereits in seiner „Global

Coaching Survey 2008/2009“, Coaching sei „definitely a global phenomenon“ (S. 5) mit weltweit

mindestens 43'000 bis 44'000 Business-Coachs. In seiner 2013 ergänzten Untersuchung zieht er

das Fazit: „Coaching today is ... on the rise across the globe“ (S.XII). Coaching entstand nicht

durch einen wissenschaftlichen oder theoretischen Diskurs, sondern ist ein „Kind der Praxis“

(Geißler, 2015, S. 17; Schreyögg, 2014, S. 1). In der Anwendung haben sich die gängigen

Vorgehensweisen der verbalen und nonverbalen Interaktion im Coaching entwickelt und etabliert.

Die Forschung hinkt der rasanten Entwicklung der Praxis hinterher, aber auch sie etabliert sich

langsam. Ein übergeordnetes Bild von Coaching lässt sich daraus jedoch noch nicht ableiten. zu

verschieden präsentieren sich die Forschungsfragen und -methoden. Eine Ausnahme bildet die

Wirkforschung. Verschiedene Studien lassen darauf schließen, dass Coaching wirkt (z.B. De

Meuse, Dai & Lee, 2009; Künzli, 2009; Theeboom, Beersma & van Vianen, 2014).

Es lässt sich das erstaunliche Fazit ziehen, dass sich Coaching in etwa drei Jahrzehnten zu

einem weit verbreiteten und etablierten Beratungsangebot entwickelt hat und wirksam zu sein

scheint – dass aber gleichzeitig über den konkreten Prozess, über das, was im Coaching geschieht,

noch wenig Wissen besteht. Es wird jedoch in einigen Werken festgehalten, dass sich Coaching

deutlich von z.B. Fachberatung oder auch Small Talk unterscheidet (z.B. Geißler, 2015; Greif,

2008a; Looss, 2006).

Kauffman und Bachkirova (2008) stellten fest, dass die Etablierung von Coaching auch neue

Ansprüche an dessen Praxis stelle. Potentielle Klienten seien informierter und hätten höhere

Erwartungen an die Coachs. Dadurch müssten diese ihre Dienstleistung präziser beschreiben und

begründen können.

Die Forderung, den Blick auch in der Forschung auf den Prozess zu lenken, ist in der

arbeitsweltlich orientierten Beratung nicht neu. Möller (2001) forderte bereits vor über zehn

Jahren eine Prozessforschung für die Supervision. Denn bis dahin wurde – genau wie heute im

Coaching – zwar die Wirksamkeit erforscht, jedoch nicht danach gefragt, was die Supervisorin

mit dem Supervisanden eigentlich tut. Explizit für Coaching stellte Kilburg (2004) ebenfalls vor

zehn Jahren fest: „What happens in coaching engagements remains quite mysterious“ (S. 204).

Diesbezüglich hat sich im vergangenen Jahrzehnt kaum etwas bewegt.