Erziehung_ Braucht Es Ein Ganzes Dorf_ - Henning Lindhoff - Eigentümlich Frei

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    28.3.2016 Erziehung: Braucht es ein ganzes Dorf? - Henning Lindhoff - eigentümlich frei

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    02. Januar 2015 | Artikel-StatistikErziehung

    Braucht es ein ganzes Dorf?

    Die Zwangskollektivierung geht ihren Gang

    Ein Sprichwort macht die Runde: „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind

    gr oßzuziehen.“ Herkunft und Quellensicherheit dieser angeblich afr ikanischen

    Weisheit sollen an dieser Stelle keiner Überprüfung unterzogen werden. Die

     Auswirkungen des mit diesem Ausspruchs transportierten gedanklichen Virus‘sind jedoch verheerend. Die politischen Folgen der um sich greifenden

    Staatsgläubigkeit, fußend auf der irrsinnigen Auffassung „Wir sind der Staat“

    sowie seinen Derivaten „Das Wir entscheidet“ oder „Die Gesellschaft hat es

    demokratisch so entschieden“, besitzen jedoch eine Tragweite, die die freie

    Zivilgesellschaft in ihren Grundfesten erschüttert.

    Wohin der Glaube an die Notwendigkeit einer kollektivierten Verantwortung für 

    das kindliche Wohlergehen führen kann, wird seit geraumer Zeit in ganz Europa

    deutlich. Am 27. März 2014 trat zum Beispiel in Schottland das „Children andYoung People Bill“ in Kraft. Laut dem Gesetzestext sollen schottische Kinder ab

    Geburt einen von den Gesundheitsbehörden ernannten Paten erhalten. Ziel sei

    es, sicherzustellen, „dass jemand einen Überblick darüber besitzt, wie sich das

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    Kind entwickelt und dass Risikofaktoren frühzeitig erkannt und angezeigt

    werden“, erläuterte dazu die Jugendministerin Aileen Campbell. Wirklichen

    Widerstand erfuhr sie auf dem Gesetzgebungsweg nicht. Es braucht eben ein

    ganzes Dorf.

    Und auch in Deutschland wurde der Weg zur kollektiven Kindeserziehung

    längst eingeschlagen. Noch laufen die Motoren mit halber Kraft, doch die

    Richtung ist unverkennbar. Medizinische Kindervorsorgeuntersuchungenwerden seit 2005 von Deutschlands Jugendämtern rigoros kontrolliert.

    In Bremen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Brandenburg, Sachsen, Schleswig-

    Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und im Saarland,

    gelten bereits seit einigen Jahren Gesetze, nach denen per Standleitung

    zwischen den Meldebehörden und den Kinderärzten die Teilnahme an den

    Vorsorgeuntersuchungen sichergestellt werden sollen. Eltern, die die

    regelmäßigen Termine der Untersuchungen verschwitzen oder auf eine

    eigenständige Zeitplanung der medizinischen Versorgung pochen, erhaltenumgehend Post von besorgten Staatspädagogen aus dem lokalen Jugendamt.

    Oftmals stehen diese auch ohne schriftliche Ankündigung eines schönen Tages

    vor der Tür, um einfach mal nach dem Rechten zu schauen und zunächst ganz

    freundlich nachzufragen, ob auch an die gar so wichtigen Untersuchungen

    gedacht wird. Und danach geht es weiter: Kindertagesstätten, die aufgrund

    zentralistischer Misswirtschaft Eltern dazu nötigen, ihre Kinder noch vor dem für 

    angemessen empfundenen Alter in die staatlichen Hände zu geben, um einen

    Betreuungsplatz absichern zu können. Die Pflicht, staatliche Schulen unter staatlicher Regulierung und unter staatlicher Aufsicht zu besuchen.

    Ganztagsschulen, die ein intensives Familienleben zeitlich unmöglich machen.

    Nächster Akt: Jugendämter in einigen deutschen Großstädten haben seit

    einigen Monaten die Aufsicht über die untertänigen Familien forciert und bieten

    einen „Kinder-Willkommensdienst“ an. Ehrenamtliche Mitarbeiter aus der 

    Betreuungsindustrie schwärmen wenige Wochen nach der Geburt eines neuen

    Bürgers aus, besuchen die Familien und „begrüßen“ das neue

    Betreuungsobjekt. Noch sind die Besuche freiwillig und werden vorab schriftlichangeboten. Doch mit der ominösen Freiwilligkeit begann und beginnt allzu oft

    die staatliche Interventionsspirale. Den Anfang machen stets gönnerhafte

     Angebote des Gewaltmonopolisten, gefolgt von Selbstverpflichtungen der 

    Zwangsbeglückten, die mit fortschreitender Zeit ihr Ziel zu verfehlen scheinen,

    um dann von gesetzlichen Regulierungen abgelöst zu werden. Was in der 

    Industrie, im Handwerk und auf vielen weiteren ökonomischen Feldern seit

    geraumer Zeit gang und gäbe ist, macht auch vor dem privatesten aller privaten

    Bereiche, dem intimen Familienleben, längst nicht mehr Halt. Die

    Verstaatlichung und Zwangskollektivierung der ureigensten Aufgaben von

    Mutter und Vater gehen unaufhörlich ihren Gang.

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    Und somit ist das jugendamtliche Willkommensschreiben meist der zweite Brief,

    den einige frisch geborene Menschlein in ihren ersten Lebenswochen

    empfangen. Wenige Tage vorher haben sie und ihre Eltern sich schon über Post

    der Finanzbehörden und die Zuweisung der Steueridentifikationsnummer freuen

    dürfen.

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    Kommentare

    Georg Schmidt, am 02. Januar 2015 um 11:39 ( Link )

    Ganz offiziell wird diese Gesinnungsschnüffelei derzeit in Stuttgart. Dort gibts eineKinderbeauftragte. Was die wohl alles so vorhat. Offiziell kümmert sie sich um

    Hundhäufchen auf Spielplätzen und solche Dinge. Was der Informelle Auftrag ist wird

    natürlich unterschlagen. Willkommen in DDR 2.0 oder wahlweise in Kuba. Das die Frau

    auch einen politisch korrekten Bindestrichnachmnamen führt muß glaub ich nicht

    erwähnt werden.

    Friedrich Treber , am 02. Januar 2015 um 15:10 ( Link )

    Wenn Kinder die Dorfgemeinschaft als vertraut, freundlich und förderlich erleben,warum nicht?

    Wie viel Beziehung erleben aber Kinder, die von klein auf Krippen ausgeliefert werden?

    In letzter Zeit liest man häufig, daß Depressionen im Kindesalter zunähmen. Über 

    Ursprünge der Depression Joachim Bauer in seinem Buch "Das Gedächtnis des

    Körpers". "Tatsächlich zeigte es sich, dass Personen, die später an einer Depression

    erkranken, in den ersten Jahren ihres Lebens überdurchschnittlich häufig von

    Trennungserfahrungen oder schweren Gefährdungen ihrer maßgeblichen

    beschützenden Beziehungen betroffen sind."

    Kurz nach der deutschen Einigung gab es viele Klagen, daß gerade junge Leute aus

    den neuen Bundesländern anfällig seien für Nazi-Verführungen. Ob das vielleicht mit

    der Krippenpraxis in der vormaligen DDR zusammenhängen könnte, wurde nieuntersucht.

    Katja Triebel, am 02. Januar 2015 um 15:40 ( Link )

    Ja, man braucht ein ganzes Dorf oder eine große Familie oder viele Freunde, die die

    Kinder beständig und lange begleiten, am besten ein Leben lang.

     Auch wir bekamen als junge Eltern vor über 20 Jahren in Berlin Besuch vom

    Jugendamt. Die Mitarbeiterin hat gesehen, dass wir uns bemühen und hat uns niewieder aufgesucht. Die gehörte nicht zum Dorf.

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    Doch die Kinderärztin, die Kirchengemeinde (Taufe mit Paten, Kita, Konfirmation,

    Gemeindefeste), die Familie und Freunde, die uns seit Jahrzehnten begleiten, sind

    unser "Dorf" in der Hauptstadt. Und wenn wir Glück hatten, gehörten die Klassenlehrer 

    auch dazu.....

    Doch nicht jeder hat das Glück, so viel Familie, Freunde und Beständigkeit zu haben -

    sondern lebt einsam. Und es gibt auch niemanden, der sich für diese Kleinfamilie

    interessiert - im Gegensatz zum Dorf.

    Die 10 Untersuchungen sind für ein Kleinkind pillepalle. Wir waren sicherlich über 50x in

    dieser Zeit beim Kinderarzt beim Ersten und mind. 30x mit dem Zweiten.

    Paten und Vorsorge macht somit jede "normale" Familie bereits freiwillig... Es stellt

    sich die Frage, ob ein Zwang die erreicht, die es nicht tun - und ob dieses Tun unter 

    Zwang hilfreich und notwendig ist. Aber das kann ich nicht beurteilen, weil ich solche

    Eltern nicht kenne...

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