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Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

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Page 1: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Page 2: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

HOCHSCHULE BREMEN

Hochschule der Angewandten Wissenschaften (HAW)→ 54 % der Deutschen Hochschulen sind HAW.→ 90 % Studierende in Sozial-, Pflege- und Gesundheits-Studiengängen studieren an HAW.→ An HAW absolvieren über 50 % der Fachkräfte in Ingenieurwissenschaften ihr Studium.

Wir gestalten Zukunft – seit über 50 Jahren.

Page 3: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Inhaltsverzeichnis Vorwort Seite 7

Vorab das Wichtigste 2020/2021 Seite 11

Zahlen und Fakten im Überblick Seite 29

Studium und Lehre Seite 37

Forschung und Transfer Seite 65

Digitalisierung Seite 87

Internationales Seite 95

Zentrale Handlungsfelder in der Verwaltung Seite 113

Gleichstellung Seite 121

Kultur Seite 129

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InhaltsverzeichnisHochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

Page 4: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Gemeinsam verbinden wir individuelle und regionale Entwicklung mit passgenauen Angeboten!

Vorwort

Page 5: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

(v.l.n.r.): Rektorin Prof. Dr. Karin Luckey, Konrektor Prof. Dr. Thomas Pawlik, Kanzlerin Christiane Claus, Konrektorin Dr. Sabina Schoefer, Konrektorin Dr. Britta Lüder. Sehr geehrte Damen und Herren,

der vorliegende Geschäftsbericht beschreibt mit dem Akademischen Jahr 2020/2021 einen in vielfacher Hinsicht ungewöhnlichen Zeitraum. Dass er diesmal 13 Monate wegen der Angleichung der Vorlesungs- und Veranstaltungszeiten unter den bremischen Hochschulen umfasste, ist dabei noch von unterge-ordneter Bedeutung. Die Pandemie war der alles bestimmende Faktor, der das Studieren, Forschen und Arbeiten an der Hochschule Bremen auf den Kopf stellte. Binnen kürzester Zeit musste der laufende Präsenzbetrieb unterbrochen und auf digitale Formate im Lehrbetrieb bzw. Homeoffice umgestellt werden. Investitionen in Millionenhöhe für die Aufrüstung der digitalen Infrastruktur und große organisatorische Anstrengungen in den Fakultäten und Organisations-einheiten waren dafür erforderlich. So konnte trotz aller Hürden und Widrigkeiten der Hochschulbetrieb

- wenn auch unter erschwerten Bedingungen - auf-rechterhalten werden. Auf welche Erfolge und Leistungen die Hochschule Bremen im Berichtszeit-raum dennoch zurückblicken kann, erfahren Sie auf den nächsten Seiten.

Die Fakultäten und Verwaltungseinheiten haben in den zurückliegenden Monaten die notwendigen Rahmenbedingungen gesetzt und Vorkehrungen getroffen, um tragfähige Studien- und Arbeits-bedingungen zu schaffen.

Die Erfahrungen, die wir in dieser Zeit gewonnen haben, zeigen aber auch: Ohne das Verständnis und die Kooperationsbereitschaft unserer Studierenden, ohne den gemeinsamen Willen und das Engagement

aller Beschäftigten, diese Herausforderungen zu meistern sowie den enormen Einsatz auf allen Seiten hätten wir es miteinander nicht geschafft, unsere Arbeit an der Hochschule aufrechtzuerhalten.

Allen Lehrenden sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebührt hierfür unser aller Respekt, Dank und Anerkennung.

Die HSB erfährt viel Unterstützung durch Stiftungen, Politik, öffentliche Verwaltung, Verbände, Förderinnen und Förderer, Freundinnen und Freunde sowie Ehrenbürger und Ehrensenatoren, die sich ehrenamt-lich und mit Spenden engagieren. Auch in diesem Jahr gilt ihnen unser besonderer Dank.

Viel Freude bei der Lektüre unseres Geschäftsberich-tes wünscht Ihnen das Rektorat der Hochschule Bremen

Prof. Dr. Karin LuckeyRektorinChristiane ClausKanzlerinProf. Dr. Thomas PawlikKonrektor für Studium und LehreDr. Britta LüderKonrektorin für Forschung und TransferDr. Sabina SchoeferKonrektorin für Digitalisierung

Bremen im Oktober 2021

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VorwortHochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

Page 6: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Vorab das Wichtigste 2020/21

Ausgewählte Ereignisse und Entwicklungen aus der HSB im Studienjahr 2020/2021

Page 7: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

& Entwicklungen

AusgewählteEreignisse

Erfolg für UAS7-Hochschulen: 250.000 Euro

für transatlantische „UAS7 Virtual Academy“

Von sprechenden Blumen und eiskalten Rache-Engeln:

Interdisziplinäre virtuelle Lesung zur Bioökonomie

Millionen für die Digitalisierung - HSB baut Infrastruktur aus und

erhöht die Rechnerleistung

SuUB wird Normenzentrum, erstmals mit Digitalzugang

für alle Bremer Hochschulen

Technik-Treffen für Mädchen und MINT-Studentinnen sehr beliebt

Millionenförderung für Wärmewende im Nordwesten

DeutschlandsVerbundprojekt mit 21 Partnern

aus Wirtschaft und Wissenschaft

Erste digitale „International Summer School“:

47 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Global Classroom

60-Meter-Katamaran mit innovativem Airbag und

hochmodernem Navigationssys-tem: Schiffbau-Studierende

erneut siegreich in internationa-lem Designwettbewerb

Untersuchungen und Lösungs-vorschläge für eine

zukunftsfähige Mobilität zwischen Alter Neustadt und

Bremer Innenstadt

Girls‘ und Boys‘ Day: 270 Schülerinnen und Schüler

virtuell zu Gast

Challenge für Studieninteressierte

zum idealen Studiengang: 10 Wochen, 10 Aufgaben

Online Konferenz BRAVE NEW WORK:

Mit Vielfalt und Chancen-gerechtigkeit in die Zukunft

Der japanische Traum: HSB-Student mit einem

Deutschlandstipendium der Wolfgang-Ritter-Stiftung

gefördert

Kooperation mit indischer Manipal University:

Interaktive Sessions zu Managementpraktiken

Barcamp zu Bewerbung und Berufseinstieg: Unternehmen und

Organisationen treffen Studierende und Alumni der HSB

Detlef Hegemann Stiftung spendet 240.000 Euro für die

Digitalisierung von Studium und Lehre der Fakultät Architektur,

Bau und Umwelt

Rückbau von Offshore-Wind-parks: Auswirkungen auf die

Meeresumwelt

Hochschulpreis 2020 für ausgezeichnete Lehre:

„Musterbeispiel für forschendes Lernen“ - Auszeichnung für

Bionik-Professor Dr. Jörg Müssig

Eine sich selbst finanzierende Lösung gegen Plastik in der

Umwelt:Bundestags-Abgeordnete informieren sich über das

Vorhaben KuWert

„ISMA: Intelligentes Störungsmanagement“

in Wertschöpfungsketten: Erfolgreiche "FHprofUnt"-

Kooperation geht in die 2. Runde

Preisgekrönte Nachhaltigkeit: „ICONIC AWARD 2020: Innovative Architecture“

für das Fahrrad-Repair-Café

Bremer Schifffahrtskongress erstmals online mit Preis-

verleihung für beste akademische maritime Lehre

Alltagsbezogener Klimaschutz und soziale Teilhabe:

Begleitstudie zu Klimaschutz-projekten in Bremer Quartieren

Preis für Absolventen des dualen Studiengangs Soziale Arbeit

- Auszeichnung von der „Caritasstiftung Hamburg –

Menschen in Not“

Gründung der „European ENGAGED University“

Europäische Universitätspartner unterzeichneten langfristiges

Bündnis

HSB gründet „Institut für digitale Teilhabe“

Künstliche Intelligenz und Robotik für eine nachhaltige

Kreislaufwirtschaft: Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft an Kooperationsprojekt „Smart

Recycling“ beteiligt

International Days einmal anders: „In zwei Wochen

um die Welt“Virtuelles Programm über das

Auslandsstudium

ITB Buch-Awards 2021: Freizeitwissenschaftler der

Hochschule Bremen überzeugte mit touristischem Sachbuch über

Afrika

„European ENGAGED University (EEU)“: HSB initiiert mit fünf

weiteren Partnerhochschulen neues Modell einer europäischen

Universität

Student der Elektrotechnik erhält Georg-Simon-Ohm-Preis für

hervorragende Bachelor-Arbeit

Welches Potential haben Hanffasern für den Einsatz in Faserverbundwerkstoffen?

Auf zu guten Ideen – InnoWi wird offizielles

Patent- und Markenzentrum im Land Bremen

HSB und Fraunhofer IFAM: Zusammenarbeit auf den

Gebieten der angewandten Biomaterialien und Biophysik

SEPTEMBER

2020

APPLE-CRATE CROWMÄRZ

2021

ACORNNOVEMBER

2020

SEEDLINGMAI

2021

CLOUDS-SUNJULI

2021

FLOWER-TULIPAPRIL

2021

TREE-CHRISTMASDEZEMBER

2020

JANUAR &

FEBRUAR

2021

KITEAUGUST

2021

APPLE-CRATESEPTEMBER

2021

TROPHY TROPHY

TROPHYBIKING

WIND-TURBINE

TROPHY

TROPHY

TROPHY

LANDMARK-ALT

PHONE-LAPTOP

PHONE-LAPTOP

Neue Website der HochschuleBremen geht online –

Aufgeräumt, nutzungsorientiertund auf jedem Gerät leicht zu

bedienen

PHONE-LAPTOP

BOOKSBOOK-READER

MONUMENT

HAND-HOLDING-SEEDLING USER-GRADUATE HAND-SPOCK

LIGHTBULB-ON

USERSHANDS-HELPING

SHOVEL

„Interspace - Die nachhaltige Stadt“: Master-Studierende

präsentierten ihre Vorstellungen für die Bremer Innenstadt

Neues Institut der Fakultät Wirtschaftswissenschaften:

Institut für Anwendungsorien-tiertes Marketing

SHOVELLIGHTBULB-ON

GLOBE-ASIA HANDS-HELPING

GLOBE-ASIA

Hochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

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Ausgewählte Ereignisse & Entwicklungen

Page 8: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Der Digitalisierungsschub im Hochschulbetrieb soll auch in internationalen Hochschulkoopera-tionen verankert werden. Dafür fördert der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) das Verbundprojekt „UAS7 Virtual Academy“ unter Federführung der HSB mit 250.000 Euro. Die „UAS7 Virtual Academy“ wird gemeinsam mit dem langjährigen US-Konsortialpartner SUNY (State Universities of New York) neue Vernetzungen für die Entwicklung und Anwendung innovativer Lehr- und Lernformen schaffen. Dazu gehören Lehrkooperationsprojekte in „Blended-Mobility“-Formaten, die den deutsch-amerikanischen Austausch der UAS7- und SUNY-Mitgliedshochschulen langfristig stärken und die anwendungsorientierte akademische Zusammenarbeit forcieren. Rektorin Prof. Dr. Karin Luckey sieht durch die Förderzusage

„die Chance gegeben, selbst unter den aktuell erschwerten Bedingungen, internationale Hochschulzusammenarbeit neu zu gestalten.“

Die UAS7 e. V. ist der Zusammenschluss der sieben großen forschungsorientierten Hoch-schulen für Angewandte Wissenschaften in Berlin, Bremen, Hamburg, Köln, München, Münster und Osnabrück mit starker internatio-naler Ausrichtung.

FAKULTÄT GESELLSCHAFTSWISSENSCHAFTENUND INTERNATIONAL OFFICE HSB

Das Projekt AddInno, unter Leitung von Prof. Dr. Annika Maschwitz, wird von 2021 bis 2024 mit insgesamt 2,65 Millionen Euro gefördert. Im Vorhaben verfolgen zentrale Akteur:innen und Fakultäten der Hochschule Bremen einen integrierten Ansatz zur digitalen Innovation von Studium und Lehre.

Die Ziele sind digitale Innovationen im Kontext des Student-Lifecycles entlang von vier Handlungsfeldern qualitätsgesichert und studierendenzentriert voranzutreiben (Online-Self-Assessment, digitale Lehr-/Lernprojekte, E-Assessment und Online-Lehrevaluation) und gleichzeitig durch entsprechende übergeordnete Maßnahmen die Rahmenbedingungen für deren Verankerung und Transfer zu schaffen.

ZENTRUM FÜR LEHREN UND LERNEN ZLL

Erfolg für UAS7-Hochschulen: 250.000 Euro für transatlantische „UAS7 Virtual Academy“

LANDMARK-ALT

Im Herbst 2020 verständigte sich ein Konsorti-um aus sechs Hochschulen - darunter die HSB

– auf ein Rahmenabkommen zur Gründung der „European ENGAGED University“ (EEU), dem Modell einer neuen Art von Universität in Europa.

Es gilt, Studierenden einen innovativen, flexiblen und vielfältigen Zugang zu länderüber-greifenden Studienangeboten zu schaffen, in einem offenen Bildungs- und Forschungsraum mit gemeinsamen Rahmenbedingungen.

Dabei arbeiten die Einzelstandorte regional eng mit verschiedenen Interessengruppen wie kleinen und größeren Unternehmen, staatlichen Institutionen und zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammen. Wesentliches Ziel ist, die Studierenden auf die Zukunftsthemen vorzubereiten.

INTERNATIONAL OFFICE HSB, REKTORAT, STRATEGIE UND PLANUNG

„European ENGAGED University (EEU)“: HSB initiiert mit fünf weiteren Partnerhoch-schulen neues Modell einer europäischen Universität

HANDS-HELPING

Der International Day ist traditionell auf dem Hochschul-Campus: Zahlreiche Besucher:innen strömen um die Ländertische, erleben ein buntes Miteinander und tauchen in fremde Kulturen ein. Beschäftigte und Studierende tauschen sich über ihre Auslandsaufenthalte, Stipendien und Erfahrungen aus. Und in 2020? Das International Office lud zu den „Internatio-nal Days 2020“ mit einer virtuellen Reise „In zwei Wochen um die Welt“ ein. Den aktuellen Hygienevorschriften Rechnung tragend, wurden auf einer virtuellen Messe bunte Ländertische, Vorträge und ein spannendes Rahmenprogramm samt einer Abschlussfeier geboten. Trotz Pandemie fand das Programm aus Berichten Studierender von ihren Erfahrun-gen aus aller Welt, interkulturellen Trainings, Vorträgen oder einem Salsa-Kurs großen Anklang.

INTERNATIONAL OFFICE HSB

International Days einmal anders: „In zwei Wochen um die Welt“ – Virtuelles Programm über das Auslandsstudium

Hochschullehre durch Digitalisierung stärken.Erfolgreicher Projekt-antrag der HSB bei der Stiftung Innovation in der Hochschullehre

GLOBE-EUROPE LAPTOP-HOUSE

AUSGEWÄHLTE EREIGNISSE UND ENTWICKLUNGEN AUS DER HSB IM STUDIENJAHR 2020/2021

Hochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

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Ausgewählte Ereignisse & Entwicklungen

Page 9: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

WIND-TURBINE

Die HSB und das Bremer Fraunhofer IFAM vereinbarten eine intensive Lehr- und For-schungskooperation auf den Fachgebieten angewandte Biomaterialien und Biophysik. Von der perspektivischen Bündelung ihrer Lehr- und Forschungskompetenz erwarten die Vertrags-partner nachhaltige Impulse für einen intensi-vierten, thematisch fokussierten Forschungs-transfer in die regionale Wirtschaft. Beide Institutionen verfolgen einen anwendungsbezo-genen Ansatz zur Ableitung von Material- und Produktinnovationen aus ihren Forschungser-gebnissen. Studierenden der Hochschule ermöglicht die Kooperation den unmittelbaren Einstieg in ein weiteres praxisnahes Umfeld bereits während des Studiums.

REKTORAT

Wie kann der digitale Wandel zu einem gesellschaftlichen Wandel werden, der auch Menschen mit Behinderung einbezieht? Welche Chancen und Risiken birgt digitale Teilhabe für Menschen mit Behinderung? Hier setzt das

„Institut für digitale Teilhabe“ an: In Lehre, Forschung und Transfer sollen anwendungsbe-zogene Projekte in Bezug auf die digitale Teilhabe in den Alltag integriert werden. So sollen bereits bestehende Systeme besser bekannt und nutzbar gemacht werden. Ein weiterer Fokus liegt auf der dauerhaften Beschäftigung von Menschen mit Beeinträchti-gung.

FAKULTÄT ELEKTROTECHNIK UND INFORMATIK

Erhöhung von Server- und Speicherkapazität: Dies betraf vorrangig die Anpassung der Anschlussgeschwindigkeiten in Seminarräumen, Laboratorien und Arbeitsplätzen, damit virtuell möglichst ohne Unterbrüche unterrichtet und gelernt werden konnte. Unter Hochdruck wurde die technische Infrastruktur geschaffen, um E-Prüfungen mit prüfungsrechtlich sicherer Server- und Netzwerkstruktur zu versehen.

Ausstattung von Seminarräumen mit Technik: Alle lehrenden Bereiche wurden über die Beschaffung von Soft- und Hardware und Lizenzen so ausgestattet, dass die synchrone und asynchrone Lehre für die Studierenden möglich gemacht werden konnte. Insbesondere wurden die Netzwerke in den Seminarräumen an die gestiegenen Anforderungen angepasst.

Flankierend ist die Befähigung der Lehrenden zu digitaler Lehre durch Online-Kurse, Schulungen und Verwendung digitaler Ressourcen wichtig, die im Hochschulkontext als Inhouse-Best-Practices oder über das Hochschulforum Digitalisierung zur Verfügung gestellt werden.

KONREKTORAT DIGITALISIERUNG

Um in Pandemiezeiten die vielschichtige Kommunikation zwischen Lehrenden, Studie-renden vor Ort und digital teilnehmenden Studierenden adäquat abzubilden, wurde die medientechnische Ausstattung von Räumen weiter vorangetrieben und ausgebaut, um eine breitere und qualitätsgesicherte Abdeckung der digitalen und hybriden Lehre zu gewährleisten. Dies erforderte eine Anpassung der technischen Voraussetzungen. Die notwendigen Investitio-nen wurden aus insgesamt drei Sofortprogram-men des Bremen Fonds bestritten. Volumen: annähernd sechs Millionen Euro, die auf drei Schwerpunkte verteilt wurden:

Verstärkung onlinebasierter Kommunikations- und Kooperationssysteme: Hierzu gehörten die Erhöhung von Leitungs- und Netzwerkkapazitäten, Erwerb und Ausstattung mit Videokonferenzsystemen oder die Befähigung und Berechtigung zur Nutzung. Eine Herausforderung war, Service und Beratung in allen Bereichen vollumfänglich sicherzustellen.

Millionen für die Digitalisierung - HSB baut Infrastruktur aus und erhöht die Rechnerleistung

HSB gründet „Institut für digitale Teilhabe“

HSB und Fraunhofer IFAM: Zusammen-arbeit auf den Gebieten der angewandten Biomaterialien und Biophysik

SERVERSHOVELMICROSCOPE

Hochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

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Ausgewählte Ereignisse & Entwicklungen

Page 10: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

WIND-TURBINE

Bislang liegt der Frauenanteil in den sogenann-ten MINT-Fächern nur bei rund 30 Prozent. Fakt ist auch, dass nur ein geringer Teil von Mädchen mit starkem Interesse an Technik und Naturwis-senschaften später auch einen entsprechenden Studiengang wählt. Um dies zu ändern, richtet sich die Veranstaltungsreihe meetMINT der HSB an genau die mint-affinen Schülerinnen. Technik-Studentinnen und -Absolventinnen der HSB werden in diesem mehrfach ausgezeichne-ten Programm als „Role Models“ geschult und mit Schülerinnen zusammengebracht. Mit Erfolg: Das neue Veranstaltungsformat

“meetMINT-viBes“ ist stets in kürzester Zeit ausgebucht.

ZENTRALE STUDIENBERATUNG HSB

Mitte August ging die neue Website der HSB online. Der neue Online-Auftritt der Hochschule Bremen lässt sich bequem bedienen, egal ob auf dem Computer, Smartphone oder Tablet. Die digitale Kommunikationsplattform bietet mehr Übersichtlichkeit, verfügt über ein zeitgemäßes Design und mehr Nutzerfreundlichkeit. Inhalte wurden nach den Bedürfnissen der verschiede-nen Zielgruppen neu strukturiert und neu erarbeitet. Userinnen und User gelangen so schneller und einfacher ans gewünschte Ziel.

„Mit der neuen Website bekommt die HSB ein zeitgemäßes digitales Aushängeschild. So werden die vielfältigen Perspektiven online erlebbar, die uns als Hochschule der Angewand-ten Wissenschaften auszeichnen,“ freut sich Rektorin Prof. Dr. Karin Luckey. Auch inhaltlich hat sich einiges verändert. Gemeinsam mit der Berliner Agentur 3pc entwickelte das Re-launch-Team im Referat Kommunikation und Marketing ein Konzept, das sich an den Bedürfnissen der verschiedenen Zielgruppen der Hochschule orientiert.

REFERAT KOMMUNIKATION UND MARKETING

Technik-Treffen für Mädchen und MINT-Studentinnen sehr beliebt

Neue Website derHochschule Bremengeht online:Aufgeräumt, nutzungsorientiertund auf jedem Gerät leicht zu bedienen

USERS

Hochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

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Ausgewählte Ereignisse & Entwicklungen

Page 11: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Hochschulen setzen Impulse für Gesellschaft, Wirtschaft und Innovationsfähigkeit. Als Hochschule der Angewandten Wissen-schaften leistet die Hochschule Bremen (HSB) mit ihrer internati-onalen Ausrichtung und ihrer Praxisorientierung einen essentiel-len Beitrag zur Fachkräftesicherung, in der Forschung und zum Technologie- und Wissenstransfer. In einem Interview mit Rektorin Prof. Dr. Karin Luckey klären wir die Details.

Was bedeutet der Wissenschaftsplan 2025 für die Zukunft des Landes Bremen?Ziel ist es, die Attraktivität und die Wettbewerbsfähig-keit des Wissenschaftsstandortes Bremen nachhaltig zu stärken. Ein besonderes Augenmerk richten wir darauf, die Rolle der HSB im Zusammenhang mit den Zukunftsthemen des Landes weiter auszubauen. Dabei ist die Verbesserung von Transfer und Kooperationen mit Unternehmen und Organisationen von zentraler Bedeutung. Der Wissenschaftsplan 2025 hat zum Ziel, deutlich bessere Rahmenbedingungen für die HSB zu setzen, als dies bei den Planungen früherer Jahre der Fall war. Wir brauchen vor allem Rückenwind für die Qualität von Studium und Lehre sowie die Schärfung und Leistungsfähigkeit unseres Profils.

Was hat sich bereits konkret verbessert?Für uns schaffen der Wissenschaftsplan 2025 und die Zielvereinbarungen mit dem Land bereits jetzt Planungssicherheit für einen deutlichen Stellenauf-wuchs, die notwendigen Erweiterungen von Flächen für attraktive Arbeits- und Studienbedingungen und vielfältige Maßnahmen, die eingeleitet werden konnten, um Dienstleistungen zu verbessern. Die Finanzplanung von Bund und Ländern sieht für die kommenden Jahre insgesamt eine erhebliche Aufstockung der staatlichen Zuschüsse vor, die wir für unsere Hochschulentwicklung nutzen werden. Mit dem neuen „Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken“ (ZuSL), der strategischen Nachfolge des

Hochschulpakts 2020, werden dauerhaft die Qualität von Studium und Lehre verbessert und gleichzeitig bisher geschaffenen Studienkapazitäten an den Hochschulen erhalten.

„Wir bleiben eine Präsenz-Hochschule und nutzen das Potential der Digitalisierung.“Die HSB hat im letzten Jahr auch von den coronabe-dingten Mitteln des Landes zur „Digitalisierung von Studium und Lehre“ profitiert. Erfolgreich waren die Bremer Hochschulen zudem bei der Stiftung „Innovati-on in der Hochschullehre“. Drittmittel in Höhe von 8,5 Millionen Euro zur Innovation der Lehre wurden 2021 insgesamt eingeworben. Bremen nimmt damit eine Spitzenposition im Bund-Länder-Programm ein. Die Hochschule Bremen überzeugte das Auswahlgre-mium mit ihrem Projektantrag „Integrierter Ansatz der

Ansonsten haben wir zudem auch mit Nachdruck das mit dem Hochschulentwicklungsplan 2020 seinerzeit gesetzte Ziel verfolgt, den Anteil von Drittmitteln als ein weiteres Standbein zu erhöhen. Das zeigt sich nicht nur in der Forschung und bei einer Vielzahl von erfolgreich eingeworbenen Projekten. Dazu gehören unter anderem auch die inzwischen etwa 700 dualen Studienplät-ze der HSB. Über die damit verbundenen Einnahmen finanzieren wir derzeit 17 zusätzliche Professuren, weitere fünf sind in der Ausschreibung.

„Investitionen in Wissenschaft und unseren Hochschultyp werden der zentrale Schlüssel sein.“Die Sicherung und der Ausbau der Finanzierungsziele für das Wissenschaftssystem bleibt dennoch generell in den kommenden Haushaltsjahren eine Herausforderung, nicht zuletzt aufgrund der Schuldenlast der Corona-Pandemie. Aber es bleibt: Investitionen in Wissenschaft und insbesondere auch unseren Hochschultyp werden der zentrale Schlüssel sein, um die komplexen Zukunfts-themen der Gesellschaft wie eine CO2-neutrale Industrie, Klimaschutz, Digitalisierung, neue Modelle der Stadtentwicklung und der sozialen Innovation überhaupt bewältigen zu können.

Warum ist dazu unser Hochschultyp für die regionale Entwicklung des Landes ein entscheidender Faktor?Die HSB ist die zweitgrößte wissenschaftliche Einrichtung des Landes, die 2020 als Hochschultyp das 50-jährige Jubiläum hatte. Wir sind ein entscheidender Faktor: jede dritte Studierende in Deutschland entscheidet sich für ein Studium der angewandten, praxisorientierten Wissenschaften. In einigen Fachrichtungen haben wir weitgehend ein Alleinstellungsmerkmal wie Soziale Arbeit und Pflege oder öffentliche Verwaltung. Der überwiegende Teil der Ingeniereur:innen und Führungskräfte im Management haben einen HAW-Abschluss. Auf uns wird es ankommen, Kompetenzen und Know-how für die drängenden Zukunftsthe-men zu vermitteln. Unsere Absolvent:innen sind als ‚Transpreneu-re‘ gefragt, denen wir methodische, fachliche und persönliche Qualifikationen für komplexe Transformationsprozesse mit auf den Weg geben müssen. Aufgrund unserer fachlichen Breite und Nähe zu unseren Kooperationspartnern sind wir hierzu gut aufgestellt. Unsere Professuren sind nicht nur exzellente Wissen-schaftler:innen, sondern sie begegnen der Praxis auch auf Augenhöhe und sind daher gefragt als Kooperationspartner:innen.

Wir müssen uns gemeinsam fragen, wie wir als zentrale Akteurin im regionalen Innovationssystem unsere Rolle zukünftig stärken

digitalen Innovation in Studium und Lehre“ und erhält für dessen Umsetzung zudem Mittel in Höhe von 2,3 Millionen Euro. Wir wollen die sich aus der verstärkten Digitalisierung ableitenden Chancen einerseits nutzen, aber wir bleiben andererseits eine Präsenz-Hochschu-le, die sich das gemeinsame Studieren und Arbeiten in Präsenz auf dem interkulturellen Campus programma-tisch auf die Fahnen geschrieben hat.

Wie wirkt sich die aktuelle Situation auf den Hoch-schulhaushalt aus?Coronabedingt wurde in diesem Jahr zunächst eine drastische Kürzung im Wissenschaftshaushalt für 2022/23 befürchtet. Das konnte erfolgreich abge-wehrt werden. Vielmehr steigen insgesamt die Haushaltsmittel des Landes in den kommenden Jahren. Wesentlich sind für die HSB die zusätzlichen Bund-Länder-Mittel aus dem ZuSL. Auf der Grundlage der im Sommer 2021 vereinbarten Leistungsziele erwartet die HSB auf Dauer angelegt eine zusätzliche Finanzierung von jährlich etwa neun bis zehn Millionen Euro-Mittel, die bei gleicher Leistung, in den letzten Jahrzehnten, der HSB substantiell nicht zur Verfügung standen.

„Heute zählt die HSB zu den bedeutendsten HAW im Norden.“Lassen Sie mich gedanklich noch einmal in die letzte Dekade zurückgehen: Die 2010-er Jahre waren gekennzeichnet durch wiederholte Haushaltssperren, massive Einschnitte, deutliche Unterfinanzierung der Studienplätze im Bundesvergleich und lange Zeit nur sehr wenig Spielraum für Berufungs- und Stellenbe-setzungsverfahren. Auf der Agenda stand daher vor einigen Jahren, die HSB massiv zurückzubauen, um zukunftsfähig zu bleiben und unsere Qualitätsansprü-che zu sichern. Diese Entwicklung konnte umgedreht werden: Inzwischen wurden bereits die ersten der für die kommenden Jahre geplanten über 50 neuen Professuren besetzt, etliche sind derzeit zudem in der Ausschreibung und der Anteil des nicht-wissen-schaftlichen Personals kann deutlich sowie schnell aufgestockt werden. Wir geben insgesamt etwa 100 Millionen Euro für Neu-, Umbauten und Infrastruktu-ren der HSB, wie Labore, aus. Heute zählt die HSB zu den bedeutendsten HAW im Norden, weil die finanziel-len Grundlagen neu aufgestellt wurden.

Prof. Dr. Karin LuckeyRektorin

unverzichtbarerInnovations- und

Standortfaktor

„Die Hochschule Bremen ist ein

für unser Land, die Region und dieglobalen Zukunftsthemen“

Hochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

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Ausgewählte Ereignisse & Entwicklungen

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können, z.B. durch mehr inter- und transdisziplinäre Arbeitsfor-men – studiengangsübergreifend, regional und international, durch den Ausbau von kooperativen ‚Reallaboren‘, die Weiterent-wicklung unserer Studien-, Forschungs- und Transferangebote bezogen auf den anstehenden Bedarf. Wir bilden mit unserem Angebot bereits passgenau die regionalen Themenfelder ab. Wir sollten uns unseres Potentials und unseres Beitrags zur regionalen Entwicklung bewusst sein und dies deutlich sichtbar machen. Es ist allseits anerkannt, dass unser Wissenschaftssystem zentrale Wirtschafts- und Innovationsfaktoren wie Einkommen, Steuer-aufkommen, regionale Beschäftigung, Arbeitsmarkt und Standor-tentscheidungen von Unternehmen positiv beeinflusst. Nicht nur Unternehmen, sondern maßgeblich auch der soziale, gesundheits-bezogene und öffentliche Sektor sowie die Stadtentwicklung profitieren von uns in vielfältiger Weise. Das haben wir aktuell u.a. mit dem intensiven Ausbau der Akademisierung der Pflege- und Gesundheitsfachberufe - bundesweit führend - unter Beweis gestellt. Dem neugegründeten Institut für Digitale Teilhabe stehen derzeit 2,5 Mill. Euro erfolgreich eingeworbene Drittmittel zur Verfügung für ein Projekt zur Entwicklung barrierefreier Software, bei dem von Anfang an die späteren Nutzerinnen und Nutzer einbezogen werden. Das Invest in die Wissenschaft ist ein Invest in Bremens Zukunft. Nicht zuletzt dank der Leistungsfähigkeit der HSB.

Sind diese Aussagen auch aktuell belegt?Anfang 2021 legte das Wissenschaftsressort dazu bemerkens-werte Kennzahlen vor: Das bremische Wissenschaftssystem bietet aktuell insgesamt etwa 24.000 Arbeitsplätze mit einem großen Anteil hochqualifizierter Beschäftigung. Hochschulen, Institute und die durch Wissenschaft ausgelöste Beschäftigung in der bremischen Wirtschaft binden ca. 40.000 Einwohnerinnen und Einwohner in Bremen und Bremerhaven. Der Wissenschafts-sektor schafft die Basis für ca. 205 Mio. Euro bremische Steuer-einnahmen jährlich. Und: Die durch das bremische Wissenschafts-system ausgelöste jährliche Wertschöpfung beläuft sich auf ca. 1,5 Mrd. Euro. Die Wissenschaftsausgaben des Landes Bremen entfalten also einen erheblichen regionalökonomischen und finanziellen Nutzen. Nur ein starker Wissenschaftsbereich ermöglicht ein starkes Innovationssystem und dauerhafte Arbeitsplätze.

Damit bestätigt die Wissenschaftsbehörde im Grundsatz Berechnungen, die wir heruntergebrochen auf die HSB vor einigen Jahren bereits angestellt hatten.

Welche Rolle hat die HSB in diesem Zusammenhang?Wie verstehen uns als Zentrum der regionalen Entwicklungsstra-tegie, da wir traditionell und programmatisch eng verzahnt mit Partnern aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft zusammenarbeiten und so zur Stärkung der Innovationsfähigkeit beitragen. Wir tun bereits das, was Innovationstheorien als Erfolgsfaktoren beschreiben.

Jedes Jahr schließen etwa 1.600 Frauen und Männer ihr Studium an der HSB erfolgreich ab. Von ihnen startet knapp die Hälfte in Bremen und der Region ins Berufsleben - in einzelnen Branchen

wie der Luft- und Raumfahrtbranche bis 80 Prozent, in den dualen Studiengängen sind es sogar 100 Prozent. Damit bleiben mehr hochqualifizierte Absolventinnen und Absolventen in Bremen, als es dem Bremer Anteil bei den Studienanfängerinnen und -anfängern entspricht.

Außerdem sind wir die erste Adresse für duale Studiengänge und die wissenschaftliche Weiterbil-dung. Mit unserer ‚Graduate and Professional School‘ sind wir zudem europaweit führend für internationale Studierende. Diese Leistungen sind auch für Unterneh-men bezogen auf Personalentwicklung und Bindung von Fachkräften attraktiv. Weiterbildung ist ein zentraler Faktor für die Zukunft.

„Als ‚Offene Hochschule‘ eröffnen wir passgenaue Angebote für unsere Studierenden.“ Was uns außerdem auszeichnet: Wir verstehen uns als „Offene Hochschule“, die für alle Lebenswege und Berufsbiographien passgenaue Studienangebote und den Zugang zu akademischer Qualifikation eröffnet. Wir gehen neue Wege, um auch die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung attraktiv zu machen. So können unter anderem im Berufsleben erworbene Qualifikationen für die Zulassung zum Studium oder außerhalb des Hoch-schulbereichs erworbene Fähigkeiten im Beruf erbrachte Leistungen auf ausgewählte Module angerechnet werden. Das führt u.a. zu einem verkürz-ten Studium, wie beispielsweise für Absolvent:innen von Fach- und Technikerschulen, mit denen wir eng kooperieren. Auch wer aus dem Ausland zu uns kommt, kann sich Leistungen anerkennen lassen. Internationa-lität ist ein weiteres herausragendes Markenzeichen der HSB bereits seit vielen Jahrzehnten: Das macht die HSB nicht nur attraktiv für Studieninteressierte aus aller Welt und sichert Fachkräftebedarfe, sondern auch von unseren wissenschaftlichen Partnernetzwerken profitiert das Land unmittelbar; z.B. im Bereich der Energiewende, Kreislaufwirtschaft oder maritimen

Hoher International-isierungsgrad als Markenzeichen

Um eine Vorstellung von unserem hohen Internationalisierungs-grad - unserem Markenzeichen - zu vermitteln: Zwei Drittel unserer Studiengänge beinhalten verpflichtende Auslandsaufent-halte. Der Anteil internationaler Studierender liegt aktuell bei 19 Prozent. Wir unterhalten annähernd 400 aktive Hochschulkoope-rationen mit Partnern in 70 Ländern weltweit. 60 Prozent unserer Absolventinnen und Absolventen verfügen über im Studium erworbene Auslandserfahrung. Im deutschlandweiten Vergleich sind dies alles absolute Spitzenwerte und insbesondere von international agierenden Unternehmen an unseren Absolventin-nen und Absolventen sehr geschätzt. Auch in der Forschung sind wir europa- und weltweit eng vernetzt.

Stichwort Praxisorientierung: Die Bachelor-Studiengänge beinhalten in der Regel mindestens ein Praxissemester. Mit elf dualen Studiengängen, über 700 Dual-Studierenden und knapp 200 Unternehmenskooperationen sind wir im Nordwesten die erste Adresse für dieses Studienangebot. Mit zahlreichen Unternehmen und Institutionen arbeiten wir außerdem eng zusammen – zum Beispiel in anwendungsnahen Projekten oder über Abschlussarbeiten.

Welchen Ausblick möchten Sie wagen?Ich bin grundsätzlich optimistisch und mir daher sicher, dass die Hochschule Bremen auch in Zukunft ihren Platz im regionalen Wissenschaftssystem hat und ihre regionalökonomische und gesellschaftspolitische Funktion wahrnimmt. Aber wir müssen weiterhin durch gute Leistung überzeugen und immer den Zusammenhang aufzeigen, dass es dann dem Land gutgeht, wenn es der Hochschule Bremen gutgeht und sie auskömmlich und verlässlich finanziert wird.

Lassen Sie mich abschließend einen Punkt besonders hervor-heben: Ohne das hohe Engagement und die Identifikation all unser Lehrenden und Beschäftigten mit ihrer Hochschule stünden wir heute nicht so gut da, wie es der Fall ist. Nicht zuletzt die Herausforderungen während der Corona-Pandemie haben gezeigt, zu welchen Kraftanstrengungen hier alle fähig sind, um Studium und Lehre, Forschung und Transfer sowie sämtlich damit verbundenen Dienstleistungen auch in schwierigen Zeiten möglich zu machen. Ihnen allen möchte ich meinen Respekt, meine Anerkennung und meinen ganz herzlichen Dank dafür ausspre-chen!

Wirtschaft. Aktuell entwickeln wir mit fünf anderen europäischen Hochschulen einen strategischen Verbund, um als „Engaged European University“ zusammen „experts“ für die Regionalentwicklung und neue Modelle der Kooperation in regionalen Innovati-onssystemen zu entwickeln.

In der Forschung bündeln wir unsere Aktivitäten in Clustern, die sich an Zukunftsthemen wie Nachhaltig-keit, Umweltschutz, Energie, Mobilität der Zukunft, Stadtentwicklung, Gesundheit, Region im Wandel oder digitale Transformation sowie den regionalen Wirt-schaftsschwerpunkten orientieren.

„Wir bieten Wissenschaft für die Praxis und sind ein zentraler Partner für den Transfer.“

Wie positioniert sich die Hochschule Bremen in der Wissenschaftslandschaft?Die HSB schafft passgenaue Qualifikations- und Transferangebote für die Region. Wir sind Impulsgebe-rin - sowohl für die regionale Entwicklung als auch für die persönliche Entwicklung unserer Studierenden. Wir vermitteln seit Jahrzehnten internationale und interkulturelle Kompetenzen, was uns immer wieder Spitzenplätze in bundesweiten Rankings einbringt. Dies lässt sich in der Aussage zusammenfassen: „Wir bieten Wissenschaft für die Praxis und sind ein zentraler Partner für den Transfer.“ Und mit all diesen Leistungsmerkmalen sind wir ein unverzichtbarer Innovations- und Standortfaktor für das Land Bremen und die Region. Diese Position werden wir zukünftig weiterausbauen.

Inwieweit profitieren die Unternehmen konkret davon?Die Nähe zu Unternehmen ist unsere Stärke und ein wesentlicher Grund dafür, dass der Übergang in die Berufswelt so reibungslos klappt. Überschaubare Lerngruppen und Praxisbezug ermöglichen adäquate Lehr- und Lernformate. Der mit gut 60 Prozent überdurchschnittlich hohe Anteil internationaler Studiengänge ermöglicht ferner den Erwerb wertvoller interkultureller Kompetenzen, die sich vor allem für international operierende Unternehmen auszahlen.

Hochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

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Ausgewählte Ereignisse & Entwicklungen

Page 13: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Angesichts des massiven Klimawandels wird die Herausforde-rung deutlich, Klimaschutz und Klimaanpassung als wesentliche Aufgaben der Zukunftssicherung wahrzunehmen.

Als erste Hochschule im Land Bremen ist die HSB bereits seit 2003 Vorreiterin, mit der EMAS-Zertifizierung und derVeröffentlichung von Umwelterklärungen mit konkreten Maßnahmen zur Klimaneutralität und zum Umweltschutz alsfortlaufende Prozesse auf allen Ebenen der HSB.

Ein wesentliches Fundament für die Hochschulentwicklung sind zum einen die Ziele der Vorhaben, die 2016 in ein integriertes Klimaschutzkonzept für die HSB unter dem Titel „Auf dem Weg zum ClimaCampus“ dokumentiert wurden.

Zum anderen verfolgt die HSB seit Jahrzehnten in Studium und Lehre, in der Forschung und im Transferbereich relevante Aspekte, die zu Klimaschutz und einer nachhaltigen Bildung beitragen. Der Hochschulentwicklungsplan sowie der Wissen-schaftsplan des Landes Bremen adressieren bereits die zentrale Rolle der Wissenschaft für eine nachhaltige Entwicklung.

Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit durch einschlägige Studiengänge in der Lehre wie auch in der Forschung zentral und interdisziplinär zu veran-kern, ist ein wichtiger Auftrag und Kompetenzbereich der Hochschule Bremen. Seit Jahren verfügt die HSB bereits über entsprechende Studiengänge.

Beispiel: Aktuell wird der Masterstudiengang „Politik und Nachhaltigkeit“ konzeptionell und interdisziplinär weiterentwickelt. In Planung ist zudem in der Fakultät Wirtschaftswissenschaften ein weiterer Master-Studi-engang zum Komplex Nachhaltigkeit. Die Studiengän-ge „Angewandte Freizeitwissenschaft“ und „Touris-musmanagement“ beinhalten explizite Schwerpunkte im Bereich Nachhaltigkeit, ebenso die Studienangebo-te „Umwelttechnik“, „Energietechnik“, „Technische und Angewandte Biologie“, „Architektur“ und „Bauingeni-eurwesen“. Auch in anderen Studiengängen werden hierzu Kompetenzen erworben.

Klimaschutz steht bei allen Baumaßnahmen ganz oben

Bei allen Baumaßnahmen der HSB (Gebäudesanierungen und Neubauten) stehen Klimaschutzmaßnahmen ganz oben auf der Agenda. Dies betrifft bereits abgeschlossene Baumaßnahmen wie Komplett-Sanierung des AB-Gebäudes am Standort Neustadts-wall, die Neubauten am Standort Werderstraße (1. und 2. Bauabschnitt EW-Gebäude), die Sanierung des FS-Gebäudes sowie der dort anschließende Neubau am Standort Neustadtswall (Beginn der Baumaßnahmen im Frühjahr 2022).

Insgesamt entsprechen die zahlreichen „Altbauten“ der HSB nicht den Klimaschutzstandards. Hierzu sind in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen erforderlich, um die Klimaschutzvorgaben bzw. CO2-Neutralität zu erreichen. Potentiale z. B. durch Fassa-denbegrünung werden aktuell in die Sanierungs- und Neubau-maßnahmen „FS-Gebäude“ einbezogen.

Klima-, Umweltschutz und Nachhaltigkeitsziele der HSB werden unter anderem im integriertem Klimaschutzkonzept, im Umwelt-programm und in den Umweltleitlinien der HSB aufgeführt. Ein Leuchtturmprojekt zum Klimaschutz ist aktuell das vom Bun-desumweltministerium geförderte Fahrradmodellquartier mit dem Fahrrad-Repair-Café, einem klimafreundlichen Gebäude, in dem Klimaschutz in Lehrveranstaltungen und als Reallabor für klimafreundliches Bauen vermittelt wird. Das Gebäude dient sowohl als Open Campus-Veranstaltungsort für Klimaschutzver-anstaltungen als auch informell zur Vermittlung von Klimaschutz und Nachhaltigkeit mit Angeboten eines biofairen Cafés und einer Fahrradselbsthilfewerkstatt.

Themen wie Umwelt- und Ressourcenschutz werden an der HSB als essentielle, übergeordnete Querschnittsaufgaben verstanden. Die Vorhaben reichen von umweltfreundlicher Mobilität, Energie-controlling, nachhaltigem Beschaffungswesen, energieeffizienten Lüftungssystemen sowie „Green IT“, Abfall- bzw. Recyclingkon-zepten bis hin zu energetischer Gebäudesanierung.

Klimaschutz und umweltschutzrelevante Fragestel-lungen in Curricula verankert

Insgesamt weisen derzeit 18 der 67 Bachelor- und Master-Studiengänge unmittelbare Bezüge zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit auf. Mit dem „Integrierten Klimaschutzkonzept für die Hochschule Bremen - Auf dem Weg zum Clima-Campus“ (10/2016) sowie dem EMAS-Audit seit 2003 hat die HSB wesentliche Ziele formuliert. Die HSB verfügt über eine Vielzahl von Professuren, die Klimaschutz und Nachhaltigkeit fachlich vertreten; deren Anzahl soll weiter erhöht werden. Derzeit gibt es eine Reihe von neuen Denominationen, die das Klimaschutz-Profil der HSB und die Kompetenzen in Lehre, Forschung und Entwicklung stärker konturieren.

Weitere ganzheitliche Projekte sowie die Zusammen-arbeit von Lehrenden und Studierenden aus unter-schiedlichen Fachdisziplinen treiben die Anforderun-gen, den Klima- und Umweltschutz an der HSB curricular zu etablieren, zusätzlich voran. Die HSB hat in ihren 67 Bachelor- und Master-Studiengängen curriculare Inhalte (Wahlpflicht- und Wahlmodule, Projektstudium, Praxis- und Auslandssemester sowie Abschlussarbeiten) integriert, die den Studierenden aller Fachrichtungen die Möglichkeit eröffnen, sich mit Klimaschutz und umweltschutzrelevanten Fragestel-lung, regional wie überregional, zu befassen.

In ihrem Hochschulentwicklungsplan hat die HSB das Ziel formuliert, inter- und transdisziplinäre in diesem Bereich weiter auszubauen. Dies zeigt sich bereits bei der Reakkreditierung bzw. Neu-Planung von Studien-gängen.

Auf dem Weg zumClimaCampus

Hochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

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Ausgewählte Ereignisse & Entwicklungen

Page 14: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

In unserem Bundesland beschäftigt die Gesundheitsbranche 61.000 Menschen (> 15 % der Erwerbstätigen in Bremen). Ein echter Beschäftigungsmotor! Zugleich leidet der Gesundheitssek-tor unter akutem Fachkräftemangel. Ein Weg ist die Akademisie-rung der Gesundheits- und Therapieberufe, um deren Attraktivi-tät zu steigern und so einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Fachkräftesicherung im Gesundheitswesen des Landes zu leisten.

Um ihrer Funktion, Innovationsmotor für Bremen und die Region zu sein, gerecht zu werden, benötigt die Hochschule Bremen (HSB) attraktive Flächen. Ein inhaltlicher Schwerpunkt, der aktuell an der HSB im Aufbau ist, sind die Studiengänge im Pflege-, Gesund-heits- und Therapiebereich.

Im Wintersemester 2020/21 wurde der „Internationale Studiengang Hebammen“ erfolgreich gestartet. Annähernd 400 Studieninteressierte haben sich auf die 40 Studienplätze beworben. Die HSB ist hier bundesweit Vorreiterin: Sie gehört zu den ersten

Hochschulen, die mit der Akademisierung der Hebammenausbildung einen wichtigen Beitrag des deutschlandweit bestehenden Fachkräftebedarfs in der geburtshilflichen Versorgung leistet. Damit wird nach dem Start des primärqualifizierten „Internationa-len Studiengang Pflege“ 2020 und dem Studiengang „Angewandte Therapiewissenschaften – Logopädie und Physiotherapie“, der bereits 2015 eingerichtet wurde, von der HSB ein neuer Schwerpunktbereich

Adressbildung für den neuen Schwerpunkt: Hochschule Bremen baut Gesundheits-, Pflege- und Therapiebereich aus – 4.000 Quadratmeter für Lehre und Forschung in der Innenstadt

etabliert. Für 2023 ist ein Masterstudiengang „Palliative Care“ bereits in Planung.

Die HSB kooperiert in diesen Bereichen intensiv mit Fachschulen und der Praxis im regionalen Gesund-heitswesen. Der Ausbau dieses Bereichs ist in vielfältiger Weise „role model“ für innovative Modelle der Durchlässigkeit zwischen wissenschaftlichem und Ausbildungsbereich, in der Kooperation mit der Praxis sowie im Transfer. Forschungsbasierte Lehre ist fester Bestandteil der Studienangebote. Die HSB baut ihr Forschungspotential in diesem Bereich kontinuierlich aus. Zukünftig fokussiert sie zudem verstärkt den Bereich der Gründungs- und Start-up-Förderung.

„Wichtiger Schritt in Richtung eines neuen Hochschul-Stand-ortes zur Belebung der Bremer City“Für diesen Schwerpunkt hat die HSB bereits seit Anfang 2020 in einem ersten Schritt in der Innenstadt 1.400 qm für Lehr- und Büroflächen im Skills- und Simulationszentrum (Adresse: Am Brill 2 bis 4) angemietet. Durch Anmietung weiterer Etagen im selben Gebäude werden bis Ende des Jahres 2021 dort insgesamt ca. 4.000 qm für Lehre, Forschung und Büros im Bereich der Pflege-, Gesundheits- und Therapie-Studiengänge sowie für die Kooperations-partner der HSB zur Verfügung stehen.

Mit diesen hochwertigen Räumlichkeiten in der Innenstadt und einem auch bundesweit beachteten Skills- und Simulationszentrum übt das Land Bremen

eine zusätzliche Magnetfunktion für den Pflege- und Gesund-heitssektor sowie den Versorgungsbereich insgesamt aus. „Wir freuen uns, einen weiteren Schritt zu einer ‚Adressbil-dung‘ für den neuen Studienschwerpunkt der HSB gehen zu können“, betont Prof. Dr. Karin Luckey.“ Die neuen und modernen Flächen mit integrierten Lehr-, Labor-, Forschungs- und Gruppenräumen verfügen dann über – modernen Anforderungen genügende – bauliche Strukturen, eine digitalisierte Veranstaltungs- und Übertragungstechnik sowie Lehr- und Studienmethoden, die auf dem neuesten Stand sind.

Damit hat die HSB einen wichtigen Schritt in Richtung eines neuen attraktiven Innenstadt-Campus getan. Die Hochschule trägt so nicht zuletzt zur Sichtbarkeit des gesellschaftlich hochrelevanten Themas „Pflege und Gesundheit“ und einer gelebten Nutzungsvielfalt in der Bremer City bei.

HSB wirkt am Aufbau des neuen „Integrierten Gesundheitscampus Bremen“ mitDas bestehende und wachsende Angebot der HSB im Gesundheitsbereich ist ein wichtiger Baustein für die 2021 von der Senatorin für Wissenschaft und Häfen beauftragte Entwicklung eines „Integrierten Gesund-heitscampus Bremen (IGB)“. Der IGB versteht sich als strategische Klammer für ein Netzwerk von Akteur:in-nen aus dem Bereich der Gesundheitswissenschaften aller wissenschaftlichen Einrichtungen, der Ausbildung, der Gesundheitswirtschaft sowie dem Gesundheitswe-sen im Land Bremen. Ziel ist es, das gesamte bremische Potential sichtbar zu machen, als Innovationszentrum für eine agile Gesundheitsregion Impulse zu setzen, Synergi-en zu erzeugen und das Thema Gesundheit im Land Bremen nach vorn zu bringen. Dabei kann die HSB mit ihren Schwerpunkten und Entwicklungszielen einen besonderen Beitrag leisten.

40040BEWERBUNGEN

STUDIENPLÄTZE

START-JAHRGANG 2020INT. STUDIENGANG HEBAMMEN B. SC.

USERSusers-class

ZukunftsthemaPflege und Gesundheit

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Page 15: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Zahlen und Faktenim Überblick

Relevante Kenn- und Finanzzahlen der HSB aus dem Berichtszeitraum 2020/21

Page 16: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

ANWENDUNGS- UND PRAXISORIENTIERUNG IN STUDIUM, LEHRE UND FORSCHUNG→ Bachelor-Studienstruktur mit 7 Semestern und in der Regel mind. einem Praxissemester→ 11 duale Bachelor-Studienangebote→ 14 konsekutive Master-Studiengänge inklusive eines berufsbegleitenden Master-Studiengangs (Architektur)→ 9 weiterbildende Master-Studiengänge, inklusive eines berufsbegleitenden Master-Studiengangs

Die Systemakkreditierung der HSB gewährleistet, dass das interne Qualitätsmanagementsystem die Einhaltung der Qualitätsstandards der Studiengänge sowie das Erreichen der Qualifikationsziele dauerhaft gewährleistet

LLL – LEBENLANGES LERNEN ALS INTEGRIERTES KONZEPT→ Verbesserung der Durchlässigkeit durch Schaffung von Angeboten für unterschiedliche Bildungs- biographien, Ansprache neuer Zielgruppen→ Institutionalisierte Weiterbildung und Qualifizierung durch das Zentrum für Lehren und Lernen. Didaktisch-methodische Kompetenzen für Studierende und Mitarbeiter:innen→ International Graduate Center und Professional School: Weiterbildende und berufsbegleitende Masterstudiengange

INTERNATIONALITÄT UND INTERKULTURALITÄT→ Anteil internationaler Studiengänge so hoch wie an keiner anderen deutsche HAW: 60 Prozent→ 60 Prozent der Absolvent:innen mit Auslandserfahrung im Studium (Vgl.: DAAD-Zielzahl für 2020: 50 Prozent)→ Austausch-Studierende aus 70 Ländern→ Anteil internationaler Studierender (Bildungsausländer:innen) auch in Corona-Zeiten relativ hoch: 12,4 % (in anderen Jahren fast 20 %)→ 397 weltweite Hochschul-Kooperationen mit Partner- Einrichtungen in über 70 Ländern→ Spitzenplatzierung bei der DAAD-Fördermittelverteilung

STÄRKE IN DER ANGEWANDTEN FORSCHUNG→ Konzentration auf anwendungsbezogene und interdisziplinäre Forschungsleistungen→ Sechs Forschungs-Cluster: Region im Wandel, Lebensqualität, Digitale Transformation, Luft- und Raumfahrt, Blue Sciences, DTX - Dynamics, Tension & Xtreme Events→ Erfolgreicher Forschungstransfer im Berichtsjahr 2020/21: → 67 Ausgründungen seit 2007 → 1 erfolgreich abgeschlossenes Promotionsverfahren → 3 Patentanmeldungen → 4 Erfindungsanmeldungen

HAW – Hochschule für Angewandte Wissenschaften

Ausgewählte

zur HSBFakten

2.509 67

8.71744

1.54023

STUDIENANFÄNGER:INNEN

STUDIENGÄNGE IN 5 FAKULTÄTEN

IMMATRIKULIERTE

BACHELOR DAVON 11 DUAL

ABSOLVENT:INNEN

MASTER DAVON 9 WEITERBILDEND

AKADEMISCHE WEITERBILDUNG→ INTERNATIONAL GRADUATE CENTER→ PROFESSIONAL SCHOOL→ ZENTRUM FÜR LEHREN UND LERNEN

USERSusers-class

user-graduate school

AUSGEWÄHLTE KENNZAHLEN 2018 2019 2020

Lehre Studierende insgesamt 8.520 8.446 8.717

Studienanfänger:innen 1. Fachsemester 2.125 2.240 2.691

Absolvent:innen 1.513 1.464 1.540

Anzahl der Studiengänge konsek. 56 58 58

→ davon Master 12 13 14

→ davon Bachelor 44 45 44

Duale Studienangebote 11 12 11

Bewerbungen 10.371 10.112 10.068

Einnahmen aus gebührenpflichtigen dualen Studiengängen 1.457 T€ 1.813 T€ 1.734 T€

Weiterbildung Anzahl Weiterbildungsstudiengänge 9 9 9

(IGC, PS, ZLL) Teilnehmer:innenzahl an WB-Stdg. 346 353 341

Anzahl Modul-Studierende - 30 28

Einnahmen aus Weiterbildung 1.960 T€ 2.230 T€ 1.684 T€

Forschung & Drittmittelausgaben insgesamt 8.401 T€ 10.938 T€ 9.232 T€

Entwicklung Einnahmen für Forschung 2.426 T€ 2.690 T€ 2.482 T€

→ Auftragsforschung 250 T€ 107 T€ 269 T€

Angemeldete Schutzrechte 1 2 4

→ Anzahl Ausgründungen 4 7 -

Internationales Anteil an ausländischen Studierenden gesamt 18,2% 19,0% 17,3%

Anzahl Incomings 348 355 118

→ davon DAAD- und ERASMUS-gefördert 178 195 79

Anzahl Outgoings 770 770 für 2020 n.f.

→ davon DAAD- und ERASMUS-gefördert 442 432 171

internationale Master-Studierende am IGC 169 219 215

internationale Hochschulkooperationen 355 382 397

Gleichstellung Anteil Studentinnen 40,9% 40,3% 41,3%

Anteil Anfängerinnen 1. Fachsemester 41,7% 39,4% 45,1%

Absolventinnen 45,2% 46,8% 42,0%

Professorinnen 31,1% 31,1% 31,1%

Weibl. Beschäftigte im wissenschaftlichen Mittelbau 31,3% 32,6% 34,3%

Finanzierung Zuweisungen Grundhaushalt 44.245 T€ 45.742 T€ 49.701 T€

Einnahmen aus Gesamthaushalt 70.410 T€ 65.014 T€ 71.857 T€

→ davon Bau-/Investitionen 5.603 T€ 1.373 T€ 3.886 T€

→ davon Sondermittel 7.872 T€ 4.947 T€ 7.566 T€

→ davon Drittmittel 9.711 T€ 10.482 T€ 8.861 T€

→ davon Erlöse BGA 380 T€ 494 T€ 249 T€

Eigene Einnahmen 2.978 T€ 2.470 T€ 1.843 T€

Hochschulpakt 7.872 T€ 4.947 T€ 2.979 T€

Sofortprogramm „Digitalisierung der Hochschulen“ 0 T€ 0 T€ 4.587 T€

Drittmittelquote 15% 18% 15%

Personal kapazitätswirksame Stellen 192 VZÄ 191 VZÄ 192 VZÄ

→ davon Drittmittelbeschäftigte 10,5 VZÄ 12 VZÄ 12 VZÄ

abgeschlossene Promotionen 7 3 1

laufende Berufungsverfahren 28 23

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Zahlen und Fakten im ÜberblickHochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

Page 17: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2020 IN EUR

1.1. - 31.12.2020 1.1. - 31.12.2019

Umsatzerlöse 5.984.570,25 6.718.735,96

Sonstige betriebliche Erträge 69.506.465,59 63.313.028,93

Materialaufwand

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren -2.563.468,04 -2.345.266,21

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -7.238.251,95 -7.178.499,20

-9.801.719,99 -9.523.765,41

Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter -36.683.172,08 -34.506.076,40

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -16.941.352,59 -16.452.777,23

-53.624.524,67 -50.958.853,63

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagever-mögens und Sachanlagen -4.460.243,56 -4.185.803,50

Sonstige betriebliche Aufwendungen -9.089.144,66 -9.361.387,24

Erträge aus Beteiligungen 15.057,92 15.057,92

Sonstige Zinsen und ähnl. Erträge 53,59 129,38

Zinsen und ähnliche Aufwendungen -1.716,97 -1.257,82

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -3.971,92 -3.971,92

Ergebnis nach Steuern -1.475.174,42 -3.988.087,33

Sonstige Steuern -1.041,08 -1.057,08

Jahresfehlbetrag -1.476.215,50 -3.989.144,41

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 2.531.912,39 4.020.124,36

Einstellungen in das Dotationskapital -2.248.691,94 0,00

Entnahmen aus dem Dotationskapital 2.503.340,05 2.500.932,44

Bilanzverlust / -gewinn 1.310.345,00 2.531.912,39

Hochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021 Zahlen und Fakten im Überblick

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Page 18: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

AKTIVA

31.12.2020 31.12.2019

A. ANLAGEVERMÖGEN

I. Immaterielle Vermögensgegenstände Konzessionen, gewerbliche Schutz-

rechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 64.585,01 45.250,01

II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche

Rechte und Bauten einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken 87.928.858,37 90.318.286,67

2. Technische Anlagen und Maschinen 554.680,71 390.070,81

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.712.421,37 3.959.645,31

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 4.930.558,18 2.551.459,75

98.126.518,63 97.219.462,54

III. Finanzanlagen 1. Beteiligungen 2. Genossenschaftsanteile

52.700,00 5.000,00

52.700,00 5.000,00

57.700,00 57.700,00

98.248.803,64 97.322.412,55

B. UMLAUFVERMÖGEN

I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 111.074,17 92.378,31

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.413.424,24 1.717.813,68

2. Sonstige Vermögensgegenstände 6.375.791,30 5.670.066,26

7.789.215,54 7.387.879,94

III. Kassenbestand 148.723,57 148.245,19

8.049.013,28 7.628.503,44

C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 5.110.132,77 5.078.531,25

111.407.949,69 110.029.447,24

PASSIVA

31.12.2020 31.12.2019

A. EIGENKAPITAL

I. Dotationskapital 85.636.295,01 85.890.943,12

II. Bilanzverlust 1.310.345,00 2.531.912,39

86.946.640,01 88.422.855,51

B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONS - ZUSCHÜSSE ZUM ANLAGEVERMÖGEN 5.574.253,02 4.394.966,13

C. RÜCKSTELLUNGEN

Sonstige Rückstellungen 5.060.373,69 4.117.064,62

D. VERBINDLICHKEITEN

1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.850.055,58 2.072.478,97

2. Sonstige Verbindlichkeiten 10.117.817,96 10.040.512,29

12.967.873,54 12.112.991,26

E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 858.809,43 981.569,72

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2020 IN EUR

111.407.949,69 110.029.447,24

Hochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

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Zahlen und Fakten im Überblick

Page 19: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

"Wir verstehen uns als 'Offene Hochschule', die für alle Lebenswege und Berufsbiographien passgenaue Studienangebote und den Zugang zu akademischer Qualifikation eröffnet."DR. KARIN LUCKEY, REKTORIN HSB

Studium und Lehre

Page 20: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

8.717USERS STUDIERENDE insgesamt

→ 2019: 8.446→ 2018: 8.520

10.068BEWERBUNGEN → 2019: 9.445→ 2018: 10.371

2.691STUDIENANFÄNGER:INNEN→ 2019: 2.240→ 2018: 2.125

Fakultät 1: Wirtschaftswissenschaften

Fakultät 2: Architektur, Bau und Umwelt

Fakultät 3: Gesellschaftswissenschaften

Fakultät 4: Elektrotechnik und Informatik

Fakultät 5: Natur und Technik

→ 12 Bachelorstudiengänge→ 1 konsekutiver Masterstudiengang → 8 weiterbildende Masterstudiengänge (IGC)

→ 3 Bachelorstudiengänge → 3 konsekutive Masterstudiengänge→ 1 berufsbegleitender Masterstudiengang

→ 7 Bachelorstudiengänge→ 2 konsekutive Masterstudiengänge

→ 9 Bachelorstudiengänge, inkl. einer dualen Variante→ 2 konsekutive Masterstudiengänge

→ 13 Bachelorstudiengänge→ 5 konsekutive Masterstudiengänge→ 1 weiterbildender Masterstudiengang (IGC)

Studierendeinsgesamt

davon weiblich davon Ausländer:innen Studienan-fänger:innen1

Bewerbungen2

Anzahl % Anzahl %

Fakultät 1 3.253 1.622 49,9 592 18,2 1.003 3.521

Fakultät 2 1.095 419 38,2 150 13,7 323 926

Fakultät 3 1.321 903 68,4 101 7,7 461 3.141

Fakultät 4 1.321 291 22,0 315 23,6 388 899

Fakultät 5 1.706 356 20,9 328 19,2 502 1.581

Summe3 8.717 3.603 41,3 1.507 17,4 2.691 10.068

1 Gemäß amtlicher Definition ergeben sich die Werte aus der Summe SS 2020 und WS 2020/21.2 Die Zahlen in dieser Spalte enthalten auch Bewerbungen für höhere Fachsemester.3 Die Summenzeile enthält auch Studierende und Bewerbungen des Vorbereitungsstudiums.

Tabelle Studierende nach Fakultäten im Wintersemester 2020/2021

an der HSBim Überblick

Studium und Lehre

GRÖSSTE STUDIENPLATZ-NACHFRAGEN IM STUDIENJAHR 2020/21

→ Fakultät Wirtschaftswissenschaften: 3.483 Bewerbungen auf die 380 Plätze in acht zulassungsbeschränkten und weiteren sechs Bachelor-Studiengängen. 962 Studierende wurden immatrikuliert.

→ Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit: über 2.000 Bewerbungen – somit rund 15 Bewerbungen pro Studienplatz – auf 133 Studienplätze.

→ Studiengänge mit den meisten Studienanfängern zum WiSe 2020 / 21: Int. Studiengang Tourismus- management (zulassungsfrei): 176 Studien- anfänger:innen und Betriebswirtschaft B.A.: 167 Studienanfänger:innen

Die Hochschule Bremen bietet insgesamt 67 Bachelor- und Masterstudiengänge, davon 11 als duale Studienangebote. Im Bereich der akademischen Weiterbildung kommen 9 kosten-pflichtige Masterprogramme am International Graduate Center (IGC) der Hochschule hinzu.

Im Studienjahr 2020/21 hat die Hochschule in zahlreichen Bachelorstudiengängen erstmals auf die Festsetzung einer Zulassungszahl verzichtet, so dass eine exakte Gesamtzahl der nach Kapazitätsberech-

nung zur Verfügung stehenden Studienplätze nicht angegeben werden kann. Die Zielzahl über alle Studiengänge beträgt jedoch, wie in der Vergangen-heit, mehr als 2.000 Studienanfänger:innenplätze – inklusive Hochschulpaktplätze.

Im Zulassungsverfahren zum Wintersemester 2020/21 gingen 10.068 Bewerbungen ein, was einem Aufwuchs von ca. 550 gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Ein breites Studien-angebot verteilt sich auf fünf Fakultäten

Hochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

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Studium und Lehre

Page 21: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Auf einen Blick: Die Studiengänge der HSB nach Clustern

BACHELOR MASTER

WIR

TSCH

AFT

S -

WIS

SEN

SCH

AFT

EN Angewandte Wirtschaftssprachen und Business Management M.A. Internationale Unternehmensführung Business Administration MBA (berufsbegleitend)(Sprachfokus Arabisch, Chinesisch, Japanisch) B.A. European/Asian Management MBABetriebswirtschaft / Internationales Management B.A. European Studies M.A.Betriebswirtschaft B.A. Global Management MBADS Betriebswirtschaft B.A. International Master of Business Administration MBADS Public Administration B. A. International Tourism Management MBAEuropäischer Studiengang Wirtschaft und Verwaltung B.A. Kulturmanagement M.A. (berufsbegleitend)European Finance & Accounting B.A.

IS Global Management (Sprachfokus Englisch, Indonesisch, Portugiesisch, Spanisch) B.A. IS Tourismusmanagement B.A.

Management im Handel B.A. DS Management im Handel B.A.

IS Shipping and Chartering B.A.

IS Wirtschaftsingenieurwesen B.Eng.

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EN Angewandte Therapiewissenschaften – Schwerpunkt Logopädie B. Sc. und Schwerpunkt Physiotherapie B. Sc.

IS Nachhaltige Freizeit- und Tourismusentwicklung – International Studies of Leisure and Tourism M.A.

IS Angewandte Freizeitwissenschaft B.A. Praxisforschung und Innovation in der Sozialen Arbeit M.A.IS Hebammen B. Sc.IS Pflege B.Sc. - primärqualifizierendIS Politikmanagement B.A. Soziale Arbeit B.A. DS Soziale Arbeit B.A.

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AFT

EN Architektur B.A. Architektur/Environmental Design M.A. Bauingenieurwesen B.Sc. (auch berufsbegleitend)IS Umwelttechnik B.Sc. Bauen und Umwelt (Infrastruktur) M.Sc.Automatisierung/Mechatronik B.Eng. Zukunftsfähige Energie- und Umweltsysteme M.Eng.DS Automatisierung/Mechatronik B.Eng. Electronics Engineering M.Sc.DS Informatik B.Sc. Informatik M.Sc.Elektrotechnik B.Eng. Aerospace Technologies M.Sc. Internationaler Frauenstudiengang Informatik DS B. Sc. Bionik: Mobile Systeme M.Sc. IS Medieninformatik B.Sc. (inkl. duale Variante) IS Technische und Angewandte Biologie M.Sc. IS Technische Informatik B.Sc. Maschinenbau M.Eng. IS Technische und Angewandte Physik B.Sc. Schiffbau und Meerestechnik M.Eng. Technische Informatik B.Sc.

DS Mechanical and Production Engineering B.Eng. Energietechnik B.Eng. IS Bionik B.Sc. IS Luftfahrtsystemtechnik und -management B.Eng. (dual)IS Maschinenbau mit Schwerpunkt Wirtschaftsraum China IS Schiffbau und Meerestechnik B.Eng. IS Ship Management – Nautical Sciences B.Sc. IS Technische und Angewandte Biologie B.Sc. Luft- und Raumfahrttechnik B.Eng. Maschinenbau B.Eng. Schiffbau und Meerestechnik B.Eng.Studium im Praxisverbund Schiffbau und Meerestechnik B.EngIS Wirtschaftsingenieurwesen B.Eng.Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Energie B.Eng.

Abkürzungen IS Internationaler Studiengang DS Dualer Studiengang B. A. Bachelor of Arts B. Eng. Bachelor of Engineering B. Sc. Bachelor of Science M. A. Master of Arts MBA Master of Business Administration M. Eng. Master of Engineering M. Sc. Master of Science

* Studiengänge, in denen im WS 2020/2021 zugelassen wird.

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Page 22: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

ELEKTROTECHNIK & INFORMATIK

Dualer Studiengang Informatik B.Sc.

Studiengang Automatisierung/Mechatronik, Duale Variante, B. Eng.Internationaler Frauenstudiengang Informatik — dual B.Sc.

GESELLSCHAFTSWISSENSCHAFTEN

Soziale Arbeit — dual B. A.Angewandte Therapiewissenschaften Logopädie und Physiotherapie B.Sc.

NATUR & TECHNIK

Luftfahrtsystemtechnik und -management B.Eng. für Verkehrsflugzeugführer:innen für Wartungsingenieur:innen für Flughafenbetriebsingenieur:innen für Flugsicherungsingenieur:innenDualer Studiengang Mechanical- und Production Engineering B.Eng.Studium im Praxisverbund Schiffbau und Meerestechnik B.Eng.

WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN

Dualer Studiengang Betriebswirtschaft B. A.Dualer Studiengang Management im Handel B. A.Dualer Studiengang Public Administration B. A.

Die Dualen Studien- angebote der HSB

11DUALE STUDIEN-ANGEBOTE

171DUALE FIRMEN-KOOPERATIONEN

706

1.457 T€ 1.813 T€ 1.734 T€

STUDIERENDE IN DUALEN STUDIENGÄNGEN

EINNAHMEN DER HSB AUS GEBÜHREN-PFLICHTIGEN DUALEN STUDIENGÄNGEN

2018

2019

2020

V O R T E I L E D E R D U A L E N VA R I A N T E

Studierende→ sammeln betriebliche Praxiserfahrung während des gesamten Studiums→ kennen die betrieblichen Abläufe→ erhalten durchgehende Vergütung

Dual ausbildende Betriebe→ übernehmen gern duale Absolvent:innen→ erhalten hochqualifizierte Fachkräfte in Theorie und Praxis→ schätzen die zeit- und kostensparende

Einarbeitung

praxiserprobte Fachkräfte

Duales Studium –

Die HSB ist eine zuverlässige Partnerin der regionalen Wirtschaft

Mit ihren insgesamt elf dualen Studienangeboten und zusätzlich zwei praxisintegrierten Varianten, die in Aufbau und Struktur dualen Studienangeboten ähneln, hat die HSB ihre Entwicklung zu einer der führenden dualen Hochschulen im Nordwesten erfolgreich weiter vorangetrieben.

Dank der idealen Ergänzung von Praxisorientierung und akademischer Bildung erweist sich das duale Studienprogramm der HSB weiterhin als stabile Erfolgsgeschichte. 171 Unternehmen und Organisatio-nen kooperieren inzwischen mit der HSB als Praxis-partner. Die Nachfrage nach dualen Studienplätzen ist dauerhaft sehr hoch.

2020 gab es aufgrund der Corona-Pandemie ver-einzelt Rückgänge bei der Akquise von Partnerunter-nehmen. Stellenweise konnten nur bis zu 30% weniger duale Studienplätze belegt werden. Für das Jahr 2021 deutet sich eine Besserung der Situation an.

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Studium und Lehre

Page 23: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

2020 / 2021

Strukturelle Veränderungen im Bereich Studium und Lehre

Das StudienjahrStudium und Lehre an der Hochschule Bremen waren im Jahr 2020 in erster Linie von der Herausforderung geprägt, schnell praktikable und rechtssichere Wege zu entwickeln, um ein Studium unter Pandemiebedingungen zu ermöglichen und gleichzeitig maximale gesundheitliche Sicherheit für Studierende, Lehrende und Beschäftigte zu gewährleisten.

Das ist mit vereinten Kräften in einzigartiger Weise gelungen. So wurden unter anderem → Prüfungszeiträume verlängert, → digitale Prüfungsformate entwickelt und → neue Prüfungsformen zugelassen, → eine Freiversuchsregelung zur Notenverbesserung eingeführt und → umfangreiche unterstützende Schulungs- und Beratungsangebote für Lehrende und Studierende geschaffen.

Neue Zentrale Studienberatung Das Referat „Studienberatung, Studierendenmarke-ting, Messe“ wurde durch eine neue Einrichtung, die „Zentrale Studienberatung“ (ZSB) ersetzt. Aktivitäten im Bereich Marketing wurden zum Großteil herausge-löst und in die – ebenfalls neu gegründete − Referat "Kommunikation & Marketing“ überführt. Beide zentralen Einheiten kooperieren eng miteinander. Frei gewordene Kapazitäten kann die ZSB nun nutzen, um ihr Beratungsangebot auszubauen und Studierende von der Phase der ersten Orientierung bis zum Studienabschluss zu adressieren. Einen neuen Schwerpunkt bildet die Beratung von Studierenden in besonderen Lebenslagen (z.B. Studierende mit Kindern, Studierende mit gesundheitlichen Beein-trächtigungen).

Neue Stabsstelle im Konrektorat Studium und LehreZu den Aufgaben dieser Stabsstelle gehört die Mitwirkung an strategischen Vorhaben im Bereich des Konrektorats Studium und Lehre, die eigenständige Durchführung von Projekten zur Weiterentwicklung von Studium und Lehre sowie die Identifizierung neuer Aufgabenfelder bzw. Initiierung neuer Projekte in diesem Bereich.

Abb. aus HEP, Hochschulentwicklungsplan (HEP) 2020 der Hochschule Bremen.

Die allermeisten Studierenden konnten über Online-Angebote an ihren Lehrveranstaltungen teilnehmen und ihre Prüfungen ablegen. Das gesamte Studienjahr an der HSB verlief ohne viralen Outbreak. Erfreulich ist auch, dass es im Zuge von „Corona“ gelang, die Semesterzeiten der Hochschulen im Land Bremen anzugleichen, was künftige Kooperationen im Studienablauf, nicht nur zur Pandemiebewältigung, und über den gesamten Student Life Cycle hinweg, erleichtern dürfte.

Die Studierenden an der HSB werden bereits als Studieninteressierte mit Orientierungs- und Bera-tungsangeboten in Empfang genommen und dann während des gesamten Studienzyklus‘, bis hinein in den beruflichen Werdegang (Alumni, Weiterbildung) mit Angeboten unterschiedlicher Stellen der HSB begleitet. Um diesen Prozess weiter zu optimieren, verändert sich die Hochschule kontinuierlich auch strukturell.

HSBflex² - Abschluss des BMBF-Projektes zur Flexibilisierung von StudienstrukturenDas BMBF-geförderte Projekt ist Ende 2020 erfolgreich beendet worden. Die beschäftigten Mitarbeiter:innen haben teilweise andere Aufgaben in der HSB übernommen, teilweise auch den Arbeitsort gewechselt. Die Ergebnisse des Projekts, wie z.B. Schulungen für Lehrende im Übergang zur digitalen Lehre und eine Online-Datenbank zur Anrechnung von außerhochschulisch erworbenen Kompetenzen, werden im Regelbetrieb verankert.

Studienerfolgsmanagement – Überführung in andere BereicheDas Projekt „Studienerfolgsmanagement (StEM)“ wurde in der bisherigen Form abgeschlossen. Die Aufgaben und die zuständi-gen Mitarbeiter:innen wurden in neue, dauerhafte Strukturen überführt (Zentrum für Lehren und Lernen (ZLL), Zentrales Qualitätsmanagement, Zentrale Studienberatung (ZSB), Akademi-sches Controlling).

Schaffung eines zentralen und dezentralen Qualitätsmanage-mentsDas neue Zentrale Qualitätsmanagement (ZQM) ist Konrektor für Studium und Lehre, Prof. Dr. Thomas Pawlik, direkt unterstellt. Zur Schließung von Qualitätskreisläufen wurde den Fakultäten der Hochschule die Möglichkeit gegeben, eigene dezentrale QM-Stel-len zu schaffen, die mit dem ZQM kooperieren (DQM). Vier von fünf solcher Stellen sind inzwischen besetzt.

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Studium und Lehre

Page 24: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Begleitende Unterstützung des Studienerfolgs der Studierenden an der HSB

Umstrukturierung zur ZSBIm Bereich der Studienberatung gab es ab 2020 eine weitreichen-de Umstrukturierung: Aus dem Referat „Studienberatung, Studierendenmarketing, Messe“ entstand die „Zentrale Studien-beratung“ (ZSB) der Hochschule Bremen, die sämtliche Bera-tungsangebote für Studieninteressierte und Studierende sowie einen Teil der Marketingaktivitäten des alten Referats weiterführt. Im Zuge der Umstrukturierung wurden zudem drei neue Arbeits-bereiche aufgebaut, in die bisherige Teilaufgaben anderer zentralen Einrichtungen der HSB übernommen wurden:→ Familienbüro für Studierende (Beratung und Unterstützung von Studierenden mit Sorgeaufgaben)

Corona-Pandemie Die sich stellende Herausforderung konnte sehr gut genutzt werden, um neue Beratungsformate auszuprobieren. Die gemachten Erfahrungen bilden eine sehr gute Grundlage, um das Angebot der ZSB künftig noch stärker an den Bedürfnissen der Zielgruppen (Interessierte/Studierende etc.) auszurichteten.

Aufgrund der Pandemie musste schnell eine Umstellung des direkten Beratungsangebots auf Fernlösungen erfolgen. Neben der Ausweitung telefonischer Beratungen sowie der Beratungs-zeiten, erfolgte die Einführung von Video-Calls.

Alle bestehenden Veranstaltungsformate wurden als Online- Lösungen weitergeführt (Rent-a-Student, Orientierungswork-shops, Infoveranstaltungen (ausgeweitet), z.T. sogar Messen etc.). So erfolgte beispielsweise infolge des Ausfalls des zentralen StudienINFOtags im Frühjahr 2020 eine zügige Neukonzeption und sehr erfolgreiche Realisierung im Sommer 2020 als Online StudienINFOwoche. Dieses Format wurde 2021 erneut erfolgreich durchgeführt.

Insbesondere für Studieninteressierte entstanden außerdem neue Info-Formate wie „#Challenge Traum-studium“ - in zehn Wochen zum Studienplatz.

Gemeinsam mit dem Zentrum für Lehren und Lernen (ZLL) der Hochschule wurden Unterstützungs- und Hilfsangebote für Studierende in einem Online-Portfolio gebündelt.

Zukünftig werden diese Formate zum Teil Online beibehalten – zum Teil als zusätzliche Variante – und zum Teil wieder in Präsenzformate überführt.

Qualitätszirkel BeratungIm so genannten „Qualitätszirkel Beratung“ sind alle zentralen Beratungsangebote für Studierende der Hochschule Bremen zusammengeschlossen. Auch in Pandemiezeiten konnte hier der Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch sowie die schnelle (Weiter-)Entwicklung von Angeboten zur Unterstützung der Studierenden sehr erfolgreich weitergeführt werden.

Nach dem Wintersemester 2020/21 wurde das Erhebungsverfah-ren der Lehrveranstaltungsevaluationen von Papier auf Onlineum-fragen umgestellt. Daraus ergaben sich technische Implikationen ebenso wie z. B. Fragen zu den Zugangsmöglichkeiten für die Studierenden. Eine kommunikative Herausforderung war, alle

Beteiligten über die veränderten Evaluationsprozesse zu unterrichten.

Im Umfeld der Pandemiesituation ergab sich grund-sätzlich die Frage, wie sinnvoll eine Evaluation der Lehrveranstaltungen unter den gegebenen, besonde-ren Umständen ist, insbesondere, welche Modifikatio-nen und Anpassungen notwendig seien. Um eine kurzfristige Umstellung zu bewerkstelligen, wurde den Lehrenden auf dem Lernmanagementsystem der HSB (AULIS) die Möglichkeit zur Durchführung von Lehrveranstaltungsevaluationen eingerichtet. Die zugehörige Auswertung bedarf noch der Implementie-rung.

Als aktuelle Tendenz in 2021 kann abgeleitet werden, dass sich die Onlineevaluation etablieren wird. Das Wintersemsemester 2020/2021 war noch von der Pandemie geprägt. Diese Auswirkungen waren noch im Sommersemester 2021 zu verzeichnen, wenngleich deutlich wurde, dass Studierende und Lehrende die geänderte Situation bereits adaptiert haben.

Das Highlight in Pandemie-Zeiten war ein wöchentliches Online-“Kinderprogramm“ zur Entlastung studierender Eltern bei geschlossenen Schulen und Freizeitaktivitäten→ Inklusives Studieren (Beratung und Unterstützung von Studierenden und Interessierten mit Behinderung oder chronischer Erkrankung) Sehr großen Nachfrage fand die angeleitete Selbsthilfegruppe. Das Angebot wird mit hohem Engagement genutzt.→ Internationale Studierende (Haupthörer:innen)

Fakultäten (ohne IGC)

International Graduate Center

Fakultäten (ohne IGC)

International Graduate Center

141 40 Anzahl der ausgefüllten Fragebögen 6.538 143

1,67 1,65 Zufriedenheit mit der Organisation im Rahmen der Durchführung der Module 1,66 1,58

1,70 1,67 Zufriedenheit mit Didaktik und Methodik 1,84 1,59

1,50 1,72 Gesamtzufriedenheit mit den Modulen 1,75 1,59

1,75 1,54 Zufriedenheit mit eigenem Lernverhalten und mit der Arbeitsbelastung 2,14 1,68

Sommersemester 2020 Wintersemester 2020/2021

Tabelle Lehrveranstaltungsevaluation im Sommersemester 2020 und Wintersemester 2020/2021Zusammenfassung (Ergebnisse als Durchschnittsnoten)

ZWEIFEL AM STUDIUM

Im Laufe des Studiums bricht bundesweit ein Drittel der Studierenden ein Studium ab oder kommt zumindest stark ins Straucheln. Generell sind die Zahlen für Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) besser als für klassische Universitäten, die Covid-bedingten verschlechterten Rahmen-bedingungen für Studium und Lehre haben den Druck auf Studierende jedoch insgesamt erhöht.

Wenn Studierende überlegen, ob das gewählte Studienfach das richtige ist, ihr Zeitmanage-ment aus dem Ruder läuft oder die Finanzen nicht stimmen, wenn sie über eine alternative Ausbildung nachdenken oder ganz generell Fragen zur Bewerbung haben, kann es sich lohnen, inne zu halten und sich neu zu orientieren.

Zentrale Studienberatung und der Career Service der HSB kooperieren hier informierend und beratend über Einzelberatungen, eine eigens erstellte Website sowie auf Social Media (Instagram). Aktuell planen beide Einrichtungen den weiteren Ausbau der Info- und Unterstüt-zungsangebote in Kooperation mit dem Konrektor für Studium und Lehre.

Evaluation der Lehrveranstaltungen 2020 / 2021Das Qualitätsmanagement für Studium und Lehre an der Hochschule (Studienerfolgsmanagement) → sichert die kontinuierliche Überprüfung der Qualifikati- onsziele und Betriebsprozesse der Studiengänge sowie → die Etablierung eines Steuerungssystems zur Qualitäts- entwicklung in Studium und Lehre,→ gestaltet die Prozesse und Strukturen von Studium und Lehre an der HSB→ dokumentiert diese Prozesse und Strukturen und→ etabliert ein internes Berichtssystem zur Qualitäts- messung, -beurteilung und -steuerung (Kennzahlen).

INTERNATIONALE STUDIERENDE

Als zentrale Einheit einer internationalen Hochschule ist die Betreuung der internationalen Studierenden ein weiterer Aufgabenschwerpunkt der Zentralen Studien-beratung (ZSB), dem International Office (IO) und dem Career Service (CS).

Die Corona-Pandemie stellte viele internationale Studie-rende an der HSB vor große Herausforderungen. Um sie in dieser besonderen Situation zusätzlich zu unterstützen, wurden neben bereits erprobten Angeboten neue Informationsformate eingesetzt.

Laufend aktualisiert, bietet der „12 Steps to your career“-Guide in Kooperation mit der Bremischen Handelskammer, der Agentur für Arbeit und Personalex-pert:innen auf der CS-Website in englischer und deutscher Sprache ausführliche Informationen zum Selbststudium, Bewerbungsfragen, Karriereprofil und Visaangelegenhei-ten an. 2020/21 wurde ein zusätzlicher Akzent auf das Thema Networking gelegt, das generell für eine erfolgrei-che Bewerbung von großer Bedeutung ist.

Workshops sowie übergreifende Veranstaltungen wie „Starting your Career in Germany“ (als Online Angebot und mit zusätzlicher Unterstützung lokaler Initiativen und Vereine) sowie das erweiterte Youtube Kanal „2Tutorials-2Go“ Angebot in englischer Sprache waren weitere Bausteine.

Studienerfolgsmanagement

Zentrale Studienberatung

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Das Deutschlandstipendium ist ein deutschlandweites Förderpro-gramm für talentierte und engagierte Studierende. Es ist die größte öffentlich-private Partnerschaft im deutschen Bildungsbereich, von der jedes Jahr viele Tausend Studierende profitieren. Die HSB und ihre Stifterinnen und Stifter sind seit 2011 dabei. Koordiniert wird das Programm vom Career Service der Hochschule.

Im Berichtsjahr waren auch hier die Pandemie-Aus-wirkungen zu spüren. Einige der Kooperationspartner im Deutschlandstipendium konnten aufgrund der eigenen Situation das Programm nicht weiter unter-stützen und mussten, verständlicherweise, die Förderungen reduzieren oder gar einstellen. Aus diesem Grund reduzierte sich die Zahl der zu vergebenden Stipendien. Besonders bei den langjährigen HSB-Partnern herrschte darüber große Betroffenheit.

Parallel verringerte sich die Zahl der Bewerber:innen, zum einen, weil dass das Hauptaugenmerk der Studierenden auf der Umorganisation des Studiums lag. Aber auch die Bekanntmachung des Deutschlandsti-pendiums wurde durch den Wegfall der Präsenzveran-staltungen erschwert.

Besonders schade war, dass die feierliche Auftaktveran-staltung, bei der sonst erste Kontakte zwischen neuen

„Tandems“ geknüpft und alte Kontakte aufgefrischt werden, nicht stattfinden konnte. Um diese große Lücke zu schließen und allen Teilnehmer:innen trotzdem die Möglichkeit zu bieten sich kennen zu lernen, entstand die Idee zu einem Film.

Unter Mitwirkung der Stipendiat:innen und den programmbeteiligten Personen aus der Hochschule entstand ein 40-minütiger Film zum Deutschland-stipendium 2020/21. So bekamen alle Förder:innen die Gelegenheit „ihre“ Stipendiat:innen zu sehen, die Stipendiat:innen wiederum konnten sich mit ihren Beiträgen für die Unterstützung zu bedanken.

Trotz der schwierigen Situation konnten erfreulicher-weise neue Förder:innen gewonnen werden. Ebenfalls positiv waren die Aussagen der Unternehmen und Organisationen, die das Programm verlassen mussten, dass sie, sobald es ihnen möglich ist, wieder in das Deutschlandstipendium einsteigen möchten, mit dem sie direkt in Fachkräfte von morgen investieren.

Im Begleitprogramm des Deutschlandstipendiums ersetzten Online-Formate die bisherigen Präsenz-angebote. Zu den gut angenommenen Angeboten zählten „DS Klönsnack“, „Postcovid leadership“, das Online Training „Superhelden“ zur besseren Stress-bewältigung und eine Diskussionsrunde mit Studieren-den und Förderern zu den Folgen der Pandemie.

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Die Bachelor-Thesis von Hauke Hammann, Absolvent des ersten Abschlussjahrganges des dualen Studiengangs Soziale Arbeit, errang beim Bachelorpreis der Caritasstiftung Hamburg den dritten Platz. Die Arbeit mit dem Titel „Der Rechtspopulismus und seine Bedeutung für die Praxis der Sozialen Arbeit“ wurde von Prof. Dr. Heinz Lynen von Berg und Prof. Dr. Antje Krueger, Fakultät Gesellschafts-wissenschaften, betreut. Der Bachelorpreis der

„Caritasstiftung Hamburg - Menschen in Not“ wird seit 2010 für besonders herausragende Abschlussarbeiten aus den Studiengängen der Sozialen Arbeit aus sieben norddeutschen Hochschulen vergeben.

FAKULTÄTGESELLSCHAFTSWISSENSCHAFTEN

Die aktuellen Herausforderungen der maritimen Wirtschaft wie Gender Equality, Nachwuchssi-cherung oder die digitale Transformation standen im Mittelpunkt des 14. Bremer Schifffahrtskongresses, erstmalig im On-line-Format. Außerdem wurde der Preis für

„Hervorragende akademische maritime Lehre“, ausgelobt vom Deutschen Maritimen Zentrum, verliehen.

FAKULTÄT NATUR UND TECHNIK

Preis für Absolventen des dualen Studien-gangs Soziale Arbeit - Auszeichnung von der „Caritasstiftung Hamburg - Menschen in Not“

Bremer Schifffahrts-kongress erstmals online mit Preisverleihung für beste akademische maritime Lehre

TROPHY TROPHY

Wissenschaftssenatorin Dr. Claudia Schilling verlieh zum ersten Mal den Bremer Hochschul-preis für ausgezeichnete Lehre. Bionik-Professor Dr.-Ing. Jörg Müssig belegte gemeinsam mit seiner Arbeitsgruppe für den Wettbewerbsbei-trag „Forschendes Lernen“ den mit 15.000 Euro dotierten zweiten Platz. Platz eins ging an die Arbeitsgruppe um Prof. Michael Vogel aus Bremerhaven für ihren Wettbewerbsbeitrag

„Studiengang Gründung, Innovation, Führung“. Dazu Senatorin Dr. Claudia Schilling: „Exzellente Lehre verdient es, dieselbe Aufmerksamkeit zu erhalten und gleich wertgeschätzt zu werden wie die Forschung.“

FAKULTÄT NATUR UND TECHNIK

Gemeinsam mit dem „Center for Intercultural Dialog“, Manipal University, Indien, organisierte das Zentrum für interkulturelles Management und Diversity (ZIM) der HSB im April und Mai 2021 zwei interaktive Sessions zu kulturüber-greifenden technischen Managementpraktiken. Diese Sessions brachten Wirtschaftsingeni-eur:innen der HSB und dem Manipal Institue of Technology zusammen.

Die Studierenden arbeiteten in gemischten deutsch-indischen Teams an Fallbeispielen zu interkulturellen Fragestellungen im technischen Management und reflektierten dabei die kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten der deutschen und indischen Geschäftsprakti-ken.

FAKULTÄT WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN

Hochschulpreis 2020 für ausgezeichnete Lehre: „Musterbeispiel für forschendes Ler-nen“ - Auszeichnung für Bionik-Professor Dr. Jörg Müssig

Kooperation mit der Manipal University: Interaktive Sessions zu Managementpraktiken

TROPHY HANDS-HELPING

AUSGEWÄHLTE EREIGNISSE UND ENTWICKLUNGEN IM STUDIUM UND LEHRE BEREICH DES BERICHTJAHRES

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Studium und lehre – Ausgewählte Ereignisse & Entwicklungen

Page 27: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Am 7. Juni 2021 fand die diesjährige Konferenz zum Bremer Diversity Preis mit über 250 Teilnehmenden online statt.

Organisiert und durchgeführt wurde die Veranstaltung vom Zentrum für Interkulturelles Management & Diversity der Hochschule Bremen, gefördert vom Mercedes-Benz AG Werk Bremen sowie der gesamten Trägerge-meinschaft des Bremer Diversity Preises.

Im Zentrum des umfangreichen Vortrags- und Workshop-Programms standen Diversity Aspekte, die „New Work“-Veränderungen mit sich bringen. Arbeitswelten und Arbeitsweisen sind einem starken Wandel unterzogen. Welche (zwischen)menschlichen Folgen ergeben sich daraus? Wie verwandeln wir uns mit – oder nicht? Von Homeoffice über die Digitale Transformation bis hin zu Chancengerechtigkeit und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt wurden relevante, praxisorientierte Ansätze zum Umgang mit „Brave New Work“ und ihren Begleiterscheinungen aufgegriffen sowie Forschungs- und Lösungsansätze vorgestellt.

FAKULTÄT WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN

Andreas Lottes ist Deutschlandstipendiat an der HSB – und einer, dessen Erfolg und Engage-ment die Wolfgang-Ritter-Stiftung auszeichnet. Es war die Leidenschaft für den japanischen Kampfsport Shudokan-Karate, die Andreas Lottes zu seinem Studium - Angewandte Weltwirtschaftssprachen und Internationale Unternehmensführung mit dem Schwerpunkt Japanisch - geführt hat und demnächst in die Welt führt: an der Hochschule Bremen, Fakultät 1 Wirtschaftswissenschaften. Sein Traum: ein Job in Japan. Um ihn zu verwirklichen, hatte er sich für das Deutschlandstipendium beworben.

FAKULTÄT WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN

Online Konferenz BRAVE NEW WORK: Mit Vielfalt und Chancengerechtig-keit in die Zukunft

Der japanische Traum: HSB-Student mit einem Deutsch-landstipendium der Wolfgang-Ritter-Stiftung gefördert

HANDS-HELPING GLOBE-ASIA

Den idealen oder zumindest passenden Studiengang zu finden ist eine echte Herausfor-derung - in der derzeitigen Situation erst recht. Genau hier setzt ein neues Format der HSB an: Die Studienorientierungs-Challenge der Zentralen Studienberatung. Durch die Teilnah-me können Studieninteressierte in zehn Wochen ihrem „Traum“-Studiengang einen großen Schritt näherkommen. In zehn Wochen veröffentlicht die Zentrale Studienberatung der HSB im Wochenrhythmus ein kurzes Video mit einer neuen Aufgabe zur Studienorientierung. Es geht in diesen Aufgaben darum, ein konkretes Bild vom auf die eigenen Interessen und Stärken ausgerichteten Studiengang zu bekommen.

ZENTRALE STUDIENBERATUNG HSB

Das „2. Bremer Barcamp zu Bewerbung und Berufseinstieg“ lief in diesem Jahr online. Unternehmen, Organisationen, Studierende

- auch anderer Hochschulen - sowie Alumni traten miteinander in Kontakt und diskutierten gegenseitig interessierende Fragen. Den Ablauf und die Inhalte eines Barcamps bestimmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Beginn gemeinsam. Themen für Diskussionsrunden, Mini-Workshops oder Präsentationen können bereits vorab mitgeteilt werden. Jede Session dauert 40 Minuten, insgesamt gibt es drei Workshop-Reihen mit parallelen Sessions. Zu Beginn werden alle Vorschläge kurz präsentiert, dann gemeinsam entschieden, wie die Sessions eingeteilt werden.

CAREER SERVICE HSB

Auf dem Weg zum idealen Studiengang: 10 Wochen, 10 Aufgaben

Barcamp über Bewerbung und Berufseinstieg für Unternehmen, Organisationen, Studierende, Alumni

MICROPHONE-ALT USER-HEADSET

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Studium und lehre – Ausgewählte Ereignisse & Entwicklungen

Page 28: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Im April war es wieder einmal so weit: der alljährliche Girls‘ & Boys‘ Day (alias Zukunftstag) fand an der HSB in diesem Jahr ausschließlich in digitaler Form. insgesamt 270 Schülerinnen und Schüler konnten so ermöglichte auch in Pandemiezeiten über Beruf- und Studium orientieren. Mädchen hatten Gelegenheit, in männerdominierte Studiengänge hineinzu-schnuppern. Sie konnten zum Beispiel einen Einblick in das Berufsbild der Wirtschaftsinge-nieurin bekommen oder sich im „Jungen Informatiklabor“ mit logischen Verknüpfungen und Rätseln beschäftigen. Die Jungs wiederum erfuhren etwas über frauendominierte Studiengänge und Berufe und lernten beispiels-weise chinesische Schriftzeichen kennen, bekamen einen interaktiven Einblick in eine Pflegesituation oder Antworten auf die Frage:

„Wer klebt warum im Meer?“

ZENTRALE STUDIENBERATUNG HSB

Zum ersten Mal organisierte die HSB ihre traditionelle „International Summer School“ virtuell. Im Juli studierten 47 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 17 Ländern zwei Wochen lang gemeinsam im Global Classroom. Auf dem Programm standen drei interaktive Module. Themen: “Digital Currencies and Blockchain Technologies”, “International Business: Engaging in Commerce Across the Globe” und “Communi-cation and Presentation“. Die Studierenden, darunter 60 Prozent Frauen, kamen von 20 Partner-Universitäten in Mittel- und Südameri-ka, Afrika, Asien und Europa.

INTERNATIONAL OFFICE HSB

Girls‘ und Boys‘ Day: 270 Schülerinnen und Schüler virtuell zu Gast

Erste digitale „International Summer School“: 47 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Global Classroom

LAPTOP-HOUSE USER-HEADSET

Die Themen der Abschlussarbeiten von Studierenden der Hochschule Bremen in den Studiengängen des Bauingenieurwesens (Bachelor und Master) der Hochschule Bremen sind in stets praxisbezogen und hochaktuell. So auch im Fall der beiden Master-Studenten Marc Jantzen und Selim Kircan. Ihr Thema: „Untersu-chungen und Lösungsvorschläge für eine zukunftsfähige Mobilität zwischen der Hochschule Bremen und der Bremer Innenstadt mit dem Ausgangspunkt Am Brill“. Im Kern ging es in ihrer Master-Thesis um die fuß- und radverkehrsfreundliche Verbindung von der Alten Neustadt bis zum Brill (Große Allee) und die Innenstadterschließung mit Micro-Bussen. Wesentliches Element war die Beteiligung der Öffentlichkeit über zwei Videokonferenzen.

FAKULTÄT ARCHITEKTUR, BAU UND UMWELT

Sanddüne auf dem Domshof, „Social Pop-Ups“ rund um das Sitzmöbel „Qube“ und die Wandlung von Betonwüsten in Erlebniswälder

– mit visionären Entwürfen präsentierten 20 Master-Studierende der School of Architecture Bremen der HSB und der Hochschule für Künste (HfK) in der Ausstellung „Interspace - Die nachhaltige Stadt“ zukunftsweisende Impulse für die Bremer Innenstadtentwicklung. Das Kooperationsprojekt wurde von der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau gefördert. Geringe Aufenthaltsqualität, Verkehrswende und zunehmender Leerstand zählten zu den Herausforderungen, für die Studierende in den Masterstudiengängen „Architektur / Environ-mental Design M.A.“ (HSB) und dem Masterstu-dio „Integriertes Design, System und Interakti-on“ (HfK) konkrete Konzeptvorschläge entwickelten. In einer Abschlusspräsentation prämierte eine Expertenjury vor der Ausstel-lungseröffnung die gelungensten Entwürfe.

FAKULTÄT ARCHITEKTUR, BAU UND UMWELT

Untersuchungen und Lösungsvorschläge für eine zukunftsfähige Mobilität zwischen Alter Neustadt und Bremer Innenstadt

„Interspace - Die nachhaltige Stadt“: Master-Studierende präsentierten ihre Vorstellungen für die Bremer Innenstadt

BIKING CAR-BUILDING

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Studium und lehre – Ausgewählte Ereignisse & Entwicklungen

Page 29: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Der CS nutzt das Job- und Karriereportal Career Gate (powered by Jobteaser) erfolgreich als professionelles Job- und Karriereportal für regionale und überregionale Unternehmen.

Direkte Kontakte zwischen Unternehmen und Organisationen zu den Studierenden aufzubauen gehört zu den Kernkompetenzen des CS.

So wurden auch im akademischen Jahr 2020/21 bewährte Formate wie das Speed Dating und die inzwischen 7. Lange Nacht der Bewerbung, das 2. Bremer Barcamp zu Bewerbung und Berufsein-stieg oder Starting your Career in Germany durchgeführt. Sie fanden in direkter Kooperation mit Vertreter:innen aus Unterneh-men und Organisationen, der Bremischen Handelskammer oder der Agentur für Arbeit statt – Covid-bedingt als Online Angebot.

Das Speed Dating im Frühjahr 2021 konnte sogar mit einer Rekordbeteiligung von über 50 Unternehmen punkten.

Die technische Realisierung von Online Formaten birgt einige Herausforderungen, die allen Beteiligten manchmal Geduld und Durchhaltevermögen abverlangen. Gleichzeitig war das Lerntempo auf allen Seiten rasant und gemeinsam ist es uns gelungen, alle Events mit Gewinn für Studierende und Unternehmen durchzuführen.

Studierenden bietet der Career Service (CS) eine zentrale Anlaufstelle bei allen Fragen zum Thema Einstieg in den Arbeitsmarkt. Als Beratungs- und Serviceeinrichtung unterstützt er Studierende beim Übergang vom Studium in den Beruf, gibt Orientie-rungshilfen und Begleitung bei der Entwicklung beruflicher Perspektiven. Wesentliches Ziel ist es, die Handlungsfähigkeit und Eigeninitiative der Studieren-den zu stärken und sie zur selbständigen Bewerbung und Karriereplanung zu befähigen.

Als Hochschule für die Region strebt die HSB einen partnerschaftlichen Austausch mit der beruflichen Praxis vor Ort an und so trägt der Career Service mit seinen Formaten aktiv zur Fachkräftesicherung in der Region, zum Wissens- und Technologietransfer der HSB sowie zur Attraktivität des Studienstandortes bei.

STUDIERENDE

Angemeldete Studierende 4250

Neuanmeldungen in 2020/2021 613

Aktiv seit September 2020 45%

Newsletter-Abo 91%

Lebenslauf eingestellt 670

Häufigste Studienrichtung der User:innenBetriebswirtschaft, Elektrotechnik, Managemement, Freizeit/Tourismus, MBA, Bauingenieurwesen

Meistgesuchte Vertragsarten Praktikum, Studierendenjobs, Festanstellung

Meistgesuchte BranchenIngenieurwesen, Automobilbranche, Luft-/Raumfahrt, Forschung und Entwicklung, Elektronik

Career ServiceZentrale Informations- und Beratungsstelle für Karriere- und Recruiting-Themen

Transfer über Köpfe: Kontakte zu Unternehmen

Tabelle Studierendenbezogene Kennzahlen zum Job- und Karriereportal „Career Gate“ (powered by Jobteaser), 08/20 - 08/21 Tabelle Angebotsbezogene Kennzahlen zum Job- und Karriereportal „Career Gate“ (powered by Jobteaser), 08/20 - 08/21

UNTERNEHMEN / ORGANISATIONEN

Stellenangebote gesamt (mit Jobteaser) 137.454

Eindeutige Bewerbungen dazu 708

Stellenangebote über Career Gate 1.970

Eindeutige Bewerbungen dazu 250

Unternehmensprofile (gesamt, mit Jobteaser) 907

Unternehmensprofile (Career Gate HSB) 498

Hauptvertragsarten der AngeboteFestanstellung (unbefristet), Praktikum, Werkstudententätigkeit, Studentenjob, Graduiertenprogramm

Hauptbranchen der AngeboteManagement/Beratung, Vertrieb & Business Development, IT-Projekt & Produktmanagement, Softwareentwicklung, Marketing & Webmarketing

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Studium und Lehre

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Wesentliche Bausteine des Angebots waren im Geschäftsjahr 2020/21 hochschulübergreifende Workshops wie „CV Workshop“, „Berufseinstieg und dann“, „Bewerben 2021“, „Herausfinden, was ich wirklich will“, „Linkedin aktiv für die Karriere nutzen“ oder „Job oder Master“ (in Kooperation mit der ZSB) sowie themenbezogene Angebote in einzelnen Fakultäten und dem IGC. In mehreren Webinaren informierte der CS über die neue Situation am Arbeitsmarkt. In Covid-Zeiten wichtiger als je zuvor waren hier der direkte Kontakt zu Personalverantwort-lichen und ein professionelles Feedback zu Bewer-bungsfragen.

Auf der Website „Jobsuche in Zeiten von Corona“ gab der CS aktuelle Tipps zur individuellen Bewältigung der Arbeitsmarktkrise und zur erfolgreichen Bewerbung. Das virtuelle Tool Career Gate unterstützte Studierende beim leichten und mobilen Zugang zu Praktikumsstel-len, Nebenjobs, Abschlussarbeiten und Absolventen-stellen. Der wöchentliche Newsletter des CS informiert über aktuelle interne und externe Karriere-Events und gibt Tipps zur Bewerbung.

Bereits jetzt gibt es in vielen Studiengängen spezielle und attraktive Angebote für Absolvent:innen. Damit dies noch besser gelingt und alle Ehemaligen erreicht und eingebunden werden können, erarbeitet das Alumni Round Table der HSB unter Leitung des Career Service seit Januar 2021 ein neues Alumni/ae Konzept.

Unter Beteiligung verschiedener Fakultäten und zentraler Einrichtungen wurden zunächst der Status Quo ermittelt, unterschiedliche Ansätze diskutiert und ein gemeinsames Vorgehen abgestimmt.

Ziele sind, → sich nachhaltig mit den Alumnae und Alumni der HSB zu vernetzen, → regional und international verbunden zu bleiben, → gute Möglichkeiten zum Networking bieten und → miteinander Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit zu finden, um Zukunft aktiv zu gestalten.

Dabei wünschen wir uns einen Dialog auf Augenhöhe, ein wechselseitiges Inspirieren, ein Teilen von Expertise und Know-how, ein Lernen zwischen den Generationen und ein stabiles Netzwerk, aus dem wir alle schöpfen, um gemeinsam wachsen zu können.

Career Service Youtube KanalDas im Frühjahr 2020 begonnene, multimediale Projekt

„2Tutorials2go“ des CS konnte in den folgenden Monaten kontinuierlich erweitert werden. Die ersten Lerntutorials zu den Themen Lebenslauf und Anschrei-ben in englischer und deutscher Sprache wurden ergänzt um Tutorials zu „Careers in Bremen“ (ein Überblick über Branchen und Chancen in Bremen für internationale Studierende), eine Kurzvorstellung des CS in deutscher Sprache mit englischen Untertiteln, einen Mini-Workshop zum Thema „Stärken erkennen“ mit 10 Methoden, um eigene Kompetenzen und Fähigkeiten aufzuspüren, sowie dem Tutorial „Englisch-sprachige Bewerbungen“. Weitere Folgen sind in Planung.

Rosy Future: Kooperation von Career Service und HSB-GleichstellungsstelleDie Veranstaltungsreihe „Rosy Future“ mit Podiumsdis-kussionen und Workshops wird seit Jahren erfolgreich in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle der HSB durchgeführt. Ziel ist es, Studentinnen auf ihrem Weg in den Beruf zu unterstützen, sie zu inspirieren und Mut zu machen, ihre Ziele selbstbewusst zu verfolgen.

Im Berichtsjahr konnte das Programm erneut ausge-baut werden. Im Wintersemester fand eine dreiteilige Workshopreihe mit Melanie Vogel statt (Themen: „Nur Mut“, „Erfolg ist eine Haltung“ und „Karriere l(i)eben“), im Sommersemester fand „Gehaltsverhandlungen für Frauen“ viel Zuspruch und - in Kooperation mit Invisible Berlin - die Workshopreihe „Gender, was geht“ wurde angeboten.

Umfrage unter den Alumnae und Alumni der HSB Um Meinungen und Wünsche der Zielgruppe zu ermitteln, wurde im Spätsommer 2021 eine deutsch- und englischsprachige Umfrage erstellt, die im September auf allen Medien und Kanälen online gehen wird. Auf den Ergebnissen aufbauend und in Abstim-mung mit Fakultäten und zentralen Einrichtungen der Hochschule sollen im Anschluss passgenaue und spannende Angebote für die Alumnae und Alumni der Hochschule entwickelt werden.

Der CS vertritt die HSB zudem bei Regional- und Fachtagungen des deutschlandweiten Dachverbands Alumni-clubs.net.e.V.

Future SkillsWie wird sich die Zukunft der Arbeit gestalten, welche Anforderun-gen sind zu bewältigen, welche Kompetenzen gefragt? Wie können Studierende an dieser Stelle gut beraten werden?

Im 2020 neugegründeten Arbeitskreis „Future Skills“ plädiert der CS für ein proaktives, mutiges und diverses Vorgehen, das alle Fakultäten und Einrichtungen sowie Studierende und Alumni miteinbezieht.

In einem von Covid 19 und den Folgen für Arbeitsmarkt und Einschnitten in globale Mobilität geprägten Jahr war die Verunsi-cherung bei den Studierenden in vielen Beratungsgesprächen ein Thema. In über 100 ausführlichen Beratungsgesprächen konnte der Career Service der Hochschule Hilfestellung bei der persönlichen Orientierung gegeben und Informationen zu aktuellen Bewer-bungstechniken (Online Bewerbung, Online Interviews, erfolgreiche Profilierung am Arbeitsmarkt bei sinkendem Arbeitsplatzangebot) vermitteln.

Die HSB fühlt sich ihren Ehemaligen in aller Welt verbunden, über das Ende von Studium oder Berufstätigkeit hinweg. Die Pflege persönlicher und fachlicher Beziehungen ist uns ein wichtiges Anliegen und eine Quelle der Inspiration.

CAB – Career Alliance BremenIn der Career Alliance Bremen sind der Career Service der HSB, der Career und Alumni Service der Jacobs Uni-versität, der Career Service der Fak. Wirtschaft der Universität Bremen sowie der Hochschule für Künste und der Hochschule Bremerhaven zusammengeschlos-sen. Ihr gemeinsames Ziel ist, Studierende noch besser beim Berufseinstieg zu fördern und Unternehmen für die jeweiligen Angebote gewinnen zu können. Zurzeit entsteht eine gemeinsame Website. Weitere gemeinsa-me Workshops und Projekte sind in Planung.

für Studierende

Übergang Studium in den Beruf:

undUnterstützung,

Beratung,

Workshops Alumni

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Studium und Lehre

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Unter der Leitidee des Lebenslangen Lernens und der Offenen Hochschule bietet das ZLL eine Vielzahl an Kursen, Schulungen und Beratungsangeboten für Lehrende und Studierende an. Es unterstützt die gesamte Hochschule außerdem bei der Entwicklung und Umsetzung neuer, flexibler Lehr- und Lern-formate, die ein orts- und zeitunabhängiges Studieren ermöglichen.

Wir gestalten und begleiten die qualitätsgesicherte Weiterentwicklung von Studium und Lehre – gemeinsam, fakultätsübergreifend, experimentell, zukunftsorientiert.

Dabei steht das ZLL nicht nur für innovative Ansätze in der digitalen Lehre, sondern insbesondere auch für einen interdisziplinären Austausch – für Studierende und Lehrende ein zentrales Plus in der Gestaltung ihres Studiums bzw. ihrer Lehre. Das ZLL – im Zusammen-spiel mit Fakultäten und weiteren zentralen Einrichtun-gen – ist ein wichtiger Triebmotor für innovative und zukunftsfähige Ansätze in Studium und Lehre der HSB.

Gesamtangebot des ZLL→ hs-bremen.de/zll

Seit drei Semestern off campusIm Frühjahr 2020 übernahm das ZLL gemeinsam mit dem Medienkompetenzzentrum (MMCC) der Hoch-schule und dem Projekt HSBFlex2 eine zentrale Rolle bei der Umsetzung des pandemiebedingten off campus Semesters.

Seitdem wurden zahlreiche Online-Seminare und -Workshops für Lehrende und Studierende angeboten und die für ein off campus Semester notwendige technische Infrastruktur (LMS, Videokonferenzsystem etc.) weiterentwickelt und ausgebaut.

Das Plus für Studierende und Lehrende an der Hochschule Bremen!

Zentrum für Lehren und Lernen (ZLL)

Deutlicher Anstieg der Anmeldezahlen Insbesondere ab Sommer 2020 erfuhr das ZLL pandemiebedingt einen deutlichen Anstieg der Nachfrage von Studierenden und Lehrenden. Dies betrifft zum einen formale Weiterbildungs- und Schulungsangebote, aber auch den Bereich der individuellen Beratung. So verzeichnete das ZLL im Wintersemester 2020/21 (ab September 2020) mit über 1.500 Anmeldungen im Bereich der Angebote für Studierende und mit fast 1.000 Anmeldungen in der Summer und Winter School für Lehrende einen deutlichen Anstieg der Anmeldezahlen - und das, obwohl die Anmeldungen von Studierenden im Bereich FremdsprachenPlus pandemiebedingt deutlich zurückgingen. Insgesamt zeigt sich auch im Sommerse-mester eine bleibend hohe Nachfrage, die aber, wie saisonal üblich, geringer ausfällt als im Wintersemester.

Möglich wurden die Unterstützung und das Angebot durch den unermüdlichen Einsatz des Teams von ZLL und MMCC, das die Formate auch in den kommenden Semestern weiterentwickeln und die Themen auf die Bedarfe der Zielgruppen ausrichten wird.

1.5001.000CA. 1.000 LEHRENDE

> 1.500 STUDIERENDE

WISE 2020/21 ANMELDUNGEN IM BEREICH

LAPTOP-HOUSE

HSB erfolgreich mit Antrag bei der Stiftung Innovation in der Hochschullehre

Hochschullehre durch Digitalisierung stärken: Das Projekt AddInnoZiel des Projekts AddInno ist es, unter Leitung von Prof. Dr. Annika Maschwitz, einen integrierten Ansatz der digitalen Innovation inStudium und Lehre an der HSB im Zusammen-spiel von zentralen Akteur:innen und Fakultäten zu etablieren, um → digitale Innovationen im Kontext des Student-Lifecycles entlang von vier Hand- lungsfeldern qualitätsgesichert und studierendenzentriert voranzutreiben (Online-Self-Assessment, digitale Lehr-/Lernprojekte, E-Assessment und Online-Lehrevaluation) und → gleichzeitig durch entsprechende übergeordnete Maßnahmen die Rahmen- bedingungen für deren Verankerung und Transfer zu schaffen.

Das Vorhaben wird von August 2021 bis Juli 2024 durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre mit 2,65 Millionen Euro gefördert.

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Studium und Lehre

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Institut für Wissenschaftliche Weiterbildung (IWW)Das IWW hat seine zwei Geschäftsbereiche Internatio-nal Graduate Center (IGC) und die HSB Professional School strukturell vorangebracht und die wissenschaft-liche Weiterbildung der Hochschule Bremen noch weitreichender und zielgruppengerechter organisiert. Trotz der Einschränkungen, bedingt durch die Pandemie, war das IWW vielfältig aktiv.

→ So startete es die neue Fachpublikationsreihe „Studies in International Management, Politics, and Economics“ mit der Veröffentlichung des ersten Bandes „Economy for the Common Good – A Common Standard for a Pluralist World?“. → Mit der European Business University (EBU) in Luxemburg hat das IWW zudem seinen Kreis internationaler Kooperationspartner erweitert.

Flexibles Lernen am IGC während der PandemieWährend des ersten Shutdowns im März 2020 ist es dem International Graduate Center gelungen, mit nur vier Tagen Unterbrechung den Lehrbetrieb online fortzusetzen. Innerhalb kürzester Zeit wurden eine Online-Lernumgebung aufgesetzt und Lehrende in der Nutzung von Videokonferenzsystemen geschult. Das Gelingen einer schnellen und unbürokratischen Umstel-lung auf die Online-Betreuung der Studierenden trug zusätzlich zu einer hohen Studienzufriedenheit bei. Mit Ausnahme des Masters International Tourism Manage-ment konnten während der Pandemie alle internationa-len Masterstudiengänge starten – davon der MBA in European/Asian Management und der MBA in Global Management nahezu mit regulärer Zielauslastung.

Um den internationalen Studierenden vor dem Hintergrund der mit der Pandemie verbundenen Planungsunsicherheiten ein flexibles Studieren und ggf. einen „Fernstart“ ihres Studiums im Heimatland zu ermöglichen, hat das International Graduate Center weitere Digitalisierungsschritte vorgenommen: Die technische Ausstattung ermöglicht nun auch hybride Lehrveranstaltungen, sodass Studierende sowohl vor Ort als auch digital teilnehmen und bei Bedarf je nach Studiengang und Modul alternative Lernmethoden nutzen können. So wird die digitale Fortsetzung des Studiums jederzeit gewährleistet.

Berufsbegleitende Weiterbildung in der HSB Professional SchoolBreit gefächerte, praxisnahe Weiterbildungsformate bietet die sich im Aufbau befindende HSB Professional School. Mit dem → Diploma of Advanced Studies (DAS) und dem → Certificate of Advanced Studies (CAS) hat die HSB Professional School eine neue Programm-struktur eingeführt, die für zusätzliche Effizienz und Individualisierbarkeit in der Weiterbildung sorgt. Das Diploma of Advanced Studies – derzeit angeboten mit den Schwerpunkten Betriebswirtschaft und Digital Process Management – besteht aus fünf Modulen und baut auf dem Certificate of Advanced Studies (z.B. CAS Data Scientist) auf, welches zwei Module umfasst.

Weitere Infos zur HSB Professional School→ professional-school-bremen.de

Berufsbegleitende MBA und Masterprogramme des IGCFür die akademische Weiterbildung neben dem Job bietet außerdem das IGC ergänzend noch drei berufsbegleitende MBA- und Masterprogramme an. Die flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten des Studienab-laufs erleichtern Berufstätigen die Vereinbarkeit des weiterbildenden Studiums mit dem Beruf und der Familie.

Weiterbildungsthemen der HSB Professional School

Postgraduale und berufsbegleitende Weiterbildung an deutschen Hochschulen trägt zur Fachkräftesicherung, zu mehr Bildungsge-rechtigkeit und zielorientierter Personalentwicklung bei. Die HSB baut ihren Weiterbildungs-Campus mit einem umfangreichen Bildungs- und Qualifizierungsangebot für eine Karriere in Wirtschaft und Wissenschaft weiter aus.

Weiterbildungs-Campus International

Graduate Center (IGC)Das seit mehr als 15 Jahren erfolgreich am Markt bestehende IGC ist die interdisziplinäre Einrich-tung der Hochschule Bremen für akademische Weiterbildung im Master- und MBA-Bereich. Sechs international ausgerichtete und praxisna-he Vollzeitprogramme in englischer Sprache richten sich an Young Professionals (Berufsein-steiger) aus der ganzen Welt und vermitteln Management- und Führungskompetenzen. Der interkulturelle Austausch in kleinen Studieren-dengruppen bereichert den Lernprozess.

Weitere Infos zum International Graduate Center → graduatecenter.org

DIGITALISIERUNG Digitale Geschäftsprozesse Digitale Geschäftsmodelle Data Science

INTERKULTURELLE TRAININGS Zusammenarbeit im multikulturellen Umfeld Interkulturelle Kommunikation und Kompetenzbildung Interkulturelles Konfliktmanagement Didaktik, Konzeption und Durchführung interkultureller Trainings

IT & TECHNIK Betriebliche IT-Sicherheit Betrieblicher Datenschutz Data Engineering

SOZIALES Internationale Brückenkurse Soziale Arbeit Klientenbezogene Beratung Sozialpsychiatrische Fachkraft in der Arbeit mit Familien

UNTERNEHMENSSANIERUNG & KRISENMANAGEMENT Führung und Kommunikation in der Krise Sanierungs- und Restrukturierungsinstrumente Personalrestrukturierung für Arbeitgeber Personalrestrukturierung für Betriebsräte und Arbeitnehmervertretungen Strategisches und operatives Krisenmanagement

WIRTSCHAFT & MANAGEMENT Betriebswirtschaft Marketing Digitalisierung Personalmanagement Nachhaltige Vermögensberatung

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Studium und Lehre

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→ Inter- und transdisziplinäre Forschung und Transfer für die regionale Entwicklung→ Wissenschaftlicher Nachwuchs der HSB

Angewandte Forschung und Entwicklung, Wissens- und Technologietransfer

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Die Stärkung der angewandten Forschung und des Ideen-, Wissens- und Technologietransfers ist ein wichtiges Leitziel der Hochschule Bremen. Ausgerichtet an zentralen Zukunftsthemen arbeiten die Wissenschaftler:innen der Hochschule Bremen in enger Kooperation mit Partner:innen aus Wissenschaft, Wirt-schaft, Politik, Verwaltung und Gesellschaft an Erkenntnissen und Lösungen für Wissenschaft und Praxis.

Mit der Orientierung an relevanten Zukunftsthemen leistet die HSB einen bedeutenden Beitrag zur regionalen Entwicklung, die interdisziplinären Forschungscluster der Hochschule haben engen Bezug zu den Schlüsselinnovationsfeldern der Innovations-strategie 2030 des Landes Bremen.

an der HSB

Forschung und Transfer

46

19

4

3

LAUFENDE KOOPERATIVE PROMOTIONENwurden an der HSB betreut, eine Promotion wurde erfolgreich abgeschlossen

NEUE DRITTMITTELPROJEKTEin Forschung und Transfer haben ihre Arbeit aufgenommen

ERFINDUNGENvon Mitgliedern der HSB wurden gemeldet

NEUE PATENTEwurden von Erfinder:innen der HSB angemeldet

USERS

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Angewandte Forschung und Entwicklung, Wissens- und Technologietransfer

Page 35: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Die nachhaltige Nutzung der Meere u.a. als Verkehrsträger und Ressource ist eine wichtige Herausforderung für Technik, Wirtschaft und Gesellschaft. Das Cluster Blue Sciences leistet einen wichtigen Beitrag zur Weiter-entwicklung von maritimer Wirt-schaft und Technologie unter Berücksichtigung der marinen Umwelt.

Kompetenzfelder im Fokus:→ Maritime Economics, Management, Policy and Law→ Maritime Operations, Technology and Naval Architecture→ Marine Sciences

Sprecher: Prof. Dr. Burkhard Lemper, Fakultät Natur und Technik

Das Cluster Lebensqualität themati-siert die Gestaltung gesellschaftli-chen Wandels und enthält dabei ein Verständnis von gesellschaftlichem Wohlstand, von Wohlstandsperspek-tiven auch bei begrenztem Wachstum sowie von individuellem Wohlergeh-en. Gesellschaftlich markante Veränderungsprozesse werden von Wissenschaftler:innen unter-schiedlicher Disziplinen analysiert; sie entwickeln Konzepte zur Bearbeitung, Beratung und Lösung der aus gesellschaftlichem Wandel entstehenden Herausforderungen.

Das Cluster umfasst die Kompetenz-felder:→ Freizeit und Tourismus→ Nachhaltigkeitspolitik→ Lebensqualität in der Gesundheits- und Pflegeversorgung→ Individuum, Organisation, Sozialraum und Gesellschaft→ Interkulturelle Kommunikation→ Lebensqualität und soziale Räume→ Migration und Integration aus der Lebenslaufperspektive→ Soziologische und psychosoziale Dimensionen der Partnerschaft und des Familienlebens

Sprecherin: Prof. Dr. Gabriele Schäfer, Fakultät Gesellschafts-wissenschaften

Im Cluster DTX werden Auswirk-ungen von Innovationen und Transformationen auf die Wirtschaft und Gesellschaft untersucht. Vor dem Hintergrund der aus Wirtschaft und Gesellschaft initialisierten Innovatio-nen werden Arbeiten in einem breiten Spektrum von Anwendungsfeldern durchgeführt.

Das Cluster umfasst die The-menschwerpunkte:→ Digitalisierung und Digitale Transformation→ Bildungsökonomik→ Umwelt und Energie→ Arbeit und Gesellschaft→ Geld und die Welt→ Krisen→ Verkehr und Logistik→ Nachhaltigkeit und Corporate Governance→ Wirtschaft und Gesellschaft→ Recht und Wirtschaft→ Kernfunktionen der BWL

Sprecher: Prof. Dr. Armin Varmaz, Fakultät Wirtschaftswissenschaften

Das Cluster Region im Wandel stellt sich den Herausforderungen regionaler und globaler Verände-rungsprozesse. Gemeinsam mit Partner:innen aus Wirtschaft und Gesellschaft werden Lösungen in den Bereichen Erneuerbare Energien,Umweltressourcen und derennachhaltige Nutzung sowie Architek-tur und Stadtentwicklung erarbeitet.

Das Forschungscluster fokussiert sich dabei auf die Kompetenzfelder:→ Energie im Wandel: Nachhaltige Erzeugung und Nutzung von Energie→ Umwelt im Wandel: Umwelt- resourcen und deren nachhaltige Nutzung→ Stadt im Wandel: Architektur und Stadtentwicklung

Sprecherinnen: Prof. Dr. Anja Noke und Prof. Katja-Annika Pahl, Fakultät Architektur, Bau und Umwelt

Das bisherige Cluster „Mobiles Leben“ hat sich im Berichtszeitraum inhaltlich neu aufgestellt und dies durch die Umbenennung in „Digitale Transformation“ sichtbar gemacht. Es bündelt interdisziplinär Forschungs-aktivitäten zum Megatrend Digitali-sierung, der nicht nur zunehmend Technik und Wirtschaft prägt, sondern auch zu tiefgreifenden IT-getriebenen Veränderungen in der Gesellschaft führt.

Das Cluster umfasst die Themenfel-der: → Digital Life→ Ubiquitous Computing→ Netz- und Informationssicherheit→ Industrie 5.0→ Software and Systems Engineering→ Data Science→ Cloud Computing→ Interdisziplinäre Technologie- folgenabschätzung und -gestaltung

Sprecher:innen: Prof. Dr.-Ing. Uta Bohnebeck und Prof. Dr. Volker Paelke, Fakultät Elektrotechnik und Informatik

Das Cluster Luft- und Raumfahrt behandelt anwendungsnahe Forschungsthemen der Luft- und Raumfahrt und angrenzender Gebiete. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Themen mit hohem Anwendungs-potential in der regionalen Wirtschaft und solchen, die längerfristige Entwicklungstrends der Luft- und Raumfahrt frühzeitig aufgreifen und mitgestalten.

Das Cluster umfasst die Kompetenz-felder:→ Luftfahrzeuge und Aerodynamik→ Simulation und Regelung→ Lufttransportsysteme→ Luft- und Raumfahrtantriebe, Raumtransportsysteme→ Satellitentechnik und Elektronik→ Fertigungsprozesse in der Luft- und Raumfahrt→ Leichtbau und Werkstoffe→ Avionics Systems and Software Engineering

Sprecher: Prof. Dr.-Ing. Uwe Apel, Fakultät Natur und Technik und Prof. Dr. phil. Sören Peik, Fakultät Elektrotechnik und Informatik

Forschungscluster Blue Sciences

Forschungscluster Lebensqualität

Forschungscluster Dynamics, Tension, and Xtreme Events (DTX)

Forschungscluster Region im Wandel

Forschungscluster Digitale Transformation

Forschungscluster Luft- und Raumfahrt

der HSB auf einen Blick

DasForschungsTransferprofil

Fachlich vielfältig und interdisziplinär vernetzt für die Themen von morgen: Die HSB mit ihrem breiten Fächerspektrum in fünf Fakultäten und zahlreichen Instituten bündelt und vernetzt ihre Forschungs- und Transferaktivitäten in sechs interdisziplinären und fakultätsübergreifenden Forschungsclustern zu gesellschaftlichen Zukunftsthemen.

6INTERDISZIPLINÄRE PRAXISORIENTIERTE HSB-FORSCHUNGSCLUSTER

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Angewandte Forschung und Entwicklung, Wissens- und Technologietransfer

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Wissenschaftlicher Nachwuchs

Unsere PromovierendenDie kooperativ Promovierenden der HSB leisten einen relevanten Beitrag zur Profilbildung und zur Stärke in der angewandten Forschung der HSB. Die Unterstütz-ung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist der HSB ein wichtiges Anliegen und wurde im Berichtsjahr weiter aufgebaut.

Der Forschungsservice wurde als zentrale Anlaufstelle für die Promovierenden etabliert und entwickelt passende Beratungs- und Qualifizierungsangebote, u.a.:→ Veranstaltungsreihe „Fokus Forschung“ mit Themen wie „Fördermöglichkeiten während der Promotion“ → Fachübergreifende Vernetzung der HSB Promovierenden durch Aufbau von Angeboten → wie „Co-Lunch ‚Promovierende der HSB‘“ oder → Einrichtung einer Promovierenden-Mailingliste als digitale Plattform, um untereinander ins Gespräch zu kommen

Auch für das kommende Jahr stehen viele spannende Projekte im Nachwuchsbereich an.→ Weiterentwicklung von Networking- und Informationsveranstaltungen → HSB-Website: Ausbau des Informationsangebots zur Promotion an der HSB, eigener Bereich für laufende Promotionsvorhaben, regelmäßige Publikation von wissenschaftlichen Erfolgen und besonderen Ereignissen im Forschungsleben der Promovierenden→ Verstärkte Integration des Themas „Gute wissen- schaftliche Praxis“ in die Promotionsausbildung

Dr.-Ing. Matthias Buß promovierte in der Fakultät „Natur und Technik“ zum Thema:

„Falschalarmreduktion bei Aktiv-Sonaren durch Klassifizierung der Echos“.

Die Arbeit fand in Kooperation mit der Berg-ischen Universität Wuppertal statt und wurde von HSB Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus betreut.

→ Von 46 an der HSB betreuten Promotionen wurden 19 in Kooperation mit der Universität Bremen durchgeführt. Hier zeigt sich die enge Zusammenarbeit der beiden Bremer Hochschulen im Bereich Wissenschafts- nachwuchs.→ Durch die Kooperation mit den Universitäten Bremen und Oldenburg können Promovierende der HSB zur Stärkung ihrer außerfachlicher Kompetenzen an den zahlreichen Qualifizierungsworkshops beider Universitäten teilnehmen.

Tabelle: Neu eingeworbene Forschungs- und Entwicklungsprojekte der HSB (08/2020 bis 07/2021)

Neu eingeworbene Forschungs- und Entwicklungsprojekte

PROJEKT-TITEL

PROJEKT- LEITUNG HSB

MITTEL-GEBEND

PROJEKT-START

BUDGET HSB

Latin American Urban Studies in Dialogue. Urban Knowledge Production from the Region.

Prof. Dr. Ch. von Wissel

Fritz Thyssen Stiftung

10/2020 12,5 T€

ASCenSIon: Ko-Finanzierung Innovative Training Network

Prof. Dr.-Ing. U. Apel

Freie Hanse-stadt Bremen

10/2020 4,5 T €

OKAI: Optimierte Krisenkommunikation nach Anschlägen mit Islamistischem Hin-tergrund in Deutschland

Prof. Dr. S. Hegner

BMBF 10/2020 200,5 T€

Praxis weiter denken Prof. Dr. M. Zündel

Freie Hanse-stadt Bremen

12/2020 25,0 T€

Flammschutz: Borhaltige Flammschutzaus-rüstung mit rauchunterdrückender Wirkung für Textilen und Faserverbundwerkstoffe

Prof. Dr.-Ing. J. Müssig

BMWi 01/2021 126,6 T€

Corona: Optical Corona Virus Air Purifier System

Prof. Dr. C. Reinhardt

EU/ Freie Han-sestadt Bremen

02/2021 97,7 T€

Interspace _die nachhaltige Stadt Prof. U. Mansfeld

Freie Hanse-stadt Bremen

03/2021 15,5 T€

Koordination Digitale Teilhabe Prof. Dr. B. Tannert

Freie Hanse-stadt Bremen

04/2021 406,6 T€

Wärmewende Nordwest: Digitalisierung zur Umsetzung von Wärmewende- und Mehr-wertanwendungen für Gebäude, Campus, Quartiere und Kommunen im Nordwesten

Prof. Dr. J. Knies

BMBF 04/2021 433,6 T€

Faserverbundwerkstoffe: Grundlagen zur Herstellung haftmittelfreier Faserverbund-werkstoffe aus biobasierten Polymeren

Prof. Dr.-Ing. J. Müssig

BMWi 05/2021 180,9 T€

PhycoKult: Entwicklung einer innovativen aquatischen Wertschöpfungskette zur Produktion von C-Phycocyanin mittels qua-litätsgesicherter Algenkultur

Prof. Dr. A. Noke

BMEL 06/2021 253,9 T€

BOTUNIVERSITY: Exist-Gründerstipendium Prof. Dr.-Ing. U. Bohnebeck

BMWi 06/2021 135,0 T€

Digitale Barrierefreiheit – Teilhabe für alle Prof. Dr. B. Tannert

Föderale IT-Kooperation

07/2021 85,0 T€

AM_Reinforce: Entwicklung einer biologisch inspirierten Methode zur belastungsgerech-ten Endlosfaserverstärkung additiv gefer-tigter Tragwerke

Prof. Dr. A. Kesel

BMBF 07/2021 52,6 T€

DrittmittelprojekteAbgeschlossene Promotion

Direkte Kooperation mit den Universitäten Bremen und Olden-burg zahlt sich aus

4619 IN KOOPERATION

UNI BREMEN

AKTIVE PROMOTIONENgraduation-cap

HANDS-HELPING

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Angewandte Forschung und Entwicklung, Wissens- und Technologietransfer

Page 37: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Im Berichtsjahr hat sich die Hochschule Bremen umfassend mit dem Thema der guten wissenschaft-lichen Praxis auseinandergesetzt. Basierend auf dem DFG-Kodex „Leitlinien zur Sicherung guter wissen-schaftlicher Praxis“ wurden Grundlagen und Verfah-rensweisen für die Hochschule Bremen entwickelt. Diese sind in der neuen „Ordnung der Hochschule Bremen zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlver-halten“ festgehalten, die im Juli 2021 einstimmig durch den Akademischen Senat beschlossen wurde.

Die Leitlinien gelten für alle Mitglieder und An-gehörigen der Hochschule Bremen, die in Lehre und Forschung tätig sind sowie diejenigen, die durch ihre Arbeit den wissenschaftlichen Bereich unterstützen. Alle wissenschaftlich Tätigen sind verpflichtet, verantwortungsvoll mit der verfassungsrechtlich gewährten Freiheit in Forschung und Lehre umzuge-hen, ihre wissenschaftliche Arbeit entsprechend der Grundsätze durchzuführen und aktiv zur Vermeidung wissenschaftlichen Fehlverhaltens beizutragen.

möglichkeit. Alle Angehörigen der Bremer Hochschu-len können online über die Datenbank PERINORM der SuUB auf DIN-Normen sowie VDI- und VDE-Richt-linien zugreifen. Die langjährige gemeinsame Mitglied-schaft der Bremer Hochschulen im DIN e.V. bleibt bestehen und wird in bewährter Weise auch zukünftig von der Hochschule Bremen administriert. Diese Mitgliedschaft gewährleistet die schnelle elektro-nische Zusendung der DIN-Normen und VDI-Richtlinien an Hochschulangehörige.

Die InnoWi GmbH übernahm die Aufgaben des Patent- und Markenzentrums im Land Bremen. Die InnoWi ist bereits langjährig Anlaufstelle für die Wissenschaftler:innen der Bremer Hochschulen, wenn es um die Bewertung ihrer Erfindungen und die Begleitung der Schutzrechtsanmeldungen geht. Nun wurde dieses Serviceangebot auch auf Unternehmen und Erfinder:innen der Region erweitert.

Für die anwendungs- und praxisorientierte Lehre und Forschung an der Hochschule Bremen spielen der Schutz des geistigen Eigentums durch Marken und Patente sowie die Erstellung und Anwendung von Normen eine wichtige Rolle. Seit 1983 war das Patent- und Normenzentrum an der Hochschule Bremen als Patentinformationszentrum und Normen-auslagestelle zentrale Anlaufstelle zu beiden Themen-bereichen. 2020 wurde das Patent- und Normenzent-rum an der HSB geschlossen, der Service wurde mit verbessertem Angebot von der Staats- und Universi-tätsbibliothek Bremen (SuUB) und der InnoWi GmbH übernommen.

Die SuUB gewährleistet die Versorgung der Bremer Hochschulen mit Normen und bietet nun rund um die Uhr erstmalig eine weitreichende digitale Nutzungs-

Dr. Britta LüderKonrektorin für Forschung und Transfer

OmbudspersonenUnabhängige Ansprechpersonen für alle Mitglieder der HSB bei Fragen der guten wissenschaftlichen Praxis

Dr. Jan-Henning Dirks, Professor für Biologi-sche Strukturen und Bionik, Fakultät Natur und Technik und Dr. Leena Pundt, Professorin für Personalmanagement, Fakultät Wirtschafts-wissenschaften, wurden im Juli 2021 von der Rektorin der Hochschule wurden als Ombuds-personen GWP für eine fünfjährige Amtszeit bestellt.

Alle Mitglieder der HSB können sich in Fragen guter wissenschaftlicher Praxis und in Fragen vermuteten wissenschaftlichen Fehlverhaltens an die Ombudspersonen wenden. Diese sind weisungsunabhängig und zur Vertraulichkeit und Allparteilichkeit verpflichtet. In einem nächsten Schritt werden neue Angebote und Informationen zum Umgang mit den Anforde-rungen der guten wissenschaftlichen Praxis an der HSB erarbeitet und aufgebaut.

„Ich freue mich sehr, dass die Hochschule Bremen mit der Bestellung von Jan-Henning Dirks und Leena Pundt zwei engagierte und wissenschaftlich ausgewiesene Persönlichkeiten für das Amt der Ombudsperson für gute wissenschaftliche Praxis gewinnen konnte. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Regeln guter wissen-schaftlicher Praxis in unserer praxis- und anwendungs- orientierten Forschung und Lehre weiter umzusetzen.“

GWP – Gute wissenschaftliche Praxis in Lehre

und Forschung

Transfer und Gründung

Transfer und Kooperation

Patentanmeldungen

Patentanmeldungen

ERFINDER:INNEN PATENTE

Prof. Dr. J.-H. DirksProf. Dr.-Ing. S. Labisch, M. Sixt

Gelenk mit kontrollierbaren Freiheitsgraden nach Vorbild des Seesterns (DE 102020126705.3 / Deutsche Erstanmeldung)

Prof. Dr.-Ing. F. Fleischmann Prof. Dr. Th. Henning

Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung von Gradienten elektro- magnetischer Strahlung (DE 102020201976.2 / Deutsche Erstanmeldung)

Prof. Dr.-Ing. F. Fleischmann Prof. Dr. Th. Henning

Vorrichtung und Verfahren zur Demonstration der Gebrauchseigenschaften von Sehhilfen (DE 102020214707.8 / Deutsche Erstanmeldung)

3 NEUE PATENTEIn 2020 wurden drei neue Patente von der HSB angemeldet

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ressierte Akteure aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Gesellschaft. Für die Erprobung von Transferideen wurde 2020 ein Transferfonds für HSB-Forschende eingerichtet, aus dem innovative Pilotprojekte mit externen Kooperationspartner:innen gefördert und begleitet wurden. Zudem unterstützte das Projektteam z.B. die pandemiebedingte Virtualisierung transferbe-zogener Veranstaltungen. Die verstärkten Aktivitäten und Erfahrungen u.a. mit innovativen Transferpiloten werden für die laufende Antragstellung der HSB in der zweiten Runde des Bund-Länder-Förderprogramms „Innovative Hochschule“ (2023-2027) aufgegriffen.

Ideen-, Wissens- und Technologietransfer sowie die enge Kooperation mit Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Gesellschaft sind wichtige Merkmale der Hochschule Bremen. Transfer in Lehre und Forschung wird in allen Fakultäten aktiv gelebt. Die HSB arbeitet daran, dieses Feld noch stärker fakultätsübergreifend weiterzuentwickeln.

Neuer umfassender Service für Schutzrechte, Patente und Normen

Mit Projektunterstützung des Landes Bremen konnte sich die HSB dem Thema „Transfer“ sowohl strategisch als auch in der konkreten Umsetzung widmen. Die neuen Transferreferent:innen im Referat Forschung und Transfer agieren als Ansprechpartner:innen für Forschende der HSB genauso wie für kooperationsinte-

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Angewandte Forschung und Entwicklung, Wissens- und Technologietransfer

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Neukonzipiert und online fand die Startup-Ringvorle-sung im Wintersemester 2020 / 21 nach mehrjähriger Pause wieder statt. Ca. 85 interne und externe Teilnehmer:innen nahmen durchschnittlich an sieben Terminen teil.

Zu gründungsrelevanten Themen, wie Finanzierung, Pitchen oder professionelles Netzwerken, kamen Profis auf dem jeweiligen Gebiet als Refe-rent:innen zu Wort. Gleichzeitig blieb Raum zur aktiven Mitarbeit und für Fragen, welcher von den Teilnehmenden rege genutzt wurde.

Ein wichtiger Schritt zur Stärkung Gründungs- und Innovationskultur an der HSB wird in den kommenden Jahren durch das neue BMBF-Projekt FreiRAUM@HSB ermöglicht. Das Projekt startet im Herbst 2021 und bietet – voraussichtlich ab SoSe 2022 – Angebote

Die HSB ist im Bremer Gründungsökosystem weitreichend vernetzt. Im Berichtsjahr wurden die Verbindungen sowohl zu städtischen als auch zu privaten Akteur:innen weiter gestärkt, um zusätzliche Synergien für (potentielle) Gründer:innen zu schaffen.

So arbeitet der Gründungsservice der HSB aktiv in Arbeitskreisen des Starthauses Bremen mit und setztein fruchtbarer Kooperation mit bremen-startups mehrere online-Angebote um.

Ein ganz neues Angebot – von Studierenden für Studierende – wurde 2021 mit dem Gründer:in-nen-Talk initiiert durch den Gründungsservice in Kooperation mit Britta Schemmann (Fakultät Wirtschaftswissenschaften) wurde dieser von drei studentischen Mitarbeiter:innen organisiert und erfolgreich umgesetzt. Gründer:innen, die an der HSB an den verschiedenen Fakultäten studieren oder studiert haben, wurden zu ihren Gründungsgeschich-ten interviewt und kamen beim „digitalen Kaminge-spräch“ mit den aktuell Studierenden in direkten Austausch. Der Gründer:innen-Talk soll im Sommerse-mester 2022 in eine neue Runde gehen.

in einem neuen, fakultätsübergreifenden Kreativort mit „Design-Maker-Space“ und „Co-Working-Space“. Hier werden Studierende und Mitarbeitende Ideen austauschen, Lösungsansätze entwickeln und erste Prototypen und Geschäftskonzepte erarbeiten können.

Im Fokus stand insbesondere: → Studierende für das Thema Gründung als berufliche Option zu sensibilisieren und → die Angebotspalette für Gründer:innen in der Bremer Hochschullandschaft aufzuzeigen.Letztere wurden u.a. durch Besuche in diversen Lehrveranstaltungen realisiert.

Perspektivenreich in die (mögliche) Selbständigkeit

Basierend auf der langjährigen guten Zusammenarbeit im Bremer BRIDGE-Netzwerk wurden der HSB-Grün-dungservice weiterentwickelt und – ausgelöst durch die Pandemie-Situation – viele der Aktivitäten und Angebote in die digitale Welt übertragen.

Entrepreneurship, Gründungen, Start-ups

Startup-Ringvorlesung

Vernetzung und Zusammenarbeit im Bremer Gründungs-Ökosystem

Gründer:innen-Talk 41,4 MIO. €

FÖRDER-VOLUMEN

JAHRE PROJEKT-LAUFZEIT

users

„FreiRAUM@HSB wird der Kristallisationspunkt der HSB-Gründungs-kultur. Mit der Projektförderung können wir in den nächsten Jahren die Umsetzung innovativer Ideen in technische und soziale Innovationen noch umfassender unterstützen. Gleichzeitig schaffen wir einen leben-digen, fächerübergreifenden Ort der Begegnung für angehende Gründer:innen, Gründungsinteressierte und Menschen, die sich in die Ideenentwicklung und -umsetzung einbringen möchten." Dr. Britta Lüder, Konrektorin für Forschung und Transfer

Ausblick:

FreiRAUM@HSB

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Angewandte Forschung und Entwicklung, Wissens- und Technologietransfer

Page 39: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Der ebenso markante wie modellhafte Bau Fahrrad-Repair-Cafés wurde der Architekt Justus Dietz ausgezeichnet, und zwar mit dem „ICONIC AWARD 2020: Innovative Architecture“. Mitgewirkt haben außerdem Prof. Ulrike Mansfeld, Prof. Michaela Hoppe, Prof. Dr. Martin Speth und Prof. Ingo Lütkemeyer. Modellcharakter für nachhaltige Bauweise besitzt das Gebäude durch die Konstruktion als Holzfaltwerk, seine transparenten Fassadenele-mente, das extensiv begrünte Retentionsdach (Kühlungseffekt durch Verdunstung von Regenwasser), die regenerative Stromnutzung durch eine Kombination aus integriertem Batteriespeicher und Pellet-Ofen sowie Mobiliar aus recyceltem Material eines regionalen Herstellers.

FAKULTÄT ARCHITEKTUR, BAU UND UMWELT

Was können Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik zu einer Verbesserung der Recycling-quote bei großstückigen Abfällen beitragen? Dies ist die zentrale Fragestellung im Kooperati-onsprojekt „Smart Recycling“ des federführen-den Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) und dem Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft. Die Lösungen der technischen und ökonomischen Herausforderung sind zwar primär für die Kreislaufwirtschaft gedacht, sollen aber auch in anderen Bereichen angewendet werden können. Prof. Dr. Martin Wittmaier nennt als Beispiele: Katastrophenschutz, Naturschutz durch automatisierte Abfallsammlung, nachhaltige Landwirtschaft, ökologisch verträglicher Bergbau, Wartung und Pflege von Infrastruktu-ren oder die Industrie 4.0.

INSTITUT FÜR ENERGIE UND KREIS-LAUFWIRTSCHAFT (IEKRW) AN DER HOCHSCHULE BREMEN

Preisgekrönte Nachhaltigkeit: „ICONIC AWARD 2020: Innovative Architecture“ für das Fahrrad-Repair-Café

Künstliche Intelligenz und Robotik für eine nachhaltige Kreis-laufwirtschaft: Institut für Energie und Kreislaufwirt-schaft an Koopera-tionsprojekt „Smart Recycling“ beteiligt

Um das Potential von Hanffasern für Hochleis-tungsverbundwerkstoffe zu evaluieren, hat sich ein europäisches Forscherteam - unter ihnen Prof. Dr.-Ing. Jörg Müssig vom Bionik-Innova-tions-Centrum - intensiv mit dem Stand der Forschung und Entwicklung beschäftigt und diesen in einem umfassenden Beitrag zum Thema veröffentlicht: („Transdisziplinäre Top-Down-Begutachtung von Hanffaserver-bundwerkstoffen: Vom fortgeschrittenen Produktdesign bis zur Sortenauswahl“). Die Autoren verwenden einen Top-Down-Ansatz, beginnend mit dem Endprodukt einer Klein-kraftwindanlage, um die Produktspezifikationen für hanffaserverstärkte Hochleistungsverbund-werkstoffe zu definieren.

FAKULTÄT NATUR UND TECHNIK

Mit Hilfe von mobilen Computern, Datennetzen und Datenbanken wachsen physische und digitale Wertschöpfungsketten zusammen. Hier setzt die Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Bremen und der Hochschule Wismar an: Gefördert mit insgesamt 377.000 Euro aus dem BMBF-Programm „FHprofUnt“, widmet sich das Konsortium der Weiterentwicklung und Anpassung der Methoden an die Erfordernisse eines intelligenten Störungsmanagements. So sollen mit künstlicher Intelligenz Probleme in der Produktion zukünftig noch effizienter ausgewertet, gelöst und vermieden werden. Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Sven Oppermann, Professor für Elektrotechnik und Simulatortech-nik auf dem Gebiet der Aviation: „Die Digitalisie-rung schreitet mit riesigen Schritten in allen Bereichen der Produktion voran. Darum muss man sein Know-how ständig weiterentwickeln. Insofern ist das Projekt ,ISMA: Intelligentes Störungsmanagement‘ die konsequente Weiterführung der zuvor entwickelten Methoden und Prozesse.“

FAKULTÄT NATUR UND TECHNIK

Welches Potential haben Hanffasern für den Einsatz in Faser-verbundwerkstoffen?

„ISMA: Intelligentes Störungsmanagement“: Hochschulen Bremen und Wismar starten Kooperationsprojekt mit europäischer Ariane Group GmbH

MICROSCOPE ROCKETTROPHY

AUSGEWÄHLTE EREIGNISSE UND ENTWICKLUNGEN IM FORSCHUNGS- UND TRANSFERBEREICH DES BERICHTJAHRES

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Forschung und Transfer – Ausgewählte Ereignisse & Entwicklungen

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Spannende Kurztexte und anrührende Ge-schichten als Podcasts, passend zum aktuellen Wissenschaftsjahr Bioökonomie, bot eine virtuelle Lesung der Internationalen Studien-gänge Bionik und Angewandte Freizeitwissen-schaft. Lehrende der verschiedenen Fakultäten der HSB, begleitet von weiteren externen Autorinnen und Autoren, lasen Miniaturen zu Naturthemen, manche ernst und manche heiter. Utopie und Dystopie, Mysterium und Mythos, Hinterlist und Heilung zogen sich durch die Beiträge.

2020 war offiziell das Wissenschaftsjahr der Bioökonomie. Die HSB setzte in der Corona-Pandemie mit ihrem virtuellen Lese-Projekt einen kulturellen Schwerpunkt. Entstanden sind insgesamt ca. 90 Minuten Hörgenuss, die bis März 2021 online verfügbar waren.

FAKULTÄT GESELLSCHAFTSWISSEN-SCHAFTEN MIT FAKULTÄT NATUR UND TECHNIK

Jost Herkenhoff, Student der Elektrotechnik, wurde von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V. (DPG) der Georg-Simon-Ohm-Preis verliehen. Die mit 1.500 Euro dotierte Auszeichnung würdigt das im Rahmen seiner Bachelor-Thesis entwickelte digitale Rückkopp-lungssystem für fortgeschrittene Techniken der Ionenmanipulation in einer Penning-Falle. „Die damit erreichbaren relativen Massengenauig-keiten stellen einen Durchbruch in der Mas-senspektrometrie von hochgeladenen Ionen dar“, wie es in der Laudatio der DPG heißt. In seiner Abschlussarbeit entwickelte und implementierte Jost Herkenhoff ein neuartiges und innovatives Steuer- und Regelungssystem.

FAKULTÄT ELEKTROTECHNIK UND INFORMATIK

Von sprechenden Blumen und eiskalten Rache-Engeln: Interdisziplinäre virtuelle Lesung zur Bioökonomie

Student der Elektrotechnik erhält Georg-Simon-Ohm-Preis für hervorragende Bachelor-Arbeit

In den letzten drei Jahren hat sich Bremen, gefördert durch das Programm „Kurze Wege für den Klimaschutz“ des Bundesumweltministeri-ums, zu einem Schwerpunkt für klima- und ressourcenschonendes Verhalten im Alltag entwickelt. In enger Zusammenarbeit mit der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau und der Bremer Klimaschutzagentur „energiekonsens“ untersuchte die HSB die Arbeit dieser Bremer

„Kurze Wege“-Projekte in einer Begleitstudie. Prof. Dr. Winfried Osthorst nennt als zentrales Ergebnis, dass Projekte, die konkretes klima- und ressourcenschonendes Verhalten im Alltag und im Wohnumfeld fördern, gleichzeitig soziale Teilhabe, vielfältige Aspekte von Lebensqualität in Stadtteilen und Quartieren sowie Nachhaltigkeit unterstützen können - allesamt Anknüpfungspunkte für eine fachüber-greifende Weiterentwicklung von integrierter Stadtteilentwicklung.

FAKULTÄT GESELLSCHAFTSWISSENSCHAFTEN

„Tourismus in Afrika - Chancen und Herausfor-derungen einer nachhaltigen Entwicklung“ ist ein Sachbuch betitelt, mit dessen Herausgabe Prof. Dr. Rainer Hartmann, Professor für Freizeit- und Tourismusmanagement, mit dem ITB Buch-Award 2021, Kategorie „Touristisches Sachbuch“, ausgezeichnet wurde (ITB: Internati-onale Tourismusbörse). Die Preise wurden in insgesamt 15 Kategorien vergeben. Mit dem ITB Buch-Award werden jährlich die nationalen und internationalen Publikationen ausgezeichnet, vorrangig in deutscher Sprache oder in deutscher Übersetzung.

FAKULTÄT GESELLSCHAFTSWISSENSCHAFTEN

Alltagsbezogener Klimaschutz und soziale Teilhabe: Begleitstudie zu Klimaschutzprojekten in Bremer Quartieren

ITB Buch-Awards 2021: Freizeitwissen- schaftler der Hochschule Bremen überzeugte mit touristischem Sachbuch über Afrika

HAND-HOLDING-SEEDLING TROPHYTROPHYBOOK-READER

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Forschung und Transfer – Ausgewählte Ereignisse & Entwicklungen

Page 41: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Im April startete ein deutschlandweit bisher einmaliges Projekt, das sich umfänglich der Wärmewende als wichtigen Teil zur Erreichung der Klimaziele widmet. Insgesamt 16 Millionen Euro stellte das Bundesministerium für Bildung und Forschung dem Konsortium aus 21 Partnern bis November 2025 zur Verfügung. Projektleitend für die HSB ist Prof. Dr. Jürgen Knies. Die Gelder dienen als Forschungs- und Entwicklungsbudget für das neue Verbundvor-haben „Wärmewende Nordwest“ (kurz WWNW). Weitere drei Millionen Euro werden von den Partnern aus der Wirtschaft bei-gesteuert. Die Partner nutzen die Gelder für Digitalisierungskonzepte zur Umsetzung von Wärmewende- und Mehrwert-Anwendungen. Ein Schwerpunkt wird in Bremen sein.

FAKULTÄT ARCHITEKTUR, BAU UND UMWELT

Auf Workshops diskutierten Expertinnen und Experten im Rahmen eines Online-Workshops über mögliche Auswirkungen auf die Meeres-umwelt, die durch den Rückbau von Offshore-Windparks entstehen, sowie über geeignete Technologien. Durchgeführt wurde der Work-shop unter der Leitung von HSB-Professorin Dr. Silke Eckardt, im Rahmen des Forschungs-projekts „SeeOff – Strategieentwicklung zum effizienten Rückbau von Offshore-Windparks“. Im Fokus standen Auswirkungen auf die Biodiversität, die mit dem vollständigen oder teilweisen Verbleib oder Entfernen der Unter-wasserstrukturen (Gründungen und Kolkschutz) sowie der Seekabel einhergehen. Umweltunter-suchungen, die mit dem Rückbau von Offshore-Windparks assoziiert sein könnten, wurden ebenfalls erörtert.

Das Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des 6. Energiefor-schungsprogramms gefördert.

FAKULTÄT ARCHITEKTUR, BAU UND UMWELT

Millionenförderung für Wärmewende im Nordwesten Deutsch-lands – Verbundprojekt mit 21 Partnern aus Wirtschaft und Wis-senschaft

Rückbau von Offshore-Windparks: Auswirkungen auf die Meeresumwelt

Die Worldwide Ferry Safety Association (WFSA) hat die Gewinner des achten jährlichen internationalen Studierenden-Wettbewerbs für eine sichere und kostengünstige Fähre bekannt gegeben. Der erste Platz, dotiert mit 5.000 US Dollar, geht an die Schiffbau-Studierenden der Fakultät Natur und Technik. Damit belegte die HSB im zweiten Jahr in Folge den ersten Platz. Das Team aus Michael Janssen, Bernadette Knauer, Florian Kokert, Peter Partheil, Mats Steinschulte unter Leitung von Sonja Winzler überzeugte mit seinem Entwurf einer 60 Meter langen Katamaran-Fähre. Insgesamt zwölf Teams aus akademischen Einrichtungen in Südamerika (1), Nordamerika (3), Europa (2) und Asien (6) reichten ihre Entwürfe ein.

FAKULTÄT NATUR UND TECHNIK

Die digitale Transformation hat durch die Corona-Pandemie einen deutlichen Schub erhalten und inzwischen alle Lebensbereiche erfasst. In vier großen Vorhaben, sogenannten Explorationsprojekten, und fünf Anschubfinan-zierungen gehen Bremer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Auswirkungen auf Gesellschaft und Individuen auf den Grund. Das Land stellt dafür in einem neuartigen Förderfor-mat insgesamt eine Million Euro zur Verfügung. An drei dieser Vorhaben ist die HSB beteiligt. In einem dieser Projekte geht es darum, wie digitale Technologien Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf helfen können. In einem weiteren wird untersucht, welche Möglichkeiten und Veränderungen neuste digitale Techniken für Architektur und Mode bieten. Der flächendeckende Einsatz von iPads in Bremer Schulen unter dem Aspekt der Inklusion ist ein weiteres wichtiges Thema.

REFERAT FORSCHUNG UND TRANSFER

60-Meter-Katamaran mit innovativem Airbag und hoch-modernem Navi-gationssystem: Schiffbau-Studierende erneut siegreich in internationalem Designwettbewerb

Digitalisierungs-forschung aus Mitteln des Bremen-Fonds: HSB an Projekten beteiligt

HANDS-HELPINGHANDS-HELPING WIND-TURBINE

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Forschung und Transfer – Ausgewählte Ereignisse & Entwicklungen

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Das Dekanat der Fakultät Wirtschaftswissen-schaften stimmte einhellig der Einrichtung des Instituts für Anwendungsorientiertes Marketing

- kurz: IAM - zu. Gegründet wurde es von Prof. Dr. Christian Feddersen, Prof. Dr. Sabrina Hegner, Prof. Dr. Daniela Horstmann und Prof. Dr. Philip Maloney.  

Das IAM fokussiert sich insbesondere auf die Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis und bündelt die Marketing-Kompetenz der Fakultät.

Durch die Vernetzung der verschiedenen Kompetenzfelder der vier Gründungsmitglieder soll der Austausch intensiviert und eine qualitative Weiterentwicklung der Lehre im Fach Marketing gesichert werden. Das Institut orientiert sich an den Forschungsschwerpunk-ten des DTX Clusters und untersucht u.a. Auswirkungen von Innovationen und Transfor-mationen auf die Wirtschaft und Gesellschaft aus der Perspektive des Marketings. Im Fokus stehen dabei zum Beispiel die Auswirkungen der Digitalisierung auf das Verhalten von Anwend-erinnen und Anwendern. 

FAKULTÄT WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN

Von November 2020 bis März 2021 unterstützte der Internationale Studiengang Politikmanage-ment, geleitet von Prof. Dr. Beate Zimpelmann, die Arbeit der Enquete Kommission der bremischen Bürgerschaft zur hiesigen Klimapolitik mit fünf öffentlichen Diskussions-veranstaltungen.

Die Veranstaltungen des Online-Panels widmeten sich konkreten Klimathemen der Region: Industrie, Zukunftstechnologien und Beschäftigung - insbesondere der Bremer Stahlwerke -, Bauen und Stadtentwicklung, Verkehr und Mobilität, Konsum und Ernährung sowie Energie.

Eine Enquete Kommission wurde von der Landespolitik als notwendig erachtet, um bis Dezember 2021 fraktionsübergreifend eine Neuausrichtung der Bremer Klimapolitik erarbeiten zu können.

Link zum Panel → ispm-bremen.de/Projekte/klimapolitik/onlinepanel

FAKULTÄT GESELLSCHAFTSWISSENSCHAFTEN

Neu in der Fakultät Wirtschaftswissen-schaften: Institut für Anwendungsorien-tiertes Marketing

Online-Panel „Bremen auf dem Weg zur Klimaneutralität? Ziele, Wege Kontro-versen“ unterstützt die Bremische Bürgerschaft

SHOVEL KEYNOTE

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Forschung und Transfer – Ausgewählte Ereignisse & Entwicklungen

Page 43: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Projekt:Das „User Tests“-

gemeinsam entwickeln

Digitale Barrierefreiheit

Fördersumme: 2,5 Millionen Euro (über fünf Jahre)

Projektstart: Januar 2022

Projektpartner: Dataport, der Informations- und Kommunika-

tions-Dienstleister der öffentlichen Verwaltung für die vier

Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und

Sachsen-Anhalt sowie für die Steuerverwaltungen in Mecklen-

burg-Vorpommern und Niedersachsen.

Über die fünfjährige Projektlaufzeit (2022 bis 2026) können bis zu

zehn Mit arbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die notwendige

Infrastruktur finanziert werden

Integration von Menschen mit Behinderun gen Bei den geplanten Beteiligungsverfahren konzentriert sich das Pro jekt auf Software, die von Beschäftigten der öffentlichen Verwaltung genutzt wird. Einerseits wird in der öffentlichen Verwaltung der Prozess der Digitalisierung derzeit unter anderem durch das Online-Zugangsgesetz deutlich beschleunigt. Anderer-seits arbeiten im öffentlichen Dienst viele Menschen mit Beeinträchtigungen, die für ihre Tätigkeiten auf digitale Barrierefreiheit angewiesen sind. Das gemeinsame Ziel: Integration von Menschen mit Behinderun gen in die digitale Arbeitswelt und damit die Teilhabe selbstverständlich ermöglichen.

ProjektvorgehenZunächst wird eine Gruppe von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen zusammengestellt, die in der Lage sind, die Nutzbarkeit („Usability“) und Barrierefreiheit („Accessibility“) digitaler Systeme, Software und Medien systematisch zu prüfen und zu beurteilen. Diese Gruppe wird von den wissenschaftli-chen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Instituts für Digitale Teil habe der Hochschule Bremen, ebenfalls

mit Behinderungen, organisiert und unterstützt. Für die systemati-sche Durchführung der Tests wird an der Hochschule Bremen ein Test-Labor mit entsprechender Infrastruktur aufgebaut.

Es folgt die Entwicklung und Erweiterung von Evaluations- und Test-Verfahren: Die Aus sagekraft vorhandener Tests auf Barriere-freiheit ist beschränkt, schon weil diese Tests häufig nur für Webseiten und nicht für Software oder interaktive Systeme gedacht sind. Zudem zielen sie weder auf eine umfassende Usability und Acces sibility für unterschiedliche Nutzer:innen, noch berücksichtigen sie verschiedene Einsatzszenarien oder die Komplexität moderner Software und anderer digitaler Technologi-en. Einen wesentlichen Teil des geplanten Projekts stellt daher die Entwicklung und Erprobung realitätsnaher, von Menschen mit Behinderungen durchgeführter Testverfahren dar.

Parallel werden realitätsnahe Evaluations- und Testverfahren entwickelt, die bereits wäh rend der Entwicklungsprozesse eingesetzt und von Menschen mit Behinderung durchgeführt werden können.

Tägliches Erleben von Men schen mit Einschränkungen oder Behinderungen: Die digitale Welt ist nicht oder nicht barrierefrei zugänglich. Touchscreens stellen für Menschen mit Sehbehinderungen oder Blindheit unüberwindliche Hürden dar. Videokonferenzen ohne Untertitel oder Übersetzung in Gebärdensprache sind für Menschen mit Hörschädigungen nicht zugänglich.

Die Situation bei der Entwicklung von Software, digitalen Systemen oder digitalen Medien: Bisher gibt es kein allgemein anerkanntes Vorgehen oder gar Standards für Ent wicklungsprozesse, die systematisch Menschen mit Einschränkungen oder zumindest ihre Anforderun gen einbeziehen. Es fehlt dabei nicht an technischen Lösungen, sondern es mangelt an Bewusstsein und Wissen über die Bandbreite und Ausprägungen möglicher Anforderungen von Men-schen mit Beeinträchtigungen.

Der Lösungsansatz: Menschen mit Beeinträchtigungen von Anfang an in die Entwicklungsprozesse einbezie-hen

Genau hier setzt das Projekt „Digitale Barrierefreiheit im Arbeitsleben durch partizipative Evaluation“ der Hochschule Bremen - genauer des Instituts für Digitale Teilhabe (IDT) - an: Software kann nur dann barrierefrei entwickelt werden, wenn von Beginn an alle über „User Tests“ beteiligt werden, die später mit der Software arbeiten sollen - vor allem Menschen mit Beeinträchti-gungen.

Institut für Digitale Teilhabe der Hochschule Bremen setzt darauf, Menschen mit Beeinträchtigungen von Anfang an in die Entwick-lungsprozesse einbeziehen

„Ich bin sehr stolz darauf, dass unser Institut dieses große und zukunftsweisende Projekt durchführen darf. Wir werden gemeinsam mit Menschen mit Einschränkungen versuchen, ihren individuellen Bedarf in die Entwicklungs- und Verbesserungsprozesse digitaler Inhalte und Medien einzubringen und dadurch die Teilhabe für alle im digitalen Raum zu verbessern.“

Prof. Dr. Benjamin Tannert, Leiter des IDT

Professor für angewandte Medieninformatik an der HSB

„Accessibility“-Anforderungen formulierenEntscheidend für Nutzbarkeit und Barrierefreiheit sind einschlägige An forderungen, die vor oder zumindest möglichst früh im Entwicklungsprozess for muliert und zwischen allen Beteiligten abgestimmt werden müssen. Die durch Testver fahren und Entwicklungsbe-gleitung erworbenen Erfahrungen sollen systema tisch als „Accessibility“-Anforderungen erfasst werden. Zudem kann durch das Projekt eine Beratung bei der Erhebung und Analyse von einschlägigen Anforde-rungen erfolgen.

Durch die geplante Zusammenarbeit der „Testperso-nen“ mit Software- und System-Entwicklerinnen und

-Entwicklern wird auch ein größeres Bewusstsein für die spezifischen Anforderungen von Menschen mit Behinderungen an digitale Technologien und digitale Medien geschaffen.

Menschen mit Beeinträchtigungen gestalten in diesem Projekt die digitale Arbeitswelt mitProjektleiterin Dr. Irmhild Rogalla, gleichfalls Leiterin des IDT, formuliert abschließend ihre Erwartungen an das Projekt so: „Ich freue mich außerordentlich, dass das ,User Tests‘-Projekt zustande gekommen ist. Wie Professor Tannert schon sagt: Menschen mit Beein-trächtigungen gestalten in diesem Projekt die digitale Arbeitswelt mit. Ich erhoffe und erwarte von dem Projekt auch einen weiteren Schub in Richtung Empowerment und Partizipation, speziell in der Entwicklung digitaler Systeme.“

2,5MILLIONEN EURO JAHRE PROJEKTLAUFZEIT JANUAR 2022 IST PROJEKTSTARTphone-laptop

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„Wir freuen uns als Institut, dass wir dieses Projekt so bald starten können. Damit betreten wir bundesweit Neuland! Ein neues Beispiel für E-Government made in Bremen! Herzlichen Dank für die Unterstützung an das Amt für Versorgung und Integ-ration und Staatsrat Martin Hagen.“

Prof. Henning Lühr, Leiter des IDT

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Angewandte Forschung und Entwicklung, Wissens- und Technologietransfer

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Beschleunigte Digitalisierung setzt Impulse in Verwaltung und Lehre der Hochschule

Digitalisierung

Page 45: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Digitalisierung

Im Zeitraum des Akademischen Jahres befindet sich die HSB und ihre Digitalisierung mitten in der Umset-zung und Verstetigung der durch die Corona-Krise ausgelösten drei Sofortprogramme im Rahmen des Bremen Fonds. Angesichts der notwendig gewordenen Kontaktbeschränkungen hat die HSB ihr Lehrangebot im vergangenen Jahr ausschließlich digital erbracht. Möglich geworden ist dies durch Mittel des bremi-schen Sofortprogramms:→ „Digitale Lehre und Studierendenservices“ im Rahmen des Bremen Fonds in Höhe von 1.096.254 Euro. Die gemachten Erfahrungen haben gezeigt, dass umfangreichere Planungen und Vorbereitungen für die Digitalisierung zu treffen gewesen sind und der finanzielle Aufwand hierfür deutlich größer sein würde. → So veranschlagte das Konrektorat Digitalisierung für die HSB innerhalb des zweiten Sofortprogramms „Gewährleistung des hybriden Wintersemester 2020/21“ Mittel in Höhe von 3.014.700 Euro. → Im Rahmen der beantragten Mittel des dritten Sofortprogramms „Schwerpunktbereich Digital- isierung“ stehen der HSB darüber hinaus 1.611.600 Euro für das laufende Jahr 2021 zur Verfügung.

Schwerpunkte bei der Umsetzung von Digitalisierungs-themen in Bezug auf die Bremen-Fonds-Sofortpro-gramme:

Verstärkung onlinebasierter Kommunikations- und KooperationssystemeAlle technologischen Voraussetzungen, um ad hoc von der Präsenzlehre in die digitale Lehre zu gelangen, wurden in hohem Tempo geschaffen. Hierzu gehörten → die Erhöhung von Leitungs- und Netzwerk- kapazitäten, → Erwerb und Ausstattung mit Videokonferenz- systemen wie Pexip über DFNconf, BigBlueButton über Aulis, Zoom Cloud Meeting oder Adobe Connect über DFNconf oder → die Befähigung in der Nutzung bis hin zu → Hinweisen zu Nutzung und Zulässigkeit je nach Lern- und Kommunikationssituation.

Die hierfür nötigen Mittel überstiegen die finanziellen Erwartungen.

Eine Herausforderung ist gewesen, die sonst üblichen Kommunikationswege innerhalb der Hochschule für die Studierenden im Sinne ihres Student Life Cycle digital umzustellen, damit Service und Beratung in allen Bereichen weiterhin vollumfänglich gegeben waren. Hierfür wurden für Information, Kommunikati-on und Beratung virtuelle Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten in Verwaltung, Studium und Lehre, Zentrum für Lehren und Lernen (ZLL), Multimedia Competence Center (MMCC) und Institut für wissen-schaftliche Weiterbildung (IWW) und Forschung geschaffen. So konnten nach anfänglichen Start-schwierigkeiten Kommunikation und Information verbessert und der Betrieb für die Studierenden vollständig umgestellt werden.

Darüber hinaus ist die Umstellung der bisherigen Telefonanlage auf VoIP angestoßen und als Projekt gestartet und wird im Laufe 2021 weitgehend umgesetzt sein.

Erhöhung von Server- und SpeicherkapazitätenDie Erhöhung der Server- und Speicherkapazität betraf die Anpassung der Anschlussgeschwindigkeiten in Seminarräumen, Laboratorien und Arbeitsplätzen, damit virtuell möglichst ohne Unterbrüche unterrichtet und gelernt werden konnte. Unter Hochdruck wurde die technische Infrastruktur geschaffen, um E-Prüfun-gen mit prüfungsrechtlich sicherer Server- und Netzwerkstruktur zu versehen.

Parallel zu den überwiegend im Krisenmodus herbeizu-führenden digitalen Anwendungen wurde ein Projekt zur Umstellung auf die digitalen Teilnehmer:innen-Ver-waltung mit integrierter Zahlungsfunktion im ZLL und IWW in Gang gesetzt, das alle hierfür nötigen Funktionen erfolgreich analysiert hat und im nächsten Schritt noch in 2021 in die Realisierung gehen soll.

Ausstattung von Seminarräumen mit TechnikAlle Fakultäten und lehrenden Bereiche wie das ZLL, IWW, MMCC wurden über die Beschaffung von Soft- und Hardware und Lizenzen so ausgestattet, dass die synchrone und asynchrone Lehre für die Studierenden möglich gemacht werden konnte. Besonders das Zentrum für Informatik und Medien-technologien (ZIMT) wurde, bedingt durch die Stellung in Bezug auf e-testing, entsprechend ausgestattet und die Netzwerke in den Seminarräumen an die gestiege-nen Anforderungen angepasst.

Wichtig war die Befähigung der Lehrenden für ihre digitale Lehre. Das ZLL konnte knapp zwei Drittel der Lehrenden motivieren, Online-Kurse zu nutzen, an Schulungen teilzunehmen und digitale Ressourcen zu verwenden, die im Hochschulkontext als Inhouse-Best-Practices oder über das Hochschulforum Digitalisie-

rung (HFD) laufend entstanden und zur Verfügung gestellt worden sind.

Hybride Veranstaltungen stellen die HSB vor neue Herausforderungen. Um die vielschichtige Kommuni-kation zwischen Lehrenden, Studierenden vor Ort und digital teilnehmenden Studierenden adäquat abzubil-den, wurde die medientechnische Ausstattung von Räumen weiter vorangetrieben und ausgebaut, um eine breitere und qualitätsgesicherte Abdeckung der digitalen und hybriden Lehre zu gewährleisten.

Künftig besteht das Erfordernis, den Personaleinsatz für den Bereich der Digitalisierung dauerhaft zu erhöhen; dies betrifft den mediendidaktischen und IT-Support für die Lehrenden ebenso wie die Notwen-digkeit, die geschaffenen Infrastrukturen personell zu betreuen.

– von der ad hoc Digitalisierung hin zu einer gemeinsamen Strategie

Bedingt durch Corona befindet sich die gesamte HSB mitten in einem beschleunigten Digitalisierungspro-zess in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Qualitäten/Quantitäten. Mit höchster Priorität wurden Fragen, Probleme der Implementierung, Best Practices, Support und Wissenstransfer im Rahmen der Mittel-verwendung der Sofortprogramme bearbeitet. Sichtbar geworden ist dabei deutlich, dass ein HSB-weites technologisches Upgrade zu realisieren ist, das ohne eine gleichzeitige Weiterentwicklung der gemeinsa-men Campus-Kultur nicht zu erreichen ist.

Aus diesem Grund und zur Unterstützung wurden Digitalisierungsboards ins Leben gerufen, die durch regelmäßigen gegenseitigen Austausch und Support eine hochschulweite Vernetzung zur Digitalisierung möglich gemacht haben. Die gegenseitigen Erfahrun-gen in der Implementierung der Maßnahmen brachten grundlegende und wichtige Debatten hervor, die schließlich in neun anzugehenden Handlungsfeldern zur Digitalisierung der HSB mündeten.

durch Corona-Herausforderungen

Beschleunigte

31,6 MIO. EURO

Schwerpunktbereich Digitalisierung

MIO. EUROGewährleistung des hybriden Wintersemester 2020/21

1,1 MIO. EURODigitale Lehre und StudierendenservicesLAPTOP-HOUSE

BREMEN FONDS - FÖRDERUNGBremen Fonds – Abmildern der Corona Krise durch Aufbruch in beschleunigte Digitalisierung der HSB

HSB-Handlungsfelder und DigiBoards

Hochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

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Page 46: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Im Frühjahr 2021 fanden in Fakultäten, im Rektorat, in allen Servicebereichen und in den Digitalisierungs-boards Kick Off-Workshops statt, die Maßnahmen in den genannten Handlungsfeldern aus ihrer Sicht und Expertise priorisiert haben. Weitere Workshops sind derzeit in Vorbereitung.

Ziel ist, eine gemeinsam getragene Digitalisierungs-strategie zu verabschieden und die darin enthaltenen Maßnahmen Schritt für Schritt umzusetzen.

NEUN IDENTIFIZIERTE HANDLUNGSFELDER DER DIGITALISIERUNG, DIE GESAMTE HSB BETREFFEND:

Informations und Kommunication System (IKT). Bestehende Hard- und Softwarelösungen zur Bewältigung, Steigerung, Optimierung, Abwehr und Monitoring von bestehen-den und neuen Prozessen.

Sicherheit. Konzepte und Methoden zum Schutz von sensiblen und kritischen Ressourcen / Informationen in IT-Systemen.

Digitale Kompetenzen, die zur Ausführung der Arbeit benötigt werden; Umgang mit Programmen, Internet, Hardware. Digitale Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, um eine Zukunftsfähigkeit der HSB zu gewähr-leisten.

Collaboration Culture. Bewusste und regelmäßige Zusammenarbeit für erfolgreiche Digitalisierung zwischen den verschiedenen Bereichen der HSB.

Innovation + Implementierung. Erfolgreiche Durchsetzung und Stabilisierung der technischen, fachlichen oder organisatorischen Neuerung im Zuge der Digitali-sierung.

Positionierung. Alleinstellungsmerkmal der HSB in Bezug auf Digitalisierung, neue Medien, Lern- und Lehrmethoden und -Thematiken, Erleichterung von Prozessen durch digitale Möglichkeiten und die gezielte Ausrichtung zukünftiger Entscheidungen auf diese.

Data und Analytics. Digitale Datenerhebung, Verfügbarkeit, Verarbeitung und Auswer-tung von hochschulbezogenen Daten.

Effiziente Prozesse. Erkennung ineffizienter (redundanter, regelmäßiger) Prozesse und darauf basierende Optimierung (Automatisierung) durch Einsatz neuer Technologie und Methoden.

Entscheidungsfähigkeit. Kommunikations-, Monitoring- und Entscheidungsstruktur für IST und SOLL der Digitalisierung der Hochschule; Bereitstellen und Kommunizieren möglicher Anlaufstellen für alle Stakeholder der Hochschule.

Hochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

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Page 47: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Mehr DynamikDie vielfältigen Optionen, die das neue Content-Ma-nagement-System TPYO3 bietet, um Texte, Bilder und Videos einzubinden, eröffnen Interessierten neue Einblicke in Studium, Forschung und Weiterbildung an der HSB. Eine weitere Neuerung ist, dass das Redakti-onsteam aktuelle Nachrichten und Veranstaltungster-mine zentral anlegen und auf verschiedenen Seiten anzeigen lassen kann – eine praktische Funktion für eine Hochschule, in der es laufend Neuigkeiten gibt.

Schneller am ZielEine flache, zielgruppen- und themenorientierte Menüstruktur, eine leistungsstarke Suche, weniger Unterseiten und neue Inhaltselemente erleichtern die Auffindbarkeit von Informationen, Angeboten und Services der HSB.

Themenorientierte ZentralredaktionDie Veränderungen wirken sich bis in die redaktionellen Arbeitsabläufe aus. Um der Perspektive der Nutzer:in-nen auf die Informationscluster der Website entgegen-zukommen, war es notwendig, die Zusammenarbeit einiger Arbeitsbereiche neu zu organisieren. Viele Seiten werden von nun an zentral vom Redaktionsteam gepflegt. So erfolgen Platzierungen von Themen und Meldungen zum Beispiel auf der Startseite tagesaktuell und nach Gewichtung des Gesamtinteresses der HSB.

Mit dem Relaunch hat sich einiges verändert. Gemein-sam mit der Berliner Agentur 3pc entwickelte das Referat Kommunikation und Marketing ein, an den Bedürfnissen der verschiedenen Zielgruppen der Hochschule orientiertes Konzept.

ZielgruppenorientierungIm Fokus stehen zukünftig nationale und internationale Studieninteressierte und Studierende sowie aktuelle und zukünftige Mitarbeiter:innen in Lehre, Forschung und Verwaltung.

Einfacherer Zugang für alleMenschen mit körperlichen Beeinträchtigungen können die Website nun einfacher bedienen. Sowohl im Design als auch inhaltlich ist die Website deutlich barriereärmer als die Vorgängerversion. Dazu tragen beispielsweise stärkere Farbkontraste, Untertitel für Videos und Alternativtexte für Bilder bei. Damit erfüllt die HSB nicht nur gesetzliche Anforderungen, sondern die barrierearme Gestaltung verbessert die Benutzung für alle Nutzer:innen, ungeachtet möglicher Beein-trächtigungen.

Neue StrukturDas neue Design funktioniert auf großen und kleinen Displays gleichermaßen, es ist aufgeräumter und steht mit den verschiedenen Farben für die Vielfalt der HSB. Statt Organisationsstrukturen stellen wir Themen und Zielgruppen in den Vordergrund. User:innen sollen Antworten auf Ihre Fragen finden können, auch wenn sie nicht wissen, welche Organisationseinheit wofür zuständig ist.

Seit August 2021 ist der neue, zentrale Internetauftritt der HSB und damit das digitale Aushängeschild der Hochschule Bremen online. Aufgeräumt, nutzungsorientiert und auf jedem Gerät leicht zu bedienen – so präsentiert sich die neue Website im Internet.

Vielfältige Digitalisierungschritte an der HSB Beispiel „Referat Kommunikation und Marketing“Neben dem Relaunch des Internetauftritts der Hochschule wurden im Berichtsjahr weitere Maßnahmen umgesetzt, die den Digitalisierungs-prozess an der HSB vorantreiben und stärken:→ Aufbau eines Film-, Foto- und Tonstudios in der Westerstraße zur Unterstützung der digitalen Kommunikation in den Bereichen Video und Streamings → Entwicklung von Guidelines für Web und Social Media mit verbindlichen Sprachregeln und Umsetzungsempfehlungen zur Verbesserung der redaktionellen Zusammenarbeit und des Qualitätsniveaus.→ Erstellen von multimedialen Vorlagen für Mitarbeitende der Hochschule: Zoom-Hintergründe, Videos usw. im HSB Design

Komplett überarbeitet: Internetauftritt der HSB neu konzipiert und in neuem Design

Schulungen für Redakteur:innenDie redaktionelle Arbeit wird für die einzelnen Bereiche wie zum Beispiel Fakultäten, Studiengänge, Referate und Dezernate ebenfalls leichter sein. Um die Kolleg:in-nen im Umgang mit dem neuen Redaktionssystem fitzumachen, bietet das Referat Kommunikation und Marketing Schulungen und offene Sprechstunden an. Ein digitales Webhandbuch und ein redaktioneller Leitfaden helfen zusätzlich beim Umstieg.

AusblickDie neue Website ist online, ein „fertig“ gibt es dabei nicht. Mit jedem neuen Projekt, mit jeder neuen News und mit jedem neuen Veranstaltungstermin tragen wir gemeinsam dazu bei, unsere Besucher:innen stets auf einem aktuellen Stand zu halten. Die Online-Welt verändert sich schnell, deshalb wird die Website laufend technisch und inhaltlich weiterentwickelt.

Hochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

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Digitalisierung

Page 48: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

HSB: international stark→ Europaweiter Aufbau von Netzwerken und strategischen Partnerschaften→ Internationalisierung von Studium und Lehre durch Digitalisierung

Hochschulstrategisch sieht die HSB hier aktuell ihre beiden wichtigsten Querschnitts-aufgaben.

Internationales

Page 49: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Mit der Corona-Krise bildeten sich zwei zukunfts- weisende Aspekte mit kritischem Potential dieses Konzepts der HSB heraus: → Es bedarf zusätzlicher Optionen, um die curriculare Kooperation mit strategischen Partnerhochschulen im Ausland weiterzuentwickeln.→ Künftig muss gewährleistet sein, dass der Einfluss unvorhersehbarer politischer Krisen und pandemischer Ereignisse aufgefangen und in eine klimagerechte Mobilität überführt werden kann.

Um den Studierenden der HSB weiterhin den Erwerb internationaler Kompetenzen zu garantieren, werden mit dem Einsatz virtueller Lehr- und Lernformate in Kooperation mit internationalen Partnern neue Wege eingeschlagen. Dies ist zwar kein gleichwertiger Ersatz für die Erfahrungen aus einem physischen Auslands-aufenthalt, gewährleistet aber ein Mindestmaß an internationaler Erfahrung hinsichtlich → Lehr- und Lernkultur, → Sprache sowie → Arbeiten in international besetzten Arbeitsgruppen und an internationalen Problemstellungen.

Diese Entwicklung hin zu mehr virtuellen Formaten wird auch nach einer Rückkehr zu einer Post-Corona- Normalität aus dem Hochschulalltag, insbesondere im internationalen Kontext, nicht mehr wegzudenken sein. Sie wird weiterhin maßgeblich von den aktuellen Programmen des DAAD und der EU-Kommission

Das bundesweit bekannte internationale Profil der HSB beruht auf ihrer Stärke in der Mobilität, die durch die internationalen Studiengänge mit dem curricular verankerten Auslandsaufenthalt getragen und auf breiter Basis durch die finanzielle Unterstützung hauptsächlich aus dem ERASMUS+ Programm, aber auch aus PROMOS und dem Ostpartnerschaftsprogramm, mit einem Budget von insgesamt ca. 1,04 Mio. Euro (lt. DAAD Förder-statistik, 2019) gefördert wird.

Internationalisierung von Studium und Lehre durch DigitalisierungHier bietet sich der HSB die ganz besondere Chance:→ diese Zukunftsthemen in eine umfassende Hochschul- entwicklungsstrategie zu integrieren→ ihre Position in internationalen strategischen Partnerschaften und europäischen Netzwerken weiter zu stärken und → sich auch künftig international führend zu positionieren.

Bereits jetzt ist die HSB gut darauf vorbereitet:→ Internationalen Campus: 1507 internationale Studierende (WiSe 2020/21, ein Anteil von 17,3 %) aus 101 Ländern tragen zu einer außerordentlichen Diversität in den Studiengängen bei (internationalisation@home)→ Weltweiten Netzwerk von 397 Partnerhochschulen, mehr als die Hälfte davon in Europa→ International Graduate Center (IGC), womit sich die HSB in der internationalen Weiterbildung fest etabliert hat→ Forschungsaktivitäten, der Koordination des Netzwerks FHnet und ihrer Aktivität im BMBF Projekt EU-Strategie-FH NET→ Einrichtung des Konrektorats für Digitalisierung in 2020→ Umfangreichen hochschuldidaktischen Programm zur Unterstützung bei der Entwicklung von virtuellen Lehr- formaten im Zentrum für Lehren und Lernen (ZLL) der HSB→ Beteiligung am internationalen Hochschulnetzwerk UAS7 mit seinem Verbindungsbüro in New York und einer Repräsentanz an der UNISINOS in São Leopoldo (Porto Alegre) im Süden Brasiliens, einer der UAS 7-Partneruniversitäten→ Bremer Academy HERE AHEAD, ein wichtiger Faktor für besser – weil gezielter – vorbereitete und zudem mehr internationale Studierende

INTERNATIONALE STUDIERENDE 60 % aus 101 Ländern, WiSe 2020/21

INTERNATIONALE STUDIERENDE 1.603 aus über 70 Ländern, WiSe 2019/20

gefördert. Beide Institutionen weisen jedoch nachdrücklich darauf hin, dass eine tiefgehende internationale und interkulturelle Erfahrung nur durch physische Mobilität erlangt wird.

So gesehen haben die Entwicklungen im Berichtsjahr 2020/2021 die Basis für den Einstieg in die „Digitale Internationalisierung“ der HSB gelegt und den Fokus auf die aktuell drängendsten Aspekte der strategischen Weiterentwicklung geschärft:

Europaweiter Aufbau von Netzwerken und strategischen Partnerschaften→ Curriculare Kooperation in einem ersten Test für ein hochschulübergreifendes Challenge-Modul→ Drittmitteleinwerbung zur Förderung interkultureller und digitaler Kompetenzentwicklung der Austausch- studierenden→ Voranschreiten beim perspektivischen Ziel des Auf- und Ausbaus gemeinsamer Lehrveranstalt- ungen bis hin zur Entwicklung von Doppel- abschluss-Programmen, die die internationale Ausrichtung der regional relevanten Wirtschafts- branchen unterstützen.

InternationaleKooperation

besonderen Zeitenin

globe 1,04 Mio.€ 17,3%18,9%GESAMTFÖRDERUNG

Internationale Mobilität HSB

60%

397

70

INTERNATIONAL AUSGERICHTETE STUDIENGÄNGE

HOCHSCHUL- KOOPERATIONEN IN

LÄNDERN

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Page 50: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Projektziel: die internationale Hochschulzusammenar-beit studienbereichsübergreifend neu zu gestalten und neue Vernetzungen für die Entwicklung und Anwen-dung innovativer Lehr- und Lernformen zu knüpfen. Projektumfang: Neun transatlantische Projekte bildeten die Pilotphase der „UAS7 Virtual Academy“ und legten die Grundlage für die Zukunft der Plattform. Projektformat: „Collaborative Online International Learning“ (COIL) integriert in virtuelle Vorlesungen, Workshops oder, soweit möglich, Mobilitätsprojekte (blended mobility). Projektbeteiligte: Studierende aus sechs Disziplinen von vier UAS7 und drei SUNY-Hochschulen.

Die Pilotprojekte in der „UAS7 Virtual Academy“ bilden den Grundstein für eine Neugestaltung internationaler Hochschulkooperationen und die Etablierung von innovativen Lehr- und Lernformaten. Es wird eine langfristige Verankerung dieser virtuellen Kooperati-

statt, an denen alle Studierenden der HSB der entsprechenden Lehrveranstaltungen an der UA teilnahmen. Die Professorinnen Mechthild Schrooten (HSB) und Rita Biswas (UA) moderierten und begleiteten u.a. ein Spiel mit Realitätscharakter im International Business:

Projektstart: Nach drei Coachings (November 2020 bis Januar 2021), startete die Hochschule Bremen mit dem Kooperationspartner SUNY Albany im Februar 2021 in die ersten gemeinsamen Lehrprojekte im Rahmen der

„UAS7 Virtual Academy“. Projekt-Coaching: In den Coachings wurden mit Lehrkräften von beiden Seiten des Atlantiks u. a. folgende Themen diskutiert: Umgang mit unterschied-lichen Semesterzeiten, beste Lernplattform für die gemeinsame Lehre, Vorbereitung der Studierenden auf die internationale Zusammenarbeit und kulturelle Unterschiede. Projektphase: Drei der neun COIL-Projekte fanden mit kooperativer Beteiligung der HSB und SUNY Albany statt:

onsform angestrebt, die zukünftig auf weitere Kooperationspartner ausgeweitet werden soll.

→ uas7.org/en/uas7-virtual-academy

Sieben forschungsorientierte deutsche Hochschulen mit starker internationaler Ausrichtung → HS für Wirtschaft und Recht Berlin → HSB Hochschule Bremen → HAW Hamburg→ TH Köln → HS München → FH Münster → HS Osnabrück

Erfolgreicher Start der UAS7 Virtual Academy unter Federführung der HSB Im internationalen Kontext bietet die digitale Transformation große Chancen für die akademische Lehre: virtuelle Lehr- und Lernformate erleichtern internationale Kooperationsprojekte und schaffen die Möglichkeit, gemeinsame Lehrangebote zu verwirklichen.

Um den Digitalisierungsschub zu nutzen und ihn in inter- nationalen Hochschulkooperationen zu verankern, übernahm die HSB die Federführung in dem vom DAAD-Programm

„International Virtual Academic Collaboration“, IVAC, geförderten Verbundprojekt „UAS7 Virtual Academy“.

Umgang mit Sprachunterschieden in internationalen Teams Im Seminar „Global Finance“ der Hochschule Bremen in Kooperation mit der SUNY University at Albany (UA) fanden hochschulinterne Vorlesungen, individuelle asynchrone Treffen der Studierenden und vier synchrone virtuelle Treffen

Die HSB stärkt ihre strategischen Netzwerke durch internationale virtuelle Lehrkooperationen

UAS7 Virtual Academy Sessionbeispiel

HSB MIT UAS7 3 COIL-PROJEKTE PILOTPHASE 2021

UAS7 SEVEN UNIVERSITIES OF APPLIED SCIENCES ALLIANCE FOR EXCELLENCE (SEIT 2019) SUNY - THE STATE UNIVERSITY OF NEW YORK Verbund aus 29 Hochschulen an 64 Standorten im US-Bundestaat New York

handshake-alt Bereich HSB Modul COIL-Sessions Weiterführende Praxisinhalte

studiengangsübergreifend „International and Intercultural Management“

„International Financial Management“

4 synchrone Sessions von Studierenden Teams

Forschungsgruppen zu Fallstudie aus unterschiedlichen Perspektiven

Internationaler Studiengang Umwelttechnik

„Air Pollution Control“

Bearbeitung relevanter Fragestellungen in gemischten Teams*

s. Sessions

Internationaler Studiengang Technische und Angewandte Biologie

Spätere Umsetzung organisa-torisch begingt

weitere virtuelle Zusammenarbeit vereinbart

Learning Game„Tip of the Iceberg“, Harvard Business School: Simulation von Sprachbarrieren im Business-Kontext.

AufgabeMuttersprachler:in und Nicht-Muttersprachler:in bereiten unter Zeitdruck in den Rollen von CEO und CFO gemeinsam eine Präsentation vor.

Herausforderung Durch das Computer-Programm künstlich verfälschte Sprachinhalte

LösungDie künstlich erzeugten Sprachprobleme führten zu Frustration und mangelndem Verständnis, so dass die Studierenden aufgefordert waren, Lösungen zu finden, wie sie miteinander kommunizieren können.

ReflektionNach dem ersten Durchlauf wurden die Studierenden in Breakout-Sessions aufgeteilt, um die Erfahrungen zu reflektieren, die sie während des Spiels gemacht hatten.

Wiederholung Beim zweiten Durchlauf waren die Studierenden bereits auf die Situation vorbereitet.

Evaluation Erkennbar, dass die praktische Erfahrung mit solchen Situationen hilft, damit umzugehen.

Tabelle Beteiligte Fachbereiche HSB und Inhalte der COIL-Projekte in Zusammenarbeit von HSB und SUNY Albany.

Tabelle Beteiligte Fachbereiche HSB und Inhalte der COIL-Projekte in Zusammenarbeit von HSB und SUNY Albany.

* (s. auch Interview des Teilnehmers Piet Schimke)

globe 170.000 EuroIVAC – INTERNATIONAL VIRTUAL ACADEMIC COLLABORATION DAAD Förderung bis Ende 2021

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Page 51: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Im Rahmen des Projektes findet ein gemeinsames Seminar der beiden Hochschulen statt. Wie genau läuft das Seminar ab?

An dem gemeinsamen virtuellen Seminar „Air Pollution Control“ nehme ich auch selbst teil. In dem Seminar sind wir acht Studierende, vier von der HSB und vier von der UAlbany. Durch die kleine Gruppengröße hat die Lehrveranstaltung Seminarcharakter, da auch kleine Diskussionen möglich sind. Generell ist es aber eher eine Vorlesung von Prof. Aynul Bari von der UAlbany. Wir haben zwei sehr spannende Aufgaben bekommen: Die erste ist die Erstellung eines Photo-journals. Es geht darum, Orte aufzusuchen und zu fotografieren, an denen negative oder positive Auswirkungen auf die Luftqualität zu beobachten sind. Ich war zum Beispiel beim Stahlwerk und in mehreren Parks in Bremen. Es ist spannend, dadurch mit einem ganz anderen Blick durch Bremen zu laufen. Die zweite Aufgabe ist eine Case Study mit der Fragestellung, wie sich die Luftqualität während der Zeit des Lockdowns im letzten Jahr verändert hat. Jede:r Student:in durfte sich zwei Städte aus dem eigenen Land dafür aussu-chen. Am Ende haben alle HSB-Studierenden eine:n amerikanische:n Partner:in, um die Ergebnisse der deutschen und amerikanischen Städte zu vergleichen. Darauf bin ich schon sehr gespannt!

Wie gefällt dir das internationale Lehrprojekt? Welche Erfahrung hast du gemacht?

Mir macht die Veranstaltung Spaß! Die Kursgestaltung ist thematisch ansprechend und durch die interaktiven Aufgabenstellungen sehr interessant. Ich würde mir aber wünschen, dass die internationale Zusammenar-beit in Teams während der Lehrveranstaltung noch stärker im Fokus stehen würde.

Denkst du diese virtuellen Lehrprojekte sind eher Alternativen oder Ergänzungen zum Auslandssemester?

Diese Formate stellen eine tolle Ergänzung zum Auslandssemester dar, können eine echte Mobilität aber nicht ersetzen. Mein Auslandssemester ist aufgrund von Corona leider ausgefallen, aber ich möchte es unbedingt noch nachholen. Dabei macht man einfach noch ganz andere Erfahrungen und lernt verschiedene Facetten des Lebens in einem anderen Umfeld kennen.

Was ist insgesamt dein Fazit zu internationalen virtuellen Lehrkooperationen?

Ich finde es wichtig, verschiedene Blickwinkel zu betrachten. Und genau das lernt man in der internatio-nalen Zusammenarbeit. Dialog ist bei Projekten generell sehr wichtig und besonders spannend auf internationaler Ebene. Dadurch können sehr fruchtbare Ideen entstehen. Solche Lehrveranstaltungen helfen beim internationalen Verständnis und erweitern den eigenen Horizont.

Ein Interview mit Piet Schimke, IS Umwelttechnik, WS 2020/21 Du bist Studentische Hilfskraft im IVAC Projekt bei Prof. Dr. Anja Noke für den Studiengang Umwelttechnik. Was sind dort genau deine Aufgaben?

Als Teil des Projektes planen wir gerade einen Workshop für Studierende im Studiengang Umwelttechnik an der HSB und Environmental and Sustainable Engineering an der University at Albany (UAlbany). Bei dem Workshop stellen sich beide Hochschu-len kurz vor und später finden in verschiedenen Break Out Sessions interaktive Angebote statt. Dadurch soll der Austausch zwischen den beiden Hochschulen gefördert werden. Meine Aufgabe ist die Organisation und technische Umsetzung der Veranstaltung.

Für die Hochschul-Allianz „UAS 7“ sind Internationalität und Internationalisierung durchgängige Leitprinzipien. Gemeinsam unterhält das Konsortium weltweit fast 1.200 bilaterale Hoch-schulpartnerschaften in 95 Ländern. Die Repräsentanzen in den USA und Brasilien sind Ausdruck gemeinsamer strategischer Vernetzung in Wissenschaft, Forschung und Transfer mit ausge-wählten Partnerländern. Umso mehr steht die Frage im Raum, wie diese internationale Strategie mit der Notwendigkeit einer nachhaltigen Klimastrategie in Einklang gebracht werden kann.

Vor diesem Hintergrund begrüßen die UAS 7-Hochschulen das Perspektivpapier „Nachhaltige Mobilität“ des DAAD. Sie greifen den Impuls zu einer Diskussion um ein verantwortungsvolles Abwägen physischer Mobilität und nachhaltigem Verhalten auf. Dieses Positionspapier dient dabei als eine erste gemeinsame Reflexion und thematische Zuspitzung auf strategischer Ebene – in dem Bewusstsein, dass der angestoßene Aushandlungsprozess nur unter Einbezug der Akteurinnen und Akteure in den akademischen und Service-bezogenen Kontexten gelingen kann:

→ uas7.org/de/positionen

Internationale Lehrkooperationen an der HSB aus der Sicht eines Studenten

Hochschul-Allianz verabschiedet Positionspapier: Nachhaltige Mobilität der UAS7-Hochschulen

paper-plane1.200

95BILATERALE UAS7HOCHSCHUL-PARTNER

UAS7 PARTNER-LÄNDER

USERSGLOBE-EUROPE

„Wir UAS 7-Hochschulen werden den Umgang mit physischer Mobilität – sowohl in Deutsch-land als auch international – kritisch hinterfra-gen und an den Zielen der Nachhaltigkeit aus-richten. Dabei werden wir die jüngsten Erkenntnisse zur besseren digitalen Vernetzung in vollem Umfang nutzen und „best practises“ zur Reduktion des mit Reisen verbundenen CO₂-Fußabdrucks, zum Beispiel durch die Nut-zung klimaschonender Verkehrsmittel, austau-schen. Der Gedanke der Nachhaltigkeit soll aber nicht nur in seiner ökologischen Dimension betrachtet werden, sondern - neben der ökono-mischen - auch in seiner sozialen Dimension.

Als große und forschungsstarke Hochschulen tragen wir - durch unsere Forschungsergeb-nisse und durch die (Bewusstseins-)Bildung der nachwachsenden Generation – auch mittelbar zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Zukunft bei. Physische Mobilität bleibt dabei ein wichtiger Baustein internationaler Bildungs- und Forschungskooperationen sowie der Per-sönlichkeitsentwicklung und der Förderung der Fachkompetenz der Studierenden, Lehrenden und Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitar-beiter. Zur Abwägung unserer Entscheidungen müssen wir uns daher an der Frage orientieren:

„Welchen Zielen dient die persönliche Begeg-nung durch physische Mobilität?“

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Page 52: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

→ Gesetzliche Reisebeschränkungen → Der individuelle Wunsch nach einem “echten” Semester in Präsenz in Bremen, nicht nur in Form von Online-Lehrveranstaltungen. Bewerbungen wurden zurückgezogen oder auf das nächste Jahr verschoben. → “AdoptA-Student": Patenprogramm zur Förderung

des interkulturellen Austauschs zwischen Gast- studierenden und Bremer Bürger:innen. → “Get-A-Buddy": Eingeschriebene Studierende der HSB bieten sich hierbei als “Buddy” (dt. „Kumpel“) an. Buddies beantworten hochschulbezogene Fragen und unterstützen Incoming Students, sich schnell in der neuen Hochschule und der neuen Stadt wohlzufühlen. Ein bereits bewährtes Format.→ Orientierungswoche/O-Woche NEWS: sowohl im WiSe 2020/21 als auch im SoSe 2021 digital. → Persönlicher Empfang der Austauschstudierenden beim Abholen ihrer Semesterunterlagen, einzeln vor Ort.

Der mit 1.000 Euro pro Hochschule dotierte DAAD-Preis wird seit mehr als zehn Jahren vergeben. Er wurde ins Leben gerufen, um dazu beizutragen, internationale Studierende mit hervorragenden Leistungen an deutschen Hochschulen aus der reinen Zahlenstatistik hervorzuheben und sie mit Geschichten zu verbinden.

die bereits im Wintersemester nach Bremen gekom-men waren, ihren Aufenthalt. 38 von ihnen gaben an, ihren Auslandsaufenthalt hier in Bremen zu verbringen zu wollen, auch wenn viele erst etwas später einreisen. 11 planten, ihr Auslandssemester ausschließlich virtuell aus ihrem Heimatland durchzuführen und die digitalen Angebote der HSB zu nutzen. Im Vergleich zum Wintersemester 2020/21 ist der Rückgang ge-schrumpft und liegt bei nur noch 35,5 Prozent. Der Trend geht langsam wieder aufwärts!

Diese erfreuliche Entwicklung soll jedoch nicht über die immer noch problematische Situation durch das Corona-Virus hinwegtäuschen. Es gibt weiterhin viel Unsicherheit unter den Austauschstudierenden aus aller Welt. Das International Office informiert die Incoming Students regelmäßig über coronabedingte Einschränkungen. Dabei verweisen wir auf aktuelle Informationen des Robert-Koch-Instituts (RKI), des Bremer Senats sowie der Bundesregierung.

Im Wintersemester 2020/21 haben unsere Austauschstudierenden erneut ein vollständig digitales Bewerbungs- und Zulassungsverfahren (inkl. Online-Immatrikulation und Kreditkarten- zahlung des Semesterbeitrags) durchlaufen.

Immatrikuliert wurden zunächst 59 Austausch- studierende. Pandemiebedingt haben letztendlich 43 neue Incoming Studierende ihr Auslandssemester an der HSB absolviert; zusätzlich verbrachten acht Studierende, die bereits zum Sommersemester an die HSB gekommen waren, ein zweites Semester in Bremen. Gegenüber dem Vorjahr gab es einen starken Einbruch der Zahlen von beinahe 70 Prozent.

Im Sommersemester 2021 haben sich 49 neue Incoming Students für ein Studium an der HSB entschieden. Dieses Mal verlängerten 20 Studierende,

Incoming StudentsTrotz der schwierigen pandemiebedingten Lage war die HSB nach wie vor erfreut, Austauschstudierende aufzunehmen und sie während ihres Studiums mit allen Mitteln zu unterstützen. In diesem Berichtsjahr fiel die Anzahl an Bewerbungen der Incoming Students nur deutlich geringer aus als in früheren Jahren. Die Gründe sind unterschiedlich, z. B.:

Das International Office stellte eine Reihe von Angeboten bereit, die den nach Bremen ziehenden Studierenden helfen können, in der zunächst fremden Stadt Fuß zu fassen. „Die Refugee Law Clinic vor Ort – ein Erfahrungs-

bericht aus Samos“ war am 17. Mai 2021 die Veranstaltung des ZIM zur Bremer Europawoche.

Najah Tamo tat im Rahmen der Bremer Europawoche das, was ihr schon lange ein Anliegen war: Vor einem Publikum von über 30 Zuhörerinnen und Zuhörern schilderte sie eindrücklich ihre Flucht aus Kobane in Nordsyrien. Sie betonte, wie schwer es sei, die Heimat zu verlassen. Dem Eindruck, dass viele Geflüchtete sich leichtfertig auf den Weg machten, nur um hier ein scheinbar besseres Leben zu haben, trat sie entschie-den entgegen.

Ergänzend berichtete die Juristin Franziska Schmidt von ihrer Arbeit mit der Refugee Law Clinic Berlin auf der griechischen Insel Samos. Dort war Najah Tamo 2015 mit ihrer Familie nach der gefährlichen Überfahrt in einem Boot von der türkischen Küste gelandet und über Athen und die Balkanroute nach Bremen gekommen.

Heute ist sie bekennende Bremerin. Ihr drittes Kind ist hier geboren und weil ihre jahrelange Erfahrung als Lehrerin hier nicht anerkannt wird, studiert sie seit dem Wintersemester 2020/21 „Soziale Arbeit“ an der HSB.

Fjorinda Baholli ist die DAAD-Preisträgerin 2020 der HSB. Die gebürtige Albanerin studiert im vierten 4. Semester im Mas-ter-Studiengang „European Studies“. Zurzeit arbeitet sie an ihrer Masterthesis über den Europäischen Sozialfonds, die Integration von Frauen im Arbeitsmarkt sowie Gleichstellungsfragen. Prof. Dr. Christiane Trüe nominierte sie für den DAAD-Preis, da die 41-Jährige als Jahrgangsbeste mit hervorragenden Leistungen in ihrem Studiengang überzeugte.

Angebote für Incoming Students der Hochschule Bremen

Soziales Engagement – HSB-Studentin bei Bremer Europawoche 2021

DAAD-Preis 2020 für Fjorinda Baholli

55,6 %RÜCKGANG DER INCOMINGS 2020/21 vgl. mit 2019/20

chart-line-downFRANKREICH, RUSSLAND, TÜRKEI, SPANIEN UND INDIENTop Länder 2020/21 für HSB-Incoming Students

analyticsInternational Office

Zeiten der Pandemiein

Tabelle Vergleichszahlen 2020 zu 2021 in Bezug auf Incoming Students der HSB.

INCOMINGS + 8 VERLÄNGERNDE Rückgang 68,8 %, Wintersemester 2020/21

INCOMING ANMELDUNGEN + 20 VERLÄNGERNDE Rückgang 35,5 %, Sommersemester 2020/21

4849chart-line-down

INCOMINGS GESAMT 2019/20

INCOMINGS GESAMT bisher 2020/21

355120

Im Juni 2015 auf Samos angekommen: Najah Tamo und ihre Familie. - Foto: privat.

Fjorinda BaholliDAAD-Preisträgerin 2020 der HSB

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Page 53: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Im Wintersemester 2020/21 führte die Pandemie im Erasmus+ Bereich zu einem Mobilitätseinbruch von 75 %; die mit DAAD-PROMOS geförderten, weltweiten Aufenthalte gingen sogar um 92 % zurück. Seit dem Sommersemester 2021 sind auch hier wieder steigen-de Zahlen zu beobachten. Mobilitäten von Lehrenden und Mitarbeitenden fanden aufgrund der Situation gar nicht statt. Viele Studierende konnten und können ihren geplanten Auslandsaufenthalt im Rahmen ihres Studiums nicht wie geplant absolvieren. An vielen Bildungseinrichtungen im Ausland wurden rein digitale Semester angeboten. Von diesem Angebot haben viele Studierende Gebrauch gemacht. Rein virtuelle Auslandsaufenthalte, die von Deutschland aus stattfanden, konnten jedoch finanziell nicht gefördert werden, da keine auslandsbedingten Mehrkosten entstehen. Einige Studierende haben trotz allem die Reise ins Ausland gewagt und dort vor Ort virtuell oder in hybrider Form studiert.

Eine Studentin berichtet über ihre Zeit in den Nieder-landen im Sommersemester 2021

Nina Arnsmeier studiert im 6. Semester Internationales Tourismusmanagement und musste wie so viele andere im letzten Jahr ihr Auslandssemester verschie-ben. Es war zwar nicht ihr Plan A, aber nun studiert sie im aktuellen Sommersemester in Vlissingen in den Niederlanden. Wir sind gespannt auf ihre Erfahrungen! Wieso hast du dich entschieden, in den Niederlanden dein Auslandssemester zu verbringen?

Eigentlich bin ich eher zufällig hier gelandet. Ursprüng-lich wollte ich mein Auslandssemester in Kanada verbringen. Nachdem das Semester dort aber auch nur online stattgefunden hätte und nicht sicher war, ob ich

Die pandemiebedingten Reisebeschränkungen führten dazu, dass das Kerngeschäft des International Office, nämlich die Mobilität von über 700 Studierenden und Lehrenden sowie Mitarbeitenden, weitgehend einbrach.

einreisen könnte, habe ich mich dagegen entschieden das Semester dort anzutreten.

Zu diesem Zeitpunkt waren leider die Bewerbungsfris-ten an europäischen Partnerunis schon abgelaufen. Durch einen Zufall habe ich dann doch noch einen Platz hier in Vlissingen, in den Niederlanden, angeboten bekommen und habe mich sofort dafür entschieden. Zum einen wollte ich unbedingt endlich ins Ausland und zum anderen aber nicht so wahnsinnig weit von Deutschland weg, damit ich „notfalls“ schnell zu Hause sein könnte. Daher waren die Niederlande eine super Option für mich, und ich bin froh, hier mein Auslands-semester machen zu können.

Wie ist die aktuelle Corona Situation in den Niederlan-den? Wie gehen die Menschen mit der Krise um?

Insgesamt wird hier sehr locker mit der Situation und auch mit den Einschränkungen umgegangen. Viele Menschen halten sich nicht wirklich an die Regelungen. Insbesondere die Beschränkungen bezüglich der Perso-nenanzahl, die sich treffen dürfen, wird hier gerne ignoriert. Seit ein paar Tagen sind hier auch die Außen-bereiche der Gastronomie und die Geschäfte wieder geöffnet. Das ist natürlich für mich super, weil sich so auch wieder mehr Möglichkeiten für Unternehmungen ergeben, wenn man sich jedoch die Infektionszahlen ansieht, frage ich mich doch, ob das wohl gutgehen wird.

Wie unterscheidet sich der Studienalltag in den Niederlanden von dem in Deutschland? Hast du nur Onlinekurse und konntest du andere Studenten kennenlernen?

Mein Alltag hier ähnelt dem zu Hause sehr. Allerdings ist das Semester hier in zwei Blöcke aufgeteilt, wodurch ich weniger Module gleichzeitig habe und auch nicht alle Prüfungen erst am Ende des Semesters stattfinden. Die Vorlesungen finden bisher hauptsäch-lich online statt. Allerdings habe ich jetzt auch ein Modul, das Outdoor unterrichtet wird. Die „Vorlesun-

Wie ist die aktuelle Situation in Italien? Unterscheidet sich der Alltag an der Uni sehr?

In Italien ist das Leben wieder in vollem Gange. Man kann auf den Campus gehen und die Vorlesungen in Anwesenheit besuchen, mit Freunden in seinen Lieblingslokalen essen und trinken gehen. Man kann ins Fitnessstudio gehen oder eine Ausstellung besuchen oder seine Freizeit so verbringen, wie man es (sinnvoll) möchte. Also ja, hier in Bremen ist die aktuelle Situation etwas anders, aber das ist in gewisser Weise eine Chance, sich noch ein bisschen mehr auf das Studium zu konzentrieren, bevor man im Sommer das Beste aus dem Austauschsemester macht.

Gefallen Ihnen die Kurse an der Hochschule Bremen? War es möglich, andere Studenten kennenzulernen?

Ich belege Sprachkurse und überraschenderweise, ist das Studium hier, zumindest in den ersten Wochen, viel entspannter und lockerer. Es ist immer möglich, andere Studierende kennenzulernen, zuerst in den Online-Kursen, in unseren WhatsApp-Gruppen und dann im realen Leben. Auch die Veranstaltungen der LEI helfen dabei sehr.

Was haben Sie über die deutsche Kultur gelernt? Gab es etwas, das Sie überrascht hat?

Bis jetzt nicht so viel. Ich freue mich darauf, die deutsche Kultur kennenzulernen und zu reisen, so viel ich kann.

Würden Sie sagen, dass es sich lohnt, in Zeiten von Pandemie und Online-Studium im Ausland zu studie-ren?

Um ganz ehrlich zu sein, nein, nicht wirklich. Zumin-dest glaube ich nicht, dass es für jeden funktionieren wird. Aber keiner von uns hat eine unbegrenzte Anzahl von Studienjahren und Chancen, am Erasmus-Pro-gramm teilzunehmen, außerdem wird das CO-VID-19-Problem nicht über Nacht gelöst werden, deshalb würde ich vorschlagen, es zu versuchen, anstatt sich von notwendigen Einschränkungen entmutigen zu lassen.

Vielen Dank Olga!

gen“ finden also im Garten der Uni statt. Und ab dem 10. Mai dürfen wir, dank neuer Lockerungen, auch wieder an einem Tag in der Woche Präsenzveranstaltungen haben. Dadurch, dass fast alles online stattfindet, ist es schwierig die anderen Studenten wirklich kennenzulernen. Aber durch die Willkommensveranstal-tung für uns Exchange Students habe ich zwei andere Austausch-studentinnen kennengelernt, mit denen ich viel Zeit verbringe.

Was war dein schönstes Erlebnis?

Mein bisher schönstes Erlebnis war wohl der Ausflug zu den Tulpenfeldern in der Provinz Südholland. Hier im Süden des Landes gibt es leider kaum Tulpenfelder, aber dort blühen im Frühjahr die Tulpen so weit das Auge reicht. Aber auch die beinahe täglichen Strandspaziergänge sind immer wieder schön. Wenn man so nah am Meer wohnt wie ich hier, dann muss man das schließlich auch ausnutzen. In den nächsten Wochen werden sich auch noch mehr schöne Erlebnisse folgen. Ausflüge nach Rotterdam und Amsterdam sind auf jeden Fall schon geplant.

Mit welchen drei Worten würdest du deinen Auslandsaufenthalt in den Niederlanden beschreiben?

Windig, unkonventionell, naturnah.

Danke Nina!

Erfahrungsbericht einer Austauschstudentin in Bremen

Olga Kobzeva ist eine Incoming-Studentin und im Sommersemes-ter 2021 im Europäischen Studiengang Wirtschaft und Verwaltung B.A. (ESWV) an der HSB eingeschrieben. Sie kommt ursprünglich aus Russland und studiert Design of Sustainable Tourism Systems an unserer Partnerhochschule, der Universität Florenz, in Italien. Wir freuen uns, dass sie sich bereit erklärt hat, ihre Erfahrungen mit uns zu teilen. Wie war Ihre Ankunft in Bremen?

Meine Ankunft und die Quarantäne waren eine ziemlich unge-wöhnliche Erfahrung. Bei einem Umzug in eine andere Stadt war ich gewohnt, die ersten Tage damit zu verbringen, die neue Unterkunft zu organisieren und sie gemütlich zu machen. Diesmal gab es Momente, in denen ich mich „festgefahren“ fühlte, aber das reichte aus, um mich daran zu erinnern, warum die Dinge so sein sollten, wie sie sind. Ich habe das Glück, eine wirklich großartige Vermieterin und eine Mitbewohnerin zu haben, die mir zur Seite standen. Und ich finde die Idee, einen Buddy zu haben, auch sehr tröstlich.

SPANIEN SCHWEDEN FRANKREICH NIEDERLANDETop 4 Länder 2020/21 für HSB-Outgoing Students

SPANIEN GROSSBRITANNIEN NIEDERLANDE ÖSTERREICHTop 4 Länder 2019/2020 für HSB-Outgoing Students

analyticsOutgoing-

Mobilitäten in Zeitender Pandemie

Olga KobzevaIncoming-StudentinEU Studiengang Wirtschaft und Verwaltung

Nina ArnsmeierOutgoing Studentin,Internationales Tourismusmanagement

Hochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

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Page 54: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

„Erasmus without Paper“Die Digitalisierung des Erasmus+ Programms ist eines der großen Themen für die Zukunft der europäischen Hochschulzusammenar-beit und ein Kernelement der neuen Erasmus+ Generation (2021-2027). Im Rahmen von „Erasmus without Paper“ (EWP) hat die EU-Kommission verschiedene Projekte definiert, um die digitale Infrastruktur von Erasmus+ vorzubereiten und zu implementieren.

Ziel ist die Vereinfachung der administrativen Mobilitätsprozesse für Studierende und Mitarbeiter:innen durch digitale und automa-tisierte Verwaltungsverfahren. Die HSB hat sich mit der Unter-zeichnung der Erasmus Charta of Higher Education (ECHE) zur Umsetzung verpflichtet.

Das Vorhaben ist eine Querschnittsaufgabe für International Office, Rechenzentrum, Immatrikulationsamt als zentrale Einrichtungen gemeinsam mit den Fakultäten der HSB.

Im International Office wurde die Digitalisierung der Learning Agreements und der Inter-institutional Agreements bereits angestoßen.

4. ERASMUS-Days 2020 – Europa feiert Erasmus+

Zum vierten Mal fanden am 15. Oktober 2020 europa-weit Aktionen zu den ErasmusDays statt. Auch die HSB war wieder aktiv dabei. Trotz erschwerter Bedingungen durch die Corona-Pandemie plante und bewarb das International Office mehrere Veranstaltungen für Studierende über die Social-Media-Kanäle der HSB und über die Homepage des International Office.

→ Digitale Infoveranstaltung mit Fragerunde zum Stipendienprogramm von Erasmus+ mit zwei Durchläufen. → Actionbound-Quiz über eine App im Anschluss an beide Veranstaltungen. Digitales Fragequiz mit Gewinnspiel rund um die Themen Europa und Erasmus+.

Die Beteiligung bei allen Angeboten war so gut, dass diese digitalen Formate künftig öfter angeboten werden.

„In zwei Wochen um die Welt“

Jedes Jahr ist der International Day ein ganz besonderes Ereignis an der Hochschule Bremen. Mitarbeiter:innen und Studierende tauschen sich über ihre Auslandsaufenthalte, Stipendien und Erfahrungen aus. Zahlreiche Besucher:innen strömen um die Ländertische, erleben ein buntes Miteinander und tauchen in für sie fremde Kulturen ein. All das schien im letzten Jahr nicht möglich zu sein. Aber trotz der Pandemie haben wir es uns nicht nehmen lassen, diesen tollen Tag zu einem besonderen Erlebnis an der Hochschule zu machen. Ein Team aus Mitarbeiterinnen des International Office und der dezentralen International Offices sowie Studierenden haben erfolgreich eine rein virtuelle Messe auf die Beine gestellt. In ein digitales Gewand verpackt fanden die International Days 2020 vom 7. bis 18. Dezember online statt. Es gab bunte Ländertische, die u.a. Videos von Partnerhochschulen, private Videos zu den Auslandsaufenthalten, Fotos, Info-Flyer der Universitäten, Rezepte landestypischer Spezialitäten, Ausflugsrou-ten… zeigten, spannende Vorträge von internen und externen Aussteller:innen, einen digitalen Fotowettbewerb, gar einen remote Salsa-Kurs und als besonderes Highlight eine digitale Abschlussparty.

Online-Englischkurse für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Erasmus-Mitteln

Internationalisierung in der Verwaltung ist für eine Hochschule wie die HSB unerlässlich, um ihre zahlreichen Auslandsaktivitäten erfolgreich umsetzen und ausweiten zu können. Gute Englisch-

Sprachkenntnisse sind eine wichtige Voraussetzung dafür. Der Erasmus-Bereich freut sich daher, dass ab dem Wintersemester 2020/21 bereits mehrfach aus Erasmus-Mitteln finanzierte Englischkurse für Mitarbeiter:innen der HSB online angeboten werden konnten.

Fotowettbewerb des International Days 2020

Ab Beginn der International Days war es allen Studierenden und Beschäftigten der HSB möglich, am virtuellen Stand des Fotowettbewerbs die Fotos anzuschauen und abzustimmen. Gewonnen hat ein Bild von Leandros Christos Paroutis, das in Bremen aufgenommen wurde. Plätze zwei und drei belegten HSB-Studierende, Michelle Woelke (Auslandssemester auf Mauritius) und Daniel Fraidych.

„Digital - Daheim - Draußen“: Veranstaltungen der Lokale Erasmus Initiative (LEI) im Sommersemester 2021

Die LEI an der HSB kümmert sich ehrenamtlich um unsere internationalen Austauschstudierenden während ihres Aufenthaltes an der HSB. Im vergangenen Jahr unter erschwerten Bedingungen, aber dennoch hoch engagiert, hatte sie eine attraktive Mischung aus virtuellen und Präsenzaktivitäten gestaltet:

→ Zoom-Quiznight, gemeinsame Online-Koch- und Backsessions, digitale Spiele (übers Jahr verteilt)→ Weihnachtssingen auf dem Parkplatz des HSB-Campus Werderstraße in Kooperation mit unserem Hochschulchor „IntoNation“, natürlich unter Einhaltung der AHA-Regeln. (Dezember 2020)→ Digitales Escape-Room-Event. Teams mussten verschiede- ne Rätseln lösen, um sich zu befreien. (April 2021)→ Ostereier-Rätselsuche in der Bremer Innenstadt und Umgebung der Hochschule, um den neuen Incomings die deutschen Osterbräuche näher zu bringen, fand als kleine Begrüßung eine statt. Die Ostereier hielten kleine Überraschungen für einen gelungenen Start für das Auslandssemester bereit. (April 2021)→ Selbstgeführte Stadt-Rallye durch Bremen. Es wurden Stationen veröffentlicht, die dann von den Austausch- studierenden angesteuert werden konnten. Zusätzlich wurden ortsbezogene und allgemeine Fragen beantwortet. Die Besten wurden mit tollen Preisen belohnt. (April 2021)→ digitales Stadt-Land-Fluss-Quiz in der EuropaEdition mit Erweiterung der klassischen Kategorien, um solche mit Europabezug. Auch hier gab es Preise zu gewinnen. (Mai 2021)→ Gemeinsames Zoom-Kochen, typisch deutsch „Spinat- semmelknödel mit Rotkohl und optionaler Fleischbeilage“. Während des Kochens wurden deutsche Getränke probiert und zusammen gequizzt. (Mai 2021)→ Monatliches Tour-Guide-Event. Online wurde kurzfristig ein Tagesauflug veröffentlicht, den die Studierenden je nach aktueller Pandemielage zu zweit oder in größeren Gruppen genießen konnten (Mai, Juni, Juli 2021)

Alle Aktivitäten fanden guten Zuspruch, insbesondere aber lockten die Aktivitäten wie Chorsingen oder Ostereiersuche, die offline – also in Präsenz – durchge-führt werden konnten. Bei den Online-Veranstaltungen waren die Back- und Kochevents sowie das Online-Quiz die absoluten Favoriten.

224 230ERASMUS-KOOPERATIONEN 2020/21

ERASMUS-KOOPERATIONEN 2019/20

handshake-altInternational Office – Events digital

13. International Days digital, 7. bis 18. Dezember 2020

LOKALE ERASMUS INITIATIVE Ehrenamtliches Engagement an der HSB

Die virtuell erzeugte, voll interaktive Online-Umgebung der International Days 2020 machte einen Rundgang auf dem digitalen Info-Campus möglich.

Das prämierte Foto des HSB-Studenten Daniel Fraidych (Auslandssemester in Kolumbien).

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Internationales

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→ 1989 Gründung der HSB Summer School als Bestandteil der Internationalisierungsstrategie der HSB. Danach wurde sie zum wichtigen Instrument für die internationale Profilbildung und die Förderung von Partnerschaften und Austauschprogrammen weltweit.→ 1991 Aufnahme in das Sommerkursprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) als erste Fachhochschule Deutschlands. Seitdem fördert der DAAD jährlich die Teilnahme für 30 bis 40 internationale Stipendiatinnen und Stipendiaten.→ 2018 Das 30-jährige Jubiläum der HSB-International Summer School wurde 2018 begangen. Von 1989 bis 2019 absolvierten insgesamt 9.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer das HSB-Sommer- kursprogramm.→ 2021 Institutionelle Neuverortung der HSB Summer School im International Office.

Die HSB-International Summer School schreibt seit über 30 Jahren eine Erfolgsgeschichte und hat die Internationalisierung der Hochschule Bremen maßgeblich geprägt. Der Markenkern ist der interkulturelle Mehrwert gepaart mit einer exzellenten fachlichen Expertise im Global Classroom. Das Programm umfasst Sprach-und Fachkurse in verschiedenen Bereichen sowie Spezialprojekte / Taylor Made Projects.

Die institutionelle Neuverortung der HSB-International Summer School im International Office eröffnet neue Perspektiven durch die Implementierung innovativer Veranstaltungsformate wie Online oder Hybrid. Als interdisziplinäre Plattform in Kooperation mit den Fakultäten der HSB und weiteren Akteuren – HSB Partnerhochschulen sowie den Konsortien UAS7 und European ENGAGED University – bieten sich vielfältige Möglichkeiten des Wissenstransfers.

Die Feuertaufe fand im Sommersemester 2021 statt: mit weniger als drei Monaten Vorlaufzeit fand unter dem Titel „Bitcoin and Business virtuell“ die erste digitale „International Summer School“ an der Hochschule Bremen statt. Zwei Wochen lang studier-ten 47 Teilnehmende aus 17 Ländern gemeinsam im Global Classroom. Auf dem Programm standen drei innovative und interaktive Module zu den Themen

→ “Digital Currencies and Blockchain Technologies”, → “International Business: Engaging in Commerce Across the Globe” und → “Communication and Presentation“.

Die Studierenden, mehr als die Hälfte davon Frauen, kamen von 20 Partnerhochschulen der HSB in Mittel- und Südamerika, Afrika, Asien und Europa.

Der Prozess der Internationalisierung verändert Hochschulen auf vielen Ebenen zunehmend und stellt sie dabei vor wichtige Herausforderungen, vor allem auch in Bezug auf die neuen pandemiebedingten Anforderungen. In Anknüpfung an die erste bundes-weite vom DAAD geförderte studentische Konferenz unter dem gleichen Titel im Mai 2019 an der JLU Gießen, verstand sich die Veranstaltung 2021 als Folgekonferenz und nahm dabei auch weitere Themen, wie etwa Wissenschaftsfreiheit, Digitalisierung und Klimagerechtigkeit, in den Blick.

Sie richtete sich an Vertreter:innen der aktiven Studierendenschaften und Studierende generell sowie

Summer SchoolNeustart derHSB-International

9.300

4717

STUDIERENDE HSB-INTERNATIONAL SUMMER SCHOOL 1989-2019

LÄNDERGlobal Classroom SoSe 2021

STUDIERENDEGlobal Classroom SoSe 2021

USERSGLOBE-EUROPE

89TEILNEHMENDEBundesweite Online-Fachkonferenz 2021 „Internationalisierung der Hochschulen“

USERS

Im Mai organisierte die HSB in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), dem Bundesverband Ausländischer Studierender (BAS) und dem freien Zusammenschluss von Studierendenschaften eine virtuelle Konferenz mit dem Thema: „Internationalisierung der Hochschulen – Chancen und Herausforderungen für die Studierendenschaften“.

Mitarbeiter:innen der Hochschulen. Insgesamt wurden 89 Teilnehmende gezählt – unter ihnen Vertreter:innen von International Offices, Politik, DAAD und Studierendenwerken, die die Konferenz mit ihren verschiedenen Sichtweisen und Hinter-gründen bereicherten.

Auftakt: Grußworte der Hochschule Bremen, Frau Prof. Dr. Luckey, dem DAAD, Herr Dr. Sicks und einem Vertreter der DAAD Studierendenschaften.

Podiumsdiskussion: Moderation Anke Stahl (DAAD). Gäste: Prof. Dr. Karin Luckey (Rektorin HSB), Vito Cecere (Auswärtiges Amt), Prof. Dr. phil. Yasemin Karakaşoğlu (Uni Bremen), Christiane Schmeken (DAAD, KIWI), Johanna Hiebl (fzs) und Stanislaw Bondarew (DAAD). Thema: Freiheit der Wissenschaft in der internationalen Kooperation.

Weiterer Konferenzverlauf: Vorträge, Diskussionsrun-den und diverse Workshops.

Die studentische Konferenz „Internationalisierung der Hochschulen“ lieferte wichtigen Output in Form von Ideen, wie Studierendenschaften sich besser in den Internationalisierungsprozess der Hochschulen einbringen können. Insgesamt war die Konferenz ein voller Erfolg und die Teilnehmenden konnten fruchtba-res Wissen, Kontakte und Instrumente für ihre Arbeit im Bereich der Internationalisierung mitnehmen.

Studentische DAAD-Konferenz 2021„Internationalisierung der Hochschulen“

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Internationales

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Praxis-Challenge: Studierende der verschiedenen Länder arbeiten in interdisziplinären und interkulturel-len Teams zusammen. Sie leisten einen Beitrag zu realen Herausforderungen von Unternehmen in den engagierten Regionen. Mit diesem Pilotmodul haben die ENGAGED Hochschulen ihren Anspruch getestet, durch kreative Ansätze der Wissensvermittlung und des Transfers einen direkten Beitrag zur regionalen Entwicklung zu leisten Möglichkeiten der technischen Umsetzung erprobt sowie die relevanten administrati-ven Abläufe an den unterschiedlichen Einrichtungen identifiziert, um sie perspektivisch zu synchronisieren.

EEU – European ENGAGED University → europeanengageduniversity.eu

2. Online-Event „ENGAGED Week“ Das 2. ENGAGED Kommissionstreffen am 26. Januar 2021 fokussierte die Diskussion der gemeinsamen Strategie innerhalb der geplanten „Europäischen Universität“ über abgestimmte Definitio-nen von Methodologien, Ausbildung und Innovationsprojekten.

3. ENGAGED-Workshop Promotionsmöglichkeiten innerhalb der EEUIn einem Workshop, dem dritten ENGAGED Online-Event, wurden Forschungsvorschläge für Promotionen zusammengetragen. Beteiligt waren Forschende, Lehr-, Fach- und Hilfskräfte aus der Graduiertenausbildung sowie diverse Stakeholder der jeweiligen Regionen. Anvisierte Forschungsfelder sind:→ Bürgerbeteiligung, → regionale Entwicklung und → praxisorientierte Ausbildung

Die Kandidat:innen sollen die Möglichkeit haben, direkt mit Forschenden aller sechs Partnerinstitutionen zusammenzuarbeiten und sich mit dem umfangreichen Netzwerk öffentlicher, privater und zivilgesellschaftlicher Partner der ENGAGED-Mitglieder zu verbinden.

W I C H T I G E S C H R I T T E D E R E U R O PÄ I S C H E N E N G A G E D - U N I V E R S I TÄT S PA R T N E R A U F D E M W E G Z U R E E U

1. Online-Event Unterzeichnung des Rahmenabkommens Die sechs zukunftsorientierten Hochschulen der European ENGAGED University unterzeichneten am 2. Dezember 2020 ein Rahmenabkommen und einen multilateralen Erasmus-Vertrag. Damit wurde die Allianz zur Gründung einer neuen Art von Universität in Europa formalisiert. Alle Partner sind in ihrer Region und darüber hinaus sehr engagiert sind. Sie wollen zu einer nachhaltigen Zukunft und einer widerstandsfähi-gen Wirtschaft beitragen und werden von gesellschaft-lichen Herausforderungen angetrieben. Zudem arbeiten alle eng mit Unternehmen in ihrer Region, staatlichen Institutionen und zivilgesellschaftlichen Organisatio-nen zusammen.

"Uns verbindet das Ziel, als europäische Hochschulen Motor für das regionale Innovationssystem zu sein und transferorientierte Wissenschaft gemeinsam mit Wirtschaft, Politik und Verwaltung und der Zivilgesellschaft zu betreiben“, so die HSB-Rektorin Karin Luckey. „Als EEU möchten wir, dass unsere Studierenden die Angebote der sechs Partner-Hochschulen im ENGAGED-Konsorti-um flexibel und länderübergreifend nutzen können. Und zwar nach einheitlichem Lehrplan, in verschiedenen Sprachen, mit einem europäischen Abschluss, verbunden mit Kenntnissen über die verschiedenen europäischen Kulturen.“ Weiter unterstreicht sie:

„Wir fühlen uns den Zielen dieses EU-Programms verpflichtet, um die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Hochschulsystems und damit dessen Attraktivität weiter zu steigern und wir möchten eine Generation von Europäerinnen und Europäern gewinnen, die nicht nur zukunftsfähige Kompetenzen erwerben, sondern auch gemeinsame Werte und eine europäische Identität entwickeln.“

Zusammenschluss sechs europäischer Hochschulen→ Hanzehogeschool Groningen, Niederlande (Lead-Partner) → Hochschule Bremen City University of Applied Sciences→ Tampere University of Applied Sciences, Finnland → Waterford Institute of Technology, Irland → Polytechnic Institute of Bragança, Portugal → University Alexandru Ioan Cuza Iaşi, Rumänien

Die Beteiligung an der ENGAGED Initiative ist eine große Chance.

wächstzusammen!

Das

KonsortiumENGAGED

Projektförderung für ENGAGED Konsortium im Erasmus-Programm Strategische Partnerschaften

„Digitale Bildung“

Im dem Projekt “CONFIDENT“ wird sich die HSB hauptver-antwortlich einem Online Open Module in Intercultural Communication widmen. Dieses wird von Prof. Dr. Mayank Golpelwar, Fakultät 1 Wirtschaftswissenschaften, umgesetzt. Darüber hinaus wird sich die HSB anteilig an weiteren geplanten Aktivitäten beteiligen.

Der gemeinsame Projektantrag dreier ENGAGED-Partner war erfolgreich. "CONFIDENT" ist der erste konkrete Projekterfolg, der sich aus der gemeinsamen Arbeit in der ENGAGED Initiative entwickelt hat – für die HSB gleichzeitig ein wichtiger Meilenstein bei der Zusammenarbeit in strategischen europäischen Netzwerken.

Projekttitel: “CONFIDENT“Ziel: Förderung interkultureller und digitaler Kompetenzen von mobilen Studierender in Krisenzeiten (Enhancing Intercultural and Digital Competences of Mobile Students in Times of Crisis)Erasmus-Förderprogramm: Strategische Partnerschaften „Digitale Bildung“Antrags-Partner: HSB (DE), Tampere University of Applied Sciences (FI), Alexandru Ioan Cuza University of Iasi (RO) als LeadFördersumme: 170.000 Euro Laufzeit: zwei Jahre

150 TEILNEHMENDE bei der Online-Unterzeichnung des EUU Rahmenvertrags

file-signature80 TEILNEHMENDE bei Online-Webinar mit portugiesischem Forschungsminister

KEYNOTEPROMOTIONS-MÖGLICHKEITEN 40 Interessierte bei ENGAGED-Workshop

graduation-cap

In einem zukunftsorientierten Challenge-Modul der European ENGAGED University bearbeitete eine erste Kohorte von Studierenden aus den sechs Ländern verschiedene herausfordernde Problemstellungen mit einem Wirtschaftspart-ner als Stakeholder. Forschung, Bildung, Innova-tion und regionale Entwicklung kommen auf europäischer Ebene zusammen, digital und innovativ. Dies war die erste gemeinsame Ver-anstaltung der ENGAGED-Initiative, mit der die Zusammenarbeit der sechs Hochschulen getes-tet werden sollte, und die für die Studierenden der HSB im Modulpool des Zentrums für Lehren und Lernen (ZLL) zugänglich gemacht wurde.

Trotz einer kurzen Anmeldefrist von knapp drei Wochen zum Ende des Wintersemesters 2020/21 konnten 14 Studierende aus verschie-denen Bachelor- und Master-Studiengängen sowie dem International Graduate Center (IGC) der HSB dafür gewonnen werden. Das Modul war semesterbegleitend und hatte einen Umfang von 6 ECTS. Die Anerkennung konnte als Wahlmodul erfolgen. Seitens der Lehrenden war Prof. Dr. Christiane Trüe von der Fakultät Wirtschaftswissenschaften gemeinsam mit einer Kollegin des Polytechnic Institute of Brag-ança, Portugal, mitverantwortlich für eine der Challenges.

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Internationales – Schwerpunkt ENGAGED

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Wissenschaftsplan 2025 und Zielverein-barungen mit dem Land Bremen schaffen Planungssicherheit

Zentrale Handlungsfelder in der Verwaltung

Page 58: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Geschäftsverlauf im Berichtszeitraum 2020/21

Die Hochschule Bremen (HSB) blickt im Berichtszeitraum durch die finanzielle Minderausstattung im Haushaltsjahr 2020 auf einen schwierigen Geschäftsverlauf zurück. Durch geschickte Steuerung von laufenden Mitteln, der Auflösung verfügbarer Rücklagen und durch den Einsatz von Sondermit-teln konnte das Geschäftsjahr dennoch ohne größere Einschnitte des Lehr- und Forschungsbetriebs gestaltet werden.

Mit Unterzeichnung der Ziel- und Leistungsvereinbarung zum Zukunftsvertrag Studium und Lehre (ZuSL) im Frühsommer 2021, der durch den Hochschulpakt abgelöst wurde, ist davon auszugehen, dass die Finanzierung der HSB aufgrund der diesem Vertrag zugrundeliegenden Leistungsparameter mittel- und langfristig ohne die früheren Schwankungsbreiten gesichert ist.

Tatsächlich unkalkulierbar sind bis heute die eigenen Einnah-men der Hochschule und die Erträge aus dem Weiterbildungs-bereich, da die pandemiebedingten Beschränkungen unmittel-bare finanzielle Auswirkungen haben. Allen Akteur:innen ist diese direkte Wechselwirkung bewusst. Auch wenn alle erkennbaren Optionen genutzt werden, wird die HSB lange mit dem Ausgleich dieser Verluste zu tun haben.

Gerade deshalb ist es als besonderer Erfolg der HSB zu betrachten, dass der Haushalt unter Einbeziehung verschiede-ner Sondermittel im Jahr 2021 stabil gehalten werden konnte. Damit wurden die grundlegenden Voraussetzungen geschaffen, die Hochschule mit allen notwendigen Ressourcen, insbeson-dere mit den erforderlichen kapazitätswirksamen Stellen, angemessen auszustatten.

Erkennbar ist auch, dass die Leistungsparameter des ZuSL stabil erreicht werden können, was der Hochschule eine kontinuierliche Fortsetzung der gesetzten Ziele in den Folgejahren ermöglicht.

Science in the City: Weiterentwicklung Campus-Konzept

Da die HSB an keinem ihrer Standorte über nennens-werte Erweiterungsflächen verfügt, wurde die Flächenbilanz in einer von der SWH beauftragten Studie unter Berücksichtigung standardisierter Ausstattungsparameter analysiert. Danach betrug der Bedarfsdeckungsgrad im Jahr 2017 96 Prozent der benötigten Fläche.

Aufgrund der realisierten und noch geplanten Personalzuwächse, der neu eingerichteten Studiengän-ge sowie curricularer Anpassungen bestehender Studienangebote an Bologna hat sich die flächenmäßi-ge Unterversorgung an allen Standorten verschärft. Vom Grundsatz wird diese Situation von der SWH anerkannt und gemeinsam an entsprechenden Lösungen gearbeitet.

Um die entsprechenden Größenordnungen bestimmen zu können, wird derzeit mit Unterstützung der HIS-Institut für Hochschulentwicklung e. V. (HIS-HE) ein Flächennutzungskonzept erarbeitet, das die Entscheidungen zur Struktur, Möglichkeiten zur Neuvernetzung und notwendige Ausbaupotenziale an den einzelnen Standorten aufzeigen soll.

Folgende Ansätze werden in diesem Zusammenhang verfolgt:

Skills-Labs für GesundheitsstudiengängeZum Wintersemester 2019/20 wurden zur Versorgung der Gesundheitsstudiengänge Flächen in einem hochwertig sanierten Zustand angemietet und in den Jahren 2020/21 bis zu einer Größenordnung von ca. 4.000 m² Nutzfläche weiter ausgebaut. Auf diesen Flächen wurden hochmoderne Labore und Skills-Labs eingerichtet, die neben der Lehre auch große Potenziale für umfangreiche Forschungsvorhaben bieten. Nach Abschluss der Sanierung und vollständiger Übergabe der Flächen an die Hochschule können zum ersten Mal ausreichend Fläche für studentische Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt werden. Diese Flächenverlagerung wirkt entlastend auf die übrigen Flächen der Fakultät Gesellschaftswissenschaften, wenngleich die zusätzli-chen Flächenbedarfe der Fakultät damit noch nicht vollständig gedeckt werden können.

Mobilitat, Transport und Logistik in der Airportstadt Bremen Durch die geplante räumliche Zusammenführung aller Studienan-gebote mit Transport- und logistischen Inhalten an einen neuen Standort, Flughafendamm 40, ehemalige Gebäude der Lufthansa Aviation Training GmbH (LAT), werden nicht nur die traditionellen Standorte in der Werderstraße, dem Neustadtswall und dem ZIMT entlastet, sondern auch entsprechende Ausbauflächen bereitge-stellt, die bis zum Erreichen der geplanten 8.000 m² Nutzfläche schrittweise zur Verfügung gestellt werden sollen.

49.701 TZUWEISUNGEN GRUNDHAUSHALT→ 2019: 45.742 T→ 2018: 44.245 T

71.857 TEINNAHMEN AUS GESAMTHAUSHALT→ 2019: 65.014 T→ 2018: 70.410 T

2.979 THOCHSCHULPAKT→ 2019: 4.947 T→ 2018: 7.872 T

8.861 T

20%

DRITTMITTEL→ 2019: 10.482 T→ 2018: 9.711 T

SONDERMITTEL ZUSL→ 20 % des Gesamt- haushalts 2021

1.843 TEIGENE EINNAHMEN→ 2019: 2.470 T→ 2018: 2.978 T

3.886 TBAUMITTEL→ 2019: 1.373 T→ 2018: 5.603 T

Finanzierung und Budgetierung

Der Hochschulpakt III befindet sich in der Auslaufphase, so dass die finanziellen Nachteile der vergangenen Jahre zunehmend vernachlässigt werden können. Als wesentliche neue und deutlich stabilere Finanzierungsquelle gehen ab 2021 die Sondermittel aus dem ZuSL mit ca. 20 % in die Finanzierung der Hochschule ein. Darüber hinaus setzt das Land alles daran, den Haushalt weiterhin stabil zu halten und die Zusatzaufwendungen, bedingt durch die Coro-na-Pandemie, durch zusätzliche Sondermittel abzufedern.

In Kenntnis der gravierenden Finanzierungslücke im Jahr 2020 wurden alle vereinbarten Sofortmaßnahmen umgesetzt. Wenngleich die von der Senatorin für Wissenschaft und Häfen (SWH) zugesagten Sondermittel in Höhe von 3,5 Mio. EUR nicht im Jahr 2020 in die Finanzierung der Hochschule eingegangen sind, sondern erst im ersten Quartal 2021, wirken sich diese Mittel entlastend auf den Haushalt 2021 aus. Bei einer Gesamt-betrachtung des Haushalts ist sogar davon auszugehen, dass in den Folgejahren Rücklagen aufgebaut werden können.

Weiter zu verfolgen ist die finanzielle Absicherung der Gesundheitsstudiengänge durch die Überführung der Sondermittel in den Grundhaushalt, die Übernahme der Kosten für die notwendigen Anmietungen und der vereinbarte Ausgleich von Bauunterhaltsmittel durch entsprechende Sondermittel.

Nach derzeitigen Informationen (Stand Sep. 2021) wird das Land ein weiteres Sonderprogramm zur Finanzie-rung der notwendigen Maßnahmen im Rahmen der Verwaltungsmodernisierung und der damit verbunde-

nen Digitalisierungserfordernisse auf den Weg bringen. Auch dies trägt zur Entlastung der nächsten Haushalte bei und wird inhaltlich mit erheblichen Qualitätssteigerungen und der Stabili-sierung von Arbeitsprozessen und -strukturen verbunden sein.

In den letzten Jahren wurden notwendige Flächen- und Standor-terweiterungen aus Rücklagen der Hochschule finanziert. Diese Eigeninitiativen werden absehbar nicht mehr möglich sein. Deshalb ist es besonders wichtig, die Verhandlungen mit dem Land zur Finanzierung notwendiger Sanierungs- und Bauunterhalts-maßnahmen fortzuführen.

Hochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

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Zentrale Handlungsfelder in der Verwaltung

Page 59: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

→ Erste wichtige Entwicklungen sind auch in den Fakultäten erkennbar. Hinweise zur Gestaltung der dezentralen Verwaltungsstrukturen sowie notwendige Anpassungen des Personals im nichtwissenschaftlichen Bereich wurden erstmalig so aufbereitet, dass mit der SWH über nachvoll- ziehbare Ausstattungsparameter diskutiert werden konnte. Sie sind eine wichtige Bemessungsgrundlage für die Flächen- bedarfsermittlung und ausschlaggebend für eine stabile Versorgung unserer Studierenden. Die damit verbundenen Kostensteigerungen sollen im nächsten Schritt in ein Umsetzungskonzept überführt werden, das ergänzend zur Ausstattung der Fakultäten mit kapazitätswirksamen Stellen eine hohe Qualität in Studium, Lehre und Forschung ermöglicht.

→ ein in Umsetzung befindliches, sehr umfassendes Führungs- kräfteentwicklungsprogramm für die zentrale Verwaltung, das sich künftig auch auf dezentrale Bereiche erstrecken wird.

Damit schafft die Hochschule wesentliche Grundlagen, die umfangreichen Ziele aus dem Wissenschaftsplan erfüllen zu können.

Insbesondere → die Stärkung des Servicegedankens und → die Verbesserung von Abläufen durch passgenaue Strukturen sowie → die stetige Qualifizierung der Beschäftigten in der Verwaltung waren handlungsleitend, um den Anforderungen an unsere Kernaufgaben in Studium und Lehre, Forschung, Transfer und in der Weiterbildung bestmöglich gerecht zu werden.

Zwischenschritt 3: Was bereits in Umsetzung ist

Folgende Veränderungsvorhaben in der Zentralverwaltung wurden bereits zum Abschluss gebracht, bzw. befinden sich aktuell in der Bearbeitung:

→ Struktur Referat Forschung und Transfer (R 07)→ Weiterentwicklung Servicebereich Drittmittelverwaltung→ Zentrum für Lehren und Lernen (ZLL)→ Weiterentwicklung der Struktur Institut für Wissenschaftliche Weiterbildung (IWW)→ Studierendenservice, Zentrale Studienberatung (ZSB – R 06)→ Weiterentwicklung Personalmanagement (D1)→ Rechenzentrum→ Bau- und Gebäudemanagement (D4)→ Strategische Hochschulentwicklungsplanung→ Zentrales Qualitätsmanagement (ZQM)→ Referat Kommunikation und Marketing (RKM)→ Entwicklung eines zentralen Controllings

Campus-Entwicklung bietet PotentialeAus der planerischen Bündelung der durchgeführten und geplanten Baumaßnahmen ergeben sich erhebliche Entwicklungspotentiale durch neue Formen der internen Zusammenarbeit, aber auch mit wichtigen Kooperations- und Netzwerkpartnern. Über diese notwendige Flächenarrondierung wird derzeit auf der Ebene der zuständigen Staatsräte verhandelt. Sie soll absehbar zu greifbaren Ergebnissen geführt werden und den Standort durch beträchtliche Investitionsmaßnah-men in seiner Attraktivität stärken.

Die Bedarfe der HSB werden als Stufenplan umzusetzen sein, um Lehre und Forschung während des Verlagerungsprozesses nicht zu gefährden.

Das Flächendefizit der Fakultäten, die am Campus Neustadtswall angesiedelt sind, kann nach Abschluss der Sanierung FS-Gebäude und dem mit dieser Maßnahme entstehenden Büroneubau reduziert werden. Weitere Umbaumaßnahmen werden auch nach Fertigstellung dieser Flächen nötig sein.

Ein die Entwicklungslinien der Hochschule Campus-Ent-wicklungsprogramm ist das Ziel.

Weiterer Flächenausbau zur Aufnahme hoher Anzahl an StudierendenUm dem steigenden Raumbedarf der HSB gerecht zu werden, wurde der zweite Bauabschnitt des Gebäudes EW in der Werderstraße abgeschlossen. Darüber hinaus sollen weitere Flächen angemietet werden, um das Zentrum für Lehre und Lernen (ZLL) und ggf. auch die Gremien ausreichend mit Flächen zu versorgen.

Diese Maßnahme würde zusätzlich zu einer Entlastung des Flächendefizits in den Fakultäten der Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften führen. Von Seiten der Senatori-schen Behörde wurde der Hochschule hier Unterstützung zugesagt.

Parallel zu den großen Bauprojekten hat die HSB planmäßig Maßnahmen des Bauunterhalts realisiert, die zum Teil mit erheblichen Geräteinvestitionen verbunden waren und deutlich zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen beigetragen haben. Dazu gehören umfangreiche Maßnahmen zur Umsetzung der Berufungszusagen, die auch für die jeweilige Fakultät einen erkennbaren Mehrwert haben.

16 TEILPROJEKTE DER ORGANISATONSENTWICKLUNG

→ Stellenplan → Geschäftsverteilungsplan → Organigramme → Hochschulentwicklungsplan (Grundlagen für die Fortschreibung)→ Personalbedarf Zentralverwaltung / Fakultäten → Aufgabenkritik → Allokationsmodell kapazitätswirksames Personal → „Rentner:innen-Klippe“ → Stellenprofile→ Schnittstellen→ Prozessschleifen→ Orientierung Kernprozess→ Serviceversprechen→ Multiprojektmanagement→ Personalplanung→ Teilprojekt „Institut für Wissenschaftliche Weiterbildung“ (IWW)

Für die Effizienz und Effektivität der Erfüllung von Dienstleistungsaufgaben in Hochschulen gibt es drei wichtige Gestaltungsbereiche:

→ Kultur, → Strukturen und → Prozesse.

Diese ließen sich in den aufgenommenen Themen an der HSB identifizieren und bildeten die Ergebnisgrund-lage, die in diverse Maßnahmen einfließen konnte. Wir haben viel geschafft, an den kulturellen Fragen wird die Hochschule aber weiterarbeiten müssen.

Zielsetzung: die HSB-Organisation über die Struktu-rierung der Datenlage, die Erarbeitung von Werkzeu-gen und von Methoden in Bewegung zu bringen. Noch heute werden inhaltliche Fragen unter Zuhilfenahme dieser Ergebnisse bearbeitet und dienen verschiedent-lich dazu, Themen transparent aufzuarbeiten. Dies ist eine wichtige Grundlage, um notwendige Ressourcen für die Hochschule mit der SWH zu verhandeln.

Zwischenschritt 2: Sich ergebende Folgeprojekte

→ Veränderungsvorhaben, die sich mit der Neu- strukturierung der Zentralverwaltung, des IWW und des ZLL auseinandersetzen und schrittweise zu verbesserten Strukturen und ansprechenderen Arbeitsplätzen geführt haben. Weitere Maßnahmen werden folgen.

Barrierefreie Erschließung der HochschuleMit Hochdruck wird an baulichen Maßnahmen zur barrierefreien Erschließung der Hochschule gearbeitet. Das wichtigste, längst überfällige Vorhaben ist der Abriss und der Wiederaufbau der Aufzüge zur Erschließung der Gebäude SI und M am Neustadtswall. Die barrierefreie Gestaltung des Haupteingangsbe-reichs zum SI-Gebäude soll für das Jahr 2022 in den Wirtschaftsplan aufgenommen werden.

Die Erweiterung von Aufgaben und Leistungen sowie eine steigende Anzahl von Studierenden und Beschäf-tigten machen weitere Anstrengungen erforderlich, um attraktive Rahmenbedingungen für Studieninteressier-te und Beschäftigte im öffentlichen Sektor zu schaffen. Im Kontext der Digitalisierung im Wissenschaftssys-tem sowie durch den Aktionsplan zur Realisierung der UN-Behindertenrechtskonvention (vgl. AS-Beschluss vom 17. April 2018) ergeben sich zusätzliche Anforde-rungen an den Um- und Ausbau von Flächen.

Sanierungs- und Neubauvorhaben FS-Gebäude Die Planungen für das Sanierungs- und Neubauvorha-ben FS-Gebäude mit Büroneubau stehen kurz vor ihrem Anschluss, so dass mit der sich anschließenden Ausschreibung für die bauausführenden Gewerke die Realisierungsphase eingeleitet werden kann. Der vorgesehen Fertigstellungstermin SoSe 2023 bzw. WiSe 2023/24 ist bislang nicht gefährdet.

Sehr häufig wird nach den Ergebnissen der Organisati-onsuntersuchung gefragt. Da man für solche Projekte einen sehr langen Atem braucht bis konkrete Ergebnis-se deutlich sichtbar sind, und sich über viele Zwischen-schritte, die ggf. auch nicht gut zugeordnet werden können, wichtige Arbeitsergebnisse verlieren, sollen die Ergebnisse an dieser Stelle noch einmal zusam-mengefasst werden:

Wir erinnern an den Start des Projekts!

Zwischenschritt 1: Ergebnisse des Beteiligungsverfahrens

In einem umfänglichen Beteiligungsverfahren wurden 16 Themen identifiziert, deren Ergebnisse schrittweise in weiterentwickelten Strukturen, Prozessoptimierun-gen oder schlicht in normales „Handwerkszeug“ eingeflossen sind. Manches ist zwischenzeitlich so selbstverständlich, dass die damit verbundenen Mehrwerte diesem Projekt kaum noch zugeordnet werden.

Umsetzungsschritte in Veränderungsvorhaben

Hochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

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Zentrale Handlungsfelder in der Verwaltung

Page 60: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Workshop durchgeführt. Akteur:innen aus Rechtsstelle, Bera-tungsstellen für Studierende, ZLL, AStA, Interessenvertretungen und Mitgliedern der Hochschulleitung haben ihre Erfahrungen eingebracht und Empfehlungen für künftige Schwerpunkte, Arbeitsprozesse und Strukturen des Konfliktmanagementsystems für die Zielgruppen Studierende und Beschäftigte gegeben. Aktuell wird der Beratungsprozess für Beschäftigte bei Konfliktfällen und im BEM-Verfahren definiert, so dass Führungskräfte und Mitarbei-ter:innen professionelle Unterstützung erfahren.

Jahresgespräche wurden auch in diesem Berichtszeitraum in allen Bereichen der HSB geführt, außerdem ein Evaluations-Bericht erstellt und an die Hochschulleitung übergeben. Das Jahresgespräch unterstützt den wertschätzenden regelmäßigen Austausch über Aufgaben, Arbeitsorganisation und -auslastung. Der Entwicklungsanspruch für Mitarbeiter:innen in den verschiedenen Bereichen der Hoch-schule und die erforderlichen Rahmenbedingungen für die Umsetzung des Anspruchs sind noch weiter zu schärfen.

Das Programm zur Förderung des akademischen Nachwuchses wurde 2016 gestartet. Im Berichtszeitraum 2020/21 wurde eine Person qualifiziert. Die Zahl der laufenden kooperativen Promoti-onsverfahren, die von Hochschullehrer:innen der HSB betreut werden, beläuft sich zurzeit auf insgesamt 46.

Weitere Change-Prozesse folgen

Um den Ansprüchen einer modernen und dienstleistungsorien-tierten Verwaltung zu entsprechen, werden weitere Chan-ge-Prozesse folgen, mit denen man substantiell auf Verände-rungen, die angesichts des digitalen Fortschritts rasant voranschreiten, reagiert. Mit dem Organisationsentwicklungs-projekt wurden Fragen zum Dienstleistungsprofil der Hoch-schule verfolgt, die für die inhaltliche Entwicklung der Hochschule ganz wesentlich erscheinen.

Die Ergebnisse aus diesem OE-Projekt sind zusätzlich in ein umfangreiches Personalentwicklungsprogramm für Führungs-kräfte eingeflossen. Hinweise aus den Befragungen – selbst-verständlich anonymisiert – wurden bei der Konzeptentwick-lung zur Führung von Jahresgesprächen berücksichtigt oder als wichtige Hinweise bei der Erfassung psychischer Belastun-gen reflektiert.

Personalplanung und -management optimieren

Die HSB hat große Anstrengungen unternommen, um geplante Berufungen zu realisieren und Stellen, die als Nachbesetzungen bzw. durch Strukturveränderungen vakant wurden, mit hochqualifiziertem Personal zu besetzen. Trotz des enormen Wettbewerbs gelingt es immer besser, insbesondere Hochschullehrer:innen an die Hochschule zu berufen. Ein wichtiger Grund hierfür ist die qualitätsgesicherte Arbeit der Berufungskommissionen und die unterstützenden Leistungen durch die Verwaltung.

Um das Verfahren, die internen Abläufe und das gesamte Recruiting weiter zu verbessern, hat die Hochschule einen Drittmittelantrag gestellt und wird sich mit dieser existenziel-len Frage systematisch befassen. Sofern der Antrag erfolgreich ist, werden entsprechende Erfahrungen und Modellstrukturen in den Echtbetrieb und in die Struktur des Personaldezernats (D1) überführt. Ziel soll sein, insbesondere während der Zeit zwischen Ruferteilung und Rufannahme dem Rufinhaber bzw. der Rufinhaberin eine verlässliche Ansprechperson zur Seite zu stellen, um eine Vielzahl an unterschiedlichen Fragen mög-lichst aus einer Hand beantworten zu können.→ Das Veränderungsvorhaben im D1 ist auch darauf ausge- richtet, strategische Instrumente des Personalmarketings weiterzuentwickeln sowie verfügbare Leitfäden und Handlungshilfen entsprechend anzupassen. → Ausgehend davon wird der Berufungsleitfaden evaluiert und um praktische Erfahrungen ergänzt.→ Ebenso wird hierbei perspektivisch der Berufungsprozess in seiner Gesamtheit analysiert und sich verändernden Bedarfen angepasst.

Digitalisierung in der Mitarbeiter:innen-Qualifizierung

Klassisches und agiles Projektmanagement: 24 Mitarbeiter:innen aus zentraler und dezentraler Verwaltung haben an diesem interaktiven Online-Qua-lifizierungsprogramm teilgenommen. Themen: Auswahl und Anwendung geeigneter zeitgemäßer Projektmanagementmethoden. Auch hier zeigte sich, dass es in der Hochschule sowohl für klassische als auch für agile Arbeitsmethoden Anwendungsfelder und Spielraum für die weitere Professionalisierung gibt.

Eine Projektwerkstatt und eine Projektberatung werden auf das Qualifizierungsprogramm folgen, um vor großen und kleinen Projekten in der HSB Machbar-keitsüberlegungen und Rahmensetzungen noch stärker zu berücksichtigen. Ein Team des IWW erprobte die Einführung agiler Arbeitsmethoden. Die Ergebnisse werden anderen Teams zur Verfügung gestellt.

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM): Aus dem Steuerungskreis BGM resultiert der Auftrag für ein Seminarangebot zum Thema „Gesund und wirksam arbeiten“. Eine kurze Expert: innen-Befragung und die Auswertung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen hat die Wechselwirkung zwischen organisationalen Einflussfaktoren wie organisationaler Zugehörigkeit, Aufgabenklarheit und Schnittstellenklarheit auf der einen Seite und individu-ellen Resilienz fördernden Einstellungen und Fähigkei-ten gezeigt. Hierzu ist ein Workshop-Programm für Mitarbeiter: innen und Führungskräfte für die zweite Jahreshälfte in Planung. Die Erfolgskontrolle der definierten Organisationsprojekte wird parallel mit Beitrag zur Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter: innen im Steuerungskreis BGM verankert.

Für die Verwaltungsbereiche hat die Personalentwick-lung Schulungen für Einsteiger:innen und Fortgeschrit-tene zu den Videokonferenz-Systemen Zoom, BigBlue-Button und dfnConf durchgeführt. Auch Schulungen zur Durchführung von Online-Teamsitzungen und Workshops wurden von zahlreichen Beschäftigten wahrgenommen.

Das hochschulweite Konfliktmanagement und die Antidiskriminierungsarbeit für Studierende und Beschäftigte wurden durch eine Kooperationsvereinbarung mit der ADE-Arbeitsstelle gegen Diskriminierung und Gewalt - Expertise & Konfliktberatung an der Universität Bremen und durch den Aufbau einer verlässlichen Personalressource bei der ADE strukturell verankert. Für die Ausgestaltung der Zusammenarbeit und der Beratungsarbeit vor Ort wurden in Kooperation zwischen ADE und Personal-entwicklung eine Befragung und darauf aufbauend ein

Im Berichtszeitraum wurden 23 laufende Berufungs-verfahren betreut. In ähnlicher Größenordnung wurden Stellenbesetzungsverfahren im Dienstleistungsbereich begleitet.

Angesichts einer erheblichen Zahl weiterer Professuren, bedingt durch die Vereinbarungen aus dem „Zukunfts-vertrag Lehre und Studium stärken“, sind in den Folgejahren überdurchschnittlich viele zusätzliche Berufungsverfahren zu erwarten, gleiches gilt für Stellenbesetzungsverfahren im Dienstleistungsbereich.

Schritte in der Personalentwicklung

Die Arbeit der Personal- und Organisationsentwicklung im Berichtszeitraum fokussierte die Weiterentwicklung von → Organisations- und Arbeitsformen und der → Führungsarbeit in der Zentralverwaltung der Hochschule.

An den Online-Modulen der Führungskräfteentwick-lung haben Hochschulleitung, Dezernats- und Referatsleitungen, Institutsleitungen des IWW und des ZLL sowie die Führungskräfte der im Rahmen des OE-Prozesses neu entstandenen Sachgebiets- und Teamleitungsebene teilgenommen.

Themen waren das Führungsselbstverständnis, moderne und traditionelle Führungskonzepte und das Zusammenspiel unter den Führungsebenen. Studien haben gezeigt, dass transformationale/agile Führungs-arbeit besser geeignet ist, Innovationsprozesse (to explore) zu fördern und transaktionale Führungsarbeit erfolgreicher ist, eine hohe organisatorische Effizienz (to exploit) zu erreichen. Vor diesem Hintergrund wird die Führungskräfteentwicklung fortgesetzt, um die Ausrichtung der Führungsarbeit in der Zentralverwal-tung auf die Zukunft auszurichten und gleichzeitig Stabilität in wichtigen Verwaltungsprozessen sicherzu-stellen. Die Führungskräfteentwicklung war während der Corona-Pandemie zudem eine wichtige Plattform, um die Vernetzung zwischen den Führungskräften zu stärken.

Personalentwicklung

192

12

KAPAZITÄTSWIRKSAMESTELLEN BESETZT (VZÄ)→ 2019: 191→ 2018: 192

DAVON DRITTMITTEL-BESCHÄFTIGTE BESETZT (VZÄ)→ 2019: 12→ 2018: 10,5

USERS

DAS PROGRAMM ZUR FÖRDERUNG DES AKADEMISCHEN NACHWUCHSES

Der „Aktionsplan 2018 bis 2022 der Hochschule Bremen zur

Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention“, am 17. April 2018

einstimmig im Akademischen Senat beschlossen, greift die Vorgabe der

UN-Behindertenrechtskonvention auf und setzt diese in einem

Vierjahres-Zeitraum in konkrete Maßnahmen um. Dieser Umsetzungs-

prozess bedarf der aktiven Mitwirkung und Mitverantwortung aller

Hochschulmitglieder.

Die schrittweise Realisierung und Weiterentwicklung des Aktionsplans

koordiniert das Rektorat, das dabei die rechtlichen Anforderungen, fach-

lichen Standards und finanziellen Rahmenbedingungen zu berücksichti-

gen hat. Die Verantwortlichen in den Fakultäten, Zentralen Betriebsein-

heiten und der Verwaltung sind dazu anhalten, diesen Prozess

mitzugestalten. Die jährlich geplanten Maßnahmen werden

schrittweise umgesetzt. Im Akademischen Senat wurde dazu gesondert

berichtet. Ein infrastrukturell wichtiges Vorhaben ist das Ertüchtigen

und der Neuaufbau des Aufzugs im Gebäude SI / W.

Wir wollen die HSB gemeinsam zu einem menschlicheren und damit

besseren Studienort und Arbeitsplatz machen, an dem Fähigkeiten und

Potentiale aller Menschen in den Vordergrund gerückt werden. Vielfalt

verstehen wir als Chance und Bereicherung.

Hochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

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Zentrale Handlungsfelder in der Verwaltung

Page 61: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Arbeitsschwerpunkte Chancengerechtigkeit und Geschlechtergleichstellung

Gleichstellung

Page 62: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

ARBEITSSCHWERPUNKTE DER ZENTRALEN FRAUENBEAUFTRAGTEN 2020 / 2021

Bei der Zentralen Frauenbeauftragten der HSB ist seit Pandemie-beginn ein erhöhter Beratungsbedarf von Studierenden und Beschäftigten zu verzeichnen. Als Themen zeigten und zeigen sich hier u.a. Erfahrungen von Ausgrenzungen, sexistische Belästigungen im digitalen Raum, in erhöhtem Maße Konflikte mit Mitstudierenden bzw. Kolleg:innen1 sowie die oben bereits erwähnte verstärkte Belastung bei der Vereinbarkeit von familialer Sorgearbeit und Beruf.

Die Zentrale Frauenbeauftragte stellt einen detaillierten Gleich-stellungsbericht (2017–2019) zur Verfügung2, in dem auch die Grundaufgaben der Zentralen Frauenbeauftragten nachzulesen sind.

Wissenschaftsplan 2025 – Gleichstellungsansätze in UmsetzungAn der Verwirklichung von Gleichstellung wird an der HSB seit vielen Jahren gearbeitet. Der bremische Wissenschaftsplan 2025 (WP25) schreibt diese Zielsetzung als übergreifende Thematik ebenfalls fort.

Erfreulicherweise befindet sich die im WP25 angekündigte Gender Offensive des Landes zum Zeitpunkt dieser Berichtserstel-lung bereits in Vorbereitung. Die Landeskonferenz der Frauenbe-auftragten der Bremer Hochschulen (LaKoF) setzt große Hoffnun-gen in diese Initiative, u.a. was die angemessene und nachhaltige Ausstattung der Frauenbeauftragten sowie der Gleichstellungsbe-reiche insgesamt angeht.

1 Bei kollegialen Konflikten berät die Zentrale Frauenbeauftrag-te entsprechend der „Dienstvereinbarung Konfliktbewältigung am Arbeitsplatz“: www.transparenz.bremen.de/metainforma-tionen/dienstvereinbarung-konfliktbewaeltigung-am-arbeits-platz-73500?asl=bremen203_tpgesetz.c.55340.de&template=20_gp_ifg_meta_detail_d

2 Gleichstellungsbericht HSB 2017 – 2019: www.hs-bremen.de/assets/hsb/de/Dokumente/Gleichstellungsstelle/Gleichstellungs-programme/5._Aktionsprogramm__2018_-_2022_.pdf

3 Wissenschaftsplan 2025, hrsg. von der Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz Bremen, S. 27: www.uni-bremen.de/fileadmin/user_upload/sites/zentrale-frauenbeauftragte/Berich-te/WP_2025_HAUPTDOKUMENT_13-02-19.pdf

4 „5. Aktionsprogramm zur Gleichstellung der Frauen im wissen-schaftlichen Bereich an der Hochschule Bremen 2018-2022“ www.hs-bremen.de/assets/hsb/de/Dokumente/Gleichstellungsstelle/Gleichstellungsprogramme/5._Aktionsprogramm__2018_-_2022_.pdf

„Das Land erwartet von den Hochschu-len, dass sie ihre strukturierten Gleich-stellungskonzepte, in denen dargelegt ist, wie eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in allen Fä-chergruppen und auf allen wissen-schaftlichen Karrierestufen erreicht werden soll, inhaltlich und auch im Hinblick auf die dezentral handelnden und verantwortlichen Einrichtungen und Personen in ihrer Wirksamkeit überprüfen, weiterentwickeln und fort-schreiben“.3

Mit dem → „5. Aktionsprogramm zur Gleichstellung der Frauen im wissenschaftlichen Bereich an der Hochschule Bremen 2018–2022“4 und den → erfolgreich akquirierten Drittmitteln aus dem Professorinnenprogramm, bei dem die HSB nun zum dritten Mal dabei ist, wird ein Teil der im Programm beschriebenen Gleichstellungsmaß- nahmen umgesetzt.

Perspektivisch geht es um die nachhaltige Sicherung dieser Maßnahmen: „Soweit im Rahmen der erfolgrei-chen Teilnahme an Bund-Länder-Programmen Strukturen geschaffen worden sind, die sich bewährt haben, längere Zeit erfolgreich gelaufen und nachge-fragt sind und deren Bedarf für die Zukunft weiter bestehen wird, erwartet das Land, dass diese durch Umwandlung von befristeten in dauerhafte Beschäfti-gungsverhältnisse verstetigt werden.“3

Gleichstellung und PandemieAuch angesichts der durch die lang andauernde Pandemiebewältigung entstandenen zusätzlichen Belastungen und Kosten auf diversen gesellschaftli-chen Ebenen dürfen Geschlechtergleichstellung und andere Diversity-, Gerechtigkeits- und Antidiskrimi-nierungsthemen nicht vernachlässigt werden, sondern müssen im Gegenteil verstärkt vorangetrieben und auch in Digitalisierungs-Prozesse integriert werden, damit wir in diesen Bereichen nicht Rück- sondern Fortschritte verzeichnen. Die Pandemie hat sich ungleichheitsverschärfend ausgewirkt.

Wir verfügen bislang noch nicht über umfängliche Untersuchungen darüber, welche Folgen aus den notwendigen Maßnahmen zur Pandemiebewältigung (z.B. Schließung von Kinderbetreuungsinstitutionen und Tagespflegeeinrichtungen) für die Geschlechter-gleichstellung resultieren.

Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass die ungleiche Arbeitsteilung familialer Care-Arbeit zuungunsten der Frauen sich verstärkt hat, mit entsprechenden Folgen für Berufs- und Karriereentwicklun-gen. In Hochschulen zeigt sich dies z.B. in der verminderten Möglichkeit zu Publizieren. Gleichfalls scheint noch nicht empirisch untersucht zu sein, wie sich Dominanzverhältnisse in der digitalen Lehre mit Studierendenbeteiligung auswirken.

Was wir grundsätzlich wissen, ist, → dass dort die Hürden der Beteiligung für viele Studierende höher sind als in der Präsenzlehre und→ dass es im digitalen Raum für Lehrende erheblich schwieriger ist, für die Integration aller Studierender in die Interaktion zu sorgen.

Von den Studierenden wurde die große Belastung durch aus-schließlich digitale Lehre in den letzten eineinhalb Jahren immer wieder thematisiert. Viele Studierende leiden zunehmend unter einem weitgehend isolierten Leben über die Dauer von eineinhalb Semestern hinweg.

Hochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

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Gleichstellung

Page 63: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Zentrale Kommission für Frauenfragen (ZKFF)

Von Seiten der Zentralen Kommission für Frauenfragen6 wurden Statements zu digitaler Lehre und zur Systemrelevanz von Sorgearbeit formuliert.7

Neben grundsätzlichen Aspekten der Hochschulent-wicklung diskutierte das Gremium im Berichtszeit-raum insbesondere die folgenden Themen: → die soziale Situation von Studierenden während der Pandemie→ die Situation Beschäftigten mit Vereinbarkeits- themen unter Pandemie-Bedingungen → die zukünftig wünschenswerte Möglichkeit verpflichtender Weiterbildungen zu Gender- und Diversity-Kompetenz für alle Beschäftigten (bei entsprechenden Ausgleichen) → die Weiterentwicklung gendergerechter Sprache → die durch das Rektorat initiierte Umstrukturierung von Gleichstellungsbereichen wie Familienbüro und Mentoring MINT aus der zentralen Gleichstellungs- stelle in operativ eng verknüpfte Bereiche der HSB → die Integration von Gleichstellungsaspekten in den Leitfaden der Berufungsordnung → die Arbeitssituation von befristet Beschäftigten und in diesem Zusammenhang auch die anstehende Weiterentwicklung des Bremer Rahmenkodex „Vertragssituationen und Rahmenbedingungen von Beschäftigungen an den staatlichen Bremischen Hochschulen“8 → Novellierungen des Bremischen Hochschul- gesetzes (BremHG) → Umgangsweisen mit sexistischen Verhaltensweisen sowie sexualisierter Belästigung und Gewalt

Wahlämter Gleichstellung / wissenschaftlicher Bereich Die Begleitung von Berufungsverfahren, die Beratung von Studierenden zu Gleichstellungsaspekten und die Integration von Gleichstellung in die Fakultäten erfolgen an der HSB in gemeinsamen und gut abgestimmten Aktivitäten der Zentralen Frauenbeauf-tragten mit den Dezentralen Frauenbeauftragten. Die Frauenbeauftragten der Fakultäten wurden Anfang 2019 auf Frauenvollversammlungen der Fakultäten für eine Amtszeit von zwei Jahren neu gewählt.9 Die Zentrale Frauenbeauftragte der Hochschule Bremen, Dr. Barbara Rinken, wurde im Juni 2020 vom Akademischen Senat der HSB einstimmig für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren bestätigt.

Umsetzung 5. Aktionsprogramm der HSB schreitet voranSeit dem November 2020 wird mit Unterstützung einer halben WiMi-Stelle, angesiedelt bei der Zentralen Frauenbeauftragten und finanziert über das Professorinnenprogramm, an der Umsetzung weiterer Aspekte des „5. Aktionsprogramms zur Gleichstellung der Frauen im wissenschaftlichen Bereich der Hochschule Bremen 2018-2022“ gearbeitet.

Von dieser Stelle wurde → die Fertigstellung des detaillierten Gleichstellungs- berichts 2017-2019 unterstützt sowie → ein Papier zur Definition von Gender- und Diversity-Kompetenz verfasst. Dieses fungiert in erster Linie als Hilfestellung bei gleichstellungsorientierten Berufungsverfahren. Zudem ist es für die Verwendung in der Lehre geeignet.10

Einen Arbeitsschwerpunkt bildet die gleichstellungsorientierte Überarbeitung des Leitfadens zu Berufungsverfahren. Die Erarbeitung des gleichstellungsorientierten Leitfadens wird Empfehlungen für einen strukturierten gender-sensiblen sowie chancengerechten Berufungsprozess enthalten.

Weitere Themen in Bearbeitung sind die Integration von Gleich-stellung in den nächsten Hochschulentwicklungsplan der HSB, die Entwicklung von Informationsmaterialien sowie die Aktualisie-rung der Richtlinie zu sexualisierter Belästigung und Gewalt.

6 Die ZKF - Zentrale Kommission für Frauenfragen - ist eine Kommission des Akade-mischen Senats. 7 Unter „Aktuelles“: Stellungnahmen der Zentralen Frauenbeauftragten: www.hs-bremen.de/internet/de/hsb/struktur/gleichstellungsstelle/ 8 Bremer Rahmenkodex „Vertragssituationen und Rahmenbedingungen von Beschäf-tigungen an den staatlichen Bremischen Hochschulen“: www.arbeitnehmerkammer.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Politik/Bildung_Ausbildung/Rahmenko-dex_2016.pdf9 Liste der aktuellen Dezentralen Frauenbeauftragten der HSB:www.hs-bremen.de/die-hsb/profil/gleichstellung/frauenbuero/#c481910 Informationspapier zu Gender- und Diversity- Kompetenz: www.hs-bremen.de/assets/hsb/de/Dokumente/Gleichstellungsstelle/Aktuelles/gender.pdf

Landeskonferenz der Frauenbeauftragten der Bremer Hochschulen (LaKoF) Die in 2020 erfolgte pandemiebedingte und -bezoge-ne Novellierung des BremHG wird von der Zentralen Frauenbeauftragten der HSB (auch in ihrer Funktion als Sprecherin der LaKoF) im Wesentlichen begrüßt, insbesondere in ihrer Ausrichtung auf die Abfederung von Pandemiefolgen für Studierende und Beschäftigte. Zu Beginn der Corona-Pandemie im Sommersemester 2020 suchte die Landeskonferenz der Frauenbeauf-tragten der Bremer Hochschulen (LaKoF) gegenüber der Senatorischen Behörde den Austausch u. a. zu den folgenden Aspekten: → unzureichende finanzielle Unterstützung der Studierenden, insbesondere durch den Bund→ Gewährung von Sonderurlaub für Beschäftigte mit familialen Sorgeaufgaben im weiteren Verlauf der Pandemie, insbesondere bei (auch übergangsweisen) Schließungen von Kitas, Schulen, Tagespflege- einrichtungen etc. → Erhöhung der Honorare der Lehrbeauftragten zur Entlohnung des Mehraufwandes für die Umstellung auf digitale Lehre → weitere Verlängerung im Rahmen des Wissen- schaftszeitvertragsgesetzes für befristete Beschäftigte über die zunächst in der Krise genehmigten sechs Monate hinaus (notwendige Einflussnahme auf die Bundesregelungen)

Die LaKoF begrüßt ausdrücklich die Abschaffung des Studienkontengesetzes (Langzeit-Studiengebühren), dies bedeutet eine konkrete und wesentliche Entlas-tung für viele Studierende.

Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungs-beauftragten an Hochschulen (bukof)Von Seiten der bukof wurden weitere Materialien und Handlungsempfehlungen erarbeitet, z.B. zu sexuali-sierter Diskriminierung und Gewalt an Hochschulen und gegen Antifeminismus und Hate Speech. Darüber hinaus wurden Informationen zu Gleichstellung, Wissenschaft und Hochschule während der Coro-na-Pandemie zusammengestellt.11

GLEICHSTELLUNGSDATEN DER HSB Eine detaillierte Online-Darstellung von Gleichstel-lungsdaten der HSB für 2020/21 ist in Vorbereitung. Der kommentierte Gleichstellungsbericht 2017-2019 findet sich ebenfalls auf den Webseiten der Gleichstel-lungsstelle.12

Trans-, inter- und nicht binäre Personen können hierbei bislang noch nicht sichtbar gemacht werden, da sie noch nicht statistisch erfasst werden. Die strukturellen Rahmenbedingungen hierfür sind zukünftig gemäß den bukof-Handlungsempfehlungen herzustellen.13

ProfessorinnenDer Professorinnenanteil der HSB liegt Stand 12/2020 bei 28 Prozent. Damit sinkt er erstmalig seit etlichen Jahren um einen Prozentpunkt. Im Austausch der Frauenbeauftragten zeigt sich bundesweit, dass die Erhöhung des Professorinnenanteils ab einem Bereich um die 30 Prozent zunehmend schwieriger wird. Um den Professorinnenanteil wieder kontinuierlich zu steigern, sind zusätzliche Anstrengungen, verbunden mit entsprechenden nachhaltigen Investitionen notwendig.

Studentinnen und AbsolventinnenDer Frauenanteil an den immatrikulierten Studierenden lag im WiSe 2020/21 bei 41 Prozent, der Absolventinnenanteil bei 42 Prozent. Wenngleich somit der Absolventinnenanteil im Verhältnis zur Prozentzahl der Studentinnen in den Vorjahren gesunken ist, studieren Frauen an der HSB weiterhin überdurchschnittlich erfolgreich.

11 Verschiedene bukof-Materialien: bukof.de/service/ 12 Gleichstellungsbericht HSB 2017-2019: www.hs-bremen.de/assets/hsb/de/Dokumente/Gleichstellungsstelle/Gleichstellungsberichte/hsb_gleichstellungsbe-richt_2017-2019_web.pdf13 Handlungsempfehlungen für Geschlechtervielfalt der „Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen“ (bukof): bukof.de/service/handlungsempfehlungen-fuer-geschlechtervielfalt-an-hochschulen/ 14 Weitere Informationen zum Mentoring MINT-Programm: www.hs-bremen.de/die-hsb/aktuelles/projekte/mentoring-mint/

28%

41%

42%

PROFESSORINNEN- ANTEIL

ABSOLVENTINNENWiSe 2020/21

STUDENTINNENWiSe 2020/21

USERSusers-class

user-graduateFRAUEN STUDIEREN ERFOLGREICH AN DER HSBDER FRAUENANTEIL AN ABSOLVIERENDEN IST HÖHER ALS DER AN STUDIENANFÄNGER:INNENchart-pie

PROFESSORINNENANTEIL

26%

29%

28%

27%

29%

2016

2018

2020

2017

2019

STUDENTINNENANTEIL

40%

41%

41%

41%

40%

WiSe 2016 / 17

WiSe 2018 / 19

WiSe 2020 / 21

WiSe 2017 / 18

WiSe 2019 / 20

ABSOLVENTINNENANTEIL

42%

45%

42%

44%

46%

WiSe 2016 / 17

WiSe 2018 / 19

WiSe 2020 / 21

WiSe 2017 / 18

WiSe 2019 / 20

Hochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

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Gleichstellung

Page 64: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

MENTORING MINT:14 „MEETMINT“ UND „MAKEMINT“Das Programm „meetMINT“, eine Veranstaltungsreihe für Schülerinnen zur Information über MINT-Studiengänge und wird seit fünf Jahren an der HSB durchgeführt. Die Finanzierung läuft über das Professorinnenprogramm. Das Mentoring Programm

„makeMINT“ unterstützt MINT-Studentinnen seit 2017 mit Vernetzungstreffen und einem Peer-to-Peer-Mentoring beim Studieneinstieg. Beide Programme des Projektes Mentoring MINT werden kontinuierlich bedarfsgerecht angepasst.

„meetMINT-viBes“ – Virtuelle Besuche sehr erfolgreichIn diesem mehrfach ausgezeichneten Programm werden Technik-Studentinnen und Absolventinnen der HSB als „Role Models“ geschult und treffen dann Schülerinnen, die sich für MINT-Themen interessieren.

Hintergrund: Bundesweites Ziel ist es, den Frauenanteil in männerdominierten Studiengängen zu erhöhen, um den Fachkräf-tebedarf der Zukunft zu sichern. Bislang liegt er in den sogenann-ten MINT-Fächern lediglich bei rund 30 Prozent. Fakt ist auch, dass nur ein geringer Teil von Mädchen mit starkem Interesse an Technik und Naturwissenschaften später auch einen entsprechen-den Studiengang wählt.

Zielgruppe: MINT-affine Schülerinnen

Im Zuge der Pandemie-Maßnahmen wurde mit den „meet-MINT-viBes“ ein neues Online-Format entwickelt, „viBes“ steht hier für virtuelle Besuche. Hier treffen sich Schülerinnen online mit Technik-Studentinnen der HSB und experimentieren mit ihnen gemeinsam von zu Hause aus. Die Materialien für die Experimente finden die Schülerinnen in den kostenlosen „Science-Boxen“, die ihnen vorher zugeschickt werden.

Das neue Veranstaltungsformat “meetMINT-viBes“ war in kürzester Zeit ausgebucht. Insgesamt waren 150 Schülerinnen zu diesen Veranstaltungen angemeldet. Durch das digitalisierte Format konnte das Einzugsgebiet der meetMINT-Maßnahmen deutlich vergrößert werden. Es nahmen Mädchen aus dem gesamten Bundesgebiet teil.

„Radare, Roboter, Recycling“ – meetMINT-Quiz für SchülerinnenWas haben Döner und Hamburger mit Umweltschäden zu tun? Handelt es sich beim RoboCup um eine automatische Tasse? - Dies sind nur zwei der Fragen des multidisziplinären Online-Quiz

„Radare, Roboter, Recycling?“, das dauerhaft auf der Website der Hochschule Bremen abgerufen werden kann.

„makeMINT“ virtuellFür das multidisziplinäre studentische Mentorin-nen-Team kamen 2020 erneut Studierende aller MINT-Fakultäten der HSB zusammen. Die Qualifizie-rungsmaßnahmen wurden neu konzipiert und als online-Veranstaltungen durchgeführt. Im Mentorin-nen-Team engagieren sich ehemalige Mentees. Die mit makeMINT initiierten, fachübergreifenden Vernetzungsstrukturen erweisen sich als ausgespro-chen tragfähig, auch über den Berufseinstieg hinaus. Der Aufbau und die Pflege der makeMINT-Alum-nae-Kontakte wurde fortgesetzt.

INTEGRATION VON GENDER UND DIVERSITY IN LEHRE UND FORSCHUNGSeit September 2020 wird auf einer halben, ebenfalls über das Professorinnenprogramm finanzierten Stelle im Zentrum für Lehren und Lernen (ZLL) zur Integrati-on von Gender und Diversity in der Lehre gearbeitet. Damit Lehrende der HSB Gender-Kompetenz als Reflexionskompetenz herausbilden und Gender- (und Diversity-) Aspekte in der eigenen Lehrgestaltung berücksichtigen können, bietet das Projekt unterstüt-zende Angebote auf drei Ebenen an.

InformationsangeboteIm Rahmen des Projektes werden verschiedenste Informationen rund um Gender und Diversity im Allgemeinen sowie im Kontext (Hochschul-)Lehre im Speziellen aufbereitet und zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, eine Basis für den Erwerb von Gender-Wissen zu schaffen.

Da der Beginn des Projektes stark durch die Coro-na-Bedingungen geprägt wurde, entstanden zunächst vor allem in Zusammenarbeit mit LehrePlus / der Hochschuldidaktik akut benötigte Handreichungen. Diese konnten Lehrende darin unterstützen, alle Studierenden sowie Studierende im ersten Semester im Studium zu begleiten.

Informationen und Handreichungen werden für Lehrende der Hochschule auf der internen Lernplatt-form AULIS in der Gruppe „Von der Präsenzlehre zur Onlinelehre“15 bereitgestellt. Weitere Informationen sind in der „Infothek“ von LehrePlus in AULIS zu finden.16 Zum Wintersemester 2021/22 wird ein AULIS-Kurs eingestellt, in dem allgemeine und spezifische Aspekte, auf inhaltlicher wie didaktischer Ebene, zum Thema „Gender und Diversity in der Lehre“ aufgezeigt werden.

BeratungsangebotRegelmäßig findet eine Sprechstunde für die Beratung zu gender- und diversitätsreflektierter Lehre statt: Jeweils am ersten Montag im Monat von 16 bis 17:30 Uhr sowie nach Bedarf.

Workshops und WeiterbildungenIm Rahmen der LehrePlus-Angebote Hochschuldidaktik finden regelmäßig gender- und diversity-spezifische Workshops statt. In diesen Workshops wird Gender-Wissen sowohl vermittelt als auch methodisch-didaktisch an (der eigenen) Lehre ausprobiert.

Der Übergang vom Studium zum Beruf: Rosy Future„Rosy Future“ umfasst diverse Maßnahmen zur Unterstützung des Übergangs vom Studium zu Beruf und Karriereentwicklung aus Geschlechter-Gleichstellungsperspektive. 2020/2021 wurde das HSB-interne Kooperationsprogramm des Career Service mit der Gleichstellungsstelle in einem Online-Format fortgesetzt.

Inhalt: Empowerment-Workshops und Veranstaltungen für Studentinnen im Übergang zum Beruf. Thematische Schwerpunk-te sind zum Beispiel die Verflechtung von Geschlechter- und Machtverhältnissen, Gender Bias - Thematiken sowie die Erprobung vorteilhafter Gehaltsstrategien.

Vereinbarkeit von Beruf bzw. Studium und familialer Sorgearbeit Für die Beratung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gibt es an der HSB Angebote für Beschäftigte und Studierende. Beschäf-tigte werden im Familienbüro beraten und können auf dort bereitgestellte Informationen auf der HSB-Website zurückgrei-fen.17 Für Studierende gibt es ein Informations- und Beratungsan-gebot bei der Zentralen Studienberatung.18

Seit 2005 und damit bereits zum sechsten Mal in Folge wurde der Hochschule Bremen im Jahr 2021 das Zertifikat zum „audit familiengerechte hochschule“ als zertifizierte Arbeitgeberin verliehen. Damit wird die familien- und lebensphasenbewusste Unternehmenskultur an der Hochschule Bremen gewürdigt.

15020162017

SCHÜLERINNEN meetMINT-viBes

meetMINTseit 2016

makeMINTseit 2017

chalkboard-teacher

11 Verschiedene bukof-Materialien: bukof.de/service/

12 Gleichstellungsbericht HSB 2017-2019: www.hs-bremen.de/assets/hsb/de/Dokumente/Gleichstellungsstelle/Gleichstellungsberichte/hsb_gleichstellungsbe-richt_2017-2019_web.pdf

13 Handlungsempfehlungen für Geschlechtervielfalt der „Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen“ (bukof): bukof.de/service/handlungsempfehlungen-fuer-geschlechtervielfalt-an-hochschulen/

14 Weitere Informationen zum Mentoring MINT-Programm: www.hs-bremen.de/die-hsb/aktuelles/projekte/mentoring-mint/

15 AULIS-Gruppe „Von der Präsenzlehre zur Onlinelehre: aulis.hs-bremen.de/goto

16 „Infothek“ von LehrePlus in AULIS: aulis.hs-bremen.de/goto.php?tar-get=cat_1486210&client_id=hsbremen

17 Informationen zu Vereinbarkeit für Beschäftigte: www.hs-bremen.de/informatio-nen-fuer/beschaeftigte/familie/

18 Informationen für studierende Eltern: www.hs-bremen.de/studieren/rund-ums-studium/beratung-und-service/studieren-mit-kind/

Hochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

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Gleichstellung

Page 65: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Weiterhin aktiv – Kulturelle Einrichtungen der HSB im zurückliegenden Jahr der Pandemie

Kultur

Page 66: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Autor:innen der Weltliteratur Seite an Seite mit hochinteressanten Neuentdeckungen – die Themen so vielfältig wie die Präsentationen: „Poetry on the Road“ überrascht Jahr für Jahr mit dem erstaunlichen Formen- und Medienreichtum zeitgenössischer Poesie, stellt Lyrik in Verbindung mit anderen Künsten vor, als visuelle Poesie, als Performance oder als Rap. Mehr als 650 renommierte und international hoch angesehene Autor:innen aus 65 Nationen sind seit Beginn des Festivals in der Hansestadt aufgetreten. Bremen hat seinen Platz gefunden auf dem literarischen Globus

– als weltoffene Metropole der internationalen Poesie.

„Poetry on the Road“ wird seit mehr als 20 Jahren maßgeblich von der Hochschule Bremen mitorganisiert und durchgeführt. Das Festival ist fester Bestandteil des Bremer Kulturlebens und gilt inzwischen als eines der renom-miertesten Poesiefestivals Europas. Vor der Corona-Pandemie bescherte es Bremen regelmäßig ausverkaufte Häuser.

Alles bleibt anders 2021 – Poetry on the DIGITAL RoadIm 22. Jahr seines Bestehens ging das „Poetry on the Road“ neue Wege, um die Vielfalt der zeitgenössischen Poesie auch während der Pandemie sichtbar, hörbar und fühlbar zu machen. Statt auf die Bühnen der Stadt ging es auf den Bildschirm. Seit dem 29. Mai 2021 kamen und kommen Dichterinnen und Dichter im Internet für ein Jahr virtuell zu Wort.

Auch bei „Poetry on the DIGITAL Road“ trugen namhafte Autor:in-nen zur digitalen Ausgabe bei. Von der Küchenlesung über den Blues-Ohrwurm bis zu zufällig generierten Theaterstücken und einem Poesieautomaten reicht die Bandbreite der Einsendungen. → poetry-on-the-road.com

USERS GLOBE-EUROPE650 65AUTOR:INNEN NATIONEN

22 JahreKONTINUITÄT

Poetryon the Road

Festival der Kulturen

Integrierte literarische Bildungsangebote Poetry on the Road bringt Schüler:innen und Studierenden jedes Jahr die Poesie näher.

Matinee: Zehn internationale Festivalgäste lesen und inszenieren ihre Werke vor ca. 600 Schülerinnen und Schülern aus Bremen und umzu. Schreibworkshop mit Lesung: „Sehen heißt ändern. Wie Sprache das Bewusstsein verändert“: Den diesjährigen digitalen Schreibworkshop mit digitaler Lesung für Studierende der Hochschule Bremen und Oberstufenschülerinnen und -schüler der Waldschu-le Schwanewede fand via Zoom statt. Geleitet von Marica Bodrožić, der für ihr Gesamtwerk der Manès-Sperber-Preis für Literatur im Mai 2021 zugesprochen wurde.

Poesie lebt Kooperation – auch in Zeiten der Distanz2021 kooperierte „Poetry on the Road“ erstmals mit dem „ZEBRA Poetry Film Festival“. Das „Haus für Poesie“ in Berlin präsentiert eine Auswahl der besten Poesiefilme, die in den letzten Jahren im Wettbewerb des ZEBRA Poetry Film Festival liefen, der größten internationalen Plattform für Kurzfilme, die auf Gedichten basieren.

Let’s move on! Für den Herbst 2021 ist im Rahmen des Festivals Poetry on the Road Festivals ein hochkarätiger Poetry-Slam mit herausragenden Spoken-Word und Poetry-Slammern geplant, dann hoffentlich analog und auf einer Bremer Bühne.

Internationale Größen der Poesie-, Prosa und Musikszene waren bereits zu Gast beim Bremer Poesie-Festival.

Judith Holofernes

Durs Grünbein Ulla Hahn

Ko Un

Lars Gustafsson

Cees NooteboomAlfred Brendel

Nobelpreisträgerin Herta Müller Raoul Schrott

Adrian Mitchell

Bei Dao

Zena Edwards

Adam Zagajewski

Volker BraunWolf Biermann

Christoph Hein

Ernesto Cardenal

Gerhard Rühm

Gioconda Belli

Internationale Größen

der Poesie Christoph Meckel

TJ Dema

Thomas Kling Eugen Gomringer

Reiner Kunze

Madame Nielsen Hans Magnus Enzensberger

Inger Christensen

Nora BossongGünter Kunert

Paul Maar

Anne Waldmann

Les Murray

Etta Scollo

Oskar Pastior

Michael Fehr, Schweiz. Eröffnungsgala von Poetry on the Road 2019 im Theater am Goetheplatz. Foto: Matej Meza

Hochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

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Außercurriculare kulturelle Bildung an der HSB

Page 67: Entwicklungen im Studienjahr 2020 / 2021

Chor-Zusammenhalt in Corona-Zeiten

Seit einem Jahr befindet sich die Kultur in unserem Land im Standby-Modus. Nach wie vor versuchen die verschiedenen Kulturaktiven Ideen zu entwickeln, um das Kulturleben zu erhalten, auch wenn des im Moment nur in digitaler Form möglich ist.

Der lntoNation-Chor der Hochschule Bremen hat sich, wie viele andere Kultureinrichtungen auch, der neuen Zeit angepasst und verschiedene Konzepte und Kooperationen mit anderen Kultureinrichtungen im ln- und Ausland entwickelt.

Durch die Teilnahme an der virtuellen Konzertreihe ,,Chorus Vivus“ konnten wir z.B. Kontakte zu musikali-schen Institutionen aus Europa und Südamerika knüpfen, wie → dem Chor der Universidad Playa Ancha in Santiago de Chile,→ dem Jugendchor von Santiago, Panama, → sowie verschiedenen Chören und kulturellen Institutionen aus Argentinien, Kolumbien, Frankreich, Spanien, Litauen und Polen.

Zusammen mit unseren Erasmus-Chören → (Orfeó Universitari de València (OUV) - Valencia, Spanien), → Pueri Cantores Cracovienses - Krakau, Polen und → Vilnius University Choir “pro Musica” - Vilnius, Litauen, entwickelten wir im August 2020 eine Online-Aktivität, an der mehr als 85 Sängerinnen und Sänger teilnah-men. Durch diese Arbeit und über soziale Netzwerke konnten wir mehr als 14.000 Menschen aus der ganzen Welt erreichen.

Im Frühjahr 2021 gab es eine Reihe von virtuellen Auftritten mit klassischen Volksliedern sowie weitere Teilnahmen an der Konzertreihe ,,Chorus Vivus“. lntoNation ist nicht nur in der künstlerischen Arbeit als Chor aktiv, sondern entwickelt im Rahmen des HUMAN lnternational Culture Project 2020-2023 eine Reihe von Podcasts, in denen lokale und internationale Akteure ihre Arbeit auch vorstellen. Dieses Projekt ist Teil der Art for Peace Foundation und Mitglied der internationa-len Tanzrat CID-UNESCO ist.

Dabei zählen wir auf die Mitarbeit von → DeLooPERS Dance2gether, → Ensemble Konsonanz, → Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung, → Kunsthalle Bremen, → Papiertheater Nürnberg, → Royston Maldoom (Schöpfer von ,,Rhythm it is“ zusammen mit Simon Rattle und den Berliner Philharmonikern), → Literaturhaus Bremen, → Theater Bremen u. a. m. lntoNation hat sich das Ziel gesetzt, dazu beizutragen, die Kultur an der HSB trotz Pandemie am Leben zu halten sowie Internationalität und Pluralität des Ensembles über die Grenzen unseres Landes hinaus zu zeigen. → intonation-hsbremen.de

Aktivitäten und Konzerte des IntoNation-Chors im Wintersemester 2020/21 27.09.2020 Online Konzert Chorus Vivus 4Mit Chören aus Panama, Chile, Argentinien, Kolumbien und Spanien – 3.399 Web-Aufrufe (Stand: 06.07.21)

25.10.2020 Online Konzert Chorus Vivus 5Mit Chören aus Panama, Chile, Argentinien, Kolumbien, Polen, Litauen und Spanien – 1.358 Web-Aufrufe (Stand: 06.07.21) 29.11.2020 Online Konzert Chorus Vivus 6Mit Chören aus Frankreich, Argentinien, Kolumbien, und Spanien – 1.369 Web-Aufrufe (Stand: 06.07.21)

29.11.2020 Live Produktion Weihnachtslieder – Vorplatz HSB, Campus NeustadtswallAdeste Fideles, „Es ist ein Ros’ entsprungen“ und „Stille Nacht“ – 3.582 Web-Aufrufe (Stand: 06.07.21)

Dez. 2020 Digitale Weihnachtskarte der HSBmit Gedichten und Weihnachtsliedern aus aller Welt

7.12.2020 Live Auftritt – Parkplatz HSB, Campus WerderstraßeWeihnachtssingen für die internationalen Studierenden der HSB

20.12.2020 Online Konzert Chorus Vivus WeihnachtenMit Chören aus Frankreich, Argentinien, Kolumbien, Chile und Spanien – 3.387 Web-Aufrufe (Stand: 06.07.21)

20.12.2020 Online-Produktion H. Martin & Ralph Blane: Have your self a merry little Christmas556 Web-Aufrufe (Stand: 06.07.21)

31.01.2021 Online Konzert Chorus Vivus 7Mit Chören aus Argentinien, Chile Kolumbien, Frankreich und Spanien – 1.327 Web-Aufrufe (Stand: 06.07.21)

01.02.2021 Online-Produktion F. Ticheli: There will be restIn Kooperation mit Mai Ferreira, Ilustration – 217 Web-Aufrufe (Stand: 06.07.21)

24.02.2021 Online-Produktion Z. R. Stroope: O NotteIn Kooperation mit Mai Ferreira, Ilustration – 380 Web-Aufrufe (Stand: 06.07.21)

28.03.2021 Online Konzert Chorus Vivus 8Mit Chören aus Argentinien, Frankreich und Spanien – 1.495 Web-Aufrufe (Stand: 06.07.21)

Podcast-Reihe HUMAN Internationale Culture Project 2020-2023 15.12.2020 Podcast I: HUMAN Internationale Culture Project 2020-202304.01.2021 Podcast II: HUMAN De LooPERS Teil I Wer sind die?16.02.2021 Podcast III: HUMAN De LooPERS Teil II Wer sind die?16.03.2021 Podcast IV: HUMAN Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung

→ anchor.fm/s/445eaf1c/podcast/rss

HUMAN Internationale Culture Project: wo Musik, Tanz und Menschenrechte sich treffen.

Musik: Helge Burggrabe Tanz: DeLooPERS Redaktion: Dora Hartmann Technik: Julio Fernández

mouse-pointer 17.034GESAMTZAHL WEB-AUFRUFE WiSe 2020/21 (Stand: 06.07.2021)

IntoNationHochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

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Außercurriculare kulturelle Bildung an der HSB

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Erwerb von emotionaler und sozialer KompetenzDas Angebot richtet sich an Studierende aller Fakultäten, vor allem an ausländische Studierende, die einen Teil ihres Studiums in Bremen absolvieren wollen. So wird gleichzeitig interkulturelle Kompetenz gefordert und eine gemeinschaftsfördernde Identität geschaffen. Die Studierenden haben in der wöchentlichen Probenarbeit die Möglichkeit, ihre eigene Ausdruckskraft von Körper und Sprache kennenzulernen und weiterzuentwickeln. Dieser Prozess ist untrennbar verbunden mit der Weiterentwick-lung von emotionaler und sozialer Kompetenz.

Projektdauer: jeweils ein StudienjahrProjektabschluss: öffentliche Aufführungen

Sommer, Herbst und Winter 2020 Diese Tradition sollte auch im Studienjahr 2020/2021 fortgesetzt werden. Die Probenarbeit für das Projekt „Jugend ohne Gott“ von Ödön von Horváth war schon sehr fortgeschritten. Die Aufführun-gen sollten im Juni 2020 in der der Hochschule nahegelegenen Veranstaltungsstätte „MODERNES“ stattfinden.

Dann machte uns das Virus Covid-19 einen Strich durch die Rechnung. Probenarbeit und damit der Zugang in die Hochschule war uns den allermeisten anderen Veranstaltungen untersagt. Letzte Versuche, die Probenarbeit wiederaufzunehmen, starteten im November 2020. Bis dahin hatte uns die Spielstätte MODER-NES auch ein Zeitfenster freigehalten, dann aber mussten auch sie ihren Betrieb einstellen.

Frühjahr 2021Präsenzveranstaltungen mit Studierenden konnten größtenteils weiterhin nicht stattfinden. Wir versuchten es nun online, mit dem Start eines neuen Projektes. Am Beginn stand Recherchearbeit. Es stellte sich jedoch bald heraus, dass der fehlende soziale Kontakt, der für die Projektarbeit entscheidende motivationale Schub, eine kontinuierliche Arbeit unmöglich machte.

Sommer 2021Die Theaterwerkstatt der Hochschule trifft auf Heavy Metal und unterstützt das Open-Air-Festival HELLSEATIC auf dem Gelände der Bremer Wollkämmerei (BWK) in Bremen-Blumenthal.

Die BWK hat Bremer Industriegeschichte geschrieben. Bereits 1883 gegründet, war sie ein weltweit tätiges Unternehmen in der Wolltextilindustrie und verarbeite-te täglich die Wolle von 20.000 Schafen.

Im Zweiten Weltkrieg herrschte Zwangsarbeit. Hiesige Arbeiter:innen wurden zunehmend durch polnische und sowjetische Arbeitskräfte ersetzt. Zeitweilig beschäftigte die BWK bis zu 1.198 Zwangsarbeitende.

Es wurden gar Experimente mit Menschenhaaren in der Produktion exerziert. Dieser düsteren Phase der Geschichte der Bremer Wollkämmerei nehmen sich die Organisator:innen von HELLSEATIC an. Sie sind an die Theaterwerkstatt der Hochschule Bremen herangetre-ten, ob wir das Schicksal von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitenden in Form von performativen Acts sichtbar machen wollen.

Das Festival ist für den 10. und 11. September 2021 geplant, die Vorbereitungszeit also sehr knapp bemessen. Es bleibt wenig Zeit für die inhaltliche Arbeit an der Performance. Aber dieses spannende Projekt und auch die Veranstaltungsform – Open Air – sind auf jeden Fall eine Chance, allmählich in den kreativen Arbeitsprozess zurückzukehren.

Forschung und Lehre stehen an der Hochschule Bremen im Mittelpunkt. Im oft zitierten „Blick über den Tellerrand“ werden den Studierenden seit über 20 Jahren auch kulturelle Angebote gemacht. Hierzu gehören die Projekte der Theaterwerkstatt.

Theater-werkstatt

Der Bremer Woll-kämmerei heute.

Hochschule Bremen Geschäftsbericht 2020 / 2021

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Außercurriculare kulturelle Bildung an der HSB

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IMPRESSUM

Hochschule Bremen, Neustadtswall 30, 28199 Bremen

Telefon: +49 421 5905 0 | E-Mail: [email protected]

www.hs-bremen.de

Herausgeberin: Prof. Dr. Karin Luckey, Rektorin

Konzept, Redaktion: Ulrich Berlin, Doris Zehren

Gestaltung: Peter Gough

Redaktionsschluss: 30. September 2021

FACHKRÄFTE VON MORGEN FRÜHZEITIG KENNENLERNEN: PERSONAL-RECRUITINGDr. Monika BlaschkeCareer ServiceTel.: 0421 5905-2184 [email protected]→ hs-bremen.de/career-service

TALENTE FÖRDERN. DER STAAT VERDOPPELT IHREN EINSATZ: DEUTSCHLANDSTIPENDIUMJana KösterTel.: 0421 [email protected]→ hs-bremen.de/deutschlandstipendium

SIE SUCHEN EXPERTINNEN UND EXPERTEN DER HSB?Ulrich Berlin Sprecher der HSB Tel.: 0421 5905-2245 [email protected]

KOOPERATION IN DER DIGITALISIERUNGDr. Sabina SchoeferKonrektorin für Digitalisierung Tel.: 0421 [email protected]

FACHKRÄFTEGEWINNUNG UND PERSONALENTWICKLUNG DURCH AKADEMISCHE WEITERBILDUNGRamón SpieckerInstitut für Wissenschaftliche WeiterbildungTel.: 0421 5905-4773 [email protected] → graduatecenter.org

ZUSAMMENARBEIT IN FORSCHUNG, ENTWICKLUNG UND IN PROJEKTENDr. Britta Lüder Konrektorin für Forschung und TransferTel.: 0421 5905-2023 [email protected]

JOBS, PRAKTIKA, PROJEKTE, THEMEN FÜR ABSCHLUSSARBEITEN ANBIETEN: CAREER GATEJana Köster Tel.: 0421 5905-2183 [email protected] → hs-bremen.jobteaser.com

DUALES STUDIUM: WIN-WIN-SITUATION FÜR STUDIERENDE UND UNTERNEHMENProf. Dr. Thomas PawlikKonrektor für Studium und LehreTel.: 0421 5905-2235 [email protected] → hs-bremen.de/duales-studium

DAS KOMPLETTE STUDIEN-ANGEBOT IM ÜBERBLICKProf. Dr. Thomas Pawlik Konrektor für Studium und Lehre Tel.: 0421 5905-2235 [email protected]→ hs-bremen.de, → „Studium“

INTERESSE AN EINEM STUDIUM?Dr. Maike HechtZentrale StudienberatungTel.: 0421 [email protected] → studienberatung.hs-bremen.de

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Deutschlandstipendium:

85 Stipendiatinnen und Stipendiaten

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und für die Region.

Internationalität als Markenzeichen:

70 Länder weltweit, mit denen die HSB Hochschul-Kooperationsverträge unterhält

Internationale Hochschulkooperationen397

60 % Internationale Studiengänge: Auslandserfahrung im Studium sammeln, Bundesdurchschnitt bei 30 %

6 Europäische Partner im Netzwerk European ENGAGED University EEU

Praxisnah studieren an der HSB:

90 % Abschlussarbeiten in Kooperation mit Unternehmen

11 Duale Studiengänge

706 Studierende in Dualen Studiengängen

171 Firmenkooperationen in Dualen Studiengängen

100 % Praxissemester/-projekte, Reallabore, Living Labs

Hochschule BremenNeustadtswall 30, 28199 Bremen

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