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ERLÄUTERN SIE DIE FOLGENDEN BIOMECHANISCHE GESETZE …………………….! § Verdeutlichen Sie den Mitschülern/Innen die Gesetzmäßigkeiten! § Suchen Sie verschiedene Beispiele aus dem Bereich ‚SPORT‘ , um die Thematik den Mitschülern/Innen zugänglich zu machen § Stellen Sie die DEFINITION für das o.g. Gesetz zusammen, Prinzip der Kinetion und Modulation von Ganzkörperbewegungen Im Ablauf von zielgerichteten sportmotorischen Fertigkeiten in aufrechter Körperstellung besorgen die Muskeln der Hüfte und der Beine die Antriebsenergie (= Kinetion), während Schulter- und Armmuskulatur die Energie auf das gewünschte Maß abstimmen (= Modulation). Prinzip vom (optimal) vorgedehnten Muskel Die biomechanischen Prinzipien des optimalen Beschleunigungsweges und der maximalen Anfangskraft stehen in einem engen Zusammenhang mit dem Prinzip vom vorgedehnten Muskel. Im allgemeinen kann davon ausgegangen werden, dass ein vorgedehnter Muskel leistungsfähiger ist: Optimale Dehnung führt zu maximaler Kraftentwicklung Allerdings kann die Grenze einer optimalen Vordehnung auch überschritten werden Go-and-Stop-Prinzip Soll ein Objekt (Kugel, Ball etc.) durch eine sportliche Bewegung eine möglichst hohe Endgeschwindigkeit erreichen, müssen alle zur Beschleunigung eingesetzten Körperteile nicht gleichzeitig, sondern nacheinander ihre Höchstgeschwindigkeit erreichen. Vom objektfernen zum objektnahen Körperteil müssen Beschleunigung und Abstoppen zeitlich versetzt stattfinden. Beispiel: weiter Einwurf beim Fußball. PDF created with pdfFactory trial version www.pdffactory.com

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ERLÄUTERN SIE DIE FOLGENDEN BIOMECHANISCHE GESETZE …………………….!

§ Verdeutlichen Sie den Mitschülern/Innen die Gesetzmäßigkeiten! § Suchen Sie verschiedene Beispiele aus dem Bereich ‚SPORT‘ , um die Thematik den Mitschülern/Innen

zugänglich zu machen § Stellen Sie die DEFINITION für das o.g. Gesetz zusammen,

Prinzip der Kinetion und Modulation von Ganzkörperbewegungen Im Ablauf von zielgerichteten sportmotorischen Fertigkeiten in aufrechter Körperstellung besorgen die Muskeln der Hüfte und der Beine die Antriebsenergie (= Kinetion), während Schulter- und Armmuskulatur die Energie auf das gewünschte Maß abstimmen (= Modulation). Prinzip vom (optimal) vorgedehnten Muskel Die biomechanischen Prinzipien des optimalen Beschleunigungsweges und der maximalen Anfangskraft stehen in einem engen Zusammenhang mit dem Prinzip vom vorgedehnten Muskel. Im allgemeinen kann davon ausgegangen werden, dass ein vorgedehnter Muskel leistungsfähiger ist: Optimale Dehnung führt zu maximaler Kraftentwicklung Allerdings kann die Grenze einer optimalen Vordehnung auch überschritten werden Go-and-Stop-Prinzip Soll ein Objekt (Kugel, Ball etc.) durch eine sportliche Bewegung eine möglichst hohe Endgeschwindigkeit erreichen, müssen alle zur Beschleunigung eingesetzten Körperteile nicht gleichzeitig, sondern nacheinander ihre Höchstgeschwindigkeit erreichen. Vom objektfernen zum objektnahen Körperteil müssen Beschleunigung und Abstoppen zeitlich versetzt stattfinden. Beispiel: weiter Einwurf beim Fußball.

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ERLÄUTERN SIE DAS BIOMECHANISCHE GESETZ DER GEGENWIRKUNG!

§ Verdeutlichen Sie den Mitschülern/Innen die Gesetzmäßigkeiten! § Suchen Sie verschiedene Beispiele aus dem Bereich ‚SPORT‘ , um die Thematik den Mitschülern/Innen

zugänglich zu machen § Stellen Sie die DEFINITION für das o.g. Gesetz zusammen,

Aus: Weineck, A, Weineck, J, Watzinger, K, Leistungskurs Sport; Bewegungswissenschaftliche und gesellschaftspolitische Grundlagen, Bd. III, Erlangen 2008

Prinzip der Gegenwirkung

Das Prinzip der Gegenwirkung beruht auf dem 3. Newtonschen Gesetz „actio est reactio“.

Es besagt, dass eine Kraft nie allein auftritt.

Vielmehr besteht zu jeder Kraftwirkung eine entgegen gesetzt gerichtete Kraft mit gleich großer Kraftwirkung, die als Gegenkraft bezeichnet wird.

Beispiele:

Will der Hochspringer seinen Körper vertikal beschleunigen, muss er eine Kraft (actio) auf einen anderen Körper (reactio) à hier: den Boden, ausüben.

Erst die Reaktionskraft des Bodens ermöglicht eine Beschleunigung nach oben.

Ebenso führt das Abbremsen des Schwungbeines (actio) zu einer Gegenwirkung (reactio), die den Körper nach oben beschleunigt.

Analog beim Sprint!

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Der Schwimmer wirkt mit seiner Armkraft auf das Wasser (actio)

ein, das Wasser wirkt mit den entsprechenden Reaktionskräften (reactio) zurück und garantiert den Vortrieb.

Eine gute Kraultechnik beruht u. a. darauf, sich durch den doppelten „Ssowohl in der vertikalen wie auch horizontalen Ebene immer wieder ruhende Wassermassen zum Abdruck gesucht werden, um damit das actio-reactio-Gesetz besser umsetzen zu können.

Im leichtathletischen Sprint werden Spikes getragen, um möglichst große horizontale gegen den Boden ausüben zu können.

Die große Bedeutung der Reaktionskräfte des Bodens für die Beschleunigung des Sprinters wird besonders deutlich, wenn der Abdruck bei nassem Boden mit rutschigen Turnschuhen beeinträchtigt wird.

Das Prinzip der Gegenwirkung ist auch noch in weiteren Bereichen im Sinne einer Leistungsoptimierung nutzbar:

• Erhaltung des Gleichgewichts

Für optimale Lauftechnik ist die gegengleiche Arm

Mit Vorbringen des linken Schwungbeines wird der rechte Arm nach vorn gebracht (= Gegenbewegung des eigenen Körpers). Die entstehenden Drehbewegungen von Hüftentgegengesetzt. Dadurch heben sich die entstehenden Drehimpulse in ihrer Wirkung auf und der Körper des Läufers wird durch die gegenläufige Pendelbewegung im Gleichgewicht stabil gehalten

auf das Wasser (actio)

ein, das Wasser wirkt mit den entsprechenden Reaktionskräften (reactio) zurück und garantiert den Vortrieb.

Eine gute Kraultechnik beruht u. a. darauf, sich durch den doppelten „S-Zug“ so vom Wasser abzudrücken, dass sowohl in der vertikalen wie auch horizontalen Ebene immer wieder ruhende Wassermassen zum Abdruck gesucht

z besser umsetzen zu können.

getragen, um möglichst große horizontale gegen den Boden ausüben zu

Die große Bedeutung der Reaktionskräfte des Bodens für die Beschleunigung des Sprinters wird besonders lich, wenn der Abdruck bei nassem Boden mit rutschigen Turnschuhen beeinträchtigt wird.

Prinzip der Gegenwirkung ist auch noch in weiteren Bereichen im Sinne einer Leistungsoptimierung nutzbar:

st die gegengleiche Arm- und Beinbewegung von Bedeutung

Mit Vorbringen des linken Schwungbeines wird der rechte Arm nach vorn gebracht (= Gegenbewegung des eigenen Körpers). Die entstehenden Drehbewegungen von Hüft- und Schulterachse um die Körperlängsachs

Dadurch heben sich die entstehenden Drehimpulse in ihrer Wirkung auf und der Körper des Läufers wird durch die gegenläufige Pendelbewegung im Gleichgewicht stabil gehalten.

ein, das Wasser wirkt mit den entsprechenden Reaktionskräften (reactio) zurück und garantiert den Vortrieb.

Zug“ so vom Wasser abzudrücken, dass sowohl in der vertikalen wie auch horizontalen Ebene immer wieder ruhende Wassermassen zum Abdruck gesucht

getragen, um möglichst große horizontale gegen den Boden ausüben zu

Die große Bedeutung der Reaktionskräfte des Bodens für die Beschleunigung des Sprinters wird besonders lich, wenn der Abdruck bei nassem Boden mit rutschigen Turnschuhen beeinträchtigt wird.

Prinzip der Gegenwirkung ist auch noch in weiteren Bereichen im Sinne einer Leistungsoptimierung nutzbar:

Mit Vorbringen des linken Schwungbeines wird der rechte Arm nach vorn gebracht (= Gegenbewegung des eigenen und Schulterachse um die Körperlängsachse sind dabei

Dadurch heben sich die entstehenden Drehimpulse in ihrer Wirkung auf und der Körper des

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• Optimierung des Beschleunigungsverlaufes

Im Handball wird für die Ausholbewegung des Schlagwurfes die Wurfarmschulter zurück genommen. Rotation des gesamten Rumpfes um die Körperlängsachse zu verhindern, wird die Hüfte entgegengesetzt nach vorn gedreht. Die so entstehende Verwringung von SchulteVerlängerung des Beschleunigungsweges und zu einer Erhöhung der Anfangskraft durch eine optimale Vordehnung der am Wurf beteiligten Rumpf- und Extremtätenmuskulatur.

• Erhöhung der Zielgenauigkeit

Die soeben dargestellte gegenläufige Bewegung von Schulter und Hüfte beim Schlagwurf des Handballers stabilisiert den Rumpf und ermöglicht so eine erhöhte Zielgenauigkeit.

Optimierung des Beschleunigungsverlaufes

ball wird für die Ausholbewegung des Schlagwurfes die Wurfarmschulter zurück genommen. Rotation des gesamten Rumpfes um die Körperlängsachse zu verhindern, wird die Hüfte entgegengesetzt nach vorn gedreht. Die so entstehende Verwringung von Schulter- und Beckenachse führt zu einer

und zu einer Erhöhung der Anfangskraft durch eine optimale und Extremtätenmuskulatur.

dargestellte gegenläufige Bewegung von Schulter und Hüfte beim Schlagwurf des Handballers stabilisiert den Rumpf und ermöglicht so eine erhöhte Zielgenauigkeit.

ball wird für die Ausholbewegung des Schlagwurfes die Wurfarmschulter zurück genommen. Um eine Rotation des gesamten Rumpfes um die Körperlängsachse zu verhindern, wird die Hüfte entgegengesetzt

und Beckenachse führt zu einer und zu einer Erhöhung der Anfangskraft durch eine optimale

dargestellte gegenläufige Bewegung von Schulter und Hüfte beim Schlagwurf des Handballers stabilisiert

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Der Körper als frei bewegliches System

è z.B. bei Sprüngen.

Die Flugbahn des KSP ist nach dem Absprung festgelegt und nicht mehr beeinflussbar, so lange keine äußeren Kräfte wirken (Luftwiderstand wird vernachlässigt!!)

Die biomech. Gegebenheiten des menschl. Bewegungsapparates erlauben jedoch eine Vielfalt von Bewegungen einzelner Körperteile zueinander, die im Sinne einer Leistungsoptimierung nutzbar sind.

.... so bei der Landevorbereitung beim Weitsprung .... .

Wie in der Abb. zu sehen ist, senkt der Springer zur Vorbereitung der Landung Oberkörper und Arme nach vorn („Klappmesser“-artig).

Nach dem Gegenwirkungsprinzip können dadurch die Beine stärker angehoben werden, wodurch eine größere Sprungweite erreicht wird.

Weitere Beispiele ......

Absprung festgelegt und nicht mehr beeinflussbar, so lange keine äußeren Kräfte

Die biomech. Gegebenheiten des menschl. Bewegungsapparates erlauben jedoch eine Vielfalt von Bewegungen inander, die im Sinne einer Leistungsoptimierung nutzbar sind.

.... so bei der Landevorbereitung beim Weitsprung .... .

Wie in der Abb. zu sehen ist, senkt der Springer zur Vorbereitung der Landung Oberkörper und Arme nach vorn

ach dem Gegenwirkungsprinzip können dadurch die Beine stärker angehoben werden, wodurch eine

Absprung festgelegt und nicht mehr beeinflussbar, so lange keine äußeren Kräfte

Die biomech. Gegebenheiten des menschl. Bewegungsapparates erlauben jedoch eine Vielfalt von Bewegungen

Wie in der Abb. zu sehen ist, senkt der Springer zur Vorbereitung der Landung Oberkörper und Arme nach vorn

ach dem Gegenwirkungsprinzip können dadurch die Beine stärker angehoben werden, wodurch eine

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ERLÄUTERN SIE DAS BIOMECHANISCHE GESETZ DER IMPULSERHALTUNG!

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Aus: Weineck, A, Weineck, J, Watzinger, K, Leistungskurs Sport; Bewegungswissenschaftliche und gesellschaftspolitische Grundlagen, Bd. III, Erlangen 2008

Prinzip der Impulserhaltung

Bei sportlichen Drehbewegungen (Schrauben/ Pirouetten etc.) wird der durch den Absprung ausgelöste Drehimpuls nach dem Impulserhaltungsgesetz konstant gehalten.

Der menschl. Körper ermöglicht es nun, während der Rotation die Körper- bzw. Extremitätenhaltung und damit das Massenträgheitsmoment zu variieren. Dabei verändert sich die Winkelgeschwindigkeit bei Drehbewegungen in Abhängigkeit von der Entfernung der Massepunkte des Körpers von der Drehachse.

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ERLÄUTERN SIE DAS BIOMECHANISCHE GESETZ DER (MAXIMALEN) ANFANGSKRAFT!

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zugänglich zu machen § Stellen Sie die DEFINITION für das o.g. Gesetz zusammen

Hier speziell mittels folgender Versuche erläutern!!

Wie entsteht diese Anfangskraft

Wird der Hauptbewegung eine Bewegung entgegengesetzt der eigentlichen Richtung vorgeschaltet, muss diese Bewegung abgebremst werden. Durch dieses Abbremsen entsteht ein Kraftstoß (Bremskraftstoß). Dieser kann für die Beschleunigung des Körpers oder des Sportgerätes dann genutzt werden, wenn die Hauptbewegung unmittelbar auf diese „Ausholbewegung“ folgt.

Erläuterung zum Prinzip der Anfangskraft

Die Abbildung verdeutlicht das Prinzip der maximalen Anfangskraft an einem Beispiel auf einer Kraftmessplatte.

Ein Sportler wirft mit gestreckten Armen einen Medizinball nach oben. Anfangs befindet sich der Sportler im ruhigen Stand auf der der Messplattform. Die Waage zeigt das Körpergewicht [G] an (Das Gewicht des Mediballes wird vernachlässigt. Im Zeitpunkt [A] geht der Proband in die Knie. Die Messplatte zeigt einen niedrigeren Wert an. Die Fläche [X] zeigt den negativen Kraftstoß, der dem Bremskraftstoß [y] entspricht. Unmittelbar auf diesen Bremskraftstoß erfolgt der Beschleunigungskraftstoß. Die Kraft [F] wirkt auf den Mediball. Auf der Messplattform ist ein größerer Messwert erkennbar. Für die optimale Kraftentfaltung sollte das Verhältnis von Bremskraftstoß zu Beschleunigungskraftstoß etwa eins zu drei betragen.

Zur VERTIEFUNG!! (Grafik bei mir auf Stick!!)

„Erläuterung des Kraft- Zeitverlaufs I und II. (s. „Aufgaben“!)“

Experiment:

Mensch (70 kg) auf einer Waage, bewegt sich nicht.

Da sich der Mensch nicht bewegt, und somit eine kon-

stante Kraft von 70 kg auf die Masse einwirkt, d.h.

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Keine Änderung mit der Zeit, muss die Gerade in dem

Diagramm parallel zur X- Achse verlaufen.

Bewegung

1. Der Verlauf muss auf dem Niveau der Gewichtskraft beginnen (Phase 1) und nach der Bewegung im Hockstand wieder auf diesem Niveau enden (Phase 4).

2. Durch die Absenkung des Körpers erfolgt eine Reduzierung der Kraft (Phase 2).

3. Danach steigt die Kraft durch das Abbremsen wieder auf das Ausgangsniveau an (Phase 3).

Eine Abbremsbewegung muss über das ursprüngliche Gewichtskraftniveau hinaus ansteigen, um eine Abbremsung der

Bewegung zu erreichen. Daher ist dieser Verlauf in Phase 3 über das Gewichtskraftniveau hinausgegangen.

Somit vermindert sich die Kraft bei der Abbremsbewegung erst, und steigt dann beim Absprung überdurchschnittlich an.

Experiment:

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Experiment:

Schüler geht in die Hocke.

Das Argument, dass zum Abbremsen der Abwärtsbewegung höhere Kräfte notwendig sind als die Gewichtskraft, erweist sich als richtig.

Die größte Abwärtsgeschwindigkeit zeigt der Körper im Moment, wo die Kraft-Zeitkurve wieder die Gewichtskraft erreicht. Um diese

Geschwindigkeit abzubremsen sind entsprechend hohe Kräfte über der Gewichtskraft notwendig.

Schüler steht aus der Hocke wieder auf.

Auch hier findet sich ein vierphasiger Verlauf, der zunächst auf Gewichtskraftniveau beginnt, dann darüber ansteigt, ehe er unter das

Gewichtskraftniveau abfällt und dann wieder auf der Gewichtskraft endet. In der zweiten Phase steigt die Geschwindigkeit des Körpers,

in der dritten wird sie wieder reduziert und auf null abgesenkt (Phase 4). Wir finden also in Analogie zur Abwärtsbewegung einen

ähnlichen Verlauf.

Experiment: Aus der Hockposition steht ein Schüler auf und bleibt aufrecht auf der Waage stehen.

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Der obige Verlauf in dem Diagramm ist der richtige und die Analogie trifft zur Abwärtsbewegung zu.

Experiment:

Squat Jump (SJ). Es handelt sich hier um einen Strecksprung aus der statischen Hockposition.

Flugzeitbestimmung:

Über eine Videoaufnahme können wir aber bis auf 2/100 s (Jogshuttle) genau die Flugzeit bestimmen.

h = 1/2 g * (t)2

(g = 9,81 m/s2; t = Flugzeit in Sekunden)

Erfolgt die Landung wieder auf der Waage, steigt im Landemoment die Kraft stark an und reduziert sich dann auf Gewichtskraftniveau.

Zur Bestimmung der Flughöhe kann man auf zwei Verfahren zurückgreifen. So kann man zum einen aus dem im Absprung erzeugten

Kraftstoß die Höhe ermitteln zum anderen aus der Flugzeit, also der Dauer zwischen Abflug und Landung auf der Messplattform.

Der Kraftstoß ist identisch mit der Fläche unter der Kraft-Zeitkurve. Je größer diese Fläche ist, desto höher ist die

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Die verwendete Formel beschreibt den freien Fall eines Gegenstandes aus einer bestimmten Höhe.

Experiment:

Countermovement Jump. Hierbei handelt es sich um einen Sprung mit Ausholbewegung. Er beginnt mit dem aufrechten Stand an den sich eine dynamische Ausholbewegung anschließt. Nach einer Bewegungsumkehr erfolgt der Absprung nach oben.

Zunächst erkennt man den ruhigen Stand auf der Plattform am parallelen Verlauf zur Zeitachse, die Kraft befindet sich auf

Gewichtskraftniveau. Mit Beginn der Ausholbewegung fällt die Stützkraft ab und die Geschwindigkeit nimmt zu (Phase 1). Ab dem unteren Umkehrpunkt reduziert sich die Geschwindigkeitszunahme (Phase 2) und sobald die Kurve die Gewichtskraft erreicht, erfolgt

die Abbremsung der Abwärtsbewegung (Phase 3). Erst dann wird der tiefste Punkt der Ausholbewegung erreicht. Zu diesem Zeitpunkt finden wir Kraftwerte die deutlich über Gewichtskraftniveau liegen. Die folgende Streckbewegung der Beine erzeugt einen weiteren

Anstieg der Kraft und endet mit dem Abflug von der Platte. Die Stützkraft sinkt dann auf Null ab. Eine Beschleunigung des Körpers erfolgt aber nur bis zu dem Zeitpunkt an dem die Kraft-Zeitkurve das Gewichtskraftniveau erreicht (Phase 4). Darunter reicht die Kraft nicht mehr aus, um einer weitere Beschleunigung zu bewirken (Phase 5).

Somit ist ganz klar zu erkennen, dass durch die Bremsbewegung, am meisten Kraft produziert werden kann → Prinzip der max. Anfangskraft.

ERGÄNZUNG: (Grafik bei mir auf Stick!!)

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Aufgabe zur maximalen Anfangskraft

Erläutern Sie die Kraft-Zeitdiagramme.

Die Waage zeigt anfangs das Körpergewicht [G] an (Das Gewicht des Balles wird vernachlässigt). Im Zeitpunkt [A] ist der Proband in der Knie. Durch das Hochkommen wird ein Beschleunigungskraftstoß [F] auf den Ball ausgeübt. Die Kraft ist beim direkten Hochkommen am größten (→ max. Gegenbewegung) und bleibt ab der 3. Phase konstant. Nachdem der Sportler aufrecht steht sinkt die Kraft wieder, da keine Kraft mehr aus einer entgegensetzter Richtung einwirkt (Prinzip der max. Anfangskraft). Bei der letzten Phase, dem Abwurf der Balles, sinkt die Kraft [E] sogar ein bisschen unter G. Dies ist wieder hierdurch erklärbar, das der Sportler komplett aufrecht steht und der Körper schon fast von dem Schwung der Ausholbewegung abhebt.

Anfangs befindet sich der Sportler im ruhigen Stand auf der der Messplattform. Die Waage zeigt das Körpergewicht [G] an. Im Zeitpunkt [F1] geht der Proband in die Knie. Die Messplatte zeigt einen niedrigeren Wert an. Die Fläche [F1] zeigt den negativen Kraftstoß, der dem Bremskraftstoß [A, F2] entspricht. Unmittelbar auf diesen Bremskraftstoß erfolgt der Beschleunigungskraftstoß. [F3, F] Die Brems- bzw. Beschleunigungskraft lässt die Kurve in dem Diagramm ansteigen. Wie schon oben erklärt verläuft die Kurve am Zeitpunkt [E] unter der Ausgangskraft.

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Für die optimale Kraftentfaltung sollte das Verhältnis von Bremskraftstoß zu Beschleunigungskraftstoß etwa eins zu drei betragen.

Prinzip der Anfangskraft (ERGÄNZUNG)

Ausholbewegung des Sprunges wird zum Zeitpunkt t1 bis t2 durch positive nach oben gerichtete Muskelkräfte abgebremst.--> Kraft steigt über initiale G an (à A2 = positiver Bremskraftstoß); ist gleichgroß wie nach unten gerichteter Kraftstoß A1.

FOLGE: Damit existiert in tiefster Körperlage (des KSP) à Zeitpunkt t2 bereits eine positive Kraft FA

à fließende Bewegung à Kraft-Zeit-Kurve steigt weiter – Zuwachs der Beschleunigungs-Kraft(stoßfläche) à erhöhte Absprunfgeschwindigkeit.

Hier ohne einleitende Ausholbewegung ...... (gestrichelt mit!!)

Aus physiologischer Sicht:

Durch Abbremsen wird Arbeitsmuskulatur abrupt vorgedehnt à kinetische Energie wird mittels elastischer Komponenten von Muskeln u. Sehnen gespeichert

à Vergrößerung des Beschleunigungskraftstoßes.

Außerdem: Muskeldehnungsreflex (über Muskelspindeln) ausgelöst à führt über Dehnungs-Verkürzungszyklus zu zusätzlicher Innervation von ansonsten nicht aktivierten Muskeln à

höhere und schnellere Schnellkraftentwicklung-

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ERLÄUTERN SIE DAS BIOMECHANISCHE GESETZ DER OPTIMALEN KOOERDINATION DER TEILIMPULSE!

§ Verdeutlichen Sie den Mitschülern/Innen die Gesetzmäßigkeiten! § Suchen Sie verschiedene Beispiele aus dem Bereich ‚SPORT‘ , um die Thematik den Mitschülern/Innen

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Prinzip der optimalen Koordination der Teilimpulse

Entscheidend 2 Gruppen von Bewegungsabläufen:

1. Bewegungen, bei denen ein Körperteil (Hand beim Wurf) maximal beschleunigt wird für eine möglichst hohe Endgeschwindigkeit

2. Bewegungen, bei denen der Gesamtkörper beschleunigt wird, um für eine möglichst hohe Endgeschwindigkeit zu erreichen (Hochsprung)

Dabei sind 2 Aspekte zu berücksichtigen: der räumliche und der zeitliche Aspekt

Zeitliche Aspekt:

Handball: max. Beschleunigung, wenn Geschwindigkeitsmaxima der beteiligten Kraftimpulse nicht gleichzeitig, sondern nacheinander erfolgen à durch Abbremsen Kraftübertragung auf nächstes.

Aber: optimaler Bewegungsfluss (keine Pausen)

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Räumlicher Aspekt:

Perfekte räumliche Abstimmung!

HOCHSPRUNG: Geschwindigkeitsvektoren beteiligter Körperteile müssen gleichgerichtet sein (Schwungbein, Sprungbein, Arme), um maximale Endgeschwindigkeit zu erreichen.

Beim menschlichen Körper nur annäherungweise möglich!

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ERLÄUTERN SIE DAS BIOMECHANISCHE GESETZ DER OPTIMALEN BESCHLEUNIGUNGSWEGES!

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Prinzip des Optimalen Beschleunigungsweg

F= m * a

Nach der Formel ist die Geschwindigkeit umso größer, je länger die Kraft auf die Masse einwirkt.

Beschleunigung:

• Gradlinig • Gekrümmt/ kreisförmig

Vorteil kreisförmig: à verlängerte Kraftentwicklung

Nachteil kreisförmig: à technische Schwierigkeit hoch (Übertreten, Fehlversuch à Beherrschen der Fliehkräfte)

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Zur Optimierung können beitragen:

• Anlauf (Weit- Hoch-, Dreisprung) • KSP-Senkung à Kniebeugung vorm Absprung) • Verwringung (Diskus: Hüftachse läuft Schulterachse voraus) • Bogenspannung (Schlagwurf, Speerwurf, Schmettern VB)

JUMP an REACH- Test

TOP-Höheà Kniewinkel ca. 100 Grad

URSACHE: a. günstige Hebelverhältnisse

b. optimale Überlappung von Aktin- und Myosinfilamenten bei VORDEHNUNG

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Max. B-Weg bei 40 Grad à negativ

GRUND: durch zu tiefe Hocke ist die optimale Vordehnung des Quadrizeps überschritten

à keine optimale Ausgangslage für Aktin- Myosinfilamente

à ungünstige Hebelverhältnisse: Winkel werden zu klein, z.B. Drehachse im Kniegelenk (r1/ r2)

Sind zu weit von der Schwerkraftlinie entfernt, die für sie als Last der wirkenden Körpermasse (im KSP) von Bedeutung ist.

Prinzip des Optimalen Beschleunigungsweges wird durch das Gesetz der Optimalen Tendenz des Beschleunigungsweges ergänzt (z.B. Boxen, Karate à Beschleunigungskräfte zu Anfang; sonst zum Ende).

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