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800 Alfons Klemeno. demnaeh der Bogen fiber hauge wie fiber Sehwefels~ure tatsfichlich in gleieher Gasatmosph~re brennt. • diesem Grunde ist ein gleieher Kathodenfall bei beiden ElektrolytlSsungen zu erwarten, wie es aueh von Herrn Braun- bek gefunden women ist. Wie in d0r genannten Arbeit 1) ausgeffihrt ist, sind die ehemisehen Reaktionen im Elektrolyten auf die prim~re Reaktion H~O ->H + OH zurfiekzuffihren, welehe sich im Glimmbogen einstellt. Dieser Vorgang ist in allen wasserigen ElektrolytlSsungen unabhangig yon ihrer Zusammen- setzung der gleiche. Es ist 4eshalb zu vermuten, dal3 der Vorgang mit dem stets gleiehbleibenden, vom Elektrolyten fast unabhangigen, Kathodenfall zusammenhangen kann. Aus den angeffihrten Versuehen seheint es mir, als ob gerade die Glimm- liehtversuehe mit einer Elektroly~kathode daf~ sprechen wiirden, dab es nieht notwendig ist, in der Weehselwirkung yon positiven Ionen mit 4er Elektrolytkathode die Quelle ffir eine Elektronenbildung zu suehen. Wien, Institut ffir Anorganische un4 Analytisehe Chemie der Teeh- nisehen Hoehschule. 1) Siehe FuBnote 2, S. 799. Erwiderung auf die Bemerkung yon A . K 1 e m e n c 1). Von Werner Braunbek in Stuttgart. (Eingegangen am 12. Juni 1935.) Die Einwiinde des Herrn K1 emenc gegen meine Deutung des Kathoden- falls an ElektrolyCkathoden 2) beruhen auf einem Mil~versti~ndnia. Ieh habe n~mlieh nieht behauptet, dab die Teilehen mit der niedrigsten Elektronen- ablSsearbeit, die als haupts~ehliohe Elektronenquelle in Frage kommen, immer die OH-Ionen, sondern aUgemein die Anionen des Elektrolyten sind. Die OH-Ionen waren nur ais besonders durchsichtiges Beispiel heraus- gegriffen und eingehender behandelt. In einer H2 S Oa-LSsung ist demnaeh der Kathodenfall natiirlich nieht dutch die in i~ul~erst geringer Konzentration vorhandenen OH-Ionen, sondern hauptsaehlieh durch die S 04-Ionen bedingt. Stuttgart, Physikalisehes Institut der Teetm. Hoehsehule. 1) A. Klemenc, ZS.f. Phys. 95, 799, 1935.--2) W. Braunbek, ebenda 91, 184, 1934.

Erwiderung auf die Bemerkung von A. Klemenc

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Page 1: Erwiderung auf die Bemerkung von A. Klemenc

800 Alfons Klemeno.

demnaeh der Bogen fiber hauge wie fiber Sehwefels~ure tatsfichlich in gleieher Gasatmosph~re brennt. • diesem Grunde ist ein gleieher Kathodenfall bei beiden ElektrolytlSsungen zu erwarten, wie es aueh von Herrn Braun- bek gefunden women ist.

Wie in d0r genannten Arbeit 1) ausgeffihrt ist, sind die ehemisehen Reaktionen im Elektrolyten auf die prim~re Reaktion

H~O ->H + OH

zurfiekzuffihren, welehe sich im Glimmbogen einstellt. Dieser Vorgang ist in allen wasserigen ElektrolytlSsungen unabhangig yon ihrer Zusammen- setzung der gleiche. Es ist 4eshalb zu vermuten, dal3 der Vorgang mit dem stets gleiehbleibenden, vom Elektrolyten fast unabhangigen, Kathodenfall zusammenhangen kann.

Aus den angeffihrten Versuehen seheint es mir, als ob gerade die Glimm- liehtversuehe mit einer Elektroly~kathode daf~ sprechen wiirden, dab es nieht notwendig ist, in der Weehselwirkung yon positiven Ionen mit 4er Elektrolytkathode die Quelle ffir eine Elektronenbildung zu suehen.

Wien, Institut ffir Anorganische un4 Analytisehe Chemie der Teeh- nisehen Hoehschule.

1) Siehe FuBnote 2, S. 799.

E r w i d e r u n g a u f d i e B e m e r k u n g y o n A . K 1 e m e n c 1).

Von Werner Braunbek in Stuttgart.

(Eingegangen am 12. Juni 1935.)

Die Einwiinde des Herrn K1 emenc gegen meine Deutung des Kathoden- falls an ElektrolyCkathoden 2) beruhen auf einem Mil~versti~ndnia. Ieh habe n~mlieh nieht behauptet, dab die Teilehen mit der niedrigsten Elektronen- ablSsearbeit, die als haupts~ehliohe Elektronenquelle in Frage kommen, immer die OH-Ionen, sondern aUgemein die Anionen des Elektrolyten sind. Die OH-Ionen waren nur ais besonders durchsichtiges Beispiel heraus- gegriffen und eingehender behandelt.

In einer H2 S Oa-LSsung ist demnaeh der Kathodenfall natiirlich nieht dutch die in i~ul~erst geringer Konzentration vorhandenen OH-Ionen, sondern hauptsaehlieh durch die S 04-Ionen bedingt.

Stuttgart, Physikalisehes Institut der Teetm. Hoehsehule.

1) A. Klemenc, ZS.f. Phys. 95, 799, 1935.--2) W. Braunbek, ebenda 91, 184, 1934.