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8/19/2019 Erziehung_ Braucht Es Ein Ganzes Dorf_ - Henning Lindhoff - Eigentümlich Frei
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28.3.2016 Erziehung: Braucht es ein ganzes Dorf? - Henning Lindhoff - eigentümlich frei
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02. Januar 2015 | Artikel-StatistikErziehung
Braucht es ein ganzes Dorf?
Die Zwangskollektivierung geht ihren Gang
Ein Sprichwort macht die Runde: „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind
gr oßzuziehen.“ Herkunft und Quellensicherheit dieser angeblich afr ikanischen
Weisheit sollen an dieser Stelle keiner Überprüfung unterzogen werden. Die
Auswirkungen des mit diesem Ausspruchs transportierten gedanklichen Virus‘sind jedoch verheerend. Die politischen Folgen der um sich greifenden
Staatsgläubigkeit, fußend auf der irrsinnigen Auffassung „Wir sind der Staat“
sowie seinen Derivaten „Das Wir entscheidet“ oder „Die Gesellschaft hat es
demokratisch so entschieden“, besitzen jedoch eine Tragweite, die die freie
Zivilgesellschaft in ihren Grundfesten erschüttert.
Wohin der Glaube an die Notwendigkeit einer kollektivierten Verantwortung für
das kindliche Wohlergehen führen kann, wird seit geraumer Zeit in ganz Europa
deutlich. Am 27. März 2014 trat zum Beispiel in Schottland das „Children andYoung People Bill“ in Kraft. Laut dem Gesetzestext sollen schottische Kinder ab
Geburt einen von den Gesundheitsbehörden ernannten Paten erhalten. Ziel sei
es, sicherzustellen, „dass jemand einen Überblick darüber besitzt, wie sich das
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Kind entwickelt und dass Risikofaktoren frühzeitig erkannt und angezeigt
werden“, erläuterte dazu die Jugendministerin Aileen Campbell. Wirklichen
Widerstand erfuhr sie auf dem Gesetzgebungsweg nicht. Es braucht eben ein
ganzes Dorf.
Und auch in Deutschland wurde der Weg zur kollektiven Kindeserziehung
längst eingeschlagen. Noch laufen die Motoren mit halber Kraft, doch die
Richtung ist unverkennbar. Medizinische Kindervorsorgeuntersuchungenwerden seit 2005 von Deutschlands Jugendämtern rigoros kontrolliert.
In Bremen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Brandenburg, Sachsen, Schleswig-
Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und im Saarland,
gelten bereits seit einigen Jahren Gesetze, nach denen per Standleitung
zwischen den Meldebehörden und den Kinderärzten die Teilnahme an den
Vorsorgeuntersuchungen sichergestellt werden sollen. Eltern, die die
regelmäßigen Termine der Untersuchungen verschwitzen oder auf eine
eigenständige Zeitplanung der medizinischen Versorgung pochen, erhaltenumgehend Post von besorgten Staatspädagogen aus dem lokalen Jugendamt.
Oftmals stehen diese auch ohne schriftliche Ankündigung eines schönen Tages
vor der Tür, um einfach mal nach dem Rechten zu schauen und zunächst ganz
freundlich nachzufragen, ob auch an die gar so wichtigen Untersuchungen
gedacht wird. Und danach geht es weiter: Kindertagesstätten, die aufgrund
zentralistischer Misswirtschaft Eltern dazu nötigen, ihre Kinder noch vor dem für
angemessen empfundenen Alter in die staatlichen Hände zu geben, um einen
Betreuungsplatz absichern zu können. Die Pflicht, staatliche Schulen unter staatlicher Regulierung und unter staatlicher Aufsicht zu besuchen.
Ganztagsschulen, die ein intensives Familienleben zeitlich unmöglich machen.
Nächster Akt: Jugendämter in einigen deutschen Großstädten haben seit
einigen Monaten die Aufsicht über die untertänigen Familien forciert und bieten
einen „Kinder-Willkommensdienst“ an. Ehrenamtliche Mitarbeiter aus der
Betreuungsindustrie schwärmen wenige Wochen nach der Geburt eines neuen
Bürgers aus, besuchen die Familien und „begrüßen“ das neue
Betreuungsobjekt. Noch sind die Besuche freiwillig und werden vorab schriftlichangeboten. Doch mit der ominösen Freiwilligkeit begann und beginnt allzu oft
die staatliche Interventionsspirale. Den Anfang machen stets gönnerhafte
Angebote des Gewaltmonopolisten, gefolgt von Selbstverpflichtungen der
Zwangsbeglückten, die mit fortschreitender Zeit ihr Ziel zu verfehlen scheinen,
um dann von gesetzlichen Regulierungen abgelöst zu werden. Was in der
Industrie, im Handwerk und auf vielen weiteren ökonomischen Feldern seit
geraumer Zeit gang und gäbe ist, macht auch vor dem privatesten aller privaten
Bereiche, dem intimen Familienleben, längst nicht mehr Halt. Die
Verstaatlichung und Zwangskollektivierung der ureigensten Aufgaben von
Mutter und Vater gehen unaufhörlich ihren Gang.
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Und somit ist das jugendamtliche Willkommensschreiben meist der zweite Brief,
den einige frisch geborene Menschlein in ihren ersten Lebenswochen
empfangen. Wenige Tage vorher haben sie und ihre Eltern sich schon über Post
der Finanzbehörden und die Zuweisung der Steueridentifikationsnummer freuen
dürfen.
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Kommentare
Georg Schmidt, am 02. Januar 2015 um 11:39 ( Link )
Ganz offiziell wird diese Gesinnungsschnüffelei derzeit in Stuttgart. Dort gibts eineKinderbeauftragte. Was die wohl alles so vorhat. Offiziell kümmert sie sich um
Hundhäufchen auf Spielplätzen und solche Dinge. Was der Informelle Auftrag ist wird
natürlich unterschlagen. Willkommen in DDR 2.0 oder wahlweise in Kuba. Das die Frau
auch einen politisch korrekten Bindestrichnachmnamen führt muß glaub ich nicht
erwähnt werden.
Friedrich Treber , am 02. Januar 2015 um 15:10 ( Link )
Wenn Kinder die Dorfgemeinschaft als vertraut, freundlich und förderlich erleben,warum nicht?
Wie viel Beziehung erleben aber Kinder, die von klein auf Krippen ausgeliefert werden?
In letzter Zeit liest man häufig, daß Depressionen im Kindesalter zunähmen. Über
Ursprünge der Depression Joachim Bauer in seinem Buch "Das Gedächtnis des
Körpers". "Tatsächlich zeigte es sich, dass Personen, die später an einer Depression
erkranken, in den ersten Jahren ihres Lebens überdurchschnittlich häufig von
Trennungserfahrungen oder schweren Gefährdungen ihrer maßgeblichen
beschützenden Beziehungen betroffen sind."
Kurz nach der deutschen Einigung gab es viele Klagen, daß gerade junge Leute aus
den neuen Bundesländern anfällig seien für Nazi-Verführungen. Ob das vielleicht mit
der Krippenpraxis in der vormaligen DDR zusammenhängen könnte, wurde nieuntersucht.
Katja Triebel, am 02. Januar 2015 um 15:40 ( Link )
Ja, man braucht ein ganzes Dorf oder eine große Familie oder viele Freunde, die die
Kinder beständig und lange begleiten, am besten ein Leben lang.
Auch wir bekamen als junge Eltern vor über 20 Jahren in Berlin Besuch vom
Jugendamt. Die Mitarbeiterin hat gesehen, dass wir uns bemühen und hat uns niewieder aufgesucht. Die gehörte nicht zum Dorf.
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Doch die Kinderärztin, die Kirchengemeinde (Taufe mit Paten, Kita, Konfirmation,
Gemeindefeste), die Familie und Freunde, die uns seit Jahrzehnten begleiten, sind
unser "Dorf" in der Hauptstadt. Und wenn wir Glück hatten, gehörten die Klassenlehrer
auch dazu.....
Doch nicht jeder hat das Glück, so viel Familie, Freunde und Beständigkeit zu haben -
sondern lebt einsam. Und es gibt auch niemanden, der sich für diese Kleinfamilie
interessiert - im Gegensatz zum Dorf.
Die 10 Untersuchungen sind für ein Kleinkind pillepalle. Wir waren sicherlich über 50x in
dieser Zeit beim Kinderarzt beim Ersten und mind. 30x mit dem Zweiten.
Paten und Vorsorge macht somit jede "normale" Familie bereits freiwillig... Es stellt
sich die Frage, ob ein Zwang die erreicht, die es nicht tun - und ob dieses Tun unter
Zwang hilfreich und notwendig ist. Aber das kann ich nicht beurteilen, weil ich solche
Eltern nicht kenne...
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