27
ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout 19.05.2008

ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN

HS: Der Wähler als politischer AkteurLeitung: Susanne PickelReferatsgruppe: siehe Handout

19.05.2008

Page 2: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Inhalt

1. Der Gesellschaftswandel im Spannungsfeld

der politischen Kommunikation

2. Medienberichterstattung

3. Der Wähler

4. Medienwirkung auf kurzfristige Wahlfaktoren

5. Diskussionsfragen

Page 3: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Der Wandel der Gesellschaft im Spannungsfeld der Politischen Kommunikation

Page 4: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Der Wandel der Gesellschaft im Spannungsfeld der Politischen Kommunikation

Gesellschaftlicher Wandel Leitmedium Fernsehen Informationsüberflutung Medialisierung Politikvermittlung fast nur noch über Medien Politik konkurriert um öffentliche Aufmerksamkeit Politische Inhalte und Entscheidungsprozesse werden

immer komplexer

Interdependenz zwischen Politik und Medien wechselseitige Abhängigkeit zwischen Politischen System

und Mediensystem

Page 5: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Interdependenz

Politische System

Öffentlichkeit / die Wähler

Mediensystem

Pol. Inhalte

Politikvermittlung

Vorgabe der Formate

Politik /

Politiker als Marke ?

Page 6: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Personalisierung in der Politik

Kann Bart-weg-Beck die SPD retten?

Alle reden über Merkels Abendkleid

Page 7: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Personalisierung in der Politik

Personalisierung der Medienberichterstattun

g

Personalisierung im Wahlkampf

Personalisierung des

Wählerverhaltens

Page 8: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Personalisierung im Wahlkampf

Konzentration auf den Spitzenkandidaten nicht neu

Fokus auf Kandidaten im Laufe der Zeit immer stärker

Stärke der Personalisierung je nach politischer Ausgangslage und Kandidatenkonstellation

Seit den 1990er neue Tendenzen: Entkopplung von Kandidaten und Partei Art der Wahlkampforganisation Professionalisierung

Page 9: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Personalisierung der Medienberichterstattung Mediendarstellung von Politik stellt nun die wichtigste

und oftmals einzige Informationsquelle über Politik für den Wähler dar

zeitlich begrenzte & vereinfachte Darstellung von Inhalten

Immer knapper werdende Zeitfenster für zentrale und komplexe Botschaften der Politik in den Medien

Starke Fokussierung der Nachrichtenpräsentation auf handelnde Akteure

Page 10: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Personalisierung des Wählerverhaltens Spitzenpolitiker und aktuelle politische

Sachthemen gewinnen gegenüber soziostrukturellen, kulturellen und parteiorientierten Motivationen an Bedeutung

Differenzierung der großen Parteien über Personalisierung

Politiker wird zum Deutungsmuster komplexer politischer Tatbestände

Page 11: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

I love Cash

Page 12: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Die Rolle der Medien bei der Vermittlung politischer Inhalte

Page 13: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Wahrnehmung der Medien

Perzeptionsmedien: Mit welchem der Sinne werden die jeweiligen Informationen aufgenommen?

Präsentationsmedien: Wie werden die Informationen dargestellt?

Page 14: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Typologisierung von Medienarten I

Zeitunabhängige, diskrete Medien (Print- bzw. Pressemedien): die Information hängt ausschließlich vom Wert ab

Zeitabhängige, kontinuierliche Medien (Fernsehen, Radio bzw. Hörfunk): die Information hängt vom Wert und dem Zeitpunkt ab

Page 15: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Typologisierung von Medienarten II

Medien: Kommunikatoren (bspw. Journalisten) senden durch ihre

Beobachterfunktion die wahrgenommene Wirklichkeit an die Öffentlichkeit

Öffentlich- rechtliche Sender: unterliegen dem öffentlich- rechtlichen

Grundversorgungsauftrag, gewährleisten eine plurale Programmgestaltung und finanzieren sich durch Gebühren, wodurch sie unabhängig sind

Private Sender: sind kommerziell und dadurch auf die Finanzierung durch

Werbeeinnahmen angewiesen

Page 16: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Funktionen der Medien im Kontext der Politikvermittlung Politische Berichterstattung mit dem Ziel der

Kommunikations-, Informations-, Meinungs- und Willensbildungsfunktion

Die Medien fungieren somit als kommunikative Schnittstelle zwischen Politikern und Wählern

Zugleich stellt die mediale Berichterstattung in Demokratien, basierend auf der Pressefreiheit, eine Überwachungsfunktion des politischen Geschehens dar

Page 17: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Mediale Selektionsfilter

Politisch abstrakte und überkomplexe Geschehnisse werden von den Kommunikatoren vereinfacht.

Subjektiv sinnvolle Vorgänge müssen dadurch intersubjektiv verständlich gemacht werden, was über Symbolik (wie bspw. Sprache und Zeichen) geschieht.

Zunahme darstellender und Abnahme beschreibender Berichterstattungen rücken die Persönlichkeit von Kandidaten stärker in den Vordergrund.

Redaktionen beeinflussen die Berichterstattung in unterschiedliche politische Richtungen.

Page 18: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Infotainment und Pseudoereignisse

Politik und Unterhaltung vermischen sich und die Unterscheidung, ob eine Sendung versucht Politik zu vermitteln oder eine politische Unterhaltung darstellt, wird zunehmend erschwert

Politisch- strategisches Handeln unter bewusster Verwendung symbolischer Mittel

Page 19: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Kritik an der Rolle der Medien

Journalisten die am Selbstbildnis der journalisti-schen Unabhängigkeit festhalten;

diese zugleich eine immer intensivere, engere Zusammenarbeit mit den Politikrepräsentanten pflegen (bis hin zur fachlichen Beratung);

die dazu führen, dass politische Prozesse für die Öffentlichkeit nicht transparenter, sondern in zunehmenden Maße intransparenter werden

Page 20: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Der Wähler

Page 21: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Priming-Theorie

Aus Psychologie (Experimentgestützt) auf den politischen Bereich übertragen als Erweiterung des Agenda – Setting Ansatzes

Theorie erklärt zusätzlich Effekte im evaluativen und kognitiven Bereich

Ausgangspunkte: „Welches Wirkungspotenzial haben die

Fernsehnachrichten auf Wählerurteile“ kognitive Kapazität der Rezipienten ist begrenzt nicht alle visuellen und verbalen Reize können verarbeitet

werden stark selektive Aufmerksamkeit der Rezipienten

Page 22: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Priming-Theorie

keine komplizierten Beurteilungsverfahren, die auf vollständige Information abzielen

Wähler stützen sich auf leicht verfügbare Informationen

Die Bewertung politischer Personen hängt von der individuellen kognitiven Verfügbarkeit von Informationen ab

→ Im Bewertungsmoment ist nur ein Teil der Informationen über die betreffende Person relevant

Als bedeutendste Quelle für generelle Urteile / Informationen gelten die Fernsehnachrichten

Page 23: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Medienwirkung auf kurzfristige Wahlfaktoren

Sachfragen und Kandidatenorientierung

Page 24: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Erweiterung des Michigan-Modells um Medien

Medien und Wahlkampfkommunikation

Medien und Wahlkampfkommunikation

Issues

PID Wahlverhalten

Kandidatenorientierung

Page 25: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Issues (Sachfragenorientierung)

Kurzfristiger Wahlfaktor Positionsissues Valenzissues

Page 26: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Kandidatenorientierung

Kandidatenimages Kanzlerpräferenz Sympathieskalometer

Page 27: ENTSCHEIDEN NUR NOCH PERSONEN? KANDIDATENORIENTIERUNG UND MEDIEN HS: Der Wähler als politischer Akteur Leitung: Susanne Pickel Referatsgruppe: siehe Handout

Diskussionsfragen

1. Sind Parteien aufgrund ihrer häufigen inneren Spaltungen für die (Spitzen-) Kandidaten eher Ballast als Unterstützung?

2. Welchen Einfluss hat die Parteiidentifikation auf die Kandiatenorientierung?

3. Ist Politik heute ausschließlich medienvermittelt?4. Welche Rolle kommt dem Wahlkampf zu? Dient er nur

dem Kandidatenimage oder soll er Sachthemen setzen?5. a) Hat das Fernsehen zu einer Veränderung des

Wählerverhaltens geführt?b) Hat das Internet zu einer Veränderung des Wählerverhaltens geführt?