ENASTE-Kongress PD Dr. Udo Käser, Andreas Durban, 14. – 16. Mai 2015, Wien Anne Krase M. Sc., Vera Peiffer, M. Sc. Die Förderung sozialer Kompetenzen von

ENASTE-Kongress PD Dr. Udo Käser, Andreas Durban,14. – 16. Mai 2015, Wien Anne Krase M. Sc., Vera Peiffer, M. Sc.

Die Förderung sozialer Kompetenzen

von Schülerinnen und Schülern durch Theaterarbeit:

das Törless-Projekt der Literatur-Oper Köln

Company LOGO



► Fachspezifische und fächerübergreifende Aufgaben Fachspezifische und fächerübergreifende Aufgaben von Schulevon Schule

► Die Literatur-Oper KölnDie Literatur-Oper Köln

► Ergebnisse der BullyingforschungErgebnisse der Bullyingforschung

► Das Törless-Projekt der Literatur-Oper KölnDas Törless-Projekt der Literatur-Oper Köln

► Ergebnisse und Erfahrungen Ergebnisse und Erfahrungen

► Diskussion der BefundeDiskussion der Befunde

ÜbersichtÜbersicht


► Aufgabe von Schule: Förderung fachspezifischer Aufgabe von Schule: Förderung fachspezifischer und fächerübergreifender Kompetenzenund fächerübergreifender Kompetenzen

Theoretischer HintergrundTheoretischer Hintergrund


► Aufgabe von Schule: Förderung fachspezifischer und Aufgabe von Schule: Förderung fachspezifischer und fächerübergreifender Kompetenzenfächerübergreifender Kompetenzen

fachspezifischefachspezifische fächerübergreifendefächerübergreifendeMathematikMathematik motivationalemotivationaleDeutsch, FremdsprachenDeutsch, Fremdsprachen sozialesozialeNaturwissenschaft, Technik Naturwissenschaft, Technik medialemedialeGeisteswissenschaft Geisteswissenschaft argumentativeargumentativeMusik, Kunst, Sport Musik, Kunst, Sport metakognitivemetakognitive

Kompetenzen sollen als deklaratives („know that“) und als Kompetenzen sollen als deklaratives („know that“) und als prozedurales Wissen („know how“) gefördert werden.prozedurales Wissen („know how“) gefördert werden.



► Aufgabe von Schule: Förderung fachspezifischer und Aufgabe von Schule: Förderung fachspezifischer und fächerübergreifender Kompetenzenfächerübergreifender Kompetenzen

fachspezifischefachspezifische fächerübergreifendefächerübergreifendeMathematikMathematik motivationalemotivationaleDeutsch, FremdsprachenDeutsch, Fremdsprachen sozialesozialeNaturwissenschaft, Technik Naturwissenschaft, Technik medialemedialeGeisteswissenschaft Geisteswissenschaft argumentativeargumentative Stellen-Stellen-Musik, Kunst, Sport Musik, Kunst, Sport metakognitivemetakognitive wert?wert?

Kompetenzen sollen als deklaratives („know that“) und als Kompetenzen sollen als deklaratives („know that“) und als prozedurales Wissen („know how“) gefördert werden.prozedurales Wissen („know how“) gefördert werden.



► Förderung von „Individualität in sozialer Verantwortung“ Förderung von „Individualität in sozialer Verantwortung“ (( Hanna Ahrend) als Element traditioneller Curricula Hanna Ahrend) als Element traditioneller Curricula

► Fächerübergreifende Kompetenzen finden in den aktuellen Fächerübergreifende Kompetenzen finden in den aktuellen Curricula kaum NiederschlagCurricula kaum Niederschlag

► Beispiel NRW, Curriculum für die Sekundarstufe I: Beispiel NRW, Curriculum für die Sekundarstufe I: „Im Einzelnen zeigen Kernlehrpläne auf, welche allgemeinen „Im Einzelnen zeigen Kernlehrpläne auf, welche allgemeinen Bildungsziele mit dem jeweiligen Fach verfolgt werden und Bildungsziele mit dem jeweiligen Fach verfolgt werden und welchen Stellenwert das jeweilige Fach im Gesamtzusammen-welchen Stellenwert das jeweilige Fach im Gesamtzusammen-hang schulischer Grundbildung hat. Diese allgemeinen hang schulischer Grundbildung hat. Diese allgemeinen Bildungsziele stecken den Rahmen ab für die folgende Bildungsziele stecken den Rahmen ab für die folgende Konkretisierung von fachbezogenen Kompetenzen.“Konkretisierung von fachbezogenen Kompetenzen.“



► Förderung von „Individualität in sozialer Verantwortung“ Förderung von „Individualität in sozialer Verantwortung“ (( Hanna Ahrend) als Element traditioneller Curricula Hanna Ahrend) als Element traditioneller Curricula

► Fächerübergreifende Kompetenzen finden in den aktuellen Fächerübergreifende Kompetenzen finden in den aktuellen Curricula kaum NiederschlagCurricula kaum Niederschlag

► Beispiel NRW, Curriculum für die Sekundarstufe I: Beispiel NRW, Curriculum für die Sekundarstufe I: „Im Einzelnen zeigen Kernlehrpläne auf, welche „Im Einzelnen zeigen Kernlehrpläne auf, welche allgemeinen allgemeinen BildungszieleBildungsziele mit dem jeweiligen Fach verfolgt werden und mit dem jeweiligen Fach verfolgt werden und welchen Stellenwert das jeweilige Fach im Gesamtzusammen-welchen Stellenwert das jeweilige Fach im Gesamtzusammen-hang schulischer Grundbildung hat. Diese allgemeinen hang schulischer Grundbildung hat. Diese allgemeinen Bildungsziele stecken den Rahmen ab für die folgende Bildungsziele stecken den Rahmen ab für die folgende Konkretisierung von Konkretisierung von fachbezogenen Kompetenzenfachbezogenen Kompetenzen.“.“


fehlt

wird versucht


► Drei Einwürfe:Drei Einwürfe:

Einwurf (1): Messen moderne Schulvergleichstests Einwurf (1): Messen moderne Schulvergleichstests solche Kompetenzen überhaupt / sachangemessen?solche Kompetenzen überhaupt / sachangemessen?

Einwurf (2): Geraten fächerübergreifende Ziele durch Einwurf (2): Geraten fächerübergreifende Ziele durch die aktuellen curricularen Entwicklungen nicht aus dem die aktuellen curricularen Entwicklungen nicht aus dem Blick?Blick?

Einwurf (3): Handelt es sich nicht gerade bei fächerüber-Einwurf (3): Handelt es sich nicht gerade bei fächerüber-greifenden Zielen um Bildungsziele im engeren Sinne?greifenden Zielen um Bildungsziele im engeren Sinne?



► Ziel der Literatur-Oper Köln im Allgemeinen:Ziel der Literatur-Oper Köln im Allgemeinen:

Förderung der Individuation und Förderung der Individuation und Persönlichkeitsentwick-lung von Schülerinnen und Persönlichkeitsentwick-lung von Schülerinnen und Schülern durch Theater-pädagogikSchülern durch Theater-pädagogik

► Ziel der Literatur-Oper beim Törless-Projekt im Ziel der Literatur-Oper beim Törless-Projekt im Speziellen: Speziellen:

Förderung prosozialer Kompetenzen und Aktivierung Förderung prosozialer Kompetenzen und Aktivierung von Schülerinnen und Schülern als Verteidiger bei von Schülerinnen und Schülern als Verteidiger bei Bullying-ProzessenBullying-Prozessen



► Was ist eine Literaturoper?Was ist eine Literaturoper?

Wurzeln der Literaturoper in den 1920er / 1930er JahrenWurzeln der Literaturoper in den 1920er / 1930er Jahren

Vertonung literarischer Werke mit Übernahme originaler Vertonung literarischer Werke mit Übernahme originaler Textpassagen / ohne wesentliche VerkürzungenTextpassagen / ohne wesentliche Verkürzungen

Gleichberechtigte Begegnung von Literatur und MusikGleichberechtigte Begegnung von Literatur und Musik

Auflösung klassischer Opernstrukturen (z. B. Arien)Auflösung klassischer Opernstrukturen (z. B. Arien)

Berühmte Beispiele:Berühmte Beispiele: „Wozzeck“ von Berg (1921) „Wozzeck“ von Berg (1921) „Dreigroschenoper“ von Brecht „Dreigroschenoper“ von Brecht (1928)(1928)

Die Literatur-Oper KölnDie Literatur-Oper Köln


Wo und wie produziertdie Literatur-Oper Köln?

Die Hochschule für Musik und Tanz Köln stellt Probenräume und technisches Personal. Studierende und Absolventen der Gesangsklassen generieren das Ensemble


► Welche Ziele verfolgt die Literatur-Oper Köln?Welche Ziele verfolgt die Literatur-Oper Köln?

Die Literatur-Oper verfolgt im Wesentlichen drei Ziele:Die Literatur-Oper verfolgt im Wesentlichen drei Ziele:

KunstKunst Förderung Förderung

Experimentieren mitExperimentieren mit … von Künstlern… von Künstlerndem Genre der dem Genre der … von Schülerinnen und… von Schülerinnen und

LiteraturoperLiteraturoper Schülern Schülern



KünstlerförderungKünstlerförderung Schülerförderung Schülerförderung - Komposition und Gesang- Komposition und Gesang - Freie Projektarbeit- Freie Projektarbeit

- Erfahrung als Trainer,- Erfahrung als Trainer, Coach, Lehrer Coach, Lehrer

- Erfahrung als Individuum- Erfahrung als Individuum in einer Gruppe produktiver in einer Gruppe produktiver Künstler Künstler

- Erleben eigener Grenzen- Erleben eigener Grenzen und Möglichkeiten und Möglichkeiten

- Kulturvermittlung in Musik- Kulturvermittlung in Musik und Literatur und Literatur - Lebensweltbezug zielt auf- Lebensweltbezug zielt auf die Förderung der die Förderung der Individuation der Schüler Individuation der Schüler - Erfahrung als künstlerisch- Erfahrung als künstlerisch produktives Individuum in produktives Individuum in einer Gruppe einer Gruppe

Erfahrungen von Eltern und LehrerErfahrungen von Eltern und Lehrer über die Potenziale ihrer Kinder über die Potenziale ihrer Kinder

► Vorgehensweise der Literatur-Oper Köln?Vorgehensweise der Literatur-Oper Köln?



► Ziele im Törless-Projekt: Ziele im Törless-Projekt:

Förderung prosozialer Förderung prosozialer Kompetenzen speziell Kompetenzen speziell für den Umgang mit für den Umgang mit BullyingBullying

► Umsetzung 2013 in Umsetzung 2013 in Kooperation mit derKooperation mit derMontessori-HauptschuleMontessori-Hauptschulein Köln-Bickendorfin Köln-Bickendorf

Die Literaturoper KölnDie Literaturoper Köln


► Charakteristika von Bullying:Charakteristika von Bullying:

Kräfteungleichgewicht von Opfern und TäternKräfteungleichgewicht von Opfern und Tätern((IImbalance of power)mbalance of power)

Absichtsvolles Verhalten der TäterAbsichtsvolles Verhalten der Täter((IIntentional acts)ntentional acts)

Wiederholte Gewaltakte im Zeitverlauf Wiederholte Gewaltakte im Zeitverlauf ((RRepeated over time)epeated over time)

Ergebnisse der BullyingforschungErgebnisse der Bullyingforschung


Verstärker

Assisten-ten

Täter Bullying Opfer

Verteidi-ger

Außen-stehende

(nach Kulis, 2005)



► Prävalenzen (in Prozent) nach Käser (2014):Prävalenzen (in Prozent) nach Käser (2014):

6. Klasse 9. Klasse6. Klasse 9. Klasse

Pro-BullyingPro-Bullying 19.719.7 16.016.0OpferOpfer 6.66.6 8.08.0VerteidigerVerteidiger 8.58.5 7.77.7AußenstehendeAußenstehende 7.77.7 10.110.1

► Große Unterschiede im KlassenvergleichGroße Unterschiede im Klassenvergleich

► Erhebliche Folgen für alle Beteiligten (Olweus, 1993)Erhebliche Folgen für alle Beteiligten (Olweus, 1993)



Das Törless-Projekt der Literatur-Oper KölnDas Törless-Projekt der Literatur-Oper Köln


► GrundelementeGrundelemente

Improvisation, Fecht- und StimmtrainingImprovisation, Fecht- und Stimmtraining

Bühnenproben und AufführungBühnenproben und Aufführung

Freies Erarbeiten von Bullying-SzenenFreies Erarbeiten von Bullying-Szenen

Durchführen einer Bullying-Intervention Durchführen einer Bullying-Intervention (no-blame-approach, Einsatz von Protokollbögen (no-blame-approach, Einsatz von Protokollbögen zur Dokumentation relevanter Erlebnisse im zur Dokumentation relevanter Erlebnisse im Selbstbericht u. a.)Selbstbericht u. a.)



► AblaufplanAblaufplan

01. Treffen: Theater oder Wirklichkeit1. Treffen: Theater oder Wirklichkeit02. Treffen: Der gefochtene Dialog2. Treffen: Der gefochtene Dialog03. Treffen: Gegeneinander3. Treffen: Gegeneinander04. Treffen: Die Musik4. Treffen: Die Musik05. Treffen: Miteinander5. Treffen: Miteinander06. Treffen: Ganz schön komplizierte Worte6. Treffen: Ganz schön komplizierte Worte07. Treffen: Törleß und die negativen Zahlen7. Treffen: Törleß und die negativen Zahlen08. Treffen: Wie spreche ich auf einer großen Bühne?8. Treffen: Wie spreche ich auf einer großen Bühne?09. Treffen: Schlussproben – ein Team, ein Ziel9. Treffen: Schlussproben – ein Team, ein Ziel10. Treffen: Die anderen schauen zu10. Treffen: Die anderen schauen zu



► Erweiterte Vorgehensweise im Törless-Projekt:Erweiterte Vorgehensweise im Törless-Projekt:

… … ein (bewegtes) Bild sagt mehr als 1000 Worte: ein (bewegtes) Bild sagt mehr als 1000 Worte: Video Video 11

Ein kurzer Einblick in die Literaturoper:Ein kurzer Einblick in die Literaturoper:

- Arbeiten mit den Schülerinnen und Schülern- Arbeiten mit den Schülerinnen und Schülern- Arbeiten mit den Künstlern- Arbeiten mit den Künstlern- Psychologische Begleitung- Psychologische Begleitung- Wahrnehmung aus Schülersicht- Wahrnehmung aus Schülersicht- Freies Improvisieren mit Schülerinnen und Schülern- Freies Improvisieren mit Schülerinnen und Schülern



Ergebnisse und ErfahrungenErgebnisse und Erfahrungen


► Hohe Begeisterung unter den teilnehmenden Schülerinnen Hohe Begeisterung unter den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern der Hauptschuleund Schülern der Hauptschule

► Schülerinnen und Schüler treten im Verlauf des Projekts Schülerinnen und Schüler treten im Verlauf des Projekts zunehmend gestalterisch aufzunehmend gestalterisch auf

► Leistungen der Schülerinnen und Schüler übertrafen die Leistungen der Schülerinnen und Schüler übertrafen die Erwartungen ihrer Lehrkräfte bei weitemErwartungen ihrer Lehrkräfte bei weitem

► Zunehmend differenzierte Angaben in den ProtokollbögenZunehmend differenzierte Angaben in den Protokollbögen

► Abnahme von Schikaneverhalten und Zunahme prosozialen Abnahme von Schikaneverhalten und Zunahme prosozialen Verhaltens (Verhaltens ( Protokollbögen, Beobachtungen) Protokollbögen, Beobachtungen)



► Was sagen Beteiligte? Was sagen Beteiligte? Video 2Video 2



► Bedeutung allgemeiner Bildungsziele kommt u. E. Bedeutung allgemeiner Bildungsziele kommt u. E. in aktuellen pädagogischer Diskussion regelmäßig in aktuellen pädagogischer Diskussion regelmäßig zu kurzzu kurz

► Wichtigkeit (theater-) pädagogischer Arbeit in der Wichtigkeit (theater-) pädagogischer Arbeit in der Schule wird bei schulpolitischen Bemühungen oft Schule wird bei schulpolitischen Bemühungen oft nicht gesehennicht gesehen

► Notwendigkeit einer umfassenden Notwendigkeit einer umfassenden Neuorieruntierung von schulpolitischen Neuorieruntierung von schulpolitischen AnstrengungenAnstrengungen

► … … und zum guten Schluss: und zum guten Schluss: Video 3Video 3

DiskussionDiskussion


M. Badrinas, M.Sc., C. Bamberger, M.Sc., M. Badrinas, M.Sc., C. Bamberger, M.Sc., Dipl.-Psych. A. Gruenhagen, Dipl.-Psych. S. Dipl.-Psych. A. Gruenhagen, Dipl.-Psych. S. Hermerath,Hermerath,H. Huxholl, B.Sc.,H. Huxholl, B.Sc., L. Kümpel, M.Sc., L. Kümpel, M.Sc., D. Michaely, B.Sc., M. Oehmen, B.Sc., D. Michaely, B.Sc., M. Oehmen, B.Sc., Dipl.-Psych. F. Palm, J. Richter M.Sc., Dipl.-Psych. F. Palm, J. Richter M.Sc., Dipl.-Psych. K. Schmidt, H. Weber, M.Sc.Dipl.-Psych. K. Schmidt, H. Weber, M.Sc.

sowie allen Beteiligten der Literatur-Oper Köln, sowie allen Beteiligten der Literatur-Oper Köln, den Lehrerinnen und Lehrernden Lehrerinnen und Lehrern

und vor allem den Schülerinnen und Schülern der und vor allem den Schülerinnen und Schülern der Montessori-Hauptschule in Köln-BickendorfMontessori-Hauptschule in Köln-Bickendorf

DanksagungDanksagung


VIELEN DANK!VIELEN DANK!

Documents

ENASTE-Kongress PD Dr. Udo Käser, Andreas Durban, 14. – 16. Mai 2015, Wien Anne Krase M. Sc., Vera Peiffer, M. Sc. Die Förderung sozialer Kompetenzen von