1
54 BLECH ROHRE PROFILE 11-2008 55 BLECH ROHRE PROFILE 11-2008 Erfahrungen nutzen statt simulieren Direkt aus Umformsimulationen sammelt SimuForm das Wissen zum Aufbau einer Knowledgebase. Die kann dann genutzt werden, um für ähnliche Blech- umformteile sofort Aussagen von der Machbarkeit bis hin zur Blechdickenverteilung zu erhalten. C-TECHNIKEN | SIMULATION C-TECHNIKEN „Es ist kein Expertensystem, wie man es aus den 80er Jahren kennt“, sagt Dr. Christian Klimmek, Geschäftsführer und Gründer der Simuform GmbH gleich zu Beginn der Präsentation der Simuform- Software und will damit Verwechslungen mit den komplizierten Systemen der frühen Jahre vermeiden. Tatsächlich ist die Soft- ware des Dortmunder Unternehmens aber ein intelligentes, Prozess begleitendes und unterstützendes CAE-System für die virtu- elle Produktentwicklung im Bereich Blechumformung. Moderne Technologien aus den Bereichen Statistik, Datenmanage- ment und künstlicher Intelligenz bilden die Basis eines Systems, dass ohne Simulation und auf Basis der in einem Unternehmen gesammelten Erfahrungen Vorhersagen zur Machbarkeit von Blechumformungen bis hin zum Blechdickenverlauf eines Umformteils ermöglicht. Wie das funktionieren soll, klingt zunächst utopisch. Im Prinzip nutze das System das in einem Unternehmen vorhandene Wissen, und zwar in Form der Daten aus durchge- führten FEM-Simulationen, erläutert Klim- mek. Da in aller Regel der Werkzeugbau und die Simulationsabteilungen miteinander kommunizieren fließt langsam das Wissen über die Qualität der Simulationsergebnisse in die entsprechende Abteilung zurück, so- dass in einer Art iterativem Prozess die Si- mulationen immer näher an die Wirklich- keit herangebracht werden. Diese Erfah- rungen können in einer Art Expertensys- tem genutzt werden. „Frühere Expertensysteme allerdings sind an der aufwändigen manuellen Datenerfas- sung und dem umständlichen Erstellen von Regeln gescheitert“, sagt Klimmek, deshalb war es, dass nur eine automatisierte Daten- erfassung Akzeptanz finden würde. „Das System analysiert vollautomatisch die Da- tensätze bisher durchgeführter Simulati- onen, ohne dass dazu die Anwender etwas tun müssten“, erläutert Klimmek. „Das kann auch einige Wochen dauern, belastet aber die Mitarbeiter nicht.“ Nach der automatischen Aufbereitung des Prozesswissens werden automatisch ergän- zende Informationen aufbereitet und in ei- ne datenbankähnliche Struktur eingebun- den. Das Wiederfinden der Informationen ist einfach, weil ein Recherchieren in Such- bäumen und Verzeichnisstrukturen erfor- derlich ist. Die Recherche übernimmt die Software. Damit ist die Knowledgebase aufgebaut, mit der das System sozusagen das menschliche Denkmodell nachvollzieht. „Wie ein Mensch erinnert sich das System bei der Lösungssuche für neue Aufgaben an erfolg- reich umgesetzte Lösungen ähnlicher Prob- leme und übertrat die Lösungsansätze auf die neue Aufgabe“, sagt Klimmek. Das Sys- tem dahinter ist gekennzeichnet durch drei Punkte: – Das Wissen ist in einem Datenmanage- mentsystem verankert und abrufbar. – Das permanente Lernen und die Erwei- terung des Wissens werden durch die in- tegrierte künstliche Intelligenz realisiert. – Die Variabilität des Prozesses bildet die Statistik ab. Das schnelle Abrufen des Wissens erfolgt durch die Nutzung der Verknüpfungen eines digitalen Fingerabdrucks. Dabei wer- den die Daten früherer Umformsimulati- onen um die CAD- und Prozessführungs- Daten ergänzt und vollautomatisch in das Datenmanagementsystem integriert. Darü- ber hinaus generiert das System automa- tisch einen digitalen Fingerabdruck, der ein eindeutiges Merkmal für diesen Prozess und die damit verbundene Geometrie dar- stellt. Die Ähnlichkeit eines neuen Finger- abdrucks mit einem existierenden Finger- abdruck wird dazu herangezogen, beste- hendes Wissen abzurufen und auf neue Prozesse anzuwenden. Dies geschieht mit so genannten Prognosemodelle, die mit Hil- fe der künstlichen Intelligenz bei der Da- tenaufbereitung erstellt werden. Erfolgreiche Praxistests Dieses Verfahren, das auch zur extrem schnellen Machbarkeitsprüfung und zur au- tomatisierten Datenaufbereitung genutzt werden kann, ist an praxisrelevanten Bau- teilen getestet worden. So wurde in einem Pilotprojekt gemeinsam mit der Daimler AG untersucht, existierende Daten aus dem Umformprozess eines Vorderkotflügels eines Mercedes Benz S-Klasse Fahrzeugs auf andere ähnliche Geometrien (Vorder- kotflügel eines C-Klasse Fahrzeugs, Vorder- kotflügel eines E-Klasse Fahrzeugs) anzu- Ähnlichkeitssuche mit künstlicher Intelligenz statt FEM-Simulation. (Bild: SimuForm) Automatisierte Datenaufbereitung *) (Bild: Mit freundlicher Genehmigung der Daimler AG in Sindelfingen*) SimuForm GmbH Emil-Figge-Str. 80 D-44227 Dortmund Tel: +49 231 9742-6440 Internet: http://www.simuform.de Anwendung der Prognosemodelle auf einen Vorderkotflügel *) (Bild: Mit freundlicher Genehmigung der Daimler AG in Sindelfingen*) Ausgangsblechdicke: 1,0 mm Werkstoff: AC170 Ausgangsblechdicke: 1,5 mm Werkstoff: DC06 Ablauf des Forming-to-Crash Mapping (F2C). (Bild: SimuForm) 1) Geometrie laden 2) Netz laden 3) Zielgröße mappen wenden. Dafür wurden Vorhersagemodelle auf der Grundlage der Ziehanlage und der Ergebnisse aus der Prozess-Simulation des Vorderkotflügels der S-Klasse erstellt und auf die anderen beiden Geometrien ange- wendet. So konnte das beispielhafte Szena- rio einer frühen Machbarkeitsprüfung unter Einsatz relevanter Werkstoffe (DC06 und AC170) abgebildet werden. Das Ergebnis der Prognosemodelle wurde mit den realen FEM-Simulationen verglichen. Die hohe Gü- te der Prognose und die Schnelligkeit ver- blüfften die Anwender. Zurzeit laufen Praxis- tests unter realen Bedingungen. Vorteile von Simuform Mit Hilfe dieser CAE-Anwendungen wer- den existierende Daten im Unternehmen oder in den Fachabteilungen wiederholt verwertet und für zukünftige neue Anwen- dungsfälle automatisch aufbereitet. Gleich- zeitig sind folgende Aspekte sichergestellt: – systematische und automatisierte Aufbe- reitung und Speicherung von Prozess- daten, – Zugriffsschutz auf das Prozesswissen durch Datenverschlüsselung und Authen- tifizierung, – unternehmensweiter und standortunab- hängiger Datenzugriff, – Modellaufbereitung im Sinne einer FEM- Berechnung ist nicht erforderlich, – Machbarkeitsprognose selbst für große Bauteile ist in circa 60 Sekunden mög- lich, – Fallstudien werden in sehr kurzer Zeit bearbeitet, – die Wissensbasis wird permanent erwei- tert und aktualisiert, – die abteilungsübergreifende Kommunika- tion entschärft mögliche Fehlerursachen frühzeitig. Für die Prozessentwickler in der Blechum- formung bietet das System den schnellen Zugriff auf bewährte Lösungen und Aussa- gen über die Machbarkeit von Umformpro- zessen. Weil mit dem System schon früh Aussagen zur Blechdickenverteilung ge- macht werden, können Crashberechnung entsprechend früher, nämlich schon vor den ersten Umformsimulationen gestartet werden. Das SimuForm-System liefert zu- dem auch Prognosemöglichkeiten für Vari- anten. „Der Berechnungsingenieur kann“, sagt Klimmek, „sowohl die Festigkeitsklasse des Blechwerkstoffs als auch die Ausgangs- blechdicke modifizieren, um crashrelevante Bauteile bestmöglich auszulegen. Diese Än- derung kann er eigenständig vornehmen ohne die Prozess-Simulation/Methodenpla- nung einbinden zu müssen.“ Dies spart Zeit und Geld. In einer abschließenden Iterati- onsschleife können dann die Details vali- diert werden. Selbst eine automatisierte Übertragung der Zielgrößen in Crash-Op- timierungstools ist denkbar.“ Die Zielgrupe für das Programm sieht Klimmek in verschiedenen Bereichen, z.B.: – Produktentwicklung: Fertigungsgerechte Gestaltung, – Vertrieb: Kostenkalkulation auf der Grundlage existierender Daten, – Crashberechnung: Frühzeitiger Zugriff auf relevante Daten zum Strukturverhalten, – Werkzeugbau: Ähnliche Ziehanlagen aus der Vergangenheit als Grundlage für neue Entwicklungen. Die Anwender benötigen für die Nutzung der SimuForm Produkte kein produktspezi- fisches Spezialwissen. Die Oberfläche und das Bedienungskonzept erlauben eine schnelle Einarbeitung und sind selbsterklä- rend. Die Softwarestruktur ist flexibel und bietet die Möglichkeit an existierende PDM und PLM-Systeme im Unternehmen anzu- docken. Die Architektur von SimuForm ist für den flexiblen Einsatz in Unternehmen entwickelt. So stellen die SimuForm-Pro- dukte keine Insellösungen dar, sondern können variabel in existierende Strukturen eingebunden werden. Ganz beiläufig erwähnt Klimmek noch in diesem Zusammenhang, „dass die Vorher- sagemodelle nicht nur schneller, sondern gleichzeitig auch genauer als die bekannten One-Step-Verfahren der FEM-Simulation sind.“

Erfahrungen - SIMUFORM · 2016. 10. 13. · 54 BLECH ROHRE PROFILE 11-2008 BLECH ROHRE PROFILE 11-2008 55 Erfahrungen nutzen statt simulieren Direkt aus Umformsimulationen sammelt

  • Upload
    others

  • View
    3

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Erfahrungen - SIMUFORM · 2016. 10. 13. · 54 BLECH ROHRE PROFILE 11-2008 BLECH ROHRE PROFILE 11-2008 55 Erfahrungen nutzen statt simulieren Direkt aus Umformsimulationen sammelt

54 BLECH ROHRE PROFILE 11-2008 55BLECH ROHRE PROFILE 11-2008

Erfahrungen nutzen statt simulieren Direkt aus Umformsimulationen sammelt SimuForm das Wissen zum Aufbau einer Knowledgebase. Die kann dann genutzt werden, um für ähnliche Blech­umformteile sofort Aussagen von der Machbarkeit bis hin zur Blechdickenverteilung zu erhalten.

C­TECHNIKEN | SIMULATION

C-TE

CHNI

KEN

„Es ist kein Expertensystem, wie man es aus den 80er Jahren kennt“, sagt Dr. Christian Klimmek, Geschäftsführer und Gründer der Simuform GmbH gleich zu Beginn der Präsentation der Simuform­Software und will damit Verwechslungen mit den komplizierten Systemen der frühen Jahre vermeiden. Tatsächlich ist die Soft­ware des Dortmunder Unternehmens aber ein intelligentes, Prozess begleitendes und unterstützendes CAE­System für die virtu­elle Produktentwicklung im Bereich Blechumformung. Moderne Technologien aus den Bereichen Statistik, Datenmanage­ment und künstlicher Intelligenz bilden die Basis eines Systems, dass ohne Simulation und auf Basis der in einem Unternehmen gesammelten Erfahrungen Vorhersagen zur Machbarkeit von Blechumformungen bis hin

zum Blechdickenverlauf eines Umformteils ermöglicht. Wie das funktionieren soll, klingt zunächst utopisch. Im Prinzip nutze das System das in einem Unternehmen vorhandene Wissen, und zwar in Form der Daten aus durchge­führten FEM­Simulationen, erläutert Klim­mek. Da in aller Regel der Werkzeugbau und die Simulationsabteilungen miteinander kommunizieren fließt langsam das Wissen über die Qualität der Simulationsergebnisse in die entsprechende Abteilung zurück, so­dass in einer Art iterativem Prozess die Si­mulationen immer näher an die Wirklich­keit herangebracht werden. Diese Erfah­rungen können in einer Art Expertensys­tem genutzt werden. „Frühere Expertensysteme allerdings sind an der aufwändigen manuellen Datenerfas­sung und dem umständlichen Erstellen von

Regeln gescheitert“, sagt Klimmek, deshalb war es, dass nur eine automatisierte Daten­erfassung Akzeptanz finden würde. „Das System analysiert vollautomatisch die Da­tensätze bisher durchgeführter Simulati­onen, ohne dass dazu die Anwender etwas tun müssten“, erläutert Klimmek. „Das kann auch einige Wochen dauern, belastet aber die Mitarbeiter nicht.“ Nach der automatischen Aufbereitung des Prozesswissens werden automatisch ergän­zende Informa tionen aufbereitet und in ei­ne datenbankähnliche Struktur eingebun­den. Das Wiederfinden der Informationen ist einfach, weil ein Recherchieren in Such­bäumen und Verzeichnisstrukturen erfor­derlich ist. Die Recherche übernimmt die Software.Damit ist die Knowledgebase aufgebaut, mit der das System sozusagen das menschliche Denkmodell nachvollzieht. „Wie ein Mensch erinnert sich das System bei der Lösungssuche für neue Aufgaben an erfolg­reich umgesetzte Lösungen ähnlicher Prob­leme und übertrat die Lösungsansätze auf die neue Aufgabe“, sagt Klimmek. Das Sys­tem dahinter ist gekennzeichnet durch drei Punkte: – Das Wissen ist in einem Datenmanage­

mentsystem verankert und abrufbar.– Das permanente Lernen und die Erwei­

terung des Wissens werden durch die in­tegrierte künstliche Intelligenz realisiert.

– Die Variabilität des Prozesses bildet die Statistik ab.

Das schnelle Abrufen des Wissens erfolgt durch die Nutzung der Verknüpfungen eines digitalen Fingerabdrucks. Dabei wer­den die Daten früherer Umformsimulati­onen um die CAD­ und Prozessführungs­Daten ergänzt und vollautomatisch in das

Datenmanagementsystem integriert. Darü­ber hinaus generiert das System automa­tisch einen digitalen Fingerabdruck, der ein eindeutiges Merkmal für diesen Prozess und die damit verbundene Geometrie dar­stellt. Die Ähnlichkeit eines neuen Finger­abdrucks mit einem existierenden Finger­abdruck wird dazu herangezogen, beste­hendes Wissen abzurufen und auf neue Prozesse anzuwenden. Dies geschieht mit so genannten Prognosemodelle, die mit Hil­fe der künstlichen Intelligenz bei der Da­tenaufbereitung erstellt werden.

Erfolgreiche Praxistests

Dieses Verfahren, das auch zur extrem schnellen Machbarkeitsprüfung und zur au­tomatisierten Datenaufbereitung genutzt werden kann, ist an praxisrelevanten Bau­teilen getestet worden. So wurde in einem Pilotprojekt gemeinsam mit der Daimler AG untersucht, existierende Daten aus dem Umformprozess eines Vorderkotflügels eines Mercedes Benz S­Klasse Fahrzeugs auf andere ähnliche Geometrien (Vorder­kotflügel eines C­Klasse Fahrzeugs, Vorder­kotflügel eines E­Klasse Fahrzeugs) anzu­

Ähnlichkeitssuche mit künstlicher Intelligenz statt FEM-Simulation.(Bild: SimuForm)

Automatisierte Datenaufbereitung *)(Bild: Mit freundlicher Genehmigung der Daimler AG in Sindelfingen*)

SimuForm GmbHEmil-Figge-Str. 80

D-44227 Dortmund

Tel: +49 231 9742-6440

Internet: http://www.simuform.de

Anwendung der Prognosemodelle auf einen Vorderkotflügel *) (Bild: Mit freundlicher Genehmigung der Daimler AG in Sindelfingen*)

Ausgangsblechdicke: 1,0 mmWerkstoff: AC170

Ausgangsblechdicke: 1,5 mmWerkstoff: DC06

Ablauf des Forming-to-Crash Mapping (F2C).(Bild: SimuForm)

1) Geometrie laden

2) Netz laden

3) Zielgröße mappen

wenden. Dafür wurden Vorhersagemodelle auf der Grundlage der Ziehanlage und der Ergebnisse aus der Prozess­Simulation des Vorderkotflügels der S­Klasse erstellt und auf die anderen beiden Geometrien ange­wendet. So konnte das beispielhafte Szena­rio einer frühen Machbarkeitsprüfung unter Einsatz relevanter Werkstoffe (DC06 und AC170) abgebildet werden. Das Ergebnis der Prognosemodelle wurde mit den realen FEM­Simulationen verglichen. Die hohe Gü­te der Prognose und die Schnelligkeit ver­blüfften die Anwender. Zurzeit laufen Praxis­tests unter realen Bedingungen.

Vorteile von Simuform

Mit Hilfe dieser CAE­Anwendungen wer­den existierende Daten im Unternehmen oder in den Fachabteilungen wiederholt verwertet und für zukünftige neue Anwen­dungsfälle automatisch aufbereitet. Gleich­zeitig sind folgende Aspekte sichergestellt:– systematische und automatisierte Aufbe­

reitung und Speicherung von Prozess­daten,

– Zugriffsschutz auf das Prozesswissen durch Datenverschlüsselung und Authen­tifizierung,

– unternehmensweiter und standortunab­hängiger Datenzugriff,

– Modellaufbereitung im Sinne einer FEM­Berechnung ist nicht erforderlich,

– Machbarkeitsprognose selbst für große Bauteile ist in circa 60 Sekunden mög­lich,

– Fallstudien werden in sehr kurzer Zeit bearbeitet,

– die Wissensbasis wird permanent erwei­tert und aktualisiert,

– die abteilungsübergreifende Kommunika­tion entschärft mögliche Fehlerursachen frühzeitig.

Für die Prozessentwickler in der Blechum­formung bietet das System den schnellen

Zugriff auf bewährte Lösungen und Aussa­gen über die Machbarkeit von Umformpro­zessen. Weil mit dem System schon früh Aussagen zur Blechdickenverteilung ge­macht werden, können Crashberechnung entsprechend früher, nämlich schon vor den ersten Umformsimulationen gestartet werden. Das SimuForm­System liefert zu­dem auch Prognosemöglichkeiten für Vari­anten. „Der Berechnungsingenieur kann“, sagt Klimmek, „sowohl die Festigkeitsklasse des Blechwerkstoffs als auch die Ausgangs­blechdicke modifizieren, um crashrelevante Bauteile bestmöglich auszulegen. Diese Än­derung kann er eigenständig vornehmen ohne die Prozess­Simulation/Methodenpla­nung einbinden zu müssen.“ Dies spart Zeit und Geld. In einer abschließenden Iterati­onsschleife können dann die Details vali­diert werden. Selbst eine automatisierte Übertragung der Zielgrößen in Crash­Op­timierungstools ist denkbar.“ Die Zielgrupe für das Programm sieht Klimmek in verschiedenen Bereichen, z.B.:– Produktentwicklung: Fertigungsgerechte

Gestaltung,– Vertrieb: Kostenkalkulation auf der

Grundlage existierender Daten,– Crashberechnung: Frühzeitiger Zugriff auf

relevante Daten zum Strukturverhalten,– Werkzeugbau: Ähnliche Ziehanlagen aus

der Vergangenheit als Grundlage für neue Entwicklungen.

Die Anwender benötigen für die Nutzung der SimuForm Produkte kein produktspezi­fisches Spezialwissen. Die Oberfläche und das Bedienungskonzept erlauben eine schnelle Einarbeitung und sind selbsterklä­rend. Die Softwarestruktur ist flexibel und bietet die Möglichkeit an existierende PDM und PLM­Systeme im Unternehmen anzu­docken. Die Architektur von SimuForm ist für den flexiblen Einsatz in Unternehmen entwickelt. So stellen die SimuForm­Pro­dukte keine Insellösungen dar, sondern können variabel in existierende Strukturen eingebunden werden.Ganz beiläufig erwähnt Klimmek noch in diesem Zusammenhang, „dass die Vorher­sagemodelle nicht nur schneller, sondern gleichzeitig auch genauer als die bekannten One­Step­Verfahren der FEM­Simulation sind.“