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1 E E n n e e r r g g i i e e s s p p a a r r e e n n Für und mit Kindern! Für und mit Kindern! Für und mit Kindern! Für und mit Kindern! - Grundlagen Grundlagen Grundlagen Grundlagen - Methodische und Praktische Vorschläge Methodische und Praktische Vorschläge Methodische und Praktische Vorschläge Methodische und Praktische Vorschläge - Sonne, Wasser, Wind erfahren Sonne, Wasser, Wind erfahren Sonne, Wasser, Wind erfahren Sonne, Wasser, Wind erfahren Kreisverwaltung Mainz-Bingen - Umwelt- und Energieberatungszentrum - Ingelheim am Rhein

Energiesparen für und mit Kindern-Überarbeitung2010 · Mit Hilfe eines Fahrraddynamos kann die Funktionsweise eines Generators erklärt werden (siehe Abbildung): *5 Durch die Bewegung

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Kreisverwaltung Mainz-Bingen

- Umwelt- und Energieberatungszentrum - Ingelheim am Rhein

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Hinweise: Diese Informations- und Arbeitsunterlage wurde erstmalig im September 1998 für eine Fortbildungsveranstaltung für LeiterInnen von Kindertagesstätten im Landkreis Mainz- Bingen erstellt.

Die Veranstaltung wurde von der Umweltberatung der Kreisverwaltung Mainz-Bingen, Ingelheim am Rhein durchgeführt. Das Veranstaltungsthema und der Titel des zugehörigen Readers lautete „Energiesparen als Leitlinie im alltäglichen Leben“.

In der nun vorliegenden 3. Fassung wurde der Inhalt noch einmal vollständig überarbeitet, aktualisiert und erweitert.

Die Broschüre ist zwar inhaltlich auf die Arbeit in Kindergärten ausgelegt, die wesentlichen Informationen, Vorschläge und Ideen sind jedoch ohne weiteres im alltäglichen Leben mit Kindern in der Familie oder für die Arbeit in Grundschulen anwendbar.

Herausgeber: Kreisverwaltung Mainz-Bingen

Umwelt- und Energieberatungszentrum – UEBZ - Georg-Rückert-Str. 11 55218 Ingelheim am Rhein 06132/787-2170

Text: Teresa Niewiadomski-Schäfer Dipl.Ing.(FH) Umweltschutz Überarbeitung 2010: Barbara König Titelbild: Christoph S. Rauth Druck: Eigendruck; 3.Auflage Ingelheim am Rhein 2010

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INHALTSVERZEICHNIS

11.. EEIINNLLEEIITTUUNNGG ................................................................................................................................ 55

22.. EENNEERRGGIIEE UUNNDD UUMMWWEELLTT –– WWAARRUUMM EENNEERRGGIIEESSPPAARREENN?? .................................... 66

33.. GGUUTT ZZUU WWIISSSSEENN ...................................................................................................................... 88

3.1. Energie ................................................................................ 8

3.1.1. Was ist Energie? .............................................................. 8

3.1.2. Wie funktioniert ein Kraftwerk?.......................................... 8

3.1.3. Wie funktioniert ein Generator? ......................................... 9

3.1.4. Was ist „1 kWh“? ........................................................... 10

3.1.5. Wer verbraucht Energie?................................................. 10

3.2. Klimawandel ....................................................................... 11

3.2.1. Klimawandel.................................................................. 11

3.2.2. Treibhauseffekt.............................................................. 11

3.3. Grundlagen erneuerbarer Energieerzeugung ........................... 12

3.3.1. Sonne........................................................................... 13

3.3.2. Wasser ......................................................................... 13

3.3.3. Wind ............................................................................ 14

3.3.4. Biomasse ...................................................................... 14

3.3.5. Erdwärme ..................................................................... 14

44.. MMEETTHHOODDIISSCCHHEE AANNSSÄÄTTZZEE UUNNDD IIDDEEEENN ZZUUMM TTHHEEMMAA EENNEERRGGIIEE UUNNDD

EENNEERRGGIIEESSPPAARREENN ..................................................................................................................................1155

55.. EENNEERRGGIIEESSPPAARREENN –– IIMM KKIINNDDEERRGGAARRTTEENN UUNNDD ZZUUHHAAUUSSEE..................................1166

5.1. Wärme ............................................................................... 17

5.1.1. Grundlagen und praktische Ideen..................................... 18

5.1.2. Verhaltenstipps für Kinder ............................................... 19

5.1.3. Informationen für ErzieherInnen und Eltern....................... 20

5.2. Strom ................................................................................ 22

5.2.1. Grundlagen und praktische Ideen..................................... 22

5.2.2. Verhaltenstipps für Kinder ............................................... 24

5.2.3. Informationen für ErzieherInnen und Eltern....................... 24

5.3. Wasser............................................................................... 25

5.3.1. Grundlagen und praktische Ideen..................................... 25

5.3.2. Verhaltenstipps für Kinder ............................................... 26

5.3.3. Informationen für ErzieherInnen und Eltern....................... 26

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5.4. Abfall ................................................................................. 27

5.4.1. Grundlagen und praktische Ideen..................................... 27

5.4.2. Verhaltenstipps für Kinder ............................................... 27

5.4.3. Informationen für ErzieherInnen und Eltern....................... 28

5.5. Verkehr/ Mobilität ................................................................ 28

66.. EERRFFAAHHRREENN UUNNDD EERRLLEEBBEENN VVOONN SSOONNNNEE,, WWAASSSSEERR,, WWIINNDD ............................3300

6.1. Sonne ................................................................................ 30

6.1.1. Die Kraft der Sonne erleben ............................................ 31

6.1.2. Wir nutzen die Energie der Sonne .................................... 32

6.2. Wasser............................................................................... 34

6.2.1. Das Naturelement Wasser erfahren .................................. 34

6.2.2. Wir nutzen die Kraft des fließenden Wassers...................... 36

6.3. Wind .................................................................................. 37

6.3.1. Den Wind erfahren ......................................................... 37

6.3.2. Wir nutzen die Kraft des Windes ...................................... 37

77.. LLIITTEERRAATTUURRVVEERRZZEEIICCHHNNIISS ..................................................................................................3388

88.. LLIITTEERRAATTUURRHHIINNWWEEIISSEE ..........................................................................................................4411

99.. BBAASSTTEELLAANNHHAANNGG ......................................................................................................................4433

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1. EINLEITUNG

Das Thema Energie begegnet uns in fast allen Situationen und Dingen unseres Alltags.

In der belebten Natur spielen energetische Gesetzmäßigkeiten eine große Rolle: Pflanzen benötigen Energie aus dem Sonnenlicht, um das aufgenommene Kohlendioxid umzuwandeln; das Gefrieren von Wasser zu Eis, das Verdampfen von Wasser bei Wärmezufuhr; Feuer, Licht und Schatten sind Phänomene von großer Faszination und bedeutend für das Verständnis von Energie und Energienutzung.

Der Mensch macht sich die Energie von Feuer, Wasser und Wind bereits seit Jahrtausenden zu Nutze. Großteils stand diese Nutzung im Einklang mit der Natur. Doch durch den technischen Fortschritt wurde der Energiebedarf des Menschen immer größer und fossile Brennstoffe (Kohle, Erdöl, Erdgas) kamen auf den Vormarsch. Deren Nutzung ist jedoch mit vielen Emissionen (Schadstoffausstoß) und Umweltverschmutzung verbunden. Auch heute sind fossile Brennstoffe noch die wichtigsten Energielieferanten.

Wenn die bestehenden Umweltprobleme reduziert werden sollen, ist das verantwortungsbewusste Handeln jedes/r Einzelnen gefragt. Hierzu ist es nötig, bereits im Kindergarten- bzw. Vorschulalter den Grundstein zu legen. Kinder sind in diesem Alter besonders an den Dingen ihrer vertrauten Umgebung – ihrer UMWELT - interessiert. Neugier wecken und mit Spiel und Spaß die Welt entdecken sind die Ziele von Umweltbildung im Kindergarten. Das Bewusstsein für die Erhaltung der Umwelt als ihre natürliche Lebensgrundlage soll bei den Kindern geweckt und gefördert werden.

Wo kämen wir hin wenn alle sagten wo kämen wir hin und niemand ging um einmal zu schauen wohin man käme wenn man ginge.1

1 Original in Berner Mundart von Pfarrer Kurt Marti, übersetzt von Hans A. Pestalozzi in: Nach uns die Zukunft. Zytglogge 1979

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2. ENERGIE UND UMWELT – WARUM ENERGIESPAREN?

Alle reden vom Energiesparen, doch der Energieverbrauch steigt und steigt. Es gibt viele Gründe:

� Unsere Ansprüche steigen von Tag zu Tag, unser Komfortbedürfnis scheint oft ebenso grenzenlos wie banal zu sein. Die Elektrifizierung unseres Alltags nimmt immer mehr zu: Es gibt elektrische Brotmaschinen, Dosenöffner, Messer, Zahnbürsten, Mundduschen, Auto-, Tisch-, Nass- und Trockensauger. In unseren Autos verrichten heute oft 20 und mehr Motoren ihren energieaufwendigen Dienst (vom elektrischen Fensterheber über Sitzverstellung bis zur Klimaanlage – wie sonst wäre die lange Wartezeit im Stau auszuhalten).

� In einer Wohlstandsgesellschaft lebend können wir es uns „leisten“, die von den Schwellen- und Entwicklungsländern angebotene Energie in riesigen Mengen einzukaufen.

� Und wir sind Vorbild für andere Länder, welche den legitimen Wunsch nach ähnlichem Wohlstand haben und noch weit entfernt davon sind.

� Schließlich wird auch die Weltbevölkerung tagtäglich größer und damit steigt auch die Anzahl derer mit wachsenden Ansprüchen. Ebenso erhöht sich die Anzahl der Ansprüche der in Wohlstandgesellschaften mit wirtschaftlicher Macht Lebenden. Und nicht zu vergessen die vielen Menschen, die diesen versuchen nachzufolgen…

Natürlich könnte es immer so weitergehen. Doch sollten wir uns bewusst werden, dass wir unsren Wohlstand aus unserer Lebensgrundlage, der Erde schöpfen. Wir leben in einem komplexen Wirkungsgefüge mit ihr und allem Leben auf der Erde:

• Grenzen bestehen in der Menge der natürlichen Energiequellen (fossile: Erdöl, Erdgas, Kohle; Uran). Beispielsweise reichen die sicher gewinnbaren Erdölvorräte bei gegenwärtiger Förderung weltweit nur noch rund 40 Jahre. Hierbei ist besonders zu bedenken, dass wir dann in ca. zweihundert Jahren verbraucht haben, wozu es Millionen von Jahren der Entstehung bedurfte.

• Das Ökosystem Erde, in dem wir leben, sendet uns deutliche Signale, dass die Belastungsgrenze bald erreicht ist: Waldsterben, Trinkwasserverschmutzung, Ozonloch, Smog, Treibhauseffekt und Klimakatastrophe. Diese Umweltauswirkungen stehen in direktem Zusammenhang mit unserem Verbrauch an Energie und den damit verbundenen Emissionen an Luftschadstoffen.

Verantwortliches Handeln jedes Einzelnen ist gefragt.

Das bedeutet, dass wir uns in unserem alltäglichen Leben als Teil des Ökosystems Erde erfahren und kurzsichtige Denkweisen ablegen. Und es sind nicht die Anderen, nicht die Industrie, nicht die Politik, nicht Europa, nicht Amerika, die handeln müssen, sondern wir – jeder Einzelne

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Im Bereich Energie beinhaltet verantwortungsbewusstes Handeln:

� ENERGIESPAREN

heißt, unnötigen Energieverbrauch vermeiden und den Verbrauch dem Bedarf anpassen. Allein durch Änderung unseres Nutzerverhaltens sind enorme Mengen an Energie einzusparen:

� durch sparsamen Umgang mit Wärme, Strom und Wasser � beim Einkauf (auf Produkte, die mit hohem Energieaufwand erzeugt

werden, soweit wie möglich zu verzichten) � bei der Wahl des Verkehrsmittels � auch Wärmedämmmaßnahmen an Gebäuden reduzieren den

Energieverbrauch erheblich.

Sind diese Energiesparmöglichkeiten ausgeschöpft, müssen wir schauen, wie effektiv wir mit den vorhandenen Energiequellen umgehen.

� RATIONELLE ENERGIEVERWENDUNG

heißt, die Energieverluste bei der Erzeugung, Umwandlung (z.B.: Erdöl � Strom) und Bereitstellung zu reduzieren und die eingesetzte Energie möglichst effizient zu nutzen. Dies wäre zum Beispiel der Einsatz verbesserter Gerätetechnik2 im Haushalt und in der Industrie; die Verwendung von Energiesparlampen, Schnellkochtöpfen oder der Einsatz Kraftstoff sparender Motoren in den Kraftfahrzeugen.

Die Energie, die wir nach diesen Maßnahmen noch benötigen, muss weitestgehend regenerativ (erneuerbar) erzeugt werden.

� NUTZUNG ERNEUERBARER ENERGIEN

heißt, die erneuerbaren Energiequellen Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Erdwärme bei der Strom- und Wärmeerzeugung sinnvoll und technisch effizient einzusetzen. Ihre Nutzung trägt zu einer weiteren Reduzierung der Umweltbelastungen bei.

Im privaten Bereich sind Energiesparen und rationelle Energieanwendung häufig die effizienteren Maßnahmen. Dennoch ist die Nutzung erneuerbarer Energien, insbesondere der solaren Warmwassergewinnung, eine auch im privaten Bereich gut umsetzbare Maßnahme.

2 Bei Waschmaschinen, Geschirrspülern und Kühlschränken könnten die Stromverbräuche um 30 bis 40 % reduziert werden.

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3. GUT ZU WISSEN

Zum besseren Verständnis des Themas im Vorfeld noch einige Erklärungen und Informationen für die „Großen“.

3.1. Energie

3.1.1. Was ist Energie?

„Energie kommt aus dem Grieschichen von „energeia“ und bedeutet soviel wie Tatkraft. Energie ist unsichtbar, eine Rechengröße und kann nur an ihren Wirkungen erkannt werden: Sie ist nötig, wenn etwas in Bewegung gesetzt, schneller gemacht, hochgehoben, beleuchtet bzw. erwärmt werden soll, sie ist z.B. in Rohstoffen gespeichert. Ohne Energie ist kein Leben möglich!“ 3

Ein wichtiger Aspekt ist dabei zu erkennen, dass sich nichts in „nichts“ oder „in Luft“ auflöst. Immer gelten die Naturgesetze von der Erhaltung der Masse und der Energie. Diese Erkenntnis ist Grundvoraussetzung für ein Verständnis ökologischer Wirkungen. Die Tatsache zum Beispiel, dass der von uns produzierte Müll, nicht in der Müllverbrennungsanlage „verschwindet“, sondern stofflich und energetisch umgewandelt wird, zum Teil eben auch über die Abgase verstreut ist, ist dann direkt nachvollziehbar.

Energie wird nur insofern „verbraucht“, als nach ihrer Umwandlung nur noch ein geringerer Teil genutzt werden kann. Nur ca. 1/3 der eingesetzten Primärenergie (Kohle, Erdöl, Erdgas, Kernbrennstoffe) werden letztlich beim Verbraucher als Heizwärme, Prozesswärme, Licht oder mechanische Energie genutzt. Beispielsweise geht bei der Umwandlung von Strom in Licht ein Großteil des eingesetzten Stroms als Wärme „verloren“, nur ein kleiner Teil wird in nutzbare Lichtenergie umgewandelt(ca. 5%; bei den heute gängigen Energiesparlampen bis zu 25%).

3.1.2. Wie funktioniert ein Kraftwerk?

Die meisten Kraftwerke funktionieren mit Hilfe eines Wasserkreislaufes. Wasser wird zu Dampf erhitzt, welcher unter Druck weiter geleitet wird und in Folge eine Turbine antreibt. Die Turbine betreibt einen Generator, der die entstandene Energie in Strom umwandelt. Im Kondensator (als Kondensation wird der Übergang eines Stoffes, in diesem Fall Wasser, von der gasförmigen in die flüssige Phase bezeichnet) wird der Dampf wieder abgekühlt und der Kreislauf beginnt von Vorne. Als Brennstoffquelle dient wahlweise Rohöl, Erdgas, Kohle oder Biomasse. In der folgenden Abbildung ist dieses System noch einmal graphisch dargestellt.

Auch Wasser- und Windkraftwerke produzieren Strom mit Hilfe von Turbinen und Generatoren. Sie nutzen die Kraft des fließenden Wassers bzw. des Windes um die Turbine (im Falle der Windkraft sind das die Rotorblätter) in Bewegung zu setzen.

3 Informationszentrale der Elektrizitätswirtschaft e.V. : „Energie“ - Heft 1 der Unterrichtsmaterialien zum Thema Energie, 1996

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*4

3.1.3. Wie funktioniert ein Generator?

Generatoren werden in Kraftwerken zur Umwandlung von Bewegungsenergie in elektrische Energie (Strom) eingesetzt.

Mit Hilfe eines Fahrraddynamos kann die Funktionsweise eines Generators erklärt werden (siehe Abbildung):

*5

Durch die Bewegung des Rades wird das Antriebsrädchen in Bewegung gesetzt. Dadurch dreht sich ein Magnet, welcher von einer Spule aus Kupferdraht umgeben ist - zwischen Magnet und Spule entsteht ein elektromagnetisches Feld. Die darin fließenden Elektronen sind der Strom, der dann abgeleitet werden kann.

In Kraftwerken funktioniert dies nach dem gleichen Prinzip, nur dass sich an Stelle des Antriebsrädchens eine Turbine befindet und die Dimensionen um ein vielfaches größer sind.

4Hochschule Zittau/Görlitz: Fuktioinsweise eines Kraftwerks, 2010; verändert 5Rhenag – Rheinische Energie Aktiengesellschaft: Fahrraddynamo, s.a.

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3.1.4. Was ist „1 kWh“?

„Zunächst ist 1 kWh eine physikalische Einheit, mit der das Vermögen, Arbeit zu verrichten, quantifiziert werden kann.“6

1 KiloWattStunde (kWh) = 1000 Wattstunden

„Das heißt man könnte eine Glühbirne mit 50 Watt 20 Stunden lang betreiben! → 20*50= 1000 Wattstunden."7

Mit 1kWh kann man 1000 Liter Wasser um ca. 0,9° Celsius erwärmen (Anhand dieses Beispiels sehen wir, dass unglaublich viel Energie für die Warmwasseraufbereitung benötigt wird).

„Wie viel 1kWh ist, verdeutlicht folgende „Physikaufgabe“: Eine Person mit 100 kg Körpergewicht müsste 3.600 m hoch steigen um 1kWh Arbeit zu verrichten. […] gebe ich hier den dringenden rat an alle, sich niemals entsprechend ihrer physikalischen Arbeit bezahlen zu lassen, denn heute bekommt man für eine kWh Strom gerade mal 30 Pfennige!“6

3.1.5. Wer verbraucht Energie?

Kindergärten gehören in der folgenden Abbildung zu den „Kleinverbrauchern“, ebenso wie andere öffentliche Einrichtungen und Gewerbebetriebe.

Energiesparen in Kindergärten hat aber hoffentlich auch unmittelbare Auswirkungen auf den Bereich Private Haushalte, welcher insgesamt fast so viel Energiebedarf wie die gesamte Industrie hat.

Endenergieverbrauch 2008

Private Haushalte 27,7%

Kleinverbraucher 15,5%

Verarbeitendes Gewerbe 28,8%

Verkehr 28,0%

*8

Energiesparen muss überall damit anfangen, unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden. Nur so lässt sich ein Verbrauch entsprechend dem tatsächlichen Bedarf verwirklichen.

6 Schäfer: Fachliche Information, s.a. 7 Energie-und-umwelt.at: Was ist eine Kilowattstunde?, 2009 8 Eigene Darstellung nach Statistisches Bundesamt, 2010; S.5

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3.2. Klimawandel

Fast täglich hören wir in den Nachrichten etwas über Klimawandel und globale Erwärmung. Auch vom Treibhauseffekt ist immer wieder die Rede. Doch was versteht man darunter?

3.2.1. Klimawandel

Der Begriff Klimawandel steht für zwei unterschiedliche Prozesse:

1. der allgemeine Klimawandel, also Veränderungen über einen längeren Zeitraum. Als Beispiel dafür seien die Eiszeiten zu nennen.

2. die aktuell stattfindenden Veränderungen. In diesem Zusammenhang ist meist von „globaler Erwärmung“ die Rede – der Mensch wird als Verursacher und Beschleuniger des Klimawandels gesehen.

Eine Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur um 2-4°C hört sich zwar sehr gering an, doch bereits dieser Temperaturunterschied kann enorme Auswirkungen auf unseren Planeten haben.

Als Auswirkungen des Klimawandels werden unter anderem Temperaturerhöhung, längere Dürreperioden, vermehrte Naturkatastrophen (Stürme, Starkregen, etc.) und das Abschmelzen der Polkappen genannt.

3.2.2. Treibhauseffekt

Unter Treibhauseffekt wird, in Anlehnung an das Garten-Treibhaus (Gewächshaus), der Wärmestau in der unteren Atmosphäre verstanden.

Verantwortlich für diesen Effekt sind die so genannten Treibhausgase wie z.B.: Wasserdampf (H2O), Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) oder troposphärisches Ozon (O3). Diese Treibhausgase lassen die kurzwellige Solarstrahlung weitgehend durch die Atmosphäre passieren, absorbieren aber die langwellige Wärmestrahlung der Erdoberfläche – die Wärme bleibt somit, wie unter dem Glas eines Gewächshauses, „eingeschlossen“ (siehe Abbildung).

*9

9Paeger: Der Treibhauseffekt, s.a.

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Der natürliche Treibhauseffekt ist wichtig für das Leben auf der Erde (die Durchschnittstemperatur auf der Erde würde sonst bei etwa -18°C liegen).

Doch seit Beginn des Industriezeitalters (um 1850) beeinflusst der Mensch die klimatische Wirksamkeit der Atmosphäre. Durch unterschiedliche menschliche Aktivitäten wird einerseits die Konzentration der natürlichen Treibhausgase wie Kohlendioxid, Methan, ... erhöht, andererseits werden mit den FCKWs neue Treibhausgase in die Atmosphäre emittiert10. Die Folge dieses zusätzlichen Treibhauseffektes ist eine Erhöhung der globalen Durchschnitttemperatur.

3.3. Grundlagen erneuerbarer Energieerzeugung

*11 *12 *13

Zu den erneuerbaren (regenerativen) Energiequellen gehören Sonne, Wasser, Wind, Biomasse (Holz, Müll, Biogas) und Erdwärme. Sie besitzen große Energiepotentiale und stellen auf lange Sicht eine Alternative zur konventionellen Energieerzeugung dar.

Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen erfolgt im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen ohne wesentliche Luftschadstoffbelastung

Die technische Entwicklung ist inzwischen soweit fortgeschritten, dass erneuerbare Energien im großen Maßstab eingesetzt werden. 2008 lag der Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland bereits bei 9% des Energieverbrauches. 14 Ziel ist es, diesen Anteil bis 2020 auf 15% zu erhöhen. Besonders Windenergie und die Nutzung von Biomasse zur Strom- und Wärmeerzeugung sind in den letzten Jahren stark angestiegen.

10Emittieren = abgeben, aussenden, in Umlauf bringen; meist in Zusammenhang mit Schadstoffen 11 Eigene Darstellung 12 Niewiadomski-Schäfer: Energiesparen für und mit Kindern, 2000; S.65 13 Kinderspiele-welt.de, s.a. 14 Statistisches Bundesamt: Energie auf einen Blick, 2009

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3.3.1. Sonne

Die Sonne steht uns in unbegrenztem Umfang und kostenlos zur Verfügung. Verfahren zu ihrer Nutzung haben relativ wenig umweltbelastende Wirkungen - diese bestehen hauptsächlich bei der Produktion und Entsorgung der Nutzungsanlagen.

Bei der Sonnenenergienutzung unterscheidet man zwischen der

• Passiven Solarenergienutzung

Sie nutzt bewusst die Sonnenwärme, die durch Wände und Fenster eines Gebäudes dringt. Ein passiv solar-beheiztes Haus ist so ausgerichtet, dass die größeren Fenster an der Südseite sind, um möglichst viel Sonnenlicht herein zu lassen. Eine gute Dämmung und Wärmeschutzglas bewirken, dass nachts möglichst wenig Wärme wieder abgeben wird. Diese Effekte werden heute besonders bei der Niedrigenergiebauweise und beim Passivhaus verwendet.

• Aktiven Solarenergienutzung:

Hierbei unterscheidet man:

- Warmwassererzeugung (solarthermische Nutzung):

Aktive Solarheizungssysteme sammeln die Sonnenwärme an einer bestimmten Stelle (Solarkollektoren) und transportieren sie dann mit Hilfe des Wärmetransportmittels Wasser weiter zu einer Heizungsanlage oder einem Warmwasserspeicher.

Thermische Solaranlagen bestehen aus wenigen Komponenten und können ohne Probleme in die meisten Heizungsanlagen integriert werden. Ihr Funktionsprinzip beruht auf dem hohen Absorptionsvermögen dunkler Materialien gegenüber dem Sonnenlicht. Des Weiteren macht man sich den Treibhauseffekt zu Nutze, indem man die absorbierte Wärme unter einer Glasabdeckung fängt.

Auch hierzulande ist es möglich in den Sommermonaten mit solarthermischen Anlagen den Warmwasserbedarf vollständig zu decken und damit den Energiebedarf und die Umweltbelastungen übers Jahr gesehen zu reduzieren.

- Stromerzeugung (photovoltaische Nutzung mittels Solarzellen)

Solarzellen oder photovoltaische Zellen wandeln die Sonnenenergie in Strom um.

Solarzellen bestehen aus mehreren Siliziumschichten - strahlt Sonne darauf wandern geladene Teilchen zwischen den Schichten. Diese Teilchen sind der Strom, der dann abgeleitet werden kann.

Solarzellen begegnen uns im Alltag bei Taschenrechner, Uhren, Beleuchtungskörpern etc. Fragen Sie doch mal die Kinder, bestimmt haben auch sie schon die dunklen Platten auf Hausdächern oder an Fassaden bemerkt.

3.3.2. Wasser

Die Nutzung von Wasser als Energiequelle (z.B.: zum Antrieb von Mühlen) kann auf eine lange Tradition zurückblicken.

Auf Grund seiner Fließgeschwindigkeit kann das Wasser gewaltige Kräfte besitzen. die zum Antreiben von Turbinen (im Prinzip ein „unter Wasser

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laufendes Windrad“) genutzt werden. Diese Wasserturbinen können dann in Generatoren Strom erzeugen. Die Menge an Energie, die den Turbinen zugeleitet werden kann, hängt von der Fallhöhe (der Entfernung zwischen der Wasseroberfläche und den Turbinen) und der Geschwindigkeit, mit der das Wasser durch die Turbinen fließt, ab.

3.3.3. Wind

Windenergie kann vielfach verwendet werden. Die häufigste Nutzungsart ist die Stromerzeugung. Eine weitere Form sind windgetriebene Wasserpumpen (v.a. in den USA, Kanada und Australien).

Alle Arten der Windenergienutzung funktionieren ohne unsere Luft zu verschmutzen. Die wesentlichen Umweltbelastungen ergeben sich bei der Produktion und aus dem Lärm, der beim Betrieb der Windräder herrscht.

Bei der Windturbine dreht der Wind die Achse einer Turbine, die mit einem Generator verbunden ist. Da die Turbinen auf einen möglichst gleichmäßig starken Wind angewiesen sind, ist ihr bevorzugter Standort die Küste oder auf Bergkuppen.

Die meisten üblichen Windturbinen sind zwischen 50 und 100m hoch und die Rotorblätter haben eine Länge von bis zu 50m.

3.3.4. Biomasse

Als Biomasse gelten alle organischen Stoffe, pflanzlichen und tierischen Ursprungs wie zum Beispiel: Holz, Stroh, Jauche aber auch Abfall aus der Biotonne.

Die Verwendung von Holz ist wohl die älteste Form Energie bzw. Wärme zu nutzen. Heute wird Biomasse vorwiegend zur Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt, aber auch Kraftstoffe (Biodiesel und Bioethanol) und Biogas können damit produziert werden.

3.3.5. Erdwärme

„Erdwärme ist die in Form von Wärme gespeicherte Energie unterhalb der festen Erdoberfläche.“15 Sie kann mit Wärmepumpenheizung zum Heizen von Wohnhäusern aber auch zur Stromerzeugung genutzt werden.

In unseren Breiten findet eher die Nutzung zur Warmwassererzeugung von Einfamilienhäusern Anwendung. Erdwärmekraftwerke gibt es vor allem in Island und in Teilen Kaliforniens.

15 Bundesministerium Baden- Württemberg: Leitfaden zur Nutzung von Erdwärme mit Erdwärmesonden, 2005

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4. METHODISCHE ANSÄTZE UND IDEEN ZUM THEMA ENERGIE UND ENERGIESPAREN

Kinder konzentrieren sich entsprechend ihrer Entwicklungsstufe auf den Umgang mit Dingen ihrer vertrauten Umgebung. Dies ist eine gute Voraussetzung für das „Lernen“ durch Beobachten, Erleben und Erfahren von Energie. Im Kindergarten- und Vorschulalter ist ihr Tun von ihren augenblicklichen Interessen und ihrer Neugierde geprägt und muss natürlich vor allem Spaß machen.

Daraus folgt für die Antwort auf die Frage „Wie kann ich schon Kindern im Kindergarten- und Vorschulalter den Bereich Energie und das Energiesparen näher bringen?“:

� Indem wir Ihnen die Möglichkeit geben Energie, Sonne, Wind und Wasser auf spielerische Weise und mit Spaß zu erleben. Beim Malen, Basteln, mit Experimenten, Liedern und Geschichten zum Thema wird „Energie“ mit allen Sinnen erfahrbar.

� Durch das Vermitteln und Aufbauen einer umweltbewussten Haltung und Einstellung im alltäglichen Leben.

In dem Bereich, der sie persönlich betrifft, können auch kleine Kinder schon lernen, mit Material und Lebensmitteln sorgsam und sparsam umzugehen. Vorausgesetzt wir zeigen ihnen hierzu, was in einem Haushalt geschieht, was wir verbrauchen und brauchen.

� Umweltbewusstsein zu einem selbstverständlicher Teil bei der Gestaltung des Alltagslebens machen. Umweltbewusstes Verhalten kann den Kindern nur nahe bringen, wer es selbst praktiziert und seine Vorbildfunktion gegenüber den Kindern möglichst bewusst und konsequent wahrnimmt.

Dies darf aber nicht dazu führen, den Kindern wichtige Erlebnismöglichkeiten vorzuenthalten oder sie in ihrer Kreativität stark einzuschränken. Zum Beispiel beim Spiel mit Wasser ist es sicherlich sinnvoller die Kinder das Wasser eimerweise holen zu lassen oder Regenwasser zum Spielen zu verwenden, um ihnen auf diese Weise einen sorgsamen Umgang mit dem Lebensmittel Wasser nahezubringen, als es ihnen aus falsch verstandener Sparsamkeit zu verwehren. Zumal sie später nur etwas schützen werden, was sie auch schätzen.

„Ein Verantwortungsgefühl und eine Verbundenheit mit der Natur kann nur entstehen, wenn Kinder ihr natürliches Interesse an Natur und Umwelt ausleben können.“16

16 Strätz et al.: Natur und Umwelt im Kindergarten, 1991

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5. ENERGIESPAREN – IM KINDERGARTEN UND ZUHAUSE

Die folgenden Ausführungen sollen dazu anregen Umwelterziehung zu Hause, im Kindergarten- oder Schulalltag zu integrieren. Will man die Kinder im Rahmen der Umwelterziehung zum Energiesparen anregen bzw. anleiten, ist es notwendig und wohl auch am effektivsten, wenn sie umweltgerechtes Verhalten erleben, um es nachleben zu können.

Grundvoraussetzung hierfür ist, dass es ihnen von den „Großen“ vorgelebt wird. Eine für sich stehende Projektarbeit über einen bestimmten Zeitraum zum Thema Energiesparen kann sicherlich Spaß machen und bei den Kindern einen Eindruck hinterlassen. Doch können die Kinder die dort gemachten Erfahrungen und Ideen nicht als glaubwürdig empfinden, wenn sie sie im weiteren Kindergartenalltag nicht wiederentdecken. Auch geraten so positive Ansätze zur Sensibilisierung der Kinder für dieses Thema schnell in Vergessenheit, bzw. werden gar nicht erst wahrgenommen, da sie nicht real sind.

Ist innerhalb des Kindergartenteams der Entschluss gefallen, Energiesparen zum Alltagsthema zu machen, sind Projektwochen und Aktionen als Einstieg gut geeignet. Vielleicht noch mit einem Ziel, z.B.: im Rahmen eines Sommerfestes das Thema offiziell in den Kindergartenalltag einziehen zu lassen. Der etwaige Erlös oder gesammelte Spenden können zum Beispiel für Spielmaterial zum Energiesparen, Bücher zu Sonne, Wasser, Wind, für Solarspielsachen, Wasserspielzeug,… verwendet werden.

Die im Folgenden vorgestellten Verhaltensregeln zum Energiesparen beziehen sich auf Maßnahmen zum Wärme-, Strom- und Wasserverbrauch sowie auf die Themen Abfall und Mobilität. Sie sollten mit den Kindern zusammen „erarbeitet“ werden, indem ihnen zunächst die Möglichkeit zum Erfahren, Erleben und Beobachten der jeweiligen Sachzusammenhänge gegeben wird. Auf dieses Weise kann bei den Kindern das Interesse geweckt und in der Folge ein Energiebewusstsein geschaffen werden.

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5.1. Wärme

Der größte Anteil des Energieverbrauchs zu Hause wird zum Heizen benötigt:

*17

Abhängig ist der Heizenergiebedarf von:

� den Außentemperaturen,

� der Bauweise des Hauses oder der Lage der Wohnung im Haus,

� dem Wirkungsgrad der Heizungsanlage und

� dem Nutzerverhalten, d.h. wie gehen wir mit der bereitgestellten Wärme um.

Wenn es draußen kalt wird, werden in den Zimmern und Wohnungen die Heizungen angestellt und es wird warm. Dies entspricht wohl der Erfahrungswelt der meisten Kinder. Es ist natürlicherweise nicht ihr Interesse, wie diese Wärme bereitgestellt wird oder warum der Heizkörper warm wird.

In Zeiten, als Kohleöfen noch die Regel waren, gehörte dieser Zusammenhang ganz selbstverständlich in ihre Erlebniswelt. Die Kinder konnten miterleben, wie das Brennmaterial ins Haus gebracht wurde, wie man Feuer im Ofen machte und es langsam warm wurde. Auch wie „nachgelegt“ werden musste und so der Brennstoff verbraucht wurde. Dinge, die heute meist „versteckt“ und ganz automatisch geschehen. Daraus ergibt sich ein Defizit an grundlegenden Erfahrungen für die Kinder, den es auszugleichen gilt. Das heißt: Es gehört jetzt zu unseren Aufgaben, sie frühzeitig und entsprechend ihrer Entwicklung mit dem heutigen Prinzip der Wärmebereitstellung vertraut zu machen.

Für fünf- bis siebenjährige Kinder ist es hierbei schon ausreichend, wenn sie erfahren und soweit möglich sehen können, dass – meist im Keller – ein Gerät steht, in dem Feuer ist, das Wasser für die Heizkörper heiß macht.

17 Niewiadomski-Schäfer: Energiesparen für und mit Kindern, 2000; S.10

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Wie man Feuer macht wissen viele von ihnen schon und auch, dass jedes Feuer ausgeht, wenn kein Holz nachgelegt wird. Dann ist es nur noch ein kleiner Schritt für sie, um zu verstehen, dass man das Feuer nur so lange am Brennen halten kann, wie Brennstoff vorhanden ist – man also sparsam damit umgehen muss und nicht unnötig heizen sollte.

5.1.1. Grundlagen und praktische Ideen

mögliche Einstiege in das Thema:

� Zu Beginn der Heizperiode: Lassen Sie die Heizung doch einmal bewusst aus und warten Sie, bis die Kinder selber feststellen, dass es kalt ist. Dann kann man mit ihnen zusammen die Heizung anstellen und mit ihnen ein Gespräch darüber beginnen. Während die Heizkörper warm werden, können die Kinder fühlen, wie das warme Wasser an der einen Seite des Heizkörpers einfließt. Soweit sichtbar, kann man die Rohrleitungen vom Brenner bis zu dem Heizkörper verfolgen.

� Auch die Brennstofflieferung kann Anstoß für eine entsprechende Erklärung sein.

� Wenn es draußen kalt ist, könnte man zusammen mit den Kindern ein Feuer18 zum Aufwärmen machen – vielleicht nach einem kleinen Spaziergang. Das Feuer zu beobachten macht Spaß. Es lässt sich sehen, riechen und fühlen. Die Frage „Wie wird es eigentlich bei uns im Haus / Kindergarten warm?“ liegt dann auf der Hand.

So, wie das Lagerfeuer im Wald uns Wärme spendet, so ist auch irgendwo im Haus Feuer. Zur Sicherheit ist es im Haus jedoch beispielsweise in einer Zentralheizung oder einem Kamin eingefangen und kann durch unterschiedliche Brennstoffe (Öl, Gas, Kohle, Holz) betrieben werden. Die Abgase, die hier beim Feuer als dunkler Qualm oder Rauch sichtbar sind, werden durch einen Schornstein nach draußen geleitet. Ein Feuer gibt Wärme und Abgase ab. Es braucht / verbraucht frische Luft und erstickt ohne Frischluft. Stülpt man ein Glas über ein brennendes Teelicht, geht es sofort aus.

An dieser Stelle kann man auch auf das Thema Lüften eingehen. Da wir frische Luft zum Atmen brauchen, müssen wir in einem geschlossenen Raum ab und zu die Fenster zum Lüften öffnen. Dass wir dabei die Heizung abdrehen müssen, wird bei der folgenden Demonstration der emporsteigenden warmen Luft direkt anschaulich: Schmale Streifen aus möglichst leichtem Papier oder Streifen aus Bändern alter Musikkassetten werden am laufenden Heizkörper angeklebt. Sie steigen mit der erwärmten Luft in die Höhe. Bei geöffnetem Fenster sieht man dann sofort, wie zum Fenster hinaus geheizt wird. Dass warme Luft aufsteigt können ebenso ein Ofenkarussell (waagrechtes Windrad) oder eine Mobile-Spirale (siehe Bastelanhang) verdeutlichen.

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18 Ein Lagerfeuer bietet sich auch an, um mit den Kindern gemeinsam Stockbrot zu machen. Ein einfaches Rezept hierfür findet sich in der Bastelanleitung. 19

Niewiadomski-Schäfer: Energiesparen für und mit Kindern, 2000; S.22

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Es empfiehlt sich diese Dinge alle Jahre wieder hervorzuholen oder neu zu gestalten und während der gesamten Heizperiode stehen oder hängen zu lassen. Damit wird man stets beim Lüften daran erinnert, die Heizkörper beim Lüften abzudrehen.

Zur Verdeutlichung, wie das „Feuer“ im Keller auch noch die entferntesten Räume im Haus beheizt, können mit den Kindern kleine Experimente zur Wärmeleitfähigkeit gemacht werden:

Bereits im Alltag lassen sich ohne großen Aufwand verschiedene Erfahrungen zur Wärmeleitfähigkeit machen. Zum Beispiel beim Vergleich eines Metall- und eines Kunststofflöffels in heißem Tee. Auch zwischen einer Email- und einer Keramiktasse lässt sich eine unterschiedliche Erwärmung der Materialien erfühlen.

Für Kindergärten/ Grundschulen kann als dauerhaftes Anschauungsmaterial ein offen einsehbares Hausmodell gebastelt werden (- vielleicht findet sich ja auch ein Spender eines ausgedienten Puppenhauses, das sich für diesen Zweck gut nutzen lässt). Was bei diesem Hausmodell nicht fehlen darf oder ggf. noch angebaut werden muss, ist der Keller mit dem Heizraum und symbolisierte oder gemalte Heizkörper. Mit Hilfe eines solchen Modells und Schläuchen, die durch die einzelnen Räume geführt werden, kann man den Weg des warmen Wassers vom Heizbrenner im Keller bis zu den Heizkörpern in den einzelnen Zimmern anschaulich demonstrieren. Beim Einrichten des Hauses können sich die Kinder aktiv und kreativ beteiligen. Und selbstverständlich lässt sich damit frei nach Lust und Laune spielen.

Unser Wärmeempfinden ist individuell verschieden, was für die Einstellung der richtigen Raumtemperatur von Bedeutung ist. Im Winter die Räume soweit aufzuheizen, dass man sich nur im T-Shirt wohl fühlt ist Energie verschwendend - angepasste Kleidung ist hier gefragt. Ein Rollenspiel kann als Ausgangspunkt für ein Gespräch mit den Kindern zu diesem Thema dienen. Eine Person, die mehrere Pullover übereinander trägt, wünscht sich sicherlich eine andere Raumtemperatur, als einem, die nur ein T-Shirt trägt. Wird nun das Fenster aufgemacht oder bleibt es zu, die Heizung abgedreht oder nicht. Eine solche Diskussion zielt auf die Erkenntnisse ab, dass viele Menschen in einem Raum sich auf eine Temperatur einigen müssen. Und da jeder ein anderes Wärmeempfinden hat, ist die Kleidung der vereinbarten Raumtemperatur anzupassen. Allgemein wird von einem Richtwert 20°C als Raumtemperatur ausgegangen.

In diesem Zusammenhang „Heiß und kalt ist relativ!“ passt auch der sogenannte Drei-Wannen-Versuch. Man braucht eine Schüssel mit heißem, aber noch erträglichem Wasser, eine mit kaltem und in der Mitte eine mit warmem Wasser. Die Kinder halten je eine Hand in eine der extremen Temperaturen (mind. 30 Sekunden). Anschließend tauchen sie sie ins Warme. Sie werden feststellen, dass das warme Wasser an den Händen unterschiedlich empfunden wird.

5.1.2. Verhaltenstipps für Kinder

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Türen in geheizten Räumen geschlossen halten ist in weiten Bereichen im Kindergarten durchführbar. In Zeiten, in denen Kinder frei spielen, d.h. auch umherlaufen können, ist dies allerdings oft nicht einzuhalten. Doch sollte dann

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zumindest darauf geachtet werden, dass eventuell vorhandene Zwischentüren zu den Ein- und Ausgangsbereichen geschlossen sind.

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Beim Stoßlüften Heizung abdrehen! Im Kindergarten sind es nicht die Kinder, die die Fenster öffnen. Man kann sie jedoch einbeziehen, indem man sie beim Lüften um Mithilfe bittet. Die Kinder können die Aufgabe erhalten die Heizkörper abzudrehen, d.h. für die Kinder „auf den Stern / Schneeflocke (*)“ am Thermostat zu stellen.

Da es meist Vergesslichkeit oder Gedankenlosigkeit ist, wenn die Heizkörper nicht abgedreht oder Türen nicht geschlossen werden, können die Kinder kleine Schilder (in Form von Sonnen als „Energiesonnen“) mit gemalten bzw. symbolisierten Hinweisen anfertigen. Diese Gedankenstützen können von den Kindern an den Fenstergriffen und Türklinken aufgehängt werden. Auf diese Weise wird jeder angesprochen, der ein Fenster im Kindergarten öffnet und daran erinnert, dass jeder seinen Teil zum Energiesparen beitragen kann.

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Abgedeckte Heizkörper verhindern, dass die warme Luft aufsteigt und sich im Raum verteilt. Die Heizleistung wird dadurch vermindert.

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Zur Überwachung der Raumtemperatur ist es sinnvoll Energiesparthermometer aufzuhängen. Aufkleber mit Symbolen für nur drei Temperatureinstellungen sind ausreichend. Zum Beispiel: Feuersymbol für zu warm, Eiskristall für zu kalt, „Smiley“ für 20°C als Idealtemperatur.

5.1.3. Informationen für ErzieherInnen und Eltern

Unabhängig von der Heizungsanlage und der Bauweise des Hauses können wir den Heizenergieverbrauch in nicht unerheblichem Maße dem tatsächlichen Bedarf anpassen.

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Nicht Dauerlüften mit gekippten Fenstern; dies führt zu bis zu 5fachem Lüftungswärmebedarf.

Kurz und kräftig lüften mit weit geöffnetem Fenster - je kälter es draußen ist, desto kürzer kann gelüftet werden. Bereits wenige Minuten alle 2 Stunden reichen bei Frostwetter. Das Thermostatventil muss geschlossen werden, um nicht gegen kalte Außenluft zu heizen. Mit dem Handdrehgriff wird eine bestimmte Raumlufttemperatur voreingestellt. Während des Lüftens bei geöffnetem Thermostat bringt der Heizkörper also seine volle Leistung und man heizt zum Fenster hinaus.

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Jedes Grad Raumtemperatur weniger spart bei „normal“ gedämmten Häusern ca. 6% Heizkosten. Folgende Raumtemperaturen werden allgemein empfohlen: 20° - 21°C für Wohn- und Arbeitsräume, max. 18°C für Schlafräume, 23°C fürs Bad, 15°C für die Diele.

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*20

Nachtabsenkung vornehmen (mind. 16°C bzw. ohne die Räume vollständig auskühlen zu lassen) - ggf. Zeitschaltuhren für automatische Nachtabsenkung überprüfen (bei Wechsel von Sommer- und Winterzeit, Nutzungsänderung, Öffnungszeiten, Wochenende, Ferien).

In Kindergärten/Schulen mit ihren unterschiedlichen Nutzungsintensitäten kann der Energieverbrauch deutlich verringert werden, wenn der Heizungsbetrieb an die Nutzungsintensität angepasst und entsprechend der Öffnungszeiten geregelt wird. Übers Wochenende und nach Kindergartenende sollte die Heizung nur noch im Nachtabsenkungsbetrieb laufen. Findet abends noch ein Elternabend oder eine andere Veranstaltung statt, genügt es selbstverständlich nur den hierfür vorgesehenen Raum, wie üblich zu heizen.

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Mit Gummidichtungen können alte Fenster und Türen einfach und kostengünstig nachgerüstet werden.

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d.h. nachts schließen.

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Eine ordnungsgemäße Bedienung und regelmäßige Wartung der Heizungsanlage sind wichtig für den optimalen Betrieb eines Heizkessels bzw. seines Wirkungsgrades.21

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Moderne Anlagen haben einen Wirkungsgrad von mind. 90%. Sie verfügen über eine Heizungsregelung mit automatischer Nachtabsenkung der Raumtemperatur. Dies spart Heizenergie, ohne dass die Heizkörper manuell gedrosselt werden müssen.

20 Toptarif.de: empfohlene Raumtemperatur, s.a. 21 Dies ist das Verhältnis von genutzter Energie (Wärme) zur zugeführten Energie (Brennstoff).

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Wenn eine neue Kesselanlage eingebaut werden muss, sollte unbedingt unabhängiger Rat z.B. von der Kreisverwaltung oder der Verbraucherberatung eingeholt werden, um zum jeweiligen Objekt die optimale technische Lösung zu finden.

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In den meisten Einrichtungen ist eine Zirkulationsleitung für Warmwasser installiert. Diese dient dazu, ohne lange Wartezeit und ohne Verschwendung von Wasser warmes Wasser an den Zapfstellen zur Verfügung zu haben. Hierzu wird das gesamte Warmwassernetz permanent warmgehalten. Besonders in älteren Anlagen mit groß dimensionierten und schlecht gedämmten Warmwassernetzen kann der Energieverbrauch für die Zirkulation den für den eigentlichen Warmwasserverbrauch deutlich übersteigen.

Zwei einfache Maßnahmen können die Zirkulationsverluste drastisch mindern:

1. Alle erreichbaren Warmwasserleitungen richtig gut dämmen (Dämmstoffstärke mindestens = Rohrdurchmesser; bei Rohren unter 20 mm mindestens 200 mm;)

2. Zirkulationspumpe auf kleinste Stufe einstellen und über Zeitschaltuhr nur dann betreiben, wenn im Haus tatsächlich Warmwasser benötigt wird.

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Wenn es im eigentlich ungeheizten Keller Sommer wie Winters schön warm ist, ist dies ein untrügliches Zeichen für unnötige Wärmeverluste, meist durch schlecht gedämmte Heizungs- und Warmwasserrohre. Die richtige Dämmung ist eine ökologisch wie ökonomisch hochwirksame Maßnahme zur rationellen Energieanwendung. In Deutschland ist diese Maßnahme bis zum 31.12.2011 verpflichtend durchzuführen.

5.2. Strom

Stromsparen ist besonders sinnvoll, weil mit jeder eingesparten kWh Strom rund 3 kWh Primärenergie (Kohle, Erdöl, Uran, Biomasse etc.) eingespart werden.

Der Stromverbrauch der Haushalte verteilt sich auf viele Bereiche und wird stark bestimmt vom Alter der Geräte, vom Nutzerverhalten und der Ausstattung des Haushalts/ des Kindergartens.

Strom sollte als „Edelenergie“ nur dort eingesetzt werden, wo kein anderer Energieträger einsetzbar ist. Insbesondere sind Wärmeanwendungen (Heizung, Warmwasser, Kochen) effizienter aus der direkten Umwandlung der fossilen Energieträger zu betreiben, als über den Umweg der Stromerzeugung.

5.2.1. Grundlagen und praktische Ideen

Wie die „warme Wohnung“ oder das Auto22 erfahren die Kinder die Dienstleistung Strom als selbstverständlich präsent. Auch hier besteht ein Erfahrungsdefizit. Das kann aber nicht so „einfach“ wie bei der Wärme behoben werden, da der

22 Immerhin erleben sie beim Auto ab und zu noch, dass dieses zum fahren Benzin braucht. Sie werden vielleicht auch mitbekommen, dass es viel Geld kostet und die Eltern daher versuchen, möglichst wenig zu fahren.

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bereitgestellte Strom in der Regel in Kraftwerken und nicht sichtbar in unserem direkten Umfeld erzeugt wird.

In ihrem Alltag nutzen bereits die Kindergartenkinder den Strom in vielfacher Weise ganz selbstverständlich. Sie können das Licht an- und ausschalten und den Fernseher oder CD-Player bedienen. In vielen Kinderzimmern finden sich elektrisch betriebene Spielsachen in großer Menge und auch die Anzahl der Vorschulkinder, die bereits Erfahrungen mit dem Computer gemacht haben, nimmt zu.

Daraus ergibt sich die dringende Notwendigkeit, mit Ihnen über die wesentlichen Verhaltens- und Sicherheitsregeln im Umgang mit Strom zu sprechen: Strom kann sehr gefährlich sein.

� Finger weg von Steckdosen. Außer dem Stecker, darf man nicht in die Steckdose stecken (Kindersicherungen an den Steckdosen sollten in jedem Kindergarten Standard sein).

� Stecker nicht am Kabel aus der Steckdose ziehen.

� In der Nähe von elektrischen Geräten, nicht mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten hantieren.

Auch hier kommt es nicht auf ein Verständnis für das genaue Funktionsprinzip der Stromerzeugung an, sondern die Kinder ihrem Entwicklungsstand entsprechend über die Erzeugung von Strom zu informieren. Aus diesem Verständnis heraus, ist es ihnen möglich ein Energiebewusstsein zu entwickeln und in der Folge den Strom umsichtig anzuwenden.

Ein Einstieg wäre zum Beispiel mit den Kindern einmal gedanklich, mit Hilfe einer Geschichte, oder sogar praktisch durchzuspielen, welche Folgen es hätte, wenn es im Kindergarten oder zu Hause keinen Strom gäbe?

Schließlich muss die Frage folgen: Woher kommt der Strom? Wie kommt er in die Steckdose?

Strom ist von Natur aus vorhanden, sondern wir müssen ihn herstellen. Dies geschieht in Kraftwerken, die aus Kohle, Öl oder einem anderen Brennstoff Strom erzeugen („Stromfabrik“ ist vielleicht eine gute Assoziation für die Kinder). Der Strom wird in Leitungen ober- und unterirdisch bis in unsere Häuser transportiert. Das heißt, jede unserer Steckdosen ist irgendwo mit einem Kraftwerk verbunden. Für jede Steckdose, die wir nutzen, brennt im Kraftwerk ein Feuer. In diesem Zusammenhang sollte der Hinweis auf erneuerbare Energiequellen nicht fehlen.

Anhand eines beleuchteten Spielhauses kann man diesen Zusammenhang auch gut verdeutlichen. Die zur Beleuchtung notwendige Batterie kann dann das Kraftwerk symbolisieren. Die Leitungen zwischen Batterie und Lämpchen müssen für die Kinder sichtbar verlegt sein.

Dass Strom nur mit einem gewissen energieaufwendigen Arbeitseinsatz zu erzeugen ist, lässt sich mit einem Fahrraddynamo zeigen: Das Fahrradlämpchen leuchtet unterschiedlich hell, je nachdem wie stark oder schnell die Kinder in die Pedalen treten. Falls sie noch nicht Fahrrad fahren, kann man sie Pedale mit der Hand drehen lassen.

Wo und für was brauchen wir eigentlich Strom?

Die Kinder können sich im Kindergarten auf die Suche begeben, wo gerade überall Strom gebraucht wird und es in Bildern festhalten. Sie werden staunen, wie umfangreich wir Strom verwenden.

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5.2.2. Verhaltenstipps für Kinder

Das Benutzen von Licht, des Kühlschranks oder des CD-Players sind die vordringlichen Anwendungsbereiche für Strom im Alltag der Kindergarten- und Vorschulkinder. Hier können sie beim Stromsparen helfen in dem ihnen zum Beispiel Mitverantwortung für die Beleuchtung übertragen wird.

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Meist reicht es Licht nur dort anzumachen wo gerade kein Tageslicht hinkommt.

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Bei der Anschaffung sollte darauf geachtet werden, dass die Geräte einen richtigen „Aus“-Knopf haben und nicht nur in den Stand-by-Modus wechseln. Sollte dieser nicht vorhanden sein, kann eine (Mehrfach-) Steckdose mit Kippschalter Abhilfe schaffen.

5.2.3. Informationen für ErzieherInnen und Eltern

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Elektrische Klimageräte sind große Energiefresser, auf die besser verzichtet werden sollte. Geräte wie elektrische Messer verbrauchen zwar wenig Energie, doch werden sie selten gebraucht. Zu ihrer Produktion war aber viel Energie nötig.

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Bei Neuanschaffungen bestimmt die Auswahl des Gerätes den Strombedarf der nächsten Jahre. Auskunft über den Energieverbrauch geben die Energieeffizienzklassen (A bis G). Durch den technischen Fortschritt wurden die Energieklassen bereits erweitert (A+ und A++). Auf Kühlschränken, Waschmaschinen und anderen Haushaltsgeräten müssen diese Energieklassen ausgewiesen werden (Energieeffiezienzlabel siehe Abbildung). Informieren Sie sich über besonders sparsame Geräte, ggf. über Stiftung Warentest oder Verbraucherberatungsstellen.

Vor der Kaufentscheidung sind Kaufpreis, Nutzungsdauer und Energieverbrauch zu vergleichen und zu berücksichtigen. Auch auf den Energieverbrauch bei der Produktion sollte geachtet werden.

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23Deutsche Energie-Agentur GmbH: Energieeffiezienzlabel der EU, s.a.

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EENN EE RR GGII EE BB EE WW UU SS SS TT EE NNUU TT ZZ UU NN GG DD EE RR GGEE RR ÄÄ TT EE

� Stand-by meiden - Geräte richtig ausschalten.

� Kühlschränke weg von Wärmequellen (Heizkörper, Herd) aufstellen.

� Gefriertruhe am besten in einen kühlen Kellerraum stellen.

� Kühl- und Gefrierschränke regelmäßig abtauen. „Kühlschlangen“ auf der Rückseite einmal jährlich entstauben.

� Kochtöpfe sollten mindestens so groß wie die Herdplatte sein. Nur mit Deckel kochen und die Nachwärme der Kochplatte nutzen.

� Wasch- und Geschirrspülmaschine nur „vollgefüllt“ laufen lassen.

� Nur gut geschleuderte Wäsche in den Wäschetrockner geben und nur wenn wirklich keine Möglichkeit zur Trocknung auf der Wäscheleine besteht.

� Bei der Nutzung von Warmwasserboilern: Untertischgeräte an eine Zeitschaltuhr schließen, damit eine bedarfsgerechte Warmwassererzeugung möglich ist.

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Die Hauptenergieverschwendung bei der Beleuchtung geschieht durch Licht, das gar nicht gebraucht wird. Außerdem geben alle Beleuchtungskörper außer der gewünschten Lichtenergie auch Wärme ab. Bei Glühlampen wird nur 5 % der eingesetzten Energie in Licht umgewandelt, und 95 % in Form von Wärme.

Energiesparlampen haben gegenüber den Glühlampen eine 4fache Lichtausbeute und eine bis zu 8fache durchschnittliche Lebensdauer. Energiesparlampen enthalten kleine Mengen von Quecksilber und sind daher Sondermüll.

Übrigens: Halogenlampen sind keine Energiesparlampen!

Bei leuchten mit mehreren Leuchtstoffröhren kann man versuchen, ob auch mit nur einer Röhr noch eine ausreichende Lichtstärke erreicht wird.

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z.B.: Arbeitsplatzleuchten an Stelle überdimensionierter Deckenleuchten einsetzen.

5.3. Wasser

Energiesparen als Leitgedanke im alltäglichen Leben hat vorsorgend wirkende Maßnahmen zur Folge, die sich auf fast alle Umweltfaktoren auswirken. Im Wasserbereich zielt Energiesparen auf eine Reduzierung des Warmwasserverbrauchs ab. Es wird also gleichzeitig Energie und kostbares Trinkwasser gespart.

5.3.1. Grundlagen und praktische Ideen

Im Kindergarten geschieht der Wasserverbrauch in der Küche und im Bad. Hier gilt es tropfenden Wasserhähnen auf die Spur zu kommen und sie abzustellen.

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Es lohnt sich, zusammen mit den Kindern herauszufinden, wie viel Wasser ein tropfender Wasserhahn an einem Kindergartenvormittag verschwendet. Lassen sie einen Wasserhahn für ein paar Stunden tropfen und fangen sie in dieser Zeit das tropfende Wasser mit bekannten Behältnissen24 auf, die den Kindern eine Mengenvorstellung ermöglichen. Das Wasser könnte zum Beispiel in einem Messbecher aufgefangen und dann in Trinkgläser umgefüllt werden. Am Schluss kann man feststellen, wie viele Kinder mit diesem Wasser ihren Durst löschen könnten. Das aufgefangene Wasser kann später zum Blumen gießen verwendet werden.

5.3.2. Verhaltenstipps für Kinder

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Es wäre wichtig, hier durch entsprechendes Vorleben dahingehend zu wirken, dass sich die Kinder angesprochen fühlen, wenn sie einen tropfenden Wasserhahn sehen - Sei es im Kindergarten, zu Hause, beim Arzt, im Restaurant …

WW AARR MM EE SS WW AASS SS EE RR NN II CC HH TT UU NN NN ÖÖTT II GG LL AAUU FFEE NN LL AASS SS EE NN

z.B. beim Einseifen unter der Dusche oder beim Zähne putzen Wasserhahn schließen.

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Weisen sie die Kinder darauf hin, dass man bei einem Mal Baden soviel Wasser verbraucht, wie bei dreimal (6 Min.) Duschen. Da Kindern Baden aber sehr viel Spaß macht, könnte man ihnen den Vorschlag machen, zumindest nur jedes dritte Mal zu baden.

5.3.3. Informationen für ErzieherInnen und Eltern

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Über die Hälfte des gesamten Wassers, das wir verbrauchen. nehmen wir zum Baden, Duschen, Waschen und für die Toilettenspülung. Beim Baden wird die 3 bis 4fache Wasser- und Energiemenge benötigt, als beim Duschen.

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Durch den Einsatz von wassersparenden Perlatoren in den Wasserhähnen kann zusätzlich Wasser gespart werden

24 Bitte möglichst keine Wegwerf-Behältnisse verwenden, da sie danach im Müll landen müssen und die Kinder im Zusammenhang mit dem Energiesparen einen sparsamen Umhang mit Materialien erleben sollten.

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Durch die Nutzung des Warmwasseranschlusses braucht die Maschine weniger Energie zum Aufheizen des Wassers.

Auch sollte nur die wirklich notwendige Temperatur eingestellt werden, 55°C bis 65°C, statt 85°C.

Bei längerer Abwesenheit abschalten.

5.4. Abfall

Gerade bei der Mülltrennung oder wenn wir Produkte vorziehen, die einen möglichst geringen Verpackungsanteil haben ist das Thema Abfall in der Öffentlichkeit bereits sehr präsent. Bislang jedoch meist mit dem ausschließlichen Ziel der Müllreduzierung. Betrachtet man die Müllvermeidung unter dem erweiterten Aspekt, dass sie auch wesentlich zum Energiesparen und der Schonung unserer Ressourcen beitragen kann, erhält sie noch eine größere Bedeutung und Notwendigkeit.

5.4.1. Grundlagen und praktische Ideen

Mülltrennung ist in den meisten Kindergärten bereits fest integriert. Doch auch Müllvermeidung und Müllverwertung sind beim Thema Abfall wichtige Punkte.

Gerade beim gemeinsamen Aufräumen nach dem Basteln oder zu Kindergartenende kann dieses Thema gut in den Kindergartenalltag integriert werden.

Doch was passiert mit dem Müll nachdem er gesammelt wurde? Wie zum Beispiel aus Biomüll Kompost wird können die Kinder eindrucksvoll in der begehbaren Kompostmiete in Budenheim erfahren.25

5.4.2. Verhaltenstipps für Kinder

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Müllsammeln beginnt bereits im Garten oder auf den Spielplatz. Für die Kinder soll es zur Selbstverständlichkeit werden ihren Müll in den Mülleimer zu werfen. Wie würde denn der Garten aussehen wenn jedes Kind seinen Müll einfach liegen lassen würde?

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Mülltrennsysteme sind in den meisten Kindergärten bereits vorhanden. Schilder für die einzelnen Mülleimer können mit den Kindern zusammen gestaltet werden.

25 Betrieben wird die begehbare Kompostmiete vom Entsorgungsbetrieb der Stadt Mainz (www.eb.mainz.de)

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5.4.3. Informationen für ErzieherInnen und Eltern

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Recycling spart Energie und Ressourcen. Viele Einwegprodukte, wie zum Beispiel Getränkedosen, werden unter hohem Energiebedarf produziert.

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Das Pausenbrot in wieder verwendbare Boxen anstatt von Plastiktüten packen. ErzieherInnen können Eltern gezielt darauf hinweisen, dass Brotboxen erwünscht sind.

Bei Ausflügen mit den Kindern sollte auch von Seiten des Kindergartens auf verpackungsarme Verpflegung geachtet werden.

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… und auch auf die Umweltfreundlichkeit der Verpackung sollte geachtet werden (Papier, biologisch-abbaubares Plastik,...).

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Beim Kauf von Gebrauchsgütern sollte die Langlebigkeit, Reparaturfreundlichkeit und Entsorgungsmöglichkeit berücksichtigt werden.

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Dieser Punkt dient nicht direkt der Abfallvermeidung, hat aber enorm großes Energieeinsparungspotential. Lange Transportwege und Glashäuser verbrauchen viel Energie. Bereits beim Einkauf sollte daher auf die Herkunft geachtet werden.

Die meisten Kinder wissen nicht mehr, welches Obst und Gemüse aus ihrer Region kommt und noch seltener wann ihre Saison ist/wäre (im Supermarkt gibt es doch auch immer alles in Hülle und Fülle). Auch dieses Thema sollte mit den Kindern durchgenommen werden, zum Beispiel im Rahmen eines gemeinsamen Frühstückes.

5.5. Verkehr/ Mobilität

Auf die Wahl des Verkehrsmittels haben Kinder noch wenig Einfluss, da sie in ihrer Mobilität von den Eltern abhängig sind. In diesem Bereich ist daher das Vorleben der Eltern besonders wichtig: Sind es Kinder von Anfang an gewohnt, ihre Wege zu Fuß, mit dem Rad oder mir dem öffentlichen Nahverkehr zurück zu legen, werden sie dies auch in Zukunft so machen.

Grundsätzlich gilt es das Auto so oft wie möglich stehen zu lassen. Kurze Strecken mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurücklegen oder den öffentlichen Nahverkehr nutzen, ggf. Park-and-Ride-Möglichkeiten berücksichtigen.

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Zusammen mit den Kindern kann besprochen werden, wie sie morgens in den Kindergarten kommen und welche möglichen Alternativen es dazu gäbe.

Gerade im ländlichen Raum, wo man oft auf das Auto angewiesen ist, bietet sich die Einrichtung eines „Abholservices“ an. Dabei werden mehrere Kinder gemeinsam von einem Elterteil zum Kindergarten gebracht bzw. abgeholt. Die Wege können so unter den Eltern aufgeteilt werden, was für die Eltern viel Zeit- und Weg- und Geldersparnis bedeutet.

Einige hilfreiche Tipps helfen bei Autofahrten den Benzin-/ Dieselverbrauch und somit den Energieverbrauch zu senken:

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Hindernisse können so früher erkannt werden: bremst das Auto vor einem leicht ab, reicht es oft nur vom Gas zu gehen. Auf eine rote Ampel kann man auch leicht zurollen, dadurch erspart man sich oft das Anfahren und kann gleich in einem höheren Gang weiter fahren.

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Eine niedertourige Fahrweise spart bis zu 20 Prozent Kraftstoff. Bereits bei einer Drehzahl von etwa 1.500 bis 2.000 Umdrehungen, lohnt es sich in einen höheren Gang zu schalten.

Nur untertouriges Fahren, wenn der Motor ruckelt, sollte man vermeiden.

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Rasen ist nicht nur die häufigste Ursache für Unfälle, sondern auch für einen höheren Treibstoffverbrauch.

Grundsätzlich können die meisten der genannten Tipps mit den Kindern zusammen erstellt werden. Die Einführung kleiner Erinnerungs-Schilder, wie sie bei den Tipps zum Wärmesparen gemacht wird, sind auch für die anderen Sparmaßnahmen (z.B. in Form von Wassertropfen, Glühbirne) sinnvoll.

Es ist wichtig, dass sie vom gesamten Team getragen und beachtet

werden (Vorbildfunktion). Das heißt, dass die Kinder die Zettel nicht nur in ihren Gruppenräumen aufhängen dürfen, sondern auch in der Küche und in den ErzieherInnen-Zimmern.

Die Erinnerungs-Schilder sollten dauerhaft hängen bleiben und immer wieder mit den nachfolgenden „Generationen“ erneuert und wiederholt „erarbeitet“ werden.

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6. ERFAHREN UND ERLEBEN VON SONNE, WASSER, WIND

Das Thema erneuerbare Energiequellen bietet sich besonders gut zum kreativen Erfahren und Erleben mit allen Sinnen und zum spielerischen Umgang mit Sonne, Wasser und Wind an.

Mögliche Einstiege in dieses Thema könnten sein:

� Einsetzen des Herbstes, der erste Tag mit kräftigem Wind, Drachen steigen lassen.

� Schöner Sommertag mit viel Sonne für Spiele mit Licht und Schatten.

� Aktuelle Erfahrungen der Kinder: z.B. Segelboote, Windmühlen, Wasserräder, Solaranlage auf dem Dach, entsprechende Besichtigungen;

� Ausflug mit Spiel und Spaß an einen Bach.

Es empfiehlt sich für jeden Kindergarten langfristige Beispiele und Modelle für die Nutzung von Wasser-, Wind- und Sonnenergie als feste Bestandteile herzustellen oder zu beschaffen. An diesen können die Kinder entsprechende Erfahrungen sammeln. Am besten ist es, wenn diese sinnvoll in den Kindergartenalltag integriert sind z.B. Wind- und Wasserspiele für den Spielplatz, Sonnenuhr etc.

Im Folgenden werden aufbauend auf den, im vorangegangenen Teil vermittelten, fachlichen Grundlagen beispielhaft die wichtigsten Inhalte und Sachzusammenhänge aufgeführt, die den Kindern vermittelt werden können. Hierzu besonders geeignete praktische Beispiele sind direkt angefügt. In einem Bastelanhang am Ende dieser Arbeitshilfe sind weitere Bastelsachen und Experimente gezeigt, die sich je nach Interesse anbieten. Literaturangaben und –hinweise sind in der anhängenden Literaturliste angeführt.

6.1. Sonne

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Für eine Hinführung zum Thema Sonne bietet sich naturgemäß am ehesten ein schöner Sommertag an, der zu einem bewussten Aufenthalt mit Spiel und Spaß in der Sonne lockt; unterstützt oder vorbereitet durch Bilder, Lieder, eine Geschichte und Gespräche zu Fragen, wie beispielsweise „Was weiß ich von der Sonne?“ oder „Was gefällt mir an der Sonne?“ etc.

26 Eigene Darstellung

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6.1.1. Die Kraft der Sonne erleben

Sonne erleben heißt, ihre Kraft zu spüren, zu erfahren, dass sie uns Licht und Wärme gibt. Nicht nur der Mensch – auch Tier und Pflanze brauchen das Sonnenlicht.

Die Photosynthese – Triebkraft für das Wachstum der Pflanzen basiert auf der Energieumwandlung der Sonnenstrahlung. Das unter einem Baum oder einer Bank keine oder nur wenige Gräser wachsen, weil es dort zu dunkel ist, lässt sich den Kindern beim Aufenthalt oder Spiel in der freien Natur oder auf dem Spielplatz leicht zeigen.

Tiere wärmen sich in der Sonne, manche beziehen ihre Bewegungsenergie aus dem Sonnenlicht, z.B. einige Insekten oder Eidechsen. Es gibt tag- oder lichtaktive Tiere (gewisse Käfer, Fliegen, „Tagfalter“, Eidechsen, Sing- oder Greifvögel). Nacht- oder dunkelaktive Tiere sind z.B. Nachtfalter, Eulen, Fledermäuse, Waldmäuse.

Die Erde umkreist die Sonne. Daraus, und aus der Drehung der Erde um die eigene Achse, resultiert der Wechsel von Frühling, Sommer, Herbst und Winter.

Dauer und Intensität der Sonnenstrahlung wirken sich bei vielen Menschen auf ihre Stimmung aus. Sonnenschein empfinden wir als angenehm. Er ist belebend und weckt die Unternehmungslust. Die Drehachse der Erde liegt schräg zur Umlaufbahn der Sonne. Der Winkel, in dem die Sonnenstrahlen auf die Nord- und Südhalbkugel der Erde treffen, ändert sich daher im Laufe eines Jahres.

Am Tageslauf der Sonne können wir uns zeitlich und örtlich orientieren. Nach ihm können wir die Himmelsrichtungen bestimmen. So geht die Sonne immer im Osten auf und im Westen unter. Mit Hilfe einer Sonnenuhr – die niemals stehen bleibt – lässt sich aus dem Stand der Sonne relativ genau die Uhrzeit bestimmen. Nur bei vielen Wolken funktioniert sie nicht mehr. Eine eigene Sonnenuhr für den Kindergarten zu bauen, ist nicht schwer - eine Bastelanleitung findet sich im Anhang.

Es gibt viele Gelegenheiten, die Kraft der Sonne und ihre Intensität zu spüren. Das merken die Kinder schon, wenn sie an einem heißen Sommertag barfuss nach draußen gehen oder eine Hand in die Sonne und die andere in den Schatten halten.

Die Sonnestrahlen speisen die Erde und den Boden mit Wärme: Es gibt „Sonnenfänger“ – das bedeutet, dass verschiedene Materialien und Farben die Wärme unterschiedlich aufnehmen. Im Fachjargon sagt man, sie haben ein unterschiedliches Absorptionsvermögen. So werden dunkle Flächen schneller warm, da sie das Sonnenlicht „schlucken“. Im Sommer bevorzugen wir nicht zuletzt deshalb helle Farben für unsere Kleidung, weil diese das Sonnenlicht reflektieren. Metalle leiten die Wärme gut, d.h. sie werden schnell warm, kühlen aber auch schnell wieder ab.

Spüren Sie mit den Kindern von der Sonne erwärmte Dinge auf und erfühlen sie die Wärme von Steinen, Bäumen, Wasser, der Hauswand, Metallgegenständen usw. Wärmeabstrahlenden Gegenständen können die Kinder mit Kreide ein Sonnenzeichen geben. Die meisten Kinder sind neugierig und begeben sich gerne auf die Suche nach weiteren Spuren der Sonne auf dem Kindergartengelände.

Haben die Kinder dann noch Lust, kann man sie ermuntern herauszufinden, was die Sonne noch alles kann.

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Sie können nun selbst Dinge der Sonnenwärme aussetzen und nach einiger Zeit beobachten, was geschehen ist: Die Sonne kann zum Beispiel einen Teller mit Wasser erwärmen, ein schwarzes Backblech (o.a. schwarzen Gegenstand) erhitzen, Wasser verdunsten lassen, nasses Tuch trocknen, etc. Ein Eiswürfel schmilzt in der Sonne schneller, als in einem isolierten Behälter, in dem er vor der Sonne geschützt ist.

Denkbar ist auch für einen schönen Sonnentag einen „Sonnen-Fühl-Parcours“ zusammen zu stellen, der aus Stationen mit verschiedensten Materialien besteht. Deren Fähigkeit Sonnenlicht aufzunehmen kann mit den Füßen und Händen erfühlt werden. An der Gestaltung nehmen die Kinder sicher gerne und kreativ teil, vorausgesetzt, sie sind durch die Suche nach den Spuren der Sonne inhaltlich vorbereitet.

Sonnenstrahlen geben Licht und Schatten. Ein lustiges, bekanntes Spiel ist es, mit dem Körper verschiedenste Schattenfiguren auf den Boden oder an eine Wand zu werfen. Diese können dann noch von den Kindern oder den ErzieherInnen mit bunter Straßenkreide nachgezeichnet werden. Schattenfangen oder Schattentanzen mit Musik sind weitere Möglichkeiten.

Die Intensität der Sonne ist so groß, dass zuviel Sonne auch schaden kann. Um einem Sonnenstich oder einem Sonnenbrand vorzubeugen, sollte beim Spielen in der Sonne unbedingt auf einen Sonnenschutz für Haut und Kopf geachtet werden. Verhaltensregeln und Schutzmaßnahmen für den längeren Aufenthalt in der Sonne können mit den Kindern besprochen und erarbeitet werden. Selbstgemalte Bilder der Kinder oder eine (selbst erstelle) Bilderreihe hierzu können dabei helfen. Im Anhang ist eine Anleitung für Sonnenschutzhüte, die von den Kindern (mit Hilfestellung) selbst hergestellt werden können. Zu langer Aufenthalt in der Sonne sollte aber trotz aller Schutzmaßnahmen vermieden werden!

6.1.2. Wir nutzen die Energie der Sonne

Wir können die Sonnenenergie einfangen, sammeln und für unterschiedliche Zwecke nutzen. Im Vergleich zu anderen Energiequellen steht sie in unbegrenztem Umfang und kostenlos zur Verfügung.

Folgende Arten der Sonnenenergienutzung könnte den Kindern gezeigt werden:

� Warmwassergewinnung in Solarkollektoren (solarthermische Nutzung);

� Stromgewinnung in Solarzellen (photovoltaische Nutzung),

� Gewächshaus betreiben, besichtigen;

� Trocknen und Dörren von Obst, Gemüse und Kräutern.

Man kann die Kraft der Sonne nutzen, wenn man sie „einfängt“, also sammelt. Wie das funktioniert, können die Kinder mittels eines Trichters, der auf der Innenseite mit Alufolie ausgekleidet ist am eigenen Körper fühlen. Wird der Finger durch den Trichter gesteckt, konzentrieren sich die Sonnenstrahlen auf den Finger in der Mitte. Die Anleitung für den Bau einer solchen Sonnenfalle findet sich im Anhang.

*27

27 Niewiadomski-Schäfer: Energiesparen für und mit Kindern, 2000; S. 37

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Die Kraft der auftreffenden Sonnenstrahlen macht man sich bei der Wärmegewinnung mit Solarkollektoren und der Stromgewinnung mit Solarzellen zu Nutze.

Wie wir mit der Sonnenkraft Wasser erwärmen können, kann den Kindern auf verschiedene Arten gezeigt werden.

Einmal kann man zwei mit Wasser gefüllte Planschbecken (natürlich auch mit anderen Behältnissen möglich) auf einem sonnigen Platz aufstellen. Deckt man das eine Becken mit einer Folie oder Abdeckplane, wie sie beispielsweise zum Renovieren benötigt wird, ab, lässt sich nach einiger Zeit in der Sonne ein deutlicher Unterschied zwischen den Wassertemperaturen der beiden Becken erfühlen. Durch die Folie kann die aufgenommene Sonnenwärme in einem weitaus geringeren Maße wieder an die Umgebung abgestrahlt bzw. abgegeben werden, als von dem Becken ohne Folie. Dieser Treibhauseffekt lässt sich in seiner Wirkung noch verstärken, wenn das eine Becken einen hellen und das andere zusätzlich zur Abdeckung einen dunklen Boden hat. Gegebenenfalls kann man den Boden hierzu auch mit einer dunklen Folie belegen.

Auch kann mittels eines langen, schwarzen Gartenschlauches warmes Wasser für die Kinder zum Duschen, Nassspritzen und Baden erzeugt werden. Diese Methode kommt den wirklichen Sonnenkollektoren recht nahe. Angeschlossen an eine Wasserleitung und somit gefüllt mit Wasser wird der Schlauch in der Sonne ausgelegt. Je dunkler der Schlauch, desto schneller erwärmt sich das Wasser in seinem Inneren. Die Länge des Schlauches bestimmt die Wassermenge, hat aber keine Auswirkungen auf eine höhere oder niedrigere Temperatur. Nach einer Weile ist das Wasser erwärmt. Der Wasserhahn wird aufgedreht, das fließende warme Wasser kann dann zum Befüllen eines Wasserspielbeckens o. ä. verwendet werden. Vielleicht findet sich im Elternkreis auch der ein oder andere Besitzer einer Camping-Sonnendusche, der auch bereit ist, diese zur Demonstration zur Verfügung zu stellen. Eine Camping-Sonnendusche ist ein schwarzer Plastiksack, der an einen sonnigen Platz gehängt werden kann.

Für die dauerhafte Verwendung im Kindergarten lohnt es sich mit relativ geringem Aufwand eine kleine Solaranlage für Warmwasser zu bauen. Die notwendigen Materialien, wie ein Holzkasten oder eine alte Schublade, Plastik- oder Gummischlauch, ein altes Fenster oder eine Glas-/ Plexiglasscheibe können sicherlich recht leicht aus dem Elternkreis zur Verfügung gestellt werden. Eine Bauanleitung hierzu finden Sie im Bastelanhang.

Den Treibhauseffekt, der vom Prinzip her nichts anderes bedeutet, als das ein Teil der auf die Erde treffenden Sonnenstrahlung vom Kohlendioxid der Atmosphäre zurückgehalten wird, kann auch bei der Pflanzenaufzucht in einem Gewächshaus (Treibhaus) oder für das Trocknen und Dörren von Obst und Kräutern genutzt werden. Hier ist es nur ein Glas oder eine Folie, die verhindern, dass ein Großteil der Sonnenwärme nicht wieder abgegeben werden kann und eine Temperaturerhöhung im Gewächshaus oder im Trockner bewirken. Im Bastelanhang ist ein solcher Obst- und kräutertrockner abgebildet. Anleitungen für den Bau findet man im Internet.

Ein Gewächs- bzw. Treibhaus lässt sich schon leichter realisieren. Betreibt der Kindergarten mit Kindern einen eigenen kleinen Garten, so kann ein kleines Gewächshaus aus alten Fenstern oder mit einer Folie oder ein Frühbeet angelegt werden. Ist kein Garten vorhanden, kann ein Minigewächshaus mit den handelsüblichen Anzuchtschalen betrieben werden. Oder man verwendet ein großes Marmeladenglas für ein Mini-Gewächshaus.

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Der letzte Punkt zum Thema „Sonne“, nämlich die Stromgewinnung aus der Sonnenenergie mit Solarzellen, ist Kindergartenkindern noch nicht verständlich zu erklären. Schon mit dem Begriff Energie können sie nur wenig anfangen. Zum Kennenlernen dieser Nutzungsmöglichkeit ist dies aber auch noch nicht erforderlich. Mit Blick auf ihre Zukunft ist ein Kennenlernen doch sinnvoll. Es genügt also ihnen zu diesem Zeitpunkt zu demonstrieren, dass wir aus der Sonnenenergie Strom gewinnen können. Aus der Betrachtung, wie Sonnen-ENERGIE wirkt, wird es ihnen eher möglich sein, das Wort zu verstehen oder zumindest eine Vorstellung davon zu gewinnen.

Zur Demonstration der Sonnenenergie eignet sich Solarspielzeug besonders gut (erhältlich bereits ab 5€ - Vertrieb siehe Literaturhinweise). Sie funktionieren schon bei relativ wenig Sonneneinstrahlung und sind für die Kinder bestimmt sehr faszinierend. Das mit Händen nicht zu fassende Sonnenlicht wird hier direkt in mechanische Energie (=Bewegungsenergie) umgewandelt. Von außen betrachtet erhält das Ganze einen zauberhaften Charakter.

6.2. Wasser

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6.2.1. Das Naturelement Wasser erfahren

Das Naturelement Wasser und seine Bedeutung ist ein Themenbereich, der in den Kindergärten sicherlich schon vielfach behandelt wurde und zu dem man auf zahlreiche Arbeitsunterlagen zurückgreifen kann (siehe auch Literaturliste). Die Ausführungen hierzu beschränken sich daher darauf, die wesentlichen Sachpunkte zu wiederholen, die die Kinder in diesem Zusammenhang erleben und erfahren könnten.

� Wasser ist Leben

Neben der Sonne stellt Wasser die elementarste Voraussetzung für das Leben auf der Erde dar. Mensch, Pflanze, Tier – alle brauchen Wasser. Trinken ist zum Überleben wichtiger als Essen. Es gibt Pflanzen und Tiere, die nur in Wasser einer bestimmten Qualität leben können. Die Pflanzen nehmen mit dem Wasser gleichzeitig auch gelöste Nährstoffe auf.

Die einfachste Möglichkeit, um einen Bezug zum „Lebenselixier“ Wasser herzustellen ist es die Kinder beim Blumen gießen mit ein zu beziehen und ihnen auch eine gewisse Verantwortung dafür zu übertragen.

� Wasserkreislauf und wo kommt eigentlich der Regen her?

Die Erkenntnis, das auf der Erde kein Tropfen verloren geht ist für die Einsicht, das wir mit unserem Wasser sorgsam umgehen müssen von grundlegender Bedeutung., Wasser verschwindet nicht, sondern „versteckt“ sich lediglich für

28 Kinderspiele-welt.de, s.a.

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einen mehr oder weniger langen Zeitraum z.B.: im Grundwasser, als Schneeflocke, im Gletschereis oder in Seen,

Der Wasserkreislauf kann Anhand eines Treibhauses in einem Marmeladenglas (siehe Bastelanleitung) leicht veranschaulicht werden.

� Wasser bestimmt auch unsere Lebensqualität

Durch vielfältige Sinneseindrücke, wie zum Beispiel der eines wilden Baches, eines Wasserfalls, ein See oder das Meer, die zum Schwimmen, Spielen und noch mehr einladen, macht es unser Leben auch schöner.

� Kennenlernen der Eigenschaften und Zustände des Wassers

Was schwimmt, was nicht? – In einer mit Wasser gefüllten Schüssel können die Kinder ausprobieren welche Materialien schwimmen und welche untergehen.

Beobachtungen und Versuche zu Eis, Wasser und Dampf gibt es unendlich viele – z.B.: was passiert mit einem Eiswürfel, wenn er in der Sonne liegt? was passiert mit einer Wasserflasche im Eisfach? (keine Glasflaschen verwenden! Die Flaschen sollten auch nicht ganz voll gefüllt werden, da sich Wasser ausdehnt wenn es gefriert).

Oder lassen Sie die Kinder einfach mal staunen. Benötigt werden lediglich ein Glas Wasser und Büroklammern oder Münzen. Das Wasser bis zum Rand mit Wasser füllen; wie viele Büroklammern kann man ins Glas geben, bevor es überläuft - 1, 2, 3, 4,... ? Die Kinder können beobachten, wie sich die Wasserfläche langsam nach oben wölbt ohne überzulaufen. Dafür verantwortlich ist die Wasserspannung (eine Erklärung wieso das so ist wäre zu kompliziert und ist auch nicht nötig). Tippt man dann mit einem Finger darauf, löst sich die Spannung und das Wasser läuft über.

� Wozu brauchen wir Wasser?

Trinken, Essen zubereiten, Obst und Gemüse anpflanzen, Körperpflege, Wäsche, Geschirr waschen, putzen …

Pro Kopf verbrauchen wir ca. 130 Liter pro Tag. Zum Baden, Duschen und für die Toilettenspülung verbrauchen wir das meiste Wasser.

� Wir müssen unser Trinkwasser aufbereiten.

Sauberes Wasser zum Trinken bzw. als Lebensmittel ist nicht unbegrenzt natürlich vorhanden. Da auf der Erde auch nichts „verloren geht“, wie sich auch am Wasserkreislauf leicht erkennen lässt, müssen wir sorgsam mit dem kostbaren Gut Trinkwasser umgehen. Vermeidbare Verschmutzungen sind also zu unterlassen und der Verbrauch ist dort einzuschränken, wo es sinnvoll und möglich ist.

Dies kann aber nicht bedeuten, dass wir den Kindern das Spiel mit dem Wasser verbieten oder zu stark einschränken sollten. Man kann jedoch versuchen, einem verschwenderischen Umgang vorzubeugen. So kann zum Beispiel gesammeltes Regenwasser zum Spielen oder auch zum Gießen der Pflanzen eingesetzt werden. Am schönsten ist es natürlich, wenn in der näheren Umgebung ein geeigneter Bach zum ausgiebigen Wasserspiel vorhanden ist.

� Es gibt nicht überall soviel Wasser, wie hierzulande.

In großen Gebieten der Erde, z.B. in Afrika müssen die Menschen mit viel weniger Wasser (2 bis 5 Liter pro Person und Tag) auskommen, das zudem noch über weite Strecken erst einmal herbeigeschafft werden muss. Oft wird es auch von Kindern in schweren Wassereimern auf dem Kopf nach Hause gebracht.

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Lassen Sie die Kinder ihr Wasser einmal in Eimern (in bestimmten Mengen) zum Spielen herbeiholen, anstatt es im Gartenschlauch scheinbar grenzenlos, mühelos und völlig selbstverständlich anzuliefern.

� Wasserverschmutzung

Wohin läuft das Abwasser? Praktische Idee: Schrauben Sie mal das Abflussrohr unter einem Waschbecken in der Kindergartentoilette ab und stellen Sie einen Eimer darunter. Fragen die Kinder dann nach, warum das so ist, kann ihnen erklärt werden, dass sie mal sehen wollen, wie viel Wasser an einem Vormittag verbraucht wird. Die Frage danach, wo das Wasser denn vorher hingeflossen ist, liegt dann sehr nahe. Man kann den Kindern den Weg des Abwassers bis in die Abwasserkanäle unter der Straße erklären und soweit sichtbar auch zeigen. Darauf aufbauend bietet sich ein Besuch in einer Kläranlage und / oder der Bau einer eigenen Mini-Kläranlage (siehe Bastelanhang) an.

6.2.2. Wir nutzen die Kraft des fließenden Wassers

Wir nutzen das Wasser auch als Transportmittel, zum Produzieren, zum Kühlen und Erhitzen.

Früher wurden viele Getreidemühlen mit Wasserkraft betrieben. Das Wasser trieb über große Schaufelräder den Mühlstein an, der Getreide zu Mehl mahlte.

Der beste Platz, um Kindern die Energie des Wassers erfahren zu lassen, ist selbstverständlich ein Ausflug zu einem geeigneten Bach.

Hier können sie das fließende Wasser beobachten und seit möglich hautnah erfühlen. Barfüßig oder mit Gummistiefeln im fließenden Wasser stehend lässt sich die Kraft des Wassers gut spüren.

Verschiedene Holzstücke oder mitgebrachte Schiffchen können fahren gelassen werden und selbst gebastelte Wasserräder können ausprobiert werden. Im Bastelanhang sind einige Wasserräder zur Auswahl vorgestellt. Alle Wasserräder sind jedoch nur mit guter Vorbereitung und relativ großer Hilfestellung von den Kindern zu basteln.

Die Kinder können schöne Steine sammeln und dabei fällt ihnen vielleicht auf, dass die Steine in der Regel rund sind – von der „Kraft“ des Wassers, die die Steine über weite Strecken mittransportiert und sie regelrecht rund schleift.

Im Kindergarten können diese Erfahrungen an einem kleinen Wasserbecken gemacht werden. Auch hier können sie ausprobieren was schwimmt. Wasserräder werden dann durch die Verwendung einer Gießkanne in Bewegung versetzt. Die Gießkanne ersetzt das Fließen des Wassers und ist auch für den Sandkasten geeignet.

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6.3. Wind

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6.3.1. Den Wind erfahren

Der Wind ist strömende, sich bewegende Luft. Sie gerät in Bewegung, wenn Luftmassen unterschiedlicher Temperaturen aufeinandertreffen. Je nachdem, wie groß die Temperaturunterschiede sind, entstehen Winde mit unterschiedlichen Windstärken.

Der Wind lässt sich am wirkungsvollsten am eigenen Körper erfahren. Wie beim Thema Sonne sollte ein bewusster Aufenthalt im Wind vorbereitet werden. Vielleicht einer der ersten Herbsttage mit stärkerem Wind. Die Kinder könnten sich den Wind ins Gesicht blasen lassen, dem Rauschen des Windes zuhören, versuchen, einen Regenschirm im Wind festzuhalten, beobachten, wie die ersten Laubblätter durch die Luft gewirbelt werden, Seifenblasen und Papierflieger fliegen lassen oder Drachen steigen lassen.

Eine sehr schöne und eindrucksvolle Idee ist es, ein Windhaus für den Garten zu bauen. Es zeigt den Kindern Windstärke und –richtung an (je nach Windstärke ergeben sich unterschiedliche Geräusche und Klänge). Eine Anleitung befindet sich im Bastelanhang.

6.3.2. Wir nutzen die Kraft des Windes

Wir nutzen die Kraft des Windes zum Antreiben von Windmühlen und Windrädern. Windräder werden hauptsächlich zur Stromerzeugung und zum Antrieb von Wasserpumpen in der Landwirtschaft eingesetzt.

Die Menschen nutzen die Windenergie schon seit vielen tausend Jahren. Zunächst bei der Schifffahrt und später auch zum Antrieb von Windmühlen und Wasserpumpen. Segel- und Drachenfliegen sind weitere Beispiele, bei denen die Kraft des Windes Antriebsmotor ist.

Die Funktionsweise von Windmühlen und Windrädern beruht darauf, dass aus der bewegten Luft (Wind) eine Drehbewegung wird, die Maschinen und Stromerzeuger antreiben kann. Dies lässt sich den Kindern gut mit selbst gebastelten Windrädern vermitteln. Wenn sie ihre Windräder in den Wind halten, können sie die Energieumwandlung selber beobachten. Hierzu sind im Bastelanhang wiederum einige Anleitungen zum Bau von Windrädern und Windspielen gemacht.

29 Niewiadomski-Schäfer: Energiesparen für und mit Kindern, 2000

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7. LITERATURVERZEICHNIS

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BERGER, U. [Hrsg.] (2004a): Die Klima-Werkstatt – Spannende Experimente rund um Klima und Wetter. Velber Verlag. Freiburg.

BERGER, U. [Hrsg.] (2004b): Die Licht-Werkstatt – Spannende Experimente rund um Licht und Farben. 3.Auflage. Velber Verlag. Freiburg.

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BUND LANDESVERBAND BADEN-WÜRTTEMBERG (1994): Spielplatz Umwelt – Anregung zur Umwelterziehung im Vorschulalter. Nr. 1 Juni 1994. Zeitschrift. Freiburg.

BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT (2008): Erneuerbare Energien – Materialien für Bildung und Information. 3. Auflage. Berlin.

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MINISTERIUM FÜR UMWELT, FORSTEN UND VERBRAUCHERSCHUTZ RHEINLAND-PFALZ [Hrsg.] (2007): Die besten Ideen rund ums Wasser. 2. Auflage. Mainz.

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SCHÄFER, U. (s.a.): Fachliche Information. Folien. Energieberatungs- Energiedienstleistungszentrum (EBZ/EDZ) Rüdesheim. Rüdesheim/Rhein.

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SPIEL UND ZUKUNFT (s.a.): Spielen und Basteln an Wasser und Bach. Abbildung verfügbar in: http://www.spielundzukunft.de/www.spielundzukunft.de/ index.php?StoryID=851 [Abfrage: Juli 2010].

STADTVERWALTUNG INGELHEIM (1997): Sonne, Wind, Wasser. Umweltprojekt 1997. Amt für Umweltschutz und Grünordnung in Zusammenarbeit mit der Rheinhessisschen Energie- und Wasserversorgungs GmbH und des Weiterbildungszentrums Ingelheim. Ingelheim.

STATISTISCHES BUNDESAMT (2009): Energie auf einen Blick. Ausgabe 2009. Wiesbaden.

STATISTISCHES BUNDESAMT (2010): Umweltnutzung und Wirtschaft – Tabellen zu den umweltökonomischen Gesamtrechnungen 2010 Teil 2: Energie (Vorbericht). Wiesbaden.

STRÄTZ, R.; DERKS-KILLEMANN, G.; BOURGEOIS, S. (1991): Natur und Umwelt im Kindergarten. Schriften- und Medienreihe des Sozialpädagogischen Instituts für Kleinkind- und außerschulische Erziehung des Landes Nordrhein-Westfalen im Geschäftsbereich des Ministeriums für Arbeit. Nr. 26. Kohlhammer. Köln, Stuttgart, Berlin, Mainz.

TOPTARIF.DE (s.a.): Abbildung verfügbar in: http://www.medizin-aspekte.de/09/02/beruf_recht_finanzen/stromsparen.html [Abfrage: Juli 2010].

UMWELTMINISTERIUM BADEN- WÜRTTEMBERG (2005): Leitfaden zur Nutzung von Erdwärme mit Erdwärmesonden. 4. überarbeitete Neuauflage. Stuttgart.

WALTER, G. (1998): Feuer – Die Elemente im Kindergartenalltag. Herder Verlag. Freiburg.

ZDF (s.a.): WISO- Energiespartipps. Verfügbar in: http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/24_energiespartipps.pdf [Abfrage: Juli 2010].

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8. LITERATURHINWEISE

Literatur:

BLESSING, K. (Hrsg.): Natur erleben mit Kindern. Ulmer Verlag, 2000

CORNELL, J.: Mit Freude Natur erleben. Verlag an der Ruhr, 1999

HILDEBRANDT, A.: Wie kommt das Wasser in den Wasserhahn?. Mein erstes Bilderwissen. Arena Verlag, 2007.

JELENKOVICH, B.: Weißt du, warum? - Die Sonne. Cornelsen Verlag Scriptor, 2008.

MEYER-GÖLLNER, M.: Plock, der Regentropfen – eine musikalische Wasserreise mit Geschichten, Liedern, Spielen und Experimenten. Jumbo neue Medien, 2006. Dazu gibt es auch eine Audio-CD

NIELÄNDER, P.: Wieso? Weshalb? Warum? Junior – Die Müllabfuhr. Ravensburgerverlag, 2010.

Schlauer als der Power-Klauer – Kindergarten-Paket. Erhältlich unter: www.energie.de

SCHMID, E.: Eine Wasserreise. Nord-Süd Verlag, 2000

SCHOLL, K.: Windspiele für draußen. Frech Verlag, 2005.

SPATHELF, B.: der Umweltschreck. Albarello Verlag, 2009.

WAGNER, U. UND HILDEBRANDT, A.: Wie kommt der Strom zu uns ins Haus?. Mein erstes Bilderwissen. Arena Verlag, 2006.

Internet:

www.ea-nrw.de/schulen -> Energiekindergarten

www.haus–der-kleinen-forscher.de

www.kinds-and-science.de

www.spielundspass.de

Sonstiges:

Energiesparposter: erhältlich bei den lokalen Energiebetreibern

Leuchtpol: Fortbildungen und Materialien für ErzieherInnen zu den Schlüsselthemen Energie und Umwelt. Kontakt: Leuchtpol – Gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung von Umweltbildung im Elementarbereich mbH. Frankfurt/Main. Tel: 069 310192-0 oder www.leuchtpol.de

Medienkiste: Die Bücherei Ingelheim stellt Medienkisten für Kindergärten und Grundschulen unter anderem zu den Themen: Wasser und Experimente und

Elemente zusammen. Reservieren kann man diese auf der Homepage: http://www.ingelheim.de/stadtbuecherei.html

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9. BASTELANHANG

Sonnenuhr30 Mater ial:

sonniger Platz Zeiger: langer Stab, der in die Erde oder in einen mit Sand oder

Kieselsteinen gefüllten Blumentopf oder Eimer gesteckt wird Zif fernblatt : Boden Zif fern: Steine oder Steinplatten die von den Kindern mit Zahlen oder

entsprechenden Symbolen für ihren typischen Tagesablauf gekennzeichnet werden (Kindergartenbeginn, Frühstückszeit , Mittag, Kindergartenende usw.).

Mit einem Stück Pappe (oder stärkerem Papier) und einem Eisst iel oder Strohhalm, können die Kinder auch kleine Sonnenuhren für sich selbst herstel len.

Abbildung 1: Sonnenuhr für den Garten30 oder aus Pappe31

Sonnenfalle30 Mater ial:

Pappe Alufol ie Klebstof f

Den nach dem Ausschnit tmuster selbstgebastelten Papiertr ichter Innen mit Alufolie auskleben. A l ternativ kann auch der Reflektor eines Fahrradscheinwerfers verwendet werden (Vorsicht: hier können die Strahlen unerträgl ich heiß werden) Ein Scheinwerfer funktioniert so, dass die Lichtstrahlen der Glühbirne genau parallel zueinander abgestrahlt werden. Hier werden umgekehrt einfallende Sonnenstrahlen so zurückgeworfen, dass sie sich genau im Brennpunkt treffen, wo sonst die Glühbirne sitzt – der Finger wird warm!

Abbildung 2: Sonnnenfalle und Ausschnittmuster30

30 Niewiadomski-Schäfer: Energiesparen für und mit Kindern, 2000; S. 34, 37 31 Harpfinger, s.a.

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Sonnenrad32 Dieser Versuch zeigt die Umsetzung von Sonnenlicht in Strom.

Mater ial: Wasserbehälter - verschl ießbar (z.B. ein

Tablettenröhrchen aus Metal l) Kleiner Spiegel

Der Wasserbehälter wird in der unteren Hälf te schwarz angemalt und mit Wasser gefüllt . In den Deckel wird mit einem Nagel ein Loch (Durchmesser ~2mm) geschlagen. Den Behälter auf einem Besenstiel befest igen und oberhalb des Deckels ein Windrad auf den St iel setzen. Wenn die Sonnenstrahlung stark genug ist, wird das Wasser im Behälter durch die vom Spiegel gebündelten Strahlen zum Sieden gebracht. Der Wasserdampf, der unter Druck aus dem Behälter entweicht, treibt nun das Windrad an.

Abbildung 3: Sonnenrad32

Sonnenstrahlen-Sammler32

Ein einfacher Sonnenstrahlsammler für viel warmes Wasser.

Mater ial:

Ein großer f lacher Kasten

Altes Fesnster oder verstärkte Fol ie

Den Kasten innen schwarz ausmahlen. Den Gartenschlauch spiralförmig hineinlegen.

Das Fenster/die Fol ie deckt den Kasten ab.

Bei Sonnenschein wird es heiß im Kasten und das Wasser erwärmt sich

Abbildung 4: Sonnenstrahlsammler32

Solar-Eierkocher33 Mater ial: Mehrere kleine Eier Einweckgläser Kleinere Gläser Flache Styroportei le Schwarzes, mattes Papier Alufol ie

Auf die Styroporstücke wird Alufol ie gelegt, und jewei ls ein Ei in ein Stück schwarzes Papier gewickelt . Das eingewickelte Ei wird sodann auf die

32 Niewiadomski-Schäfer: Energiesparen für und mit Kindern, 2000; Abbildung: S.53 33 Deutsche Umwelthilfe e.V.: Naturerlebnisparcours, s.a.

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Alufol ie gelegt und erst das kleinere Glas, dann das Einweckglas darüber gestülpt. Stel lt man alles zusammen in die pral le Sonne, dass wirkt diese Wärmefalle wie ein Doppelwandiges Gewächshaus und das Ei ist in ca. einer Stunde gar.

Prakt ische Hinweise: Die Eier sollten so klein wie möglich sein, damit es nicht zu lange dauert. Um nicht f rustr iert zu werden, muss ein wirk l ich heißer Sonnentag (28°C im Schatten) gewählt werden. Ein Ei der Größe M braucht dann immer noch 2 Stunden zum Gar werden.

Das Ei sol lte (halbstündig etwa) ab und zu gedreht werden, damit es gleichmäßig gekocht wird – Maskierungen auf dem Papier helfen dabei.

Vorschlag zur intensiveren Wärmeentwicklung im Glas: Stellen Sie hinter das Einmachglas als zusätzl iche Ref lexionsf läche eine gefaltete Alufol ie.

Flaschenthermometer34 Mater ial:

Wasser mit Lebensmittelfarbe Eine Flasche mit Korken Einen dünnen Trinkhalm Etwas Knete

Zuerst kaltes gefärbtes Wasser in die Flasche gießen. Dann den Korken durchbohren und auf die Flasche setzen. Den Trinkhalm soweit durch die Öffnung im Korken schieben, dass er in die Flüssigkeit ragt. Dann den Korken mit Knete abdichten. Nun beide Hände an die Flasche legen - durch die Erwärmung der Hände dehnt s ich die eingeschlossene Luf t aus und drückt den Wasserspiegel. Die Flüssigkeit muss ausweichen – das Wasser im Trinkhalm steigt.

Abbildung 5: Flaschenthermometer35

34 Berger: Die Klima-Werkstatt, 2004a 35 Leifiphysik, s.a.

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Warme und Kalte Farben36 Mater ial:

zwei Gläser Weißen und dunklen Stoff ein Thermometer

Die Gläser werden mit Wasser befüllt und anschl ießend mit dem Stoff umwickelt (eines mit dem weisen, eines mit dem dunklen Stoff . Nun werden beide Gläser in die Sonne gestel lt . Sonnenstrahlen bestehen nicht nur aus Licht sondern auch aus Wärme. Dunkler Stoff schluckt alle Sonnenstrahlen, darum heizt er schnel ler auf und auch das Wasser darin wird schnel ler wärmer.

Hinweiß: zuerst die Temperatur des Wassers im Glas mit dem weißen Stof f ´ messen.

Mini-Gewächshaus37 Mater ial:

Marmeladen- oder Gurkenglas Kies Holzkohle (Gril l) Blumentopferde Kleine Pf lanzen Haushaltsfolie

Für ein Gewächshaus für den Kindergarten braucht man kein r icht iges Glashaus, ein großes Glas z.B.: ein Marmeladen- oder Gurkenglas ist ausreichend.

So wird’s gemacht:

Eine dicke Schicht Kies eine dünne Schicht Holzkohle eine dicke Schicht Blumentopferde jetzt kann gepf lanzt werden!

Bei dem Beispiel in der Abbi ldung wird nur eine Pf lanze gepf lanzt, bei größeren Gläsern, oder wenn man das Glas quer (also auf die Seite gelegt) hernimmt, können auch mehrere Pf lanzen verwendet werden. Am besten eignen sich kleine Pf lanzen z.B.: Bubiköpfe, k leinwüchsiger Efeu, Grünl i l ie,… (eventuel l können Eltern einige Ableger „spenden“). Jede Pf lanze bekommt einen Esslöf fel Wasser. Dann wird das Mini-Gewächshaus mit einer Haushaltsfolie dicht verschlossen.

Abbildung 6: Mini-Gewächshaus38

Gießen ist nicht nöt ig, da es im Glas von selbst regnet. Die Feucht igkeit , die von den Pf lanzen abgegeben wird, schlägt als Wassertropfen an der Glaswand nieder und f l ießt dann zum Boden zurück. Somit ist das Mini-

36 Berger: Die Licht-Werkstatt, 2004b 37 Niewiadomski-Schäfer: Energiesparen für und mit Kindern, 2000 38 Greenpeace e.V., s.a.; verändert

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Gewächshaus auch gleichzeit ig ein anschauliches (vereinfachtes) Model l des Wasserkreislaufes Sind keine Tropfen an der Glaswand, müssen ein paar Löf fel Wasser nachgegossen werden, sieht man jedoch vor lauter Tropfen das innere des Glases nicht mehr, muss die Folie für ein paar Stunden geöffnet werden – so kann das überschüssige Wasser entweichen.

Ein Haus für Pflanzen39 Mater ial: 1 Schuhkarton Schere Klebeband 4 Holzstäbe Pf lanzen in Töpfen Durchsicht ige Plast ikfolie

Die Wände des Schuhkartons so wegschneiden, dass nur ein k leiner Rand übrig bleibt. Mit dem Klebeband jewei ls einen Holzstab in jede Ecke der Kiste Die Töpfe mit den Pflanzen in den Karton stellen. In die Plast ikfolie etwa 50 kleine Löcher stecken, damit die Pf lanzen auch Luf t bekommen. Die Plast ikfolie dann über die vier Holzstäbe legen und am Karton festkleben (es sol lten kleine Öffnungen f rei bleiben). Durch die Löcher gelangt Luf t zu den Pf lanzen, die Wärme bleibt jedoch unter der Fol ie. Das Gewächshaus an einen sonnigen Platz stellen und regelmäßig gießen.

Neben das Gewächshaus kann man noch eine Pf lanze ins „Freie“ stel len und dann vergleichen welche besser gedeiht.

Stockbrot40 Zutaten/ Mater ial für 4 Port ionen: 350g Mehl

1 Packung Backpulver 1 TL Salz 40g Butter 1 Ei 100ml Milch Haselstöcke (mind. 1,5m lang)

Außer der Milch al le Zutaten zu einem krümeligen Teig verarbeiten. Danach die Milch dazugeben und weiter zu einem Teig verarbeiten. Fert ig! Einen langen (! , es wird am Feuer sehr heiß auf Dauer.. .) , Stock suchen und die Spitze säubern. Den Teig zu einer "Wurst" rollen und um die Spitze des Stocks wickeln dann über das Feuer halten. Nach ca. 10 min ist das ganze fert ig.

39 Gellersen und Velte: Richtig clever! – Experimente rund um die Umwelt, 2008 40

Chefkoch.de, s.a.

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Solarofen41

Mater ial: 2 Pappkartons unterschiedlicher Größe oder eine große Styroporbox,

Glasklare stärkere Fensterfolie, Breites Klebeband, Klebstof f , Schwarze Wandfarbe, Klorol len, Alu- oder Spiegelfol ie, 4 Stecknadeln, Teppichmesser, Schere, Pinsel, Git terrost, Dunkler Topf mit passendem Deckel, Küchenthermometer

Abbildung 7: Graphische Bauanleitung für eine Solarofen41

41 Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland Pfalz: Die besten Ideen rund ums Wasser,

2007; Abbildung: S. 188

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Sonnenhut42 Mater ial:

hel ler Fotokarton (weiß oder gelb) Dünner, weißer Baumwollstof f Dünnes Gummiband (Hutgummi) Buntes Seiden- oder Buntpapier Federn Gardinenreste Kleister und Pinsel Schere

Sie zeichnen für die Kinder auf den Fotokarton einen Durchmesser von ca. 30 cm auf . Diesen Kreis schneiden die Kinder aus und erhalten eine Scheibe. In die Mitte der Scheibe zeichnen Sie abermals einen Kreis. Dieser muss nun die individuelle Kinderkopfgröße haben, die Sie zuvor mit einem Maßband abmessen. Auch diesen Kreis schneiden die Kinder aus und erhalten damit ihre Hutkrempe. Die Hutkrempe muss gut passen, darf aber nicht zu eng auf dem Kopf sitzen

Nun zeichnen Sie für die Hutkappe zwei Streifen auf den rest l ichen Karton, in den Maßen: 3-4 cm breit und 30-40 cm lang. Nachdem die Kinder die Streifen ausgeschnit ten haben, werden diese kreuzweise in der Mitte zusammengeheftet, die Streifenenden kurz umgefaltet und auf den inneren Rand der Hutkrempe geklebt.

Sobald die Streifenenden auf der Hutkrempe festkleben, wird der Hut mit einem etwa 70 cm x 70 cm großen Stück Stoff bezogen. Dazu streichen die Kinder die Hutkrempe dick mit Kleister ein und legen den Stof f locker über den gesamten Hut. Der Stof f wird auf der Hutkrempe fest angedrückt, aber nicht gespannt, damit die Hutkappe nicht ihre Form verl iert . Mögliche Falten einfach festdrücken, sie verschönern das Ganze. Auf den Gegenüberl iegenden Seiten der Hutkappe rechts und l inks, bohren Sie zwei k leine Löcher und ziehen das Gummiband durch. Wenn der Kleister getrocknet ist, kann jedes Kind seinen Hut nach eigener Phantasie ausgestalten. Entweder es schmückt ihn mit bunten Bändern, verziert ihn mit Federn, setzt ihm ein Papierf lugzeug auf , bemalt ihn mit Schmetterl ingen oder beklebt ihn mit ausgeschnit tenen Drachen.

42 Niewiadomski-Schäfer: Energiesparen für und mit Kindern, 2000

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Experimente mit einer Solarzelle43 Mit Hi lfe einer k leinen Solarzel le, einem Elektromotor und etwas Zubehör können verschiedene kleine Experimente durchgeführt werden. Das hier gezeigte Karussel l kann bel iebig vari iert werden und ist sehr gut als Raumschmuck ( in der Nähe des Fensters) zu verwenden. Es ist ein schöner Bl ickfang, an dem Kinder die unterschiedlichen Einf lüsse der Licht intensität auf die Drehgeschwindigkeit beobachten können. Je stärker die Sonneneinstrahlung auf die Solarzel le ist , umso schnel ler dreht sich das Karussel l, d. h. umso größer ist die gewonnene Kraf t (Stromstärke).

Abbildung 8: Ideen für Experimente mit einer Solarzelle43

43 Niewiadomski-Schäfer: Energiesparen für und mit Kindern, 2000; Abbildung: S.58,59

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Nussschiffchen44 Mater ial:

Wallnüsse Klebwachs oder Knete Zahnstocher Papier oder Blätter

Die Walnüsse tei len, so dass man 2 Hälf ten hat. Aus dem Papier Segel schneiden und auf den Zahnstocher stecken. Natürl ich können auch zuvor selbst gesammelte Blätter als Segel genommen werden. Die Segel mit Klebwachs oder Knete in der Walnussschale befest ige. Jetzt kann das Boot auf Reise gehen.

Papierschiff falten45

Abbildung 9: Papierschiffchen falten45

44 Bezdek: Kinder in ihrem Element, 2000 45 Kinderspiele-welt.de, s.a.

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Wasserrad Wasserrad aus Löffeln46 Mater ial:

ein großer Flaschenkorken 8 Plast ik löf fel ( funkt ioniert auch schon mit 4 Löffeln) Stecheisen oder Stichel Str icknadel

Markierungen für die Lage der Löffel gleichmäßig vertei len. Dann ein Loch für jede Posit ion bohren oder einschneiden. Durch die Mitte des Korkens wird der Länge nach ein Loch für die Str icknadeln gebohrt. Je nachdem ob das Wasserrad mit den Händen ins Wasser gehalten wird oder auf zwei Stützen auf l iegt, muss die Str icknadel s ich f rei drehen können oder fest im Korken sitzen. Die Löf fel so hineinstecken, dass al le Schaufeln in eine Richtung zeigen. Anstatt der Löf fel können auch zerschnit tene Joghurtbecher verwendet werden (siehe Abbildung).

Abbildung 10: Wasserrad aus Joghurtbechern 47

Wasserrad aus Eierbechern46 Mater ial:

Pappe Eierbecher 1 ca. 15cm langer Nagel Schnur Bleist if t Draht ein Stück Holz

Zwei runde Pappscheiben von 20cm Durchmesser ausschneiden und jede in der Mitte durchstechen. 12 kleine Eierbecher ausschneiden und so lackieren, dass sie wasserfest sind. Die Eierbecher so zwischen den beiden Pappscheiben befestigen, dass ein Wasserrad entsteht. Den Nagel durch die Löcher der Pappscheibe stecken, daran eine Schnur binden und ein Gewicht (z.B.: einen Bleist if t) befestigen. Mit Drähten ein Stück Holz an den beiden Nagelenden befestigen.

46 Niewiadomski-Schäfer: Energiesparen für und mit Kindern, 2000 47 Amt für Naturparke der Autonomen Provinz Bozen - Südtirol, s.a.

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Hält man das Wasserrad unter den Wasserhahn, kann man beobachten, wie das Gewicht gehoben wird.

Abbildung 11: Wasserrad aus Eierbechern 48

Wasserrad aus Holz48 Mater ial:

ein Holzwürfel 2 lange große Nägel

4 Sperrholzplättchen ca. 0,5cm dick, so breit und doppelt so lang wie der Holzwürfel 2 Stützen aus Astgabeln oder aus größeren Holzklötzen, in die je ein Loch gebohrt wird (diese sollten etwas größer als der Nagelkopf sein, damit sich die Nägel darin f rei bewegen können) Die Sperrholzplättchen werden mit wasserfestem Holzleim festgeklebt. Zur Verstärkung können sie mit 1-2 Nägeln noch zusätzlich fest gemacht werden.

Abbildung 12: Wasserrad aus Holz49

48 Niewiadomski-Schäfer: Energiesparen für und mit Kindern, 2000; Abbildung: S.63 49 Spiel und Zukunft: Spielen und Basteln an Wasser und Bach, s.a.

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Mini-Kläranlage50 Mater ial:

4 große Joghurtbecher ( in den Boden werden Löcher gebohrt) oder Blumentöpfe

1 großes Einmachglas eine Kaffeef i l tertüte Sand groben Kies k leine Steinchen

Eimer

HINWEIS: auch wenn das Wasser am Ende sauber aussieht, sol lte man es nicht tr inken, da es zum Beispiel Keime enthalten könnte!

Die Gefäße werden mit den Material ien gefüllt . Jedes Gefäß dient als eine Fi lterschicht. Danach werden sie übereinander gestapelt (1.Kaffef i l ter, 2. Sand, 3. feiner Kies, 4. k leine Steinchen) und auf das Einmachglas gesetzt - s iehe Abbi ldung.

Sand, Kies und Steinchen sollten zuvor in sauberem Wasser gereinigt werden.

In einem Eimer können die Kinder nach Lust und Laune Schmutzwasser zusammenrühren – Erde, Blätter, Steinchen, zerbröselte Malkreide,.. . al les darf hinein! Das Schmutzwasser wird dann vorsicht ig (nicht zu viel auf einmal – eventuel l mit Hi lfe k leinerer Gefäße) in den obersten Fi ltertopf gegossen. Die Kinder können nun beobachten wie sich nach und nach recht sauberes Wasser im Einmachglas sammelt.

Im Anschluss kann die Mini-Kläranlage auseinander gebaut werden, und man kann nachschauen, welche Schmutztei le in welchen Filterstoffen hängen gebl ieben sind.

Abbildung 13: Mini-Kläranlage50

50 Eichbottschule Leingarten: Wie funktioniert´s ? Die kleine Kläranlage zum Selberbauen, 2010

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Spirale als Mobile51

Mater ial: ein Blatt Papier Faden und Nadel Zirkel Reißzwecke

Die Spirale aufzeichnen und ausschneiden. Mit einer Nadel den Faden durch den Mittelpunkt ziehen und sie über dem Heizkörper aufhängen. Ist der Heizkörper an strömt warme Luf t hinein und sie bewegt sich. Die Spirale kann nach Lust und Laune verziert werden.

Windhaus für den Garten51 Mater ial:

3 ca. 2,50m lange Stöcke Paketschnur, Baumwollgarn

Das Grundgerüst wird aus den 3 Stöcken gebaut, die wie ein Tipi aufgestellt und mit der Paketschnur zusammengebunden werden (siehe Abbi ldung). In einer Höhe von ca. 1,60m wird Baumwollgarn waagerecht von Stock zu Stock geführt und jedes Mal fest verknotet.

An der W indhausspitze und an dem Garn werden verschiedene Gegenstände zur Windbeobachtung aufgehängt. Dies können Windsäcke, Windräder und verschiedenste Mater ialien sein. Um unterschiedliche Windstärken feststel len zu können müssen schwere und leichte Materialien aufgehängt werden (z.B.: Fol ie, Papierstreifen, k leine Drachen, Wattekugeln für geringe Windstärken; Blechdosen, Holzstücke, Kronkorken u.a. für stärkere Winde und zum erklingen des Windhauses).

Abbildung 14: „Tipi“ 52

Windrad53 Mater ial: Papier, Farbe, Schere, Perlen, Draht, Stock

Die Kinder malen ein quadrat isches Blatt bunt an.

Dann das Papier zweimal diagonal falten und wieder öffnen. Entlang der vier Bugfalten wird das Papier etwa bis zu Hälf te eingeschnit ten. Das Blatt besteht jetzt aus vier Dreiecken, die in der Mitte zusammenhängen.

Auf den Draht eine Perle auffädeln. Jetzt jeweils die gleiche Ecke jedes Dreiecks in der Mitte mit dem Finger f ixieren und den Draht durch die f ixierten Ecken fädeln. Auf der anderen Seite erneut eine Perle auf fädeln und das Windrad auf einem Stock befest igen. Das Windrad kann sich nun leicht zwischen den Perlen drehen.

51 Niewiadomski-Schäfer: Energiesparen für und mit Kindern, 2000 52 Rüsthaus St. Georg, 2009 53 Bezdek: Kinder in ihrem Element, 2000

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Wind-Vogel54 Mater ial:

Tonkarton Bleist if t

Schere, Klebstof f Krepppapier Perlen Malst if te Dünne Schnur

Den Vogelkörper 2-mal auf das Tonpapier zeichnen und ausschneiden. Die beiden Vogelhälf ten werden zusammengeklebt, dazwischen kommt eine lange Schnur und an ihrem unteren Ende eine Holz- oder Tonperle.

Abbildung 15: Wind-Vogel 54

Das Federkleid wird aufgemalt und die Flügel bestehen aus mehreren kurzen Krepppapier-Bändern, die an der oberen Seite des Rückens fest getackert werden. Die Vögel aufhängen und schon f lattern sie im Wind.

Windfisch54 Mater ial: 1 Bogen Transparentpapier (120x80cm) Klebstof f Bleist if t Draht Schnur Holzstab Goldpapier, Seidenpapier u.ä.

Abbildung 16: Bastelanleitung - Windfisch54

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Niewiadomski-Schäfer: Energiesparen für und mit Kindern, 2000; Abbildung: S.65, 66

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Faltdrachen55 Mater ial: Origami-Papier (oder buntes Kopierpapier) ca. 20x20cm Geschenkband (am besten Ringelband) Bindfaden(ca. 50cm)

feine Drachenschnur Klebeband, Schere

1. Diagonal falten 2. Ecke zur Faltkante falten 3. Ecke zur mitt leren Faltkante falten

4. Blatt umdrehen und die andere Seite wie bei 2. und 3. falten 5. Spitze an beiden spitzen Ecken abschneiden

6. Drachen auseinanderfalten und so hinlegen, dass die Mittelfal te hoch steht

7. Halteschnur (Bindfaden) anbr ingen 8. Drachenschwanz: 3x 1m Geschenksband abschneiden und dicht

nebeneinander mit Klebeband festkleben. An die Schlaufe der Halteschnur die Drachenschnur festknoten

Abbildung 17: Falt-Drachen55

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Niewiadomski-Schäfer: Energiesparen für und mit Kindern, 2000; Abbildung: S.66

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Wolkenbilder56 Mater ial: Papier Wasserfarbe Pinsel

Natur er leben! – Mit Wasserfarben lassen sich wunderschöne Wolkenbilder malen.

Die Kinder können (am besten entspannt auf dem Rücken l iegend) die Wolken beobachten. Die Kinder können Wolkenbilder suchen und das ziehen der Wolken beobachten. Perfekt für die Entspannung zwischendurch.

Danach kann jeder seinen Himmel malen.

Blaseschiff56 Mater ial: Ein Blatt Papier Ein quadrat isches Blatt Papier wird diagonal gefaltet. Das so entstehende Dreieck wird entlang der gestr ichelten Linie zusammengelegt. Dass Blatt wird nun wieder vol lständig auseinandergefaltet. Anschl ießend wird der rechts oben l iegende Teil ent lang der gestr ichelten Linien nach innen unter den größeren Tei l geklappt und alle Kanten stark geknickt. Das Blaseschif f steht jetzt auf dem Kopf – nun drehen wir es also um. Jetzt kann es auf einem glatten Tisch oder dem Boden vorwärtsgepustet werden.

Abbildung 18: Blaseschiff falten56

Jonglieren56 Mater ial:

Jongl iertücher oder k leine leichte Halstücher

Die Kinder können die Tücher (noch schöner ist es natürl ich mit vielen bunten Tüchern) nach Lust und Laune in der Luf t tanzen lassen. Wenn draußen ein leichter Wind geht, lässt dieser die Tücher noch viel schöner durch die Luf t wirbeln.

56 Bezdek: Kinder in ihrem Element, 2000; Abbildung: S.85

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Die dünnen Tücher fal len langsam herunter und können auch von kleinen Kindern relat iv le icht wieder ausgefangen werden. Bei k leinen Kindern erfordert schon das Spiel mit einem Tuch vol lste Aufmerksamkeit: werfen, mit den Augen verfolgen und wieder fangen. Wer das beherrscht, kann ein zweites Tuch dazu nehmen.

Strohwindmühle57 Mater ial:

2 Strohhalme (einer etwas dicker als der andere)

Einen f r ischen Strohhalm zwei Mal umknicken, so dass ein Dreieck entsteht. In die längere Seite einen kleinen Einschnit t schneiden und das f reie Ende hindurch stecken. Auf dieses Ende wird ein dickerer Strohhalm gestülpt, der vorn in vier Tei le zerschnit ten wurde. Diese vier Tei le werden nach außen gebogen und ergeben die W indmühlenf lügel. Bläst man nun vorsicht ig in das of fene Ende, surrt das Windrad los.

Abbildung 19: Strohwindmühle57

Fallschirm58 Mater ial: Stoff taschentuch Faden oder dünne Schnur Holzwäscheklammer Papier Schere, Klebstof f Malst if te

Die Ecken des Taschentuchs verknoten und um die Knoten jewei ls einen Faden von ca. 30cm Länge binden. Die Holzklammer bekommt aus Papier ein lust iges Gesicht und kann nach bel ieben bemalt werden. Nun wird das „Männchen“ an den vier Fäden befest igt und fert ig ist der Fallschirmspr inger.

57 Bezdek: Kinder in ihrem Element, 2000; Abbildung: S.85 58 Niewiadomski-Schäfer: Energiesparen für und mit Kindern, 2000