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Erste Hilfe im Gelände Outdoor-Aktivitäten Dieses Buch steht im Regal Medizin sowie im Regal Sport. 1 Zusammenfassung des Projekts „Erste Hilfe im Gelände“ ist nach Einschätzung seiner Autoren zu 60% fertig Buchpatenschaft / Ansprechperson: Zur Zeit nie- mand. Buch darf übernommen werden. Früher: Benutzer:Merkel, seit 2012 inaktiv Sind Co-Autoren gegenwärtig erwünscht? Ja, sehr gerne. Vorab Hinweise zum Haftungsausschluss: Die hier vor- gestellten Webseiten sind kein Ersatz für fachlich kor- rekt durchgeführte Praxiskurse. Beachten Sie auch den Haftungsausschluss und dort insbesondere den wichtigen wichtigen Hinweis für Beiträge im Bereich Gesundheit. Gerade im Outdoor- und Kletterbereich kann es zu unge- wohnten Bedingungen für Erste-Hilfe-Maßnahmen kom- men. Auch professionell ausgebildete Helfer erfahren da- bei eine angepasste andere Ausbildung, so dass Organi- sationen wie etwa die Bergwacht für diese speziellen Ret- tungsfälle existieren. Die Wahl eines für Helfer erreichbaren zur Rettung ge- eigneten Ortes durch den Ersthelfer vor Ort, um etwa ei- ne Direktrettung per Hubschrauber zu ermöglichen, oder der Zeichenkontakt durch Notsignale im Gebirge verän- dern so die nötigen Kenntnisse für den Helfenden oder die aktiven Sportler dieser Bereiche. Auch sind etwa beim Höhenbergsteigen oder beim Hoch- tourengehen andere Risikofaktoren zu beachten und spe- zielle Kenntnisse für spezielle Erkrankungen wie etwa akute Bergkrankheit, Höhenlungenödem, Höhenhirnö- dem oder Schneeblindheit von Nutzen, die in anderen Erste-Hilfe-Situationen außerhalb des Bergsportbereichs nicht auftreten. 2 Einführung und Grundlagen Um einen schnellen Überblick über Erste Hilfe im In- ternet zu bekommen, eignen sich die Webseiten des Deutschen Roten Kreuz. Des Weiteren sei hier auch auf verwandte Projekte der Wikipedia und der Wikibooks hingewiesen: Portal Hilfsorganisationen Redaktion Medizin / Portal Medizin WikiPedia Erste Hilfe englisch: WikiBook First Aid Um 'Räder nicht neu zu erfinden' - wie es so schön heißt -, sei hier noch erwähnt, wie die vorliegende Seite die oben genannten sinnvoll ergänzen soll: Die auf dieser Seite befindlichen Texte beschäftigen sich nicht in aller Ausführlichkeit mit grundlegenden Erste- Hilfe-Themen. Vielmehr ist angedacht, hier schnell zu- gänglich spezielle Informationen zum Themenkom- plex Erste Hilfe anzubieten, die nahe an spezialisierten Themenbereichen wie etwa dem Outdoor-Bereich oder dem Klettersport liegen, wie z. B. Verhalten in Notfällen beim Bergsteigen in Felswänden, etc. 3 Hinweise für eine Autorenbeteili- gung Eine Beteiligung zur gezielten Erstellung dieses Lehr- buchs ist natürlich ausdrücklich erwünscht. Eine an- dere Textform als die eines Lehrbuchs wird im Inter- esse der Wikibooks und der Erwartungen der Leser nicht angestrebt. Auf der Übersichtsseite der Buchrei- he Outdoor-Aktivitäten finden Sie detailliertere Hin- weise für eine Autorenbeteiligung, die die bisherige Ab- sprachen der Hauptautoren und konstruktive Vorschläge für ein einheitliches Vorgehen bei Erstellung des Textes erläutern. Die am häufigsten benutzte Notrufart ist der telefonische Notruf. Gerade im Ausbau der Mobilfunknetze ist dies zu begründen. 1

Erste Hilfe im Gelände

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Page 1: Erste Hilfe im Gelände

Erste Hilfe im Gelände

Outdoor-Aktivitäten

Dieses Buch steht im Regal Medizin sowie im RegalSport.

1 Zusammenfassung des Projekts

„Erste Hilfe im Gelände“ ist nach Einschätzungseiner Autoren zu 60% fertig

• Buchpatenschaft / Ansprechperson: Zur Zeit nie-mand. Buch darf übernommen werden. Früher:Benutzer:Merkel, seit 2012 inaktiv

• Sind Co-Autoren gegenwärtig erwünscht? Ja,sehr gerne.

Vorab Hinweise zum Haftungsausschluss: Die hier vor-gestellten Webseiten sind kein Ersatz für fachlich kor-rekt durchgeführte Praxiskurse. Beachten Sie auch denHaftungsausschluss und dort insbesondere den wichtigenwichtigen Hinweis für Beiträge im Bereich Gesundheit.Gerade im Outdoor- und Kletterbereich kann es zu unge-wohnten Bedingungen für Erste-Hilfe-Maßnahmen kom-men. Auch professionell ausgebildete Helfer erfahren da-bei eine angepasste andere Ausbildung, so dass Organi-sationen wie etwa die Bergwacht für diese speziellen Ret-tungsfälle existieren.Die Wahl eines für Helfer erreichbaren zur Rettung ge-eigneten Ortes durch den Ersthelfer vor Ort, um etwa ei-ne Direktrettung per Hubschrauber zu ermöglichen, oderder Zeichenkontakt durch Notsignale im Gebirge verän-dern so die nötigen Kenntnisse für den Helfenden oderdie aktiven Sportler dieser Bereiche.Auch sind etwa beim Höhenbergsteigen oder beim Hoch-tourengehen andere Risikofaktoren zu beachten und spe-zielle Kenntnisse für spezielle Erkrankungen wie etwaakute Bergkrankheit, Höhenlungenödem, Höhenhirnö-dem oder Schneeblindheit von Nutzen, die in anderenErste-Hilfe-Situationen außerhalb des Bergsportbereichsnicht auftreten.

2 Einführung und Grundlagen

Um einen schnellen Überblick über Erste Hilfe im In-ternet zu bekommen, eignen sich die Webseiten desDeutschen Roten Kreuz.Des Weiteren sei hier auch auf verwandte Projekte derWikipedia und der Wikibooks hingewiesen:

• Portal Hilfsorganisationen

• Redaktion Medizin / Portal Medizin

• WikiPedia Erste Hilfe

• englisch: WikiBook First Aid

Um 'Räder nicht neu zu erfinden' - wie es so schön heißt -,sei hier noch erwähnt, wie die vorliegende Seite die obengenannten sinnvoll ergänzen soll:Die auf dieser Seite befindlichen Texte beschäftigen sichnicht in aller Ausführlichkeit mit grundlegenden Erste-Hilfe-Themen. Vielmehr ist angedacht, hier schnell zu-gänglich spezielle Informationen zum Themenkom-plex Erste Hilfe anzubieten, die nahe an spezialisiertenThemenbereichen wie etwa dem Outdoor-Bereich oderdem Klettersport liegen, wie z. B. Verhalten in Notfällenbeim Bergsteigen in Felswänden, etc.

3 Hinweise für eine Autorenbeteili-gung

Eine Beteiligung zur gezielten Erstellung dieses Lehr-buchs ist natürlich ausdrücklich erwünscht. Eine an-dere Textform als die eines Lehrbuchs wird im Inter-esse der Wikibooks und der Erwartungen der Lesernicht angestrebt. Auf der Übersichtsseite der Buchrei-he Outdoor-Aktivitäten finden Sie detailliertere Hin-weise für eine Autorenbeteiligung, die die bisherige Ab-sprachen der Hauptautoren und konstruktive Vorschlägefür ein einheitliches Vorgehen bei Erstellung des Texteserläutern.Die am häufigsten benutzte Notrufart ist der telefonischeNotruf. Gerade im Ausbau der Mobilfunknetze ist dieszu begründen.

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2 8 AKUSTISCHE SIGNALE

4 Notruf über europäische Mobil-telefone

Solange ein europäisches Mobiltelefon in einem zugehö-rigen Mobilfunknetz eingebucht ist (sich nicht in einem'Funkloch' befindet; z. B. schmale Schluchten und Tä-ler, sowie Höhlen, etc.) und der Akku über ausreichendStrom verfügt, kann über jedes europäische Mobiltelefondie Notrufnummer 112 verständigt werden. Es ist aus-drücklich erforderlich, eine zum Mobiltelefon passendePIN (Persönliche-Identifikations-Nummer) der eingeleg-ten Karte zu verfügen. Auch muss eine Sim-Karte im Te-lefon sein. Bei schlechtem Empfang empfiehlt es sich so-gar, in keinem Netz angemeldet zu sein. In einem solchenFall nutzt dasMobiltelefon automatisch das Netz mit dembesten Empfang.Befindet sich dieses Mobiltelefon nicht im Stand-by-Modus, so muss es eingeschaltet werden. Ist das Mobilte-lefon eingeschaltet, so kann die Telefonnummer 112 eu-ropaweit erreicht werden.

5 Notrufnummern

Die folgenden Telefonnummern sind bitte ausschließlichin akuten Notfallsituationen verwenden.Europaweiter Rettungsnotruf für GSM-Mobiltelefone, sowie Festnetz: 112 (Schweiz:144, auch 112 möglich)Unter dieser Telefonnummer ist, europaweit die zustän-dige Leitstelle erreichbar. Dies kann den Notruf entge-gennehmen und entsprechende Einsatzkäfte, wie Feuer-wehr und Rettungsdienst alarmieren. Hier runter fallenauch die “Spezialorganisationen” für Berg- und Wasser-rettung.Die zum Teil noch bekannte 19222 ist keine Notrufnum-mer im engeren Sinn mehr. Dies führt zwar auch zur sel-ben Leitstelle, hat aber im Notfall geringere Priorität. Siesollte nur noch für Krankentransporte bzw. für den ärzt-lichen Bereitschaftsdienst genutzt werden.In Bergrettungssituationen oder Rettungssituationen inunwegsamen blockiertem Gelände ist es üblich, sich übervisuelle Signale oder Audiosignale mittels vereinbarterNotzeichen mit Rettungsmannschaften zu verständigen.Hierzu gehört der Einsatz von Leuchtsignalen oderLeuchtfeuer, Körpersignale durch international verein-barte Gestiken, akustische Signalgebung durch Notsi-gnalpfeifen, etc.

6 Körpernotsignale

Beide Arme erhoben, Körperhaltung wie Buchstabe Y,englisch: (Y)es: Ja, wir benötigen Hilfe

Ein Arm diagonal erhoben, anderer Arm diagonal nachunten, Eselsbrücke: Schräge der Armhaltung beider Ar-me entspricht der Schräge des mittleren Striches desBuchstaben N, englisch: (N)o: Nein, wir benötigen kei-ne HilfeBenutzung etwa bei Verständigung mit Hubschrauberret-tung.

7 Alpine Notsignal und SOS

Das Alpine-Notsignal ist im Raum der Alpen das gängis-te Notsignal, außerhalb der Alpen wird es jedoch meistnicht verstanden und es macht mehr Sinn, das internatio-nal bekannte, aus der Seefahrt stammende SOS zu ver-wenden.

7.1 Alpines Notsignal

• 6-mal in der Minute ein Zeichen geben (pfeifen, ru-fen, blinken)

• nach einer Minute Pause wiederholen

• bei Antwort: weiter Zeichen geben

Wobei hier die Signallänge etwa fünf Sekunden beträgt.Nach fünf Sekunden Pause folgt das nächste Signal, sokommt man auf 6 Signale pro Minute.Antwort geben:

• 3-mal in der Minute ein Zeichen,

• nach einer Minute Pause wiederholen.

Wobei hier die Signallänge etwa fünf Sekunden beträgt.Nach fünfzehn Sekunden Pause folgt das nächste Signal,so kommt man auf 3 Antwortsignale pro Minute.Mit einem Blitzlicht vom Fotoapparat oder einemSchreckschussrevolver lassen sich natürlich keine 5-sekündigen Signale erzeugen. Entscheidend ist der Si-gnalrhythmus von 6 bzw. 3 Signalen pro Minute!

7.2 SOS

Es kann optisch und akustisch gemorst werden. Dafür be-nötigt man ein Signal, das in seiner Länge verändert wer-den kann. Das Signal besteht aus drei kurzen, gefolgt vondrei langen und dann wiederrum drei kurzen Signalen.

8 Akustische Signale

Als akustisches Signal haben sich Signalpfeifen für denRucksackreisenden oder Druckluft-Signalhörner für den-jenigen bewährt, der seine Ausrüstung nicht tragen muss.

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Auch wenn es einige wenige Fälle von z. B. Bergsteigerngibt, die durchHilfe! rufen auf sich aufmerksam gemachthaben, so sollte man in der Regel jedoch davon ausgehen,dass die Stimme eines Menschen nicht weit genug reicht,um auf sich aufmerksam zu machen - besonders, wennnoch ein wenig Wind dazu kommt. (Hinweis: Die Signal-pfeife sollte aus Kunststoff sein, da bei einer Metallpfei-fe im Winter die Gefahr besteht, dass die Lippen an diePfeife anfrieren.)

9 Leucht-, Rauchsignale

Ein bewährtes Notrufmittel, mit dem jedoch nur das Al-pine Notsignal realisiert werden kann, ist der Blitz des Fo-toapparates. Das SOS Signal kann mit einer Taschenlam-pe gegeben werden, die jedoch häufig kaum die Reich-weite hat, um wahrgenommen zu werden.Dann gibt es auch noch Leuchtraketen und Rauchmit-tel, mit denen man auf sich aufmerksam machen kann.Sie machen jedoch, aufgrund der limitierten Anzahl, dieman dabei haben kann, erst dann Sinn, wenn Rettungs-mannschaften bereits in der Nähe sind und man auf sei-nen Standort aufmerksam machen will.Generell kann man durch jede sichtbare Veränderung aufsich aufmerksam machen, wie z. B. ein Lagerfeuer, indem man Laub verbrennt. Wichtig hierbei ist, sicher zustellen, dass das Lagerfeuer nicht außer Kontrolle gerätoder durch Funkenflug ein Waldbrand ausgelöst wird.Über die Abwägung der Notwendigkeit eines Hubschrau-bereinsatzes hinaus ist zu berücksichtigen, ob eine Lande-möglichkeit oder Rettungsmöglichkeit prinzipiell bestehtund ob die aktuelle Witterung eine Hubschrauberrettungüberhaupt zulässt (hier besonders Windgeschwindigkeit).Zudem können Luftrettungseinsätze prinzipiell nur auf“Sicht” (also am Tag) durchgeführt werden.Damit der Hubschrauber landen kann braucht er eine ebe-ne Aufsetzfläche von 20 m × 20 m. Der Untergrund darfnicht matschig sein und es dürfen keine Steine oder Felsenherausragen. Zudem müssen im Abstand von 70m x 70malle herumliegenden Gegenstände (Jacken, Rettungsde-cken, Äste etc.) entfernt werden, damit diese nicht durchaufwirbeln in den Rotor des Hubschraubers gesaugt wer-den können.Hat man Sichtkontakt zu dem Hubschrauber, so signali-siert man durch zum “Y” ausstrecke Arme für yes, dassman Hilfe benötigt. Ein Taschentuch, das man in derHand hält, kann dem Piloten dieWindrichtung anzeigen -der Hubschrauber landet gegen den Wind. Der Einweisermuß daher mit demRücken gegen denWind stehen. Setztder Hubschrauber zur Landung an, geht er langsam in dieKnie, die Arme werden dabei nach vorne genommen. Esist wichtig, dass man sich solange nicht bewegt, bis manSichtzeichen des Piloten oder eines Besatzungsmitgliedeserhält. Der Hubschrauber benutzt den Einweiser als Re-ferenzpunkt. Bei schlechter Sicht kann der Pilot meist nur

den Einweiser erkennen; sollte sich dieser in eine Rich-tung bewegen, so bewegt sich auch der Hubschrauber indiese.Eine Annäherung an den Hubschrauber darf nur vonVorne, in gebückter Haltung erfolgen (Gefahrenbereichdes Heckrotors). Ein Annähern von einem abschüssigenHang bringt einen in den Gefahrenbereich des Rotors.Gegenstände wie z. B. Ski dürfen nicht geschultert , son-dern müssen mit den Händen getragen werden.Der Deutsche Alpenverein bietet seinen aktiven Mitglie-dern eine Versicherung, die imMitgliedsbeitrag enthaltenist und die eine Reihe von Rettungskosten abdeckt, diedurch normale Krankenversicherungen nicht abgedecktwerden oder diese zumindest ergänzt. Genauere Informa-tionen hierzu können beim Deutschen Alpenverein direkterfragt werden. Rettungssituationen, die nicht durch dieVersicherung abgedeckt sind, sowie maximal abgedeck-te Schadenshöhen kann man in Referenz 6. nachlesen.Insbesondere bei Auslandsaufenthalten sollte die Ver-sicherungssituation vorher klargestellt werden und ge-eignete Vorbereitungen getroffen werden ( mitgeführ-ter Auslandskrankenschein, Zusatzversicherungen, ange-passte Aufklärung bei den jeweiligen Versicherungen ).Der Gedanke 'Mir kann nichts passieren... ich bin ja ver-sichert!' ist natürlich nach wie vor unsinnig, unabhängigdavon, ob man Mitglied im Alpenverein ist oder nicht.Allgemeine Erste-Hilfe-Notfälle kann man imWikipedia-Projekt Erste-Hilfe finden.Ziel dieses Kapitels soll es sein, spezielle Erste-Hilfe-Probleme aufzugreifen, die man in der klassischenErsten-Hilfe vermisst und die bei Outdoor-Aktivitätenbevorzugt entstehen.In einigen der hier beschriebenen Notfälle kommen auchEmpfehlungen zur Medikamentengabe vor. Auch wenndie Stellen an denen hier von Medikamenten die Rede istund die Angaben auf Empfehlungen von medizinischenFachverbänden beruhen, ist zu beachten, dass nur derje-nige ein Medikament einnimmt, der es vorhermit seinemArzt besprochen hat. Dieser Punkt ist sehr wichtig, dennjeder Mensch ist anders und kann auf ein Medikamentanders als die meisten anderen Menschen reagieren. Diesist übrigens unabhängig davon, ob es sich dabei um einapotheken- oder rezeptpflichtiges Medikament handelt.Wer möchte schon irgendwo in Lappland oder im Gebir-ge mit einer heftigen Nebenwirkung, weit weg von dernächsten medizinischen Einrichtung dastehen? Aus die-semGrund bitte immer die Reiseapotheke mit demHaus-arzt vor der Reise besprechen, idealerweise unbekannteMedikamente vermeiden und nur solche verwenden, vondenen man weiß, dass man sie verträgt.

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4 14 VERSORGUNG VON MARSCHBLASEN

10 Notfälle durch Kälte

In diesem Artikel sind Informationen über Notfälle durchUnterkühlung und Erfrierungen zu finden.Den Themenbereich Notfälle durch Kälte vertiefen...

11 Höhenkrankheiten

In diesem Artikel dreht es sich um Probleme, die typi-scherweise ab 2.500 Meter auftreten können. Sie findenin diesem Artikel Informationen über das höhenbedingteHirnödem (HACE), höhenbedingte Lungenödem (HA-PE) und Vorboten dieser lebensbedrohlichen Notfälle.Den Themenbereich Höhenkrankheiten vertiefen...

12 Notfälle durch langes Hängenam Seil (Hängetrauma)

Ein Hängetrauma wird verursacht durch langes Hängenim Klettergurt. Wie schnell das Hängen im Gurt zum le-bensbedrohlichen Notfall führt, hängt vom Zustand desPatienten ab. Genaue Informationen zu diesem Notfallfinden sie in diesem Artikel.Den Themenbereich Notfälle durch langes hängenam Seil vertiefen...

13 Wundversorgung wenn dernächste Arzt sehr weit weg ist

Die Wundversorgung in der klassischen Ersten Hilfe be-schränkt sich auf Verband anlegen und zum Arzt gehenoder sich bringen lassen. Was aber zu beachten ist, wennder Arzt weit entfernt ist oder ein Arztbesuch den Ab-bruch der Tour bedeuten würde, beziehungsweise ich ei-ne kleine Wunde lieber selber versorgen möchte odermuss, wird in diesem Artikel beleuchtet.Den Themenbereich Wundversorgung vertiefen...

14 Versorgung von Marschblasen

Die Empfehlungen dieses Abschnittes beruhen derzeitgroßteils auf [ Ost03 ].

14.1 Vorbeugung

Insgesamt kann man sich bei der Vorbeugung von Blasenden Themenbereichen Schuhwerk, Wahl der Socken undPflege und behutsamen Umgang mit den Füßen widmen.

14.1.1 Schuhe

• Neue oder über längere Zeit nicht genutzte Schuheüber mehrere Etappen verteilt mit angepasster Ki-lometerzahl gut einlaufen und nicht erst auf großeranspruchsvoller Tour. Eine weitere Behandlung derSchuhe selbst, ist höchstens bei reinen Lederschu-hen sinnvoll. Neuere Materialien wie z. B. Gore-tex oder ähnliche Materialien können bei ungeeig-neter Behandlung sogar dauerhaft die gewolltenMa-terialeigenschaften verlieren und damit nach solcherFehlbehandlung desMaterials zu Blasenbildung bei-tragen. Reine Lederschuhe sind unbenutzt und neurecht steif. Hausmittel und Tipps hier zielen dar-auf ab, das Leder vor der Nutzung, dem Einlau-fen, bereits weich zu bekommen. Dies geht hingegennur begrenzt und daher sind solche vorbereitendenMaßnahmen eher strittig. Fest steht, dass Leder ei-ne Feuchtigkeitsregulierung durchführen kann. DerLederschuh stellt sich während des Einlaufens aufein bestimmtes Feuchtigkeitsklima des Trägers ein.Ist dies ausreichend geschehen und damit auch dasLeder nicht mehr steif, so verringert sich die Wahr-scheinlichkeit der Blasenbildung positiv.

• Sind die Schuhe innen nass geworden, so kann mansie gut mit Zeitungspapier oder warmen Steinentrocknen, die man reinlegt. Ist beides auf Tour nichtverfügbar, so sind die Schuhe offen und gut belüftetaufzubewahren. Nicht die Socken in den Schuhenbelassen.

• Die Schuhe sollte man über die gesamte Dauerder Tagestour anbehalten. Füße, Socken und Schu-he trocknen unterschiedlich schnell, so dass beimerneuten Anziehen eventuell höhere Reibungskräf-te verglichen zu dem ausgeglichenen Fuß-Socke-Schuhe-Klima entstehen.

14.1.2 Socken

• Grob gewebte, rutschige und defekte Socken taugennur zur Entstehung von Blasen

• Waschmittelrückstände in den Socken weichen dieHaut auf und führen auch zu Blasen

• Unterschiedliche Erfahrungen liegen zum Thema“Zwei Paar Socken übereinander anziehen” vor. DieSocken – insbesondere die Innensocken – sollten soam Fuß liegen, dass sie nicht rutschen! Ein entspre-chenderMaterialmix der inneren und äußeren Socke

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kann genutzt werden, um einen verbesserten Feuch-tigkeitsabtransport oder ein Halten der Feuchtigkeitam Fuß, je nach Situation zu erreichen, bzw. dies zuregulieren. Eine Reibung Socke auf Socke ist nur so-lange “hilfreich” bis eine der Socken nachgibt. Spä-testens dann – etwa bei einer längeren Tagestour –reiben die Socken eventuell dann so am Fuß, dassBlasen unausweichlich sind.

• Socken, gegebenenfalls auch Schuhe, bei feuchtemWetter nachts mit in den Schlafsack nehmen, wennbiwakiert wird. Ein Trocknen, indem man diese of-fen und gut belüftet hinstellt, ist dann aufgrund derUmstände nicht möglich. Selbst bei abends nichtfeuchtemWetter kann im Nachtverlauf eine Taubil-dung problematisch werden.

14.1.3 Füße

• Feuchte Füße vermeiden. Gegebenenfalls über Fuß-puder nachdenken

• Gereizte Stellen schon vor dem Entstehen von Bla-sen mit Tape abkleben. Beim Abkleben im Ze-henbereich daran denken, dass bei längeren Tou-ren auch Tape auf Haut zu einer ungewünschtenReibung führen kann. Hier sollte die Nachbarzeheebenfalls mindestens auf der dem Tape zugewand-ten Seite auch abgeklebt werden.

• Starke Verhornung und Schwielen an den Füßen re-gelmäßig eincremen, damit die Fußhaut elastischbleibt

14.2 Maßnahmen

Wenn es bereits zu Blasen kam, dann ist im Regelfall anden Schuhen nichts mehr zu machen. Somit verbleibenhöchstens Maßnahmen an Socken oder Füßen.Bei den Blasen gilt es, die mit klarer Flüssigkeit gefülltenBlasen von dunkel gefärbten Blutblasen zu unterscheiden.Blutblasen sollte man unabhängig der Größe im offenenZustand wie eine offene Wunde behandeln.

14.2.1 Socken

• Sind Blasen bereits geplatzt, so sollten die jetztstark feuchten Socken nach der Blasenversorung ge-tauscht werden.

14.2.2 Füße

• Kleine Blasen, die bald wieder verschwinden sollten,mit einem Blasenpflaster wie zum Beispiel Com-peed versorgen

• Mittlere, prall gefüllte Blasen, die bei weiterer Be-lastung bald aufplatzen, sollten aufgestochen wer-den. Hierzu die betreffende Stelle mit einem Alko-holtupfer desinfizieren und am besten eine sterileKanüle verwenden. Bewährt hat sich, das Verfahrenabends und am nächsten Tag noch einmal morgenszu wiederholen. Bevor es wieder los geht, wird dasganze mittels Tape abgeklebt. Die Alternative einenBindfaden durch die Blase zu ziehen und außen ver-knoten wird in der neuren Literatur (z. B. ArminWirth, Erste Hilfe unterwegs) nicht empfohlen. DerFremdkörper stellt ein zu hohes Risiko dar und reibtzusätzlich in der Blase.

• Große Blasen platzen bei weiterer Belastung mit ho-her Wahrscheinlichkeit auf. Da die größeren Haut-partien jedoch auch weitere Reibung hervorrufenkönnen, ist abzuwägen, ob wie bei mittleren Bla-sen verfahren wird, oder ob die Blase aufgeschnittenwird und wie bei einer aufgeplatzen Blase versorgtwird.

• Wenn die Blase bereits aufgeplatzt ist, werden Haut-fetzen nahe entlang der Blasenränder weggeschnit-ten (nicht abreißen!) und die Blase wie eine Wun-de versorgt. Gegebenenfalls einWunddesinfektions-mittel benutzen. Lose hängende Hautfetzen könnenzur erneuten Blasenbildung bei tieferen Hautschich-ten führen.

• Was auf die Blase drauf geklebt wurde, sei es Tapeoder ein spezielles Blasenpflaster, bleibt so langedrauf, bis es von selber abgeht oder die Blase sichentzündet. Im letzteren Fall sollte das Klebematerialmöglichst mit Alkohol durchtränkt werden. Beach-tet man dies nicht, so wird man mit dem klebendenMaterial auch die Blasenhaut mit abreißen und hates dann mit einer richtigen Wunde zu tun, die dasvolle Programm der Wundversorgung benötigt.

• Findet die Versorgung einer offenen Blase nach derTour statt, so kann es sinnvoll sein, die Blase of-fen an der Luft trocknen zu lassen. Die getrock-neten Hautpartien sind weniger schmerzempfind-lich. Im Fersenbereich muss die Haut eher elastischsein, so dass ein Austrocknen der Blase eher gegen-teiligen Effekt hervorruft: Die eingetrocknete Hautschmerzt, wenn sie belastet / gestreckt wird. Hiersollte man regelmäßig mit einer geeigneten Wund-creme eincremen, damit die Fußhaut im Fersenbe-reich elastisch bleibt.

15 Typische Verletzungen beimSportklettern

Beim Sportklettern werden während des Kletterns beson-ders die Gelenke und Bänder der Finger, teils auch die

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6 19 ERSTE-HILFE-AUSRÜSTUNG IM GELÄNDE

Halswirbelsäule (HWS) besonders beim sichernden Seil-partner belastet. Hierdurch entstehen bei der Ausübungdes Klettersports spezifische Sportverletzungen, die indiesem Artikel besprochen werden.

16 Schienung von Gliedmaßen

In der klassischen Ersten Hilfe überlassen wir die Schie-nung von Beinen und Armen dem Rettungsdienst. Lesensie in diesem Artikel, was zu beachten ist, wenn Sie miteiner Schienung nicht auf den Rettungsdienst warten kön-nen.

17 Gifttiere & Schlangen

Giftbisse durch die Tierwelt bedürfen einer besonderenVersorgung. Sie finden in diesem Artikel Informationenüber die Versorgung von Giftbissen durch Schlangen undCo.Den Themenbereich Gifttiere & Schlangen vertie-fen...

18 Zeckenbisse

FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Borre-liose

• Gefahrenpotential der Aufenthaltsregion

• Prävention durch angepasste Kleidung

• Helle Kleidung, da man Zecken darauf krab-beln sehen kann

• Prävention durch Impfung

• Impfrisiken• Impfmodalitäten (Wie oft und welche Abstän-de, Auffrischung der Impfung)

Weitere durch Zecken übertragbare Krankheiten:

• Babesiose

• Ehrlichiose

• Rickettsiosen

• Rocky Mountain Spotted Fever

• Zeckenlähmung

18.1 Aktivität von Zecken

Ca. März bis November (Nicht der Monatsname, son-dern die Wetter-, also Klimabedingungen sind ausschlag-gebend)

18.2 Populäre Irrtümer bezüglich Zecken-schutz und Zeckenbissen

Die Begründungen kommen demnächst noch.

• Zecken fallen nicht von Bäumen und stürzen sichdabei auf ihre Opfer herab! Sie sitzen häufig aufGräsern.

• Zecken nicht mit Öl entfernen, da sie so ihren Ma-geninhalt in die Blutbahn des Opfers injizieren!

• Zecken nicht mittels Zigarette ausbrennen.

• Zecken nicht herausdrehen, wenn sie sich festgebis-sen haben. Anordnung der Mandiblen

• Auch wenn Zecken sofort entfernt werden, bestehteine Gefahr der Infektion.

• Auchwenn nach einemZeckenbiss die Bissstelle un-verändert bleibt, besteht die Gefahr einer Infektion

• Zecken sind nicht nur in Baden-Württemberg undBayern gefährlich.

• Prävention durch angepasste Kleidung ist kein aus-reichender Schutz!

• FSME tritt nicht nur im Frühsommer auf, sondernkann grundsätzlich durch Zeckenbisse übertragenwerden.

18.3 Korrektes Verhalten

Entfernen einer ZeckeWundversorgung eines Zeckenbisses

19 Erste-Hilfe-Ausrüstung im Ge-lände

Man findet viele verschiedene Erste-Hilfe-Kits beim Sur-fen durchs Internet. Offizielle Empfehlungen zu die-sem Thema gibt es jedoch wenige. Sie finden in die-sem Artikel die Beschreibung einer modularen Erste-Hilfe-Ausrüstung für Alpinisten, Bergführer und Medizi-ner nach den Empfehlungen der [IKAR] und der [UIAA].

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Den Themenbereich Erste-Hilfe-Ausrüstung imGelände vertiefen...

Bitte beachten Sie den Hinweis zu Rechtsthemen der Wiki-pedia, der auch für Wikibooks gilt!

20 Unterlassene Hilfeleistung

Eine unterlassene Hilfeleistung ist nach § 323c StGBstrafbar. Der Gesetzestext lautet:Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Notnicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm denUmständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebli-che eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichti-ger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zueinem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.

20.1 Grundsätzliches

Die unterlassene Hilfeleistung gemäß § 323c StGB ist einsogenanntes echtes Unterlassungsdelikt. Neben den ech-ten Unterlassungsdelikten gibt es auch noch unechte Un-terlassungsdelikte, zu denen später etwas gesagt werdensoll.Dieses Delikt soll den Betroffenen eines Unglücksfallsoder einer gemeinen Gefahr oder einer gemeinen Notvor einer Schädigung seiner Individualsrechtsgüter be-wahren. Individualrechtsgüter sind etwa Leben, Gesund-heit, Eigentum, Freiheit. Dazu wird derjenige verpflich-tet, dem die Hilfeleistung zuzumuten ist. Diese Hilfs-pflicht ist ihm insbesondere dann zuzumuten, wenn er sieohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung an-derer wichtiger Pflichten erbringen kann. Diese Begriffesind recht schwammig. Deshalb soll im Folgenden ver-sucht werden, eine Vorstellung von diesen Begriffen zubekommen.

20.2 Begriffsbestimmungen

Ein Unglücksfall ist ein plötzlich eintretendes Ereignismit erheblicher Gefahr für Personen oder fremde Sa-chen von bedeutendem Wert. Dabei kann dieses Ereig-nis auch vorsätzlich oder fahrlässig herbeigeführt wor-den sein. Das bedeutet, dass der Unglücksfall nicht alleinbloßer Zufall sein muss. Ob ein Unglücksfall vorlag, wirderst im Nachhinein festgestellt. Dazu begibt man sich indie Position eines objektiven, vernünftigen Beobachters.Deshalb ist es gleichgültig, ob es vorher erkennbar ein Un-glücksfall war oder nicht.Die gemeine Gefahr oder die gemeine Not werden eben-falls aus der Sicht eines vernünftigen Beobachters imNachhinein beurteilt. Das Wort gemein ist dabei nicht imSinne von gehässig oä. zu verstehen, sondern im Sinne

von „die Allgemeinheit betreffend“, eine große, unüber-schaubare Zahl vonMenschen oder bedeutende Sachwer-te. Dies auf die Begriffe Gefahr und Not angewandt er-gibt sich, dass die gemeine Gefahr ein schädigendes Er-eignis für eine große, unüberschaubare Anzahl von Men-schen und/oder bedeutenden Sachwerten ist und die ge-meine Not eine die Allgemeinheit betreffende Notlage.Eine solche Notlage liegt etwa bei einem Brand, einerÜberschwemmung oder anderen Naturkatastrophen vor.Sodann muss demHilfebedürftigen geholfen werden. DieHilfe muss erforderlich und zumutbar sein.Erforderlich ist die Hilfe, die mindestens geleistet wer-den muss, um die Notsituation wirksam zu beheben.[1]Das kann von eigener Tätigkeit über das Zurverfügung-stellen von eigenen Mitteln bis zum Ermutigen des Hil-febedürftigen reichen.[2] Im Gegensatz zum Unglücks-fall und gemeinen Gefahr/Not bestimmt sich die Erfor-derlichkeit der Hilfeleistung ex-ante, das heißt zu Beginnnur mit den zu diesem Zeitpunkt bereits bekannten Tat-sachen und Gegebenheiten. Glaubt der Täter also, eineHilfeleistung sei nicht erforderlich, weil nach seiner Be-urteilung ausgehend von den ihm zu Beginn der Situa-tion (ex-ante) bekannten das Tatsachen das Opfer nurleichte Verletzungen erlitten habe, obwohl sich durch ei-ne Nachträgliche, umfassende Betrachtung (ex-post) her-ausgestellt hat, dass eine hilfsbedürftige Situation vorge-legen hat, so scheidet eine Strafbarkeit aus.Im Rahmen der Zumutbarkeit findet schließlich ein Kor-rektiv statt. Die Jedermann-Hilfspflicht endet dort, wosie unzumutbar wird. Beispielhaft zählt der Gesetzgeberdie erhebliche eigene Gefahr und die Verletzung andererwichtiger Pflichten auf. Die Gefahrmuss sich nicht nur aufLeib, Leben und Freiheit, also wichtige Rechtsgüter be-ziehen, sondern kann auch jedes andere Rechtsgut umfas-sen. An eine Unzumutbarkeit sind jedoch hohe Anforde-rungen zu stellen. Die eigene strafrechtliche Verfolgungz.B. begründet keine Unzumutbarkeit.[3]

Das Unterlassen der Hilfeleistung muss vorsätzlich ge-schehen. Dafür ist es ausreichend, wenn man es billigendin Kauf nimmt, dass einem anderen in Folge eines Un-glücksfalls oder gemeiner Gefahr oder Not etwas zustößt,obwohl man weiß, dass man helfen kann.Der Strafrahmen ist Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zueinem Jahr.

21 Andere Unterlassungsdelikte

Es gibt jedoch nicht nur die unterlassenen Hilfeleistung,nach der man sich strafbar machen kann. Viele ande-re Straftatbestände des Strafgesetzbuches (zumindest al-le Erfolgsdelikte) sind auch durch Unterlassen möglich.Eine Strafbarkeit ergibt sich dann gemäß § 13 StGB inVerbindung mit dem entsprichenden Delikt, so z.B. Kör-perverletzung durch Unterlassen (§§ 223, 13 StGB).

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8 23 AUTORENLISTUNG

§ 13 StGB lautet:(1) Wer es unterläßt, einen Erfolg abzuwenden, der zumTatbestand eines Strafgesetzes gehört, ist nach diesemGesetz nur dann strafbar, wenn er rechtlich dafür ein-zustehen hat, daß der Erfolg nicht eintritt, und wenn dasUnterlassen der Verwirklichung des gesetzlichen Tatbe-standes durch ein Tun entspricht.Zunächst muss der potentielle Täter etwas unterlassenhabe. Unterlassen ist das Gegenteil vom Handeln, alsoein Nichts-tun, Nicht-tätig-werden. In Einzelfällen kanndie Unterscheidung aber recht schwierig sein. Es müss-te unterlassen worden sein, einen Erfolg abzuwenden.[4]Es wird jedoch nur derjenige bestraft, der rechtlich dafüreinzustehen hat, dass der Erfolg nicht eintritt. Dies wirddurch das Gesetz nicht weiter konkretisiert. Jedoch habenRechtsprechung und Rechtslehre dies näher ausgeformt.Demnach kann sich eine solche Garantenpflicht unter an-derem ergeben aus:

• Gesetz oder Vertrag,

• Lebens- oder Gefahrengemeinschaften, die durchdie Art der Entstehung und des dadurch bestehen-den Vertrauensverhältnisses eine Gewähr für die ge-genseitige Hilfe und Fürsorge in sozialtypischen Ge-fahrensituationen einschließen,

• freiwilliger Übernahme von Schutz- und Beistands-pflichten und der Pflicht zur Beaufsichtigung Drit-ter,

• Verkehrssicherungspflichten und

• pflichtwidrigem gefährdenden Vorverhalten, Inge-renz genannt.

Diese Gruppen können insbesondere auch beim Berg-steigen, Klettern, Tauchen und anderen Outdoor- undIndoor-Aktivitäten einschlägig sein. Beispiele: Der Berg-führer oder Tauchlehrer übernimmt die Pflicht, die Teil-nehmer wieder heil ins Tal oder ans Land zu bringen. Ineiner in eine Gefahr geratenen Kletter- oderWandergrup-pe stehen die Mitglieder füreinander ein. Eltern habendie gesetzliche Pflicht ihre Kinder zu beschützen; Kin-der haben für ihre Eltern einzustehen. Wer schwierig zubenutzende, gefährliche Geräte benutzt, muss dafür sor-gen, dass sie sicher verwahrt werden oder andere richtigeingewiesen sind.Im Gegensatz zur unterlassenen Hilfeleistung entstehthier also eine Pflicht nur, wenn ein besonderes Verhältnisbesteht. Hierbei kommt es aber regelmäßig zu Konkur-renzen, da sowohl die unterlassene Hilfeleistung als auchein unechtes Unterlassungsdelikt einschlägig sind. Dabeitritt dann das echte Unterlassungsdelikt, also die unterlas-sene Hilfeleistung zurück. Das bedeutet, dass jemand, deres unterlässt sowohl Hilfe gemäß § 323c StGB zu leistenals auch etwa eine Körperverletzung abzuwenden, „nur“wegen der Körperverletzung durch Unterlassen strafbarist.

22 Quellennachweise

[1] BGHSt 14, 213, 216; 21, 50, 54.

[2] NomosKommentar/Wohlers (Hrsg. Kindhäu-ser/Neumann/Paeffgen), „Strafgesetzbuch“ 2. Band,§ 323c Rn. 9, 2. Auflage, Baden-Baden 2005.

[3] Schönke/Schröder/Cramer/Sternberg-Lieben, „Strafge-setzbuch – Kommentar“, § 323c Rn. 23, 27. Auflage,München 2006.

[4] Dies lässt nicht notwendig auf ein Erfolgsdelikt schließen.Es sind auch Gefährdungs- und Unternehmensdeliktemöglich (str.).

In den Referenzen findet man Hinweise zu Literatur undthemenbezogene Webangebote sowie Organisationen rundum das Thema gelistet.Weiter zu den Referenzen

www.bergwacht-muenchen.de

• Notrufnummern weltweit, nach Ländern sortiert

23 Autorenlistung

Die Autorennamen können selbstverständlich der Doku-mentenhistorie dieser Seite und der entsprechenden ver-schobenen Seite des internationalen Wikibook-Projektesentnommen werden.Die nachfolgende Autorenliste dient demnach der ver-besserten Kontaktaufnahmemöglichkeit zu Autoren, dieden vorliegenden Text verstärkt pflegen möchten und diesauch tun.

• Oliver Merkel ( mail)

• Initiator und Hauptautor des Wikibook-Projektes Outdoor-Aktivitäten, Klettern undErste Hilfe im Gelände

[email protected]

Eine ergänzende Autorenliste aus Zeiten des Hostingsdieser Seite im internationalen Wikibooks-Projekt befin-det sich auf der Seite Outdoor-Aktivitäten.

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24 Anmerkungen

Sind Modifikationen am Dokument unangemeldet ge-schehen, so ist in der Dokumentenhistorie jeweils eine– teils dynamisch zugewiesene – IP-Adresse vermerkt.Sollten Sie sich als Autor beteiligt haben und gerne hiermit Kontaktdaten gelistet werden wollen, so tragen Siesich bitte ein. Die Reihenfolge der Autorennennung soll-te widerspiegeln, wie aktiv Sie sich im Projekt beteiligthaben und sich beteiligen. Gerne darf auch genannt wer-den, in welcher Funktion Sie sich sehen, z. B. Korrektor,Hauptautor, Nebenautor, Fotoillustrator, etc.Auch im Zuge des Seitentransfers von deutschen Textenvom internationalen Wikibook-Projektes zur deutschenSubdomain de.wikibooks.org scheint eine solche Listungsinnvoll zu sein.Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medi-zinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienenausschließlich der neutralen Information und allgemeinenWeiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbungder beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden,Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt wedereinen Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität,Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Informationgarantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachlicheBeratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nichtals Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn,Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheitenverwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichenFragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!Wikibooks und Autoren übernehmen keine Haftung für Un-annehmlichkeiten oder Schäden, die sich aus der Anwendungder hier dargestellten Information ergeben. Beachten Sie auchden Haftungsausschluss und dort insbesondere den wichtigenHinweis für Beiträge im Bereich Gesundheit.

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10 25 TEXT- UND BILDQUELLEN, AUTOREN UND LIZENZEN

25 Text- und Bildquellen, Autoren und Lizenzen

25.1 Text• ErsteHilfe imGeländeQuelle: http://de.wikibooks.org/wiki/Erste%20Hilfe%20im%20Gel%C3%A4nde?oldid=721913Autoren:Daniel

B, Moolsan, Philipendula, Merkel, Thomas Gehrlein, Rubik-wuerfel, Frank.draeger, E^(nix), Silberchen, Klaus Eifert, Doc Chaos, C64,MichaelFrey, Wurm, Heuler06, Schnark, Matthias Hake, Geitost, SanFwOl, Seepelikan, Qwertz84 und Anonyme: 40

25.2 Bilder• Datei:6prodez.png Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikibooks/de/5/58/6prodez.png Lizenz: GFDL Autoren: ? Originalkünstler: ?• Datei:De_wikibooks_merkel.jpg Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikibooks/de/d/d8/De_wikibooks_merkel.jpg Lizenz:GFDL Au-toren: ? Originalkünstler: ?

• Datei:Gnome-applications-office.svg Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e0/Gnome-applications-office.svgLizenz: CC BY-SA 3.0 Autoren: HTTP / FTP Originalkünstler: GNOME icon artists

• Datei:Nuvola_apps_bookcase.svg Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a5/Nuvola_apps_bookcase.svg Li-zenz: LGPL Autoren: Der Quelltext dieser SVG-Datei ist <a data-x-rel='nofollow' class='external text' href='http://validator.w3.org/check?uri=http%3A%2F%2Fcommons.wikimedia.org%2Fwiki%2FSpecial%3AFilepath%2FNuvola_apps_bookcase.svg,<span>,&,</span>,ss=1#source'>valide</a>. Originalkünstler: Peter Kemp

25.3 Inhaltslizenz• Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0