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GESUNDHEIT | SPORT | WELLNESS | ERNÄHRUNG IMPULS ERSCHEINT ZWEIMAL JÄHRLICH Frühling 2016 IN FRÖHLICHER MISSION EIN TAG MIT DEN ROTE NASEN CLOWNDOCTORS FEEL GOOD FOOD DIESE LEBENSMITTEL MACHEN GLÜCKLICH WIE WIR UNSER LEBEN MIT HUMOR BEREICHERN KÖNNEN UND WELCHE VORTEILE GUTE LAUNE IM ALLTAG BRINGT LACHEN IST GESUND

ERSCHEINT ZWEIMAL JÄHRLICH Frühling 2016 IMPULS€¦ · Und damit es im Urlaub nicht zu bösen Überraschungen kommen kann, ... vom Beginn der Leistung mit 65 Jahren bis zum 85

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Page 1: ERSCHEINT ZWEIMAL JÄHRLICH Frühling 2016 IMPULS€¦ · Und damit es im Urlaub nicht zu bösen Überraschungen kommen kann, ... vom Beginn der Leistung mit 65 Jahren bis zum 85

GESUNDHEIT | SPORT | WELLNESS | ERNÄHRUNG

IMPULSERSCHEINT ZWEIMAL JÄHRLICH

Frühling 2016

IN FRÖHLICHER MISSIONEIN TAG MIT DEN ROTE NASEN CLOWNDOCTORS

FEEL GOOD FOODDIESE LEBENSMITTEL MACHEN GLÜCKLICH

WIE WIR UNSER LEBEN MIT HUMOR BEREICHERN KÖNNEN UND WELCHE VORTEILE GUTE LAUNE IM ALLTAG BRINGT

LACHENIST GESUND

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04–05KURZMELDUNGEN

Was soll es sein? Vegetarisch, biologisch, Vollwert- oder Hausmanns-kost? Es gibt zahlreiche Vorlieben und Geschmäcker, wenn es darum geht, was wir gerne auf unseren Tellern finden. Trends sind gekommen und gegangen, wurden gehypt oder kopfschüttelnd abgetan. Die Wiener Städtische wollte wissen, worauf Frau und Herr Österreicher derzeit besonderen Wert legen, wenn es um die Ernährung geht. Grundsätzlich stehen Produkte, bei deren Herstellung auf Ausbeutung verzichtet und auf Mensch und Natur geachtet wird, sehr hoch im Kurs. Vor allem Frauen achten beim Einkaufen auf diesen nachhaltigen Aspekt – 80 Prozent derjenigen, die „mit gutem Gewissen“ kaufen, sind weiblich. 65,3 Prozent der Befragten, die zu Bio- und/oder Fairtrade-Produkten greifen, tun dies aus Überzeugung, um die biologische Landwirtschaft zu unterstützen. Noch mehr, nämlich 66 Prozent gehen davon aus,

dass sie damit hochwertigere Produkte kaufen. In aller Munde ist der-zeit das sogenannte Superfood. Immerhin drei Viertel gaben an, ein oder mehrere Superfoods in ihren Speiseplan integriert zu haben. Dabei sind die Chia-Samen klar die Nummer eins. Fast die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher essen die schwarzen Körner regel-mäßig. An zweiter und dritter Stelle folgen Curcuma und Granatapfel, gefolgt von Goji-Beeren und Papaya. Mehr als die Hälfte der Befragten sieht in diesen Lebensmitteln eine gesunde Ergänzung einer ausgewo-genen Ernährung. Weniger populär, aber trotzdem angesagt sind Lebensmittel mit dem Zusatz „Frei von …“ – immerhin 57,3 Prozent kennen diese Bezeichnung. Exoten sind eher Begriffe wie Clean Eating (möglichst naturbelassen) oder DIY-Food (selbst angebaut). Weitere Er-gebnisse der Umfrage finden Sie unter wienerstaedtische.at/superfood.

DER LETZTE SCHREI AUF DEM TELLER

Sommerzeit ist Reisezeit. Und damit es im Urlaub nicht zu bösen Überraschungen kommen kann, bietet die Wiener Städtische eine individuelle Reiseversicherung für alle Globetrotter – sei es der ver-diente Jahresurlaub, die Geschäftsreise oder das Auslandssemester. Je nachdem, was benötigt wird, lassen sich ganz persönliche Pakete zusammenstellen: So wird beispielsweise eine Reiseversicherung als Modulsystem angeboten, die u. a. eine Stornoversicherung und ein SOS-Rückholservice beinhaltet. Für Urlauberinnen und Urlauber gibt es eine Auslandsreisekrankenversicherung für bis zu sechs Wochen dauernde Reisen. Ist ein längerer Aufenthalt im Ausland geplant, gibt es auch eine Variante für mehrere Monate. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, eine Versicherung für ein Fahrzeug abzuschießen – die Reisekasko. Und wenn der Urlaub schon kurz bevor steht, ist das kein Problem. Auch wenn man bereits am Flughafen oder am Bahn-hof steht, kann man noch last minute bestimmte Reiseschutzpakete via Smartphone oder Tablet abschließen. Einzige Bedingung: Man befindet sich noch auf österreichischem Boden. Gleich nach Abschluss der gewählten Versicherung wird ein E-Mail zur Bestätigung verschickt und gilt als persönlicher Versicherungs-schutz. Nähere Informationen unter wienerstaedtische.at/reise.

YOGA MACHT FREUDEGUT FÜR DIE PSYCHE. Eine Studie des Universitätskli-

nikums Jena stellt Yoga ein ganz besonders gutes Zeug-nis bei der Behandlung von psychischen Problemen

aus: Gezielte Atem- und Körperübungen, wie sie bei der indischen Lehre angewendet werden, würden demnach vielversprechende Erfolge bei Patientinnen und Patien-

ten zeigen, die unter Depressionen, Schizophrenien oder Angststörungen leiden. Als Ergänzung zu einer

medikamentösen Behandlung war Yoga etwa genauso wirksam wie eine psychotherapeutische Standardbe-handlung, heißt es in der Untersuchung. Die Wissen-

schaftlerinnen und Wissenschaftler räumten aber auch ein, dass weitere hochwertigere Studien notwendig

wären, um die spezifischen Effekte von Yoga noch besser bewerten zu können.

Atem- und Körper-

übungen sind zentra-le Bestand-

teile bei Yoga und

helfen, die psychische

Balance wiederher-zustellen.

SORGENFREI IN DEN URLAUB

IM ALTER BILLIGER Die Gesundheitsvorsorge ist generell ein wichtiges Thema. Besonders relevant ist eine Absicherung aber vor allem im

Alter. Die Wiener Städtische bietet ihren Sonderklasse- und Privatarzt-Kundinnen und -Kunden daher mit einer Zusatz-

versicherung eine Prämienreduktion ab dem vollendeten 65. Lebensjahr. Die Prämienreduktion sorgt dafür, dass sich

die Prämie der Krankenversicherung ab dem vollendeten 65. Lebensjahr um einen vereinbarten Ermäßigungsbetrag,

der frei gewählt werden kann, reduziert. Der Ermäßigungsbe-trag kann ab 20 Euro bis maximal zur Höhe der Prämie des

Haupttarifs in 1-Euro-Schritten flexibel bestimmt werden. So bezahlt beispielsweise eine 30-jährige Frau für 50 Euro Prä-

mienreduktion monatlich weniger als 11 Euro. Das entspricht vom Beginn der Leistung mit 65 Jahren bis zum 85. Lebens-jahr einer Leistung von insgesamt 12.000 Euro. Der Zusatz-

tarif MEDplus Prämienreduktion kann bis zum 60. Lebensjahr ohne jegliche Gesundheitsfragen abgeschlossen werden.

Wahlweise können sich MEDplus Prämienreduktion-Kundin-nen und -Kunden ab dem 65. Lebensjahr die ange sparte

Deckungsrückstellung auch auszahlen lassen – je nachdem wie die Zukunftspläne aussehen. Nähere Informationen erhal-

ten Sie bei Ihrer Beraterin oder Ihrem Berater sowie der Serviceline der Wiener Städtischen unter 050 350 350.

DIE BESTEN TIPPS UND TRENDS IN SACHEN GESUNDHEIT, LEBENSQUALITÄT UND FREIZEIT FÜR DIE GANZE FAMILIE.

NEWS

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06–07KURZMELDUNGEN

Was passiert, wenn etwas Schlimmes passiert? Laut einer Umfrage sind 70 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher der Meinung, dass sie im Ernstfall nicht ausreichend durch die staatliche Unfall- und Krankenversicherung abgesichert sind. Zudem wurde von den Befragten auch überschätzt, welche Bereiche von der staatlichen Unfallversi-cherung abgedeckt werden. Außerdem findet rund ein Drittel, dass sich die medizinische Grundversorgung in den letzten Jahren eher verschlechtert hat, neun von zehn meinen, dass die Kosten im Pflegefall nicht vollständig durch die gesetzlichen Versicherungen ersetzt werden. Die Wiener Städtische trägt diesen Sorgen Rechnung: Seit April wird ein

neues Produkt angeboten, Multi Protect, das die finanzielle Existenz nach einem Unfall oder bei schwe-rer Erkrankung absichert. Dieses Angebot ist in Österreich einzigar-tig. Multi Protect ist ein kosten-günstiger Existenzschutz, der wichtige Leistungen in einer Polizze abdeckt, wenn die Gesundheit nicht mehr mitspielt. Bei Verlust von Grund fähigkeiten, Pflegebe-dürftigkeit ab der derzeitigen Pflege stufe 1 und schweren Krank-heiten wird die vereinbarte monatli-che Rente bis zum 65. Lebensjahr ausbezahlt. Bei Krebserkrankungen gibt es eine einmalige Leistung. Die finanziellen Sorgen sind so zumindest abgedeckt.

MEHR SICHERHEIT IM ERNSTFALL

Wer seinem Körper nicht die erforderliche Ruhe gönnt, tut sich selbst nichts Gutes. Das sagt einem einerseits der gesunde Menschenverstand, andererseits eine aktuelle Studie zu dem Thema. Finnische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft-ler der Helsingfors Universitet haben herausgefunden, dass Schlafentzug negative Auswirkungen auf die Cholesterinwerte hat. In weiterer Folge kann es zu Veränderungen jener Gene kommen, die für die Regulierung der Cholesterinwerte ver-antwortlich sind, was wiederum ein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellt. LDL-Cholestorin trägt nämlich zu Atherosklerose bei, die das Risiko eines Herzanfalls und eines Schlaganfalls erhöhen kann. Zudem verfügten jene Proban-dinnen und Probanden, die während der Versuchsphase wenig Schlaf bekamen, über weniger High-Density-Lipoproteine (HDL), die auch als das „gute“ Cholesterin bezeichnet werden. Die Aufgabe der HDL ist es, das „schlechte“ Cholesterin (LDL) aus den Arterien zu beseitigen. Das Überraschende an der Stu-die: Es reicht bereits eine kurze Zeit, also nur ein paar Tage, um negative Folgen des zu geringen Schlafs erkennen zu können.

ZU WENIG SCHLAF SETZT DEM HERZ ZU

Wir sind ständig bemüht, unser Magazin so attraktiv wie möglich für Sie zu gestalten. Um Ihren Wünschen zu entsprechen, sind wir allerdings auf Ihre Unterstützung angewiesen. Mit der Beantwortung unseres Fragebogens helfen Sie uns, ein Heft zu produzieren, das Sie weiterhin gerne in die Hand nehmen. Als kleines Dankeschön fürs Mitmachen bis 15. Juli verlosen wir unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern drei Wellness-Aufenthalte in einem schönen 4-Sterne-Hotel für zwei Nächte und zwei Personen. Den Fragebogen finden Sie unter: wienerstaedtische.at/impuls.

Psychische Beschwerden sind auf dem Vormarsch. Nahezu jeder zehnte Mensch leidet laut der Weltgesund-heitsorganisation (WHO) an Depressionen oder starken Angstzuständen. Diese stetig steigende Zahl – zwischen 1990 und 2013 hat sich die Zahl der Betroffenen um fast 50 Prozent auf 615 Millionen erhöht – kostet die Weltwirt-schaft ein Vermögen. Der Verlust für die Unternehmen wird von der WHO auf eine Billion Dollar im Jahr geschätzt. Die Gründe für die schlechte Bilanz seien vor allem Fehl-zeiten und Produktionsausfälle. Empfohlen wird daher, in Angebote für psychische Gesundheit zu investieren. Laut der Studie führe jeder Dollar, der in solche Therapien gesteckt wird, durch bessere Gesundheit und höhere Produktivität zu einem Gewinn von vier Dollar.

Wer es immer ein bisschen eilig hat und seine Zeit gut ein-teilen muss, profitiert vom umfangreichen Online-Angebot der Wiener Städtischen: Apple- und Android-Nutzerinnen und -Nutzer können mit der Service-App, der WetterService Plus-App und der EventService-App z. B. Schadensformulare ausfüllen oder sich über Erste Hilfe-Maßnahmen informieren, die Spitalsuche und SOS-Funktion aktivieren. Außerdem gibt es eine praktische Video-App, dank der sich Kundinnen und Kunden über alle Produktbereiche bei einer Beraterin oder einem Berater informieren lassen können. Dabei ist es möglich, gemeinsam Produktfolder anzusehen und Formulare interaktiv zu befüllen.

KOSTSPIELIGES LEIDENPRAKTISCH ONLINE

Späte Schwangerschaften sind immer wieder Zündstoff für hitzige Diskussionen. Und wahrlich spricht einiges dagegen, noch in höherem Alter Mutter zu werden. So belegen Studien, dass die Gesundheitsrisiken von Kin-dern mit dem Alter der Mütter steigen. Beispielsweise steigt die Gefahr, dass das Kind mit einem Downsyn-drom geboren wird oder später im Leben an Alzheimer, Bluthochdruck oder Diabetes erkranken wird. So ein-fach ist es dann aber doch wieder nicht: Eine Langzeit-studie des Max-Planck-Instituts und der London School of Economics belegt nämlich, dass Kinder von älteren Müttern sogar gesünder sein können als die von jünge-ren. Untersucht wurden Größe, körperliche Fitness, Schulabschlüsse und Bildungsstand. Die Forscherinnen und Forscher fanden heraus, dass die Kinder älterer Mütter im Schnitt größer waren, bessere Schulleistun-gen erzielten und mit einer höheren Wahrscheinlichkeit

eine Universität besuchten. Den Grund dafür sieht die Wissenschaft darin, dass die technische und soziale Entwicklung gerade in den Jahren zwischen 1960 und 1990 die Risiken einer späten Schwangerschaft mehr als ausgleichen konnte. Das heißt, dass diese Kids ten-denziell von einem besser organisierten Gesundheits-system und von einem besseren Bildungssystem profi-tieren. Die Ergebnisse gelten jedoch nur für westliche Industriestaaten, die in diesen Bereichen Fortschritte erzielen konnten. Inwieweit die Daten auf andere Län-der mit anderem Entwicklungsstand übertragbar sind, ist allerdings unklar. Laut OECD liegt das Durchschnittsalter bei Frauen bei ihrer ersten Geburt in Ländern wie Deutschland und Großbritannien übrigens bei 30 Jahren. In Schweden beträgt der Anteil der erstmals gebärenden Mütter, die älter sind als 35, bereits mehr als ein Viertel.

GRÖSSER UND KLÜGER

BEWERTEN UND GEWINNEN

W I E N E R S TÄ D T I S C H E

LESERBEFRAGUNG

gesundheit | sport | wellness | ernährung

impuls

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ERSCHEINT zwEIMAL JÄHRLICHSommer 2014

Warum tanzen für uns unverzichtbar ist

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gesundheit | sport | wellness | ernährung

impulsERSCHEINT zwEIMAL JÄHRLICH

Winter 2014

Slow foodWas dahintersteckt und Was es bringt

UrlaUb in der StilleWarum menschen eine auszeit nehmen

nichtstun ist der Weg zu einem ausgeglicheneren leben

in der ruhe liegt die kraft

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17.11.14 10:15

gesundheit | sport | wellness | ernährungimpulsERSCHEINT zwEIMAL JÄHRLICH

Frühling 2015

hinterfragtWarum die ernährung

einer Frau anders ist

Zwei weltenWie Bildung das leBen

eines mädchens

verändern kann

ein Blick auF die Frau von

damals und heute

Frau-sein im jahr 2015

impuls-spezial zum WeltFrauentag

GESUNDHEIT | SPORT | WELLNESS | ERNÄHRUNG

IMPULSERSCHEINT ZWEIMAL JÄHRLICH

Herbst 2015

ILLEGALER HANDEL

DAS GESCHÄFT MIT DEM TIER

BOOMT WIE NIE ZUVOR

TIERISCHE ÄRZTE

WIE PFERD, HASE UND LAMA

HELFEN, MENSCHEN ZU HEILEN

VOM TREUEN HUND BIS ZUM EXOTISCHEN REPTIL –

WIE HAUSTIERE UNSER LEBEN BEREICHERNDIE BESTEN

FREUNDE

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Skurrile Momente, spontane Komik, herzhaftes Lachen – Humor schafft es, mehr zu beeinflussen als nur den Moment.

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HUMOR HILFT – IM ALLTAGSLEBEN UND SOGAR BEI GESUNDHEITLICHEN PROBLEMEN. UND DIE GUTE NACHRICHT FÜR ERNSTERE NATURELLE: HUMOR KANN MAN SICH AUCH ANTRAINIEREN.

KEEP SMILING

K ennen Sie den? Kommt ein Mann zum Arzt …“ Praktisch jede/r von uns hört gerne Witze, freut sich auf die Pointe und auf den Lacheffekt. Auch im Internet boomen

Comedy-Videos und die Privat-TV-Sender sind voll von Shows, die die Lachmuskeln strapazieren und damit Quoten bringen sollen.

Dabei ist Humor aber etwas äußerst Individuelles. Wie so oft sind auch hier die Geschmäcker ganz ver-schieden. Bevorzugen manche Menschen subtilen oder schwarzen Humor, so können andere wiederum erst dann lachen, wenn es eher unter die Gürtellinie geht. Natürlich hat auch Humor seine Grenzen: Menschen-verachtende, diskriminierende Witze dienen keinem positiven Ziel, sondern ausschließlich dazu, andere zu schmähen und schlechtzumachen. Ehrliches Lachen macht uns glücklicher, auch wenn wir über uns selbst lachen. Der Alltag ist wahrlich genug stressbesetzt, da kann ein Schmäh hie und da dem Frust den Kampf ansagen und den oft aufgestauten Druck abschwächen.

Platon war einer der Ersten, der Theorien rund um den Humor aufstellte und meinte, dass Humor wider-sprüchliche Gefühle zum Lächerlichen auslöse. Es gäbe eine gewisse Überlegenheit dem Belächelten gegen-über. Und Freud, als wahrscheinlich wichtigster Witze-Forscher aus psychoanalytischer Sicht, postulierte, dass die Lust am Witz aus dem Abbau von Hemmungen ent-stehe. Tabus könnten so durchbrochen werden. Dem-

entsprechend lassen Witze unser Unbewusstes an die Oberfläche blitzen. Und Schopenhauer meinte, dass jedes Lachen eine Erleuchtung bedeute. Da passt eine aktuelle Umfrage aus Österreich zum Weltlachtag (an jedem ersten Sonntag im Mai), denn dort wurde festge-stellt, dass die oft griesgrämigen Landsleute gar nicht so griesgrämig sind. Zumindest einmal am Tag schaffen es fast 80 % der Menschen in unserem Land zu lachen, meistens passiere es bei Kabaretts und lustigen Filmen.

ABER WIE WIRKT EIN WITZ AUF UNS MENSCHEN?

Neurowissenschaftlerinnen und -wissenschaftler haben sich zum Ziel gesetzt, herauszufinden, wie Humor wirkt, welche Hirnregionen dabei angesprochen werden und welche Botenstoffe agieren. Das Feld ist noch neu und es gibt verschiedene Erkenntnisse. Mittels Magnetreso-nanz wird sichtbar, dass vor allem die Zentren im Gehirn aktiv werden, die das Verstehen von Sprache behandeln. Wir lösen den Witz im ersten Moment mit der nahelie-genden (falschen) Erkenntnis auf, um dann die Aufmerk-samkeit zu verlagern und die doppeldeutige Botschaft zu entschlüsseln. Aber es ist weitaus komplexer und noch nicht völlig erforscht, was sich in unserem Gehirn abspielt, wenn wir über einen Witz lachen. Auch weiß man bisher, dass Frauen länger darüber entscheiden, ob ihnen ein Witz gefällt. Tut er es dann, wird das limbische System stärker aktiviert als bei Männern. Humor wirkt eindeutig auf das Belohnungssystem im Gehirn und

08–09COVERSTORY

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führt dadurch zu guten Empfindungen. Einige Theorien besagen, dass es unterschiedliche Arten zu lachen gibt. Je nachdem, ob das Lachen spontan und aus dem Her-zen kommt oder künstlich herbeigeführt wurde, ist auch die Wirkungsweise eine andere. Zum Beispiel seien Lachfältchen ein Indiz für das „wahre Lachen“, beim Lachyoga hingegen werden angeblich andere Hirn-regionen angesprochen und aktiviert.

ÜBER SICH SELBST LACHEN KÖNNEN

Über humoristische Quellen wie Komödien oder Witze zu lachen, ist die vergleichsweise einfachere Übung. Besonders wichtig ist es aber auch, über sich selbst lachen zu können – ohne sich dabei selbst zu entwerten oder zu erniedrigen. Am gefestigtsten sind Menschen, die extrovertiert sind und gut in sich ruhen, diese kön-nen Untersuchungen zufolge am einfachsten auch mal über sich selbst lachen. Schwieriger tun sich da schon diejenigen unter uns, die sehr unsicher sind. Aber auch hier kann das Lachen seine positive Wirkung auf das eigene Selbstbewusstsein ausbreiten. Denn lache ich ab und an über mein eigenes Verhalten, entschärfe ich damit schwierige Situationen oder angespannte

Momente. Laut der bereits oben zitierten Umfrage schaffen es acht von zehn Menschen auch über sich selbst zu lachen. Ein durchaus gutes Zeugnis. Humor auf Kosten anderer dient dagegen nur dazu, sich selbst über andere zu stellen und ist daher negativer Humorstil. Es kann kurzfristig helfen, das eigene Selbstwertgefühl zu steigern, langfristig sind Sarkasmus und Ironie allerdings keine guten Begleiter.

HUMOR IN DEN ALLTAG EINBAUEN

Was tun, wenn man grundsätzlich ein eher ernsteres Naturell hat und keine geborene „Spaßkanone“ ist? Auch dann muss einem die Energiequelle Humor keines-falls verschlossen bleiben. Mit einfachen Übungen können Sie die Wirkung von Humor auf sich und andere testen und in Ihren Alltag einbauen.

Was immer Ihnen ein Lächeln auf die Lippen zaubert: Lassen Sie es zu und genießen Sie den Moment. Ob spie-lende Kinder bewirken, dass sich ihre Mundwinkel heben, oder ob es ein Lob vom Chef ist – ganz egal. Nutzen Sie jede sich bietende Gelegenheit, solch gute Gefühle auch durch ein Lächeln zum Ausdruck zu bringen. Achten Sie darauf, wie Ihre Mitmenschen reagieren, wenn Sie Ihnen

freundlich und mit einem Lächeln begegnen. Sie wer-den sehen: Jede positive Ausstrahlung wird in gleicher Art und Weise reflektiert. Ein freundlicher Gruß in der Bäckerei am Morgen macht selbst unausgeschlafene Geister fröhlicher, ein Lächeln für den Busfahrer oder ein Grinser beim Beobachten eines frisch verliebten Pärchens, all das wird innere Reaktionen hervorrufen, die positiv erlebt werden. Denn das Lächeln, das ich selbst ausstrahle, kehrt in einer ebenso freundlichen Reaktion zu mir zurück.

Beispielsweise jeden Morgen lächelnd vor dem Spie-gel zu stehen (auch wenn es gar keinen Grund dafür gibt) löst bereits positive Gefühle im Körper aus, die dazu beitragen, den ganzen Tag strahlend zu verbrin-gen. Eine Steigerung dieser Übung wäre, sich einen Stift zwischen die Zähne zu klemmen und die Lippen geöff-net zu halten. So gehen die Mundwinkel automatisch nach oben und ich fühle mich besser. Ein Smiley auf dem Handy, ein lachendes Gesicht als Bildschirmscho-ner, ein witziges Bild auf der Schreibunterlage,  ... All diese Kleinigkeiten rufen ein Lächeln ins Gesicht und helfen aktiv dabei schlechter Laune entgegenzuwirken. Humor kann Ihnen helfen, Ihre Nerven zu stärken. In Stressphasen die Nerven nicht wegwerfen, sondern mit Humor auf die Situation blicken. Wie das geht, kann man lernen. Es gibt bereits Berufsgruppen, die sogenannten Humortrainerinnen und -trainer, die nach dem Besuch einer Clownschule befähigt sind, Humor mit unsereins zu trainieren. Selbst im Business zeigt sich: Wer mit Humor auf schwierige Situationen reagiert, wirkt souve-rän und sympathisch.

HUMOR HEILT – AUCH AUF DER COUCH

Lachen löst Spannungen, nimmt Druck weg und sorgt unmittelbar für Wohlgefühl durch die angeregte Endor-

INTERVIEW

Wodurch hat Humor solch einen hohen Stellenwert in Ihrem Leben bekommen?Humor war immer schon wichtig für mich und hat mich gut durch schwere Zeiten getragen. In der Pubertät litt ich sehr darunter, dass immer wieder etwas geschah, was mir Angst gemacht hat. Um dem Druck zu entgehen, sagte ich mir: „Schau, das alles ist Stoff für Geschichten. Womit würdest du sonst die Menschen unterhalten?“ Und die Menschen hörten mir gerne zu, wenn meine Geschichten eine Pointe hatten, wenn sie lachen konnten. Irgendwann wurde mir bewusst, dass mir das auch gut tat. Die Angst vor dem nächsten belastenden Ereignis wurde kleiner und nach und nach wandelte sie sich in neugierige Spannung: „Was gibt es noch alles zu erleben?“

Arbeiten Sie deshalb auch als Clown?Den Clown in mir zu entdecken, entsprach dem Wunsch, den Fragen „Wer bin ich noch? Wie kann ich, wie können wir aus Freude lernen und nicht aus Schmerzen?“ nachzugehen. Humor wandelt Schwere in Leichtig-keit, Leiden in Freude und der Clown ist DIE Rolle, die das am stärksten verkörpert: Authentizität, Ehrlichkeit zu sich, aus sich heraus tun und schöpfen, was Freude macht. Für einen Clown gibt es keine Tabus, keine Grenzen, wenn es ums Menschliche geht – alles ist möglich.

Was raten Sie unseren Leserinnen und Lesern zum Thema Humor?Getrauen Sie sich ruhig, über alles aus freiem Herzen zu lachen. Es befreit Sie und schafft eine gesunde Distanz zu den scheinbaren Wichtig-keiten. Beschäftigt uns etwas oder haben wir sogar ein „Problem“, sind es entsprechend schwere Gedanken, die anstrengen. Können Sie darüber lachen, katapultieren Sie sich selbst aus dem Gedankensumpf und das Leben zeigt sich von seiner besseren Seite. Lösungen und Möglichkeiten, die nicht sichtbar waren, zeigen sich.

Dr. Färber-Singer, Psychotherapeutin, Clownin und Coach

phinproduktion. Und Humor ist dabei absolut anste-ckend. Während wir lachen, passieren viele Vorgänge im Inneren: Zum Beispiel werden die Ausschüttung und die Produktion von Stresshormonen reduziert, ebenso ist eine körperliche Regeneration nachweisbar, das Immunsystem wird gestärkt.

Auch der Abbau psychologischer Hemmschwellen ist durch das Lachen erlebbar, die Steigerung der Selbstzufriedenheit gibt’s gratis dazu. Ein wesentlicher Aspekt ist aber auch der soziale: Lachen stärkt die Gemeinschaft und bildet ein wichtiges Kriterium für Gruppenzugehörigkeit. Mit humorvollen Menschen verbringt man gerne Zeit, man lässt sich von ihrer po-sitiven Einstellung in den Bann ziehen und anstecken. Seit geraumer Zeit hat Humor auch Einzug in die psy-chotherapeutischen Praxen gehalten und wurde bei humor affinen Therapeuten zu einem fixen Bestandteil der Sitzungen. Therapeutischer Humor bringt Hei-lungsprozesse der Psyche in Gang, so er mit Bedacht und sorgsam eingesetzt wird. Es kann damit beispiels-weise eine negative Gedankenspirale unterbrochen, eine verfahrene Situation aufgelockert oder stetes Grü-beln einfach gestoppt werden. Wesentlich dabei ist, dass es keine als Witz getarnten niveaulosen Sprüche sind, dass der Humor wohldosiert und passend einge-setzt wird. Kann der Klient mit dem Therapeuten auch einmal lachen, bedeutet dies einen spontanen und emotionalen Austausch und eine kurzzeitige Gleich-heit, die verbindet. Ebenso kann Humor das kreative Potenzial fördern und somit Ideen für neue Lösungen bieten. Sei es ein Witz, ein lustiges Bild oder eine er-heiternde Situation usw. – was auch immer dafür aus-schlaggebend ist, uns ein Lächeln ins Gesicht zu zau-bern, eines steht fest: Es ist die Wirkung, die zählt. Und die ist stets positiv.

10–11COVERSTORY

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AUSWERTUNG

12–19 PUNKTEERNSTHAFTER TYP

Ihre Devise lautet: Lachen ist Spaß und Spaß hat im harten Leben keinen

Platz. Versuchen Sie die Welt etwas bunter wahrzunehmen und erlauben

Sie sich ruhig hie und da einen Lacher. Denn das ist auch Medizin. Sollten

Sie keine Idee haben, wie es ist, ein Lächeln zu tragen, dann versuchen

Sie einfach ihr Spiegelbild anzu­lächeln oder klemmen Sie sich einen Kochlöffel zwei Minuten mit offenen

Lippen zwischen die Zähne. Das kommt einem Lächeln nahe und sagt unserem Inneren: Es wird gelächelt –

Glückshormone ausschütten.

20–28 PUNKTEHUMORVOLLER TYP

Sie sind ein Mensch, mit dem man lachen kann, voll Humor, aber kein Spaßvogel. Sie werden deshalb im

Berufsleben wie auch privat als angenehme Gesprächspartnerin

bzw. angenehmer Gesprächspartner geschätzt. Wenn Sie sich hin reißen

lassen, ist ein Lacher aus Ihrem Mund herrlich erfrischend. Lassen Sie es

ruhig öfter zu und lachen Sie drauflos!

29–36 PUNKTE WITZE-TYP

Sie machen aus allem einen Witz. Ihr Ansporn sind Lacher und diese versuchen Sie mit allen Mitteln zu

bekommen. Vielleicht schießen Sie dabei auch über das Ziel hinaus.

Wie wäre es, wenn Sie Ihre Späße konkreter und gezielter verwenden,

dann werden Sie auch ernster genommen. Der Klassenkasper ist schon während der Schulzeit kein

erstrebenswerter Posten, noch weniger im Berufsleben. Bringen Sie

Ihre Mitmenschen zum Lachen, aber wichtiger noch: Lachen Sie

selbst auch mit und versuchen Sie nicht krampfhaft, immer alleine die

bzw. der Lustigste zu sein.

1. HUMOR IST, WENN FRAU/MANN TROTZDEM LACHT …

a) Stimmt! 6 PUNKTE

b) Das Leben ist keine Witzpartie. 2 PUNKTE

c) Ja, aber es gibt auch weniger lustige Zeiten im Leben. 4 PUNKTE

2. WELCHE FILME SCHAUEN SIE BESONDERS GERN?

a) Ich bevorzuge Tragik/Drama. 2 PUNKTE

b) Liebesfilme sind meine Favoriten. 4 PUNKTE

c) Komödien sind das einzig Wahre. 6 PUNKTE

3. SIND SIE EIN WITZE-ERZÄHLER?a) Leider merke ich mir selten die

Pointen. 4 PUNKTE

b) Ja, liebend gerne. 6 PUNKTE

c) Nein, Witze sind zumeist unpassend. 2 PUNKTE

4. LACHEN IST BEKANNTLICH GESUND. WIE OFT LACHEN SIE IM SCHNITT?

a) Zum Glück mehrmals täglich. 6 PUNKTE

b) Viel zu selten. 4 PUNKTE

c) Kann mich nicht erinnern, wann das letzte Mal war. 2 PUNKTE

5. WENN ICH NERVÖS IN EINER FREMDEN MENSCHENGRUPPE BIN, DANN …

a) kichere ich unnatürlich zu Aussagen anderer. 4 PUNKTE

b) bin ich eher still. 2 PUNKTE

c) scherze ich mit Vorliebe. 6 PUNKTE

6. WENN ICH UNGLÜCKLICH BIN, DANN …

a) hilft ein fröhlicher Gedanke. 6 PUNKTE

b) hilft eine Tafel Schokolade. 4 PUNKTE

c) hilft kaum etwas, um mich aufzuheitern. 2 PUNKTE

12TEST

13EMPFEHLUNGEN

BEIG

ESTE

LLT

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1. HEGE UND PFLEGEDer Glücks-Faktor, Warum Optimisten länger leben, Bastei LübbeIst Glück Veranlagung oder Zufall? Dieser Frage geht Martin E. P. Selig­man in seinem Buch auf den Grund und kommt zu der Erkenntnis, dass jeder Mensch den Keim zum Glück in sich trägt. Das Leben ist zu kurz, um unglücklich zu sein! Ein wunder­bar leicht geschriebenes Buch und zugleich ein praktischer Ratgeber.

2. VERWIRRENDKennen wir uns nicht?, GoldmannLexi Smart ist geschockt, als sie im Krankenhaus aufwacht und sich nach einem Unfall nicht mehr an die letzten drei Jahre ihres Lebens erinnern kann. Mercedes­Cabrio, Chefposten und millionenschwerer Ehemann? Offenbar hatte sie ein tolles Leben. Nur komisch, dass sie mit ihren Freunden keinen Kontakt mehr hat und ihre neue beste Freundin ein Hohlkopf ist.

3. NEUANFANG Was der Humor für Sie tun kann, wenn in Ihrem Leben mal wieder alles schiefgeht, Gabal Wir kennen sie alle: die Beziehungs krise, die Karrierekrise, die Krise mit dem Geld oder der Schwiegermutter. Aber: Humor ist, wenn man trotzdem lacht! Ab sofort wird sich jeder, der keine Krise hat, eine herbeisehnen. Damit er mitlachen darf. Zum Schreien komisch!

4. MANN IM HAUSMein Mann, der Rentner, Bastei LübbeWenn der Ehemann in Rente geht, haben tausende Ehefrauen plötzlich einen Mann in Vollzeit zu Hause. Frau Schmidt berichtet von Arbeits­beschaffungsmaßnahmen, plötzlich entdeckter Eifersucht und den kleinen Katastrophen des Alltags.

5. SELBSTVERSUCHNeuland, RowohltDie Hälfte des Lebens ist vorbei. Und jetzt ist es Zeit. Aber wofür eigentlich? Selbstverwirklichung, Gelassenheit? Kommt noch ein großes, vielleicht letztes Abenteuer? Ildikó von Kürthy hat 365 Tage lang keinen Alkohol getrunken, jeden Morgen meditiert, Gitarre spielen gelernt und auf fast alles verzichtet, was gut schmeckt. Dazu hatte sie zum ersten Mal in ihrem Leben lange blonde Haare, Idealgewicht und keine Schokolade im Haus. Ein Experi­ment und die Suche nach sich selbst.

6. VON A BIS Z Spaß beiseite!, Heyne Ordnung, Fleiß und Pünktlichkeit zählen zu den Stärken der Deutschen. Sturköpfigkeit, Besserwisserei und Humorlosigkeit angeblich zu ihren Schwächen. Angela Troni hat eine ironisch­humorvolle Gebrauchsan­leitung für alle verfasst, die das Land der Dichter, Denker und Fußballer besser verstehen wollen.

7. WEG VOM NOBODYUnd Gott sprach: Es werde Jonas, Schwarzkopf & SchwarzkopfGerade noch war Jonas ein Nobody. Im nächsten Moment hält die Welt ihn für den neuen Messias. Jonas ist dies ziemlich egal. Er will keine Jünger, er will seine Ruhe.

8. DIE WILDEN JAHREIm Reich der Pubertiere, Kindler Nach „Das Pubertier“ von Bestseller­autor Jan Weiler geht es in diesem Teil mit den Erfahrungen des Pubertier­For­schers weiter. Jetzt kann er auch schon einiges über die männliche Ausgabe dieser viel essenden, Müll machenden und komplizierten Gattung berichten. Ein sowohl für Eltern wie für die Puber­tierenden sehr interessantes und mit Lebenserfahrung gespicktes Werk.

BUCHTIPPS

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8763 4 5

Test yourself!

SIND SIE EIN HUMORVOLLER TYP?

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1. 2010 veröffentlichte die

Norwegische Universität für

Wissenschaft u. Technologie

eine Langzeitstudie von mehr

als 50.000 Norwegerinnen

und Norwegern mit folgendem

Ergebnis: Humor hat durchaus

positive Auswirkungen auf die

LEBENSDAUER. Da Menschen

mit Humor seltener krank

würden, lebten sie bis zu

20 Prozent länger. Wichtig

dabei ist laut Studienleiter Sven

Svebak vor allem eine grund-

sätzlich positive Denkweise.

6. Wenn ein Mensch lacht, wer-

den innerhalb der Gesichts-

region 17 und am ganzen

Körper sogar 80 MUSKELN

betätigt. Die Augenbrauen

heben sich, die Nasenlöcher

weiten sich, der Jochbein-

muskel zieht die Mundwinkel

nach oben, die Augen

verengen sich zu Schlitzen,

der Atem geht schneller,

die Luft schießt mit bis zu

100 km/h durch die Lungen,

die Stimmbänder werden in

Schwingung versetzt.

3. Man kann von Kindern eini-

ges lernen! Während BABYS

UND KLEINKINDER durch-

schnittlich 400 Mal pro Tag

lachen, gelingt es Erwach-

senen nur noch 15 bis 20

Mal. Dabei sind Lächeln und

Lachen eine wichtige soziale

Kompetenz und eine Art

Universalsprache, die kultur-

und sprachübergreifend ver-

ständlich ist. Auch im hohen

Alter sollte man sich diese

Kompetenz also möglichst

bewahren.

8. Als SCHWARZER HUMOR wird

Humor bezeichnet, der mit

ernsten Themen wie Verbre-

chen, Krankheit oder Tod in

satirischer oder bewusst ver-

harmlosender Weise umgeht.

Schwarzer Humor bedient sich

häufig paradoxer Stilfiguren

und kann auch für manche

Menschen die Grenzen des

guten Geschmacks über-

schreiten. In der darstellen-

den Kunst nennt man auf

schwarzen Humor setzende

Werke „schwarze Komödien“.

2.Seit 1998 findet immer am

ersten Sonntag im Mai der

WELTLACHTAG statt. Dieser

Tag wurde vom Gründer der

Lachyoga-Bewegung, Madan

Kataria, ins Leben gerufen.

Am Weltlachtag wird um

12 Uhr GMT in über 6.000

Lachclubs in mehr als 100

Ländern gemeinsam für eine

Minute gelacht. Diese Feier

soll ein globales Bewusstsein

der Gesundheit, des Glücks

und des Friedens durch das

Lachen schaffen.

7. Seit der ersten Aufführung

der Franz-Lehár-Operette

unter diesem Namen im

Jahr 1929 gilt China als das

„LAND DES LÄCHELNS“.

Das Stück spielt in Wien und

Peking im Jahre 1912 und

handelt von der (unverein-

baren) Liebe zwischen Lisa,

der verwöhnten Tochter des

Grafen Lichtenfels, und dem

chinesischen Prinzen Sou-

Chong. Seither gab es auch

mehrere Verfilmungen der

berühmten Operette.

4. Können TIERE LACHEN? Um

diese Frage zu beantworten,

hat das Institut für Zoologie

der Tierärztlichen Hoch-

schule Hannover einen Lach-

stammbaum erstellt, der mit

dem molekulargenetischen

Stammbaum übereinstimmt.

Dieser zeigt, dass das

Lachen der Schimpansen und

Bonobos, die dem Menschen

entwicklungsgeschichtlich

am nächsten stehen, unse-

rem Lachen am meisten

ähnelt.

5.Der antike griechische

Philosoph Platon gilt

allgemein als der erste

THEORETIKER des Humors.

Für ihn war Humor die

Mischung von Vergnügun-

gen und Schmerz. Humor

resultiere aus den ambiva-

lenten Gefühlen gegenüber

dem Lächerlichen. Wobei

seine Haltung zu Humor und

Lachen eher negativ war:

Der Lachende fühle sich

gegenüber dem Verlachten

stets überlegen.

9. Lachen ist ein ANGEBORE-

NES Ausdrucksverhalten des

Menschen und kommt nicht

nur als die natürliche Reakti-

on eines gesunden Menschen

auf komische oder erheitern-

de Situationen vor. Menschen

lachen zum Beispiel auch

als Entlastungsreaktion

nach überwundenen Gefah-

ren oder zur Abwendung

drohender sozialer Konflikte

sowie als Abwehrmechanis-

mus gegen spontane Angst-

zustände.

10.Der SCHALL unseres

Gelächters wird wie bei

unserer Stimme durch die

sogenannten Stimmlippen,

unsere Mund-, Rachen- und

Nasenhöhlen moduliert.

Männliches Gelächter hat

mindestens 280 Schwingun-

gen pro Sekunde, während

der Schall des weiblichen

Lachens sogar 500 hat. Das

hängt mit der durchschnitt-

lichen Tonlage der Stimme

zusammen – die weibliche

ist allgemein höher.

14–15WISSEN

10 DINGE, DIE SIE ÜBER

... HUMOR ...WISSEN SOLLTEN!

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W enn bei Helga Beimer aus der Lin-denstraße die Laune im Keller ist, dann greift sie zur Bratpfanne. Eine gehörige Portion Spiegeleier konnte

bisher noch jedes Mal die Stimmung des Serienlieblings retten. Eier gegen Depression. Ein Bild, das Ernährungs-expertinnen und Ernährungsexperten bitter aufstößt. Zu fettig macht müde und erst recht schlapp und träge. Auf der Liste der klassischen kulinarischen Stimmungsma-cher stehen Schokolade, Chili, Erdbeeren. Für diese Produkte haben sich die Synonyme „Mood Food“ oder „Feel Good Food“ eingebürgert. Ganze Bücherregale in den Buchhandlungen lassen sich mit Ratgeberliteratur zu diesem Thema füllen. Schlaue Geschäftsleute sprin-gen auf den Trend auf und bringen Lebensmittel auf den Markt, die mit dem Faktor „Seelen-Nahrung“ spielen. Von grünen „Glücks-Smoothies“ bis hin zur Getränkefir-ma „Neuro Drinks“ aus Großbritannien, die für das je-weilige Bedürfnis das optimale Produkt parat hat. Etwa „Neuro Bliss“ für Glücksgefühle.

AUF DER SUCHE NACH DER FEEL-GOOD-DROGE

Unser Gemütszustand hängt zu einem Großteil davon ab, ob wir unser Gehirn ausreichend mit Nährstoffen versorgen. Natürlich spielt die Art der Mahlzeit eine ent-scheidende Rolle. Nach sehr fettigem Essen wird viel Blut aus dem Denkorgan zum Magen geleitet, weil es dort benötigt wird. Eine mangelnde Gehirn-Durchblu-tung macht müde. Alles andere als ein Feel-Good- Zustand. Um fit und glücklich zu sein, müssen wir uns Lebensmittel zuführen, die zur Ausschüttung der kör-pereigenen Glückshormone führen. Dazu zählen die Neurotransmitter Serotonin und Norepinephrin. Diese können aber nicht einfach über die Nahrung aufgenom-

16–17ERNÄHRUNG

KANN MAN SICH GUTE LAUNE ANESSEN? GIBT ES LEBENSMITTEL, DIE FRÖHLICH MACHEN?

WIR HABEN EINEN EINKAUFSWAGEN VOLLER „FEEL GOOD FOOD“.

GUTE LAUNE AUS DEM

KÜHLSCHRANK

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men werden. Es bedarf fremder Hilfe, etwa des Eiweiß-Bausteins Tryptophan. Er ist die Vorstufe von Serotonin und wird im Gehirn zu Serotonin umgewandelt.

DIE DOSIS MACHT DAS GIFT

Die Glücks-Formel ist einfach: Was gesund ist für den Körper, ist auch für den Geist empfehlenswert. Vorhang auf für Obst, Gemüse und Kräuter. Langzeitstudien in England und Frankreich kamen zu dem Ergebnis, dass es vor allem auf die Frische der Produkte ankommt. Je frischer, desto besser für die Psyche. Die Inhaltsstoffe können als echte Glücksmischung bezeichnet werden. Da wären einerseits die vielen Vitamine, die unserem Körper Power geben. Wissenschaftlich bewiesen ist auch, dass Folsäure Stimmungsschwankungen vor-beugt, und die ist etwa in Gemüse wie Tomaten, Spinat, Bohnen und Brokkoli reichlich vorhanden. Bei Obst lässt sich durch die sekundären Pflanzenstoffe und Anti-oxidantien die Laune sogar langfristig verbessern. Dem Spurenelement Selen sagen die Wissenschaftler eben-falls stimmungsaufhellende Wirkung nach. Es ist zum

Beispiel in Vollkornprodukten, Reis, Haferflocken, Nüs-sen, Gemüse und magerem Fleisch enthalten. Allerdings warnen Experten vor übermäßigem Selen-Konsum, da es das Diabetes-Risiko erhöht. Auch bei den Glückshor-monen kann man es übertreiben. Untersuchungen an Tennisspielern zeigten, dass eine Überdosis Serotonin und Norepinephrin den Sportsgeist killt und träge macht. Wie so oft im Leben macht die Dosis das Gift. Das gilt besonders für Glücksspender, die nicht gerade auf der Liste der gesündesten Lebensmittel stehen.

SCHOKO, GUMMIBÄREN & CO

Kein anderes Lebensmittel hat sich den Ruf als Glücks-nahrung stärker erkämpft als Schokolade. Wäre sie bloß nicht so eine Kalorienbombe. Gut für die Psyche, schlecht für die Figur. Das ruft fettarme Sorten auf den Plan. Fett-reduzierte Schokolade verliert jedoch an Geschmack und damit auch an Genuss. Forscher versuchen diesem Problem mit dem Stoff „Limonen“ – ein zitronenartig riechender Kohlenwasserstoff – zu begegnen, da sich herausgestellt hat, dass dieser Stoff die Kakaobutter bei

der Produktion beeinflusst. Wie stark Emotionen mit dem Verzehr des glücksspendenden Lebensmittels Schokola-de tatsächlich zusammenhängen, versuchte Annelina Waller 2013 in ihrer Bachelorarbeit „Emotionen und Essverhalten: Mood-Food am Beispiel Schokolade“ ganz genau herauszufinden. Resultat: Es sind nicht die In-haltsstoffe der Schokolade, die für eine Stimmungsver-besserung nach dem Nahrungsverzehr verantwortlich sind, sondern das gestillte Bedürfnis des Verlangens nach einem bestimmten Nahrungsmittel führt zu posi-tiven Emotionen. In diesem Sinne: Gönnen Sie sich (in Maßen), wonach Ihnen gerade ist. Das Auge isst mit. Optisch ansprechende Speisen machen bei gleichem Geschmack glücklicher als langweilig zubereitete Menüs. Das beste Beispiel ist eine Trendbäckerei in New York. Sie bäckt knallbunte Bagels. Die schmecken undefinierbar süß, bringen aber Leuchten in die Augen der Kunden. Nicht zu vergessen die Zugabe von Glutamat. Der Ge-schmacksverstärker nimmt nachweislich Einfluss auf den Hirnstoffwechsel. Gerade deshalb fällt uns ein Stopp bei Chips, Gummibärchen und Schokolade so schwer.

REZEPT-BUCHTIPPS

„Good Mood Food. Rezepte für Wohlfühl-Momente“,

von Kristin Posch, maudrich Verlag, 2015

„Feel Good Food: 5 einfache Schritte für eine gesunde

Ernährung mit 80 Rezepten“, von Dörte und Jesko Wilke,

Götz Wrage, Christian Verlag, 2015

GUTE-LAUNE- LEBENSMITTEL

SCHOKOLADESchokolade, je dunkler, desto besser, wirkt durch ihren hohen Zucker- und Fettgehalt kurzfristig stimmungsaufhellend. Im Kakao steckt Tryptophan, ein Stoff, der die Serotonin-Ausschüttung im Gehirn anregt.

BEERENFRÜCHTEBeeren sind optimale Magnesium- und Vitaminlieferanten. Magnesium bremst Stress-Hormone wie Adrena-lin und Noradrenalin ein.

VANILLEDer Vanilleschote sagt man nach, sie kurble die Ausschüttung von Sero-tonin im Gehirn an. Teilweise genügt schon der Geruch.

SCHARFChili: Chilischoten enthalten Capsaicin. Dieser Stoff reizt die Nervenzellen im Mund und führt dazu, dass unser Gehirn Endorphine ausschüttet. Ingwer: Ähnlich wie bei Chili, regt die Schärfe auf den Nervenzellen das Gehirn zur Endorphinausschüttung an.Curry: Das Gewürz enthält viel Kurkuma, das entzündungshemmend und antidepressiv wirkt.Muskat: In der Muskatnuss steckt der halluzinogene Wirkstoff Myristi-cin, der in großen Mengen zu eupho-rischen Zuständen führen kann.

PIKANTFisch: Fetter Seefisch wie Lachs, Makrele, Hering beinhaltet beson-ders viele Omega-3-Fettsäuren, die angeblich imstande sind, Depres-sionen zu lindern. Außerdem heben Vitamin D und Vitamin B12 die Stimmung.Fleisch: Fleisch liefert viel Trypto-phan, dessen Wirkung von der Wis-senschaft als stimmungsaufhellend und beruhigend beschrieben wird. Nüsse: Besonders in Cashew Ker-nen oder Walnüssen ist Tryptophan enthalten und regt die Serotonin-Ausschüttung im Gehirn an.Vollkornprodukte: Vollkorn- produkte enthalten das Spuren-element Selen, das als stimmungs-aufhellend gilt.

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18–19ERNÄHRUNG

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EIN WITZ DORT, EIN KLEINES SPÄSSCHEN AM RANDE DA – HUMOR GEHÖRT ALS WICHTIGER TEIL ZU UNSEREM LEBEN. UND DAMIT AUCH IN DEN SCHUL- UND

BERUFSALLTAG. DOCH IST DIE SACHE HIER NICHT ETWAS ANDERS GELAGERT? WAS IST ANGEBRACHT, WAS IST FÜR DIE KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN „TOO MUCH“?

EIN BISSCHEN

SPASS MUSS SEIN

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H umor verlängert das Leben, Menschen mit Humor sind für potenzielle Partnerinnen und Partner anziehender, er verbessert die Fähigkeiten des Gedächtnisses. Es gibt

mehr als genug Studien über die positiven Wirkungen des „Lustig seins“. Der Tatsache, dass Humor ein fester Bestand-teil und damit auch wichtiger Begleiter im Alltag ist, ist nichts entgegenzusetzen. Da aber jede und jeder von uns – wenn auch nur minimal – unterschiedliche Auffassungen von Spaß hat, stellt sich vor allem im Berufs- und Schulalltag, den man nicht notwendigerweise mit seinen besten Freun-dinnen und Freunden verbringt, die Frage: Was ist von per-sönlichen Humor-Vorlieben den anderen zumutbar, wann ist ein Spaß fehl am Platz?

HUMOR AM ARBEITSPLATZ – WITZIG ODER NICHT?

Schwimmt man mit seinen Kolleginnen und Kollegen auf einer Witz-Wellenlänge, sollte es ja kein Problem geben. Dennoch ist der Spaß im Büro ein schwieriges Thema. Grundsätzlich ist Humor der Kreativität, dem Zusammen-halt, der Gruppendynamik etc. förderlich. Aber de facto ist es nicht einfach, die Spaß-Eigenheiten aller unter einen Hut zu bringen. Man nehme nur einmal die Chefin oder den Chef – das außergewöhnliche Glück ausgeschlossen, dass diese oder dieser wirklich witzig ist. Sollte man, um beliebt zu bleiben oder einen Bonus gewährt zu bekommen, über jeden Witz der Chef-Etage lachen? Womöglich gilt man dann als Schleimer, abgesehen von der Tatsache, dass es sich mitunter als mühsam erweisen kann, jeden Tag über etwas gekünstelt zu lachen. Doch auch unter „Gleichge stellten“ ist es nicht weniger – sagen wir – diffizil, den feinen Unter-schied zwischen nettem Pausenfüller und einem Quänt-chen zu viel abzuschätzen. Ein Running Gag kann unter den drei besten „Büro-Buddies“ für Zusammenhalt sorgen, für die anderen „Ausgeschlossenen“ aber sehr schnell nervig werden.

Ein essenzieller Unterschied besteht laut Eva Ullmann – Gründerin des Deutschen Instituts für Humor in Leipzig – zwischen „selbst aufwertendem“ und „selbst abwertendem“ Humor. Kehrt man in gesteigerter Art und Weise die eigenen Vorzüge oder die anderer hervor, wird das als witziges Kom-pliment anerkannt. Wird im Gegensatz aber abgewertet, also

ICH WILL MICH ABER AUFREGEN!

Das sarkastisch-witzige Buch des deutschen Autors Matthias Nöllke ist ein spannender Ratgeber mit Augenzwinkern, wenn es um die klei-nen – oder manchmal auch größeren – Ärgernisse des Alltags geht. Neben ganz banalen Dingen, die uns den letz-ten Nerv rauben können, geht es auch um das Thema Humor – ebenso am Arbeitsplatz. Es ist dies keine pseudo-wissenschaftliche Anleitung zum Wut-ausleben; vielmehr zeigt es auf, welche Ärgernisse uns alle betreffen, und hilft dabei, alles etwas mehr mit Humor zu sehen und sich zu entspannen. Und dass es von Zeit zu Zeit auch einmal ganz dienlich sein kann, seinem Ärger Luft zu machen – aber bitte den Spaß dabei nicht vergessen!

Ich will mich aber aufregen! Das Buch für den kleinen Ärger zwischendurch, Matthias Nöllke, 248 Seiten, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag.

auf ein möglicherweise negatives Merkmal einer Kollegin oder eines Kollegen hingewiesen, kann dies schnell in Hass-tiraden oder Ähnlichem münden. Keiner lässt sich gerne persönlich bloßstellen. Es gilt also, ein gesundes Mittelmaß zu finden – Humor, ja, auf Kosten eines Einzelnen, nein!

HUMOR IN DER SCHULE – SPASS ODER MOBBING?

Auch in der jüngeren Bevölkerungsgruppe der Kinder – in der Schule – spielt Humor eine bedeutende Rolle. Hier muss man ebenso grundsätzlich zwischen zweierlei Seiten unter-scheiden: Ist die Lehrerin oder der Lehrer witzig und baut Späße in den Unterricht ein, führt dies zu einer Auflockerung sowie einer positiven Motivation. Die Lehrmeinungen sind sich weitestgehend einig, dass Humor im Unterricht nicht nur die Lernbereitschaft der Kinder steigert, auch das Klas-senklima wird für alle angenehmer, der Lehrerin oder dem Lehrer wird ein größerer Sympathiefaktor zuerkannt.

Dem gegenüber steht der Spaß der Schülerinnen und Schüler untereinander. Wie im Bereich der Erwachsenen gibt es auch hier Beweise genug, dass Humor die Kon-zentration und soziale Umgehensweise bestärkt. Doch ist ein einzelnes Kind das Ziel von Neckereien und/oder andauernden Späßen, kann das sehr schnell zum großen Problem werden und ein „einfacher Spaß“ in Mobbing umschlagen. Kinder können noch dazu nicht – wie die Erwachsenen – einfach kündigen und den Job wechseln, des Weiteren haben sie oft Scham davor, sich jemandem zu öffnen und ihre Belas tungen preiszugeben. Schnell kann sich auch ein gewaltiges Mitläufertum entwickeln, gemäß dem Motto: „Wenn ich mitmache und jemand anderen verspotte, kann ich selbst nicht zum Opfer werden.“ Bezüglich Prä- und Intervention kommt selbst-verständlich der Lehrperson wie den Schulpsycholo-ginnen und Schulpsychologen eine maßgebliche Rolle zu. Es gilt hier, gezielt Grenzen zu setzen und den Kindern aufzuzeigen, was zu weit geht. Des Weiteren muss mit den Mobbenden in Zusammenspiel mit den Eltern gearbeitet werden. Es liegt also an den Lehrerinnen und Lehrern und auch an den Schülerinnen und Schülern selbst, ein gesundes Klassenklima aufrechtzuerhalten. Geht es der Gemeinschaft in der Klasse gut, können alle den Schulalltag genießen und mit Freude lernen.

„Kindermund tut Wahrheit kund“: Ist man in der Schule bei einem Spaß dabei, motiviert das und lockert stressige Momente auf. Ist man aber auf der anderen Seite, kann das schnell zu schwerwie-genden Problemen führen.

20–21JOB UND SCHULE

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HEUTE SCHON GELACHT?

Lachen ist erlaubt und gewollt. Lachyoga läuft etwas anders als die klassische Variante, hat aber

ebenso positiven Einfluss.

DAS PHÄNOMEN LACHEN BESCHÄFTIGT FORSCHER SEIT JAHRZEHNTEN, BESONDERS WEIL SICH LACHEN

IN VIELERLEI HINSICHT GÜNSTIG AUF UNSEREN KÖRPER UND UNSERE SEELE AUSWIRKT.

W er denkt, Lachen ist einfach „nur“ ei-ne Reaktion auf einen lustigen Witz, eine amüsante Geschichte oder eine heitere Situation, der unterschätzt die

Kraft des Lachens. Als eher junge Wissenschaft erforscht die Gelotologie (gélōs, griechisch „Lachen“) die Auswir-kungen von Lachen auf den Körper. Der Psychiater William F. Fry hat dahingehend bereits 1964 an der Stanford Uni-versity erste Untersuchungen durchgeführt und war sozu-sagen der Begründer dieser Wissenschaft und damit des Instituts für Humorforschung in Palo Alto. Er zeigte seinen Probanden einen Film von Stan Laurel und Oliver Hardy, besser bekannt als Komikerduo Dick und Doof, und be-merkte, dass die Zahl der Zellen, die für die Immunabwehr zuständig sind, während der Lachphasen anstieg. Diese Stimulation der Immunabwehr hält über Stunden an. Auch Kerstin Renner vom Lachclub Wien weiß, dass Lachen das Immunsystem positiv beeinflusst und zudem eine starke stressmindernde Wirkung besitzt. Im Jahr 2010 legte ein kalifornisches Forscherteam Ergebnisse einer Studie mit Diabetikerinnen und Diabetikern vor, die täglich einen lus-tigen Film sahen und deren Werte deutlich belegten, dass sich Lachen günstig auf den Stoffwechsel auswirkt.

INNERES JOGGING

Erhält das Hirn einen Reiz, auf den es mit Lachen reagiert, so werden mehr als hundert Muskeln im Körper

Durch meine Ausbildung beim

Lachyoga-Erfinder Dr. Madan Kataria

ist bei mir der Lachfunke

übergesprungen. Wir wollen so viele Leute wie

möglich damit anstecken, das funktioniert am

einfachsten im Lachclub.Kerstin Renner,

Geschäftsführerin, Lachclub Wien

22–23 ABCSERIE

LACHYOGA

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aktiviert – Gesichts- und Atemmuskulatur sowie Rücken und Arme, wenn man sich buchstäblich „krümmt vor lau-ter Lachen“. Die Muskelleistung des Körpers bei 20 Se-kunden Lachen entspricht der Leistung von drei Minuten Rudern oder Joggen. Da man beim Lachen besonders tief ein- und ausatmet, werden die Körperzellen mit besonders viel Sauerstoff versorgt. Diese intensivere Atmung wirkt sich auf die Bronchien aus, die dadurch gut gelüftet wer-den. Das Herz-Kreislauf-System wird angeregt und Ver-brennungsvorgänge im Körper aktiviert. „Lachen senkt den Blutdruck und es macht schlank, denn in zehn Minu-ten, in denen wir lachen, verbrennt der Körper 50 Kalori-en“, weiß auch Kerstin Renner. Wer jedoch die „beste Medizin“ für sich nutzen möchte, ist auf gewisse Reize angewiesen. Dabei werden drei grundlegende Anregun-gen unterschieden. Bei der emotionalen Anregung lacht man in einer positiven Grundstimmung wie beispielsweise im Urlaub oder bei schönen Erinnerungen. Ein Witz oder Situationskomik werden als kognitive Anregung bezeich-net. Kitzeln ist eine motorische Anregung. Für die beiden letzten sind der Überraschungseffekt beziehungsweise das Kontrast erlebnis entscheidend – Voraussetzung ist eine kommunikative Situation.

LACHEN LERNEN

Neben den vielen positiven Eigenschaften auf den Körper sind auch die psychotherapeutischen Aspekte des Lachens in Studien belegt. Die Volkskrankheit Nummer eins, die Depression, hat viele Symptome wie Schlafstö-rungen, ein pathologisches Essverhalten, eine Minderung der Konzentrationsfähigkeit, leichte Reizbarkeit, Trägheit und vieles mehr. Es liegt daher nahe, Depressionen mit Lachen zu bekämpfen. Denn fröhliche Menschen sind ausgeglichen und depressive Symptome haben wenig Chancen. Wenn man jedoch buchstäblich nichts mehr zu lachen hat, kann man im Lachclub Wien wieder lachen lernen. „ Lachen kann definitiv wieder gelernt werden. Da-zu eignen sich Lachclubs ideal, weil wir da mit unserem Lachen spielen, das innere Kind wieder zum Vorschein bringen und unter anderen Leuten sind, die uns mit ihrem Lachen anstecken“, erzählt Kerstin Renner, „Lachen ver-bindet, fröhliche Menschen wirken attraktiver und sind kreativer.“ Im Lachclub unserer Expertin kann man durch Lachyoga gezielte Übungen machen, um wieder oder noch mehr Freude in sein Leben zu bringen. „Lachyoga“, beschreibt Kerstin Renner, „ist ein einzigartiges Konzept

vom indischen Arzt Dr. Madan Kataria, demzufolge es kei-nerlei Grund braucht, keinen besonderen Sinn für Humor, keine Witze und kein ausgeprägtes Entertainment, um echt und herzlich lachen zu können.“

KINDER LACHEN MEHR

Neben allen positiven psychologischen und physischen Aspekten spielt das Lachen auch im soziologischen Sinn eine wichtige Rolle: Gemeinsames Lachen verbindet wie nach einem Sieg bei einem sportlichen Ereignis und Lachen ist ein lockerndes Mittel in der Kommunikation. Wer mit einem freundlichen Lachen an der Tür begrüßt wird, fühlt sich gut aufgenommen, Unsicherheiten und Fehler werden durch ein Lächeln meist nicht mehr so schwer beurteilt. In vielen Situationen ist Lachen also die einzige Möglichkeit, eine spannungsgeladene Stimmung zwischen zwei Men-schen aufzulösen. Kulturhistorisch gesehen gibt es jedoch nicht in jeder Gesellschaft eine wohlwollende Betrachtung zum Lachen. So ist es bei nomadischen Völkern kaum üblich, dass gelacht wird, und wenn, sind es eher die Frauen. In unserer westlich geprägten Welt möchte keiner als hu-morloser Mitmensch wahrgenommen werden, dennoch ist auch in unserer Gesellschaft herzhaftes Gekicher nicht sehr „akzeptiert“. „Seitdem ich Lachyoga mache, habe ich ein-fach eine 100 Prozent positive Einstellung zum Lachen. Es ist mir egal, wo und wann ich lache, denn Lachen ist etwas Positives und sollte immer Raum haben! Vor allem nach Lachyogaeinheiten fühle ich mich total entspannt, kleine Wehwehchen verschwinden und ich gehe strahlend durch den Tag“, erzählt Kerstin Renner.

Lachen und schmunzeln Sie also ausgiebig. Denn ein wirksameres und günstigeres Medikament, das Seele und Körper ohne Nebenwirkungen gut tut, werden Sie nicht bekommen!

LACHYOGA IN DER PRAXIS

Im Lachyoga werden traditionelle Atemtechniken der gängigen Yoga-

praxis mit Lachübungen verbunden. Diese Übungen bewirken, dass

der Anteil des „echten“ Lachens sukzessive erhöht wird, beschreibt

die Expertin diese spezielle Form des Yogas. Zu den Übungen gehören Geräusche, Mimik und Körperbewe-gungen genauso wie Atemtechniken

und Zwerchfellstimulationen. „Lachen selbst ist eine der besten Atemübungen, die in idealer Weise

die Restatemluft aus der Lunge entfernt und so zu einer optimierten

Sauerstoffversorgung des Körpers und seiner Organe beiträgt.“

Wissenschaftlich ist erwiesen, dass der Körper nicht zwischen „echtem“ und spontanem Lachen unterschei-

det. Auch Kerstin Renner weiß aus Erfahrung, dass der körperliche

Effekt der gleiche ist, der Grund nur ein anderer.

Der Weg zum Lachen: lachclubwien.at/lachyoga

selfness.at/lach-yoga-fuer-frauencubasch.com

In der Gruppe mit Gleichgesinnten lacht

es sich die Sorgen leichter von der Seele.

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25KULTUREN

EINE GUTE PORTION HUMOR KANN GRÄBEN ÜBERWINDEN UND JEDES EIS BRECHEN. JEDOCH SOLLTE MAN SICH GUT ÜBER DIE REGIONALEN UMGANGSFORMEN UND GEPFLOGENHEITEN INFORMIEREN, ANSONSTEN KANN EIN WITZ AUCH GANZ SCHNELL PEINLICH WERDEN. DENN HUMOR WIRD IN UNTERSCHIEDLICHEN KULTURKREISEN VERSCHIEDEN INTERPRETIERT.

ANDERE LÄNDER,ANDERE SITTEN

W ährend die Irinnen und Iren für ihren lau-ten und aufbrausenden Humor bekannt sind, sind unsere französischen Nach-barn eher diskret. Menschen aus Spani-

en können über sich selbst lachen, aber nur wenn sie sich in ihrer Ehre nicht gekränkt fühlen. Kanadierinnen und Kanadier genießen den Ruf, dass sie einen lockeren Umgangston im Geschäftsleben pflegen, der mit viel Humor gewürzt ist. Leute aus England haben einen Hang zum Zynismus und werden in Europa als besonders komisch wahrgenommen, da ihr Humor als subtil und trocken gilt. Das sind nur einige Beispiele an gängigen Klischees, an denen aber durchaus etwas Wahres dran ist. Humor ist zwar immer eine Geschmacksfrage, aber sind die Deutschen wirklich so humorlos oder eilt ihnen ihr Ruf voraus? Das Klischee, dass Deutsche ernst sind und keinen Spaß verstehen, ist nicht neu. Wahrscheinlich ist dieser Ruf von der deutschen Tüchtigkeit und Vernünftigkeit abgeleitet – Eigenschaften, die mit Humor nicht viel gemeinsam haben.

CHARME UND SCHMÄH IN ÖSTERREICH

Österreichischer Humor ist trocken, kann extrem schwarz und manchmal auch selbstironisch sein. International bekannt ist der Wiener Schmäh, und der Charme in Österreich wird von ausländischen Gästen sogar geschätzt. Das Schöns-te aber ist, wenn man auch mal über sich selbst lachen kann. Das ist etwas, das die Österreicherinnen und Österreicher gut und gerne machen. Beim Sport wird es aber schon kompli-zierter: Während die heimischen Sportfans mit dem Fußball und mit Witzen über ebendiesen durchaus locker umgehen, verstehen sie im Wintersport eher weniger Spaß. Ärgerlich wird es, wenn ein „Piefke“ die Goldmedaille in alpinen Wett-bewerben abräumt. Und das, obwohl die Konkurrenz zwi-schen Österreich und Deutschland schon lange nicht mehr so allgegenwärtig ist und nicht mehr so ernst genommen wird. Im Ausland kann das Verständnis von Witzen und Humor eine

große Herausforderung für das interkulturelle Miteinander sein. Besonders im Ausland entstehen in der Kommunikation häufig Fehlinterpretationen. In den USA, Großbritannien und Skandinavien geht man lässiger mit Humor um. Frankreich, Deutschland und Russland wird nachgesagt, eher zurückhal-tend zu sein, was Humor betrifft. In China und Japan wird zu jeder Tageszeit gelächelt, aber ausgelassenes und lautes La-chen gehört in den privaten Bereich und ist in der Öffentlich-keit nicht so gern gesehen. Weltweit sind die Unterschiede, was Spaß und Humor betrifft, also gar nicht so klein. Doch egal ob Peking, Berlin oder New York: Eine Prise Humor dient zur Regelung von Konflikten und zur Stärkung des Gruppen-gefühls. Humor wird in schwierigen Situationen und kompli-zierten Angelegenheiten eingesetzt, damit das Leben entspannter wird.

LACHEN IST NIE VERKEHRT

Gewitzelt und gelacht wird überall, nur eben über verschiedene Inhalte und Situationen. Worüber die Menschen lachen, kann in unterschiedlichen Ländern und Kulturen verschiedene Auswirkungen haben. Letztendlich kommt es aber nicht nur auf die Kultur, sondern auch auf die Persönlichkeit eines Menschen an. Zwischenmensch-liche Kommunikation ist eben überall auf der Welt wichtig. Aber wer sich vorab etwas mit den Gepflogenheiten seiner Mitmenschen beschäftigt, kann peinliche Situationen leicht vermeiden.Wichtige Länder-spezifische Informationen zur Einstimmung finden Sie etwa unter benimmregeln-reise.de sowie unter arboe.at in der Kategorie „Reisen“ unter „Länderinformationen“.

24ABC LACHYOGA

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SEIT VIELEN JAHREN SORGEN DIE „ROTE NASEN CLOWNDOCTORS“ DAFÜR, DASS SELBST IN AUSSICHTSLOSEN

SITUATIONEN PLATZ FÜR EIN LÄCHELN IST.

HUMOR ALS MEDIZIN

ROTE

NAS

EN

S chauplatz Meidling: Im Alters- und Pflege-heim in der Stüber-Gunther-Gasse kommen die Zuseherinnen und Zuseher beim „Rote Nasen Varieté“ nicht aus dem Staunen

heraus. Herr Leopold zerdrückt mit bloßer Hand eine rohe Kartoffel. Frau Irmgard stemmt mit Leichtigkeit eine Riesenhantel in die Luft. Frau Helga gibt in ihrem Rollstuhl einen Striptease zum Besten. Hätte man den betagten Personen gar nicht zugetraut, aber unter Betreuung des Rote Nasen-Teams mutieren die Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims für ein paar Minuten zu „Stars“. So ein Varieté bringt Abwechslung und Humor in den Alltag. Genau das ist das Ziel der Clown doctors, die neben ihrer Haupt klientel, kranken Kindern in Kinder kliniken, seit 15 Jahren auch regelmäßig betagte Menschen in Pflegeeinrichtungen aufheitern.

HUMOR IST, WENN MAN TROTZDEM LACHT

Im Angesicht der Krankheit oder des drohenden Lebens-endes entwickeln viele Patientinnen und Patienten einen Tunnelblick, der keinen Platz mehr für Optimismus lässt. „Gerade in Situationen, in denen es wenig zu lachen gibt, wie etwa bei Krankenhausaufenthalten oder in Altershei-men, ist es wichtig, dass Humor Einzug hält“, sagt Martina Haslhofer, Mitglied im Rote Nasen-Team seit der Grün-dung in den 1990er-Jahren. „Rote Nasen Clowns“ sind keine Ärztinnen und Ärzte, sondern speziell ausgebildete

HISTORY

Die Idee, dass Clowns leidende Menschen im Krankenhaus auf-

heitern, stammt aus den USA der 1980er-Jahre. Weltweit wurde diese

Idee aufgegriffen. In Österreich erblickten die „Rote Nasen Clown-

doctors“ 1994 als Verein zur Förde-rung der Lebensfreude zur Therapie

für kranke Kinder das Licht der Welt. In den Kinderkliniken sind die Roten

Nasen nahezu flächendeckend vertre-ten. Die Vereinsarbeit konzen trierte

sich anfangs auf die Betreuung kran-ker und leidender Kinder und wurde 1999 auf kranke alte Menschen und

2003 auf Rehabilitationspatientinnen und -patienten ausgeweitet. Seit

2012 besuchen die Clowndoctors auch Kinder und Jugendliche

mit mentalen oder mehrfachen Behinderungen in sonder- und heil-

pädagogischen Einrichtungen.Info: rotenasen.at

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Künstlerinnen und Künstler. Humor ist ihre Medizin. „Das zaubert die Krankheit oder den Ärger zwar nicht weg, aber es erleichtert den Augenblick.“ Haslhofer schlüpft seit dem Start ihrer Rote Nasen-Karriere in die Rolle der Clow-nin Rosa. Die Figur entwickelt sich ständig weiter. „War Rosa in den Anfängen eine sehr naive Clownin, haben sich ihre Lebensthemen mittlerweile gewandelt. Heute träumt sie von Romantik und Heiraten.“ Daher erkundigt sich Rosa auch bei jedem Mann, der ihr in ihrem Leben begeg-net, ob er sie vor den Traualtar führen möchte. Ein Running Gag, bei dem die besuchten Patienten gerne mitspielen und Rosa in ihr Herz schließen. „Rosa bringt Freude ins Leben meiner Patientinnen und Patienten. Sie ist ein Fix-punkt und lässt sie negative Gedanken vergessen“, erklärt Haslhofer, die selbst von ihrer Rolle profitiert. „Wenn man die Welt immer wieder aus der Perspektive des Clowns sieht, wird man automatisch positiver und gewöhnt sich an, Entwicklungen im Leben optimistisch entgegenzublicken.“

MOMENTE DES GLÜCKS

„Inwieweit Humor und Lachen tatsächlich der physischen Gesundheit dienen, ist bislang nur teilweise erforscht. Die Befunde sind uneindeutig und nicht unumstritten“, sagt Dr. Ursula Beermann von der Universität Innsbruck, Expertin auf dem Gebiet der Humorforschung. „Bewiesen ist, dass Humor nur helfen kann, wenn man ihn tatsächlich

lustig findet. Lachen hilft nur, wenn es echt ist.“ So könne sich ein echtes Lachen sogar positiv auf die Schmerztole-ranz auswirken. Warum wir lachen, da gibt es unterschied-liche Varianten. Die häufigsten vier Ursachen:

1. Gutmütiger Humor: Die Fähigkeit, über sich selbst lachen zu können, ohne sich dabei selbst abzuwerten.

2. Überraschungseffekt: Das Lachpotenzial der Roten Nasen steckt in der Inkongruenztheorie. Öffnen sich in einem Krankenhaus die Lifttüren und es kommen plötzlich zwei Clowns zum Vorschein, ist das eine Situa tion, mit der Patientinnen und Patienten nicht rechnet. Aufgrund der Widersinnigkeit ist man geneigt, zu lachen.

3. Erleichterungstheorie: In Situationen, in denen absolut kein Humor geduldet wird, wie etwa bei Beerdigungen oder Prüfungen, kann der innere Druck so groß werden, dass Lachen wie ein Ventil wirkt und die nervliche Energie abbaut.

4. Schadenfreude: Wir lachen, wenn anderen etwas misslingt.

SEHR VIEL FEINGEFÜHL

Ein Clownauftritt im Krankenhaus oder Pflegeheim funktioniert unter anderen Voraussetzungen als auf der Straße oder Theaterbühne. „Unsere Klientel ist meist im Pyjama. Die Intimität ist sehr groß“, erklärt Haslhofer. „Es

bedarf viel Feingefühl, um an diese Menschen heranzu-kommen.“ Bei Kindern funktioniere das weit einfacher. Erwachsene sehen den Clown in ihren Vorstellungen eher als Figur für Kinder. „In der Regel wird dieses Vorurteil rasch abgelegt, wenn sie uns in Aktion erleben.“ Auf der anderen Seite ist eine zunehmende Clownphobie in unserer Gesellschaft beobachtbar. Vorangetrieben durch Horrorfilme wie etwa Stephen Kings „It“, aber auch Figuren wie den Joker in Batman oder den bösen Clown Krusty bei den Simpsons sowie durch ein französisches Phänomen: versteckte Kamera, bei denen Clowns in die Rolle von verrückten Massenmördern schlüpfen und ahnungslose Passanten erschrecken. Doch zurück zu den „Rote Nasen Clowns“. Sie jagen ihren Klientinnen und Klienten keine Angst ein, sondern stärken das Selbstbe-wusstsein, indem sie den jungen wie alten Patientinnen und Patienten Talente entlocken. „Vor allem bei alten Menschen ist die Freude groß, wenn sie vergessen geglaubte Fähigkeiten in sich entdecken“, lächelt Haslhofer. Defizite rücken in den Hintergrund. Das Pro-gramm der Roten Nasen ist stets so gestaltet, dass auch Menschen mit unterschiedlichsten körperlichen und kognitiven Beeinträchtigungen mitmachen können.

Ob Kind oder Erwachsener. Vor einem Varieté-Auftritt wird intensiv geprobt. Während in der Probe der Schmäh läuft, herrscht beim Auftritt Hochkonzentration. Das zeigt, wie ernst die Clowns ihren künst lerischen Beitrag RO

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nehmen. Am meisten muss Clownin Rosa schmunzeln, wenn nach einer Vorstellung genau jene Personen auf einen weiteren Besuch der Roten Nasen bestehen, die im Vorfeld meinten, ihnen wäre nicht nach Humor zumute. Da zeigt sich: Humor überzeugt und wirkt in jedem Alter.

Kinder sind vom Auftritt der Clowns in der Regel sofort begeistert und froh, das Krankenhaus nicht mehr automatisch mit unangenehmen Szenen in Verbindung bringen zu müssen.

Bei Seniorinnen und Senioren benötigen die Roten Nasen meist mehr Überzeugungsarbeit – dann aber werden die Clowns umso stärker ins Herz geschlossen.

Martina Haslhofer schlüpft seit Mitte der 1990er-Jahre

in die Rolle der Clownin Rosa und kommt bei

Kindern sowie Seniorinnen und Senioren extrem gut an.

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GLÜCKLICH?WARUM MACHT QUÄLEN

DIE HÄRTESTEN MOMENTE BEIM SPORT BERGEN OFT DAS GRÖSSTE GLÜCK. WENN DIE HOBBYSPORTLER SICH ÜBERWUNDEN HABEN UND DER INNERE SCHWEINEHUND BESIEGT WURDE.

Q uäl dich, du Sau!“ So feuerte Radprofi Udo Bölts einst seinen schwächelnden Kollegen Jan Ullrich während der Tour de France an. Jan Ullrich gewann. Was ist dran, am qual-

vollen Glücksgefühl? „Das sportliche Quälen selbst wird nicht als Glück empfunden, sondern der Gefühlszustand danach. Man bringt den Körper zuerst in einen Ausnahmezustand, in eine Art Fluchtzustand, um nach Erreichen der sportlichen Ziele das Glück voll ausleben zu können.“ Herwig Reupichler, Sportwissenschaftler und Ironman weiß, wovon er spricht. Er hatte sein Schlüsselerlebnis beim Ironman-Triathlon auf Ma-laysia, als er nach einigen Fehlversuchen endlich das Limit für die Triathlon-WM auf Hawaii schaffte – und seinen rauschähn-lichen Glückszustand nach den unglaublichen Quälereien voll auskostete – und danach immer mehr davon haben wollte.

Und wie funktioniert das? „Der Kopf ist auch beim Sport der Kapitän. Der Körper muss befolgen, was das Leitsys-tem vorgibt. Bei extremer Anstrengung wird Blut, das normalerweise hauptsächlich im Kopf ist, in jene Körper-regionen verteilt, wo es am meisten gebraucht wird. Es findet eine Fokussierung der Wahrnehmung auf die Bewe-gung statt“, erklärt Reupichler. Wenn man nun beispiels-weise einen Laufwettkampf bestreitet oder einen harten Anstieg beim Mountainbiken vor sich hat, sagt einem die Psyche, dass man den Konkurrenten folgen oder den Berg hinauf muss, wie wenn man vor etwas davonlaufen oder -fahren würde – es entsteht ein Fluchtzustand. „In so einer Phase hat man einen ähnlichen Adrenalinausstoß, wie wenn man vor einer Gefahr flüchtet. Es ist ein gewaltiger Kick. So wie die Situation, wenn eine Mutter ihr Kind

verteidigt“, beschreibt Ironman Reupichler die Vorgänge im Körper. Auch die Hormone spielen in der Situation Granada. Bis 2015 glaubte die Wissenschaft, allein die Endorphine seien für diesen Hochzustand verantwortlich. Dann entdeckte man letztes Jahr, dass auch sogenannte Endocannabinoide, körpereigene Substanzen, für den po-sitiven Rauschzustand zuständig sind. Wettkampftypen können das übrigens besonders gut ausspielen. Sind sie beim Training bestenfalls guter Durchschnitt, schaffen sie es im Wettkampf, sich in diese Fluchtsituation hineinzu-versetzen. Lohn der Anstrengung ist das Gefühl danach: die totale Glückseligkeit, es geschafft zu haben und Erste oder Erster zu sein.

RUNNER’S HIGH

Ausdauersportarten sind besonders gut geeignet, um diese Glückszustände erleben zu können. Denn in diesen Sportarten kann man Ziele, die man erreichen möchte, definieren. Wie beispielsweise eine bestimmte Zeit zu schaffen oder eine Distanz zu erreichen. Der Körper ist dann mit einer kontinuierlichen Belastung voll ausgelas-tet, man muss sich voll pushen und kommt mental in einen Bereich der Grenzerfahrung. „Das Wesentliche ist, dass man sich auf sich selbst konzentrieren muss. Wie stark bin ich mental, damit ich mein Potenzial abrufen kann. So ist man dann selbst nach einem normalen Trai-ning zufrieden und geht mit einem guten Gefühl nach Hause“, präzisiert Sportwissenschaftler Herwig Reupichler. Man braucht auch keine Bedenken zu haben, dass man sich als Hobbysportlerin oder -sportler auf der Suche nach dem Glück zu sehr verausgabt. „Das Quälen an sich ist gesundheitstechnisch meistens kein Problem, denn ein gesundes Herz ist unverwüstlich. Be-vor das Herz nicht mehr kann, können die Beine nicht mehr“, bestätigt der Sportwissenschaftler. Trotzdem sollte man, wenn man vorhat, öfters in den roten Bereich zu gehen, vorher einen sportmedizinischen Check ma-chen lassen. Klar ist allerdings auch, dass jeder Mensch gewisse Grenzen der Belastung hat. Vor allem sollte man sich keine utopischen Ziele setzen. Reupichler: „Die Menschen tendieren schon auch dazu, sich falsch einzu-schätzen. Dann müssen sie sich eingestehen, dass man FR

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aus einem Ackergaul kein Rennpferd machen kann, son-dern nur einen schnellen Ackergaul. Aber auch das kann durchaus glücksspendend sein.“

MIT HUMOR KANN MAN ALLES SCHAFFEN

Aber es ist nicht das Glück allein, das die Sportlerin oder den Sportler durchflutet. Auch Humor spielt im Sport eine gewisse Rolle. Und zwar dann, wenn man während des Quälens in besonders schwierige Situationen gerät: „Jede und jeder ambitionierte Sportlerin und Sportler hat so eine Situation schon mal erlebt. Man ist beispielsweise mit dem Rennrad unterwegs und noch mindestens zwei Stunden von zu Hause weg. Da beginnt es plötzlich strömend zu regnen und man weiß, jetzt heißt es nur noch Augen zu und durch. Man ist bis auf die Haut durchnässt, der Regen peitscht ins Gesicht, die Muskulatur wird kalt, es ist nur mehr zum Heulen. Doch man macht genau das Gegenteil. Man lacht über diese völlig absurde und unglückliche Situation“, plaudert Reupichler aus der Praxis. Hier ist Humor das Mittel erster Wahl, diese schwierige Situation wegzustecken. Es ist wie eine Mischung aus Lachyoga und Extremsport. „Man wiederholt Mantra-artig einen Satz wie ,Ich schaffe es, ich schaffe es‘ und kommt in einen rauschähnlichen Zustand, durch den man den Kopf überlistet und die Situation meistert!“ Das größtmög-liche Glücksgefühl stellt sich übrigens in folgender Kon-stellation ein: Man setzt sich ein großes Ziel. Hat eine lange Trainingsphase. Verpasst dann bei den ersten Wett-kämpfen seine Zielsetzung. Man trainiert jahrelang weiter. Um dann das Ziel möglichst knapp zu erreichen und über alle Schwierigkeiten hinweg zu triumphieren. „Diese Momente sind unbezahlbar und für die Sportlerinnen und Sportler etwas Nachhaltiges. Sie wachsen im Rahmen ihrer Möglichkeiten über sich hinaus und haben für sich persönlich etwas Außergewöhnliches geschafft.“

Diese Menschen gehen an ihre absolute Grenze: 3,86 km

schwimmen, 180,2 km Rad fah-ren und ein Marathonlauf über 42,195 km. Ihr Körper dankt es

ihnen mit „Glücksgefühlen“.

Herwig Reupichler ist Sportwissenschaftler, selbst begeisterter Sportler und weiß, was es bedeutet, an seine Grenzen zu gehen.

Je größer die Anstrengung, desto höher das Glücksgefühl – Mythos oder Wahrheit?

30–31SPORT

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