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Erhebung und Analyse von Umfragedaten
Seminar: Methoden des internationalen VergleichsDozent: Prof. Jörg RösselReferentin: Audrey Voet17. März 2009
ÜberblickGeschichteZielePhasen des kulturvergleichenden
ForschungsprojektsProbleme
◦Vergleichbarkeit◦Äquivalenz
Fragebogen
GeschichteSchon in der Hälfte des letzten
Jahrhunderts versuchte Margaret Mead zu verstehen, wie die Arbeitsteilung in fremden Kulturen aussah
Mead wollte untersuchen, ob es selbstverständlich war, dass die Arbeitsteilung auch in anderen Kulturen so aussah, wie bei den westlichen Kulturen
GeschichteAus dieser Studie entstand die
Idee den kulturellen Kontext zu variieren, damit man den Einfluss auf bestimmte soziale Sachverhalten aufklären konnte
ZieleBeschreibung von kulturellen
Unterschieden◦Quantitativ orientierte Forschungsperspektive
Prüfung von Theorien zur Erklärung von Unterschieden im Kontext des Kulturvergleichs◦Quantitativ orientierte Forschungsperspektive
Prüfung der universellen Gültigkeit von Theorien oder Zusammenhängen◦Quantitativ orientierte Forschungsperspektive
Ziel (1)Theoretische Messinstrumente und
Konstrukte, die man auf andere Kulturen übertragen kann, liegen schon vor
Verwendung von World Value Survey und European Value Survey
Beispiele◦PISA Studie◦Gerhard (2005)◦Inglehart und Baker (2000)
Ziel (2)Kultur soll als erklärender Faktor in
eine Nutzentheorie integriert werden, die es ermöglicht die Unterschiede aufzuklären
Value of Children Studie als Beispiel◦Interkulturelle Variationen bei
Fertilitätsentscheidungen◦In wie weit sind kulturelle und soziale
Rahmenbedingungen eine Ursache
Ziel (3)Prüfung der universellen Gültigkeit
(Verallgemeinerbarkeit)◦Studie von Shalom Schwartz:
Circumplex- Modell menschlicher Werthaltungen
◦Inglehart und Baker: Zusammenhang zwischen Bruttosozialprodukt und den in der Bevölkerung verbreiteten Werthaltungen
◦Malvin Kohn: Zusammenhang zwischen Sozialstruktur und Persönlichkeit
Phasen des kulturvergleichenden Forschungsprojekts
Voraussetzungen der VergleichbarkeitDie Theorie muss gesucht
werdenKonzepte müssen klar definiert
werdenDie Vergleichbarkeit in den
verschieden Kontexten muss gegeben werden
Voraussetzungen der VergleichbarkeitUm eine Vergleichbarkeit in
kulturvergleichenden Studien zu gewährleisten, muss eine Äquivalenz der theoretischen Konzepte und der zugeordneten Messungen zuerst festgestellt werden
Es ist überhaupt nicht selbstverständlich, dass theoretische Konzepte sich in allen Kulturen wiederfinden oder auch in der gleicher Form messbar sind
ÄquivalenzGleichartigkeit pro
Forschungsprozessphase mit anderen Kulturen
Äquivalenz ist die Voraussetzung für die Vergleichbarkeit
Beispiel: IntelligenzGleiches Verhalten hat eine
unterschiedliche Bedeutung in verschiedenen Ländern◦Afrika und Asien: soziale
Kompetenzen und Lösung kollektiver Probleme
◦Westliche Länder: kognitive und analytische Kompetenzen
Lösung der KonstruktäquivalenzKonstruktäquivalenz ist eher bei kulturell
ähnlichen Ländern zu findenSinnvoll sind Vergleiche nicht auf der höchsten
Abstraktionsebene (Beispiel: Konzept der Intelligenz) durchzuführen sondern den Abstraktionsgrad zu verringern
Construct bias muss so stark wie möglich minimiert werden
Konstruktäquivalenz ist somit eine grundlegende Voraussetzung um Vergleiche durchzuführen
Das Konzept von Intelligenz kann durch Experten in verschieden Kulturen exploriert werden (Indigenizing)
Abstraktionsgrad am Beispiel der Intelligenz
Abstraktionsgrad hoch(Allgemeine Intelligenz)
Schwierigkeit zum Vergleichen sindhoch (viele Messungen sind nötig)
Abstraktionsgrad niedrig(Kognitive Kompetenz)
Vergleichbarkeit eher zugänglich
Oftmals ist die Frage nach der Vergleichbarkeit eine Frage der Abstraktionsebene !
Kann man Äpfel und Birnen vergleichen?
?=
Kann man Äpfel und Birnen vergleichen?Ähnlich können auch Dinge sein,
die auf den ersten Blick unähnlich erscheinen. Vergleichbarkeit ist kein a priori Merkmal bestimmter Sachverhalte, sondern sie muss immer in Relation zur Fragestellung und zum Kontext sein
Definition BiasSammelbegriff für Verzerrungen
durch Störfaktoren, die die Vergleichbarkeit (Äquivalenz) und damit die Validität kulturvergleichender Studien beeinträchtigen
BiasBias Verringert das erreichte Niveau an Äquivalenz
Bias gross Keine Vergleichbarkeit oder eventuell Korrekturenunterziehen
Bias klein Vergleichbarkeit eher zugänglich
Kulturvergleichende Forschung: wichtige AspekteVerzerrungen vermeiden
◦ Grösstes Problem bei der kulturvergleichender Forschung ist herauszufinden, ob die gefundenen Unterschiede tatsächlich Unterschiede sind oder die Folge einer nicht vorliegenden Äquivalenz der Konzepte oder der verwendeten Methoden darstellen.
◦ Das Äquivalenzproblem ist das Kernproblem der kulturvergleichenden Forschung. Nur gleichwertiges kann auch verglichen werden.
◦ Da die Äquivalenzprobleme auf den verschiedensten Ebenen auftreten können, können sich Verzerrungen sehr schnell kumulieren, insbesondere dann, wenn sehr viele Forschungspartner mit unterschiedlichen Standards und unterschiedlichen Ressourcen beteiligt sind.
Eine enge Kooperation mit Experten aus allen beteiligten Kulturen ist sicherlich eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Vorgehen
Kulturvergleichende Forschung: wichtige Aspekte
Operationale ÄquivalenzGleichwertigkeit der IndikatorenDas Item sollte in jeder Kultur in
gleicher Weise verstanden werden und die gleiche Relevanz für das zu messende Konstrukt aufweisen
Äquivalenzprobleme auf der ItemebeneProbleme auf der Theorieebene
werden auf Itemebene induziertÜbersetzungsproblemeBedeutungsunterschiedeUnterschiedliche Konnotationen
bestimmter Begriffe (siehe spanische Sprache)
Kulturspezifische Inhalte können nicht gemessen werden
Verbesserung von ÄquivalenzproblemenEx ante werden die Kultur-
Experten involviertEx post wird die Prüfung der
operationale Äquivalenz mit konsistenzprüfenden Verfahren durchgeführt
DurchführungsäquivalenzVerzerrungen bei der Datenerhebung
◦ Durch Unterschiede in der Stichprobenziehung◦ Durch unterschiedlichen Erhebungsbedingungen◦ Durch unterschiedliche Interviewereffekte◦ Durch ein unterschiedliches Niveau an Vertrautheit
mit der eingesetzen Methode◦ Durch spezifische Antworttendenzen (soziale
Erwünschheit, Ja-Sage-Tendenz oder Nutzen von Extremkategorien)