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Ergonomie, Gebrauchstauglichkeit und Nutzererlebenund Nutzererleben
VL MMS Wintersemester 2013/14Professur für Prozessleittechnik
L. Urbas; J. Ziegler
Ziele und Inhalt
• Ergonomie
– Definition
– Ziele und Bereiche
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 2
– Ziele und Bereiche
– Prinzipien und Konzepte
• Gebrauchstauglichkeit (Usability)
– Motivation und Definition
– Elemente und Maße
– Spezifikation
• User Experience
– Ursprung
– Konzepte und Modelle
ERGONOMIE
Was ist Ergonomie?
„Ergonomie ist ein wissenschaftlicher Ansatz, damit wir aus diesem Leben die besten Früchte
bei der geringsten Anstrengung mit der
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 4
bei der geringsten Anstrengung mit der höchsten Befriedigung für das eigene und für
das allgemeine Wohl ziehen“[Jastrzebowski, 1857; nach Rudlof, 2006]
Definition der Ergonomie [IEA, 2013]
• International Ergonomics Association: [IEA, 2013]
– „eine wissenschaftliche Disziplin, die sich mit dem Verständnis der Wechselwirkungen zwischen menschlichen und anderen Elementen eines Systems befasst“
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 5
Systems befasst“
– „den Berufszweig, der Theorie, Prinzipien, Daten und Methoden [dieser Disziplin] auf die Gestaltung von Arbeitssystemen anwendet mit dem Ziel, das Wohlbefinden des Menschen und die Leistung des Gesamtsystems zu optimieren.“
Definition der Ergonomie [IEA, 2013]
• International Ergonomics Association: [IEA, 2013]
– „eine wissenschaftliche Disziplin, die sich mit dem Verständnis der Wechselwirkungen zwischen menschlichen und anderen Elementen eines Systems befasst“
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 6
Systems befasst“
– „den Berufszweig, der Theorie, Prinzipien, Daten und Methoden [dieser Disziplin] auf die Gestaltung von Arbeitssystemen anwendet mit dem Ziel, das Wohlbefinden des Menschen und die Leistung des Gesamtsystems zu optimieren.“
Definition der Ergonomie [IEA, 2013]
• International Ergonomics Association: [IEA, 2013]
– „eine wissenschaftliche Disziplin, die sich mit dem Verständnis der Wechselwirkungen zwischen menschlichen und anderen Elementen eines Systems befasst“
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 7
Systems befasst“
– „den Berufszweig, der Theorie, Prinzipien, Daten und Methoden [dieser Disziplin] auf die Gestaltung von Arbeitssystemen anwendet mit dem Ziel, das Wohlbefinden des Menschen und die Leistung des Gesamtsystems zu optimieren.“
Definition der Ergonomie [IEA, 2013]
• International Ergonomics Association: [IEA, 2013]
– „eine wissenschaftliche Disziplin, die sich mit dem Verständnis der Wechselwirkungen zwischen menschlichen und anderen Elementen eines Systems befasst“
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 8
Systems befasst“
– „den Berufszweig, der Theorie, Prinzipien, Daten und Methoden [dieser Disziplin] auf die Gestaltung von Arbeitssystemen anwendet mit dem Ziel, das Wohlbefinden des Menschen und die Leistung des Gesamtsystems zu optimieren.“
Zweck und Zielstellung der Ergonomie [DIN EN ISO 26800, 2011]
• Zweck
– Sicherheit, Leistung, Gebrauchstauglichkeit und Zugänglichkeit verbessern
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 9
– Menschliche Gesundheit und Wohlbefinden sicherstellen und fördern
– Gestaltung und Bewertung von Systemen unterstützen
• Zielstellung
– Anpassen von an menschliche
Aufgaben Tätigkeiten Eigenschaften
Produkten Werkzeugen Bedürfnisse
Ausrüstungen Systemen Wertvorstellungen
Organisationen Dienstleistungen Einschränkungen
Einrichtungen Umgebungen
Bereiche der Ergonomie [IEA, 2013]
• Physikalische Ergonomie
– menschliche Anatomie, anthropometrische, physiologische und biomechanische Eigenschaften des Menschen
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 10
– deren Einfluss auf die physische Aktivität von Menschen
• Kognitive Ergonomie
– mentale Prozesse (Wahrnehmung, Gedächtnis, Denken) und motorische Reaktion
– deren Einfluss auf Interaktionen zwischen Menschen und anderen Elementen eines Systems
• Organisationsergonomie
– Optimierung soziotechnischer Systeme einschließlich derer Richtlinien, Prozesse und Organisationsstrukturen
Prinzipien der Ergonomie [DIN EN ISO 26800, 2011]
• Populationsorientierung
– Gestaltung für festgelegte und beschriebene Zielpopulation
• Aufgabenorientierung
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 11
• Aufgabenorientierung
– Berücksichtigung der Beschaffenheit der Aufgabe und deren Auswirkungen auf den Menschen
• Umgebungskontextbezug
– Identifikation und Beschreibung der physischen, organisationsbezogenen, sozialen und rechtlichen Umgebungen
• Kriterienbasierte Bewertung
– Bewertung des ergonomischen Gestaltungsergebnisses auf Basis bewährter ergonomischer Kriterien
– Wiederholte Bewertung von Kurzzeit- und Langzeitauswirkungen
Auswirkungen auf die Person- Beanspruchung- Ermüdung- Förderung…
Eigenschaften der Person- physiologisch- biomechanisch- anthropometrisch- kognitiv …
[nach DIN EN ISO 26800, 2011, S.7]
Relevante Einflussfaktoren der Ergonomie
TU Dresden Folie 12MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013
Auswirkungen auf das Ergebnis- Produktivität- Zuverlässigkeit- Sicherheit- Qualität…
TÄTIGKEIT der Person
- kognitiv …
Eigenschaften der Aufgabe- Art, Ziele- Anforderungen- Komplexität
Eigenschaften der Umgebung- kontextabhängig- physisch- organisationsbezogen…
Konzepte der Ergonomie [DIN EN ISO 26800, 2011]
• Systemkonzept
– Mensch und Sachsystem als integrale Bestandteile eines soziotechnischen Systems
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 13
soziotechnischen Systems
– Hierarchische Systemstruktur mit Beziehungen innerhalb und zwischen Ebenen
• Gebrauchstauglichkeit
– Konzept für die Festlegung, Gestaltung und Bewertung von Systemen, Produkten und Dienstleistungen
– dient als Rahmen zur Festlegung und Überprüfung der zu erreichenden Gestaltungsziele
Konzepte der Ergonomie [DIN EN ISO 26800, 2011]
• Belastungs-Beanspruchungs-Konzept
– Äußere Belastung erzeugt innere Beanspruchung
abhängig von kurz- und langfristigen intraindividuellen
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 14
abhängig von kurz- und langfristigen intraindividuellenVeränderungen und interindividuellen Unterschieden
– Beanspruchung ruft kurz- und langfristige positive u. negative Auswirkungen hervor
• Zugänglichkeit
– Ausmaß, in dem Dinge durch Menschen aus einer möglichst weit gefassten Population genutzt werden können, um ein Ziel im Nutzungskontext zu erreichen
GEBRAUCHSTAUGLICHKEIT(USABILITY)
Warum Gebrauchstauglichkeit?
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 16
http://www.havenworks.com/
Warum Gebrauchstauglichkeit?
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 17
Ticket Machine in Arkansas (US)© wikimedia
Was ist Gebrauchstauglichkeit?
„Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden, aber nicht einfacher.“
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 18
[Albert Einstein]
Was ist Gebrauchstauglichkeit?
• Der Begriff Gebrauchstauglichkeit steht für
– ein Ergebnis (Qualität eines brauchbaren Produkts)
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 19
– ein Ergebnis (Qualität eines brauchbaren Produkts)
– einen Prozess (dieses zu gestalten)
– Techniken (die man dazu nutzt)
– eine Philosophie (zu gestalten, um Nutzerbedürfnisse zu befriedigen)
[Quesenbery, 2001]
Was ist Gebrauchstauglichkeit?
• Gebrauchstaugliche Geräte:
– Sind leicht zu erlernen und zu merken
– Sind effektiv und effizient zu benutzen
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 20
– Sind effektiv und effizient zu benutzen
– Verursachen nur eine geringe Fehlerrate
– Stellen Zufriedenheit der Nutzer sicher [Jakob Nielsen]
• Gebrauchstauglichkeit ist ein ganzheitlicher Ansatz:
– Entwerfen eines den Benutzergruppen angepassten Produkts
– Unterstützung der Benutzer in ihren Arbeitsaufgaben und Arbeitsabläufen
– Ermöglichung eines effektiven, effizienten und zufriedenstellenden Arbeitens
Sichtweisen auf Gebrauchstauglichkeit
• Produktorientierte Sicht:
– ergonomische Eigenschaften des Produkts
• Benutzerorientierte Sicht:
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 21
• Benutzerorientierte Sicht:
– mentale Leistungen und Einstellung des Nutzers
• Nutzungsorientierte Sicht:
– Effektivität, Effizienz und Zufriedenstellung der Nutzer, die mit dem Produkt arbeiten
• Kontextorientierte Sicht:
– Nutzer(klassen), Arbeitsumgebung, Arbeitsaufgaben
Ebenen der Gebrauchstauglichkeit
Analyse der Benutzer,Ihrer Aufgaben und des Anwendungskontexts
Ziele, Abläufe,
Ergebnisse
Analyse Gestaltung
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 22
Anwendungskontexts
Definition des Funktions-umfangs und der benötigten Informationen
Erarbeitung der optimalen Abläufe und Prozesse
Ergebnisse
Struktur, Informationen, Funktionalität
Interaktionsgestaltung,Benutzungsoberfläche
Formaler Rahmen
• DIN EN ISO 9241: Ergonomie der Mensch-System-Interaktion
– Formalisiert in Teil 11: Anforderungen an die GT – Leitsätze
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 23
• DIN EN ISO 26800: Ergonomie - Genereller Ansatz, Prinzipien und Konzepte
– Eingeordnet als Konzept der Ergonomie
Definition von Gebrauchstauglichkeit
Gebrauchstauglichkeit:
– Ausmaß, in dem ein System, ein Produkt oder eine Dienstleistung durch bestimmte Benutzer in einem
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 24
Dienstleistung durch bestimmte Benutzer in einem bestimmten Nutzungskontext genutzt werden kann, um Zieleeffektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen[DIN EN ISO 9241-10]
• Ziele:
– Benutzer zu Erreichung ihrer Arbeitsergebnisse zu befähigen
– dabei ihre Belange im jeweiligen Nutzungskontext beachten
Maße der Gebrauchstauglichkeit
Effektivität:
– Genauigkeit und Vollständigkeit, mit der Benutzer ein bestimmtes Ziel erreichen
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 25
bestimmtes Ziel erreichen
– Effektivitätsmaße setzen (Teil)-Ziele des Nutzers ins Verhältnis zur Genauigkeit oder Vollständigkeit, mit der diese Ziele erreicht werden
Maße der Gebrauchstauglichkeit
Effizienz:
– Im Verhältnis zur Genauigkeit und Vollständigkeit eingesetzter Aufwand, mit dem Benutzer ein bestimmtes Ziel erreichen
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 26
Aufwand, mit dem Benutzer ein bestimmtes Ziel erreichen
– Effizienzmaße setzen Effektivitätsmaße ins Verhältnis zum dafür notwendigen Ressourcenaufwand
Maße der Gebrauchstauglichkeit
Zufriedenstellung:
– Freiheit von Beeinträchtigungen und positive Einstellungen gegenüber der Nutzung des Produkts
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 27
gegenüber der Nutzung des Produkts
– Zufriedenstellungsmaße beschreiben das Ausmaß in dem Benutzer von Beeinträchtigung frei sind und die Einstellung des Benutzers zum Produkt
Anwendungsrahmen
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 28
DIN EN ISO 9241-11
Ziele definieren
Anwendungsrahmen
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 29
Nutzungskontext bestimmen
Maße der Gebrauchstauglichkeit operationalisieren
Ermittlung von Gebrauchstauglichkeit
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 30
DIN EN ISO 9241-11
Ermittlung von Gebrauchstauglichkeit
Spezifikation
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 31
Durchführung
Auswertung
Spezifikation von Gebrauchstauglichkeit
• Notwendige Informationen:
– Operationalisierte Maße der Gebrauchstauglichkeit
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 32
– Beschreibung der Komponenten des Nutzungskontexts
– Angestrebte oder tatsächliche Werte der Effektivität, Effizienz und Zufriedenstellung im vorgesehenen Nutzungskontext (Ziele)
Nutzungskontext:
– Benutzer, Arbeitsaufgaben, Arbeitsmittel (Hardware, Software und Materialien) sowie die physische und soziale Umgebung, in der das Produkt genutzt wird
Maße der Gebrauchstauglichkeit
• Mindestens ein operationalisiertes Maß jeweils für Effektivität, Effizienz und Zufriedenstellung
Auswahl und Detaillierungsgrad abhängig von den Zielen der
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 33
Auswahl und Detaillierungsgrad abhängig von den Zielen der Untersuchung
Maße können unterschiedliche relative Bedeutung für die verfolgten Ziele haben
• Falls objektive Maße für Effektivität, Effizienz nicht möglich sind, können subjektive Maße als Indikatoren dienen
Zufriedenstellung kann nur subjektiv gemessen werden
Interpretation von Messungen der Gebrauchstauglichkeit ist zeitvariant und kontextspezifisch!
Beschreibung des Nutzungskontexts
• Benutzer:
– Merkmale der Benutzer beschreiben
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 34
Kenntnisse, Fertigkeiten, Ausbildung, Erfahrung, Übungsgrad
Physische Merkmale, sensorische und motorische Fähigkeiten
• Arbeitsaufgaben:
– Angabe von Aufgabenmerkmalen, die die Gebrauchstauglichkeit beeinflussen
– Beschreibung von Aktivitäten und Abläufen
– Beschreibung der Verteilung zwischen Benutzern und Technik
Beschreibung in Bezug zu den definierten Zielen setzen!
Beschreibung des Nutzungskontexts
• Arbeitsmittel:
– Beschreibung relevanter Merkmale
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 35
Menge von Systemkomponenten oder Menge von Attributen bzw. Verhaltensmerkmalen (HW, SW und Material)
• Umgebung:
– Beschreibung von Merkmalen der physischen, organisatorischen und technischen Umwelt
Technische Umgebung (z.B. Lokale Netzwerke)
Physische Umgebung (z.B. Arbeitsplatz, Ausstattung, Klima)
Organisatorische Umgebung (z.B. Corporate Identity)
Beschreibung der angestrebten Ziele
• Aufgaben:
– Definition sämtlicher Ziele der Produktnutzung
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 36
– Spezifikation von Kriterien der Zielerreichung
Niveau abhängig von den Grenzen des Arbeitssystems, das den Nutzungskontext ergibt
Dekomposition in Teilziele möglich
Arbeitssystem:
– System, das genutzt wird, um bestimmte Ziele zu erreichen
– besteht aus Benutzern, Arbeitsaufgaben, Arbeitsmitteln und der physischen und sozialen Umgebung
Warum nochmal Gebrauchstauglichkeit?
• Gebrauchstauglichkeit ist ein Wettbewerbsfaktor:
– fördert die Produktivität der Nutzer
– reduziert Support- & Trainingskosten
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 37
– reduziert Support- & Trainingskosten
– erhöht Produktabsatz, bindet Kunden
– reduziert Entwicklungskosten
– definiert Marken-Image
• Gebrauchstauglichkeit ist ein Qualitätsmerkmal:
– Kann definiert/spezifiziert, dokumentiert und verifiziert werden
– Macht Produkte vergleichbar
NUTZERERLEBEN(USER EXPERIENCE)
Noch mehr Gebrauchstauglichkeit?
The five Es of usability:
– Effective (completeness, accuracy)
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 39
– Effective (completeness, accuracy)
– Efficient (speed, effort)
– Engaging (Pleasant, satisfying)
– Error tolerant (Error prevention and recovery)
– Easy to learn (Predictability, Consistency)
[Quesenbery, 2001]
Noch mehr Gebrauchstauglichkeit?
• Die „five Es“ sind durch die ISO 9241 inspiriert.
– Lernförderlichkeit und Fehlertoleranz werden in mehreren
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 40
– Lernförderlichkeit und Fehlertoleranz werden in mehreren Konzepten als eigene Dimensionen der GT definiert
ABER:
ISO 9241 berücksichtigt diese Konzepte bereits in den Grundlagen der Dialoggestaltung (Blatt 10)
Joy of Use – Spaß bei der Arbeit?
• Erweiterung der ergonomisch-funktionalen Betrachtung um positives emotional-ästhetisches Erlebnis.
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 41
– Insbesondere bei Webseiten und Consumer-Produkten eingesetzt
– Barrierefreiheit, Emotionaler Mehrwert, herausfordernder und spielerischer Umgang, situativ angepasste Rückmeldung…
ABER:
Spaß kann nur auf einem nützlichen System einen Mehrwert generieren [Davis et al. 1992]
Ästhetik und Emotionalität können mit pragmatischen Forderungen in Konflikt stehen [Hassenzahl et al. 2000]
User Experience –Mehr als Gebrauchstauglichkeit?
User Experience:
– Wahrnehmungen und Reaktionen einer Person, die aus der tatsächlichen und/oder der erwarteten Benutzung eines
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 42
tatsächlichen und/oder der erwarteten Benutzung eines Produkts […] resultieren.
– umfasst sämtliche Emotionen, Vorstellungen, Vorlieben, Wahrnehmungen, physiologischen und psychologischen Reaktionen, Verhaltensweisen und Leistungen, die sich vor, während und nach der Nutzung ergeben
– Kriterien der Gebrauchstauglichkeit können angewendet werden, um Aspekte der User Experience zu beurteilen
[EN ISO 9241-210]
Usability vs. User Experience
Usability fokussiert auf
– Die Reduktion von Stress und
User Experience fokussiert auf
– Verbesserung des subjektiven
[Hassenzahl u.a., 2008, Thüring&Mahlke 2009]
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 43
– Die Reduktion von Stress und dem Beseitigen von Barrieren
– Objektivität
– Instrumentelle Qualitäten und die Aufgaben des Nutzers
– Verbesserung des subjektiven Erlebens (Freude, Spaß, Attraktivität…)
– wahrgenommene/subjektive Qualität (Konsequenzen)
– Balance zwischen instrumentellen und nicht-instrumentellen Qualitäten
Herausforderung, Schönheit, Neuartigkeit, Selbstausdruck
User Experience
… hat sich in Wissenschaft und bei Anwendern etabliert als
– Erweiterung der klassischen Usability-Konzepte um hedonische
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 44
– Erweiterung der klassischen Usability-Konzepte um hedonischeund ästhetische Dimensionen
– Erweiterung des Betrachtungsrahmens über die eigentliche Nutzung hinaus
– Ganzheitlicher Betrachtungsansatz (phenomänologische, design-, emotions- und qualitätsorientierte Ansätze)
ABER:
Bislang keine allgemeingültige Definition und kein etablierter Methodenbaukasten [vgl. Law&Schaik 2010]
Arbeitsmodell UX nach Hassenzahl u.a.
Wesentliche UX-Aspekte:
1. Durch den Gestalter intendierte Produktqualität
www.attrakdiff.de
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 45
intendierte Produktqualität
2a. Subjektive Qualitätswahrnehmung und -bewertung
2b. Voneinander unabhängige pragmatische und hedonische Qualität
3. Verhaltens- und emotionale Konsequenzen
[Hassenzahl u.a., 2008]
Das CUE-Modell nach Thüring & Mahlke
• Betrachtung der Konsequenzen der Wahrnehmung der Qualitäten
• Emotionen als wesentlicher mediierender Faktor [Thüring&Mahlke 2009]
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 46
www.meCUE.de
UX – Alles neu?
Fokus auf wahrgenommene/subjektive Qualität
Betrachtung der Konsequenzen der Wahrnehmung
Mediierende Effekte
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 47
Mediierende Effekte
… sind prinzipiell schon seit langem bekannte Konzepte
[Technology Acceptance Model (TAM ) nach Davis u.a. 1989]
Zusammenfassung
• Ergonomie
– Ganzheitliches, multidisziplinäres und multidimensionales Bindeglied zwischen Arbeit, Technik und Mensch
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 48
Bindeglied zwischen Arbeit, Technik und Mensch
• Gebrauchstauglichkeit
– Ist ein ganzheitliches Konzept zur Optimierung von MMS
– Kann systematisch überprüft und erzeugt werden
– Ist genormt in der DIN EN ISO 9241
• User Experience
– Erweitert GT um hedonische und ästhetische Aspekte
– Sieht subjektive, emotionsgeleitete Bewertung als Mediator
– Betrachtet die Konsequenzen des Nutzers als Hauptkriterium
Literatur
• Norman, Donald A. (1986): User Centred System Design: New Perspectives on Human/Computer Interaction. Lawrence Erlbaum Associates Inc.
• Nielsen, Jakob (1993): Usability Engineering. Morgan Kaufmann.
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013 Folie 49
• Mayhew, Deborah J. (1999): The Usability Engineering Lifecycle: A Practitioner's Handbook for User Interface Design. Morgan Kaufmann.
• Rosson, Mary B.; Carroll, John M. (2001): Usability Engineering: Scenario-Based Development of Human-Computer Interaction. Morgan Kaufmann.
• Norman, Donald A. (2002): The Design of Everyday Things. Perseus Books.
• Wickens, C.D.; Lee, J. D.; Liu, Y.; Becker, S. E. G. (2004): An Introduction to Human Factors Engineering. Second Edition. New Jersey: Pearson Prentice Hall.
• Leventhal, Laura; Barnes July (2008): Usability Engineering: Process, Products and Examples. New Jersey: Pearson Prentice Hall.
OrganisatorischesOrganisatorisches
VL MMS Wintersemester 2013/14Professur für Prozessleittechnik
L. Urbas; J. Ziegler
Usability Evaluation
• Zeitraum:
– 1. Kohorte: 16.12.-20.12.13
– 2. Kohorte: 13.01.-24.01.14 UPI Usability Labor
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013
– 2. Kohorte: 13.01.-24.01.14
• Dauer: ~45 Minuten
• Orte:
– UPI Usability Labor oder
– Gerätezentrum AT
• Ablauf:
– 1:1 Evaluation
– ein Proband, ein Evaluator
UPI Usability Labor
Gerätezentrum Automatisierungstechnik
Usability Evaluation
• Aufgaben:
– Inbetriebnahme einer Maschine mit Hilfe eines MIS
– Instandhaltung einer Maschine mit Hilfe eines MIS
TU Dresden MMST © Urbas, Ziegler 2006-2013
– Instandhaltung einer Maschine mit Hilfe eines MIS
• Datenerfassung:
– Logfile, A/V-Mitschnitt, Screen Capture
– Fragebögen (Demografisch, Trust & SUS)
• Organisation:
– Doodle Poll mit möglichen Evaluationsterminen
Link ab morgen im Moodle und auf der Website
Teilnahme ist obligatorisch (Teil der Lehrveranstaltung)
Termine werden first-come-first-serve vergeben