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Deutschland: 4,90 | Österreich: 5,30 | Schweiz: 10,50 SFr | Luxemburg: 5,50 | Belgien: 5,50 | Slowakei: 6,30 | Italien: 6,50 | Spanien: 6,50 | Portugal: 6,50 2/2014 Hausbau Wie wenig Energie darf‘s denn sein? Gesund wohnen • Öko-Dämmung • Ausbau mit Holz Strom erzeugen und sparen • E-Bikes • Solarspeicher Effizient heizen • Grüne Wärme • Kamintypen Häuser Nachhaltig bauen Energiesparend & ökologisch bauen | Öko-Label | Holz machen | Haus-Reportagen | Wohngesund einrichten | Dämmung | Bauen mit Lehm | Solarcarports | EEWärmeG

Energiesparhäuser + ökologisch bauen 2/2014

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Page 1: Energiesparhäuser + ökologisch bauen 2/2014

Deutschland: 4,90 € | Österreich: 5,30 € | Schweiz: 10,50 SFr | Luxemburg: 5,50 € | Belgien: 5,50 € | Slowakei: 6,30 € | Italien: 6,50 € | Spanien: 6,50 € | Portugal: 6,50 €

2/2014

Hausbau Wie wenig

Energie darf‘s

denn sein?

Gesund wohnen

• Öko-Dämmung• Ausbau mit Holz

Strom erzeugen und sparen

• E-Bikes• Solarspeicher

Effizient heizen

• Grüne Wärme• Kamintypen

HäuserNachhaltig bauen

Energiesparend & ökologisch bauen | Öko-Label | Holz machen | Haus-Reportagen | W

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Unsere Mannschaft gibt alles, um den Hausbau zu einem vollen Erfolg zu machen! Ihr Zuhausehaus, Stein auf Stein gebaut, in nur drei Monaten – dank echtem Teamgeist ist das kein Problem. Die Qualität ist dabei erstklassig – darauf geben wir Ihnen zehn Jahre Garantie. www.viebrockhaus.de/perfekt

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Bereits am 19. August fand 2014 der „Earth Overshoot Day”, zu Deutschder „Tag der ökologischen Überschuldung”, statt. Er bezeichnet laut derOrganisation Global Footprint Networt den Tag, ab dem die Weltbevölke-rung aus ökologischer Sicht über ihre Verhältnisse lebt. Mitte August haben wir bereits mehr CO2 produziert, als die Erde in diesem Jahr wiederabbauen kann. Die restlichen Monate des Jahres leben wir sozusagen „auf Pump“. Zum Vergleich: Im Jahr 1990 lag dieser Tag noch im Dezem-ber. Als ich diese Meldung im Radio hörte, fand ich das doch recht er-schreckend. Ist unser Hunger nach Energie wirklich dermaßen unersättlich,dass uns Spätfolgen völlig egal sind?Mitnichten – die meisten Menschen leisten bewusst oder unbewusst einenBeitrag zum Klimaschutz: Wir trennen unseren Müll, fahren mit dem Fahr-rad zur Arbeit und sparen Energie im Haushalt. Gerade letzteres senkt denCO2-Ausstoß erheblich. Denn auf private Haushalte entfällt ein Viertel desgesamten Stromverbrauchs in Deutschland. Wer bei nicht genutzten Gerä-ten wie TV oder HiFi-Anlage konsequent den Stecker zieht, wenn diesenicht im Gebrauch sind, kann laut Verbraucherzentrale rund zehn Prozentseines gesamten Stromverbrauchs sparen, Tendenz steigend. Was im Kleinen funktioniert, hat auch im Großen Potenzial: Denn ganzeGebäude können heute so gebaut werden, dass sie mit einem Minimuman Energie auskommen oder sogar einen Überschuss an Strom undWärme produzieren. Je mehr Passiv- oder Aktivhäuser, Plus-Energie-Gebäude und Eigenheime im KfW-Effizienzstandard errichtet werden,umso gesünder ist das für Umwelt und Klima. Ausgeklügelte Heiz- undHaustechnik bieten heute zahlreiche Wege, unsere Ressourcen zu scho-nen. Wer zudem auf wohngesunde Baustoffe setzt, hilft dabei, unserenNachkommen keine giftige Müllhalde zu hinterlassen. Welche Möglichkeiten des ökologischen wie nachhaltigen Bauens es gibt,zeigen wir Ihnen in der vorliegenden Ausgabe. Wir wünschen Ihnen vielSpaß beim Lesen und baldiges Energiesparen!

Herzlichst

Auf Sparkurs!

Editorial

Wir stecken viel Energie in E zienzhäuser. Und holen noch mehr raus.

Nachhaltig Verantwortung über nehmen. Für sich, die Familie, die Umwelt. Das wird für Bauherren immer wichtiger. Als erster Herstel-ler haben wir 2006 mit WeberHaus PlusEnergie ein Haus entwickelt, das mehr Energie gewinnt als es braucht. Und bereits Hunderte Bauherren zu Energiegewinnern gemacht hat. Für mehr Unabhän-gigkeit von steigenden Energie-kosten. Und eine unvergleichliche Wohlfühlatmosphäre. Mehr Infos unter weberhaus.de

Konzept PlusEnergie

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Strom erzeugen & verbrauchenDie Zukunft von Photovoltaik-Anlagen liegt in Energiespeichersystemen. Immer mehrHersteller drängen mit Blei- oder Lithium-Ionen basierten Geräten auf den Markt. Dieeigene Stromautarkie befindet sich in greifbarer Nähe! Foto: Solarworld

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Effizient heizenOb Zentral- oder Zusatzheizung, die Nutzung regenerativer Energiequellen ist heuteim Neubau Standard. Nicht zuletzt, weil der Gesetzgeber dazu verpflichtet. Als Dan-keschön gibt es auch so manche Finanzspritze von Vater Staat. Foto: Brunner

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Draußen zu HauseDer Herbst ist in vollem Gange – lange dauert es nicht mehr, und der Winter hat un-sere Gärten wieder fest im Griff. Jetzt gilt es sein grünes Paradies gegen frostige Tem-peraturen zu wappnen! Foto: Rescue Trade

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ReportagenEin modernes Einfamilienhaus mit Wärmepumpentechnik, ein Smart Home aus Holz und ein zum Passivhaus saniertes Reihenhaus zeigen beispielhaft, in welchenFormen energieeffizientes Wohnen heute möglich ist. Dabei sind die Häuser so in-dividuell wie ihre Bewohner. Fotos: Stiebel Eltron, Gira, Baufritz; KD-Haus

06

4 Energiesparhäuser+ökologisch bauen

Gesund wohnenEine schadstofffreie Wohnumgebung wünschen sich alle Bauherren. Daher gilt es beider Baustoffwahl besonderen Wert auf wohngesunde Produkte zu legen – von derDämmung, über den Bodenbelag bis hin zu Möbelstücken. Foto: Hain

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SO SCHÖN WOHNT KOMFORT!

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Reportagen & HäuserNachhaltig bauen: Heim für die Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 06Holz-Anbau: Hippes Haus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26Smart Home: Clever gesteuert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58Energieeffizient bauen: Nur erlesene Zutaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62Effizient heizen mit Fernwärme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72Haus der Klänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74Aktivhaus: Willkommen am Killesberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70Energetisch saniert: Vom Problem- zum Passivhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84

Gesund wohnenÖko-Dämmung: Das wächst nach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Baustoff Holz: Von gutem Stamm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16Recyclingtrend: Vom Glück des Selbermachens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20Labelkunde: Fazit: Unbedenklich? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27Schlafzimmer: Gute Nacht! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28Lehm: Mehr als Matsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

Strom erzeugen & verbrauchenSolarbatterien: Wohin mit dem Strom? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32Glossar: Energiespeicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37E-Bikes: Radeln ohne Muskelkater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38Solarcarports: PV-Unterstand für Pferdestärken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42E-Car im Test: Gib mir Strom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

Effizient heizenEEWärmeG: Regenerativ ist Pflicht! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46Kamine: Einmaleins der Feuerstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48Erneuerbare Energien: Drehen Sie auf! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

Draußen zu HauseWinterfester Garten: Das wird ja immer bunter! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76Baumhäuser: Wohnen im Wipfel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80Holz machen: Hacken, sägen, sammeln, heizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

RatgeberFinanzierung: Grünes Geld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88Checkliste: Energiesparend bauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90Klimawandel: Das passende Schutzschild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92Raumklima: Die Nase voll haben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

ServiceGrundrisse & technische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96Schnellfinder: Inserenten dieser Ausgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97Herstellerkontakte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98

Titelfotos: Udo Geissler, Alan Williams, Carportwerk / Solarwatt, Ökofen, Dremel

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„Ich hätte nicht gedacht, dass diese perfekt gelöste Licht- und Schatten-

wirkung einen so großen Einfluss auf den Wohnkomfort nimmt. Gleichzeitig

lässt sich auf diese Weise erheblich Heizenergie sparen und im Sommer ist es

nie zu warm im Haus.“ – Bauherr Dietmar Weik

Reportage Nachhaltig bauen

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Heim für die ZukunftDass architektonische Ästhetik und energetische Effizienz Hand inHand gehen können, beweist das Haus von Familie Weik in Bruchsal.Eine Luft-Wärmepumpe heizt hier modern und umweltfreundlich.

Klare Formensprache, Transparenz, Licht und Freude ander Natur – nach diesen Grundsätzen entstand dasWohnhaus von Familie Weik.

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Viel Platz vor allem – das war der fünfköpfigen Familie ausBruchsal beim Bau ihres neuen Zuhauses besonders wich-tig: „Eigentlich haben wir zwei Häuser unter einem Dach ge-

baut. Unsere Kinder sollten nicht nur großzügige Zimmer, sondernvielmehr einen eigenen Gebäudetrakt bekommen. Außerdem woll-ten wir unbedingt einen offenen Wohn- und Essbereich mit direk-tem Zugang in den Garten“, beschreibt Bauherr Dietmar Weik dasWunschhaus. In Zusammenarbeit mit dem Architekten Jörg Dettlingvom Karlsruher Büro Dettling Architekten nahmen die Wünscheschließlich konkrete Formen an und mündeten in einer modernenGebäudesilhouette mit markant verschränktem Sattel- und Pultdach.

Herausfordernde Hanglage

Das Grundstück liegt an einem Hang, das Einfamilienhaus ist vonNorden her gesehen anderthalbgeschossig, von Süden aus be-trachtet wirkt es zweigeschossig. Im Inneren bietet es auf dreiEbenen rund 240 Quadratmeter Wohnfläche. Der Zugang von derStraße liegt im Erdgeschoss. Eine Treppe teilt dieses Stockwerk inden Elternbereich auf der einen und das Kinderreich mit eigenemBad auf der anderen Seite. Im Obergeschoss finden das Jugend-zimmer und ein Arbeitszimmer ihren Platz. Das Untergeschoss,das ebenerdig in den vorgelagerten Garten führt, bildet den Mit-telpunkt des Familienlebens. Hier werden der großzügige Koch-und Essbereich einzig durch den Treppenaufgang getrennt. Da-bei windet sich die dunkelgraue Stahlkonstruktion um eine im

Raum platzierte Sichtbetonwand und verbindet im Obergeschossals Brücke beide Gebäudeflügel. Die puristisch-elegante Betonoptik wird auf den Treppenstufenund auch über den geschliffenen Betonestrich im Haus aufge-griffen. Passend dazu ist die Einrichtung schlicht und gradlinigin schwarz-weißen Kontrasten mit wenigen farbigen Akzentengehalten. Unauffällige Einbaumöbel und große Fensterflächensorgen für ein luftiges und lichtdurchflutetes Ambiente. DieHebe-Schiebefenster aus Aluminium erreichen fast die Dämm-werte einer Dreifachverglasung. Für natürlichen Wärmeschutzsorgen auch die Wände des Baukörpers, die komplett aus Po-renbeton errichtet wurden.

Nachhaltigkeit steckt im Detail

Während sich die Fassade zur Straßenseite überwiegend ver-schlossen zeigt und nur das Obergeschoss Lichteinfall gestattet, öff-net sich das Haus gen Süden und wartet mit raumhohen Fenster-flächen auf. Im Untergeschoss haben sich Bauherr und Architektsogar für eine komplette Glasfront entschieden. „So lässt sich auchin den dunkleren Wintermonaten ein größtmöglicher Lichteinfall er-zielen“, erklärt Jörg Dettling. „Steht die Sonne im Sommer hin-gegen hoch am Himmel, verhindert das rund 1,40 Meter auskra-gende Obergeschoss die direkte Sonneneinstrahlung und sorgt füreine natürliche Beschattung.“ Das stimmige Licht- und Schattenkonzept wirkt sich auch in ener-

Lichtdurchflutet: Der Ess-Wohnbereich öffnet sich durch große Schiebefenster zum Garten hin – die Aussicht genießen die Bewohner jeden Tag.

Reportage Nachhaltig bauen

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getischer Hinsicht aus: In den Übergangszeiten und im Winter ge-langt die Sonne aufgrund des niedrigeren Sonnenstandes in alleWohnbereiche, sie heizt den Boden auf und entlastet die Heizung.Vom hohen Nutzungskomfort ist Dietmar Weik begeistert: „Ichhätte nicht gedacht, dass diese perfekt gelöste Licht- und Schat-tenwirkung einen so großen Einfluss auf den Wohnkomfort nimmt.Gleichzeitig lässt sich auf diese Weise erheblich Heizenergie spa-ren und im Sommer ist es nie zu warm im Haus.“

Heizenergie vom eigenen Grundstück

Auf zukunftsfähige und umweltfreundliche Energie hat der Haus-herr von Anfang an ganz bewusst gesetzt. Weil er keine Ölheizungwollte und Gas regional nicht angeboten wurde, kam schnell dieWärmepumpe ins Spiel – und zwar eine Außenluft-Wärmepumpe,da das Haus in einem Wasserschutzgebiet liegt und Sondenboh-rungen nicht möglich waren. Der ideale Platz für die Luft/Wasser-Wärmepumpe fand sich nahe der Hauswand auf der Ostseite. Dortaufgestellt, stört sie weder optisch, noch sind Geräusche wahrzu-nehmen, wenn man im Garten ist. Als kompakte Einheit übernimmt die im Freien stehende Wärme-pumpe die Beheizung und Kühlung des Gebäudes sowie die Trink-wassererwärmung. Über zwei Ventilatoren saugt die Wärmepumpedie Außenluft an. Die entzogene Wärmeenergie wird auf kurzemLeitungsweg ins Haus geführt. Im Technikraum gelangt sie in ei-nen Pufferspeicher, der die Wärme für die Heizung bevorratet und

im Prinzip der Arbeitsspeicher für die Wärmepumpe ist. Die Anlageist mit einem 300-Liter-Warmwasser-Standspeicher kombiniert, so-dass stets genug warmes Wasser zur Verfügung steht. Weil die Fußbodenheizung mit sehr niedrigen Vorlauftemperatu-ren von nur 35 Grad Celsius auskommt, ist der Wirkungsgrad derWärmepumpe entsprechend hoch. „Mit 18 Kilowatt (kW) Heiz-leistung ist die Anlage für dieses große Wohnhaus ausreichend kon-zipiert“, berichtet Kenny Breuer vom ausführenden FachbetriebStaudt aus Ubstadt-Weiher. Selbst bei minus 20 Grad Celsius imWinter kann die Luft/Wasser-Wärmepumpe Wärme erzeugen. Damit sinkenden Außentemperaturen die Leistung der Wärmepumpejedoch abnimmt, verfügt das System über einen integrierten Heiz-stab. Bei sehr tiefen Außentemperaturen schaltet er sich automa-tisch vorübergehend mit ein. So ist die Wohlfühlwärme auch beiextremer Kälte sichergestellt.

Alle Trümpfe in der Hand

Ein weiterer Vorteil war die vergleichsweise günstige Anschaffungder Luft/Wasser-Wärmepumpe, denn die Erschließungskosten fürErdsonden oder Brunnenbohrungen fallen weg. Auch eine Ge-nehmigung war nicht notwendig. Und nicht zuletzt lässt sich eineLuft/Wasser-Wärmepumpe im Bedarfsfall gut warten, da sie je-derzeit zugänglich ist – nichts ist im Boden vergraben. ■

Text: Stiebel Eltron/erv; Fotos: Daniel Vieser

Puristisch: Auch in der Küche herrschen klare Formen vor. Moderne Küchengeräte und pflegeleichte Oberflächen sorgen für ungetrübtes Kochvergnügen.

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Energiesparhäuser+ökologisch bauen10 Alle Preise sind Zirka-Preise inklusive Mehrwertsteuer. Herstellerkontakte ab Seite 97.

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KOCHEN / ESSEN

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KIND

EINGANG

WASCHEN

ABST.

ABST.FLUR

DU/WC

WC

OG DG

Objektdaten im ÜberblickArchitektur: Dettling Architekten, www.dettling-architekten.de | Gebäudetyp: Einfamilien-Wohnhaus| Fertigstellung: 2009 | Bauweise: Massivbauweise mit Porenbeton, einschaliges Mauerwerk, 36 cmstark, zweifach wärmeschutzverglaste Fenster mit Holz-Aluminium-Rahmen, Uw-Wert: 1,1 W/m²K |Wohnfläche: 242 m² | Dach: zwei gegeneinander versetzte Pultdächer, 35 Grad geneigt | Heizung,Warmwasser: Stiebel Eltron, Wärmepumpe „WPL 18 E“, Pufferspeicher „SBP 200 E“, Warmwasser-Standspeicher „SBB 300 WP“, Steuerung / Wärmepumpen-Manager „WPM 2“ | Ausführender Fach-betrieb: Staudt GmbH Heizung - Sanitär - Energie, www.staudt-hs.de | Jahresprimärenergiebedarf:87,3 kWh/(m²·a) | Endenergiebedarf: 32,3 kWh/(m²·a) | Baukosten: 390.000 Euro

Optimaler Standort: Auf der Ostseite führt eine Treppe vom Garten zum Carport und Abstellplatz für die Fahrräder. Oberhalb der Freitreppe ist die Luft-/Wasser-Wärmepumpe auf einem Betonsockel platziert.

Oben: Die Luft/Wasser-Wärmepumpe „WPL 18 E“ mit 18 kW Heizleistung übernimmt dieeffiziente Heizung und Warmwasserberei-tung. Im Hochsommer kann die Wärme-pumpe das Haus über die Fußbodenheizungauch kühlen. | Unten: Im Technikraum sindein Pufferspeicher und ein 300-Liter-Warm-wasser-Standspeicher installiert. Alle Rohr-leitungen sind perfekt isoliert, sodass keineEnergie verloren gehen kann.

Reportage Nachhaltig bauen

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Das wächst nachÖko-Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holzfaserplatten, Zellulose, Hanf und Flachs packen das Haus warm ein, ohne die Natur zu belasten – sie sind klimaneutral, nachwachsend, frei von Schadstoffen und recycelbar. Darüber hinaus beeinflussen sie das Wohnklima positiv.

Energiesparhäuser+ökologisch bauen12 Herstellerkontakte ab Seite 97.

Gesund wohnen Öko-Dämmung

Gesundheitsschäden durch lungengängige Fasern, Schad-stoffbelastungen durch Styrol, giftige Flammschutzmittel undformaldehydhaltige Bindemittel haben in den letzten Jah-

ren ein massives Umdenken bei der Baustoffauswahl bewirkt. Vorallem junge Familien hinterfragen zunehmend immer mehr Herkunft,Inhaltsstoffe und vor allem das Emissionsverhalten der eingesetz-ten Produkte. Hersteller von Dämmstoffen aus nachwachsenden Roh-stoffen konnten in den letzten Jahren durch eine erhöhte Perfek-tionierung ihrer Produkte und durch eine verbesserte Logistik ihreMarktanteile wesentlich erhöhen und die vormals bestehenden qualitätsbedingten Preisdifferenzen wesentlich reduzieren. Viele dieser Produkte können inzwischen umfassende, glaubwürdige Nachweise ihrer Nachhaltigkeit (Lebenszyklus im Hinblick auf Rohstoffgewinnung, Herstellung, Transport, Verarbeitung, Nutzung, Entsorgung und gesundheitlichen Unbedenklichkeit) vorlegen – so-wohl was die Reinheit und Umweltfreundlichkeit ihrer Rohstoffe alsauch ihre Inhaltsstoffe und Emissionen betrifft. Nachwachsende

Dämmstoffe können bei den meisten Anwendungen qualitativ mitjedem konventionellen Dämmstoff mithalten, diese im Hinblick aufdas Raumklima aber übertreffen.

Ausgewogenes Raumklima

Während die grünen Dämm-Meister anorganisch-synthetischenDämmstoffen in der geringen Wärmeleitfähigkeit kaum nachste-hen, weisen sie noch weitere positive Eigenschaften auf. Sie bie-ten über die Wärmedämmung im Winter hinaus meist einen gutensommerlichen Hitzeschutz. Maßgebend dafür ist die Wärme-speicherfähigkeit, das heißt das Speichervermögen pro Kubikme-ter Dämmstoff. Durch ihre höhere Dichte schützen natürlicheDämmstoffe wie Zellulose und Holzfasern die Innenräume vor Som-merhitze, während der kalten Jahreszeit reduzieren sie Raumwär-meverluste über die Gebäudehülle. Die höhere Dichte bewirkt aucheinen besseren Schallschutz. Gerade Dämmstoffe aus nachwach-senden Rohstoffen verhalten sich Feuchte gegenüber (solange sie

Von der Wiege zur Wiege: Beim Hanf-Dämmungs-Hersteller Hock wird Soda als Brandschutz eingesetzt. Beim Umbau oder Abriss des Hauses könnendie Kunden den Hanf-Dämmstoff kostenlos zurückgeben. Er wird gehäckselt und wieder verarbeitet. Hock Thermohanf/epr

GA_Esh214_Daemm_L_Musterseite FH 08.09.14 11:26 Seite 12

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Energiesparhäuser+ökologisch bauen 13

nicht zu nass werden) sehr gutmütig. Zum einen besitzen sie einegute kapillare Leitfähigkeit, sodass an einer Stelle anfallende flüs-sige Feuchtigkeit von dort abtransportiert wird, sich im Stoff ver-teilen und zwischengespeichert sowie an anderer Stelle meist wie-der verdunsten kann. Zum anderen verschlechtert sich dadurch derDämmwert praktisch überhaupt nicht, da diese Vorgänge nur in-nerhalb der Zellstrukturen stattfinden und die Zellzwischenräumeweiterhin für die Dämmwirkung zur Verfügung stehen. Auch sindsie gut durchlässig für Wasserdampf (gut diffusionsfähig), sodassauch im Inneren des Bauteilaufbaus vorhandene Feuchte ver-dunsten kann. Das dadurch entstehende gleichmäßige Raumklimakommt Asthmatikern und Neurodermitis-Patienten sowie Haus-stauballergikern zugute. Gegenüber mineralischen oder syntheti-schen Dämmstoffen ist die Umweltbelastung von Naturdämm-stoffen in der Regel weitaus geringer, sowohl bei der Produktionals auch während des Einsatzes und bei der Entsorgung. Allerdingsist Vorsicht geboten: Auch Naturbaustoffe können mit Schad-

Das liebe GeldPreislich konkurrenzfähig zu den konventionellen Dämmstoffen sind in ers-ter Linie Zelluloseflocken, wenn diese durch einen Fachbetrieb vor Ort ein-geblasen werden. Aber auch andere Naturfaserdämmstoffe sind ihren„Preis“ wert, wenn günstige bauphysikalische und ökologische Eigen-schaften gewünscht beziehungsweise benötigt werden.

Zum VergleichPreise (pro Quadratmeter) für Einfamilienhaus, Dachdämmung

• Holzfaser: 41,50 Euro

• Zellulose: 17,50 Euro

• Glaswollfaser: 16,50 Euro

• Polystyrol EPS: 12,50 Euro

Quelle: Baustoffhändler aus NRW, Niedersachsen und Baden-Württemberg gemittelt. Übersicht der Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe (2014).

Webtipp: www.mediathek.fnr.de > Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

Beachten Sie: Bei Schnäppchenpreisen ist Vorsicht geboten. Es sollten nursolche Naturdämmstoffe verwendet werden, die eine bauaufsichtliche Zu-lassung bekommen haben. Diese kann in Deutschland vom Deutschen In-stitut für Bautechnik (DIBt) auf Antrag erteilt werden. Nach der Prüfungvergibt das zuständige Institut eine Registriernummer.

■ Holzfaserdämmstoffe ■ Zellulose ■ Hanf und Flachs

10 %

30 % 60 %

Marktanteile der „Grünen“Unter allen Naturdämmstoffen, die in Deutschland jährlich verbaut wer-den, belegen Holzfaserdämmstoffe den ersten Platz: Ihr Marktanteil be-trägt rund 60 Prozent, teilt der Branchenverband VHD in Wuppertal mit.Der Anteil von Zellulose am Ökodämmstoffmarkt liegt laut Bundesum-weltministerium bei zirka 30 Prozent. Hanf und Flachs lägen zusammenbei zirka 10 Prozent, teilt es weiterhin mit.

Wohlfühlklima: Holzfaserdämmstoffe tragen zur Wohnbehaglichkeit bei, in-dem sie durch ihren kapillaren Aufbau den Feuchtegehalt der Raumluft re-gulieren. Verband Holzfaser Dämmstoffe e.V. (VHD)

Rundum natürlich: Homatherm-Dämmstoffe aus Holzfasern und Zellulosesind als druckfeste, flexible und lose Ausführung für jede Anwendung undjeden Dämmstandard erhältlich. Während sich die leichteren, flexiblenDämmmatten im Dach- und Wandaufbau einpassen lassen, eignen sichdruckfeste Dämmplatten als abschließende Dachdämmung. Homatherm

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Gesund wohnen Öko-Dämmung

Energiesparhäuser+ökologisch bauen14 Herstellerkontakte ab Seite 97.

stoffen belastet sein. Problematisch wird es beispielsweise,wenn Naturbaustoffe mit Insektenschutzmittel oder anderen Chemikalien wie Holzschutzmitteln bearbeitet wurden. Auf der sicheren Seite sind Bauherren mit zertifiziert wohngesunden undschadstoffgeprüften Baustoffen.

Brandschutz & Entsorgung

Die sogenannten Baustoffklassen geben an, wie gut oder schlechtentflammbar ein Baustoff ist. A bedeutet nicht brennbar (zum Bei-spiel Mineralwolle). Die meisten Öko-Dämmstoffe erreichen dieBaustoffklasse B 2 (normal entflammbar). Die vielfach eingesetz-ten Holzfaserdämmplatten verfügen aber über ein ausgesprochengutmütiges Abbrandverhalten. Im Brandfall haben sie aufgrund derTemperaturspeicherfähigkeit und der sich beim Abbrand bildenden,wärmedämmenden Verkohlungsschicht keine brandförderndeWirkung. Bei den meisten natürlichen Öko-Dämmstoffen müssenZusatzstoffe (zum Beispiel Borsalze) zum Brandschutz zugesetztwerden. Bei Borsalz handelt es sich um ein Naturprodukt, es ist sowohl für Menschen als auch für Nutztiere unschädlich (ähnliche

Wirkung wie Kochsalz). Bei der Entsorgung ist darauf zu achten,ob Zusatzstoffe wie Borate und synthetische Stütz-Fasern (als „Kor-sett“ für Schafwolle) in das Produkt eingearbeitet wurden, da diesedie biologische Abbaubarkeit verhindern. So behandelte nach-wachsende Dämmstoffe müssen verbrannt werden.

Große Anwendungsbandbreite

Nachwachsende Rohstoffe bieten eine umfangreiche Bandbreitevon konstruktiven Möglichkeiten: Fassadendämmungen mit hin-terlüfteter Holzfassade, Dachdämmungen aus Matten oder Ein-blasflocken (Zellulose, Holzfaser oder Hobelspäne), aber auch Zwischendeckendämmungen, die weniger thermischen Zweckendienen, aber guten Schallschutz bieten müssen, können mit denRohstoff-Produkten zuverlässig und mängelfrei ausgeführt werden.Inzwischen sind auch Wärmedämmverbundsysteme aus Holz-faserplatten auf dem Markt. Eine Perimeterdämmung lässt sichnach wie vor nur mit Polystyrol verwirklichen, auch behandelte Naturdämmstoffe halten der Feuchtigkeit im Untergrund sowiedem Druck des Hauses nicht dauerhaft stand. (bis) ■

Ein bisschen Bauphysik: WärmeleitstufenDie Wärmeleitfähigkeit (Lambda) gibt an, welche Wärmemenge von einer Seite eines Bauteils mit 1 qm Fläche und 1 m Dicke bei einem Temperaturun-terschied von 1 Kelvin (entspricht 1 Grad Celsius) zwischen innen und außen in 1 Sekunde zur anderen Seite geleitet wird. Maßeinheit: [W/(mK)] Je ge-ringer dieser Wert ist, desto besser ist die Wärmeisolierfähigkeit des Dämmstoffes. Wie gut ein Produkt gegen Wärmeverlust schützt, zeigt die Angabe zurWärmeleitfähigkeit. Weniger ist hier mehr, eine Leitfähigkeit von 0,040 W/(mK) ist also besser als 0,050 W/(mK). Angegeben wird der Wert auf der Ver-packung als Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) – also zum Beispiel als WLG 040. Je schlechter ein Produkt dämmt, umso stärker muss die Dämmschichtsein. Konventionelle und Ökodämmstoffe liegen bei der Wärmeleitfähigkeit gar nicht weit auseinander. Während Zellulose in der Wärmeleitgruppe 040 ein-zuordnen ist und Hanf in der WLG 042, erreicht Polystyrol durchaus auch die WLG 030. Die leistungsfähigsten Holzfaser-Dämmplatten gehören derzeit zurWärmeleitgruppe 039. Die etwas schlechteren Dämmstoffeigenschaften der Ökodämmstoffe lassen sich durch mehr Dicke wettmachen.

Selbstständiges Gebläse: Mit dem Einblassystem„Isoblow Elements“ werden zuerst werden dieParameter von den Gefachgrößen bis zu den Ele-mentlängen und -breiten festgelegt, den Rest er-ledigt die „Elements“ vollautomatisch. Auch anGiebel passt sich das System an. Isocell/djd

Wiederentdeckt: Die Firma Haacke hat sich aufdie Restaurierung von Fachwerkhäusern spezia-lisiert und verwendet dafür das Material„Cellco“, Wärmelehm–Dämmungen. So greiftdas Unternehmen alte Handwerkstechniken auf.Haacke Isolierklinker

Anwenderfreundliche Aufbringung: Holzfaserlöst keine Hautreizungen aus. Daher lassen sichdie Holzfaserdämmplatten ohne Schutzhand-schuhe verarbeiten. Sie erreichen gute Dämm-werte, auch im Vergleich zu Mineralfaserdäm-mungen. VHD/Inthermo

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Experteninterview: Dämmstoffe & WohngesundheitStefan Schindele, Baubiologe (IBN), Bau-biologischer Messtechniker (IBN), staat-lich geprüfter Bautechniker. FreiberuflicherBaubiologe/Umweltanalytik Schindele, so-wie verantwortlich bei Baufritz für alleThemen rund um Baubiologie und Um-weltanalytik

Welche Eigenschaften eines Dämmstoffs be-wirken eine wohngesunde Umgebung?Stefan Schindele: Dämmstoffe haben zunächstdie Aufgabe, die Wärmeverluste eines Ge-bäudes zu reduzieren. Sie können als Wär-medämmverbundsystem (WDVS) auf der Au-ßenseite der Außenwand aufgebracht sein, als Kerndämmung im Holzständer- oder Betonbau oderals Innendämmung beispielsweise bei Sanierungen. Je besser der Kontakt des Dämmstoffs zur Raum-luft, desto größer sind mögliche Einflüsse auf die Bewohner. Ein hochwertiger Dämmstoff solltemöglichst keine schädlichen Emissionen erzeugen, keine problematischen Fasern an die Raumluftabgeben, feuchteausgleichend wirken, das heißt diffusionsoffen sein und neben guten Dämmei-genschaften (WLG) im Winter auch gleichzeitig ein Gebäude vor Überhitzung im Sommer schüt-zen. Fachlich richtig verbaute Dämmstoffe erzeugen höhere Oberflächentemperaturen, was wie-derum Tauwasserausfall verhindert und somit höhere Sicherheit gegenüber Schimmelpilzbefall bietet.

Sind Öko-Dämmstoffe oder herkömmliche Dämmstoffe besser für die Wohngesundheit?Stefan Schindele: Als Öko-Dämmstoffe werden vorrangig jene bezeichnet, welche aus nachwachsendenRohstoffen wie Holzfasern oder -spänen, Flachs, Hanf, Schafwolle, Kork und so weiter gewonnenwerden. Dies ist aus ökologischen Gesichtspunkten wie geringer Energiebedarf bei der Herstellung,unbegrenzte Verfügbarkeit, Recycelfähigkeit oder Kompostierbarkeit unbedingt zu begrüßen. In denvergangenen Jahren ist die Entwicklung nachhaltiger Dämmstoffe rasant vorangeschritten und siehaben sich von einem Nischenprodukt zu vollkommen salonfähigen Baustoffen mit besten tech-nischen Eigenschaften und guter Verarbeitbarkeit weiterentwickelt. Häufig sind Dämmstoffe jenerArt auch die bessere Wahl hinsichtlich gesundheitsrelevanter Aspekte, was jedoch nicht universellgilt. Meist jedoch emittieren ökologische Dämmstoffe keine oder nur sehr geringe Mengen pro-blematischer flüchtiger Verbindungen. Einige davon erreichen die zum Brandschutz und Schädlingsbefallerforderlichen Werte vollkommen ohne chemische Zusätze. Die Wahl des richtigen Dämmstoffessollte in Abhängigkeit der Aufgabenstellung getroffen werden. Entscheidend ist hierbei der Einsatzort(mit oder ohne Raumluftzugang), die technischen beziehungsweise objektspezifischen Anforderungenund vieles mehr. Öko-Dämmstoffe können in der Regel als emissionstechnisch günstig eingestuftwerden. Sie besitzen oftmals hygroskopische und sorptionsfähige Eigenschaften bei deutlich bes-serem sommerlichen Wärmeschutz als Mineralfaser- oder Polystyroldämmstoffe.

Welche Dämmstoffe haben hohe Emissionswerte?Stefan Schindele: Hier schneiden beispielsweise Dämmstoffe aus Polystyrol (EPS, XPS) ungünstigab. Vor allem bei der Verwendung als Innen- oder Estrichdämmung treten gesundheitsschädlicheStyrol-Emissionen auf. Als Flammschutzmittel wird nach wie vor großflächig giftiges und umwelt-schädliches Hexabromcyclododecan (HBCD) eingesetzt. Zur Herstellung benötigte Treibhausgasebelasten die Umwelt. Desweiteren werden für verschiedene Aufgabenstellungen wie Fenster- undInnentürmontage oder Verfüllung von Hohlräumen MDI-haltige Montageschäume verwendet, dieim Aushärteprozess große Mengen an Isocyanaten mit Verdacht auf krebserregende Wirkung frei-setzen.

An wen sollten sich Verbraucher wenden, wer berät bei der Auswahl der Dämmstoffe?Stefan Schindele: Die Plattform Natureplus bietet dazu eine gute Orientierungshilfe. Hier sind Bau-stoffe gelistet, welche die strengen Prüfkriterien der Natureplus-Richtlinen in ökologischer als auchemissionstechnischer Sicht erfüllen. Ebenso bieten die Labels von „ECO-Institut“ oder „IBR“ Si-cherheit hinsichtlich des Emissionsverhaltens. Das Sentinel-Institut führt eine Datenbank mit emis-sionsgeprüften Materialien. Darüber hinaus erhalten Bauherren und Interessierte kompetente Be-ratung bei der EGGBI (Allergiker-Hotline), im gut sortierten ökologischen Baustoffhandel, ihremregionalen Baubiologen oder beim ökologisch agierenden Bauunternehmen.

Vielen Dank für das Interview!

Nachwuchs aus dem Netz: Für die Dämmung desZwischenraums bietet der Online-Shop bau-sep.de ökologische Dämmstoffe wie Hanf, Schaf-wolle oder Holzfaser an. Bausep/Steico/epr

Wärmender Waldschrat: Pavawall-Bloc ist eineInnovation im Bereich Aussenwanddämmung.Der Holzfaserdämmblock für Wärmedämmver-bundsysteme kann direkt verputzt werden. Erbietet einen ausgezeichneten Hitzeschutz, ist dif-fusionsoffen und erfüllt höchste ökologische An-sprüche. Pavatex

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Von gutem StammHolz nimmt überschüssige Feuchtigkeit aus dem Raum auf und gibt sie bei trockenerer Luft wieder ab. So beeinflusst es das Raumklima positiv. Und das ist nur ein Grund dafür, Wände, Decken und Böden mitdem wohngesunden Material zu zieren.

Energiesparhäuser+ökologisch bauen16 Alle Preise sind Zirka-Preise inklusive Mehrwertsteuer. Herstellerkontakte ab Seite 97.

Gesund wohnen Baustoff Holz

Die Ausstattung eines Raumes mit Holz wirkt sich positiv aufdie Gesundheit aus. Das jedenfalls fanden Forscher des In-stituts für Nichtinvasive Diagnostik am Forschungszentrum

Joanneum in Graz/Österreich heraus. In einer einjährigen Pilotstudiein einer Schule im Jahr 2010 konnten sie zeigen, dass das Herz ineiner Holzumgebung ruhiger schlägt. Zwischen den beiden Kontroll-Gruppen zeigten sich deutliche Unterschiede. „Die Schüler in denKlassen mit Holzverkleidung zeigten einen Herzschlag, der um sechsSchläge pro Minute unter dem der Vergleichsklassen lag. Der Wertwar hier zur Schulzeit sogar unter dem, der in den Ferien gemes-sen wurde“, berichtet Studienleiter Maximilian Moser. Für die For-scher ein eindeutiges Zeichen, dass eine Holzumgebung sich be-ruhigend, stressfreier und somit positiv auf das Kreislaufsystemauswirkt. Internationale Studien belegen sogar, dass die Lebens-erwartung bei niedrigerem Herzschlag steigt. Offenporiges Holz istzudem antistatisch und zieht wenig Staub an – fur Hausstaub-Al-

lergiker ideal. Voraussetzung für eine Rundum-Gestaltung mit Holzist allerdings, dass die Bewohner keine Terpenallergie haben. Die-se wenig bekannte Krankheit kommt selten vor. Terpen-Allergikerreagieren auf die natürlichen Ausdünstungen von Holz. Grundsätzlichgilt, dass sich Allergiker schon vor dem Hausbau ärztlich auf ihnennoch unbekannte Allergien untersuchen lassen sollten. Mit dem Bau-biologen und dem Baupartner lassen sich so vorab kritische Ma-terialien feststellen. Kann man diese Vorbelastung ausschließen, stelltHolz einen zu 100 Prozent natürlichen, wohngesunden Baustoff fürden Ausbau und die Einrichtung der Innenräume dar.

Pur ist Trumpf

Keineswegs erforderlich ist der Einsatz von Holzschutzmitteln imHaus. Seit vielen Jahren verzichten die Mitglieder vom ArbeitskreisÖkologischer Holzbau generell erfolgreich auf den Einsatz von che-mischem Holzschutz; seit 2011 ist letzterer in Deutschland für

Die Farbe von Milchkaffee: Die Landhausdiele „Ambiente Eiche gebürstet cappuccinobraun geölt“ ist auch für strapazierte Böden geeignet, da Eiche durchihre Härte und Elastizität überzeugt. Preis: 110 Euro/m². Hain

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Für Härtefälle: Das Stufenmaterial „Longlife“ verändert selbst nach Jahreneinfallender Sonne seine ursprüngliche Farbe nicht. Die Spuren des Alltagskönnen ihm nichts anhaben: Hochhackige Schuhe, Haustiere mit spitzenKrallen und spielende Kinder hinterlassen keine Schrammen. Kenngott/epr

Vielseitiges Duo: Zweiholmtreppen im Materialmix aus Holz und Stahl pas-sen zu fast jedem Einrichtungsstil, da sie die kühle Stabilität von Metall mitdem warmen Naturwerkstoff kombinieren. Viele Hölzer von Buche über Ei-che oder Nussbaum stehen zur Auswahl. Fuchs Treppen

Dekorativ: Für die Wandverkleidung „Waldkante“ werden Holzstreifen ausdem Randbereich des Baumstamms zu reizvollen Wandelementen zusam-mengefügt. In die Oberfläche können Lichtschalter, Steckdosen oder aucheine TV-Montageplatte eingefügt werden. Preis: 170 Euro/m2. Team 7

Spürbar natürlich: „Dana“ ist die Premium-Türenreihe von Jeld-Wen. DieModellreihe Struktura steht für querfurnierte Oberflächen in Eiche, Lärche,Kernesche und Splintnuss. Die Oberflächen weisen eine natürlich Haptik auf.Hier „Crackeiche“, Preis: auf Anfrage.. Jeld-Wen

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Gesund wohnen Baustoff Holz

Energiesparhäuser+ökologisch bauen18 Alle Preise sind Zirka-Preise inklusive Mehrwertsteuer. Herstellerkontakte ab Seite 97.

Innenräume ohnedies bereits gänzlich verboten. Schadstoffe,Gerüche und auch sensibilisierende Stoffe können daneben auchvon Verklebungen und Wandverkleidungen ausgehen. Für gesun-des Wohnen wird aus diesem Grund auch der Einsatz von „Natu-replus“-geprüften Produkten empfohlen. Wer dann noch auf PEFC-zertifiziertes Holz achtet, hat auch den Aspekt der Nachhaltigkeitim Blick, das heißt er setzt auf Holz aus verantwortungsvoller Forst-wirtschaft. Ebenfalls eine große Rolle spielt die Oberflächenbe-handlung von Möbeln, Türen und Wänden. Wohngesunde, alsoemissionsfreie Lacke gibt es nicht. Grundsätzlich sollten als Finishnur solche Lasuren oder Öle zum Einsatz kommen, deren Inhalts-stoffe vollständig auf dem Etikett angegeben sind. Sonst lassen Siesie im Regal stehen! Für den Innenausbau eignet sich sogar un-behandeltes Holz; es ist ausreichend widerstandsfähig gegenSchädlinge, allein durch seine natürliche Substanz.

Holz auf Schritt und Tritt

Zum Boden müssen auch die Türen passen. Bodenbelags- und Tü-renauswahl sollten Hand-in-Hand gehen. Wer weiß-lasierte Land-hausdielen wählt, ist mit Stiltüren in Weiß gut beraten. Land-hausdielen aus Birke rufen dagegen nach Innentüren im selbenHolzdekor. Zum Glück bieten zahlreiche Hersteller hochwertige In-nentüren in unzähligen Holz-Designs an. Steht der Bodenbelag fest,ist es zur entsprechenden Tür nicht mehr weit. Zu einem wohnge-sunden, schadstofffreien Haus gehört natürlich auch die richtigeEinrichtung. Vollholzmöbel und ökologische Möbel haben zwar ih-ren Preis, sind aber ihr Geld wert. Prädikate wie „Bio“ und „Öko“sind beim Möbelkauf jedoch mit Vorsicht zu genießen, denn andersals im Nahrungsmittelsektor sind diese Bezeichnungen nicht ge-schützt und garantieren keineswegs Schadstofffreiheit. Anders siehtes aus, wenn spezielle Ökosiegel ein Möbelstück zieren. Die Öko-Control-Gesellschaft für Qualitätsstandards ökologischer Einrich-tungshäuser etwa weist auf wohngesunde Möbel hin. (bis) ■

Neue Dimensionen: Die massiven Holzdielen „Osmo Inside-Out“ erzieleneinen nahtlosen Übergang zwischen drinnen und draußen. Sowohl die Ter-rassen- als auch die Massivholzdielen für den Innenbereich sind in ver-schiedenen, robusten Holzarten erhältlich. Preis: ab 40 Euro/m². Osmo/epr

Geprüft und für gut befunden: „Pavaroom“ Innenausbauplatten sind freivon Schadstoffen, dämmstark und bieten einen hervorragenden Hitze-schutz. Nun wurden sie durch den renommierten Verein „Natureplus“ alswohngesund und ökologisch ausgezeichnet. Preis: ab 20 Euro/m². Pavatex

Pure Geometrie: Die Tischplatte von „ET 1200“ ist aus Nussbaum gefertigt,die Beine sind aus Edelstahl. Der Tisch ist in den Längen 1,85 m oder 2,45m erhältlich und kann bei Bedarf mit einer Verlängerung ausgestattet wer-den. Preis: 4.150 Euro Euro. Hülsta

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»Ich will endlich eine Pause!«

Mein TraumhausVielfalt ist planbar: Die System-Architektur von Heinz von Heiden bietet unbegrenzte Möglichkeiten, ein Massivhaus durch individuelle Aus-stattungsoptionen zum persönlichen Unikat zu machen. Heinz von Heiden steht für höchste Qualität und Zu-verlässigkeit – von der Beratung über die Planung und Baubetreuung bis zur Ausführung.

Mein TraumschutzKebotherm baut seit rund 50 Jahren moderne, langlebige Fenster und Türen aus Kunststoff. Ihre verlässliche Sicherheit lässt nicht nur den Wach-hund gut schlafen - sie ergänzt auch die werthaltigen Massivhäuser von Heinz von Heiden perfekt.

Cumulus WD.500

Fachbegriffe für Holz-Fans• Vollholz: Vollholz wird aus einem Baumstamm herausgearbei-tet. Das Holz wird dabei in seiner natürlichen, gewachsenen Struk-tur belassen und nicht mechanisch verändert.

• Massivholz: Massivholz wird nach Lagerung und Trocknung zu-nächst zu Lamellen aufgetrennt, zugeschnitten und gehobelt. La-mellen gleichen Querschnitts, gleicher Länge und gleicher Holz-art werden danach mittels Leim und einer Plattenpressedauerhaft miteinander verbunden; ein Aufbau, der dem gewach-senen Holz sehr nahe kommt.

• Kernholz: Kernholz ist die innere, nicht mehr aktive Zone zahl-reicher Baumarten. Es unterscheidet sich durch eine dunklereFarbe von dem äußeren, hellen Splintholz. Kernholz besteht ausabgestorbenen Zellen und ist aufgrund seiner Festigkeit der wert-vollere Teil des Holzes. Es ist härter, trockener und beständiger alsdie äußere Schicht.

• Holzfurnier: Holzfurnier ist eine dünne, maschinell vom Stammgeschnittene, meist sehr edle Schicht Holz, die auf Holzplatten ge-klebt und verpresst wird.

• Tischlerplatte: Eine Tischlerplatte wird aus einer Vielzahl massiver Holzstäbe zusammengesetzt. Durch das Verkleben der Stäbe kann die Platte nicht mehr arbeiten und sich nicht verziehen. Das macht sie stabil. Auf die Oberfläche kann Furnieraufgetragen werden.

Flexibles Home-Office: Der „B-desk“ ist der ideale Schreibtisch fürzuhause, da er nur einen Meter breit und 45 Zentimeter tief ist. SeinDesign ist eine frische Mischung aus massivem Eichenholz und la-ckierten Metallflächen. Das Eichenholz kann nachgeölt werden, dasgesamte Möbelstück ist schmutzunempfindlich und pflegeleicht.Preis: 400 Euro. Ethnicraft/Universo Positivo

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Energiesparhäuser+ökologisch bauen20 Herstellerkontakte ab Seite 97.

Gesund wohnen Recyclingtrend

Vom Glück des SelbermachensZu teuer, zu gewöhnlich oder zu kaputt? Die Motive des Do-it-Yourselfs sind vielfältig. Gelungene Ergebnisse bereiten Freude und geben das gute Gefühl, etwas mit den eigenenHänden erschaffen zu haben – lassen Sie sich inspirieren!

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Schritt 3: Jetzt geht es um das Design des Sitz-koffers. Legen Sie einen Stoff Ihrer Wahl überdie Polsterung und fixieren Sie ihn mit kleinenNägeln oder einem Tacker. Bei der Wahl desStoffes sind Ihrer Phantasie keine Grenzen ge-setzt. Strapazierfähig und leicht zu reinigensollte er aber auf jeden Fall sein.

Schritt 6: Um die Stuhlbeine zu befestigen, legen Sie die zwei vorbereiteten Bretter in den Koffer. Dannbefestigen Sie durch die Bretter und den Koffer hindurch die Stuhlbeine am Koffer. Jetzt noch die ge-polsterten Platten in den Koffer einsetzen und zum Fixieren des Polsters eine Schraube durch Kofferund Platte drehen – und fertig ist der stylische Lounge-Sessel für entspannte Schmökerstunden.

Schritt 5: Markieren Sie nun als Orientierung aufden zwei 10 cm x 40 cm x 18 mm großen MDF-Platten je zwei Punkte, an denen später dieStuhlbeine fixiert werden sollen und bohren Siedas Loch vor. Streichen Sie anschließend dieStuhlbeine mit einer Acrylfarbe an, die am bes-ten zu Ihrem Stoff und Koffer passt.

Schritt 4: Um die Polsterknöpfe auf Sitzbank undLehne anzubringen, drehen Sie zwei Schrauben mitder passenden Unterlegscheibe mittig mit einemAbstand von 20 cm durch Bezug und Schaumstoff.Falls die Schrauben aus der Plattenrückseite he-rausragen, entfernen Sie diese mit dem „Dremel8100“ und der Metall-Trennscheibe.

Schritt 1: Im ersten Schritt messen Sie zunächstdie Breite und Tiefe des Koffers aus und lassensich im Baumarkt zwei 18 Millimeter starkeMDF-Platten zusägen. Zeichnen Sie dann den in-neren Umriss des Koffers auf die Platte.

Schritt 2: Jetzt kommt die praktische Kompakt-Kreissäge „DSM20“ und die Mehrzweck-Kar-bidtrennscheibe zum Einsatz. Damit lassen sichdie Ecken der Platte abrunden. Wenn sie pro-blemlos in den Koffer passen, besprühen Sie diePlatten mit Sprühkleber und befestigen Schaum-stoffstücke darauf.

Werkzeug• Dremel 8100 + Bohrer 150 • EZ SpeedClic Metall-Trennscheibe SC456 • EZ SpeedClic Aufspanndorn SC402 • Dremel Moto-Saw +

Holz-Sägeblatt fein MS52

Vom Dachboden oder Flohmarkt• Alter Koffer

Aus dem Baumarkt • 2 MDF-Platten im

Koffermaß (18 mm) • 2 MDF-Platten

(10 cm x 40 cm x 18 mm) • 2 Schaumstoffstücke im Koffermaß (5 cm) • Sprühkleber • 12 Holzschrauben (ca. 4 x 45 mm) • Kleine Nägel oder ein Tacker • Acrylfarbe und Pinsel • 4 Stuhlbeine (4 x 45 mm)

Quelle: Dremel

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Gesund wohnen Recyclingtrend

Energiesparhäuser+ökologisch bauen22 Alle Preise sind Zirka-Preise inklusive Mehrwertsteuer. Herstellerkontakte ab Seite 97.

Elektronische Geräte haben eine immer kürzere Halbwert-zeit. Während unsere (Groß-)Elterngeneration oft jahr-zehntelang mit einem Radio auskamen, ist es in unserer Ge-

neration normal geworden, dass Handy, Hifi-Anlage, und Laptopschon nach einigen Jahren ausgedient haben. Die zur GfK-Grup-pe gehörende Wiesbadener Marktforschungsinstitut Enigmafand heraus, dass sich der durchschnittliche deutsche Bundesbürgeralle zwei Jahre ein neues Mobil-Telefon kauft. So ist es mit vie-len Konsumgütern: Mal ist die „geplante Obsoleszenz“ schuld –also die vom Hersteller bewusst verkürzte Lebenszeit von (Elek-tronik-) Produkten – die zum Neukauf zwingt oder eine neue Ge-rätetechnologie, die der durch Werbung angeheizte Verbraucherunbedingt ausprobieren muss.Dieser Schnelllebigkeit stehen Konsumverzicht, die Abkehr von Mas-senware und Hinwendung zum minimalistischen Lebensstil ent-gegen. Zunehmend entwickelt sich ein Zeitgeist, der das Immer-Mehr und Immer-Weiter satt hat. Das merkt auch dieHeimwerker-Industrie: Basteln und Selbermachen ist en vogue. Stän-

dig werden neue Beschreibungen gefunden, um dem Do-it-Your-self mehr Bedeutung zu verleihen: Upcycling, Möbel pimpen oderIkea-Hacking zum Beispiel.

Repair-Café

In vielen Großstätten haben sogenannte Repair-Cafés eröffnet: ObBerlin, Hamburg, München, Essen oder Stuttgart – hier versammelnsich Menschen, die für andere Menschen Dinge reparieren. Vom ka-putten Handy über löchrige Fahrradschläuche bis zu von Mottenzerfressene Wollpullis – wegschmeißen ist nicht. Die Ehrenamtli-chen wollen anderen Menschen helfen, nachhaltiger zu leben, ih-rer Nachbarschaft etwas Gutes tun und Gegenständen ein länge-res Leben bescheren. Damit fördern sie die Kultur des Reparierens;das Wissen darüber ist bei den meisten Menschen aus der Modegekommen. Die junge Generation zieht sich dieses Wissen vielfachaus dem Netz. Webseiten wie www.helpster.de halten zu zahlrei-chen Themen Anleitungen und Ratschläge bereit: vom Beseitigenvon Schimmel über das Anlegen von Hochbeeten bis zum richtigen

Möbel-App: Das Regal„Billy“ von Ikea ist kaumwiederzuerkennen: Dankder Möbel-Apps von NewSwedish Design erhält dasMassenprodukt ein neues,wertiges Ansehen. Die CD-und DVD-Einsätze kosten38 Euro und 40 Euro undkönnen online bestellt wer-den. Die Lampe „Schwe-denlicht“ ist inklusive Glüh-birne für 38 Euro zu haben,passt aber nur in die Regale,die vor August 2014 gefer-tigt wurden. New SwedishDesign/Ikea

Neuer Look: Dieses Bild zeigt einen Bezugvom Designer Littleelephant für ein Sofa„Söderhamn“. Der Bezugsstoff „Blue/PinkFolklore“ aus Baumwolle kostet 269 Euro;Preis für das Sofa: ab 349 Euro. Bemz/Ikea

Kleistern statt Kleckern: Tapeten in Naturoptiksind gerade im Trend. Mit Hilfe von Kleister las-sen sich die Bahnen unkompliziert an die Wandbringen – die man nach der Tapezieraktionglücklich bewundern kann. Methylan

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2. Schritt: Anschließend die bearbeiteten Stellenmit einem Akku-Multischleifer glatt schleifen.

Sie suchen einen einzigartigen Esstisch? Dann bauen Sie ihn doch ganz einfach selbst – zum Beispielaus einer ausgedienten Tür. So macht das alte Bauteil auch in der Küche eine gute Figur.

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3. Schritt: Tür und Böcke mit Acryllack lackieren.Wenn Sie dafür ein Feinsprühsystem verwenden,erreichen Sie ein schnelleres und saubereres Er-gebnis. Schließlich legen Sie die Tür auf die Bö-cke und schrauben beides zusammen. Besondersgut geht das mit Akku-Zweigang-Bohrschrauber.

1.Schritt: Bearbeiten Sie die Tür und die Böckezunächst mit Schleifpapier oder einem Akku-Multi-Schleifer, um Unebenheiten zu entfernen,dann haftet der Lack besser. Danach füllen Siedas Schlüsselloch und kleine Macken der altenTür mit Spachtelmasse auf. Die Masse nach An-weisung trocknen lassen.

Tapezieren. Apropos Tapete – das deutsche Tapeten-Institut führ-te gemeinsam mit dem PMF Marktforschungsinstitut eine Umfra-ge durch, die ergab, dass Tapezieren glücklich mache. Das Einkleistern,an die Wand kleben und Glattstreichen von Tapetenbahnen stär-ke das Selbstwertgefühl und seien eine Bekenntnis zur eigenen In-dividualität. Unbestreitbar ist das befriedigende Gefühl, das sichbeim Blick auf das getane Werk einstellt – egal, ob es sich ums frischtapezierte Wohnzimmer, den neuen Fliesenspiegel in der Küche oderdie lackierte Kommode handelt.

DIY-Blogs & Ikea-Hacking

Diverse Internetforen versorgen Hobby-Heimwerker mit grenzen-losen Ideen, um die eigene Wohnumgebung schöner und persön-licher zu machen. Blogs wie doityu.de zeigen, wie man Lampen ausBeton macht, aus Paletten neue Möbel zimmert oder mit Hilfe bun-ter Stoffe für frischen Wind in der Wohnung sorgt. Als Ausgleich fürunser Berufsleben, was sich in großen Teilen nur noch digital ab-spielt, sehnen wir uns nach dem Geruch von Farbe, dem Gefühl von

weichem Stoff in der Hand und dem Körpereinsatz beim Sägen, Häm-mern und Feilen. Nach getaner Arbeit tauchen viele wieder in dievirtuelle Welt ein und präsentieren ihr Werk in Internet-Communitieswie Pinterest oder Facebook. Neben Selbstverwirklichung und Kon-sumverzicht ist es womöglich auch der Gemeinschaftssinn, der unszum Selbermachen antreibt – wer freut sich nicht, wenn Freunde,Nachbarn und Bekannte das frisch gepostete Bild des selbstge-zimmerten Regals auf Facebook mit „gefällt mir“ honorieren, oderNachbarn beim nächsten Kaffeeklatsch staunend die frisch lackierteAnrichte bewundern. Auch das ein oder andere Ikea-Möbelstück lässt sich in ein Uni-kat verwandeln – Ikea-Hacking nennt man das Aufwerten und An-ders-Gestalten von Billy, Malm, Kallax und Co. Wer das nicht kom-plett selbst übernehmen will, kann sich auch „Möbel-Apps“besorgen, zum Beispiel bei New Swedish Design. Das Startup-Unternehmen aus Potsdam hat sich auf Ergänzungsprodukte fürIKEA-Möbel spezialisiert. Ob Regaleinsätze für Kallax-Regale, Baby-Beistellbetten für Malm-Schlafstätten oder Wickelaufsätze für

Quelle: Bosch Power Tools

Upcycling-Projekt: Aus Tür wird TischWerkzeug• Akku-Multischleifer• Feinsprühsystem• Akku-Zweigang-

Bohrschrauber• 2 Böcke• Spachtel

Aus einem Abrisshaus oder von Ebay• alte Tür

Aus dem Baumarkt• Holz-Spachtelmasse• 1 Eimer Acryllack• Schrauben à maximal 10 mm

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Gesund wohnen Recyclingtrend

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Ikea-Kommoden, die Angebote wachsen immer weiter. Nichtzuletzt, weil immer mehr Anhänger des Möbel-Pimpens ihre ei-genen Ideen New Swedish Design zur Verfügung stellen und da-für mit einer Provision belohnt werden.Das Unternehmen Bemz widmet sich voll und ganz dem Verschö-nern und Aufwerten von Ikea-Sofas, Betten und Stühlen – eben al-lem, was mit neuem Stoff bezogen werden kann. Die Geschäfts-

idee der Wahl-Schwedin Lesley Pennington war aus der Not geboren:Als sie ihr erstes Ikea-Sofa kaufte, fand sie einfach nicht den pas-senden Stoff, um ihm den Look zu verleihen, den sie sich wünsch-te. Seitdem entwirft die gelernte Grafik-Designerin Schonbezügemit aktuellen Farben und inspirierenden Mustern. Freude am textilen Gestalten macht auch La Melle – über die Web-seite des Unternehmens (www.la-melle.de) lassen sich Gardinen,Teppiche, Kissen, Tapeten und Rollos mit den eigenen Fotos be-drucken. Einfach das zu bedruckende Produkt auswählen, Foto hoch-laden und einige Zeit später das Unikat im Paket empfangen.

Upcycling & Cradle to Cradle

Neben dem Neu-Erschaffen kommt auch das Neu-Nutzen immermehr in Mode: Der Begriff „Upcycling“ meint, neue Produkte ausAbfall oder nicht mehr benötigten Materialien zu schaffen. Im Ver-gleich zum Recycling ist dafür nur ein geringer Energieaufwand nö-tig. Durch zunehmend schwindende natürliche Ressourcen erlebtdieser Trend besondere Bedeutung – die bekannten Kuriertaschenund Accessoires aus LKW-Planen und Autogurten, die die BrüderFreitag seit 1993 nähen und zu hohen Preisen verkaufen, ist einesvon vielen Upcycling-Produktbeispielen. Die Philosophie, die dahinter steckt ist das Cradle-to-Cradle-Prinzip(deutsch: von der Wiege zur Wiege), das der Chemiker Michael Braun-gart und der Architekt William McDonough 2002 entwickelten. Wenn

Renovieren und Einrichtenim angesagten Vintage-Stil:In ihrem neuen Buch zeigtdie kreative Autorin SimeaGut wie sie aus einem bau-fälligen Häuschen eigen-händig ihren Wohntraum imVintage-Stil erschafft.

Simea Gut, DIY-Ideenfür Ihr Zuhause, 144 Sei-ten, 20 Euro, Christo-pherus Verlag

Jetzt gibt es „Do It YourseltMöbel 2“. Nach dem erstenBand 2011 hat ChristophStuart jetzt 30 neue Designi-deen versammelt – von Hockern und Tischen, überBetten bis hin zu Garten-stühlen oder Outdoor-Küchen.

Christopher Stuart, Do ItYourself Möbel 2, Nochmehr verrückte Projekte,144 Seiten, 25 Euro,Haupt Verlag

Maribel Goncalves und AnjaMeyer begleiten Sie auf IhremWeg zur Heimwerker-Köni-gin mit vielen Tipps und Er-fahrungen aus der Praxis. Siewerden überrascht sein, wel-che Glücksgefühle das erstegebohrte Loch auslösen wird!

Anja Meyer, Heimwer-ker-Königin, Reparatu-ren selbst durchführen,Möbel selbst machen,mit vielen Kreativ-Tipps,192 Seiten, 18 Euro,Draksal Fachverlag

Wenn Design die Lust ist,sich mit schönen und funk-tionalen Dingen zu umge-ben, dann ist das derzeitigeRevival der Do-It-Yourself-Idee der passende Trend dazu.Etwas selber bauen, stiftetSinn und schont Ressourcen.

Thomas Bärnthaler, Do!It! Yourself!, 32 Desig-nerstücke zum Selber-bauen, 141 Seiten, 30Euro, Süddeutsche Zei-tung Edition

Buchtipps

Für Bücherwürmer: Das Designer-Trio „Stand der Dinge“ würdigt die In-selbücher mit einer besonderen Idee: Dem Schränkchen mit Inselbuch-Türen „Insulaner“. Mit den wechselnden Türen wird so jeder Schrank zumUnikat. Preis. 75 Euro. Stand der Dinge

Viele alltägliche Problememit Geräten und Haushalts-gegenständen sind schnellgelöst, wenn man das richti-ge Werkzeug und etwas Ge-schick hat und vor allem dievielen praktischen Tipps die-ses Ratgebers.

Joachim Zeller, Das kannich selbst. 501 Tipps undKniffe für Geräte, dienicht mehr funktionierenwollen, 320 Seiten, 35Euro, Reader’s Digest

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Webtipps • Do-it-Yourself-Blogswww.doityu.dewww.augenpralinen.dewww.meinekleinewohnung.dewww.flatmaids.dewww.leelahloves.dewww.annablogie.wordpress.com

• Repair-Caféwww.repaircafe.org/de – unter der Rubrik Orte können Sieherausfinden, wann und wo das nächste Repair-Café in Ihrer Nähestattfindet. Und sollten Sie keines in erreichbarer Nähe finden, grün-den Sie doch selbst eins!

• Ikea-Hacking-Seitenwww.ikeahackers.netwww.new-swedish-design.dewww.bemz.com

• Online-Bauanleitungenwww.obi.de > Rat & Tat > Obi selbstgemacht Blog – DieDIY-Community von Obi befindet sich im Aufbau – jeder User, derseine Idee einstellt, kann mit etwas Glück einen Einkaufsgutscheinvon bis zu 250 Euro gewinnen. Sofern sein Projekt zur Idee des Mo-nats gekürt wird.

www.toom-baumarkt.de > selbermachen > selbstbau-ideen – Die Selbstbauideen von Toom werden ständig erweitert:Ob Anleitungen für Outdoor-Möbel oder Deko-Ideen fürs Weih-nachtsfest, unter den zahlreichen Bau-Vorlagen findet sich für je-den DIY-Fan etwas Passendes.

www.hornbach.de – Der Baumarkt Hornbach bietet seinen Kun-den unter „Projekte“ Schritt-für-Schritt-Anleitungen für diverse Heim-werkerprojekte online. Die für Hornbach typischen Skizzenzeichnungenlassen sich inklusive Werkzeug- und Materialliste ausdrucken undin den Hobbyraum oder auf die Baustelle mitnehmen.

www.bosch-do-it.de – Auf den Heimwerkerseiten von Boschfinden Sie unter Wissen > Projekte viele Einsatzbeispiele für diePower Tools des schwäbischen Herstellers.

www.helpster.de – Hier finden Sie Anleitungen für alle Lebens-lagen: Vom ordentlichen Tapezieren über gesunde Ernährung bis zuErziehungstipps hält die Seite für jedes Problem eine Lösung bereit.

Produkte nach Cradle to Cradle konzipiert sind, entsteht keinAbfall beziehungsweise wird dieser vollständig recycelt. So istsichergestellt, dass die Natur nicht negativ beeinflusst wird.Die eingesetzten Materialien befinden sich in einem ge-schlossenen Kreislauf ohne dabei Ressourcen zu verlieren. Basteln und Wiederverwerten für eine bessere und gesünde-re Welt? Welchen Drang Do-it-Yourselfer auch immer verspüren,der Welt des Selbermachens sind kaum Grenzen gesetzt. Dasrichtige Werkzeug, ein verregneter Sonntag oder Dinge, diezu schade sind, um sie wegzuschmeißen, können die Phan-tasie anregen und einzigartige Designerstücke entstehen las-sen. Wir wünschen viel Spaß beim Kreativ-Sein! (erv) ■

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Energiesparhäuser+ökologisch bauen26 Herstellerkontakte ab Seite 97.

Reportage Holz-Anbau

Wie eine große Muschel schraubt sich eine Holz-Konstruktion aus American White Oak auf der Rückseite eines Reihenhauses aus den 1950er-Jahren im Londoner Stadtteil St. John’s Wood in den Garten hinein. Sie schützt eine glä-

serne Bürozelle, die nur mit einem Schreibtisch und einem schmalen Regal versehen ist.Im Freien bildet der Pavillion eine überdachte Abstellfläche und läuft in sanftem Schwungzu einer einladenden Holzterrasse aus. Zwei ins Dach eingeschnittene „Skylights“ lassenzusätzlich Licht herein und leiten es direkt auf die Arbeitsfläche.Obwohl als praktischer kleiner Rückzugs- und Arbeitsort konzipiert, ist das „Shoffice“gleichzeitig ein Kunstobjekt, das sein Konstruktions- und Ausbaumaterial American Whi-te Oak ganz hervorragend in Szene setzt. Der Baukörper besteht dabei aus mehreren„Schichten“: dem leichten Tragskelett der schützenden Muschel, der Holzverkleidungaußen wie innen und schließlich dem Mobiliar, das frei auskragend aus der Wand he-rauszuwachsen scheint. Zusammen definieren sie den von Mauern gesäumten, schma-len Raum des kleinen Gartens neu und erweitern das Wohnhaus um eine außenliegendeDependance. So vereint Amerikanische Weißeiche Funktionalität und Gestaltung zu ei-ner einzigartigen „Zweck-Skulptur“.Das Gebäude kommt ohne große Fundamente aus, denn sein Eigengewicht ist gering. Da-her konnte es auch problemlos im Werk vorgefertigt, in wenigen Einzelteilen durch dasschmale Wohnhaus auf die Baustelle transportiert und in kurzer Zeit dort im Garten er-richtet werden. Die Vorfabrikation ist außerdem für die besonders akkurate Ausbildungder Einzelelemente verantwortlich und mit ihr für die einmalige Präzision und Qualität desBauwerks. Form und Funktion stehen gleichberechtigt nebeneinander: Der Baustoff Ame-rikanische Weißeiche überzeugt durch seine warme Haptik und Langlebigkeit. ElegantesDesign verbindet sich mit besten Dämmwerten. ■

Hippes HausDer Londoner Büropavillion „Shoffice“ – eine Mischung aus Geräte-schuppen und Büroraum (Shed + Office) – windet sich formvollendet wieein Schneckenhaus. Ein Anbau, der sich sehen lassen kann!

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Text: American Hardwood Export Council

Die Außenhülle des „Shoffice“ schützt die gläserne Bürozelle, bietet im Freien eine überdachte Abstellfläche und läuft in sanftem Schwung zu einer einladenden Holzterrasse aus.

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Labelkunde Gesund wohnen

Energiesparhäuser+ökologisch bauen 27

Fazit: unbedenklich?Der Dschungel aus Gütesiegeln ist auf den ersten Blick sehr undurchsichtig – was genau wird bei dem jeweiligen Siegel geprüft? Wer prüft welche Produkte? Wie streng sind die Richtlinien? Antworten auf diese Fragen finden Sie in folgender Übersicht.

NatureplusProdukte: Bau-stoffe, Bauprodukte,Möbel, Einrichtungs-gegenstände

Beschreibung: Von Natureplus ausgezeichneteProdukte sind besonders nachhaltig, das heißt Her-stellung, Nutzung und Entsorgung müssen um-weltfreundlich sein. Das Natureplus-Umwelt-zeichen ist eine Auszeichnung, um die sich dieHersteller aktiv bemühen müssen. Die strengenKriterien des internationalen Vereins machen dieAuszeichnung zu einer guten Orientierungshilfefür Verbraucher. natureplus.org

RALProdukte: Nahezu alle Produkte und Dienstleistungender BaubrancheBeschreibung: Die Grundlagedes RAL-Gütezeichens ist die besondere Qualität von Warenund Leistungen, dessen Einhal-tung kontinuierlich von neutralen

Prüfstellen, Instituten oder vereidigten Sachver-ständigen überprüft wird. RAL ist ein Instrumentder Wirtschaft, mit dem Ziel dem Verbraucher neutrale, verlässliche Informationen zu geben. ral-guetezeichen.de

Der Blaue EngelProdukte: Farben, Lacke, Tapeten, elektrische Geräte,Dämmstoffe, u.v.m.Beschreibung: Der Blaue Engelkennzeichnet Produkte, die dengesetzlichen Mindestanforde-

rungen in Sachen Umweltschutz genügen. DasÖkolabel bestätigt demnach keine vollständigeUnbedenklichkeit eines Produktes. Hinzu kommt,dass meist mehrere Vertreter ein- und derselbenProduktgruppe dieses Gütesiegel tragen, sodassder Blaue Engel nur bedingt als Orientierungs-hilfe taugt. blauer-engel.de

SHI (Sentinel Haus Institut)Produkte: Bauteilsysteme,BaustoffeBeschreibung:

Hierbei handelt es sich um die Initiative des Mittelstandes für wohngesundes Bauen. Mit demSHI-Bauverzeichnis wird eine Plattform für geprüft gesunde Bauprodukte geboten und gesünderesBauen und Sanieren noch einfacher gemacht. Nut-zer müssen lediglich ein kostenloses Nutzerkontoerstellen und schon listet die Plattform emissi-onsgeprüfte und nachhaltige Produkte und Bau-teilsysteme auf. sentinel-bauverzeichnis.eu

Öko-TestProdukte: Endver-braucherprodukteund -dienstleistungenBeschreibung: Das

Verbraucher-Magazin „Öko-Test“ testet alles, wasman zum Leben braucht. Der Verlag beauftragtPrüfinstitute in ganz Deutschland, deren Test-ergebnisse die Redakteure bewerten. Die Krite-rien von Öko-Test sind viel strenger, als die des Gesetzgebers. So ist es möglich, dass Produkte,die die gesetzlichen Vorschriften erfüllen, bei Ökotest mit „ungenügend“ bewertet werden. oekotest.de

Eco-InstitutProdukte: Baustoffe, Böden, Matratzen, Bettwaren, Möbel, Textilien, Leder, BedarfsgegenständeBeschreibung: Das unabhängi-

ge und privatrechtliche Unternehmen prüft dieProdukte in chemisch-analytischen und physi-kalischen Laboruntersuchungen nach nationalenund internationalen Normen und Standards undgeht dabei deutlich strenger als „Der Blaue Engel“ vor. Zertifiziert werden besonders schad-stoff- und emissionsarme Bau- und Einrich-tungsprodukte. eco-institut.de

IBR-PrüfsiegelProdukte: Dämmstoffe, Holz-werkstoffe, Holz, Tapeten, Lacke, Farben, Böden, KleberBeschreibung: Das Institut fürBaubiologie vergibt eigens Siegel,um den Verbraucher vor wohn-

umweltbedingten, gesundheitlichen Schäden zuschützen. Unternehmen bezahlen für die Prüfungund es werden nur Produkte und Produktions-verfahren ausgezeichnet, die mindestens nach denVorgaben der Weltgesundheitsorganisation den Forderungen an Wohngesundheit und Umwelt-schutz gerecht werden. baubiologie-ibr.de

ÖkoControl-SiegelProdukte: Matratzen,Betten, Möbel, u.v.m.Beschreibung: Die „ÖkoControl“-Gesellschafttestet mit Hilfe von un-

abhängigen Laboren die größtmögliche Schad-stofffreiheit. Diese Selbstverpflichtung des öko-logischen Einzelhandels hat eine Besonderheit: Es werden nur Produkte aus nachwachsendenRohstoffen getestet. Ebenso dürfen die Rohstof-fe nicht aus Raubbau stammen. Für Textilien ausBaumwolle ist ein kontrollierter biologischer Anbau Voraussetzung. oekocontrol.com

TÜVProdukte: Dämmstoffe, Far-ben, Böden, Tapeten, u.v.m.Beschreibung: Die TÜV-Gesell-schaften sind in den drei großenHoldings TÜV Süd, TÜV Rhein-

land und TÜV Nord organisiert. TÜV Süd prüftnach strengen Umweltstandards den gesamtenProduktionsplan und vergibt dafür das TÜV-„Um-weltsiegel UT21“, sowie das Siegel „ASG – aufSchadstoffe geprüft“, das für schadstoffarme Naturprodukte steht. „TÜV Proof & Toxproof“ derRheinland Organisation zeichnet schadstoffarmeProdukte aus. tuev-sued.de und tuv.com

WebtippDie Internetseite www.label-online.de verschafft einen Überblick über Labels, Siegel und Gütezeichen.Anhand von Bewertungen und Hintergrundinformationen lässt sich schnell erfassen, welches Zeichenwas bedeutet und welche Qualität dahinter steckt – jetzt auch als App erhältlich.

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Herstellerkontakte ab Seite 97.

Gesund wohnen Schlafzimmer

Gute Nacht!Durchschnittlich schlafen wir sieben bis acht Stunden pro Nacht.Dass man sich nach dem Aufstehen frisch und ausgeruht fühlt, ist für unsere Leistungsfähigkeit entscheidend. Kaum etwas zehrtstärker an unseren Kräften wie Schlafentzug. Wie der Ort unserernächtlichen Erholungsphase beschaffen ist, trägt maßgeblich zu unserem Wohlbefinden bei.

Gesunder BodenbelagParkett, Teppichboden oder Fliesen bilden als Bodenbelag eine besonders große Fläche

im Schlafzimmer. Dünsten diese giftige Schadstoffe aus, schlägt sich das auf unsereGesundheit nieder. Neben dem Belag an sich, können auch Klebstoffe – beispielsweiseunterm Parkett – das Raumklima negativ beeinflussen. Achten Sie also bei der Boden-wahl auf Umweltsiegel wie das Natureplus-Zeichen, das TÜV-Siegel oder die Plakette

des Eco-Instituts.

Foto: Ausdünstungsfreier Teppichboden aus Kaschmir. Preis/m²: 45 Euro. Tredfort

Ordentlich lüftenEine ausreichende Frischluftzufuhr ist

wichtig für einen erholsamen Schlaf. Umfür die Nacht genügend Sauerstoff insZimmer zu bekommen, sollten Sie lüf-ten, bevor Sie ins Bett gehen. Mindes-

tens 15 Minuten!

Schutzschild gegen Hitze & KälteWesentliche Voraussetzung für ein gesundes Raumklima

sind gut gedämmte Wände und Fenster – insbesondere beieinem Schlafzimmer unterm Dach! Hier herrscht im Winter

oft klirrende Kälte und im Sommer unerträgliche Hitze.Durch eine wärmebrückenfreie Hülle halten Sie Ihre Räumeangenehm temperiert. Zudem sollten Sie Ihre Fenster mitRollladen und Co. vor direkter Sonneneinstrahlung schüt-zen. Damit schaffen Sie eine wichtige Voraussetzung für

gesunden und erholsamen Schlaf.

Softe TöneFarben haben eine besondere Wirkung

auf Räume und beeinflussen unsereStimmung. Die Farben Blau und Grün

wirken beruhigend und ausgleichend. Inmatter Form oder als Pastellton eignen

sie sich ideal geeignet für Schlafzimmer-wände. Auf wilde Muster sollten Sie

ebenfalls verzichten, die sorgen für zuviel Unruhe im Schlafzimmer.

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Energiesparhäuser+ökologisch bauen

Heizung auf SchlaftemperaturFür einen guten Schlaf sind Temperaturen zwi-

schen 14 und 18 Grad Celsius optimal. Tempera-turunterschiede darüber oder darunter muss derKörper nämlich ausgleichen und das ist gerade

nachts Schwerstarbeit für ihn!

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Kein ElektrosmogElektromagnetische Felder

sind für uns unsichtbar. Dennoch können Sie gesund-

heitliche Probleme bereiten. TV,Computer und Telefon-

anschlüsse haben daher imSchlafzimmer nichts zu suchen.Gehen Sie hier mit elektrischer

Ausstattung möglichst zurückhaltend um.

Grelles Licht meiden!Helle Halogenlampen gehören nichtins Schlafzimmer – besser ist war-mes, gedimmtes Licht in Form vonniedrigen Nachttischlampen. Bei

tief sitzenden Lichtquellen stört esim Gegensatz zum Licht von derDecke nicht, wenn ein Partner

abends noch lesen möchte, wäh-rend der andere schon selig

schlummert.

Ruhe findenSie wohnen an einer Hauptverkehrsstraße odergar in der Nähe eines Flugplatzes? ModerneSchallschutzfenster lassen Sie trotzdem ruhigund ungestört schlafen. Im Nachhinein wirktauch der Austausch der Scheiben, zusätzliche

Dichtungen oder der Einbau zusätzlicher innen-liegender Fenster für einen wirkungsvollen Lärm-schutz: So entstehen Kastenfenster, die den Ge-

räuschpegel senken.

Zimmerpflanzen raus!Sie sehen zwar hübsch aus, habenim Schlafzimmer aber nichts verlo-ren: Pflanzen, die auf dem Bodenzur Schimmelbildung neigen, soll-

ten Sie verbannen. Die feinenSchimmelsporen auf der Erde ver-teilen sich über die Luft und gelan-gen so in Ihre Atemwege. Das istalles andere als gut für Ihre Ge-

sundheit.

Ausdünstungsfreies BettgestellNirgends schlafen Sie gesünder als in Massivholzbetten. Es ist elek-trostatisch neutral und kommt ohne aufwändige Oberflächenbear-beitung aus. Hartöle schützen ein Bettgestell ausreichend und ge-ben wenig Lösemittel ab. Vielmehr verströmen viele Hölzer einen

angenehmen Eigengeruch – insbesondere Kiefernholz. Wer auf die-se Gerüche empfindlich reagiert, sollte auf ein Massivholzbett aus

Eiche, Ahorn oder Buche ausweichen.

Sich gut bettenBei der Wahl Ihrer Matratze sollten Siepingelig sein und auf ebenso ökologi-sche wie orthopädisch einwandfreie

Produkte setzen. Streng schadstoffge-prüfte Matratzen erkennen Sie an demÖko-Test-Siegel oder der Note von Stif-

tung-Warentest.

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Mehr als MatschLehm wurde viele Jahrhunderte lang als Baumaterial genutzt, dann aber von industriell gefertigten Baustoffen fast vollständig aus dem Markt gedrängt. Heute feiert Lehm als ökologische und wohngesunde Alternative ein Comeback.

Lehmbaustoffe• Grünlinge: Hochverdichteter, in Ziegelform gebrachter Lehm, der ungebrannt für den Bau von nicht tragenden Innenwänden verwendet wird.• Lehmbauplatten: In Abmessung und Verarbeitungsweise sind Lehmbauplatten den Gipskarton- oder Gipsfaserplatten nachempfunden,

bieten aber all die Vorzüge eines Lehmbaustoffs.• Leichtlehm: Leichtlehm wird für nicht tragende Ausfachungen von Wänden und Decken und als Füllmaterial bei Ständer- und Fachwerkbauten

genutzt. Durch das Untermischen von Holzhäcksel, Stroh oder mineralischen Zuschlägen wird eine Gewichtsreduzierung erzielt.• Lehmmörtel: Eine Mischung aus Lehm, Sand und Pflanzenfasern, die als Mauer-, Putz- oder Spritzmörtel Verwendung findet.

1 Oberflächenveredelung: Die Lehmputz-Tro-ckenbauplatten „naturbo clima“ sind ideal, umdamit Wand- und Deckenflächen in sämtlichen In-nenräumen zu beplanken. Dies gilt auch fürFeuchträume, außer im unmittelbaren Spritzwas-serbereich. Kirsch | 2 Vorbeugend: Der Einsatznatürlicher Baustoffe, wie zum Beispiel Lehm-putze, beugt laut Hersteller dem Risiko an einerAllergie zu erkranken vor und lindert die Symp-tome bei Betroffenen. Denn Lehm ist natürli-cherweise frei von Schadstoffen und chemischenVerbindungen. Conluto | 3 Farbenfroh: Die „fei-neErde“ Lehmfarbe ist ein lösemittelfreier, dau-erelastischer Wand- und Deckenanstrich für denInnenbereich. Derzeit hat der Hersteller über 150Farbtöne im Sortiment, das im Laufe des Jahreskontinuierlich erweitert werden soll. Im Trend liegtdie Farbe Grün. Volvox Lehmfarben

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Gesund wohnen Lehm

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4 Empfohlen: Die ProCrea-Produkte wurden durch den Ausschuss Wohnme-dizin geprüft und mit „wohnmedizinisch empfohlen“ zertifiziert. Alle In-haltsstoffe und Rezepte wurden dabei offen gelegt und für unbedenklich er-klärt. ProCrea | 5 Evolution: Tonputze sind die logische Weiterentwicklung desLehmputzes. Lehm ist eine Mischung aus Sand, Schluff und Ton. Tonputz hin-gegen wird aus unterschiedlichen Tonen gemischt, um gezielt technische undbaubiologische Effekte zu erzielen. Emoton

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Lehm ist ein mineralischer Baustoff, dessen dreiHauptbestandteile Ton, Sand und Schluff sind. Bis etwain die Dreißigerjahre des vorigen Jahrhunderts war

Lehm ein beliebtes Baumaterial, mit dem die Gefache vonFachwerkhäusern ausgemauert oder Kellerböden ge-stampft wurden. Heute werden vor allem Innenwände mitdem Naturbaustoff verputzt oder sogar gleich komplett ausLehmziegeln gemauert.

Klimaretter

Ein ausgeglichenes Raumklima ist wichtig für das allge-meine Wohlbefinden und schützt obendrein vor Erkäl-tungskrankheiten. Lehm an den Wänden trägt einen großenTeil dazu bei, indem er der Raumluft überschüssige Feuch-tigkeit entzieht, diese speichert und bei Bedarf wieder ab-gibt. So pendelt sich die Luftfeuchtigkeit über das Jahr ge-sehen bei idealen Werten zwischen 45 und 55 Prozent ein.Auch unangenehme Gerüche werden aus der Luft gefiltertund von den Tonmineralen im Lehm gebunden.Ob Lehm, wie häufig behauptet wird, der Raumluft auch ge-sundheitsgefährdende Schadstoffe entziehen und un-schädlich machen kann, ist noch nicht wissenschaftlich be-legt. Nachgewiesen ist hingegen, dass mit Lehm verputzteWände und Decken für Allergiker sehr zuträglich sind, da siefeinste Staubpartikel absorbieren. Auch kann Lehm ein Ge-bäude gegen Elektrosmog abschirmen.

Wärmespender

Lehm ist ein sehr guter Wärmespeicher: Lehmputze und -wände nehmen die Wärmeenergie der durch die Fenstereinfallenden Sonnenstrahlen auf und geben sie zeitversetztwieder ab. So werden Heizkosten gespart und der Ausstoßklimaschädlicher Treibhausgase reduziert. Werden demLehmputz Zuschlagstoffe wie Stroh, Hanf oder Blähton hin-zugefügt, erhöht das die Dämmleistung, was gleichbedeu-tend mit einer zusätzlichen Heizkostenersparnis ist.

Stimmungstöter

Die Gartenpartys der Nachbarn; die Hauptverkehrsstraße direkt vor der Haustüre; die Einflugschneise des nahe gele-genen Flughafens: Umgebungslärm, der den Schlaf stört, istnicht nur unangenehm, sondern kann auf Dauer auch krankmachen. Eine Vorsatzschale vor den Innenwänden, die mitLehmbauplatten statt mit Gipskarton ausgeführt ist, sorgtfür Ruhe. Lehm verfügt nämlich über hervorragende Schall-schutzeigenschaften, die auf das hohe Raumgewicht desBaustoffs zurückzuführen sind.

Selbermacher

Wer bei seinem Lehmbauprojekt sparen möchte, kann diesdurch Eigenleistung tun. Werden die materialtypischen Ei-genschaften von Lehm beachtet, ist der Baustoff ideal fürSelberbauer geeignet. Unter kompetenter Anleitung lassensich auch größere Projekte stemmen, die über das Streichender Wände mit Lehmfarbe hinausgehen. (bay) ■

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Strom erzeugen & sparen Solarbatterien

Wohin mit dem Strom?Heute verbrauchen wir weltweit rund zehnmal mehr Strom als noch vor 50 Jahren. Die Produktion erzeugtMilliarden Tonnen von Treibhausgasen – wer möglichst viel Strom aus einer Photovoltaik-Anlage verbraucht,wirkt dieser Entwicklung entgegen. Solarspeicher maximieren die Selbstversorgung.

Solar-Energie ist das Öl des 21. Jahrhunderts“, sagte einmalder „Dallas“-Schauspieler Larry Hagmann. Als J.R. Ewing warer einer der prominentesten Fieslinge der Filmgeschichte und

ein Symbol für die amerikanische Ölindustrie - unsympathisch, abererfolgreich. Nach der Ölpest im Golf von Mexiko im April 2014war er geläutert und wandelte sich von Öl- zum Sonnenkönig –zumindest in den Werbespots von Solarworld. Aber auch mit derSolarbranche geht es seit der Förderkürzung 2012 und der sin-kenden Einspeisevergütung bergab. Die Billig-Konkurrenz aus Fern-ost brachte das Fass zum überlaufen – Photovoltaik-Hersteller star-ben wie die Fliegen. Mittlerweile hat sich der Markt konsolidiert.Grund dafür sind die neuen Solarstromspeicher, die den Eigen-verbrauch von Solarstrom maximieren sollen. Sie sind die Zu-

kunftshoffnung vieler PV-Firmen und möglicherweise der rettendeStrohhalm, an den sie sich klammern.

Speichern statt Einspeisen

Wenn Solaranlagen den meisten Strom produzieren – nämlich inden Mittagsstunden – ist oft niemand zu Hause. Und wenn sich alleam Abend im Wohnzimmer versammeln, scheint die Sonne nichtmehr. Die Photovoltaik-Anlagen produzieren also überschüssigenStrom, der zu einer mickrigen Einspeisevergütung vergütet wird(Stand August 2014: 12,88 C/kWh bei einer Anlagenleistung von10 kWp). Am Abend, wenn der Fernseher läuft, der Ofen die Pizzabäckt und viele Zimmer beleuchtet sind, muss teure Energie vomStromversorger zugekauft werden; dieser kostet derzeit zirka 29

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PV-Strom generieren und speichern

09:00 An einem sonnigen Tag beginnt die Solaranlage morgens mit der „Son-nenernte“. Die erzeugte Leistung kann zum Eigenverbrauch verwendet wer-den. Zusätzlicher Strom zum Abdecken der morgendlichen Bedarfsspitze wirdaus dem Netz vom Energieversorger zu üblichen Konditionen bezogen.

12:00 Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach hat nun nahezu ihre Leistungsspit-ze erreicht. Gleichzeitig ist die Familie zur Arbeit oder in der Schule und da-her nicht im Haus. Der Strombedarf tendiert gegen Null. Die „geerntete“ So-larenergie wird daher vom häuslichen Energiemanagement-System in denSpeicher im Keller geleitet. Die Batterie lädt auf.

20:00 Sonnenuntergang – aber die Lichter im Haus gehen nicht aus. Dafür sorgtnun zunächst der voll geladene Speicher, der Elektrogeräte oder Lichtquel-len mit selbst erzeugtem und umweltfreundlichem Sonnenstrom versorgt.Das spart den Hausbesitzern bares Geld, denn zu dieser Zeit muss kein Stromaus dem öffentlichen Netz bezogen werden.

16:00 Noch immer produziert die Solaranlage auf dem Dach Strom. Gleichzeitigist der Solarstromspeicher fast voll geladen. Überschüssige Solarenergie, dienicht in den Speicher fließt, kann nun von der heimkehrenden Familie direktverbraucht werden. Zum Beispiel zum Betrieb der Waschmaschine. Erst wenndarüber hinaus Solarstrom erzeugt wird, kann dieser ins Netz gegen die üb-lichen Einspeisevergütungen abgegeben werden.

23:00 Der Solarstromspeicher hat die Solarenergie nun für die abendliche Be-darfsspitze abgegeben. Der restliche Energiebedarf zum Beispiel für das Lichtim Schlafzimmer wird nun wieder aus dem Netz bezogen.

Quelle: www.die-sonne-speichern.de / Bundesverband Solarwirtschaft (BSW)

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Cent/kWh. Das ist mehr als doppelt so viel, wie für die Kilo-wattstunde eingespeisten PV-Strom gezahlt wird. Damit sich So-larstrom wieder lohnt, propagiert die Industrie den Einsatz vonSpeichern. Sie waren in den letzten beiden Jahren Leitthema aufder Messe Intersolar, die die Solarbranche regelmäßig im Juni inMünchen versammelt. Dezentrale Sonnenbatterien speichern dengenerierten Solarstrom während des Tages zwischen und geben ihnzeitversetzt wieder ab. Damit glätten sie die Einspeisespitzen imNetz, ohne dass wertvoller Sonnenstrom verloren geht. So müssendie Netze nicht mehr auf die maximale Einspeisung der Solarstrom-Anlage ausgelegt werden, was den Bedarf am Netzausbau ver-ringert und für eine gleichmäßige Spannung und Frequenz derStromnetze sorgt. Das sieht die Bundesregierung natürlich gern undgreift daher Stromspeicher-Fans finanziell unter die Arme.

Finanzspritze vom Staat

Die KfW-Bank unterstützt den Einbau von Batteriespeichern in Pri-vathäusern: Für Anlagen, die nach dem 1. Januar 2013 installiertwurden, gibt es einen Zuschuss von bis zu 660 Euro je Kilowatt-

Strom erzeugen & sparen Solarbatterien

Energiesparhäuser+ökologisch bauen34

stunde installierter Speicherkapazität. Außerdem stellt die KfW zins-günstige Kredite für die Installation von Speichern. Einen Hakengibt es jedoch: Wer seinen Speicher fördern lässt, dessen PV-An-lage darf künftig nur noch maximal 60 Prozent ihrer Maximalka-pazität ins Netz einspeisen. Die übrigen 40 Prozent muss der An-lagenbetreiber selbst verbrauchen oder zwischenspeichern,ansonsten wird die Anlage abgeregelt. Der Hauseigentümer mussdem Netzbetreiber hierfür eine entsprechende Steuerung des Spei-chersystems gewähren.

Blei oder Lithium-Ionen?

Zwei Batterietypen konkurrieren derzeit am Markt miteinander:Blei-Gel-Akkus und Lithiumbatterien. Erstere sind vielfach erprobtund zwar preisgünstig. Beim Be- und Endladen gelten sie jedochals träge und haben einen geringeren Wirkungsgrad und eine kür-zere Lebensdauer als Lithiumbatterien. Letztere sind noch teuer undstehen derzeit aufgrund ihrer Entzündbarkeit in Verruf.Wie langlebig eine Batterie ist, lässt sich an ihrer Zyklenzahl ab-lesen. Diese gibt an, wie oft eine Batterie be- und entladen wer-

Durchgerechnet:PV-Anlage: 9.000 EuroSpeicher: 12.000 EuroSpeicher-Bonus -2.400 EuroAnfangsinvestition: 18.600 Euro

Stromersparnis/Jahr: 780 EuroEinspeisevergütung/Jahr: 230 EuroJährliche Einsparung: 1.010 Euro

Armortisation: in 18,4 Jahren(= Anfangsinvestition / jährliche Einsparung)

Ein Vierpersonenhaushalt hat einen durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauchvon 4.500 kWh. Um diesen weitestgehend über Photovoltaik gewinnen zu kön-nen, sind Module mit insgesamt 5 kWp nötig, die ausreichend Energie generieren.Hinzu kommt ein Stromspeicher mit 4 kWh Speicherkapazität, welche die ge-wonnene Energie zeitverschoben nutzbar macht. Die Investition für diese Kombination beträgt etwa 21.000 Euro (9.000 Eurofür die PV-Anlage und 12.000 Euro für einen Speicher mit Lithium-Ionen-Akkumulator). Die Anschaffung des Speichers wird mit 600 Euro je kWh Speicherkapazi-tät gefördert. Bei 4 kWh beträgt die Förderung damit 2.400 Euro. Als Ge-samtinvestition ergeben sich so 18.600 Euro. Setzt man 60 Prozent Stromeigennutzung und einen jährlichen Ertrag von4.500 kWh an, beträgt die Stromersparnis, also die Strommenge, die nichtvom Energieversorger bezogen werden muss, 2.700 kWh. Bei einem Preisvon 29 ct/kWh entspricht das einer Einsparung von zirka 780 Euro pro Jahr. Die restlichen 40 Prozent, also 1.800 kWh werden ins öffentliche Stromnetzeingespeist. Bei einer Einspeisevergütung von 12,88Cent/kWh erhält der Haus-halt zudem zirka 230 Euro. Bei einer Investition von 18.600 Euro amortisiert sich die Anlage damit sta-tisch nach 18 Jahren. In dieser Berechnung nicht berücksichtigt sind die stei-genden Stromkosten sowie Finanzierungskosten wie Zinsen und Gebühren.

Wann macht sich ein Stromspeicher bezahlt?

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Energiesparhäuser+ökologisch bauen 35

In 5 Schritten zum Solarstromspeicher1. Angebote einholenWer bereits Solarstrom erzeugt, kann einen Energiespeicher nachträglichhinzufügen. Für Neueinsteiger ist ein Kombisystem aus Photovoltaik-An-lage und Speicher ratsam. In beiden Fällen schaut sich der Fachmann dasHaus an und erstellt aufgrund des persönlichen Verhaltensprofiles der Strom-nutzung und der gegebenen Voraussetzungen ein Angebot.

2. Technologie auswählenDie Stromspeicher für den Heimbedarf arbeiten entweder auf Blei-Basis(Blei-Säure, Blei-Gel) oder mit Lithium-Ionen. Die Speicher unterscheidensich vor allem in der Energiedichte, der Lebensdauer und dem Preis. DerInstallateur achtet bei der Planung darauf, dass alle Komponenten für dasHeimkraftwerk wie Photovoltaik-Anlage, Wechselrichter, Speicher und La-deelektronik aufeinander abgestimmt sind und eine möglichst hohe Ei-genverbrauchsquote erreicht wird.

3. Staatliche Förderung beantragenDie staatliche Förderbank KfW bietet zinsgünstige Kredite für die Spei-cherfinanzierung an. Bis zu 30 Prozent der Anschaffungskosten übernimmtdann der Staat. Wichtig ist, dass der Speicheranbieter die Fördervoraus-setzungen erfüllt. Verbraucher müssen bereits vor der Auftragsvergabe mitdem Angebot den Förderkredit bei der Hausbank oder Sparkasse bean-tragen, rückwirkend ist dies nicht möglich.

4. Solarstromspeicher installierenDer Fachbetrieb ist ausgewählt und die Förderung bewilligt. Jetzt kann derSolarstromspeicher gekauft und fachmännisch installiert werden – das gehtübrigens zu jeder Jahreszeit. Der Fachinstallateur übernimmt dabei Mon-tage und Einrichtung. Alle Montagearbeiten und die verwendeten Kom-ponenten sollten vom Handwerker im Photovoltaik-Speicherpass doku-mentiert werden. Damit sindVerbraucher und Installateur auf dersicheren Seite.

5. Anmelden des Solarstromspei-chers beim NetzbetreiberWer Solarstrom speichert und zeit-versetzt nutzt, verbraucht großeTeile der Solarenergie selbst undspeist weniger Überschuss-strom ins öffentliche Netzein. Produktionsspitzenund Hochzeiten desStrombezugs wer-den dadurchgeglättet. Dasspart neue Strom-leitungen und reduziert die Ener-giewende-Kosten für die Allge-meinheit. Nun muss derSolarstromspeicher noch beimörtlichen Netzbetreiber ange-meldet werden; in der Regelübernimmt diesen Schritt derFachinstallateur. Nur dann kannder Netzbetreiber die Anforde-rungen an das Stromnetz richtigeinschätzen. Betreiber eines Kom-bisystems aus Photovoltaik-An-lage und Speicher wenden sichdafür an ihren zuständigen Ver-teilnetzbetreiber.

den kann, bevor ihre Kapazität auf 80 Prozent des Ausgangs-werten schrumpft. Bei Bleibatterien liegen diese Werte bei 1.600bis 3.000 Zyklen, bei Lithiumbatterien bei 2.600 bis 10.000 Zy-klen. Doch auch durch bloßes Herumstehen altern Batterien – beieiner Nicht- Nutzung erreichen Bleibatterien lediglich eine Le-bensdauer zwischen acht und 15 Jahren, Lithiumbatterien über-stehen zehn bis 25 Jahre.

Gefahren & Kritik

Bis zuletzt standen Lithium-Ionen-Batterien in Verruf: Bei Defektenseien sie leicht entflammbar und eine Gefahr für das Gebäude, indem sie stehen. Dies gilt zwar nicht für alle Speicher, aber schwarzeSchafe gibt es in jeder Branche; das belegen die Einsatzberichte vonFeuerwehren, die defekte Batteriespeicher als Brandursache auf-führen. „Lithium-Ionen-Batterien können extrem betriebssicher ge-baut werden, wenn der Hersteller über das notwendige Know-howverfügt und einige ‚Goldene Regeln‘ einhält“, erklärt Dr. Olaf Wol-lersheim vom Projekt „Competence E“ am Karlsruher Institut fürTechnologie (KIT). Gemeinsam mit seinem Team hat er die Trans-port- und Betriebssicherheit stationärer Batteriespeicher untersuchtund einen Leitfaden für Hersteller entwickelt. Anhand des Papierskann die Industrie testen, wie sicher ihre Systeme sind und diesegegebenenfalls nachrüsten. Laut KIT können Solarbatterien mit ein-fachen Maßnahmen sehr sicher konstruiert und betrieben werden.„Die Automobil-Industrie, die mit hoher Sorgfalt Lithium-Ionen-Batterien entwickelt und produziert, macht vor, wie es geht. Diedort verwendeten Standards müssen auf Heimspeicher übertragenwerden, damit die schwarzen Schafe verschwinden“, erklärt Dr. An-dreas Gutsch, der das Projekt „Competence E“ koordiniert. So kannbeispielsweise durch eine allpolige Abschaltung der Batterie, alsodie Trennung beider Batteriepole vom Netz, im Falle drohenderÜberspannung eine Überladung zuverlässig verhindert werden,wenn die Schalter durch unabhängig voneinander arbeitende Sicherheitssysteme ausgelöst werden. „Das notwendige Know-how muss jedes Unternehmen aufbauen, das Heimspeicher her-stellen will. Bürger, die mit ihrem Heimspeicher die Energie-wende unterstützen wollen, haben ein Anrecht darauf, dass der Speicher möglichst sicher ist.“

Blick in die Zukunft

Auch der Bundesverband Energiespeicher und der BundesverbandSolarwirtschaft arbeiten derzeit an Maßnahmen, um die Heim-Batterien sicherer und langlebiger zu machen. Diese und weitereEntwicklungen werden bald zeigen, wie die Zukunft der Energie-autarkie im Eigenheim aussehen wird. Daneben gibt es einige wei-tere Ansätze, überschüssigen PV-Strom lukrativ zu verbrauchen: EinHaushalt kann die Energie zum Beispiel nutzen, um eine Wärme-pumpe anzutreiben. Die so erzeugte Wärmeenergie ließe sich in einem Warmwassertank zwischenspeichern und zeitversetzt zur Gebäudeheizung nutzen. Überdies eignen sich Hausbatterien nichtals Langfrist-Stromspeicher – die neuartige „Power-to-Gas“-Technologie, bei der Strom dazu genutzt wird, per Elektrolyse Me-than zu erzeugen, ist hier vielversprechender. Denn Methan lässtsich unbegrenzt im bestehenden Erdgas zwischenspeichern. Das ist jedoch noch Zukunftsmusik. (erv) ■ Fo

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Strom erzeugen & sparen Solarbatterien

Energiesparhäuser+ökologisch bauen36 Alle Preise sind Zirka-Preise inklusive Mehrwertsteuer. Herstellerkontakte ab Seite 97.

Hersteller: IBCModell: „IBC SolStore 8.0 Pb“Maße (H/B/T): 126,7 x 63,7 x 53,6 cmNutzbare Speicherkapazität: 4 kWhAC-KopplungPreis: ab 7.500 Euro

Hersteller: KnubixModell: „KNUT basix (Typ 4400)“Maße (H/B/T): 104,7 x 62,5 x 56,0 cmNutzbare Speicherkapazität: 4,4 kWhAC-KopplungPreis: 11.890 Euro

Hersteller: Azur IndependaModell: „Azur Independa S“Maße (H/B/T): 13 x 52 x 46 cmNutzbare Speicherkapazität: 3,6 kWhDC-KopplungPreis: 8.500 Euro

Hersteller: AkasolModell: „Neeo Cube“ Maße (H/B/T): 45 x 45 x 28 cmNutzbare Speicherkapazität: 4,4 kWhAC-KopplungPreis: auf Anfrage

Hersteller: SMAModell: „Sunny Boy 5000 Smart Energy“Maße (H/B/T): 75 x 85 x 25 cmNutzbare Speicherkapazität: 2 kWhAC-KopplungPreis: auf Anfrage

Hersteller: IBCModell: „IBC Solar Speicher SolStore 5.0 Li“Maße (H/B/T): 66,4 x 61,4 x 44 cmNutzbare Speicherkapazität: 4,8 kWhAC-KopplungPreis: 9.200 Euro

Herstller: Mage SolarModell: „Mage Storagetec“Maße (H/B/T): 45,6 x 45,5 x 28,2 cmNutzbare Speicherkapazität: 4,4 kWhDC-KopplungPreis: 13.030 Euro

Hersteller: E3/DCModell: „E3DC S10“Maße (H/B/T): 100 x 100 x 50 cmDC-KopplungNutzbare Speicherkapazität: ab 1,35 bis 8,1kWh (modular erweiterbar)Preis: 10.000 Euro

Hersteller: SolarworldModell: „SunPac 2.0“Maße (H/B/T): 158,4 x 38,8 x 90 cm,DC-KopplungNutzbare Speicherkapazität: 5,8 kWhPreis: auf Anfrage

Hersteller: Bosch Power TecModell: „BPT-S 5 Hybrid“Maße (H/B/T): 169,3 x 59,7 x 70,6 cmDC-Kopplung?Nutzbare Speicherkapazität: ab 4,4 kWhPreis: auf Anfrage

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Webtipps www.die-sonne-speichern.deDie Seiten des Bundesverbandes Solarwirtschaft informieren Sie rund ums Thema Solarstromspeicher.

www.solartechnikberater.deDas kostenlose Infoportal hilft bei der Suche nach einem geeigneten Fachbetrieb.

www.solaranlagen-portal.comOb Photovoltaik, Solarthermie oder Stromspeicher: Hier finden Sie alle wichtigen Informationen von der Technologie über Fördermittel bis zum Fachhändler vor Ort.

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Energiesparhäuser+ökologisch bauen 37

Glossar: EnergiespeicherDiese Übersicht soll Ihnen helfen, Batteriespeicher grundlegend verstehen und bewerten zu können. Wenn Sie eine Solarbatterie kaufen und auf eine neue oder vorhandene Photovoltaik-Anlage auslegen möchten, wenden Sie sich in jedem Fall an einen Solarteur.

1-phasig / 3-phasig: Batteriespeicher speisen den ge-ladenen Solarstrom entweder auf einer oder drei Pha-sen ins Hausnetz / öffentliche Stromnetz ein. 1-pha-sige Batteriespeicher können im Fall einesStromausfalls Elektrogeräte mit 3-phasigem Anschlussnicht versorgen, so dass z.B. der Herd in der Küchenicht funktionieren würde. Ebenso müssen PV-An-lagen 3-phasig ins Stromnetz einspeisen (Ausnah-men gelten für Anlagen bis 4,6 kWp). Der Anschlusseines 1-phasigen Batteriespeichers sollte deshalb mitdem Netzbetreiber abgeklärt werden.

AC / DC gekoppelt: Batteriespeicher können elek-trisch entweder "nach" dem Wechselrichter der PV-Anlage im Wechselstromkreis des Hauses einge-bunden werden (AC-gekoppelt) oder "vor" demWechselrichter im zwischengeschalteten Gleich-stromkreis (DC-gekoppelt). Da eine Solarbatteriegrundsätzlich Gleichstrom lädt, sind AC-gekoppel-te Systeme zusätzlich mit einem Konverter (Batte-riewechselrichter) ausgestattet, der den Wechsel-strom zum Laden der Solarbatterie in Gleichstromwandelt. Zum Entladen wird der Batterie-Gleichstromwieder in Wechselstrom gewandelt. DC-gekoppel-te Systeme benötigen diesen Konverter nicht, da siedirekt den erzeugten Gleichstrom der PV-Anlage la-den. Hierdurch ergibt sich ein leicht höherer Wir-kungsgrad. Jedoch muss bei einer nachträglichenInstallation der Wechselrichter der PV-Anlage ge-tauscht werden, was bei AC-gekoppelten Systemennicht der Fall ist und die Nachrüstung mit einem Bat-teriespeicher flexibler gestaltet.

Autarkiegrad: Der Autarkiegrad steht in Bezugzum gesamten Stromverbrauch des Haushalts undsagt aus, wieviel des tatsächlichen Strombedarfs durchdie Photovoltaik-Solarbatterie-Kombination gedecktwerden kann.

Batterietechnologie: Batteriespeicher arbeitenentweder auf Blei-Basis (Blei-Säure, Blei-Gel) odermit Lithium-Ionen. Blei-Akkus sind wirtschaftlich er-probt und länger im Einsatz als Lithium-Ionen-Spei-cher. Der Wirkungsgrad von Lithium-Ionen-Akkusist jedoch höher als bei Blei-Akkus.

Eigenverbrauchsanteil: Der Eigenverbrauchsan-teil steht in Bezug zur erzeugten Strommenge derPV-Anlage und sagt aus, wieviel Solarstrom ausder PV-Anlage im Haushalt durch den Einsatz derSolarbatterie selbst verbraucht werden kann. Einmöglichst hoher Eigen- verbrauchsanteil hängt da-bei von einer fachgerechten Planung und Ausle-gung beider Systeme ab.

Entladetiefe (DoD): Eine Solarbatterie kann nichtzu 100 Prozent entladen werden. Diese sog. Tie-fenentladung schädigt die Batterie. Deshalb kanneine Solarbatterie nur bis zur Entladetiefe entladenwerden. Diese variiert je nach Hersteller. Zwischen50 Prozent und mehr als 90 Prozent der gespei-cherten Strommenge können bei einem Entlade-vorgang deshalb (nur) entnommen werden.

Gebrauchsdauer: Die Gebrauchsdauer ist ähnlichwie die nutzbare Speicherkapazität eine praktischeGröße. Bei der Gebrauchsdauer wird zunächst an-genommen, wie viele Vollzyklen ein Batteriespei-cher pro Jahr praktisch machen wird.

Kalendarische Lebensdauer: Die kalendarische Le-bensdauer ist ebenfalls eine theoretische Angabedes Herstellers. Wird der Batteriespeicher weder ent-laden noch geladen, so besitzt die Solarbatterie nachAblauf der kalendarischen Lebenszeit noch 80% ih-rer ursprünglichen Nennleistung. Einige Herstellertauschen z.B. bei einer geringen kalendarischen Le-bensdauer die Solarbatterie einmal kostenfrei aus.

Kleinstzyklus: Eine Solarbatterie wird nur ge-ringfügig entladen und anschließend wiederaufgeladen. Welche Auswirkung dies auf die Al-terung einer Solarbatterie hat, ist bislang nicht aus-reichend erforscht.

Maximale Lade / Entladeleistung & C-Rate:Waschmaschinen oder andere größere technischeGeräte benötigen kurzzeitig viel Strom und er-zeugen damit so genannte Lastspitzen. Ob dieseLastspitzen mit dem Batteriespeicher vollständigabgedeckt werden können, lässt sich an der ma-ximalen Entladeleistung (in kW) ablesen. Wieschnell die Solarbatterie dabei entladen wird imVerhältnis zur Speicherkapazität, gibt die C-Ratean. Entlädt sich ein Batteriespeicher binnen einerStunde völlig, so liegt der Wert bei 1C. Wieschnell der Batteriespeicher anschließend wiederaufgeladen werden kann, gibt im Umkehrschlussdie maximale Ladeleistung an.

Notstromoption: Eine Notstromoption ermög-licht es, dass bei einem Stromausfall die Solar-batterie im Bruchteil einer Sekunde die Stromver-sorgung des Hauses übernimmt und zusammen mitder PV-Anlage das Haus im Inselbetrieb versorgt.Hierbei kommt es u.a. darauf an, ob die Solar-batterie 1-phasig oder 3-phasig einspeist, damitauch sämtliche Elektrogeräte im Haus (3-phasige)funktionieren.

Nutzbare Speicherkapazität: Die technische Spei-cherkapazität einer Solarbatterie ist nur theoreti-scher Natur, da die Entladetiefe berücksichtigtwerden muss. Die praktische Kapazität einer So-larbatterie gibt deshalb erst die nutzbare Spei-cherkapazität an. Beispiel: Hat eine Solarbatterie eineSpeicherkapazität von 9 kWh und eine Entladetiefevon 80 Prozent, so kann die Batterie praktisch „nur“7,2 kWh speichern (80 Prozent von 9 kWh).

Speicherkapazität (Nennkapazität): Die Spei-cherkapazität einer Solarbatterie gibt an, wievielStrom sie mit einer vollen Aufladung speichern kann.Die Speicherkapazität ist eine technische Angabedes Herstellers und wird in Kilowattstunden ange-geben (kWh). Die Nennkapazität sollte mit einemHerstellerhinweis versehen sein, für welche PV-Leis-tung die Solarbatterie empfohlen wird.

Systemwirkungsgrad: Batteriespeicher sind elek-trochemische Speicher und werden über elektro-nische Komponenten gesteuert (Laderegler / Bat-teriewechselrichter) . Aus diesem Grund ergeben sichwie bei allen technischen Anlagen Leistungsverlustevon einigen Prozentpunkten. Die Herstellerangabenzum Systemwirkunsgrad einer Solarbatterie sind bisdato noch uneinheitlich. Entscheidend ist, dass so-wohl der Zyklenwirkunsgrad des Akkus (Blei ca.75%; Lithium-Ionen >90%) als auch die Teilwir-kungsgrade der verschiedenen elektronischenKomponenten zum Systemwirkungsgrad hinzuge-zählt werden.

Volleinspeiser: Volleinspeiser sind Batteriespeicher,die gespeicherten Solarstrom (Batteriestrom) direktins Netz einspeisen dürfen. AC-gekoppelte Batte-riespeicher benötigen hierfür einen zusätzlichen Zäh-ler um zu verhindern, dass Strom aus dem Netz ge-laden und als Solarstrom eingespeist wird.

Vollzyklus: Eine Solarbatterie einmal bis zur Ent-ladetiefe zu entladen und anschließend vollstän-dig wieder aufzuladen ist ein Vollzyklus. Dieser Ge-brauch wird theoretisch einer Solarbatteriezugrunde gelegt.

Zyklenlebensdauer / Anzahl der Vollzyklen: Die-se Angabe des Herstellers legt offen, für wie vieleVollzyklen die Solarbatterie ausgelegt ist. HeutigeBatteriespeicher haben eine Zyklenlebensdauerbis zu 7.000 Vollzyklen. Bei Erreichen der Zyklen-lebensdauer hat die Solarbatterie eine Kapazität von80% ihrer ursprünglichen Nennkapazität (undkann theoretisch noch weiter benutzt werden).

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Strom erzeugen & sparen E-Bikes

Radeln ohne MuskelkaterFahrräder mit Elektromotor haben längst ihr Rentner-Image verloren. Der Boom von Pedelecs inDeutschland ist in vollem Gange. Günstig laden lassen sich die Velo-Akkus zu Hause, wenn hier einePhotovoltaik-Anlage Strom bereitstellt.

Das „Mobiky Youri“ ist ein faltbares Pedelec mit Frontmotor, das sich schnell und einfach verladen lässt.Angeboten über den Zubehörspezialisten Frankana für 1.950 Euro. Mobiky

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Energiesparhäuser+ökologisch bauen38 Alle Preise sind Zirka-Preise inklusive Mehrwertsteuer. Herstellerkontakte ab Seite 97.

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Bosch beliefert rund 50 Fahrradhersteller mit seinem neu vorgestellten Elek-troantrieb, den es in drei Varianten gibt (rechts). Der Bordcomputer infor-miert auch über den Zustand der Batterie und ihre Reichweite (Mitte). DerAkku wird je nach Modell entweder unter dem Gepäckträger oder am Rah-menunterrohr eingebaut (links). Robert Bosch

Wohin mit dem überschüssigen Strom aus der Solaranla-ge? Einspeisen lohnt sich aufgrund der sinkenden Ver-gütung immer weniger. Es gilt also möglichst viel des selbst

generierten Stroms auch selbst zu verbrauchen. Warum also die-se Energie nicht zur Fortbewegung nutzen? Der Markt für strom-betriebene Fahrräder explodiert derzeit: 2005 wurden gerade ein-mal 25.000 E-Bikes verkauft, 2011 waren es schon über 300.000.Tendenz steigend. Fast jeder Fahrradhersteller hat heute Stromerim Programm, daneben drängen immer neue Anbieter auf den Markt.Auch das Nachrüsten „normaler“ Zweiräder ist möglich. Ein ver-nichtendes Testergebnis der Stiftung Warentest bremst jedoch dieEuphorie: viele Elektro-Zweiräder erweisen sich im Gebrauch als man-gelhaft und unsicher. Wer sich für den Kauf eines elektrounterstütztenRades interessiert, sollte daher einige Qualitätskriterien kennen.

E-Bike, Pedelec, ELV – oder was?

Das Benennungs-Wirrwarr rund um elektrifizierte Zweiräder istgroß. ELV, die Abkürzung für Light Electric Vehicles (deutsch „Leicht-Elektrofahrzeuge“), steht als Oberbegriff für Fahrräder mit einge-bautem Rückenwind. Darunter unterscheidet der Gesetzgeber –

einfach ausgedrückt – zwischen langsamen und schnellen Pede-lecs, letztere werden auch S-Pedelecs genannt.Bei einem Pedelec unterstützt ein mit einem Akku betriebener Elektromotor die Tretkraft des Fahrers. Der Motor hat eine Leistungvon maximal 250 Watt und schaltet sich ab, wenn der Fahrer nicht in die Pedale tritt oder die Geschwindigkeit von 25 km/h erreicht – wer schneller unterwegs sein will, muss dann auf die altbewährte Muskelkraft zurückgreifen. Wie für normale Zwei-räder braucht man für die gemütliche E-Variante weder Führer-schein, noch Versicherungsnachweis; einen Helm kann man, mussman aber nicht tragen. Anders bei den S-Pedelec: Auf den Sattel schwingen darf sich nur,wer mindestens einen Mofa-Führerschein besitzt, denn diese E-Bikes gelten als Kleinkrafträder. Daher sind sie kennzeichnungs-und versicherungspflichtig. Außerdem sind Helm und Außen-spiegel Pflicht. Mit einer Motorunterstützung von bis zu 500 Wattkönnen S-Pedelecs leicht Fahrgeschwindigkeiten von 45 km/h er-reichen. Um an Tempo zu gewinnen, muss der Fahrer am Gasgriffdes Lenkers drehen. So geht es, je nach Modell, auch ganz ohneTreten vorwärts. Aber Vorsicht vorm Geschwindigkeitsrausch:

Ein schlankes Stadt- und Tourenrad bietet Koga mit Bosch-getriebenenE-Lement (2.800 Euro). Koga

Ein Klassiker unter den Pedelecs ist der C-Flyer, der auch mit Rücktritt an-geboten wird (ab 2.800 Euro). GO SwissDrive

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Page 40: Energiesparhäuser + ökologisch bauen 2/2014

Wer mit 45 km/h in einer Tempo-30-Zone erwischt wird, mussmit Bußgeldern und Punkten rechnen!

Sitz des Motors

Der Sitz des Motors ist entscheidend für die Fahreigenschaften ei-nes Elektro-Fahrrades. Umstritten ist der Vorderradnabenmotor – seinzusätzliches Gewicht am Vorderrad erschwert das Lenken und führtdazu, dass das Rad auf rutschigem Untergrund leicht durchdreht. Ve-los mit Mittelmotor haben dagegen eine optimale Gewichtsvertei-lung und behalten so das charakteristische Fahrverhalten ihrer mo-torlosen Vorreiter. Auch Zweiräder mit einem Motor an derHinterradnarbe punkten mit hoher Laufruhe und Spurtreue. Ver-hältnismäßig neu sind Motoren, die am Tretlager montiert sind –diese Entwicklung stammt ursprünglich von Panasonic, aber auchBosch vertreibt sie mittlerweile erfolgreich. Schweizer Pedelec-Pio-niere von Biketec (Marke „Flyer“) oder renommierte deutsche Mar-ken wie Victoria oder Kalkhoff setzen auf Tretlagermotoren.

Gangschaltung & Bremsen

Während der Vorderradmotor alle gängigen Schaltungen erlaubt,bietet der Hinterradnabenmotor nur für eine Kettenschaltung Platz.Der Mittelmotor erlaubt zwar Naben- oder Kettenschaltung, jedochmuss ein Kettenblatt an der Kurbel genügen. Qualitativ hochwer-tig sind die wartungsfreien Nabenschaltungen – allerdings auchteurer. Bei den Bremsen sollten E-Bike-Anwärter einen großen Bo-gen um Seilzugbremen machen. Ein Pedelec sollte hydraulische Fel-

Strom erzeugen & sparen E-Bikes

In einem Gemeinschaftsprojekt mit Fahrradhersteller ave.hybrid-bikes bautder Wohnmobilhersteller Hymer ein kompaktes Pedelec mit Bosch-Antrieb(Preis: rund 3.000 Euro). Durch seine überschaubaren Maße kann das Pe-delec problemlos in den Urlaub mitgenommen werden. Hymer

Das „Ecoline“-City-E-Bike sorgt mit seiner Zwei-Gang Automatik-Schaltungfür bequemen Fahrspaß ohne lästiges Schalten. Mit einer Reichweite vonbis zu 80 km pro Ladung ist dieses E-Bike auch für längere Freizeit-Tourengeeignet. Fischer/Inter-Union

Webipps: E-Bikes & Pedelecs im Netzwww.eradhafen.de

www.extraenergy.org

www.ebikeinfo.de

Kosten für ElektrofahrräderE-Mountainbike: 2.500 bis 6.500 EuroE-City-/Touring Rad: 2.000 bis 3.000 EuroS-Pedelec: 4.000 bis 5.000 Euro

genbremsen mitbringen. Insbesondere wer über den Kauf eines S-Pedelecs nachdenkt oder oft längere Strecken bergab fahren will,sollte unbedingt auf Scheibenbremsen setzen.

Hohe Akkuleistung

Der Akku eines E-Bikes sollte leistungsfähig, haltbar und möglichstleicht sein. Die Leistung in Watt gibt Aufschluss über die Reichweitedes Velos – je höher die Zahl, umso weiter kommt man. Pedelec-Akkus mit einer Größe von 300 oder 400 Wattstunden machennicht mitten in der Fahrradtour schlapp. Sind die Wattstunden beieinem E-Bike nicht angegeben, lassen sie sich leicht errechnen, in-dem man die Voltstärke mit den Amperestunden multipliziert. Weiterhin spielt das Handling eine wichtige Rolle: Der Akku sollteeinfach abzunehmen und wieder aufzusetzen sein. Empfehlenswertsind Lithium-Ionen-Akkus. Sie schaffen bis zu 1.000 Ladezyklenund sind verhältnismäßig leicht. Sie haben keinen Memory-Effekt,überstehen auch wochenlange Radelpausen ohne Schaden undlassen sich rasch laden. Ein hochwertiger Akku kostet übrigens zwi-schen 400 und 800 Euro.

Kein Kauf ohne Probefahrt

Bevor Sie sich ein Elektro-Fahrrad kaufen, sollten Sie mit mehre-ren Modellen ausgiebig Probe fahren, und sich nicht nur auf dietechnischen Daten verlassen. Denn nicht jeder kommt mit jedemRad klar – zwischen sportlichem E-Mountainbike und gemütlichenTourenrad liegen Welten. Vorder- oder Hinterradtrieb, Mittelmotorund die verschiedenen Möglichkeiten den Akku unterzubringen,sorgen für unterschiedliches Fahrverhalten. (erv) ■

Energiesparhäuser+ökologisch bauen40 Alle Preise sind Zirka-Preise inklusive Mehrwertsteuer. Herstellerkontakte ab Seite 97.

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E-Bikes – das Wichtigste im Überblick• Kaufargumente• Hydraulische Bremse• Mittel- oder Heckmotor• 400-Watt-Stunden-Akku• Markenkomponenten (Reifen, Licht, Pedale)• Solide Verarbeitung

Der Unterschied zwischen Pedelec und S-Pedelec

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S-Pedelec:Motorkraft

uber Gasgriff

Pedelec:Motorkraft über

Pedal-bewegung

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PV-Unterstand für PferdestärkenZwei Fliegen mit einer Klappe schlagen Besitzer von Elektrofahrzeugen, wenn sie ihr Gefährt unter einem Solarcarport parken. Hier gibt es kostenlosen Sprit von der Sonne. Auch Fahrer benzin- oder diesel-betriebener Automobile können das Photovoltaik-Dach des Carports nutzen, um Haushaltsstrom zu generieren.

Wer keine Garage besitzt, für den lohnt sich ein Carport.Wie praktisch, wenn dieser nicht nur den PKW vor Wit-terungseinflüssen schützt, sondern zugleich auch Strom

erzeugt: Auf den Dächern von Solarcarports ist eine Photovoltai-kanlage montiert. Für die so erzeugte Energie gibt es drei Ver-wendungsmöglichkeiten: Sie kann selbst im Haus verbraucht, inslokale Stromnetz eingespeist oder gespeichert werden, zum Bei-spiel in der Batterie eines Elektro-Autos. Verschiedene Hersteller bie-ten Carports mit Solardach inklusive intelligenter Steuerung undLadestation an. Angenommen, der Solarcarport liefert jährlich 4.600Kilowattstunden (kWh) Strom, kann eine vierköpfige Familie damitentweder auf den Zukauf von teurem Haushaltsstrom vom Ener-gieversorger verzichten oder 35.000 Kilometer mit einem BMW i3zurücklegen. Ein Mix aus beidem ist natürlich auch möglich.

Elektroauto als Stromsparschwein

Ein E-Car, das unter dem Solarcarport parkt, kann als Speicher fürüberschüssige Energie dienen. Scheint abends keine Sonne mehr,kann es tagsüber den gespeicherten Solarstrom aus dem Auto-

Akku an Fernseher, Spülmaschine und Wohnzimmerlampe im Haus-halt abgeben. Braucht man den elektrifizierten PKW jedoch amnächsten Morgen für den Weg zur Arbeit, sollte man darauf ach-ten, nicht zu viel Strom aus der Autobatterie zu entnehmen – so-fern man nicht liegen bleiben will. Dieses Problem taucht insbe-sondere bei Elektroautos mit geringer Batteriekapazität auf.Größere Modelle, wie beispielsweise der Tesla „Model S“. mit ei-ner Akku-Kapazität von rund 40 kWh im kleinsten Modell könneweitaus mehr Strom speichern als ein durchschnittlicher Haushaltan einem Abend verbraucht.

Weniger Rost durch Carport

Solarcarports gibt es in verschiedenen (Leistungs-)Größen: Vom Ein-zel-Carport, über Doppel-Carports bis hin zu Carports für sechsoder mehr Autos sind viele Aufbauten denkbar. Stelzen und Dachbestehen oft aus Holz, aber auch Stahl oder andere Materialienkommen zum Einsatz. Im Gegensatz zur geschlossenen Garage istder Vorteil der Carporte die bessere Luftzirkulation – Feuchtigkeitkann so schneller abtrocknen. Das verringert das Risiko von Rost-

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Strom erzeugen & sparen Solarcarports

Lichtdurchflutet: Carportwerkvertreibt gemeinsam mit demPhotovoltaik-Hersteller Solar-watt Carportlösungen mit inte-grierter Stromladesäule. DieGlas-Glas-Module sind zu 20Prozent lichtdurchlässig – soentsteht ein interessantes Schat-tenspiel unterm Carport-Dach.Carportwerk/Solarwatt

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Energiesparhäuser+ökologisch bauen 43

bildung. Das funktioniert jedoch nur, wenn das vom Fahrzeug ab-tropfende Wasser ausreichend im Untergrund versickern kann oderein leichtes Gefälle von mindestens einem Prozent aufweist.

Erst genehmigen lassen

In den meisten Bundesländern benötigt man für das Aufstellen ei-nes Carports eine Baugenehmigung. Den Antrag dazu gibt’s bei der

Rammfundament1) R1 1-reihige Fahrzeuganordnung

Betonfundamentierung2) 2-reihige Fahrzeuganordnung (max. Tiefe 13,5 m)3) 2-reihige Fahrzeuganordnung (max. Tiefe 13,5 m)4) 1-reihige Fahrzeuganordnung (max. Tiefe 6,0 m)

zuständigen Baubehörde – hier sollten sich Bauherren auch infor-mieren, welchen maximalen Schneelasten ein Carport in ihrer Regionstrotzen sollte. Neben dem Antrag müssen auch technische Unter-lagen zum Carport sowie ein Flurplan eingereicht werden. Anhanddieser Dokumente klärt die Baubehörde, ob der geplante PKW-Un-terstand allen baulichen Normen des Wohngebietes entspricht oderob beispielsweise die Dachform des Carports an die sonstigen Dä-

cher angepasst werden muss.

Nachträgliche Installation

Auch das Nachrüsten eines bereits vor-handenen Carports mit einem Solardachist technisch gesehen möglich und ver-hältnismäßig simpel. Um die Statik derKonstruktion zu überprüfen, sollten Sie je-doch einen Fachmann hinzuziehen, derdas Befestigungssystem auf die Last derAnlage hin plant und so für eine sichereMontage sorgt. (erv) ■

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Diesel

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Strom EVU

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Solarstrom

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Liter oder kWh für 100 km

Preis pro Liter ober kWh *

Euro für 100 km

Betriebskosten für E-Cars

Anpassungsfähig: Das Carportsystem „Park@Sol“ basiert auf dem Schlet-ter-FS-Freiland-Montagesysteme. Laut Hersteller ist es für unterschiedlicheregionale Schnee- und Winterverhältnisse optimiert und eignet sich zur Be-festigung belibiger Modulbauarten geeignet. Schletter

Schicker Unterstand: Mit einem Solardach auf dem Carport kann umwelt-freundlich Strom erzeugt werden, dessen Einspeisung staatlich vergütetwird. Carports aus Edelstahl oder Aluminium, wie der Solarcarport „Quick-Line“, werten die Umgebung durch modernes Design auf. Laut Herstellerbleibt das Material dauerhaft stabil und ist korrosionsbeständig. In der Re-gel ist es statisch möglich, bei einem Doppel- und Mehrfachcarport auf Mit-telpfeiler ganz oder teilweise zu verzichten, sodass eine große, komforta-ble Parkfläche entsteht. Mp-Tec/epr

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* Preis für Deutschland** Berechnungsgrundlagen: 30 Jahre Laufzeit der Solaranlage, 980 kWh/kWp Ertrag, Aufdach-Installation

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Strom erzeugen & sparen E-Car im Test

Gib mir StromAlle reden vom Elektroauto. Doch wie praxistauglich sind stromgetriebene Fahrzeuge schon heute und können sie im Alltag ein Benzin- oder Diesel-Fahrzeug ersetzen? Wir haben getestet.

Bis 2020 sollen nach dem Wunsch der Bundesregierung eineMillion Elektroautos in Deutschland fahren. Ein hehres Ziel,Ende 2013 waren es gerade mal 6.051, von Januar bis Juli

2014 wurden 4.785 neu zugelassen. 61 Prozent der Deutschen wür-den gerne mit einem Elektroauto zur Arbeit fahren. Der Großteil verzichtet dann sogar auf das konventionelle Auto. Das stellte eineBefragung von rund 2.000 Deutschen im Rahmen der repräsentativenE.ON Energie-Studie 2014 fest. Was also hindert sie? Vorweg gesagt: Zur Arbeit und zurück kann man mit dem Elektromobil schonfahren, vorausgesetzt die Arbeitsstelle ist nicht zu weit entfernt. Aberman will ja vielleicht auch mal in den Urlaub und da wird es schonkritisch. Sieht man sich den Markt für reine Elektrofahrzeuge an,gibt es bei uns noch keine große Auswahl. Vom kultigen Renault„Twizy 45“ ab knapp 7.000 Euro zuzüglich 50 Euro Batteriemie-te pro Monat bis zum Tesla „Model S“ ab 68.000 Euro sind rundein Dutzend reine Elektroautos auf dem deutschen Markt. Die Ober-klasse hält sich dabei rein elektrisch dezent zurück. Hier gibt es zur-zeit nur Hybridfahrzeuge, das heißt Autos, die nur wenige Kilometer elektrisch fahren und dann einen Benzinmotor zuschal-ten oder zumindest mit einem sogenannten „Range-Extender“ die

nötige Energie für den Elektromotor erzeugen. Die Reichweite istdas Kernproblem bei heutigen Elektroautos – und das hat zwei Sei-ten. Erstens ist die Reichweite mit zirka 200 Kilometer begrenzt undzweitens dauert das Laden unterwegs doch relativ lang. Allein Tes-la gibt eine Reichweite von 500 Kilometer für sein „Model S“ an.Grund genug für uns, dieses Modell mal einem Alltagstest zu un-terziehen und zu prüfen, ob man heute schon rein elektrisch fah-ren kann. Tag der Übergabe: Kurze Einweisung in die Bedienungund die Anzeigen. Alles ist eigentlich selbst erklärend für einen er-fahrenen Smartphone-Nutzer. Die Batterie, immerhin 800 Kilogrammschwer, ist etwa halb geladen. 185 Kilometer Reichweite zeigt dasDisplay an, alles im grünen Bereich. Das Elektroabenteuer kann be-ginnen. Als erstes fallen die anerkennenden Blicke und die hoch-gereckten Daumen der Mitmenschen auf, wenn sie einen Tesla se-hen. Wobei das Erkennen oft zwei bis drei Blicke dauert. DieseResonanz kommt aber fast ausschließlich von Männern. Die Be-stätigung eines alten Vorurteils? Besonders auffällig sind übrigensdie zwei Kofferräume des „Modell S“. Ein kleinerer vorn, in demdie diversen Ladekabel Platz finden und ein sehr großer hinten. DerMotor nimmt eben im Gegensatz zur Batterie, die sich über den ge-

So macht das Laden Spaß: In 40 Minuten ist die Batterie zu 80 Prozent geladen.

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samten Unterboden der Fahrgastzelle erstreckt, nur wenig Raumein. Besonders angenehm ist das lautlose Gleiten beim Anfahrenund bei geringer Geschwindigkeit. Die ersten Tage sind nur Stadt-verkehr und kurze Strecken angesagt. Dann steht das erste Ladenan: noch 27 Kilometer Reichweite. Kein Problem, schließlich hat-te ich mich rechtzeitig mit einer Ladekarte der EnBW ausgerüstet,die in Stuttgart, Car2go sei’s gedankt, jede Menge Ladesäulen be-treiben. Also, die nächste angefahren, Karte drangehalten, nichtspassiert. Leider lässt sich bei Sonneneinstrahlung der Mini-SW-Bild-schirm der Ladesäule kaum ablesen. Karte nicht erkannt, kann ichschließlich entziffern. Das fängt ja gut an. Ein Anruf beim fröhlichenMitarbeiter schafft schnell Klarheit: Säule kaputt, sie kümmern sich.Am nächsten Tag klappt es besser, Kabel rein (Welcher Stecker kommteigentlich wohin?) und zufrieden saugt die Batterie ihre 63 Kilo-wattstunden. Es wird empfohlen, den Akku normal nur bis 80 Pro-zent der Kapazität zu laden, nur bei längeren Trips ganz. Das hatja schon mal geklappt und nach knapp drei Stunden standen wie-der 350 Kilometer „Typical Range“ an. Die Reichweite, man kenntdas ja vom Benziner oder Diesel ist natürlich sehr von der persönlichenFahrweise abhängig. Bei mir liegt sie bei etwa 350 Kilometer. Undirgendwie habe ich ja auch keine Lust, auf der Autobahn im Wind-schatten hinter LKWs herzuschleichen (davon später mehr). Der ADAChat vor kurzem diverse Elektroautos getestet und dabei ebenfallsfestgestellt, dass die Reichweite in der Praxis doch enorm von denHerstellerabgaben abweicht. Natürlich hat er dafür gleich wiederPrügel bezogen, aber dieses Mal, denke ich, zu Unrecht. Zwei Tagespäter steht die erste große Fahrt an: Stuttgart – Offenbach undzurück, insgesamt zirka 430 Kilometer. Bei unserem Audi wäre daeben mal der halbe Tank leer, aber es soll ja elektrisch sein. Unterwegsirgendwo drei Stunden laden macht auch keinen Spaß. Aber hierkommt eine gute Idee von Tesla zum Tragen: In ganz Europa wer-den sogenannte Supercharger aufgestellt, das sind meistens vierbis acht Ladesäulen in der Nähe der Autobahnen. Die laden dannmit bis zu 120 Kilowatt pro Stunde, das heißt die Batterie ist nach40 Minuten schon wieder zu 80 Prozent geladen. Leider nur für Tesla, dafür kostet der Strom nichts. Glücklicherweise ist einer der13 deutschen Supercharger auf meiner Strecke, bei Bad Rappenau.Morgens habe ich natürlich keine Zeit, also Laden auf dem Heim-weg. Fröhlich nach Offenbach gestromert, meinen Termin absolviertund dann zurück: 165 Kilometer Reichweite bei 146 Kilometer Ent-fernung – das sollte reichen. Nach anfänglicher schnellerer Fahrtsank die Reichweite leider schnell unter die Entfernung. Das ist natürlich problematisch. Beim „normalen Auto“ fährt man die nächs-te Tankstelle an, wenn der Sprit zuneige geht, beim Elektrofahrzeugbedarf dies alles genauerer Planung. Zwar gibt es schöne Übersichtenüber alle Lademöglichkeiten im Netz (www.lemnet.org), aber einegewisse Vorausplanung ist unerlässlich und vermeidet lange Ladepausen. Also runter vom Gas (oder Strompedal?) und Energiesparen. Ein paar Kilometer bei 80 km/h und im Windschatten lassen die Reichweite wenigstens wieder über die Entfernung wach-sen. Ok, Ausfahrt Rappenau, acht Kilometer Reichweite, noch ei-nen Kilometer zu fahren. Beim Einparken vor dem Supercharger teiltmir mein Auto mit, dass es jetzt zum Strom sparen einige Verbraucherabschaltet. Nicht mehr nötig, mit lockeren sieben Kilometer Reich-weite stöpsele ich den Supercharger ein, der sofort mit vernehm-

lichem Brummen Strom in die fast leere Batterie pumpt. Eine Ap-felschorle, einen Espresso und diverse Telefonate später, also nach40 Minuten ist die Batterie wieder zu 80 Prozent geladen. Weitergeht’s! Bei jeder längeren Strecke steht also künftig die Ladepla-nung im Vordergrund, wobei das Fahrzeug glücklicherweise ziem-lich genau Auskunft gibt über Ladezustand und Reichweite abhängigvon der Fahrweise. Problem ist eher, dass die Infastruktur für Elek-tro-Überlandfahrten noch lange nicht steht. Für jedes Netz brauchtman zurzeit noch eine eigene Ladekarte, wobei sich schon die ers-ten Verbünde bilden und zumindest dieses Problem hoffentlich baldaus der Welt ist. Tesla ist dabei schon einen Schritt weiter: Künf-tig wollen sie die Möglichkeit schaffen, die komplette Batterie aneiner Servicestation auszutauschen. Das dauert dann 90 Sekundenund geht schneller als Tanken. Aber richtig Sinn würde das natür-lich nur machen, wenn das mit allen Elektroautos gehen würde. Zumindest mit denen, die für Überlandfahrten vorgesehen sind. Nurso geht es rein elektrisch. Und ob es Sinn macht, Elektromotorenin sogenannten Hybridfahrzeugen zusätzlich einzubauen, umdann wenige Kilometer elektrisch zu fahren, bevor sich dann derSechszylinder zuschaltet, darf bezweifelt werden. Ich bin auf jedenFall sehr gespannt, ob wir 2020 eine Million Stromautos inDeutschland haben. (kv) ■

Karten-Wirrwarr: In jederRegion braucht der Elektro-pilot eine andere Karte.Aber Besserung ist in Sicht.

Immer genau im Blick: So viel Strom wird verbraucht und das ist die restliche Reichweite.

Fotos: Klaus Vetterle

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Nachweispflicht des GebäudeeigentümersJeder Gebäudeeigentümer muss innerhalb von drei Monaten nach Fertigstellung des Neubaus nachweisen, dass er die Anforderungen des EEWärmeG einhält.Auf Verlangen der Behörden kann dies auch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Die entsprechenden Unterlagen sind fünf Jahre lang aufzubewahren, wenndie Behörde die Nachweise nicht archiviert. Beim Einbau eines Biomassekessels besteht zudem die Verpflichtung, auf Rückfrage die Lieferabrechnungen derbezogenen Biomasse nachzuweisen – hier liegt die Aufbewahrungspflicht der Dokumente bei 15 Jahren. Die Nachweispflicht entfällt, wenn die Tatsachen, dienachgewiesen werden sollen, der Behörde bereits bekannt sind.

Energiesparhäuser+ökologisch bauen46 Herstellerkontakte ab Seite 97.

Effizient heizen EEWärmeG

Regenerativ ist Pflicht!Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) schreibt Bauherren, die sich den Traum vom Eigenheim verwirklichen, den Einsatz regenerativer Energien in ihrem Energiekonzept vor. Wie Sie diese Auflage erfüllen, erklären wir in diesem Beitrag.

Am 1. Januar 2009 trat es in Kraft und wurde im Mai 2011erstmals erweitert: Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz(EEWärmeG). Die Bundesregierung will damit den Anteil

regenerativer Energien an der Wärmeversorgung steigern und dieUmwelt entlasten. In neu errichteten Gebäuden mit einer Nutzflächevon mindestens 50 Quadratmetern ist der Einsatz von solarther-mischen Anlagen, Wärmepumpen oder Biomasseheizungen jetztPflicht. Doch in welchem Umfang müssen die verschiedenenEnergiequellen im Eigenheim genutzt werden? Und welche Auflagenmüssen die verschiedenen Heiz- und Wärmeerzeuger erfüllen?

15 Prozent Sonnenwärme

Wer Sonnenenergie einsetzt, um die Vorgaben des EEWärmeG zuerfüllen, muss mindestens 15 Prozent seines Wärmebedarfs mitSolarenergie decken. Dieser Anteil gilt als erfüllt, wenn bei einemEin- oder Zweifamilienhaus pro Quadratmeter Nutzfläche eineAperturfläche von 0,04 Quadratmetern installiert wird. Die Aper-turfläche ist bei einem Flachkollektor jene Fläche, durch die das

Licht in den Kollektor eintritt und den Absorber erwärmt, der unter der transparenten Abdeckung liegt. Um den Anforderungenzu genügen, müssen die Kollektoren mit dem europäischen Prüf-zeichen „Solar Keymark“ zertifiziert sein.

50 Prozent Umweltwärme

Auch mit Hilfe der Wärmepumpentechnik lässt sich die gesetzlicheVorgabe erfüllen. Mindestens 50 Prozent des Wärme- und gege-benenfalls des Kälteenergiebedarfs müssen auf diese Weise ge-deckt werden. Wärmepumpen nutzen Sonnenenergie, die in Luft,Boden oder Grundwasser gespeichert ist, um Räume und Trink-wasser zu erwärmen. Sie arbeiten im Prinzip wie ein Kühlschrank,nur umgekehrt. Während ein Kühlschrank seinem InnenraumWärme entzieht und diese über das Rückwandgitter an die Raum-luft abgibt, bezieht die Wärmepumpe Energie aus der Natur undüberträgt sie per Wärmetauscher an das Heizsystem. Laut EEWärmeG muss die Nutzenergie mit einer bestimmten Jahresar-beitszahl zur Verfügung stehen; um diese festzustellen, müssen die

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notwendigen Wärmemengen-, Strom- oder Gaszähler installiertsein. Eine elektrisch betriebene Sole/Wasser-Wärmepumpe zumBeispiel wird anerkannt, wenn ihre Jahresarbeitszahl mindestens3,8 beträgt. Das heißt, mit Hilfe einer Kilowattstunde Strom müs-sen mindestens 3,8 Kilowattstunden Wärme gewonnen werden.

50 Prozent Biomasse

Hauseigentümer, die Scheitholz oder Pellets für die Wärmebereit-stellung nutzen, müssen mindestens 50 Prozent des Energiebedarfsihres Gebäudes durch feste Biomasse decken. Allerdings müssendie dafür genutzten Feuerungsanlagen bundesrechtlichen Immis-sionsschutzbestimmungen entsprechen und einen besonders effizienten Kesselwirkungsgrad aufweisen. So müssen zum BeispielPellet-Heizkessel mit bis zu 50 kW Leistung einen Kessel-wirkungsgrad von mindestens 86 Prozent erreichen und zudem die Anforderungen der Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen erfüllen. Ein wassergeführter Pellet-Kaminofenmit integriertem Heizwasser-Wärmetauscher kann die Anforde-rungen des EEWärmeG ebenfalls erfüllen. Er beheizt in Kombina-tion mit einem entsprechenden Speicher mehrere Räume und stelltEnergie für die Trinkwassererwärmung zur Verfügung.

Ausnahmen bestätigen die Regel

Der Pflicht zur Nutzung erneuerbarer Energien können Hauseigen-tümer auch nachkommen, indem sie ein Wärmerückgewinnungs-system einbauen und dadurch die Abwärme nutzen. Ebenso lässt sichNah- oder Fernwärme einbinden. Allerdings muss die bereitgestellteWärme zu einem wesentlichen Anteil aus erneuerbaren Energienoder aber aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen stammen. Auch Dämmungsmaßnahmen steigern die Energieeffizienz – wenn durchsie der Höchstwert des Primärenergiebedarfs um mindestens 15 Pro-zent unterschritten wird. Natürlich kommt es auch vor, dass eine regenerative Energiequelle nicht ausreicht, um die Vorgaben des Gesetzes zu erfüllen. Um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen, istin diesem Fall auch eine Kombi-Lösung möglich. ■

15% 50% 50%

Text: Buderus / erv; Fotos: Buderus

Wärmequelle Mindestanteil Sonstige Anforderungen

Solarenergie 15 % Prüfzeichen: Solar Keymark

Umweltwärme & Geothermie 50 % Effizienzanforderungen

Feste Biomasse 50 % Effizienzanforderungen

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Energiesparhäuser+ökologisch bauen48 Alle Maße: Breite x Höhe x Tiefe in Zentimetern. Alle Preise sind Zirka-Preise inklusive Mehrwertsteuer. Herstellerkontakte ab Seite 97.

Effizient heizen Kamine

Einmaleins der FeuerstellenKamine gibt es in unzähligen Größen, Farben, Formen, Nennwärmeleistungen, mit Sonderausstattungen unddiversen technischen Raffinessen. Anhand der Systemvielfalt verlieren viele Kaminfans leicht den Überblick.Wir unterstützen Sie mit unserem „Who-is-Who“ der Kamine.

Kamin mit Speicherfunktion: langanhaltende WärmeStrahlungswärme pur bieten sogenannte Speicherkamine: Die heißen Heizgase werden im Inneren des Kamins an keramischen Speicherflächen vorbeige-leitet, bevor sie durch den Schornstein entweichen. Das ist ein enormer Vorteil, denn die Speichermasse nimmt die Wärme in sich auf und strahlt diese überden gesamten Ofenmantel ab – so beheizt der Kamin auch dann die Umgebung, wenn das Feuer längst erloschen ist. In der Regel sind Speicherkaminedurch ein Keramikglas oder eine Glasscheibe verschlossen. Für die Ummantelung kommen meist Kacheln zum Einsatz – diese speichern die Wärme optimal und sind in vielen Farben und Designs erhältlich. So lassen sich Speicherkamine leicht an jeden Wohnstil anpassen.

1 Hingucker: Der „Camina S15“ aus der neuen Architekturlinie gibt zirka vierbis fünf Stunden lang Wärme sanft an seinen Aufstellraum ab. Dies ermöglichtder hochwertige Speicherstein aus armierter Gussmasse. Maße: 78,4 x 84,8 x189, Nennwärmeleistung: 9 kW, Preis: ab 6.200 Euro. Camina | 2 Kompakt: „Rondolino“ vereint die schnelle Reaktionszeit des Kaminofens mit der langenAbstrahlzeit des traditionellen Kachelofens. Die Speicherringe und Heizgaszü-ge können schnell und sauber aufgebaut werden – auch von Ihnen selbst! Durch-messer: 50 cm (Höhe variabel), Nennwärmeleistung: 1 - 6 kW, Preis: ab 4.600Euro. Rondo Ringkachelofen | 3 Ab in die Ecke: Der Kaminofen „Luno“ prä-sentiert sich zeitgemäß in betont klarer Linienführung und mit einer großzü-gigen Feuerraumscheibe. Ausgestattet mit einer selbstverriegelnden Feuerraumtür,kann Luno in Häusern mit kontrollierter Wohnraumlüftung auch raumluftun-abhängig angeschlossen werden. Maße: 54,5 x 119,5 x 44,5; Nennwärmeleistung3 - 7 kW; Preis für Ausführung mit Keramik- oder Specksteinmantel: 2.500 Euro.Hase | 4 Upgrade: Wer im Besitz der Kaminöfen „Ficus“ oder „Kalius“ist , hatdie Möglichkeit, einen Wärmespeicher-Block nachträglich einsetzen zu lassen.Bestehend aus 70 Kilogramm Magnesitstein, weist er die doppelte Speicher-fähigkeit von herkömmlichem Speckstein auf. Das bedeutet eine deutlich län-gere Wärmeabgabe und niedrigere Heizkosten. Haas+Sohn/epr

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Heizkamin: maximale Leistung & loderndes FlammenspielEine Symbiose aus romantischer Atmosphäre und moderner Heiztechnik bieten Heizkamine. Sie lassen sich als Wärmequelle für einzelne Räume nutzen,können aber auch als Zentralheizung fungieren. Im Heizkamin wird kühle Raumluft über Zuluftöffnungen, die sich in der Verkleidung befinden, am Heiz-einsatz vorbei geleitet. Die so angewärmte Luft gelangt über Lüftungsgitter in den Raum zurück. Die bei der Verbrennung entstehenden Rauchgase gelangen durch ein Rohr in den Schornstein. Durch die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten findet jeder Kaminfan ein für ihn und seine Immobilie passendes Modell; sowohl die äußere Verkleidung als auch die Auskleidung des Innenraums sind in unterschiedlichen Varianten erhältlich.

5 Einladend: Die Stil-Kamine von Brunner haben eine große und hohe Glas-scheibe. Dadurch laden sie zu gemüt lichen Stunden vor dem Feuer ein undermöglichen eine wunder bare Raumatmosphäre. Nennwärmeleistung: 11 kW. Brunner | 6 Schick & leistungsfähig: Der Kaminofen „BionicFire“erreicht nach Europa-Norm gemessen einen Wirkungsgrad von 86 Prozentund liegt mit einer sehr geringen Feinstaubentwicklung und ebenso niedrigem Kohlenmonoxid-Ausstoß weit unter den vorgeschriebenenGrenzwerten. Eine intelligente Nachverbrennung macht dies möglich. Der Sockel des Kamins ist wahlweise in Stahl, Holz, Glas und Beton er-hältlich. Maße: 40,3 x 125,8 x 41, Nennwärmeleistung: 4,6 kW, Preis: ab

4.900 Euro. Attika | 7 Saubere Sache: Die Heizkamin-Neuheit „i31“ ver-sprüht einen besonderen Charme, denn die Feuerstelle der beiden Varian-ten erinnert nahezu an einen offenen Kamin. Damit die lodernden Flam-men das Auge lange erfreuen, hat der Hersteller den Heizkamin mit dem„Clean-Burning-System“ ausgestattet, das das Glas sauber und rußfreihält. Nennwärmeleistung: 4 - 9 kW. Contura/epr | 8 Ofen-Neuling: Der„Vecto“ ist ein V-förmiger Kaminofen, der dank der i-Air-Automatik oderdem patentierten IHS-Autopilot effizient und sparsam in Niedrigenergie-häusern eingesetzt werden kann. Maße: 55 x 116 x 45, Nennwärmeleis-tung: 3 - 8 kW, Preis: ab 2.650 Euro. Dan Skan

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Effizient heizen Kamine

Energiesparhäuser+ökologisch bauen50 Alle Preise sind Zirka-Preise inklusive Mehrwertsteuer. Herstellerkontakte ab Seite 97.

Pelletofen: ökologische Zusatzheizung fürs WohnzimmerPelletöfen wurden entwickelt, um sogenannte Holzpellets zu verbrennen. Diese werden aus Abfallprodukten der holzverarbeitenden Industrie unter hohem Druck zusammengepresst. Neben Pelletkesseln, die die Heizarbeit für das gesamte Einfamilienhaus übernehmen, gibt es auch solche, die sich alsZusatzheizung einsetzen lassen. Neben dem Ofen benötigt man auch Platz für ein Pelletgefäß, das genügend Brennstoff für den Betrieb bevorratet. Diekleinen Presslinge sind als Sackware erhältlich und können je nach Bedarf manuell aufgefüllt werden. Der Markt hält auch Geräte bereit, die zwischen derVerbrennung von Pellets und Scheitholz wechseln können – je nachdem welches Heizmaterial gerade verfügbar ist.

1 Dezent: Moderne Feuermöbel wie die „Loftline“-Serie entsprechen mitihrem puristischen Design ganz dem Stil der heutigen Zeit. So übt sich dervollautomatische Pellet-Ofen „Mellino“ bewusst in Zurückhaltung. Maße:56 x 125 x 54,5, Nennwärmeleistung: 5,6 - 10,4 kW, Preis: ab 4.810 Euro.Spartherm | 2 Clever: Der Pellet-Primärofen „Ixpower“ vereint effiziente Wärmetechnologie mit innovativer Steuerungstechnik und hohemBedienkomfort – zahlreiche individuelle Voreinstellungen lassen sich wahl-weise über das intuitiv zu bedienende Touch Bedienboard, ein Smartphone-App oder manuell über den solarbetriebenen Funksender für den inte-grierten Raum-/Uhrenthermostat steuern. Nennwärmeleistung: 6 kW, Preis:10.860 Euro. Wodtke | 3 Smart: Dieser Pelletheizofen lässt sich mit einerFernbedienung steuern – zu den üblichen Programmierfunktionen lassensich auch unterschiedliche Temperaturen für verschiedene Zeitbereiche programmieren. Nennwärmeleistung: 11,5 kW, Preis: auf Anfrage. MCZ |4 Ganz schön schlank: Der Pelletofen „MCZ Flat Comfort Air“ besticht durchseine optisch schöne und flache Bauweise. Um die Installation bei Platz-problemen zu erleichtern, eignet sich der Ofen wegen seiner geringen Tiefebesonders gut. Dadurch kann er auch an die Wand gestellt werden. Nenn-wärmeleistung: 8 kW, Preis: ab 2.925 Euro. MCZ

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Kamine Effizient heizen

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Wasserführende Kaminöfen: dekorativ & effizientBlickfang, Zusatzheizung und Wärmespender in einem sind wasserführende Kaminöfen. Sind diese Heizgeräte mit einer Wassertasche versehen und an denHeizkreislauf im Haus angeschlossen, können sie bis zu 70 Prozent ihrer Heizleistung an die Zentralheizung abgeben. Die restlichen 30 Prozent spenden sie inForm von wohltuender Strahlungswärme dem Raum, in dem sie aufgestellt sind. Über eine Wassertasche wird der größte Teil der Heizleistung in einen Puffer-speicher eingespeist und von dort aus für die Beheizung des gesamten Hauses verwendet. Solche Speicher sind oft mit einer Solaranlage oder einer konven-tionellen Heizung, wie einem Gas-Brennwertkessel oder einer Wärmepumpe gekoppelt, sodass sich aus der Kombination mit der Holzfeuerung ein zeit-gemäßer Energiemix ergibt. In den Übergangszeiten genügen wasserführende Kaminöfen oft sogar als Alleinheizung. So wird die hauseigene Heizanlage ent-lastet und die Energiekosten gesenkt. Viele verschiedene Kaminofentypen sind mittlerweile optional mit einem Wasser-Wärmetauscher lieferbar.

5 Guter Partner: Mit effizienter Wassertechnik ausgestattet kann der „Novia W“ andas bestehende Heizungssystem angeschlossen werden. So wärmt das Kaminfeuernicht nur das Wohnzimmer, sondern auch noch weitere Räume auf – und reduziertgleichzeitig den Öl- oder Gasverbrauch. Maße: 45 x 129,7 x 45, Nennwärmeleistung:8 kW, Preis: auf Anfrage. Leda | 6 Volle Wucht: Er braucht wenig Platz, bietet jedeMenge Leistung und sieht zudem gut aus: der „Firetube Water“ ist dank seines wasserführenden Konzepts auf Basis vonKachelofen-Heiztechnik die ideale Ergänzung zur Zentralhei-zung. Frei aufgestellt als Kaminofen werden davonzirka 50 Prozent raumseitig abgegeben, die zweiteHälfte steht für den Pufferspeicher zur Verfügung.Maße: 46,5 x 163,7 x 46,5, Nennwärmeleistung:8 kW, Preis: ab 7.400 Euro. Firetube | 7 Feuer imGlas: Zart und leicht lässt sich „Fuego“ überall zuDeko-Zwecken platzieren. Eine Brennstofffüllungreicht zirka für vier Stunden Flammenspiel. Preis170 Euro. Stelton | 8 An der Wand: Der Bio-ethanol-Kamin „Cupola“ lässt sich einfach unddekorativ an der Wand befestigen. Durch einenRegler können die Flammen angepasst werden.Preis 1.980 Euro. Vauni

Die Alternative: Bio-EthanolkamineFür wen kein echter Kamin in Frage kommt, der kann auf einen Bio-Ethanol-kamin ausweichen. Er benötigt keinen Rauchabzug, lässt sich einfach in eineneue Wohnung mitnehmen und benötigt keinerlei bauliches Eingreifen in dieGebäudesubstanz. Bio-Ethanol verbrennt geruchlos und wird aus Zuckerrohroder Kartoffeln gewonnen. Beim Verbrennen entstehen jedoch Kohlenstoff-dioxid und Wasser, wodurch der Sauerstoffgehalt im Raum sinkt und die Luft-feuchtigkeit steigt. Deswegen sollten Betreiber immer ausreichend lüften.Zudem ist es ratsam für einen feuerfesten Untergrund zu sorgen und den Bio-ethanolkamin nicht in der Nähe von leicht entzündlichen Materialien, wiebeispielsweise Gardinen oder Holzmöbeln, aufzustellen.

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Effizient heizen Erneuerbare Energien

Drehen Sie auf!Eigenheimbesitzer, die ihren Wärmebedarf durch den Einsatz erneuerbarerEnergien decken, können der nächsten Heizperiode entspannt entgegensehen: Mollig warme Raumtemperaturen reißen keine Löcher mehr in die Haushaltskasse und auch das ökologische Gewissen wird entlastet.

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Tiefen-Temperatur: Die Sole-/Wasser-Wärme-pumpe „HPU ground“ nutzt die Erdwärme.Dabei wird dem Boden mittels Erdsondenoder Flächenkollektoren Wärme entzogen.Durch die innovative Inverter-Technologiearbeitet die Wärmepumpe besonders effizientbei niedrigen Betriebskosten. Rotex

Von links nach rechts:Geeignet für Hybrid: In die Erdwärmepumpen der„Supraeco STE-1“- Serie lassen sich dank der Regelungsfunktionen für Fremdwärmeerkennungauch Solar oder Biomasse für Warmwasserberei-tung und Heizungsunterstützung einbinden. DiePumpe erzielt durch den leistungsstarken Kom-pressor und den optimierten Kältekreis hohe COP-Werte (Coefficient of performance) von bis zu 4,8.Junkers/Bosch Thermotechnik | Formschön &cool: Die Sole/Wasser- Wärmepumpe „WPC“ kannnicht nur mit ihrer Gestaltungsqualität punkten. Mitintegriertem 200-Liter-Warmwasserspeicher und innen liegendem Wärmeübertrager ist sie zugleichplatzsparend. Die „cool“-Ausführung kühlt zudempassiv. Stiebel Eltron | Sonne, Wasser, Luft:Luft/Wasser-Wärmepumpe „Logatherm WPL AR“hat einen COP größer als 4. Sie enthält als „Loga-therm WPL AR TS“ einen 184 Liter-Warmwasser-speicher mit Solarwärmetauscher. So lassen sichzwei Buderus Solarthermie-Kollektoren für dieTrinkwassererwärmung anschließen. Buderus/Bosch Thermotechnik

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Effizient heizen Erneuerbare Energien

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Wachsender Energiehunger, rückläufige Fördermengenund politische Krisen schrauben den Öl- und Gaspreis in immer neue Höhen. Und der Blick in die Zukunft

lässt auf keine grundlegende Verbesserung der Situation hoffen.Klar, dass viele Hausbesitzer das schlechte Gewissen plagt, wennsie an frostigen Wintertagen ihre Heizung aufdrehen. Doch es gibt einen Ausweg aus diesem Dilemma: der Umstieg auf ein regeneratives Heizsystem!

Wärme einfach pumpen!

Laut Branchenstatistik des Bundesverbands Wärmepumpen (BWP)e.V. wurden in Deutschland allein im vergangenen Jahr rund60.000 neue Wärmepumpensysteme installiert. Das mit Abstandbeliebteste Wärmepumpenmodell ist dabei die Luft-/Wasser-Wär-mepumpe. Im Gegensatz zu erdgekoppelten Systemen sind bei derMontage einer Luft-/Wasser-Wärmepumpe keine kostenintensivenErdarbeiten anzustellen – ein klarer Kostenvorteil. Allerdings arbeiten Luft-/Wasser-Wärmepumpen mit einer etwas geringerenEffizienz, so dass an sehr kalten Wintertagen mitunter ein Heizstabdas niedrige Temperaturniveau der Umgebungsluft ausgleichenmuss. Das erhöht den Stromverbrauch der Anlage und verringertdie Energieeffizienz.

Wärmepumpen arbeiten vereinfacht ausgedrückt wie ein umgekehrter Kühlschrank: Statt jedoch Kälte bereitzustellen, ent-zieht eine Wärmepumpe die in Erdreich, Grundwasser oder Umgebungsluft gespeicherte Wärmeenergie und „pumpt“ dieseunter Einsatz von elektrischer Energie auf ein für Heizzwecke verwertbares Niveau. Je niedriger der Temperaturunterschied zwischen Wärmequelle und Vorlauftemperatur ist, desto wenigerAntriebsenergie muss für diesen Prozess aufgewendet werden. Daher ist eine Wärmepumpe auch der ideale Partner für ein Flächenheizsystem.

Gratis obendrauf

Mit einer Solarthermie-Anlage auf dem Dach oder der Hausfassadelässt sich die Kraft der Sonne anzapfen, um damit das Brauch-wasser zu erwärmen und – falls die technischen Voraussetzungenerfüllt sind – auch Heizwärme bereitstellen. Im Idealfall lassen sichso bis zu 40 Prozent des Gesamtwärmebedarfs eines Gebäudeskostenneutral und ohne klimaschädliche Treibhausgase decken.Herzstück einer thermischen Solaranlage sind die Solarkollektoren,die die Sonnenstrahlen „auffangen“ und deren Energie an denWärmekreislauf weiterleiten. Mittels Wärmetauscher wird diesedann einem Pufferspeicher zugeführt, wo schließlich das Brauch-

Maximale Ausbeute: CPC-Vakuumröhrenkollektoren punkten über das ganze Jahr hinweg mit einem höheren Wirkungsgrad als zum Beispiel Flachkol-lektoren. Das hilft möglichst viel Brennstoff einzusparen. Natürlich sind die Solarkollektoren BAFA-förderberechtigt. Paradigma

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wasser erwärmt oder Heizwärme bereitgestellt wird. Abgesehenvon den Stromkosten, die für Pumpe und Wärmetauscher anfallenund sich pro Jahr auf etwa 15 Euro summieren, arbeitet eine So-larthermie-Anlage kostenneutral.Zwei Typen von Solarkollektoren lassen sich unterscheiden: Flach-kollektoren und Vakuumröhrenkollektoren. In Deutschland domi-nieren Flachkollektoren den Markt, deren Wirkungsgrad zwar umetwa 30 Prozent niedriger als der von Röhrenkollektoren ist, dieaber deutlich günstiger in der Anschaffung sind. Soll die Kraft derSonne allein für die Warmwasserbereitung genutzt werden, reichenFlachkollektoren vollkommen aus. Anders, wenn die Heizung beiihrer Arbeit unterstützt werden soll: Dann sind die leistungsstär-keren Röhrenkollektoren die richtige Wahl.

Vor lauter Bäumen …

Der traditionsreiche Energieträger Holz, egal, ob nun in Form vonStückgut oder zu Holzpellets gepresst, erfährt ein Comeback. Nichtohne Grund, denn beim Verbrennen von Holz wird nur so viel kli-maschädliches CO2 frei, wie der Baum zuvor in seiner Wachs-tumsphase der Atmosphäre entnommen hat. Auch bietet der Ener-gieträger im Vergleich zu Heizöl oder Gas einen klaren Preisvorteil,der noch höher ausfällt, wenn das Holz selbst gesägt, gespal-

Jetzt neu: Das Brennstoffzellen-Heizgerät „Vitovalor 300-P“ erzeugt lautHersteller am Tag rund 15 Kilowattstunden Strom bei einer Wärmeleistungvon einem Kilowatt. Für mehr Heizkomfort ist ein Gas-Brennwertkessel in-tegriert, der sich bei Bedarf automatisch zuschaltet. Viessmann

Wolf im Schafspelz: Robuste Bauweise, niedrige CO2-Emissionen und einhoher Wirkungsgrad zeichnen den Holzvergaserkessel „BVG“ laut Herstelleraus. Der große Feuerraum wird von vorne befüllt und garantiert eine langeAbbranddauer. Der „BVG“ ist BAFA-förderfähig. Wolf Heiztechnik

Komfortzone: Komplett vollautomatisch verbrennt der Heizkessel „renerVIT“ die ihm zugeführten Holzpellets. Dabei passt sich die Heizleis-tung an die aktuell vorliegende Heizlast an, und selbst die Reinigung er-folgt ohne äußeres Zutun. Vaillant

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Sahne obendrauf: Der Pelletkessel„Pellematic plus“ kann mit einemWirkungsgrad von über 100 Pro-zent überzeugen. Dank Brenn-werttechnik können bis zu zwölfProzent des Brennstoffs einge-spart werden. Das schont dasPortemonnaie und senkt denSchadstoffausstoß. Ökofen

Sauberes Duo: Der Pelletkes-sel „otco plus“ ist direkt fürdie Nutzung von Sonnenener-gie und der Restenergieabde-ckung durch Pellets entwickeltworden. Scheint die Sonneeinmal nicht, schaltet sich automatisch der Pelletbrennerzu. Solarfocus

Lieferservice: Die Pelletlagerbefüllung ist ver-gleichbar mit einer Heizöllieferung. Vom Tank-wagen finden die kleinen Holzpresslinge über ei-nen Einblasschlauch ihren Weg in denHeizungskeller. Bis zu 30 Meter Entfernung zwi-schen Tanklaster und Lager können problemlosüberbrückt werden. DEPI

Effizient heizen Erneuerbare Energien

Energiesparhäuser+ökologisch bauen56 Herstellerkontakte ab Seite 97.

ten und getrocknet wird. Eigenheimbesitzer, die planen ihrenHeizwärmebedarf mit einer Stückholzheizung zu decken, solltensich darüber im Klaren sein, dass solch ein Heizsystem eine MengeArbeit macht. In regelmäßigen Abständen muss der Abbrand über-prüft und gegebenenfalls neues Holz nachgelegt werden. MehrKomfort bietet eine Pelletheizung. Dadurch, dass der Brennstoff automatisch vom Pelletlager zum Kessel transportiert und dort bedarfsgerecht verbrannt wird, arbeitet das System vollkommen autonom und steht einer Öl- oder Gasheizung in nichts nach.

Doppeltes Lottchen

Ein Mikro-Blockheizkraftwerk arbeitet nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung und deckt im Jahr eine Heizlast zwischen 15.000und 25.000 Kilowattstunden. Ein Verbrennungsmotor, der einenGenerator antreibt, erzeugt elektrischen Strom. Gleichzeitig wirddie dabei entstehende Abwärme zum Heizen und zur Brauchwas-sererwärmung genutzt. Erzeugt das Mikro-KWK-System mehrStrom, als die Hausbewohner verbrauchen, werden die Über-schüsse in das öffentliche Stromnetz eingespeist und entsprechendfinanziell vergütet. Die Mehrzahl der Mikro-Blockheizkraftwerkewerden durch Gas angetrieben, grundsätzlich lassen sich jedochauch andere Brennstoffe verfeuern. Einige Hersteller bieten auchAnlagen an, deren Antriebsenergie regenerative Energieträger wiezum Beispiel Holzpellets sein können. (bay) ■

Foto

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fen

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Alles bio!Klimaschutz und Heizen mit Gas passen nicht zusammen. Weit gefehlt: Eine Reihe von Energieversorgern haben Biogas- bezie-hungsweise Ökogas-Tarife im Angebot, die zwar etwas teurer sind,aber dem Klima nicht schaden. Unterschieden werden muss zwi-schen Gastarifen, bei denen das Erdgas komplett oder teilweisedurch Biogas ersetzt wird und Klimagas-Tarifen, bei denen zwarkonventionelles Erdgas durch die Leitungen strömt, zugleich aberdurch einen Preisaufschlag Klimaschutzprojekte finanziert werden.„Echtes“ Ökogas wird durch die Vergärung von Energiepflanzenoder Biomüll hergestellt.

Ein Pfund: Das Mikro-BHKW „Dachs Stirling SE“ eignet sich mit einer thermischen Leistung von 5,8 Kilowatt und einer elektrischenLeistung von 1 Kilowatt für Häuser mit geringem Wärmebedarf.Heizwärmespitzen werden von einem in das Gerät integrierten 18Kilowatt Brenner abgedeckt. SenerTec Hier gibt’s beim Sparen ordentlich Rendite – BlueStream® steht für

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Energiesparhäuser+ökologisch bauen58

Clever gesteuertInmitten einer Blumenwiese im Hinterland von Dachau steht ein ganz besonderes Holzhaus. Das ökologische, komfortable und energetisch hocheffiziente Gebäude ist ausgestattet mit Photovoltaik, Solarthermie, Wärmepumpe sowie intelligenter Gebäudetechnik und produziert mehr Strom, als es verbraucht.

Reportage Smart Home

ter warm. Lärm- und Brandschutz sind ebenfalls besser als bei ei-nem konventionell gebauten Haus aus Ziegeln oder Stahlbeton. Ruhig am Hang gelegen, am Ende einer Sackgasse − als der Bau-herr das Grundstück zum ersten Mal sah, wusste er sofort: „Dasist mein Bauplatz, meine Blumenwiese!“. Vorgabe an den Archi-tekten war ein Steildach, daraus leitet sich das Innere des Gebäu-des ab. Gen Norden öffnen sich nur kleine Fenster, gen Süden einegroße Fensterfront mit Dreifach-Verglasung. Im Winter wärmt dieSonne den Wohnbereich behaglich auf, bei Hitze im Sommer blei-ben die Schiebeläden vor den Fenstern geschlossen. Auf dem gen Süden ausgerichteten Dach ist eine Photovoltaik-An-lage installiert, die etwa doppelt so viel Strom erzeugt, als der Bau-herr in seinem Haus verbraucht. An der Garagensüdwand ist eineSolarthermie-Anlage zur Erwärmung des Brauchwassers ange-

Fast das gesamte Spektrum heimischer Baumarten steckt indiesem Einfamilienhaus, das ohne Leim, Schrauben und Nä-gel errichtet wurde. Die Wände, Decken und das Dach bestehen

aus bis zu 40 Zentimeter dicken Holzelementen − eine Kombina-tion aus Fichte und Tanne. Fassade und Fenster sind aus robustemLärchenholz gefertigt. Böden und Türrahmen bestehen aus Esche,die Treppe und die Sitzbank unterm Fenster aus Nussbaum. Der be-sondere Clou: Bretter und Kanthölzer wurden waagerecht, senk-recht und diagonal zu den Bauelementen geschichtet. Verbundensind sie mit extrem trockenen Buchenholzdübeln, die vor Ort Feuch-tigkeit aufnehmen, quellen und damit alles stabil verbinden. So ent-stand ein absolut wohngesundes Gebäude, das auch ökologischüberzeugt. Denn Holz punktet in Sachen Wärmedämmung: Die di-cke Vollholzwand hält das Hausinnere im Sommer kühl und im Win-

Wohngesund, vorbildlich ökologisch und fast energieautarkist das Vollholzhaus dank Photovoltaik, Solarthermie undintelligenter Gebäudetechnik.

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Oben: Der Wohnbereich erstreckt sich über zwei Etagen, die Treppe ist elegant in die Architektur integriert. Der Lieblingsplatz des Bauherren ist die Sitz-bank vorm Fenster. | Unten links: Holz bestimmt auch optisch das Innere – Wände, Decken und Böden sind natürlich belassen. | Unten rechts: Der Edelstahlder Gira-Schalterserie passt perfekt zu Holz und Glas. Auf den Tastsensoren sind umfassende Beleuchtungsszenen hinterlegt.

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Energiesparhäuser+ökologisch bauen60

bracht. Unter der Blumenwiese wurde auf 700 Quadratmeternein Rohrsystem verlegt – dieser Kollektor ist mit der Erdwärme-pumpe gekoppelt und beheizt das Haus. Überschüssige Solar-energie wird in den Boden geleitet, wodurch die Wärmepumpeumso effizienter arbeitet. So lebt der Bauherr nicht nur gesund undökologisch, sondern quasi energieautark. Im Inneren ist der Wohnbereich besonders markant, er erstrecktsich über die volle Höhe von Erd- und Dachgeschoss. Da die Treppeins Obergeschoss so wenig wie möglich toten Raum erzeugensollte, integrierte der Bauherr diese offen in den Wohnraum. Zu-gleich vergrößert sie ihn optisch und verleiht ihm eine ganz indi-viduelle Note. Der Lieblingsplatz des Bauherren: Die breite Sitzbankam Fenster, die mit der Treppe eine Einheit bildet. Holz dominiertauch das Innere, die Wände sind nicht verputzt oder gestrichen,sondern natürlich belassen.

Die Haustechnik

Auch in Hinblick auf die Gebäudetechnik ist das Haus auf demneusten Stand. Im Internet hatte der Bauherr im Vorfeld nach in-telligenten Systemen recherchiert und ist dabei auf den interna-tional gültigen Standard KNX/EIB gestoßen. Dann hat er sich beiAnton Hieber im Gira Revox Studio Augsburg Lösungen angeschautund ausprobiert. Da er in seinem neuen Zuhause keine Kunststoffeverwenden wollte, fiel die Entscheidung auf die Gira Schalterserie„E22“ aus Edelstahl, die einen ausdrucksstarken Kontrast zu Holz

und Glas bildet. Anton Hieber übernahm mit seiner Firma die kom-plette Planung und Programmierung der Haustechnik, für die In-stallation wurde Elektro Ernst beauftragt – die Zusammenarbeitfunktionierte reibungslos.Ein leistungsfähiges KNX/EIB-System verknüpft heute alle elektri-schen Komponenten im Haus miteinander, die intelligente Steuer-zentrale dahinter ist der Gira-„HomeServer“, bei dem alle Infor-mationen zusammenlaufen und ausgewertet werden. So sind unteranderem Heizung, Beleuchtung und die Schiebeläden in das Sys-tem eingebunden. Pro Raum lässt sich die Temperatur individuelleinstellen. Mit einem Knopfdruck auf die Tastsensoren werdenganze Lichtszenen abgerufen, auch schaltbare Steckdosen undStehlampen sind integriert. Im Flur wird das Licht über Bewe-gungsmelder aktiviert, in der Küche und den Bädern sorgen Un-terputzradios für gute Laune. Clever ist auch die Funktion „zentral aus“, berichtet System-Inte-grator Anton Hieber. „Damit kann der Bauherr beim Verlassen desHauses auf einen Knopfdruck alle Energiefresser abschalten. Da-rüber hinaus sieht er dank eingebauter Fensterkontakte, ob und wonoch ein Fenster offen steht“, strahlt der Fachmann. Gesteuert wirddie Haustechnik über das Gira-Interface auf dem iPad, dem iPhoneoder vom PC im Büro aus. Das macht die Überwachung der Haus-technik auch vom Urlaub aus möglich. ■

Reportage Smart Home

Rechts oben: Das Unterputzradio sorgt in den Bädern und der Küche für guteLaune. | Unten: Klingelt ein Besucher an der Türstation mit Videofunktion,lässt sich das Bild auch auf dem iPad oder iPhone abrufen. | Mit der Woh-nungsstation im Obergeschoss kann man die Tür öffnen. Der Bewe-gungsmelder darunter aktiviert bedarfsgerecht das Licht.

Text: Gira; Fotos: Ulrich Beuttenmüller

Steuerzentrale: Dank der „HomeServer“-App lässt sich die gesamte Haustechnik aufdem iPad steuern – auch von unterwegs.

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Häuser Energieeffizient bauen

Nur erlesene ZutatenWenn man sich sein Haus selbst backen müsste, ginge es in der Küche wohl drunter und drüber. In Anbetracht der zahlreichen technischen und baulichen Möglichkeiten, gilt es die für sich bestenZutaten auszuwählen – holen Sie sich schon einmal Appetit!

Eigenstrom aus WasserstoffEin ausgefeiltes Energiekonzept macht das Baufritz-Musterhaus „Alpenchic“ nahezu energieautark. Dievier Komponenten Photovoltaik, Brennstoffzelle,Windrad und Stromspeicher arbeiten Hand in Hand.Der selbst produzierte Strom wird weitgehend haus-intern genutzt. Überschuss bringt das E-Bike in Fahrtoder fließt ins öffentliche Netz, das umgekehrt im Be-darfsfall die Energieversorgung sicherstellt. Herzstückdes Ganzen ist ein Brennstoffzellenheizgerät, das ei-nen Meilenstein im Hinblick auf moderne Energie-technik setzt. „Unser Brennstoffzellensystem ist miteinem Smartmeter ausgestattet und optimiert dieStartzeiten, indem es selbstregulierend dem Nutzer-verhalten folgt“, erklärt Ingo Seliger, technischer Leiter bei Viessmann im Bereich Mikro-Kraftwärme-koppelungs-Systeme. Die Förderung für Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sowie eine Energiesteuer-rückerstattung machen die neue Technik zusätzlichattraktiv. Baufritz

Energiestandard: KfW- Effizienzhaus 55

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Energiesparhäuser+ökologisch bauen 63

Hausstandards im Überblick• Als 3-Liter-Haus wird ein Gebäude be-zeichnet, das einen jährlichen Primär-energiebedarf von weniger als 30 Kilo-wattstunden je Quadratmeter Nutzflächefür die Beheizung aufweist. Dies entsprichtin etwa dem Energiegehalt von drei LiternHeizöl, das 3-Liter-Haus benötigt also dreiLiter Heizöl pro Quadratmeter und Jahr.

• Der von Werner Sobek geprägte BegriffAktivhaus steht für Gebäude, die mehrEnergie erzeugen als sie selbst benötigen.Es steht für Gebäude, die aktiv auf Ver-ädnerungen im Außen- und Innenraumreagieren können, wenn diese die ener-getische Leistung des Gebäudes oderden Komfort der Nutzer betreffen.

• Die Zahl nach dem Begriff KfW-Effi-zienzhaus gibt an, wie hoch der Jahres-primärenergiebedarf in Relation zu einemvergleichbaren Neubau nach den Vorga-ben der Energieeinsparverordnung (EnEV)sein darf. Ein KfW-Effizienzhaus 85 hatzum Beispiel höchstens 85 Prozent desJahresprimärenergiebedarfs des entspre-chenden Referenzgebäudes. Je kleinerdie Zahl, desto niedriger und besser dasEnergieniveau. Daneben ist auch derWert des spezifischen Transmissionswär-meverlustes des Gebäudes relevant.

• Dieser Energiestandard „Null-Ener-giehaus“ steht für Gebäude, die keine ex-terne Elektrizität, Gas oder Öl beziehen.Es ist rechnerisch eine Fortführung des Pas-sivhauses. Die Energie für Heizung undWarmwasser wird selbst erzeugt, meistdurch Solar-Anlagen.

• Unter einem Passivhaus versteht manein Gebäude, welches aufgrund seiner gu-ten Wärmedämmung sowohl im Winter alsauch im Sommer keine klassische Heizungoder Kühlung benötigt. Es bietet hohenWohnkomfort bei einem Heizwärmebedarfvon weniger als 15 Kilowattstunden proQuadratmeter und Jahr und einem Pri-märenergiebedarf einschließlich Warm-wasser und Haushaltsstrom von unter 120kWh/(m²a). Sein technisches Herzstück isteine Lüftungsanlage mit Wärmerückge-winnung.

• Das Plus-Energie-Haus ist eine ge-schützte Marke des Architekten RolfDisch. Dabei handelt es sich um ein Ge-bäude auf hohem Passivhaus-Standard,das rein rechnerisch mehr Energie gewinnt,als es verbraucht.

Innen smart, außen ökoVon Kopf bis Fuß nachhaltig und energieeffizient ist das Weber-Ausstellungshaus in Wuppertal. Grundlage der ökologischen Bauweise ist die hochdämmende Gebäudehülle„ÖvoNatur-Therm“. Sie schafft die Voraussetzung für einen minimalen Energiebedarf. In Kombination mit der innovativen Haustechnik setzt das Haus auf eine moderne Luft/Wasser Wärmepumpe mit integrierter Lüftungsanlage und Fußbodenheizung. Diese gewährleistet ein wohngesundes und wohltemperiertes Innenraumklima. Für die haus-eigene Energiegewinnung sind das Hauptdach des Einfamilienhauses, die Pergola sowie das Garagendach mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Auf der Südseite werden erstmalig Hybridmodule eingesetzt. Wasser kühlt die PV-Module und wird direkt zur Warmwassergewinnung eingesetzt. Dadurch wird die Effizienz der Anlage deutlich erhöht. Eine intelligente Haussteuerung mit Energiemanager ist das Herzstück dersmarten Haustechnik. Weberhaus

Energiestandard: Plus-Energie-Haus

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Häuser Energieeffizient bauen

Energiesparhäuser+ökologisch bauen64 Herstellerkontakte ab Seite 97.

Stellen Sie sich einmal vor, Sie könnten Ihr Haus selbst zu-sammensetzen – wie ein Lebkuchenhaus. Welche Zutaten wür-den Sie nehmen? Für die Außenwände nur die wärmeun-

durchlässigsten Lebkuchenplatten, zur Südseite hin dreifachverglasteZuckergussflächen, das Dach aus blaugefärbten Solarkollektorenund als Krönung vielleicht noch ein Windrad aus Schokolade?Schon ein Lebkuchenhaus ist für viele Hobby-Bäcker eine Heraus-forderung, ein realer Hausbau für frisch gebackene Bauherren je-doch noch viel mehr. Denn weitaus vielseitiger als die Zutaten ei-nes Lebkuchenhauses sind die einzelnen Bestandteile einesEnergiesparhauses: Von der Heizungspumpe über die Fassaden-dämmung bis zu den Auslässen der Wohnraumlüftung. Dabei han-delt es sich um keine Hexenküche sondern Hightech. Innerhalb kur-zer Zeit müssen diverse Entscheidungen gefällt, Technologienverstanden und Finanzen geklärt werden.

Energetische Standards

KfW-Effizienzhaus, Niedrigenergiehaus, Passivhaus, Energie-Plusoder Plus-Energiehaus… diese Aufzählung könnte noch lange wei-tergehen, der Kopf schwirrt einem schon jetzt angesichts der Vielzahlund schwierigen Abgrenzbarkeit dieser Begriffe. Wer ein Haus baut,muss dies gemäß der erst jüngst novellierten Energie-Einsparverordnung(EnEV) tun. Das Gesetz legt fest, wie hoch der Primärenergieverbraucheines Wohngebäudes sein darf. Die primärenergetischen Anforderungenwurden gerade verschärft: Ab 2016 müssen Neubauten ihren Ener-giebedarf um 25 Prozent weiter senken als bisher. Wie dieser Wert erreicht wird, ist eigene Sache: Ob mit dem Be-trieb einer Wärmepumpe, der Nutzung von Solarenergie oder ei-ner nahezu luftdichten Gebäudehülle – der Kreativität von Bau-

Haus mit Energie-ÜberschussDas Musterhaus „Isabella“ produziert mehr Energie als die Bewohnerverbrauchen. Der Überschuss kann ins öffentliche Netz eingespeist oderfür ein Elektroauto oder einen Elektroroller verwendet werden. Wäh-rend eine Photovoltaik-Anlage Strom generiert, sorgt eine Wärme-pumpe für Wärme im Eigenheim. Eine zusätzlich installierte Be- undEntlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung versorgt die Innenräumestets mit frischer Luft, ohne dabei kostbare Heizwärme nach draußenentweichen zu lassen. Gussek Haus

Energiestandard: Energie-Plus-Haus

Flexibel & energieeffizientDas Hausmodell „Young & Creative 100“ von Haas Fertigbau ist mo-dular aufgebaut und lässt sich so spielend variieren und auf die indi-viduelle Wohnbedürfnisse anpassen. Dank großer Fensterflächen desHauses strömt viel Licht und Sonne in die Räume. Dank gut gedämmterAußenwand, dreifachverglasten Kunststofffenstern, modulierenderLuft/Wasser-Wärmepumpe und einer zentralen Lüftungsanlage mitWärmerückgewinnung punktet das Fertighaus auch in energetischerHinsicht. Haas Fertigbau

Energiestandard: KfW-Effizienzhaus 55

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Energiesparhäuser+ökologisch bauen 65

So modern kann Fachwerk seinDie selbsttragende Fachwerkkonstruktion des „KD-Haus 150“ bestehtaus gütegeprüftem Leimholz. Mit diesem Baustoff aus der Natur wirdein sehr angenehmes und gesundes Wohnklima erzeugt. Ein weiteresPlus der offenen Bauweise ist die passive Nutzung von Sonnenenergie.In der kalten Jahreszeit, verbunden mit einem niedrigen Sonnenstand,gelangt die Sonnenenergie kostenlos in das Haus und erwärmt ohneUmweltbelastung die einzelnen Räume. Dadurch muss weniger Heiz-energie hinzugefügt werden und es lassen sich wertvolle Ressourcenund Heizkosten eingespart. Standardmäßig wird eine moderne Luft-Wasser-Wärmepumpe in Kombination mit einer wassergeführten Fuß-bodenheizung angeboten. Auf Wunsch kann auch eine Sole-/Wasser-Wärmepumpe mit Tiefenbohrung durch KD-Haus angeboten werden.Zusätzlich bietet der Hersteller auf Wunsch Sonnenkollektoren auf demDach für die Brauchwassererwärmung und Heizungsunterstützung an.Mit dieser Maßnahme ist es möglich, dass die Wärmepumpe von Aprilbis September gar nicht erst eingeschaltet werden muss. KD Haus

Energiestandard: KfW-Effizienzhaus 70

herren, Hausherstellern und Architekten sind hier kaum Grenzengesetzt (von den Bauordnungen der Gemeinden einmal abgesehen).

Außen hui – innen auch

Die Beschaffenheit der Gebäudehülle spielt bei der energieeffizientenBauweise eine große Rolle. Längst hat es sich etabliert, ein Haus genSüden mit großen Fensterflächen auszustatten – so erwärmen pas-sive solare Gewinne die Wohnräume und die Heizung kann aus-geschaltet bleiben. Was im Winter und in den Übergangszeiten herz-lich willkommen ist, kann im Sommer zu unerträglichen Temperaturenführen. Daher ist auch an ein Verschattungssystem zu denken: Roll-läden (im selbstverständlich gedämmten Rollladenkasten) halten imSommer die Hitze draußen und im Winter die Wärme drin – dennobwohl Fenster heute dichter denn je sind, gehören sie noch immerzu den energetischen Schwachstellen eines Hauses. Zum Norden hinsollte sich ein Haus eher „zugeknöpft“ zeigen. Hier können Flur, Schlaf-zimmer und andere selten genutzte – und damit auch seltener be-heizte – Räume untergebracht werden.Die Hausform, die Energieverluste am stärksten minimiert, ist der klas-sische Kubus: vier Wände und ein Flachdach. Sicherlich nicht jeder-manns Geschmack, aber je weniger Erker, Winkel und Auskragungenein Haus hat, umso weniger Angriffsfläche für Kälte bietet es.

Wandaufbau

Was sich in einer Hauswand verbirgt, ist entscheidend für den Wär-medurchgangskoeffizienten, auch U-Wert genannt. Der Wert, an-gegeben in Kilowattstunde pro Quadratmeter und KelvinkWh/(m²K), verrät, wie viel Energie durch einen Quadratmeter Wandnach außen dringen kann. Je niedriger der Wert, umso besser.

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Häuser Energieeffizient bauen

Energiesparhäuser+ökologisch bauen66

Klassischer Baustil & Hightech-AusstattungDie „Jestenburger Sonnenhäuser“ in Niedersachsen produzieren mehr Energie,als sie selbst verbrauchen. Fünf schneeweiße Stadtvillen im klassischen Bau-hausstil mit hochwertiger Ausstattung führen vor, was modernes Leben ohneständige Energiezuführung mit stark reduziertem CO2-Ausstoß bedeutet. AlleHäuser sind nach Süden gerichtet, wodurch ein maximaler Tageslichteinfall si-chergestellt ist. Mit Hilfe von Photovoltaik-Anlagen auf den Flachdächern wirdmehr Strom produziert als Licht, Haushalt, Wärme und ein behagliches Woh-nen insgesamt verbrauchen. Die überschüssige Energie wird gegen eine Ver-gütung ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Heinz von Heiden

Energiestandard: Plus-Energie-Haus

Öko-SiedlungDas erste Objekt des Stadt-Umland-Projekts „ecoQuartier Paffenhofen“ istein klassisches Hanghaus mit abgestufter, terrassenförmiger Geometrie, diesich dem Gelände anpasst. Ein ökologisches Haus, was manchen Besucherüberraschen wird, denn Ökologie bedeutet nicht zwangsläufig, dass es im-mer nur rustikal und mit Holzfassade sein muss. Das Haus ist großflächig ver-putzt, in Teilbereichen werden Fassadenplatten verwendet. Eine „Twinli-gna“-Holzkonstruktion wird eingesetzt und mit Holzfaserdämmungdiffusionsoffen gehalten. Ökologisch geht’s bei der Haustechnik zu. Die Wär-meerzeugung im „ecoQuartier“ erfolgt in der Grundlast zentral über einBlockheizkraftwerk, das gleichzeitig Wärme und Strom liefert. Bei der Wär-meverteilung setzt Sonnleitner im Musterhaus auf eine keramische Wand-heizung, die nach dem Grundofen-Prinzip arbeitet, auf Laständerungenschnell reagiert und als Strahlungsheizung ein hohes Maß an Behaglichkeitgarantiert. Außerdem: Da im Wohngebiet getrennte Trink- und Wasser-kreisläufe vorgesehen sind, lässt sich gereinigtes Brauchwasser außerdemin den Kreislauf zurückführen. So können künftige Bewohner 50 ProzentTrinkwasser einsparen. Sonnleitner Holzbauwerke

Energiestandard: KfW- Effizienzhaus 55

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Zurück in die ZukunftAnlässlich seines 60-jährigen Firmenjubiläums legt Viebrockhaus sein ers-tes Musterhaus „V1“ wieder auf, natürlich angepasst an heutige Wohn-bedürfnisse und technische Möglichkeiten. Zur Zeit des ersten „V1“ warder Verzicht auf fossile Energieträger wie Öl und Gas noch eine ferne Zu-kunftsvision. Heute ist der Einsatz von erneuerbaren Energiequellen bei Vie-brockhaus eine Selbstverständlichkeit. Das gilt natürlich auch für das „V1“:Das Herzstück bildet die Hybrid-Air-Kompakt-Technik mit der hocheffi-zienten Wärmepumpe. Viebrockhaus

Energiestandard: KfW-Effizienzhaus-Standard 55

Energiesparhäuser+ökologisch bauen 67

Hausgebrauch nutzbar macht oder für eine Lüftungsanlage mit Wär-merückgewinnung ist abhängig vom Gebäude, dessen Bewohnern,dem finanziellen Budget und der eigenen Einstellung. Auf mehre-re Wärmeerzeuger zu setzen, die miteinander im Team arbeiten, istclever: Beispielsweise kann eine solarthermische Anlage auf demDach in den sonnenreichen Monaten ausreichend Wärme für war-mes Wasser und Heizung bereitstellen, im Winter dagegen über-nimmt ein Gas-Brennwert- oder eine Pelletkessel die Arbeit. So er-gibt sich ein günstiger und ressourcenschonender Energiemix.

Die richtige Finanzierung

Eine besonders energieeffiziente Bauweise kostet zunächst einmal mehrals der „konventionelle“ Hausbau, bei dem man lediglich die ge-setzlichen Mindeststandards erfüllt. In der Anschafftung sind Photo-voltaik-Anlagen, Hochleistungs-Dämmstoffe und gut isolierte Fens-ter teurer – das dafür nötige Eigenkapital geht fast allen Bauherrenschnell aus, und Fremdkapital muss herhalten, um den Hausbau zubegleichen. Damit Häuslebauer nicht vor den Mehrkosten zurück-schrecken, unterstützt sie der Staat mit Hilfe einer Reihe von Förder-programmen. Ein Großteil, oder zumindest die gesamten Mehrkos-ten der Energieeffizienz steigernden Maßnahmen, können mit Hilfeeines Darlehens der KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) finanziertwerden. Die Kredite haben vorteilhafte Konditionen in Anbetracht derniedirgen Zinsen und vorteilhaften Tilgungskonditionen. (erv) ■

Hochwärmegedämmte Fassaden von Passivhäusern können bei-spielsweise einen Wert von unter 0,15 kWh/(m²K) erreichen. Die Möglichkeiten Außenwände zusammen zu setzen, sind zahl-reich: Holzständerwände, massive Mauern oder Wände aus Lehmstellen den Kern dar – dieser wird gefüllt oder ergänzt mit unter-schiedlichen Dämmstoffen in Form von Platten beziehungsweise flexiblen Matten oder als Einblasprodukte beziehungsweise Schüt-tungen. Besonders umweltfreundlich, da recyclebar, sind Öko-Dämm-stoffe wie Hanf, Zellulose, Holzfaser oder Wolle. Etabliert sind auchmineralische Dämmstoffe aus Glas- oder Steinwolle. Wärme-dämmverbundsysteme (kurz WDVS) aus Polystyrol sind eine güns-tige und effiziente Alternative – Berichte über die Brennbarkeit die-ser Produkte schlugen zuletzt jedoch hohe Wellen.

Warm, wärmer, energieeffizient

Damit wir uns zuHause wohl fühlen, müssen Temperatur und Kli-ma der Innenräume stimmen. Zu hohe Luftfeuchtigkeit oder einzu hoher CO2-Gehalt verursachen Kopfschmerzen und Unwohl-sein. Moderne Haustechnik versorgt uns mit Wärme und frischerLuft. Überdies kann Strom mittels Photovoltaik-Modulen oder ei-ner KWK-Anlage selbst generiert werden. Das Energiekonzept fürs Eigenheim ist so individuell wie seine Be-wohner: Ob man sich für eine Erd-Wärmepumpe entscheidet, diemittels Sonden die im Erdboden gespeicherte Wärmeenergie für den

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Häuser Energieeffizient bauen

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Familienleben im modernen ÖkohausKlara und Wilfried Marquart (Name von der Redaktion geändert) bau-ten ein ebenso ökologisches wie energieeffizientes Eigenheim – das „De-sign 182“. Die sogenannte „Ökowand“ in Holz-Ständerbauweise mit öko-logischer Dämmung sorgen mit und dreifach verglasten Fensterflächen füreinwandfreien Hitze- und Kälteschutz. Beheizt wird das Haus von einerLuft-Wärmepumpe, welche die Fußbodenheizung speist. Der Kamin imWohnbereich dient der Gemütlichkeit. Seine angenehme Strahlungswärmeverbreitet er hauptsächlich an Winterabenden. In seine lodernden Flam-men kann man sowohl von der Küche, als auch vom Esstisch, sowie vonder Sofaecke aus gucken. Frammelsberger

Energiestandard: KfW-Effizienzhaus 70

Konsequent ökologischBei Rubner Haus können Kunden aus vier unterschiedlichen Wandsystemen wählen: neben der massiven Blockhauswand und der Riegelbau-weise hat der Hersteller auch das System „Casablanca“ im Programm, das gewissermaßen nach dem umgekehrten Aufbauprinzip funktioniert:Innen liegt massives Holz, die äußere Fassade lässt sich variantenreich gestalten und verkleiden. Das Wandsystem „Soligno“ ist die erste Wahlfür Holzpuristen: Weder Metall noch Leim halten die massiven Holzelemente zusammen und in Form, spezielle Verbindungstechniken sind es,die dem ökologischen Holzhausbau eine neue Perspektive eröffnen. Auf Basis dieser vier Wandsysteme bietet der Fertighausanbieter kompletteLösungen für den Traum vom eigenen Zuhause an. Die Wahl der Baumaterialien ist dabei konsequent ökologisch: Natürliche Materialien wieHolz, Kork, Holzweichfaserdämmung und Naturgips bilden die Grundlage für die nachhaltige Bauweise. Rubner

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Ein Aktivhaus erzeugt seine eigene Energie und davon mehrals es verbraucht. Bei dieser Gleichung bleibt allerdings derAufwand für den Aufbau des Gebäudes unberücksichtigt. Es

besteht zu 100 Prozent aus wieder verwertbaren Materialien undkann demnach vollständig in den ökologischen und/oder ökono-mischen Kreislauf zurückgeführt werden. Außerdem reagiert das Ge-bäude sensibel auf die individuellen Parameter seiner Nutzung, kom-muniziert mit seinen Energieerzeugern und deren Speicher (SmartGrid) und verfolgt das Ziel der energetischen Unabhängigkeit. Wassich nach Science-Fiction anhört, ist heute schon Realität. Im Rah-men des von der Bundesregierung geförderten Projektverbundes„Schaufenster LivingLab BWe mobil“ entstand bis Juli dieses Jah-res das ambitionierte Forschungsvorhaben am Stuttgarter Killesberg.Eigens dafür stellte die schwäbische Metropole ein Grundstück zurVerfügung, das seit dem Zweiten Weltkrieg brach lag. Bauherr istdie E-Lab Projektgesellschaft der gemeinnützigen Stuttgart Insti-tute of Sustainability Stiftung (SIS), die sich für Methoden und Tech-nologien des nachhaltigen Bauens einsetzt.

Prinzip der Schwesterlichkeit

Verantwortlich für das Entwurfskonzept sind der renommierte Ar-chitekt Werner Sobek und sein Team. „Neue Häuser sollen alte mit-versorgen können“, sagt Sobek über seine Vorstellung von ge-bauter Nachhaltigkeit. „Energie wird dadurch dort verbraucht, wosie erzeugt wird.“ Diesem Prinzip folgend versorgt der 85 Qua-dratmeter große Pavillonbau nicht nur zwei von der Daimler AG

gesponserte Elektrofahrzeuge, sondern auch das benachbarte Weißenhofmuseum, einst erbaut von Le Corbusier, mit Energie. Diekommt vom Dach, wo sich Photovoltaikmodule befinden. Ein zwölfKubikmeter großer Eistank im Garten dient als Pufferspeicher. Das15 Meter lange und sechs Meter breite Gebäude wird auf mitSchotter gefüllten Drahtkörben, Gabionen genannt, gegründet. Auf diese Weise hält sich der Baugrund weitgehend schadlos. Die Vorfertigung und das Zusammenbauen der Bauteile vor Ortübernimmt der Fertighaushersteller SchwörerHaus aus demschwäbischen Hohenstein. Dessen Mitarbeiter setzen einen Holz-ständerbau auf das rechteckige Grundstück, den sie im Anschlussmit einem witterungs- und UV-beständigen, weißen Textilfaser-gewebe bespannen. Zur Straßenseite öffnet sich das Gebäude übereine Vollverglasung, die bei Bedarf durch die beweglichen Terras-senmodule geschlossen werden kann. Dank der modularen gelangder Aufbau an einem Tag.

Das Ding mit dem Köpfchen

Das Haus der Zukunft denkt mit. Es kennt die Position des Elek-troautos, berechnet die Ankunft des Fahrers im Smart Home undwärmt den Raum entsprechend vor. Geparkt wird das Mobil im In-neren auf einer Drehscheibe. Abgase sind ja nicht zu befürchtenund dank der 180-Drehung fährt der Bewohner bequem vorwärtszum nächsten Ziel. Für die selbstlernende Gebäudesteuerung unddas Energiemanagement zeichnet sich das junge Stuttgarter Unternehmen alphaEOS verantwortlich. Deren System vernetzt alle

Energiesparhäuser+ökologisch bauen70 Alle Preise sind Zirka-Preise inklusive Mehrwertsteuer. Herstellerkontakte ab Seite 97.

Reportage Aktivhaus

Willkommen am KillesbergSeit diesem Sommer ist die berühmte Weißenhofsiedlung um ein Pionierprojekt reicher. Dort, wo einst die Größen moderner Architektur zukunftsweisende Wohngebäude platzierten, befindet sich nun mit dem „B10“ eines der ersten Aktivhäuser der Welt.

Im Bilde: Durch die Vakuum-Schiebeglas-Elemente präsentiert sich der Pavillon im bewohnten Zustand offen und einladend.

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technischen Geräte im Gebäude und lenkt die Energieströme vorausschauend. Dabei hat ein virtuelles Kraftwerk im Blick, wannes Sinn macht den Strom, den das Haus nicht benötigt, ins Netzeinzuspeisen oder Waschmaschine, Trockner und das Auto zu betreiben. Damit auch der Bewohner stets im Bilde ist, entwickel-ten die Stuttgarter eine App, die die bisherigen Bedienoberflächenersetzt und das Steuern der mit dem Haus vernetzten Geräte vonüberall und zu jeder Zeit möglich macht.

Wissenschaft & Technik

Bei dem Forschungsprojekt steht besonders Monitoring im Fokus.Über einen Zeitraum von zwei Jahren sammelt ein Projektteam desInstituts für Leichtbau und Entwerfen und Konstruieren (ILEK) der Universität Stuttgart Daten und wertet diese wissenschaftlichaus. Verschiedene Nutzungen und Nutzungsverhalten sollen wich-tige Erkenntnisse über die „Intelligenz“ des Gebäudesystems brin-gen, erhoffen sich die „Überwacher“. Im ersten Jahr haben Inte-ressenten im länglichen Komplex die Möglichkeit sich über das„B10“ zu informieren. Ein Jahr später dürfen zwei Studenten das Gebäude kostenfrei bewohnen. Was danach mit dem Proto-typ des Hauses der Zukunft geschieht, steht noch nicht fest – ent-weder Abbau oder andernorts Wiederaufbau. Sicher ist aber wiedie Zukunft nachhaltiger Architektur aussieht – gesehen im Bruck-mannweg 10 am Stuttgarter Killesberg. ■

Energiesparhäuser+ökologisch bauen 71

Wechselspiel: Die textile, weiße Außenhaut und die dunkle Holzterrasse setzen einen gelungen Kontrast. Im geschlossenen Zustand bleibt eineweiße Kiste zurück.

Puzzlespiel: Ein Kran platziert die beiden am Werk vorgefertigten Hauptelemente auf der Baustelle. Aus den beiden Modulen verwandelt sich ins B10.

Text: Philip Teleu; Fotos: Zooey Braun

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Häuser Energieeffizient bauen

Grundrisse und technische Daten ab Seite 96.72 Energiesparhäuser+ökologisch bauen

Effizient heizen mit FernwärmeDas Klima im Haus „Frankenalb“ wird wesentlich durch das vieleHolz bestimmt sowie durch die Fußbodenheizung, die im gesam-ten Gebäude verlegt ist. Der besondere Clou: Die Heizwärmekommt aus einer benachbarten Hackschnitzelanlage, an die ins-gesamt vier Haushalte angeschlossen sind. Die Hackschnitzel wer-den aus dem Holz des eigenen, nachhaltig bewirtschafteten Wal-des hergestellt, so dass die Eigentümer von Haus „Frankenalb“vollkommen autark und unabhängig von steigenden Energieprei-sen heizen können. Auch in puncto Baumaterial haben die Be-wohner von Haus „Frankenalb“ ganz auf Holz gesetzt, denn dieWände bestehen aus 20 Zentimeter dicken Balken aus skandina-vischer Kiefer. Die Wärmeschutzfenster und die Aufdachdämmungdes Hauses tragen ebenfalls zur Effizienz bei, was den Heizener-giebedarf gering hält bei. Dass die gefühlte Temperatur in Block-häusern etwa drei Grad über der tatsächlichen liegt, trägt eben-falls zur Energieersparnis bei.

Nachhaltig bauen mit ökologischen Baustoffen

Der geringe Energieverbrauch fängt bei den Massivholzhäusern desHerstellers von Haus „Frankenalb“ aber schon viel früher an, näm-lich beim Wachstum des Baumes. Auch der Transport des Bau-

stoffes, die Fertigwandproduktion in der Werkstatt und der Trans-port der Wandelemente zum Bauplatz benötigt deutlich wenigerEnergie, als dies bei anderen Baustoffen der Fall ist. Ganz zuschweigen von den Emissionen, die bei Herstellung und Transportvon Baustoffen ausgestoßen werden. Und noch eine Besonderheithat Holz: er ist klimafreundlich. Während der Wachstumsphasenehmen Bäume bekanntermaßen Kohlendioxyd auf und speichernes als Kohlenstoff. Dieser Speichervorgang hält auch noch an, wenndas Holz verbaut ist und wenn ausschließlich Holz aus nachhalti-ger, ökologischer Forstwirtschaft verbaut wird. Das gefiel den Bau-herren, die sich darüberhinaus hauptsächlich für natürliche Ma-terialien beim Ausbau entschieden, wie beispielsweise Bodenfliesenund Pflastersteine aus gebürstetem Kalksandstein.

Rustikal oder düster – nein danke!

Ein Holzhaus wollten die Eigentümer beide, bei den Details legtensie jedoch verschiedene Schwerpunkte: Er bestand auf ein durchund durch massives Holzhaus und sie wollte es hell und modern.Zum Glück entdeckte die Bauherrin zufällig ein neu gebautes Holz-haus, das mit Helligkeit und modernem Ambiente punktete. DerHolzhausspezialist konnte sämtliche Wünsche und Ideen der Bau-

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73Energiesparhäuser+ökologisch bauen

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herren technisch umsetzen und bot zudem eine kostensparendeRichtmeistermontage an, was der jungen Baufamilie sehr entge-gen kam. Der handwerklich versierte Hausherr baute mit Hilfe vonVater, Schwiegervater und den Schwägern sein Haus selbst auf –unter der strengen Regie eines erfahrenen Richtmeisters (Zim-mermann) der Hausfirma – und erledigte ebenfalls mit der Fami-lie auch den Innenausbau größtenteils selbst. Lediglich fürs Flie-senverlegen sowie für die Elektro- und Heizungsinstallationenengagierte er örtliche Fachbetriebe. Damit das Holz wunschgemäßschön hell bleibt, wurde es drinnen mit UV-Schutzanstrich be-handelt und erhielt einen hellen Außenanstrich, um Vergrauungvorzubeugen. Die großen Fensterflächen, besonders des zweige-schossigen Quergiebels, lassen reichlich natürliches Licht ins Haus.Zu den naturhellen Kiefernwänden kombinierten die Eigentümerweiß verputzte Trennwände (Ständerbau), die noch mehr Hellig-keit hereinbringen und das moderne Ambiente unterstreichen. Neben der gewünschten Optik und Atmosphäre legte das Ehepaarviel Wert auf einen praktisch funktionierenden Alltag: Die Garage

und Wohnhaus liegen beide unter einem gemeinsamen Satteldach,so dass man immer trockenen Fußes vom Auto zum Haus gelangt;eine Speisekammer schließt sich an die zum Wohn-Essbereich hinoffenen Küche unmittelbar an; im Kellergeschoss verschwindenTechnik- und Abstellräume. Die installierte Staubsaugeranlage er-leichtert die Hausarbeit auf allen Etagen. Die Dachgeschoss-schrägen sind bis zum Firstbalken offen, so dass der beeindru-ckende Dachstuhl sichtbar bleibt und den Räumen ihre ganzbesondere Atmosphäre verleiht. Im Erdgeschoss schmücken offeneHolzbalkendecken die Zimmer. Der L-förmige Wohnbereich im Erd-geschoss ist – wie heute bei den meisten Häuslebauern üblich –offen gehalten, das heißt: Küche, Esszimmer und Wohnzimmer gehen fließend ineinander über. Geschickt gesetzte Innenwändestrukturieren den Grundriss. Das Treppenhaus ist im Zentrum desHauses positioniert. Von dort geht es ins Büro, zum Gäste-WC, indie Küche und ins Wohnzimmer. Im Dachgeschoss befinden sichzwei Kinderzimmer sowie das großzügige Schlafzimmer und dasgeräumige Badezimmer. ■

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Häuser Energieeffizient bauen

Grundrisse und technische Daten ab Seite 96.74 Energiesparhäuser+ökologisch bauen

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Haus der Klänge„Außergewöhnlich“ beschreibt das Stommel-Musterhaus„Bambus“ wohl am besten: Senkrecht stehende Blockbohlenbilden das Grundgerüst des Massivholzhauses, das mit einereinzigartigen „Konzertsaal-Akustik“ begeistert. In Wuppertalab- und andernorts wieder neu aufgebaut, zeigt das Eigenheimmit seinen senkrechten und waagerechten Blockbohlen in Kom-bination mit Metallbauteilen, geschosshohen Glasflächen undprägnantem Bullaugen-Fenster die unverwechselbare Stommel-Haus-Optik. „Wir haben das Haus in der Wuppertaler Häu-serausstellung abgebaut und am Firmenstandort in Neunkir-chen-Seelscheid wieder neu aufgebaut“, berichtet FirmenchefFranz Stommel von der ungewöhnlichen Heimkehr an den ursprünglichen Ort seiner Herstellung. Ergebnis: Das Massiv-holzhaus erstrahlt frisch ausgestattet und aufwändig erneuertin neuem Glanz. Geblieben ist eine Wohlfühlatmosphäre, diezum Verweilen einlädt. Für das wohngesunde Raumklima desMassivholzhauses sorgen der Naturbaustoff sowie der mehr-schichtige, dampfdiffusionsoffene Wandaufbau. Dazu kommenbesondere Raumerlebnisse wie die außergewöhnliche Akustikin einem Haus, das für Freiheit, Großzügigkeit und Harmoniesteht. Im Zentrum der offene Koch-Ess-Wohn-Bereich, ein rund9 mal 9,50 Meter großer, spannend gegliederter Raum mit knappsieben Metern Höhe bis hinauf in den sichtbaren Dachfirst.

Die Größe des Raumes sowie die Holzoberflächen sorgen füreine angenehme Geräuschkulisse – und beim Musikhören oder Musizieren für herrliche Klangerlebnisse. „Dieses Massivholz-haus bietet Konzertsaal-Akustik“, schwärmt der Kölner Musi-ker und Chorleiter Hagen Fritsche. Für Geschäftsführer Stommel wird es dem Firmenmotto „Ein Haus wie ein Baum“und den hohen Ansprüchen des Massivholzhaus-Pioniers ab-solut gerecht. O-Ton: „Stommel-Haus baut unter ökologischenund wirtschaftlichen Gesichtspunkten architektonisch ansprechende, maßgeschneiderte Häuser, in denen sich die Be-wohner rundherum wohl fühlen.“ ■

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Energiesparhäuser+ökologisch bauen

Draußen zu Hause Winterfester Garten

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Das wird ja immer bunter!Und schon ist es wieder soweit: Die Sonne verschwindet früher hinter dem Horizont, die Blätter färben sich bunt und die Nächte werden kälter – der Herbstist da! Es wird Zeit, den Garten winterfest zu machen.

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Flexibel: Mit dem Hoch-Entaster „HTA85“ lassen sich Gehölze oder Bäume biszu fünf Meter Höhe bequem und sicherzurückschneiden. Dank seines geringenGewichts ist er ausgesprochen handlich.Preis: ab 590 Euro. Stihl/djd

Checkliste:Gartenarbeit im Herbst

Schneiden Sie Bäume, Sträucher undHecken zurück, Reisig wird am bestenals Frostschutz für Beete genutzt

Bäume und Sträucher jetzt pflanzenoder umsetzen und Lücken füllen

Obstbäume: Schützen Sie die Rindedurch Kalkanstrich oder Winterfleece

Wenn Sie Laub harken, graben Siees als natürlichen Mulch unter, legenSie es als Frostschutz auf Stauden-beete oder schichten es unter immergrünen Büschen auf; gegenVerwehung beschweren Sie es ambesten mit Reisig

Bereiten Sie jetzt Winterbeete vor

Graben Sie je nach Bepflanzung dieKübel ein, wickeln Sie sie in Noppen-folie oder stellen Sie sie zum Über-wintern in einen kühlen Innenraum

Düngen Sie im Herbst Rasen undBeete (auch die freien Beete!)

Ersetzen Sie Balkonpflanzen durchHerbstpflanzen (zum Beispiel Chrysanthemen, Alpenveilchen,Heide/Erika)

Blumenzwiebeln am besten jetztsetzen, frostempfindliche Knollen-pflanzen ausgraben und an kühlemOrt aufbewahren

Gemüsegarten: Pflanzen Sie Feld-salat, Rettich, Knoblauch und winter-harte Kohlsorten

Lagern Sie außerdem Gartenmöbelein oder decken Sie sie ab und ölenSie hochwertige Holzmöbel

Auch Gartengeräte vor dem Einla-gern säubern und gründlich einölen

Lagern Sie Pflanzenschutzmittelebenfalls frostfrei

Bei Frost sollten Sie den Rasen nicht betreten, um braune Stellen im Frühjahr zu vermeiden

Wasserbehälter und -leitungen sowie Gefäße sollten geleert sein.

Quelle: www.gartencenter.de

Obsternte ohne Höhenangst (links): Die vielseitig einsetzbare Alu-Stufen-stehleiter „XXL Garden & Home“ überzeugt laut Hersteller durch maximaleStandsicherheit, auch auf unbefestigtem Untergrund. Mit 4, 5 oder 6 Stufengibt es die Leiter ab 100 Euro. Hailo | 3 in 1 (rechts): Der Laubsauger„GW3050“ beseitigt selbst nasses Laub und schweren Abfall. Das Gerät kannzusätzlich häckseln. Schultergurt, Zweithandgriff sowie die variable Fangsack-Position machen das Arbeiten bequem. Preis: 140 Euro. Black+Decker

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Hecke will ausgedünnt werden, damit sie Ihnen nächstes Frühjahrwieder einen guten Sichtschutz bietet. Zieren außerdem Kübel-pflanzen und verschiedene Beete Ihren Garten? Oder haben Sie einen Nutzgarten? Wintergemüse, wie Wurzelpetersilie oder man-che Kohlsorten, kann auf den Beeten bleiben, die Sie vorsichts-halber mit einem Gartenvlies abdecken können. Oder noch besser:Benutzen Sie zum Abdecken das eingesammelte Laub. Die nichtwinterfesten Knollen sollten Sie ausgraben und im Keller gut ein-lagern. Das Gleiche gilt für Kübelpflanzen, die die Kälte im Außen-bereich nicht besonders vertragen. Schneiden Sie sie etwas zurückund dann ab ins Winterquartier an einen kühlen, dunklen Ort. Diewinterharten Kübelpflanzen bleiben draußen, wollen aber auchnicht frieren: Umwickeln Sie die Pflanzenkrone am besten mit Vlies und den Topf mit Noppenfolie.

Weg damit!

Rasenmäher, Heckenscheren, Gartenschlauch und alle anderen Gartengeräte werden ebenfalls in den Winterschlaf geschickt. Vergessen Sie die Möbel und Dekorationsgegenstände nicht. Ambesten alles noch einmal gründlich reinigen, so dass Sie es in dernächsten Freiluftsaison frisch und sauber aus dem Schuppen oderKeller holen können. Ein wichtiger Tipp zum Schluss: Leeren Sie alleSchläuche, Wasserleitungen und Gefäße im Außenbereich und dre-hen Sie sie ab, damit bei Frost nichts platzen kann. (gra) ■

Draußen zu Hause Garten winterfest machen

Mit großen Schritten kommt der Winter auf uns zu. FürGartenbesitzer heißt das, jetzt gibt es einiges zu tun.Schließlich soll die grüne Idylle im nächsten Frühling

wieder in voller Pracht erstrahlen. Nun gilt erst einmal: BunteBäume soweit das Auge reicht – die Natur bietet im Herbst einentollen Anblick, wenn sich die Blätter langsam strahlend rot undgelb färben. Weniger schön ist die mit dem Laub verbundene Arbeit. Praktisch ist hier ein Rasenmäher mit Mulchfunktion. Sokönnen Sie die abgefallenen Blätter einfach mitmähen. Gehwegeund Stellen, an denen Rutschgefahr droht, halten Sie am bestenmit einem Laubbläser frei. Denken Sie auch daran, Ihre Dachrinne regelmäßig zu säubern. Oder Sie schützen sie von vornherein miteinem Gitter-System vor Laubbefall.

Fit für das kommende Frühjahr

Für den Austrieb im nächsten Frühling brauchen Sträucher undBäume viel Kraft. Zeit für den Herbstschnitt: Abgestorbenes Holzund kranke Äste sollten entfernt und viele Gehölze zurück-geschnitten werden. So können die jungen Triebe besser wachsen.Äste sollten sehr nah am Stamm und am besten direkt über einemjungen Trieb abgeschnitten werden. Doch Vorsicht: Einige Früh-blüher, wie zum Beispiel Flieder, sollten Sie nicht im Herbst stutzen.Sehr junge Bäumchen und Sträucher dürfen nicht zu sehr getrimmtwerden, denn sie könnten zurückfrieren und absterben. Auch die

In zwei Schritten: Erst blasen die Laubbläser/-sauger „0791“ und „0795“aus der „Urban Series“ von Skil das Laub zu einem Haufen zusammen.Durch Drehen des Knopfes wird auf die Saugfunktion umgestellt. Preis:„0791“ für 60 Euro, „0795“ für 70 Euro. Bosch Power Tools/Skil

Häckseln liefert wertvolle Rohstoffe: Das kompostierte Häcksel-Materialenthält Nährstoffe, die dem Boden während der Sommerzeit entzogen wurden. So bekommt der Untergrund zurück, was die Pflanzen im Frühjahrwieder zum Gedeihen brauchen. Viking

Alle Preise sind Zirka-Preise inklusive Mehrwertsteuer. Herstellerkontakte ab Seite 97.

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Chemiefreie und effiziente Alternative: Unkraut lässt sich ganz einfach undumweltschonend mit Hilfe der Abflammtechnik, die mit Flüssiggas funk-tioniert, entfernen. Die Stahlflaschen mit je fünf Kilogramm Inhalt sind fastüberall erhältlich. Rheingas/akz

Mobile Orangerie: Unter dem mobilen Folienzelt „Florino“ finden emp-findliche, mediterrane Pflanzen einen Überwinterungsort. Die höhen-verstellbaren Pavillons eignen sich auch für ausgepflanzte Gewächse, wiezum Beispiel Palmen. Preis: ab 370 Euro. Rescue-Trade/djd

Ein Hotel der besonderen Art: In densechs Kammern finden viele unter-schiedliche Insekten Nist- und Über-winterungsstätten vor. Das modulareInsektenhotel „Dorado“ kann sogarnach persönlichen Vorlieben gestaltetwerden. Fünf der sechs Räume sindmit Naturmaterialien befüllt. Ein „Zim-merchen“ steht leer, das heißt, Sie kön-nen es individuell befüllen. Viel Spaßbeim Beobachten. Hecht International

Tipp für Hobbygärtner: Beim Pflanzenim Herbst und der ersten Nährstoff-versorgung sollten Sie die spezifischenBedürfnisse der Pflanzen berücksichti-gen. Für die, die einen neutralen pH-Wert im Boden bevorzugen, wie Zier-sträucher, Bäume, Hecken, Buchs undKoniferen, verwenden Sie am bestendie „Cuxin DCM Aktiv-Erde für Zier-sträucher“. Für Pflanzen mit einer Vor-liebe für saure Böden wie zum BeispielRhododendren, Azaleen, Kamelien undandere Moorbeetpflanzen gibt es spe-zielle Pflanzenerden. DCM/djd

Stabil: In einem Wama-Anlehngewächshaus sind Ihre Kübelpflanzen vorFrost geschützt. Die zweigeteilte Tür lässt viel Frischluft ein, während Zug-luft und Schädlinge draußen bleiben. Das Gewächshaus kann an einer vorhandenen Mauer errichtet werden. Wama

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Wohnen im WipfelFast jedes Kind – und auch so mancher Erwachsener – wünscht sich ein Baumhaus.„Natur-Hochhäuser“ gibt es in zahlreichen Formen. Längst entwerfen Architekten kunstvolle, kleine Häuser in Eichen, Buchen und anderen Bäumen.

Draußen zu Hause Baumhäuser

LesetippMehr als 30 moderne Baumhausprojekte in Europa und Übersee sind in diesem Buch vereint, ergänzt durcheinen Rückblick auf die Baumhausgeschichte und kulturelle Eigenheiten. Inspirierend! Andreas Wenning,Baumhäuser – Neue Architektur in den Bäumen, 288 Seiten, 58 Euro. DOM Publishers

Baum-Hotel: In den Baumwip-feln lässt sich unabhängig vomAlter wunderbar entspannen.Wohnen im Baumhaus-Hotel:Eine Unterkunft der ganz be-sonderen Art in Meisters HotelIrma in Meran können Sie sichauf www.hotel-irma.comanschauen. Bild: tdx/baum-haus-paradies.com

Kubus aus Kupfer: Inklusive Bad präsentiert sichdieses mit rötlichen Kupfertafeln verkleidete Wo-chenend- und Gästedomizil am Zernsee bei Pots-dam, geplant vom Baumhaus-Architekten undAutor Andreas Wenning. Wichtig ist ihm derschonende Umgang mit der Natur. Innen ist derKubus mit einer geölten Eichenholzverschalungausgekleidet. Auf der per Treppe erreichbarenTerrasse in vier und im Baumhaus in fünf MeternHöhe, das auf einem Stahltragwerk ruht, ist Kom-fort pur angesagt: Der Clou des Innenraums mitBett, Sofa, Schreibtisch, Kleiderschrank, Minibarund Dachfenster – für den Blick in die Baum-kronen – ist das Bad mit Dusche, WC und Wasch-becken. Frischwasser und Strom kommen ver-steckt in einer Stütze zu den Besitzern. (aus:Baumhäuser, siehe Lesetipp)

Das Ei des Kolumbus: Die gerundete Form erin-nert an ein längs aufgeschnittenes Ei, nicht zuletzt durch die mit cremeweißem Acrylglas beschichteten Giebelflächen und elliptisch geformten Fensterflächen. Durch heimisches Eichenholz wirken Terrasse und Unterseite desHauses hingegen eher robust. Das Dach ist mitZinkblech eingedeckt, ein besonderes Detail istdie gerundete Glasfläche auf der vorderen Fassade. (aus: Baumhäuser, siehe Lesetipp)

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Draußen zu Hause Holz machen

Hacken, sägen, sammeln, heizenWer sein Brennholz selbst herstellt, spart Geld und betätigt sich körperlich – ein schöner Ausgleich zum grauen Büroalltag. Doch bevor es im eigenen Kaminofen knistert, dauert es eine Weile, denn in einem Scheit Holz steckt eine Menge Arbeit.

Die kostengünstigste Lösung um an Brennholz zu kommen,ist es, selbst zu sammeln. Melden Sie sich hierzu beim ört-lichen Forstamt, wo sie ein Gebiet mit kürzlich ein-

geschlagenem Holz zugewiesen bekommen. Dessen Reste dürfenSie einsammeln. Ein Raummeter beläuft sich auf zirka 25 Euro. Allerdings muss dieses Holz noch zirka ein Jahr an einem gut belüfteten Ort lagern, um zu trocknen. Zirka 15 bis 20 ProzentFeuchtigkeit sind optimal. Wer feuchtes Holz verfeuert, schädigtden Kaminofen und erzielt nur wenig Leistung. Um den Feuchtig-keitsgrad zu bestimmen, kann dies durch einen einfachen Test herausfinden. Qualmt das Holz beim Anfeuern stark und will nichtrichtig brennen, ist es noch zu feucht. Doch Vorsicht: Wer Holz ohne Genehmigung sammelt oder gar ein-schlägt, macht sich strafbar. Außerdem zerstören Sie unter Um-ständen unwissentlich den Lebensraum geschützter Tiere.

Sägen mit Motor von der Pike auf

Wer sein Holz selbst schlagen will, kann einen Motorsägen-Kursmachen und in dafür ausgewiesenen Bereichen arbeiten. Im Win-ter besitzen Bäume besonders wenig Feuchtigkeit, weswegen sichdiese Jahreszeit besonders für die Waldarbeit eignet. Wählen Sieeine gute Mischung verschiedener Holzarten, um die besten Eigenschaften wie den hohen Wirkungsgrad von Hartholz (Birke,Buch) und die geringe Hitzeentwicklung von Weichholz (Fichte, Kie-fer) auszunutzen. Baumstämme dürfen von Laien grundsätzlichnicht gefällt werden, es sei denn Sie besitzen einen eigenen Wald.

Die Axt im Hof

Bevor Sie sich an den Stamm wagen, sollten Sie ihn nach Mög-lichkeit von allen kleineren Ästen befreien. Sie stehen beim Sägenund Hacken nur im Weg. Legen Sie den Stamm dafür auf den Bo-den und befreien Sie ihn mit einer kleinen Axt vom Grün. AchtenSie darauf, die Beine auf die jeweils andere Seite des Stammes zustellen, damit Sie nicht Ihr Bein oder den Fuß treffen, wenn Sie ab-rutschen. Danach ist der Stamm frei, um ihn weiter zu verarbeiten.Bügelsägen eignen sich, um Baumstämme mittlerer Dicke zu zer-sägen. Auf einem Sägebock lassen sich Stamm oder auch Äste amsichersten und komfortabelsten bearbeiten. Halten Sie denStamm mit einer Hand fest und setzen Sie die Säge mit der ande-ren Hand an. So kann nichts verrutschen. Lassen Sie die Säge locker ohne Druck über das Holz gleiten. Diese verkeilt, wenn Siezu stark an der Säge schieben. Das kostet Kraft und sorgt dafür,dass Sie nach fünf Minuten aufgeben wollen. Nicht ganz soschweißtreibend gestaltet sich die Arbeit mit einer Motorsäge.Husqvarna und Stihl bieten kleinere Modelle – auch mit Akku – da-für an. Haben Sie den Stamm in 33 Zentimeter (Normmaß) lange

Auf dem Holzweg: Wer sich beim örtlichen Forstamt meldet, kann sein eigenes Brennholz sammeln. Auch das Aufarbeiten von Baumstämmen istmöglich, wenn man einen Schein für einen bestandenen Motorsägen-Kursvorlegen kann. Bayerisches Staatsforsten

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83Energiesparhäuser+ökologisch bauen

Teile zerlegt, können Sie diese – fallsnötig – noch mit einer kleinenSpaltaxt oder einem sogenanntenSpalter zerteilen. Letzterer eignetsich nur für sehr große Mengen,denn er kostet ab 200 Euro. Wer sichder Sache sportlich nähert, muss dieAbschnitte auf einen Hackstock(kniehoher Holzklotz) stellen, der üblicherweise aus einem stabilengroßen Holzstamm besteht. Er sollteabsolut sicher und ebenmäßig ste-hen. Aus einem Teil des Stammeseinzelne Holzscheite zu gewinnen,erfordert viel Geschick und nochmehr Vorsicht. Lassen Sie sich dabeinicht ablenken und sorgen Sie dafür,dass niemand in nächster Nähesteht. Vor allem, weil die ersten Versuche meist noch nicht die rich-tige Wucht haben. Man rutscht ab oder schleudert das Holz von derArbeitsfläche. Die Axt sollte auch auf keinen Fall zu schwer sein, sonstgerät sie schnell außer Kontrolle. Darüber hinaus ermüden die Mus-

keln früher. Stellen Sie sich breitbei-nig zum Hackstock, fassen Sie die Axtmit beiden Hände am unteren Drittelund schlagen Sie zu wie bei „Hauden Lukas“ auf dem Rummelplatz.Mit ein bisschen Übung und nach einem gewaltigen Muskelkater dürfteIhnen aber die erste Ladung Holz fürden Kaminofen sicher sein.

Mit Vorsicht genießen!

„Unerlässlich ist die persönlicheSchutzausrüstung, wie zum BeispielHelm mit Gehörschutz, Gesichts-schutz und Schutzbrille, -hand-schuhe und Sicherheitsstiefel. Unddenken Sie daran, einen Erste-Hilfe-Kasten griffbereit dabei zu haben“,

erinnert Magnus Anderson, Produktspezialist für Motorsägen beiHusqvarna. Zudem sollten Sie jemandem Bescheid geben, wo genau Sie in den Wald gehen. Am besten ist es ohnehin mit Freun-den gemeinsam am Holz zu werkeln. (mey) ■

Mengenangaben BrennholzÜblicherweise wird Brennholz zum Beispiel aus Buchenholz in 33 Zenti-meter langen Holzscheiten als Raummeter (Ster) verkauft. Die Holzscheiteliegen dabei lose (Schüttraummeter) aufeinander in einem ein Kubik-meter großen Metallkorb. Sind die Scheite ordentlich gestapelt, bezeich-net man den Inhalt als Festmeter.

Wichtigster Begleiter: „Motorein-heit, Führungsschiene und Säge-kette müssen perfekt zusammen-passen", erklärt Mario Wistuba,Forstwirtschaftsmeister bei Stihl.Nur wenn die Maschine einwand-frei laufe, könne der Anwender dieKraft des Motors auch verlustfreians Holz bringen. Bei der An-triebsart kann er zwischen einemkraftvollen Benzin-Modell für dieArbeit mit starken Baumstäm-

men oder einem handlichen Akku-Modell zum Entasten oderAufarbeiten im Schwachholz wählen. Speziellen Sägekettenmit Hartmetallschneiden kann auch verschmutztes Holz oderder versehentliche Kontakt mit dem Erdboden nichts anha-ben. Sie verlieren dabei kaum an Schärfe. Stihl

Webtipp / Kursangebot• Auf der Website von Husqvarna finden Sie unter der Rubrik Beratung im zweiteiligen Online-Handbuch „Arbeiten mit der Motorsäge“ wertvolle Technik-Tipps und Sicherheitshinweise. www.husqvarna.com/de

• Motorsägenkurse für Brennholzselbsterwerber gibt es viele mit unterschiedlichen Inhalten. Um einen einheitlichen Standard zu gewährleisten, vergibtdie KfW Zertifikate. Grundkurse und einfache Kurse dauern zirka fünf bis sechs Stunden mit insgesamt höchstens 18 Teilnehmern. Wer lernen will, wie man mittelstarkes bis starkes Holz fällt, sollte mindestens 20 bis 24 Stunden Zeit mitbringen. Einen zertifizierten Kursanbieter finden Sie auf www.kwf.motorsaegenkurs.de > der-kurs in der Rubrik Instruktoren.

Ergonomische Axt: Eine Spaltaxt sollte optimal in der Hand liegen. Bei die-sem Modell „S2800“ ist ein Hammer integriert, damit sich bei dicken Stämm-abschnitten Keile ins Holz treiben lassen. Preis: ab 80 Euro. Husqvarna

Klein aber fein: Gerade einmal 1,5 Kilogramm wiegt die kleine Spaltaxt„X17“. Sie eignet sich für Brennholz und mittelstarke Baustämme. Die grö-ßere Version „X27“ ist etwas schwerer. Preis: ab 55 Euro. Fiskars

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Reportage Energetisch saniert

Passive Wärmegewinne: Die Südseite des Hauses öffnet sich im Erd- und Obergeschoss durchdoppelflügelige Balkontüren zum Garten hin – die Aussicht genießen die Bewohner täglich.

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Mausgrau, ungemütlich und abgewohnt war das Reihen-haus im Münchner Stadteil Fürstenried, als Beate, Frankund Simon Limbacher es zum ersten Mal betraten. Ein

kleinteiliger Grundriss, dunkle Räume und schlechte Dämmwertemachten die Immobilie für viele unattraktiv, doch die Bausachver-ständige Beate Limbacher erkannte, dass sich aus dem 1961 er-bauten Bestandsgebäude ein Schmuckstück machen lässt: „AlsArchitektin wusste ich sofort, dass das Haus Potential hat“. IhreBegeisterung konnte Ehemann Frank anfänglich kaum nachvoll-ziehen: „Alles sah furchtbar altbacken aus“, erinnert sich der 48-Jährige: „Gelbe Fliesen, hässliche Linoleum-Böden und marodeFenster machten wenig Lust zum Einziehen“.

Vollständig entkernt

Auch der Bauherrin war klar, dass die Modernisierung kein Pap-penstiel wird – nach dem Kauf des Hauses, das für Münchner Ver-hältnisse ein Schnäppchen war, ging es an die Sanierung. Das Ge-bäude war in energetischer Hinsicht seit dem Baujahr unverändert:

Fassade, Kellerdecke und Dach mussten gedämmt, und die ein-fach verglasten Holzfenster ausgetauscht werden. Geheizt wurdebis 2007 mit Fernwärme – mit einer hohen Vorlauftemperatur von90 Grad Celsius durchströmte das Heizungswasser konventionelleHeizkörper. Der Energieaufwand dafür war hoch – ebenso wie dieWärmeverluste. „Ich wollte zeigen, dass man auch in einem Alt-bau energieeffizient wohnen kann – mein Ziel war es, das Rei-henhaus so zu sanieren, dass es den Passivhausstandard erreicht.“Das schaffte die Architektin mit einer hochwärmegedämmten Ge-bäudehülle und moderner Haustechnik.

Energetischer Quantensprung

Im Keller zog eine Wärmepumpe ein, die warmes Wasser für einen200 Liter fassenden Wärmespeicher bereitstellt und an eine Lüf-tungsanlage gekoppelt ist. So können in den kalten Wintermona-ten, wenn nicht genügen passive Energie im Haus vorhanden ist,die Wohnräume nachgeheizt werden. Den Strom für die Wärme-pumpe generiert eine 1,6 Kilowattpeak-Photovoltaik-Anlage

Vom Problem- zum PassivhausEine dreiköpfige Architektenfamilie, ein Reihenhaus am Münchner Stadtgürtel und das Ziel, in einem Passivhauszu leben – diese Zutaten ließen eine Altbausanierung geschehen, die sich sehen lassen kann. Beate Limbacherverwirklichte ihren Traum und lebt heute mit Ehemann und Sohn in einem energieeffizienten Eigenheim.

Links: Die Nordfassade ließ Familie Limbacher mit einem Wärmedämmverbundsystem gegen Wärmeverluste schützen. | Rechts: Die neue Dachgaubeavancierte schnell zum Lieblingsplatz der Familie – hier scheint die Sonne am längsten.

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Lüftungsgerätes im Keller wechseln Limbachers zirka alle drei Monate, den Feinfilter alle sechs Monate – so ist sicherge-stellt, dass die Innenräume des Passivhauses stets mit frischer und sauberer Luft versorgt sind.Über ihr neues energieeffizientes Zuhause freut sich die 43-jährigeArchitektin: „Die PV-Anlage erwirtschaftet genügend Energie, umdie Heizung ganzjährig zu betreiben. Lediglich für den Strom, denwir im Haushalt verbrauchen, muss ich Energie vom Versorger hin-zukaufen“. Nur rund 2.000 Kilowattstunden (kWh) Haushalts-strom jährlich bezieht sie für den Betrieb von Fernseher, Backofen,Schreibtischlampe und Co. aus dem öffentlichen Stromnetz.

Solare Gewinne

Die komplette Südseite des Hauses ließen Limbachers mit groß-formatigen Passivhausfenstern ausstatten. Die dreifach verglastenLärchenvollholzfenster haben einen Wärmedurchgangskoeffizien-ten von 0,8 Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m²K). Die Nord-seite der Fassade bestückte die Bauherrenfamilie mit einem 30Zentimeter starken Wärmedämmverbundsystem. Komplett erneu-ert wurde das Dachgeschoss: Der ehemals unbewohnte Dachbo-den mauserte sich zu einem weiteren Wohngeschoss und öffnetsich heute durch eine großformatige Dachgaube nach Süden. Dieso entstandene Dachterrasse lädt nicht nur in den Sommermona-ten ein – gerade im Winter lockt das dahinter gelegene Studio

Links: Das einst kleinteilige Untergeschoss wirkt heute durch den offenen Grundriss hell und geräumig. | Rechts: Das ausgebaute Dachgeschoss wird imWinter, wenn die Sonne tiefer steht, zum Wohnzimmer. Auf dieser Etage befindet sich auch das Schlafzimmer des Ehepaares Limbacher.

Reportage Energetisch saniert

mit einer Modulfläche von 14,5 Quadratmetern. Die mono-kristallinen Zellen sind auf der nach Süden ausgerichteten Dach-fläche mit einer Neigung von 20 Grad installiert. Von Heizkörpernverabschiedete sich die Familie, auch eine Flächenheizung ist nichtnötig. Durch die Lüftungsschlitze der zentralen Wohnraumlüftungmit Wärmerückgewinnung strömt erwärmte Frischluft, die für ein angenehmes Wohnklima sorgt. Die Grobstaubfilter des

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Energiesparhäuser+ökologisch bauen 87

Beate, Frank und Simon an, denn hier kann die Familie auch in derdunklen Jahreszeit eine große Portion Tageslicht erbeuten. Dass es soweit kommen konnte, war alles andere als selbstver-ständlich – der Dachausbau und die Dachöffnung bescherte derMünchnerin viele Diskussionen mit dem örtlichen Bauamt. Dennbis zu dieser Modernisierung in Fürstenried durfte man dort bei einem 20 Grad geneigten Dach keine Gauben realisieren. Nachvielen Briefen und Gesprächen konnte die Bauexperten jedoch die geplante Dachgestaltung durchsetzen. „Mittlerweile hat die Gaube in der Siedlung auch schon einige Nachahmer gefun-den“, schmunzelt die Saniererin.

Innere Werte

Nicht nur äußerlich, auch im Inneren des Altbaus hat sich vielgetan: Die kleinen Räume im Erdgeschoss verschmolzen zu einemgroßen Refugium, wo sich die Familie in der neuen Wohn-/Esskü-che täglich tummelt. Auch im Obergeschoss verabschiedeten sichLimbachers von einigen Wänden – davon zeugt beispielsweise dasoffene Treppenhaus. Auf dieser Etage ist das Büro der Architektinund des selbstständigen Webdesigners untergebracht, und auchder zwölfjährige Simon hat hier sein Reich inklusive eigenem Ba-dezimmer. Im neu entstandenen Dachgeschoss ist das Schlaf- undBadezimmer der Eltern untergebracht. Das daran angrenzendeStudio fungiert als zweites Wohnzimmer und ist nur durch opake

Objektdaten im ÜberblickArchitektur: Beate Wolf, www.limbacher-architekten.de | Gebäudetyp: Reihenmittelhaus | Energiestandard: Passivhaus | Fertigstellung: 2008 | Bauweise:Massiv | Wohnfläche vorher: 92, nachher: 130 m² | Fußböden: OG & DG massive Lärchenholzdielen (geölt); EG Stäbchenparkett aus Eichenholz von Bem-bé (geölt) | Dach: asymmetrisches Satteldach, nach Süden 20 Grad geneigt, nach Norden 60 Grad geneigt | Fenster: Passivhausfenster von Sigg, dreifach-verglast, Uw-Wert: 0,8 W/(m2K) | Heizung, Warmwasser: Kompaktgerät „Aerosmart M“ von Drexel & Weiß mit Wärmerückgewinnung und Kleinstwärme-pumpe mit 1,8 kW | Photovoltaik-Anlage: 20 „CIS Solarmodule 80 W“ mit einer Leistung von 1,6 kWp von Würth Solar | Fassadendämmung: WDVS „NeoWall“mit WLG 032, 30 cm, von Hasit „NeoPor“, U-Wert der Außenwand: 0,1 W/(m²K) | Jährlicher Heizwärmebedarf: 14 kWh/m² | Jahresprimärenergiebedarf:59 kWh/(m²·a) (vor der Sanierung: 185 kWh/(m²a) | Endenergiebedarf: 25,4 kWh/(m²·a) | Baukosten (ohne Planungskosten): 210.000 Euro

VORRAUM

UG EG OG DG

TECHNIK

KELLER

TERRASSE

KOCHEN

WOHNEN /ESSEN

DIELEBAD

KIND

FLUR

ARBEITENDACHTERRASSE

STUDIO

BAD

SCHLAFEN

WF

Text: Inga Ervig; Fotos: Udo Geissler

Glastüren vom Elterntrakt abgetrennt. So strömt zu jeder Tageszeitviel Licht in das Schlafgemach. Um beim Bau zu sparen, erbrachten die Bauherren viele Arbeitenin Eigenleistung: Die Massivholzdielen aus Lärchenholz im Ober-und Dachgeschoss verlegten Beate und Frank Limbacher selbst;die Wände strichen sie mit wohngesunder Kaseinfarbe und sämt-liche Innentüren montierten sie eigenhändig. Die reinen Umbau-kosten betrugen zum Schluss 190.000 Euro. Nach und nach rich-teten die frisch gebackenen Fürstenrieder auch den Garten her – hier lädt heute eine Terrasse zum Grillen, Frühstücken undSonnen ein. Was will man mehr? ■

Rechts: Der regelmäßige Austausch der Luftfilter sorgt für ein gutes Raum-klima. Das Lüftungsgerät versorgt die Räume stets mit genügend Sauerstoff.

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Ratgeber Finanzierung

Nachhaltig orientierte BankenDie GLS BankDie 1974 gegründete GLS Gemein-schaftsbank eG ist deutschlandweit dieerste Bank, die nach ethisch-ökologischenGrundsätzen arbeitet. Die GLS Bank finanziert nur wirtschaftlich, sozial undökologisch sinnvolle Projekte. Durch dieÜbernahme der IntegraBank 2008 verstärkt sie ihr Engagement auch imchristlich-sozialen Bereich. www.gls.de

Ethik BankDie EthikBank wurde 2002 als eineZweigniederlassung der Volksbank Eisenberg gegründet. Die in Deutschlandund Österreich tätige Direktbank inves-tiert ihre Kundengelder nur in sorgfältigausgewählte Unternehmen und Länder.Investitionen in Kinderarbeit, Atomkraft-werke oder Militärwaffen werden kate-gorisch ausgeschlossen. www.ethik-bank.de

Triodos BankDie niederländische Direktbank TriodosBank wurde 1980 gegründet. Seit Ende2009 ist sie auch durch eine Niederlas-sung in Frankfurt am Main vertreten. Mitihren Einlagen der Kunden finanziert dieTriodos Bank ausschließlich Unternehmen,Institutionen und Projekte, die zum Wohlder Menschen und der Umwelt beitragenund einen sozialen oder kulturellenMehrwert schaffen. www.triodos.de

UmweltbankDie UmweltBank AG ist eine Direkt- undBeraterbank mit Sitz in Nürnberg, die sichauf den Bereich der ethisch-ökologi-schen Geldanlage spezialisiert ist. Idee undKonzept der UmweltBank wurden 1994von Horst P. Popp entwickelt, welcher nochheute als Vorstandsvorsitzender aktivist. Seit 1995 ist die Umweltbank an derBörse gelistet. www.umweltbank.de

Evangelische Kreditgenossenschaft eGDie EKK hat ihre Bilanzsumme 2011 um2,8 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro gesteigert. Aktuell betreut sie mehr als16.000 institutionelle Kunden (Stiftungen,soziale Einrichtungen etc.) und 53.000 Privatkunden. Die Bank hat ihren Haupt-sitz in Kassel und verfügt über zwölf Filialen, die sich jeweils am Sitz bzw. inder Nähe des Sitzes einer landeskirchli-chen Leitung befinden. In jeder EKK-Filiale wurden Mitarbeiter zum Fachbe-rater für nachhaltiges Investment aus-gebildet. www.ekk.de

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Grünes GeldNachhaltige Geldanlagen verbessern die Welt – leider machen sich Bauherren und Renovierer hierzulande noch zu wenig Gedanken darüber, welche Auswirkungen ihre Investments und Kredite haben. Ein kurzer Überblick zum grünen Geldanlegen.

Ein Blick ins Kaufhausregal genügt – Label wie „Bio“ oder „Fairtrade“ signalisieren, dass ein Produkt ökologisch oderohne negative soziale Auswirkungen hergestellt ist. Während

wir bei der Wahl von Lebensmitteln immer kritischer werden, den-ken noch relativ wenige Menschen über gesellschaftlich korrekteund umweltfreundliche Finanzanlagen nach. Möglicherweise liegt das daran, dass vielen Menschen Bankenwie eine „Blackbox“ vorkommen, in denen irgendetwas mit ihrem Geld passiert, was sie nicht nachvollziehen können. Genauhier setzt die Initiative „Geld mit Sinn“ an. Der 2010 von HeidiGeisler gegründete Verein setzt sich für nachhaltige Finanzie-rungsmodelle ein und vermittelt Wissen über Öko-Kredite. Die in Deutschland bislang einzige Initiative für ethisch-ökologischeFinanzbildung hat hierzulande viel zu tun, denn in der Bundes-republik wird nicht einmal ein Prozent des gesamten Anlage-vermögens nach ökologischen und sozialen Kriterien investiert –das ist deutlich weniger als in jedem anderen EU-Land.

Was steckt dahinter?

Grüne Geldanlagen wollen die negativen Auswirkungen des Wirt-schaftens, zum Beispiel in Form von Kinderarbeit, der Verbreitungvon Rüstungsgütern, der Korruption oder der Ausbeutung derUmwelt vermeiden und positive Aspekte des Wirtschaftens, wiemenschliche Arbeitsbedingungen, ein verbindliches Umwelt-management, schonende Produktionsprozesse, klimaneutraleProdukte und Ressourcen fördern.Nach diesem Prinzip können Anleger und Anlegerinnen auch bestimmte Branchen ausschließen – oder fördern. Zu den belieb-testen Branchen nachhaltiger Anleger zählen erneuerbare Energien,soziale Einrichtungen wie Kinderhorte und Schulen, biologischeLandwirtschaft und Umwelttechnologien.

Was zählt: Rendite, Laufzeit, Sicherheit

In der Regel achten Anleger bei einer Geldanlage auf drei Aspekte:Welche Rendite bringt sie? Welche Laufzeit hat sie und wie hochist das Risiko der Anlage, sprich: Wie sicher ist mein Geld? Wer in eine nachhaltige Geldanlage investiert, möchte außerdemwissen, wie sich diese auf den Menschen, die Umwelt und unsere Ressourcen auswirkt. Zur Rendite: Im Februar 2012 veröffentlichten Forscher der US-Eliteuniversität Harvard eine Studie, für die sie 180 internationaleAktiengesellschaften untersucht hatten. Das Ergebnis: Eine Orientierung an Nachhaltigkeitskriterien zahlt sich beim Inves-tieren auf lange Sicht aus: Die nachhaltigen Firmen schnitten bis 2010 um 2,3 Prozent besser ab als ihre weniger langfristig aus-gerichteten Pendants.

Zur Sicherheit: Es wäre gelogen, wenn man behaupten würde, dassnachhaltige Geldanlagen sicherer sind als herkömmliche. Ver-braucher sollten darauf achten, dass Technikfonds, in denen bei-spielsweise Unternehmen mit Umwelttechnik enthalten sind, ofthöhere Schwankungen aufweisen als Mischfonds, da sie häufig inkleinere Unternehmen und junge Technologien investieren. Grundsätzlich besteht bei Fonds, die in eine einzige Branche investieren, ein „Klumpenrisiko:“ Wenn diese Branche in eine Krisegerät, kann dieser Kursverlust nicht durch Kursanstiege in anderenBranchen ausgeglichen werden. Zudem legen streng nachhaltigeFonds oft in kleine und mittelgroße Unternehmen an, weil dieseNachhaltigkeit konsequenter umsetzen als Großunternehmen. Die„Small and Mid Caps“ sind jedoch von Krisen besonders betrof-fen und erleiden stärkere Kursschwankungen als Großkonzerne. In guten Zeiten wachsen sie aber auch überdurchschnittlich. Für welche Geldanlage oder für welchen Kredit sich Bauherren undModernisierer auch entscheiden: Vergleichen hat auch bei grünenInvestments oberstes Gebot. Eine Übersicht nachhaltig orientier-ter Banken (siehe Kasten) hilft, den richtigen Partner zu finden.Denn eines ist sicher: Je stärker die Nachfrage ökologisch und so-zial verträglicher Anlage- und Finanzierungsformen ist, umso „grü-ner“ und „fairer“ werden Banken in Zukunft handeln. (erv) ■

WebtippHilft zur Wahl der richtigen Geldanlage: Anleger und Fachleute aus demNetzwerk von Geld mit Sinn e. V. entwickelten die „10 Fragen der Geld-anlage“. Sie reichen von praktischen bis zu ethisch-ökologischen Frage-stellungen in der Geldanlage und sind auf alle Produktgruppen anwendbar.www.geldmitsinn.de > 10 Fragen, die Sie sich vor der Geld-anlage stellen sollten

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Energiesparhäuser+ökologisch bauen90 Herstellerkontakte ab Seite 97.

Ratgeber Checkliste

Energiesparend bauenDie Energieeinsparverordnung 2014 (EnEV) stellt hohe Anforderungen an Neubauten – vor allem energieeffizient sollen sie sein, also so wenig Energie wie möglich verbrauchen. Doch worauf ist beim energiesparenden Bauen zu achten? An welchen Stellschrauben können Bauherren drehen, umeinen möglichst hohen energetischen Standard zu erreichen? Eine Checkliste hilft bei der Planung.

2. Nutzung der SonnenenergieAusrichtung der Fensterflächen • Hauptsächlich nach Süden (aber nicht mehr als 50 Prozent der Wandfläche,

da sonst die Gefahr einer Überhitzung im Sommer besteht)• Nach Osten und Westen, entsprechend der notwendigen Belichtung• Nach Norden so wenig wie möglich

Bauweise des Daches• Erfüllt das von Ihnen geplante Haus im Bauteil Dach den U-Wert (siehe Punkt 1)

gemäß Referenzhaus nach EnEV 2014?

3. Energiesparniveau• Energieeinsparverordnung 2014

• KfW-Energieeffizienzhaus 70

• KfW-Energieeffizienzhaus 55

• KfW-Energieeffizienzhaus 40

• Passivhausstandard

• Energie-Plus-Haus

erfüllt nicht erfüllt

erfüllt nicht erfüllt

erfüllt nicht erfüllt

1. Wärmedämmung der Bauteile (U-Wert)Die erforderliche Wärmedämmung der Bauteile hängt erheblich von der Art der Wärmeerzeugungund dem Lüftungskonzept des Gebäudes ab. Zur Orientierung sind nachfolgend die U-Werte desReferenzhauses der EnEV 2014 von Bauteilen gelistet (die Werte sind nicht vorgeschrieben, son-dern frei wählbar).• Dach: nicht über 0,20 W/m2K • Fenster: nicht über 1,3 W/m2K• Wände: nicht über 0,28 W/m2K • Erdberührte Bauteile: nicht über 0,28 W/m2K

• Heizkörper nicht direkt vor der Verglasung platzieren

• Rollladenkästen mit U-Wert unter 0,6 W/m2K und luftdicht eingebaut

• Wärmebrücken nach DIN 4108 oder besser ausgeführt

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Energiesparhäuser+ökologisch bauen 91

erfüllt nicht erfüllt

erfüllt nicht erfüllt

5. EnergieerzeugungArt der Wärmeerzeugung• Gas/Öl• Holzpellets• Wärmepumpe• Kamin/Kachelofen• Solarthermie

Jahresnutzungsgrad/Aufwandszahl des Wärmeerzeugers

Art der Stromerzeugung• Photovoltaik• KWK

Art der Wärmeabgabe• Heizkörper• Fußbodenheizung• Wandheizung• Warmluftheizung

Wärmeverluste• Sind die Heizungs- und Warmwasserrohre ausreichend wärmegedämmt?• Sind die Vorlauftemperaturen niedrig?• Liegen die Heiz- und Warmwasserrohre weitgehend von den Außenwänden entfernt

(Nutzung der Wärmeverluste)?

Wärmerückgewinnungsanlagen• Welche Leistungsziffer?• Wie hoch ist der Verbrauch an elektrischer Energie?• Wie viel Wartung ist erforderlich?• Wie lang ist die zu erwartende Lebensdauer?

4. LüftungswärmeverlusteLüftung • Der passive Luftaustausch (über Fenster und Undichtigkeiten) sollte stündlich 80 Prozent

des Raumvolumens (entsprechend der Luftwechselzahl 0,8) nicht überschreiten. Sind alle Bauteile entsprechend dicht?

Winddichtigkeit der Bauteile – Wie werden die Bauteile winddicht?

• Gemauerte Wände – durch Verputzen• Leichtkonstruktionen – durch Abdichtung mit Folien/Platten• Leichtkonstruktionen – durch eine doppelte Innenwand als winddichte

Installationsebene, abgedichtet durch Folien/Platten• Haustüre – mit umlaufendem Anschlag• Fenster – mit umlaufendem Anschlag

Kritische Ausführungsbereiche• Fensteranschlüsse an der Laibung• Oberseite von Brüstungen und Giebelmauern• Anschlüsse von Folien an angrenzende Bauteile (mechanisch, nicht geklebt)• Stöße von Folien (nicht kleben, da die Wirkung langfristig nachlässt)• Durchdringungen von Rohren, Abzügen u.ä., besonders bei Leichtkonstruktionen

Luftdichtheit• Prüfung mit „Blower-Door-Verfahren“, evtl. längere Gewährleistungsfristen vereinbaren

Lüftungsanlagen• Ist sichergestellt, dass nicht zu viel gelüftet wird?• Wie hoch ist der Verbrauch an elektrischer Energie?• Wie viel Wartung ist erforderlich?• Wie hoch ist die Geräuschentwicklung?• Wie lang ist die zu erwartende Lebensdauer?

Quelle: DGfM „Initiative pro Mauerwerk“

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Energiesparhäuser+ökologisch bauen92 Herstellerkontakte ab Seite 97.

Ratgeber Klimawandel

Klimawandel, Treibhauseffekt, Erderwärmung, Gletscher-schmelze, Starkregen und Überschwemmungen oder Wet-terphänomene wie El Ninjo – die Aufregung angesichts die-

ser Phänomene ist groß. Dabei sind es nicht nur die katastrophalenEreignisse, die uns das Thema Klimawandel bewusst machen. Auchin unserer unmittelbaren Umgebung werden die Auswirkungen immer öfter und deutlicher sichtbar. Wer ein Haus bauen oder erwerben möchte oder schon Eigentümer einer Immobilie ist, solltesich auf solche möglichen Entwicklungen einstellen.

Handlungsrahmen für private Bauherren

Mit Gesetzen, Verordnungen und Normen ist der Handlungsrahmenfür private Bauherren abgesteckt. Erst kürzlich im Mai trat die novellierte Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) in Kraft. Sie legtunter anderem fest, dass bei Neubauvorhaben ab 1.1.2016 der Pri-

märenergiebedarf im Vergleich zum heutigen Standard um 25 Pro-zent zu reduzieren ist. Auch die Energieverluste über die Gebäu-dehülle sind zu senken. Im Energieeinsparungsgesetz und in ein-schlägigen Richtlinien ist bereits angelegt, dass sich die Tendenzzu immer geringeren Primärenergiebedarfen, sinkenden Energie-verlusten und dem vermehrten Einsatz regenerativer Energiequel-len auch in den nächsten Jahren fortsetzt. Den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessernist eine wichtige Aufgabe. Auch den Schutz vor Überschwem-mungen, Stürmen, Hagel und Starkregenereignissen gilt es in deröffentlichen Bauleitplanung und in der individuellen Gebäudepla-nung zu berücksichtigen. In diesem Zusammenhang wurden zuletztdie DIN-Normen verschärft – zum Beispiel diejenigen, die die Last-annahmen für Schnee und Wind festlegen. Darüber hinaus gibt esfür private Bauherren aber auch individuelle Gestaltungsspielräume.

Das passende SchutzschildBauherren sollten beim Bau ihres Hauses veränderte Umwelteinflüsse im Blick haben. Dipl.-Ing. Marc Förderer, Bauherrenberater des Bauherren-Schutzbund e.V., erklärt wie Sie sich gegen Hitze, Schnee und Unwetter schützen.

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WebtippBesuchen Sie den Bauherren-Schutzbund e.V. online!Auf www.bsb-ev.de finden Sie hilfreiche Tipps,Checklisten und Bauherren-Erfahrungsberichte.

Eigene Ziele und Vorstellungen zu definieren, lokale Anforderun-gen und Besonderheiten zu berücksichtigen, im Gespräch mit Planern und Hausanbietern über Realisierungsmöglichkeiten zu dis-kutieren, ist wichtig. Je nach Standort und Lage des geplanten Gebäudes können zusätzlich zur „normalen“ Planung ganz unterschiedliche Aspekte zu beachten sein.

Gegen Hochwassergefahren wappnen

Bei Neubauvorhaben in Gebieten mit erhöhter Hochwassergefahrist bereits bei der Planung besonders sensibel auf ausreichendenund den möglichen Hochwasserschutz zu achten. Das beginnt mitder Baustoffwahl und Bauweise. Gebäude in Massivbauweise haben im Vergleich zum Holzständerbau hier deutliche Vorteile.Mauerwerkswände lassen sich nach einem Hochwasserschadenleichter trocknen und sanieren. Ausgefachte Holzwände hingegenmit ihrer Dämmfüllung machen da erheblich mehr Probleme. Auch sollte bei der Planung in solchen Regionen wohl überlegt wer-den, ob der Bau eines Kellers notwendig ist und wie gefährdeteRäume im Keller und im Erdgeschoss der bedrohlichen Situationentsprechend genutzt werden.

Gebäudeabdichtung Aufmerksamkeit schenken

Erhöhtes Augenmerk ist der Abdichtung des Gebäudes zu schen-ken, insbesondere im Kellerbereich. Auch auf eine ausreichend dimensionierte Regenwasserentwässerung ist zu achten. Das Regen- und Oberflächenwasser soll schnell und schadenfrei abgeleitet werden und nicht in den Baukörper eindringen. Auch beibereits bestehenden Gebäuden ist die Funktionsfähigkeit der Ent-wässerungsanlage zu sichern. Dazu gehört es zum Beispiel die Regenrinnen und Abflüsse regelmäßig zu warten. Rückstau gefährdete Räume, insbesondere Keller, sollten durch funktions-fähige Rückstauklappen oder auch Hebeanlagen geschützt sein.Dies fordern insbesondere auch Gebäudeversicherer, sofern eine erweiterte Elementarschadenversicherung gegen Starkregen undRückstauschäden vereinbart werden soll.

Sturmschäden am Dach vorbeugen

Da heftige Unwetter immer stärker zunehmen, ist die Windsog-sicherung von Dacheindeckungen bereits seit Jahren Pflicht. AuchSolarmodule als Teil der Dacheindeckung sind mit eingeschlossen.Bereits beim Bau ist die korrekte Sicherung zu planen und zu kon-trollieren. Wie steht es aber bei Gebäuden im Bestand um die nachträgliche Montage von Sturmhaken und -sicherungen amDach? Oft wird sie vernachlässigt, obwohl die nachträgliche Montage möglich und wichtig ist. Ein Fachmann sollte sie planenund ausführen. Diese Arbeiten können genutzt werden, um die gesamte Dachsituation einmal gründlich zu prüfen. Das Dach-deckerhandwerk verweist auch auf Reserven und Nachlässigkeitenbei der regelmäßigen Überprüfung und Wartung des Daches und seiner Komponenten.

Hitzestress und sommerlicher Wärmeschutz

Erhöhte Temperaturen stellen zusätzlichen Stress in Wohn- und Geschäftsgebäuden für die dort aktiven Menschen dar. In Hitze-perioden kühlt die natürliche Nachtlüftung, die sowieso nur in

geringem Maße und kurze Zeit möglich ist, nur noch geringfügigab. Damit wird es schwieriger, mit konventionellen und einfachenMitteln wie beispielsweise Rollläden einen Hitzestau zu vermeiden.Die zusätzliche Kühlung mit einer Klima- oder Lüftungsanlage hin-gegen benötigt wieder Energie, die ihrerseits zu weiteren CO2-Emmisionen und auch Kosten führt, wenn sie nicht regenerativ bereitgestellt werden kann. Bei Neubauten rückt spätestens mit der EnEV2014 der sommerli-che Wärmeschutz in den Fokus. Wer Sonnenschutzgläser mit nied-rigem Energiedurchlassgrad nutzen möchte, um sich vor Hitze zuschütze, kann nicht zugleich die Sonnenenergie nutzen, um seinHaus mit Hilfe solarer Gewinne auf Temperaturen zu bringen. Dieser Widerspruch ist bei der Planung zu beachten, besonderswenn KfW-Effizienzhäusern gebaut werden sollen.

Trockenphasen und lästige Plagegeister

Bei längeren Hitzeperioden und damit verbundenen Trockenpha-sen sinkt der Grund- und Oberflächenwasserspiegel. Dies führt zueinem reduzierten Wassergehalt in den verschiedenen Boden-schichten. Je nach Feuchteempfindlichkeit und Bodenart kann sichdadurch das Bodengefüge ändern und absenken – die Folge sindSetzungsschäden an Gebäuden. Milde Winter sorgen überdies für vermehrtes Ungeziefer. EinfacheFliegengitter an den Fenstern und Türen helfen, die zunehmendenlästigen Plagegeister abzuhalten. Auch die Gefahr der von Pilzen,die Hölzer angreifen können, ist nicht zu unterschätzen.

Nicht auf globale Lösungen warten

Elinor Ostrom, eine amerikanische Politikwissenschaftlerin, die imvergangenen Jahr den Nobelpreis für ihre kollektiven Umwelt-schutzmaßnahmen erhalten hat, sagt zutreffend: „Wir müssen unsvon der Idee verabschieden, dass es nur eine Lösung auf globalerEbene gibt“. Um den Anforderungen des Klimawandels gerecht zuwerden, müssen insbesondere auf lokaler und regionaler Ebeneverschiedene Akteure zusammenarbeiten. Gerade die öffentlicheHand sollte verschiedene Anreize und Förderakzente setzen, umAnpassungsprozesse zu generieren, die auch die regionalen Besonderheiten berücksichtigt. Unabhängig davon ist jeder Immobilienbesitzer im eigenen Interesse aufgefordert, alle Mög-lichkeiten der Vorsorge und Anpassung seines Gebäudes an klimatische Herausforderungen zu nutzen. Bei der Neubauplanungwie auch bei Sanierungsmaßnahmen im Bestand sollte es selbst-verständlich werden, Aspekten des Klimawandels und der lokalmöglichen Gefahren besondere Aufmerksamkeit zu schenken. ■

Text: Bauherren-Schutzbund

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Die Nase voll habenZuhause herrscht so richtig dicke Luft? Das könnte an rund 8.000 chemischen Substanzen liegen, unter denen so manche als Wohngift gebranndmarkt sind. Wer Gewissheit will, sollte eine Raumluftanalyseanfertigen lassen und Gesundheitsrisiken aufspüren.

Ratgeber Raumklima

Energiesparhäuser+ökologisch bauen94

FAMILY HOME

Quellen für „schlechte Luft“❶ Chemikalien, die von modernen Gebäuden und Möbeln abgegeben werden❷ Verbrennungsabgase von Holzöfen und Kaminen❸ Chemische Ausdünstungen von Lacken und Lösungsmitteln❹ Gase, die Radon enthalten, die durch den Baugrund sickern❺ Luftverschmutzung von außen

❻ Schimmel und Bakterien❼ Chemische Zusätze in Reinigungsmitteln❽ Tierhaare und -schuppen❾ Zigarettenrauch enthält ungefähr 4.000 Chemikalien❿ CO2-Gase aus der benachbarten Garage

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Page 95: Energiesparhäuser + ökologisch bauen 2/2014

Überall, wo sich Menschen in geschlossenen Räumen auf-halten, muss regelmäßig frische Luft zugeführt werden. An-sonsten steigen Kohlenstoffkonzentration und der Was-

serdampfgehalt in der Raumluft, was uns negativ beeinflusst.Schlechte Gerüche, Konzentrationsprobleme und Kopfschmerzen sindAnzeichen dafür, dass dringend gelüftet werden sollte. Neben baubedingten Ursachen für ein schlechtes Raumklima trägtder Mensch durch sein Verhalten zur Raumluftqualität bei. Ziga-rettenrauch sowie Ausdünstungen von Haushaltschemikalien undHobbyprodukten können „dicke Luft“ verursachen. Der wiederholteKontakt mit chemischen Schadstoffen wie Asbest, Formaldehyd,PCP, künstlichen Mineralfasern (KMF), PAK oder PCB kann zum Ge-sundheitsrisiko werden. Fachleute fordern daher längst eine Voll-deklaration von Baustoffen, sprich die exakte Auflistung aller In-haltsstoffe eines Produkts.

Asbest: gefährlich & unzerstörbar

Jeder hat schon davon gehört, wie gesundheitsschädlich Asbest ist:Seine Fasern werden vom Menschen über die Atemluft aufge-nommen, reichern sich im Körper an und können chronische Er-krankungen verursachen. Asbestfasern sind 10.000 Mal dünner alsein menschliches Haar und können leicht bis in die feinsten Lun-genverästelungen vordringen. Asbestbedingte Krebserkrankungenkönnen erst Jahrzehnte später auftreten. Aufgrund seiner positiventechnischen Eigenschaften gelangte Asbest insbesondere in den1960er und 1970er Jahren in den Baustoffhandel, zum Beispiel inForm von Brand-, Wärme- und Schallschutzstoffen. Durch seingünstiges Bruch- und Biegeverhalten kam es aber auch in Klebernund Dichtungen zum Einsatz. Seit 1993 herrscht in Deutschland einAsbestverbot – bei der Modernisierung älterer Gebäude kommt esjedoch immer wieder zu Tage: bei der Dachsanierung, der Fassa-denerneuerung, in maroden Lüftungskanälen oder bei Estrichar-beiten. Um im Verdachtsfall sicher zu gehen, muss ein Fachmannhinzugezogen beziehungsweise ein Fachunternehmen mit der Ent-sorgung beauftragt werden.

Formaldehyd: im Kleber versteckt

Das Drama nahm in den 1950er Jahren seinen Lauf: Damals ka-men die ersten Spanplatten mit synthetischen Klebern in den Han-del, in denen sich Formaldehyd versteckte. Bis heute hat sich da-ran wenig geändert: Formaldehyd ist ein Basisprodukt derchemischen Industrie und befindet sich nach wie vor in vielen Bau-stoffen. Es verursacht gereizte Schleimhäute; zudem gilt er alskrebserzeugend. Wer in seinem Haus einen muffig-süßen Geruchfeststellt, der an Mottenschutzmittel erinnert, sollte einen auf Ge-bäude-Schadstoffe spezialisierten Gutachter zu Rate ziehen. Erschickt eine Probe des verdächtigen Materials in ein Umweltlaboroder in ein chemisches Untersuchungsamt und prüft, ob und wel-che Modernisierungsmaßnahmen erforderlich sind. BelasteteHolzwerkstoffe können im Idealfall gleich mit ausgebaut werden,wenn Modernisierungsarbeiten geplant sind – und im Hausmüllentsorgt werden. Beim Kauf neuer Baustoffe und Möbel, die Leimbzw. Spanplatten enthalten, sollten Verbraucher auf die Aufschrift„E0“ achten – damit sind Holzwerkstoffe gekennzeichnet, die un-ter Verwendung formaldehydfreier Leime hergestellt sind.

Holz ist einer der gesündesten Baustoffe – aber nur sofern er aus-schließlich mit unbedenklichen Holzschutzmitteln behandelt ist, umihn vor Verwitterung und Verfall zu schützen. Gerade in den1960er- und 70er Jahren waren Biozide in Holzschutzmitteln Stan-dard: Fungizide sollten das Holz vor Pilzen, Insektizide vor Insek-ten schützen. Oftmals sind Bauteile aus Holz mit dem WirkstoffPentachlorphenol (PCP) belastet: Es soll vor Verfall und Witterungschützen (beispielsweise im Dachstuhl, bei Holztreppen und -ge-ländern oder bei Holzfenstern und Außentüren) oder durch ange-reicherte Farbpigmente verschönern (beispielsweise bei Holzver-täfelungen oder -fußböden). Ein weiterer kritischer Bestandteil vonHolzschutzmitteln ist Lindan, ein Wirkstoff gegen Insekten. Die Aus-dünstungen dieser Holzschutzmittel, insbesondere der ChemikaliePCP, können Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, motorischeEinschränkungen, Kopfschmerzen, Reizbarkeit und Ruhelosigkeitverursachen. PCP ist nachweislich krebserregend und steht im Ver-dacht, erbgutschädigend zu sein. Lindan wirkt sich auf das Ner-vensystem des Menschen aus. Über Atemluft, Haut und kontami-nierte Nahrung können die Stoffe aufgenommen werden – auchwenn die letzte Behandlung des Holzes Jahre zurückliegt, könnensie noch aus den Hölzern ausgasen und das Wohnklima stören. Umfestzustellen, ob und welche Holzbauteile belastet sind, werden vonder Oberfläche des Holzes Späne bis maximal zwei Millimeter Tiefeentnommen und untersucht. Liegt die PCP-Konzentration im Hozüber fünf Milligramm pro Kilo (mg/kg), sollte das Bauteil im Son-dermüll entsorgt werden. Auch der im Raum befindliche Staub kannauf den Schadstoff untersucht werden. Wann und wie saniert wer-den muss, gibt die PCP-Richtlinie der Länder vor. Für beanspruchteHolzoberflächen in Innenräumen, wie Möbel oder Parkett, sind Öleund Wachse empfehlenswert. Öl dringt tief in die Holzfasern ein,das Wachs wird als Oberflächenbehandlung darüber gelegt. So blei-ben Hölzer offenporig und atmungsaktiv.

Künstliche Mineralfasern: Jucken & Husten

Wer bereits mit künstlichen Mineralfasern gearbeitet hat, kennt dasProblem: Bei der Berührung mit unserer Haut juckt es fürchterlich.Noch schlimmer als die Hautreizungen ist die Gefahr für unsereAtemwege. Bis 1996 wurden Mineralfaser-Erzeugnisse hergestellt,die sich in unseren Lungen absetzen und dort schweren Schadneanrichteten. Der Gesetzgeber hat daher Mineralfaser-Herstellerdazu verpflichtet, ihre Produkte so weiterzuentwickeln, dass sie ge-sundheitlich unbedenklich sind – dies ist heute am RAL-Gütezei-chen zu erkennen.

PAK: giftige Schadstoffgruppe

Unter dem Begriff „Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe“(PAK) ist eine Gruppe von mehreren hundert Einzelstoffen zu ver-stehen, die bei allen Arten von Verbrennungsvorgängen auftreten:von der brennenden Kerze bis zum Kaminfeuer. Materialien auf derBasis von Steinkohlenteer weisen einen hohen PAK-Gehalt auf;auch in Dachpappen, Anstrichen und Klebern kann eine erhöhteKonzentration vorkommen. PAK-haltige Bauprodukte im Wohn-bereich sind insbesondere Teerklebstoffe von Parkettböden undTeerasphalt-Estriche – das macht sie besonders für auf dem Bodenspielende Kinder zur Gefahr. (erv) ■

Energiesparhäuser+ökologisch bauen 95

QC_Esh214_Klima.qxp_Musterseite FH 09.09.14 14:27 Seite 95

Page 96: Energiesparhäuser + ökologisch bauen 2/2014

Service Grundrisse & technische Daten

Alle Angaben ohne Gewähr.96 Energiesparhäuser+ökologisch bauen

CARPORT

LUFTRAUM

LUFTRAUM

BAD /SAUNA

SCHLAFEN

BALKON

BRÜCKE

ANKLEIDE

TERRASSE

PERGOLAHWR

KOCHEN / ESSEN

WFWC

ARBEIT

WOHNEN

Stommel Hausvon Seite 74

Hausbezeichnung: „Bambus“ | Wohnfläche: 152m² | Außenmaße: 13,08 m x 11,97 m | Bauweise:Massivholzhaus aus patentierten Wandelementenmit senkrecht gestellten Blockbohlen im EG und mitBlockbohlen-Elementwänden im DG, U-Wert derAußenwände 0,19 W/(m²K) | Dach: 27 Grad geneigtes Pfettendach nach Statik (Sattel) mit 200mm Holzweichfaserdämmung zwischen den Spar-ren, von unten mit 18 mm Profilschalung verschalt,Kniestock Mitteltrakt 2,80 m, U-Wert 0,22 W/(m²K)Heizung: Gasbrennwerttherme, Fußbodenheizung,zentrale Warmwasserversorgung | Jahresprimär-energiebedarf: 67,84 kWh/(m²a) | Sonderaus-stattung: Balkon mit Edelstahlgeländer und Edel-stahlunterkonstruktion (Stützen), zwei Lichtkamine,französische Balkone aus Edelstahl | Preis: auf Anfrage | Gewährleistung: 5 Jahre nach BGB | Lieferradius: Deutschland | Musterhaus: Manu-fakturwerk, Sternstraße 28, 53819 Neunkirchen-Seelscheid OT Eischeid, Öffnungszeiten: Montag bisFreitag von 10 bis 17 Uhr und Samstag bis Sonn-tag von 14 bis 17 Uhr | Hersteller: Stommel Haus

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Traum-haus?Hier finden Sie es:www.hurra-wir-bauen.de/hausbau/traumhaussuche/

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BAD

Fullwood Wohnblockhaus von Seite 72

Hausbezeichnung: Haus „Frankenalb“ | Wohnflächegesamt: 157,09 m², EG 92,24 m², DG 69,70 m² Au-ßenmaße: 10,5 m x 11 m | Bauweise: einschalige mas-sive Blockbohlenbauweise aus dreifach verleimter nor-discher Kiefer, 20 cm Wandstärke, setzungsfreierWandaufbau durch Fertigkonstruktion, U-Wert der Au-ßenwand 0,18 W/(m²K) | Dach: 35 Grad geneigtes Sat-teldach, Dacheindeckung Tonziegel, Holzweichfaser-dämmung (Zwischen- und Aufdach), Kniestock 90 cm,U-Wert 0,2 W/(m²K) | Heiztechnik: Fernwärme (Hack-schnitzel-Anlage des Dorfes), Fußbodenheizung |Jahresprimärenergiebedarf: gemessen 77,5kWh/(m²a), zulässig 114,8 kWh/(m²a) | Innenausbau:Geschossdecke sichtbare Balkenlage mit Sichtschalung,Oberboden Fliesen, Innen-Wandflächen Holz undPutz, Nassräume Fliesen, Holz, Putz; dreifach wär-meschutzverglaste Holzfenster (Kiefer oder Merantie),Uw-Wert 1,2 W/(m²K) | Leistungsumfang: Planung, Er-stellen der Bauantragsunterlagen, Vollunterkellerung,Aushub und Zuschütten der Baugrube, Entwässe-rungsanlagen bis zum öffentlichen Anschluss, Dach-geschoss ist ausgebaut, Planung, Erstellen der Bau-antragsunterlagen, Vollunterkellerung, Aushub undZuschütten der Baugrube, Entwässerungsanlagenbis zum öffentlichen Anschluss, Dachgeschoss ist aus-gebaut, Innenraumaufteilung nach Wahl, zusätzlichesGäste-WC, Wintergarten, Innenraumaufteilung nachWahl Preis: Haus wurde in Richtmeistermontage er-richtet, Preis 199.000 Euro ab Oberkante BodenplatteLieferradius: Europa | Gewährleistung: 5 Jahre nachBGB | Hersteller: Fullwood Wohnblockhaus

AD_EsH214_GR_Kontakt_Musterseite FH 08.09.14 11:09 Seite 96

Page 97: Energiesparhäuser + ökologisch bauen 2/2014

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Schnellfinder & Herstellerkontakte Service

Energiesparhäuser+ökologisch bauen

AAkasol GmbH06151 5208383www.akasol.de

AlphaEOS AG0711 400407-20www.alphaeos.com

Andreas Stihl AG & Co. KG07151 26-0www.stihl.de

Attika Feuer AG+41 417 8480-80www.attika.ch

Azur Independa GmbH0752 89208-0www.independa.de

BBau-Fritz GmbH & Co. KG08336 900-0www.baufritz.de

Baubiologie Schindele08306 975350www.baubiologie-schindele.de

Bauherren-Schutzbund e.V.030 31280-01www.bsb-ev.de

Bausep GmbH06287 9337-22www.bausep.de

Bayerische Staatsforsten AöR0941 6909-0www.baysf.de

BCW BrandenburgerCarportwerk GmbH0800 1437901www.carporte.de

Bemz0800 1823230www.bemz.com

BikeTec AG+41 62 95955-55www.biketec.ch

Bosch eBike SystemsRobert Bosch GmbH0711 40040990www.bosch-ebike.de

Bosch GmbH Power Tools0711 758-0www.bosch-do-it.de

Bosch Power Tec GmbH0800 2714001www.bosch-power-tec.de

BSW - Bundesverband Solarwirtschaft e.V.030 2977788-0www.solarwirtschaft.de

Buderus über:Bosch Thermotechnik GmbH 06441 418-0www.buderus.de

CCamina FeuerungssystemeVertriebs GmbH & Co. KG05402 7010-10www.camina.de

Conluto Vielfalt aus Lehm05235 50257-0www.conluto.de

Contura Nibe Kaminöfen+46 433 75-100www.contura.eu

DDan Skan GmbH0511 279488-0www.danskan.com

Deutsches Pelletinstitut GmbH030 6881599-55www.depi.de

Deutsche Gesellschaft für Mauer-werks-und Wohnungsbau e. V.030 253596-40www.dgfm.de

Die Verbraucher Initiative e.V. 030 536073-3www.verbraucher.org

EE3/DC GmbH0541 760268-0www.e3dc.com

eco-Institut GmbH0221 931245-0www.eco-institut.de

Ecotec Naturfarben GmbH02351 95395www.volvox.de

Emoton Ton- Innenputze GmbH+43 7217 8004www.emoton.at

Ethnicraft nv+32 3 4430100www.ethnicraft.com

FFiretube GmbH037349 13934-0www.firetube.de

Fiskars GmbH + Co. KG0522 19350www.fiskars.de

Frammelsberger R. Ingenieur-Holzbau GmbH07802 9277-0www.frammelsberger.de

Fuchs-TreppenAnton Schöb Fenster- und Treppenbau GmbH & Co. KG07586 588-0www.fuchs-treppen.de

Fullwood Wohnblockhaus GmbH02206 9533-700www.fullwood.de

GGiraGiersiepen GmbH & Co. KG02195 602-0www.gira.de

GO SwissDrive AGwww.go-swissdrive.com

Gussek Haus Franz Gussek GmbH & Co. KG05921 174-0www.gussek-haus.de

HHaacke IsolierKlinker GmbH 05141 805229 www.haacke.de

Haas + Sohn Ofentechnik GmbH+43 662 44955-0www.haassohn.com

Haas Fertigbau GmbH08727 18-0www.haas-fertighaus.de

Hagos Verbund deutscher Kachelofen- und Luftheizungsbauerbetriebe0711 78805-0www.hagos.de

Hailo-Werk Rudolf Loh GmbH & Co. KG02773 82-0www.hailo-einbautechnik.de

Hain Industrieprodukte Vertriebs GmbH08039 404-0www.hain.de

Hase Kaminofenbau GmbH0651 8269-0www.hase.de

Hecht International GmbH0180 5007992 www.hecht-international.com

Heinz von Heiden GmbH Massivhäuser0511 7284-0www.heinzvonheiden.de

Henkel AG & Co. KGaA0211 797-0www.henkel.de

Hock GmbH & Co. KG09081 80500-0www.thermo-hanf.de

Homatherm GmbH034651 41615 www.homatherm.com

Husqvarna Deutschland GmbH0731 490-2500www.husqvarna.com

Hymer AG07524 999-0www.hymer.com

SCHNELLFINDERINSERENTEN DIESER AUSGABE

AKASOL GmbH ......................................... S.61

Aktion Deutschland Hilft e.V. ......................S.81

EXPO Südwest GmbH.................................S.69

Fawas GmbH ........................................... S. 81

Frammelsberger R.

Ingenieur-Holzbau GmbH ...........................S.81

Fuchs-Treppen / Anton Schöb Fenster-

und Treppenbau GmbH & Co.KG .............. S. 81

Fullwood

Wohnblockhaus GmbH............... S.61,72,73,81

Glatthaar-Fertigkeller GmbH & Co. KG ...... S. 69

Gussek Haus

Franz Gussek GmbH & Co. KG ................. S. 11

Haas Fertigbau GmbH ............................... S. 5

Heinz von Heiden GmbH Massivhäuser .... S. 19

KD-Haus GmbH.........................................S. 81

Kenngott-Treppen Holz Metall Stein /

Longlife-Treppen GmbH............................ S. 81

Meisterstück-Haus Verkaufs GmbH .............S 81

Mercy Ships Deutschland e.V..................... S. 81

Rensch-Haus GmbH ................................. S. 25

Schanz Rollladensysteme GmbH .............. S. 41

Schwörer Haus KG ................................... S. 99

SenerTec

Kraft-Wärme-Energiesysteme GmbH ...........S.41

Stommel Haus GmbH .................................S.74

Vaillant Deutschland GmbH & Co.KG ........S.100

Viebrockhaus AG ....................................... S. 2

WeberHaus GmbH & Co. KG ...................... S. 3

Wolf GmbH ............................................. S. 57

Ein Teil dieser Ausgabe enthält regionale

Beihefter und Beilagen von:

Bau-Fritz GmbH & Co. KG

Keitel-Haus GmbH

Sonnleitner Holzbauwerke GmbH & Co.KG

AD_EsH214_GR_Kontakt_Musterseite FH 08.09.14 11:09 Seite 97

Page 98: Energiesparhäuser + ökologisch bauen 2/2014

Service Herstellerkontakte

98 Energiesparhäuser+ökologisch bauen

VerlagFamily Home Verlag GmbHMörikestraße 67, 70199 StuttgartTel. 0711 96666-999, Fax 0711 96666-980www.hurra-wir-bauen.de

ChefredaktionKlaus Vetterle (kv), [email protected]. 0711 96666-435Inga Ervig (erv), [email protected]. 0711 96666-998

RedaktionSusanne Bischoff (bis), [email protected] Graf (gra), [email protected] Meyer (mey), [email protected] Mugrauer (mug), [email protected] Rose (ros), [email protected] Teleu (tel), [email protected]

Online RedaktionJörg Bayer (bay), [email protected]

AbonnementverwaltungMartin Moosbrugger, [email protected]. 0711 96666-999

AnzeigenleitungUte Cramer, [email protected]. 0711 96666-990

AnzeigendispositionMara Ristic (Ltg.)Stella Capone Holger [email protected]. 0711 96666-985

MediaberatungUte Cramer (NIELSEN I, V, VI + VII)Mörikestraße 67, 70199 StuttgartTel. 0711 [email protected]

Michael Köhler (NIELSEN II + III a)Mörikestraße 67, 70199 StuttgartTel. 0711 96666-444 [email protected]

Verlagsservice Marina Götz (NIELSEN III b + IV)Pforzheimer Straße 6175331 EngelsbrandTel. 07235 973351, Fax 07235 [email protected]

GrafikSheela Rübenach, [email protected]

ReproduktionLösch MedienManufaktur GmbH & Co. KG, Stuttgart

VertriebMZV GmbH & Co. KG (Moderner Zeitschriften Vertrieb)85716 Unterschleißheim

DruckVogel Druck und Medienservice GmbH, 97204 Höchberg

Einzelpreis: € 4,90

Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung desVerlags gestattet. Artikel, die nicht mit Namen oder Signet desVerfassers gezeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinungder Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte undFotos wird keine Haftung übernommen. Energiesparhäuser +ökologisch bauen ist ein geschützter Titel der Family Home Ver-lag GmbH © Family Home Verlag GmbH

ImpressumHülsta-Werke HülsGmbH & Co KG02563 86-0www.huelsta.de

IIBC Solar AG09573 9224-0www.ibc-solar.de

Institut für BaubiologieRosenheim08031 3675-0www.baubiologie-ibr.de

Inter-Union Technohan-del GmbH06341 284-0www.fischer-die-fahrrad-marke.de

Inthermo GmbH06154 71-1669www.inthermo.de

Isocell Vertriebs GmbH0043 6216 41080www.isocell.at

JJeld-Wen DeutschlandGmbH & Co. KG040 85409-0www.jeld-wen.biz

Junkers über:Bosch Thermotechnik GmbH 07153 306-0www.junkers.com

KD-Haus GmbH02102 870887www.kd-haus.de

Kenngott-Treppen HolzMetall SteinLonglife-Treppen GmbH07261 94982-0www.kenngott.de

Kirsch GmbH08361 925203-0www.naturbo-lehmputz-lehmbauplatten.de

Knubix GmbH07520 96670-50www.knubix.com

Kogawww.koga.com

LLeda Werk GmbH & Co. KG Boekhoff & Co.0491 6099-0www.leda.de

MMage Solar GmbH0751 56017-0www.magesolar.de

MCZ Group S.p.A.+39 434 5995-99www.mcz.it

Mobiky+33 233772570www.mobiky.com

mp-tec GmbH & Co.KG03334 5944-0www.mp-tec.de

NNaturePlus06223 8611-47www.natureplus.de

NSD New Swedish Design GmbH0331 23535890www.new-swedish-design.de

OÖkofen Heiztechnik GmbH08204 2980-0www.pelletsheizung.de

Osmo Holz und ColorGmbH & Co. KG0258 1922-100www.osmo.de

PParadigmaDeutschland GmbH07202 922-0www.paradigma.de

Pavatex07561 98550www.pavatex.de

ProCrea GmbH08271 8145-007www.procrea.de

ProÖko0221 56968-0www.oekocontrol.com

Propan Rheingas GmbH & Co. KG0223 270790www.rheingas.de

Prosol Invest Deutschland GmbH08304 92933-0www.sonnenbatterie.de

RRAL Deutsches Institutfür Gütesicherung undKennzeichnung e.V.02241 1605-0www.ral.de

Rescue-Trade Vertriebs GmbH089 89356430www.florino-online.de

Rewatc GmbH0407 69164-0www.rewatec.de

Rotex Heating Systems GmbH07135 103-0 www.rotex.de

Rubner HausRubner Türen09135 721174 www.rubner.com

SSchletter GmbH0807 291910www.schletter.de

SchwörerHaus KG 07387 16-0www.schwoerer.de

SenerTec Kraft-Wärme-Energiesysteme GmbH09721 651-0www.senertec.de

Sentinel Haus Institut GmbH0761 590481-70 www.sentinel-haus.eu

SMA Solar Technology AG0561 9522-0www.sma.de

Solarfocus GmbH+43 7252 50002-0www.solarfocus.at

Solarwatt0351 8895-0www.solarwatt.de

SolarWorld AG0228 55920-0www.solarworld.de

Soleg Group AGHolding09923 80106-0www.soleg.de

Sonnleitner Holzbau-werke GmbH & Co. KG08542 9611-0www.sonnleitner.de

Spartherm Feuerungs-technik GmbH05422 9441-0www.spartherm.com

Stand der Dinge Schulz+ Stange GbR040 43935-25www.standderdinge.de

Steico SE089 991551-0www.steico.com

Stelton A/Swww.stelton.com

Stiebel Eltron GmbH & Co. KG05531 70290091www.stiebel-eltron.de

Stommel Haus GmbH02247 9172-30www.stommel-haus.de

TTeam 7 Natürlich Wohnen GmbH+43 775 2977-0www.team7.at

Tesla Motors GmbH089 [email protected]

Toom Baumarkt GmbH0221 1496000www.toom-baumarkt.de

TÜV Süd AG089 5791-0www.tuev-sued.de

UUlrich Brunner GmbHOfen- und Heiztechnik08721 7710www.brunner.de

VVaillant DeutschlandGmbH & Co. KG02191 18-0www.vaillant.de

Vauni ABwww.vauni.com

Verband HolzfaserDämmstoffe e.V.0202 97835-81www.holzfaser.org

Viebrockhaus AG04164 8991-0www.viebrockhaus.de

Viessmann Werke GmbH & Co. KG06452 70-0www.viessmann.de

Viking Gartengeräte+43 5372 6972-0www.viking-garden.com

WWama Walter MaudenGmbH & Co.KG 02744 704www.wamadirekt.de

WeberHaus GmbH & Co. KG07853 83-0www.weberhaus.de

Weseler Teppich GmbH & Co. KG0281 819-10www.tretford.de

Wodtke GmbH07071 7003-0www.wodtke.com

Die nächste Ausgabe

Energiesparhäuser+ökologisch bauen

erscheint am 20. März 2015

Alle Angaben ohne Gewähr.

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Page 99: Energiesparhäuser + ökologisch bauen 2/2014

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Page 100: Energiesparhäuser + ökologisch bauen 2/2014

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Verwendete Distiller Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v3.0.2" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 7.0.x kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: JaPapierformat: Breite: 228.768 Höhe: 298.217 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: JaUntergruppen, wenn benutzte Zeichen kleiner als: 100 %Wenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: FotografischGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Entfernen Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Ja Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Nein Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Nein Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaPDF/X --------------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: NeinANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 7050ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaFarbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0ENDE DES REPORTS ---------------------------------IMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de