Ergebnisse einer Evaluierung von CASE-Tools · PDF fileExcelerator Intersolv • • DFD, ERD, K-Spek ERM, RT SA, SC •

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  • Ergebnisse einer Evaluierung von CASE-Tools Seite 1

    1994 Universitt zu Kln, Lehrstuhl fr Wirtschaftsinformatik, Systementwicklung, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Kln

    Michael Kunz, Jan Geielmann, Georg Herzwurm, Andreas Hierholzer*

    Ergebnisse einer Evaluierung von CASE-Tools

    Inhaltsverzeichnis

    1 Entstehung der CASE-Studie 22 Marktberblick 23 Grundlegende Anforderungen an CASE-Tools 6

    3.1 Methodenorientierung 63.2 Durchgngigkeit 63.3 Teamfhigkeit durch Repository 63.4 Benutzerfreundlichkeit 63.5 Anpabarkeit 6

    4 Bewertung der untersuchten Tools 74.1 Konventionelle CASE-Tools 74.2 Objektorientierte CASE-Tools 8

    5 Aktuelle Entwicklungstendenzen in der Softwa-reentwicklung und daraus resultierende Anforde-rungen 10

    5.1 Client-Server und heterogene Umgebungen 105.2 Grafische Oberflchen 105.3 Wiederverwendung und Reengineering 105.4 Wachsende Bedeutung von Querschnittsfunktionen

    (Projektmanagement, Qualittsmanagement usw.) 105.5 Geschftsprozemodellierung 10

    6 Fazit 13

    * Lehrstuhl fr Wirtschaftsinformatik, Systementwicklung der Universitt zu Kln

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    1994 Universitt zu Kln, Lehrstuhl fr Wirtschaftsinformatik, Systementwicklung, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Kln

    1 Entstehung der CASE-Studie

    Sie machen jetzt noch eine CASE-Studie? - So oder hnlich lauteten ei-ne Reihe von Reaktionen als der Lehrstuhl fr Wirtschaftsinformatik, Sy-stementwicklung der Universitt zu Kln sich Anfang 1993 entschlo, eineStudie zum Markt des Computer Aided Software Engineering (CASE) inDeutschland anzufertigen. Diese Skepsis resultierte zum einen aus demEnde der Euphorie, die offenbar unvermeidlich bei jeder neuen Technolo-gie im Bereich der Softwareentwicklung zuerst aufkommt und dann ab-flaut, zum anderen aus der Existenz frherer Studien zu diesem Thema z.B.von Ploenzke, PSI oder Ovum.

    Die neue Studie sollte ber eine reine Marktbersicht hinaus eine Orientie-rungshilfe fr die Auswahl und Einfhrung konventioneller und objektori-entierter CASE-Werkzeuge bereitstellen, indem sie den State of the Artder CASE-Technologie in Deutschland auf Anbieter- und Nachfragerseiteuntersucht. Die Anwenderseite wurde durch eine empirische Untersuchungbercksichtigt. Die Informationen ber die Herstellerseite wurden in dreiStufen gewonnen: Neben einem Fragebogen, der an 60 Hersteller ver-schickt wurde, entwickelten die Mitarbeiter am Lehrstuhl in einer zweitenStufe einen Kriterienkatalog mit ber 300 Kriterien, bei dem vorwiegendMethodenaspekte und weniger releaseabhngige Aspekte im Vordergrundstanden. Dieser Kriterienkatalog, den ein Diplomand auch als Softwarerealisierte, wurde von 28 Anbietern ausgefllt und fand ca. 300 Interes-senten. Die letzte Stufe bildeten schlielich Testinstallationen 17 markbe-deutender Tools, bei denen ein Evaluierungsteam von bis zu 11 Personenbis Januar 1994 eine Fallstudie aus dem kommerziellen Bereich bearbeite-te. Die nachfolgenden Abbildungen geben einen berblick ber die imRahmen von Testinstallationen evaluierten Werkzeuge.

    2 Marktberblick

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    1994 Universitt zu Kln, Lehrstuhl fr Wirtschaftsinformatik, Systementwicklung, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Kln

    Produkt Hersteller Betriebssysteme grafische Beschreibungsmittel Methoden besondere Vorge-

    hensweisen

    Generierung PM KM

    DOS MS-

    Win-

    dows

    OS/2 UNIX Sonstige DB-

    Schemata

    Code maskenor.

    UI

    graphisches

    UI

    ADW Knowledgeware M-Spek, ERD, AD, DFD, SC SA, SD, IE case 4/0 microTools ERD, JD ERM, SA, SD DDB-Conceptor/ DDB-CASE Delta DFD, ERD, M-Spek, FB ERM, SA Merise, SDMS Excelerator Intersolv DFD, ERD, K-Spek ERM, RT SA, SC IEF TI Information

    Engineering

    MVS AD, SC, ELH, ERD, DDD ERM IE

    Innovator MID DFD, SERM, SC,M-Spek

    ERM, SA, SD

    Maestro II Softlab ERD, FB, Fktfld ERM V-Modell, SETec,Merise, SSADM

    ObjecTool Rsch Consulting OAOD OOA, OOD OM-Tool IQProducts OMT OMT NEW (PredictCASE) Software AG DFD, ERD, BFD, KFD ERM, SA ISOTEC Legende:

    : verfgbar Fktfld:Funktionsfludiagramm OMT: Object Modelling Technique (Rumbaugh)AD: Action Diagram FND: Function Net Diagram PM: Projektmanagement

    BFD: Business Function Diagram KFD: Kontrollfludiagramm RT: Real-Time

    CAD: Klassenstrukturdiagramm KM: Konfigurationsmanagement SA: Strukturierte Analyse

    DDD: Dialog Design Diagram K-Spek: Kontroll-Spezifikation SC: Structure Charts

    DFD: Datenfludiagramm M-Spek: Mini-Spezifikation SD: Strukturiertes Design

    ELH: Entity Life History MS: Modulstruktur SERM: Strukturiertes ERM

    ERD: Entity-Relationship-Diagramm OAOD: OO Analyse/Design (Coad/Yourdon) STD: State Transition Diagram

    ERM: Entity-Relationship-Modellierung OOA: Objektorientierte Analyse VSOM: Vorgehensmodell fr semantisches Objektmodell

    FB: Funktionsbaum OOD:Objektorientiertes Design

    IE: Information Engineering OOSA: OO Systemanalyse (Shlaer/Mellor)

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    1994 Universitt zu Kln, Lehrstuhl fr Wirtschaftsinformatik, Systementwicklung, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Kln

    Abb. 1: berblick ber die evaluierten Werkzeuge (Teil 1)

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    1994 Universitt zu Kln, Lehrstuhl fr Wirtschaftsinformatik, Systementwicklung, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Kln

    Produkt Hersteller Betriebssysteme grafische Beschreibungsmittel Methoden besondere Vorge-

    hensweisen

    Generierung PM KM

    DOS MS-

    Win-

    dows

    OS/2 UNIX Sonstige DB-Schemata Code maskenor.

    UI

    graphisches

    UI

    ProMod CAP debis SSP VMS DFD, ERD, FB, K-Spek, M-Spek,SC

    SA, SD, ERM

    Software through Pictures IDE DFD, ERM, OOD, SC SA, AD, OOA,OOD

    SDW SDW Software DFD, ERD, SC ERM, SA, SD SOM-CASE Uni Bamberg SERM, SOM OOA, OOD VSOM Systems Engineer LBMS DFD, ELH, ERD, MS SA, SD, ERM LBMS-SE Teamwork CADRE Technolo-

    gies

    ERD, M-Spek, SC, OOSA ERM, SA, SD V-Modell

    Westmount I-CASE

    (Yourdon, OMT)

    Westmount Techno-

    logy B. V.

    VMS CAD, DFD, ERD, M-Spek, STD ERM, OMT,SA, SD

    ISOTEC, SSADM, V-

    Modell, (SETec)

    Legende:

    : verfgbar Fktfld:Funktionsfludiagramm OMT: Object Modelling Technique (Rumbaugh)AD: Action Diagram FND: Function Net Diagram PM: Projektmanagement

    BFD: Business Function Diagram KFD: Kontrollfludiagramm RT: Real-Time

    CAD: Klassenstrukturdiagramm KM: Konfigurationsmanagement SA: Strukturierte Analyse

    DDD: Dialog Design Diagram K-Spek: Kontroll-Spezifikation SC: Structure Charts

    DFD: Datenfludiagramm M-Spek: Mini-Spezifikation SD: Strukturiertes Design

    ELH: Entity Life History MS: Modulstruktur SERM: Strukturiertes ERM

    ERD: Entity-Relationship-Diagramm OAOD: OO Analyse/Design (Coad/Yourdon) STD: State Transition Diagram

    ERM: Entity-Relationship-Modellierung OOA: Objektorientierte Analyse VSOM: Vorgehensmodell fr semantisches Objektmodell

    FB: Funktionsbaum OOD:Objektorientiertes Design

    IE: Information Engineering OOSA: OO Systemanalyse (Shlaer/Mellor)

    Abb. 1: berblick ber die evaluierten Werkzeuge (Teil 2)

  • Ergebnisse einer Evaluierung von CASE-Tools

    1994 Universitt zu Kln, Lehrstuhl fr Wirtschaftsinformatik, Systementwicklung, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Kln

    3 Grundlegende Anforderungen an CASE-Tools

    3.1 Methodenorientierung

    3.2 Durchgngigkeit

    3.3 Teamfhigkeit durch Repository

    3.4 Benutzerfreundlichkeit

    3.5 Anpabarkeit

    Grundlage von CASE-Tools sind Methoden, also Vorschriften nach denender Systementwickler planmig Ergebnisse des Softwareentwicklungs-prozesses herstellen kann. Fr die Herstellung der Ergebnisse stellen dieMethoden grafische Beschreibungsmittel wie z.B. Datenmodelle oderKlassenmodelle zur Verfgung. Neben die konventionellen strukturiertenMethoden wie z.B. Datenmodellierung oder Strukturierte Analyse sind ei-ne ganze Reihe objektorientierter Methoden getreten. Beide Richtungenwerden von jeweils eigenen CASE-Werkzeugen untersttzt, wobei derMarkt der objektorientierten Tools derzeit geradezu modisch im Trendliegt und daher sehr dynamisch ist.

    Die methodische Untersttzung der CASE-Werkzeuge uert sich durchdas Bereitstellen von Editoren fr die Beschreibungsmittel der verwende-ten Methode sowie die Sicherung der Konsistenz der Ergebnisse. Einedurchgngige Methodenuntersttzung zeichnet sich durch eine informati-onsverlustfreie bernahme oder Transformation von Ergebnissen in nach-und evtl. auch vorgelagerte Phasen der Entwicklung aus.

    Voraussetzung fr jeden ernsthaften Einsatz einer Softwareentwicklungs-umgebung ist ein Repository, in dem alle Projektdaten gespeichert und frdie beteiligten Mitarbeiter gleichzeitig im Zugriff sind.

  • Ergebnisse einer Evaluierung von CASE-Tools

    1994 Universitt zu Kln, Lehrstuhl fr Wirtschaftsinformatik, Systementwicklung, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Kln

    Entgegen der ursprnglichen Auffassung, da fr Softwareentwickler dieFunktionalitt der Werkzeuge im Vordergrund steht, haben empirischeUntersuchungen gezeigt, da fr die meisten Entwickler die Benutzer-freundlichkeit des Werkzeugs sowie die persnliche und aufgabenbezoge-ne Anpabarkeit besonders wichtig sind.

    Eine Erweiterbarkeit des Werkzeugs bietet schlielich Mglichkeiten, dieGrundfunktionalitt des CASE-Tools um firmenspezifisch wichtige Funk-tionen z.B. im Bereich des Projekt- oder Konfigurationsmanagements zuergnzen.

    4 Bewertung der untersuchten Tools

    4.1 Konventionelle CASE-Tools

    Das erste CASE-Tool fr die konventionellen strukturierten Entwick-lungsmethoden, d