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42 TEST | ES GEHT NOCH BESSER EasyGlider 4 von Multiplex FRANK SCHWARTZ Noch eine EasyGlider-Evolution? Ja, unbedingt. Denn erstens braucht es den EasyGlider immer am Markt. Und zweitens ist ein noch weiter verbessertes Modell ein Kaufanreiz. Und: Ich bin überrascht und begeistert von der Performance, der Wendigkeit und der Gleit- leistung des Neuen. Der EasyGilder 4 hat auch in der Bauausführung deutlich zugelegt. Ist damit das Ende der Evolution erreicht?

ES GEHT NOCH BESSER - Multiplex Modellsport · 42 TEST | ES GEHT NOCH BESSER EasyGlider 4 von Multiplex FRANK SCHWARTZ Noch eine EasyGlider-Evolution? Ja, unbedingt. Denn erstens

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42 TEST |

ES GEHT NOCH BESSEREasyGlider 4 von Multiplex

FRANK SCHWARTZ

Noch eine EasyGlider-Evolution? Ja, unbedingt. Denn erstens braucht es den EasyGlider immer am Markt. Und zweitens ist ein noch weiter verbessertes Modell ein Kaufanreiz. Und: Ich bin überrascht und begeistert von der Performance, der Wendigkeit und der Gleit-leistung des Neuen. Der EasyGilder 4 hat auch in der Bauausführung deutlich zugelegt. Ist damit das Ende der Evolution erreicht?

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Die Erfolgsgeschichte…

… des EasyGlider begann im Jahr 2005. An-

fangs wurde er von „gestandenen“ Modell-

fliegern teils belächelt. Heute hat er seinen

Platz auf den Modellflugplätzen und an den

Hängen erobert und ist dort nicht mehr weg-

zudenken. Das Modell ist preiswert, handlich

beim Transport und in der Luft, robust und hat

eine gute Performance. Der EasyGlider eignet

sich mit etwas Unterstützung durch einen er-

fahrenen Piloten für den Einsteiger. Wer dann

selbstständig fliegen kann, wird mit diesem

Modell einen idealen Trainingspartner haben.

Mit dem EasyGlider ist es leicht, mit der Zeit

immer mutiger zu fliegen. Das fördert den

Trainingsstand.

Und der erfahrenere Modellflieger hat mit

dem EasyGlider ein Modell, das er zu jeder

Gelegenheit einfach mal so benutzen kann. Er

ist auch der ideale Urlaubsbegleiter. Wenn am

Hang mal schwache Bedingungen herrschen,

freuen sich viele Piloten, wenn ein EasyGlider

die Lage sondiert. Und genauso bei widrigen

Flug- und/oder Landebedingungen: ein Easy-

Glider geht immer.

Warum eine Weiterentwicklung? Auch Gutes kann man immer noch etwas

besser machen. Doch selten haben (Schaum-)

Modelle eine so lange Lebensdauer, dass man

dies auch wirklich tun könnte. Der EasyGlider

hat hier schon eine Sonderstellung. So kann

Multiplex bei ihm gesammelte Erfahrungen

in ein Update einfließen lassen. Was ist ge-

blieben, was hat sich geändert? Geblieben

Die Leitwerke sind

beim neuen Ea-

syGlider für mehr

Transportfreund-

lichkeit demontier-

bar konstruiert.

Zum Abnehmen

der Leitwerke

müssen auch die

Kardanbolzen

vorsichtig aus

den Ruderhör-

nern gedrückt

werden.

Das zusätzliche

Scharnier am

Seitenleitwerk

gibt dem Sei-

tenruder mehr

Präzision.

FMT 07 | 17 | www.fmt-rc.de

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sind die äußere Form und die Abmessungen.

Ebenso wird das Modell weiter aus Elapor in

– neuen – Formen geschäumt. Und es gibt

den Segler in verschiedenen Bau- und Aus-

stattungsvarianten.

Die neuen Leitwerke

Sowohl das Höhen- wie auch das Seitenleitwerk

sind nun abnehmbar gestaltet. Das erleichtert

den Transport im Auto enorm. So passt der Ea-

syGlider 4 noch einfacher in das voll bepackte

Urlaubsauto. Ein kleiner Sender, ein oder zwei

Akkus und ein Ladegerät – und man muss auch

im Urlaub nicht auf das Fliegen verzichten.

Über Klipse werden die beiden Leitwerke

miteinander und dann mit dem Rumpf ver-

bunden. Die Haltekraft der Klipse allein ist

allerdings zum Fliegen viel zu gering. Deshalb

darf man nicht vergessen, die Leitwerke mit

der beiliegenden Kunststoff-Schraube sicher

zu befestigen. Am Seitenruder befindet sich

in Höhe des Ruderhebels eine Öse, in die sich

bei der Montage ein am Rumpf befestigter

Haken einfädelt. Das ergibt im Vergleich zu

älteren Versionen eine deutlich steifere An-

lenkung der Ruderklappe und ein stabileres

Seitenruder-Scharnier.

Die Anlenkungsdrähte für Höhen- und Sei-

tenruder werden an den doppelten Ruderhör-

nern durch Kardanbolzen gesteckt und mit

einer Inbusschraube geklemmt. Leider gibt

die Anleitung keine Auskunft darüber, wie

man beim Abnehmen der Leitwerke die An-

lenkung trennt. Zwei Möglichkeiten bestehen:

Man kann den Kardanbolzen auf dem Anlen-

kungsdraht belassen, mit Hilfe eines Schrau-

benziehers das doppelte Ruderhorn vorsichtig

spreizen und ihn heraus- bzw. hineindrücken.

Oder man löst die Inbusschraube und zieht

den Anlenkungsdraht aus dem Kardanbolzen

heraus. Allerdings ist so die Wiederholgenau-

igkeit der Einstellung nach Demontage der

Leitwerke nicht wirklich gesichert.

Auf unsere Nachfrage teilte die Multiplex

mit, dass der Anlenkungsdraht im Kardan-

bolzen verbleiben und der Schnellverschluss

durch Spreizen des Ruderhorns erfolgen solle.

Der Kunststoff sei dafür ausgelegt und halte

auf Dauer. Er dürfe natürlich nicht überdehnt

werden, sonst schließt er nicht mehr.

Der Vierkant-GFK-Stab ließ sich anfangs sehr

schwergängig in die Flächenhälften schieben. Er

sorgt aber für eine erhöhte Torsionssteifigkeit.

Um den Querru-

dern in der Lan-

destellung mehr

Ausschlag zu

geben, kann man

das Gestänge am

Ruderhorn weiter

innen einhängen.

Bei den RR- und

RTF-Versionen sind

ab Werk Roxxy-

C28-34-850-kV-Mo-

tor und Roxxy-BL-

Control-720-S-BEC-

Regler verbaut.

Gibt es auch als Set: Die kostenlose Software,

der Multiflight Stick und die Smart SX.

Flugsimulator MultiflightMit dem Multiflight stellt Multiplex ei-

nen eigenen Flugsimulator kostenlos zur

Ver-fügung, auf dem fast alle Multiplex-

Modelle enthalten sind. Die Steuerung

funktioniert per Joystick, Gamecontroller

oder dem eigenen RC-Sender mit Inter-

face. Wer einen Multiplex-M-LINK-Sender

hat, kann diesen drahtlos mit dem Multif-

light-Stick (UVP 36,90 €) anschließen. Der

Simulator hat eine gute Performance. Das

Steuergefühl ist sehr nah an den realen

Eigenschaften der Modelle. Mir stand das

Set mit dem kleinen Sender Smart SX zur

Verfügung. Nachdem ich den Virenscan-

ner auf meinem PC ausgeschaltet hatte

(ich habe ja Vertrauen zu Multiplex), ließ

sich auch das Update auf die EasyGlider

Competition installieren.

EasyGlider CompetitionMit der Easy Glider Competition (alle Infos

stehen unter: http://eg-competition.multiplex-

rc.de) hat Multiplex einen Funwettbewerb für

alle Easy-Glider-Piloten ins Leben gerufen, bei

dem man draußen auf dem Flugplatz über

Fachhändler oder online mit dem Multiflight-

Simulator teilnehmen kann. Dieser Online-

Wettbewerb ließ mich so schnell nicht mehr

los. Schließlich erscheint man nach der Regis-

EasyGlider 4

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Und die Tragflächen

Ein steifer Flügel sorgt für präziseres Fliegen,

höhere Wendigkeit und weniger Fahrtverlust

in Kurven und Wenden. Eine hohe Biegestei-

figkeit hatte der EasyGlider schon immer. Der

Neue hat dennoch einen neuen Holm bekom-

men. Er ist nicht mehr rund, sondern ein GFK-

Vierkant-Rohr. Nach wie vor wird dieser Holm

beim Zusammenstecken in entsprechende

Kanäle in den Tragflächenhälften gesteckt,

womit er auch als Flächenverbinder dient.

Bei einem runden Holm, der ja nicht mit

der Tragfläche verklebt ist, kann sich die Flä-

che über dem Rohr verdrehen. Das ist beim

Vierkant deutlich verringert. Gemeinsam mit

dem verbesserten Schaummaterial ergibt sich

so eine deutlich erhöhte Verdrehsteifigkeit.

Diese ist für eine gute Performance noch ent-

scheidender als die Biegesteifigkeit.

Beim Montieren der Tragflächen hatte ich

zunächst Schwierigkeiten. Der Kanal in der

Tragfläche war nicht weit genug für das Holm-

rohr, so dass sich dieses nur mit großer Gewalt

einschieben ließ. Ebenso muss man etwas

Kraft aufwenden, um die Tragflächen in ihre

Aussparungen im Rumpf und ineinander zu

drücken. Dieses komplette Zusammenbauen

war bei mir im Neuzustand nicht möglich. Man

müsste zu fest zupacken, was mit Sicherheit

Dellen in der Flächenoberseite hinterließe. In

meinem Stangenlager fand ich zufällig einen

Vierkant mit einer 1 mm größeren Kantenlän-

ge. Nachdem dieser – eingespannt in einem

Schraubstock – einmal in jede Flächenhälf-

te gedrückt war, konnte ich die Tragflächen

montieren, ohne dass jedoch zu viel Spiel

entstanden war.

Auch hierzu teilte Multiplex mit, dass es

produktionsbedingte Toleranzen gebe, wobei

eine straffe Passung vom Hersteller beab-

sichtigt sei. Normalerweise sollte es jedoch

von Hand gehen. Wenn nicht, so könne der

trierung im Ranking auf der Multiplex-Seite.

Wie immer bei solchen Contests, wird der

Ehrgeiz herausgefordert, immer weiter nach

vorne zu kommen.

Die Regeln: Nach einem Steigflug mit Motor

von maximal 30 Sekunden ist nach 45 Sekun-

den eine zeitgenaue Ziellandung zu absolvie-

ren. Unterzeit führt zu einer Null-Wertung. Bei

Überzeit werden je Sekunde 10 Punkte von

den maximal erreichbaren 100 Punkten abge-

zogen. Und je Meter Abstand vom Landepunkt

werden fünf Minuspunkte verbucht. Alles wird

auf zwei Nachkommastellen gerechnet. Also

ergeben zum Beispiel fünf Sekunden Über-

zeit in Verbindung mit zehn Meter Abstand

vom Landepunkt schon null Punkte in der

Endwertung. Die Software entscheidet, ob

eine Landung sanft genug ausgeführt war,

damit man eine Wertung überhaupt verdient.

Diese Vorgaben sind selbst für einen ge-

übten Piloten ungewöhnlich und anspruchs-

voll, aber anders als auf der grünen Wiese hat

man unendlich viele Versuche… Mit 15 Se-

kunden Steigzeit kommt man dagegen gut

aus. Gewöhnungsbedürftig war für mich die

Steuerung mit der Smart-SX-Fernsteuerung.

Der Flug und die Landung waren sehr un-

ruhig, das Steuerverhalten nervös. Immer

wieder wurde mein Flug abgebrochen, da

ich den Gashebel während des

Gleitfluges einen Hauch bewegt

hatte. Meine Platzierungen sor-

tierten sich zunächst ganz am

Ende des Rankings ein.

Wesentlich besser klappte es mit der Cock-

pit SX 9. Die präzisen und ruckelfreien Steuer-

aggregate ergaben einen besseren Flug. Die

Motorschaltung konnte von den Kreuzknüp-

peln entkoppelt werden. Nach drei Flügen mit

dieser Anlage schaffte ich eine Platzierung

etwa in der Mitte der ersten Seite des Rankings.

Da man beliebig viele Versuche hat, kann ich

weiter probieren.

Am erfolgreichsten war ich bei der

Online-Ausgabe der EasyGlider-

Competition mit der Cockpit SX 9

als Steuerung.

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Kunde den Flügel zu Multiplex zum Umtausch

schicken.

Was bei der neuen Version leider entfallen

ist, ist die Möglichkeit, eine Gewindestange

als Ballast in das Holmrohr einzuführen. Es sei

denn, man entfernt eine der Endkappen auf

dem Vierkant-Rohr.

Änderungen beim Rumpf

Auch den Rumpf hat Multiplex steifer ausge-

legt. Dennoch verdreht er sich im hinteren

Bereich ein wenig, wenn man Seiten- oder

Höhenruder betätigt. Ob das beim Fliegen

einen negativen Einfluss hat, wage ich aller-

dings zu bezweifeln. Die beiden Querruder-

Zuleitungskabel sind im Innern des Rumpfes,

sauber aufgeräumt, hinter Kunststoffplatten

nach vorne verlegt. Wenn alle Servokabel

im Empfänger eingesteckt sind, muss man

diesen jedoch zusammen mit allen Kabeln –

zum Beispiel mit einer Holzlatte – ganz nach

hinten schieben.

Dahingegen macht die zusätzliche Kunst-

stoffplatte an der Kabinenhaube viel Sinn: Die

beiden Bolzen zur Verriegelung der Haube

sind dauerhaft (!) stabil fixiert. Zum Öffnen der

Haube kann man diese an der Kunststoffplatte

sicher greifen, wodurch das Schaummaterial

längere Zeit ohne Druckstellen bleiben kann.

Der neue Antrieb

Nach der Übernahme der Roxxy-Produkte ins

Multiplexprogramm spiegelt sich das nun auch

in der Ausstattung des EasyGlider 4 wieder.

Als Motor ist ein Roxxy C28-34-850-kV und als

Regler ein Roxxy BL-Control 720 S-BEC einge-

baut. Das verspricht Power. Die Luftschraube

Das Ergebnis: Dank Gummi schmiegen sich

die Propellerblätter sauber an den Rumpf.

Die Öffnungen in der Spinnerkappe, durch

die der Gummi geführt wird, werden mit einer

Rundfeile oder einem Fräser hergestellt. Siehe

Markierungen.

Für den Gummi kann man zu den fertigen

Ringen von Reisenauer greifen. Die Größe L

passt beim EasyGlider. Oder man nimmt einen

dünnen Gummi aus dem Nähbedarf (z.B. Elas-

tic-Kordel 1,5 mm) und macht einen Knoten,

den man unter dem Spinner versteckt.

Unschön und unpraktisch sind frei bewegli-

che Propellerblätter. Mit Hilfe eines Gummis

bleiben diese jedoch beim Transport ange-

klappt und damit auch nicht mehr irgendwo

hängen. In der Luft hilft der Gummi ebenfalls

beim Anklappen. Da hängt dann kein Propel-

lerblatt mehr unschön nach unten und sorgt

für unnötigen Luftwiderstand.

Tipp: Gummi für die Luftschrauben

EasyGlider 4 von Multiplex

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ist eine MPX 9×6“. Am Spinner vermisse ich,

was eigentlich einem so durchdachten Modell

gut zu Gesicht stehen würde: der Gummi, der

die Propellerblätter beim Transport am Rumpf

angeklappt hält. Vielleicht hätte man sich ja

auch eine elegante Lösung aus dünnem Fe-

derstahl einfallen lassen können…

Als Akku wird ein Roxxy-Evo-3s-LiPo mit

2.200 mAh vorgeschlagen. Dieser passt mit

genügend Spiel in den Rumpf. Wie sich später

herausstellen sollte, reicht auch ein 1.600er

LiPo, um den Schwerpunkt ohne Ballastzugabe

einstellen zu können. Mit dieser Akkugröße

ergibt sich bei 16 A Strom eine Motor-Laufzeit

von rund sechs Minuten. Rechnerisch erreicht

man bei der Steigleistung von 6-7 m/s eine

addierte Ausgangshöhe über 2.000 m. Mit

dem 2.200er werden es entsprechend mehr.

Made in Germany

Den EasyGlider 4 kann man auch als Baukasten

beziehen, dann allerdings ohne Antrieb und

ohne Servos. Muss man diese Komponenten

sowieso kaufen, rentiert sich eine der RR- bzw.

RTF-Versionen. Gegenüber dem Einzelkauf

der Komponenten spart man bei der RR-

Version knapp 60 Euro (nach Höllein-Preisen

gerechnet). Die Kit-Variante lohnt sich nur,

wenn man brauchbare Komponenten in der

Schublade hat.

RR bedeutet, dass das Modell mit Servos

und Antrieb fertig gebaut ist; bei RR+ ist zu-

sätzlich ein MPX-Empfänger im Set enthalten.

Die RTF-Versionen beinhalten dann noch zu-

sätzlich Sender und Flugakku. Für diesen Test

stand die RR-Version zur Verfügung. Klebear-

beiten sind keine notwendig.

Das Modell ist absolut sauber verklebt. Die

Komponenten sind präzise eingebaut. Das

Schaummaterial heißt immer noch Elapor,

die Oberfläche ist im Laufe der Jahre aber

nicht nur glatter, sondern auch deutlich fester

geworden.

Unschöne Landespuren wird man also nicht

mehr so schnell entdecken. Zumal der Rumpf-

boden im vorderen Bereich durch eine Folie

zusätzlich geschützt ist. Und wer sein Modell

noch etwas aufpeppen möchte, für den hält

Multiplex neue Sprayfarben bereit, die auch

ohne Grundierung gut haften. Was nicht uner-

wähnt bleiben darf und was ich als absoluten

Pluspunkt in meiner Bewertung ansehe: Der

EasyGlider 4 ist 100% made in Germany! Das

ist in der heutigen Zeit eine hervorragende

Leistung von Multiplex.

Vom „großen Bruder“ Heron (im Hinter-

grund) flossen bewährte Konstruktions-

merkmale in den neuen EasyGlider 4 ein.

Ein kleines, aber wirkungsvolles Detail: Die Kunststoffplatte am Rumpfdeckel sorgt für eine dauer-

hafte Stabilität der Befestigungsklipse.

MULTIPLEX Modellsport GmbH & Co.KG

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Verwendungs-zweck:

E-Segler für Thermik- und Hangflug

Modelltyp: RTF-, RR- oder Kit-Modell

Hersteller / Ver-trieb:

Multiplex Modelltechnik

Bezug und Info:Fachhandel, Infos bei www.multi-plex-rc.de, Tel.: 07252 580930

UVP:RR 189,90 €, RR+ 229,90 €, RTF 279,90 €, BK (Kit) 99,90 €

Lieferumfang (RR):fertig aufgebautes Modell inkl. Motor, Regler, vier Servos, Propel-ler, Dekor und Anleitung

Erforderl. Zubehör (RR):

Sender, Empfänger, Flugakku

Bau- u. Betriebsan-leitung:

ausführlich, mehrsprachig, u.a. Deutsch, mit allen Einstellwerten

Aufbau

Rumpf: aus Elapor geschäumt

Tragfläche: aus Elapor geschäumt

Leitwerk: aus Elapor geschäumt

Motoreinbau: an Kopfspant

Einbau Flugakku: unter Haube im Rumpf

Technische Daten

Spannweite: 1.815 mm

Länge: 1.080 mm

Spannweite HLW: 480 mm

Flächentiefe an der Wurzel:

200 mm

Flächentiefe am Randbogen:

ca. 150 mm

Tragflächeninhalt: ca. 34 dm²

Flächenbelastung Testmodell:

ca. 29 g/dm²

Gewicht / Herstel-lerangabe:

1.100 g

Gewicht Testmo-dell o. Akku:

845 g

mit 3s-2.200-mAh-LiPo:

1.008 g

Antrieb im Testmodell eingebaut

Motor: Roxxy C28-34-850-kV

Regler: Roxxy BL-Control 720 S-BEC

Propeller: MPX 9×6“

Akku: 3s-LiPo 1.600 bis 2.200 mAh

RC-Funktionen und Komponenten

Höhenruder: MPX Tiny S

Seitenruder: MPX Tiny S

Querruder: 2 × MPX Nano S

Verwendete Mi-scher:

Querruder nach oben als Lande-hilfe, dazu Tiefenruder

Empfänger:Multiplex RX-5 M-Link (ver-wendet)

Empf.-Akku: BEC

Testdatenblatt | EasyGlider 4

Ab in die Luft

Das Modell fliegt für ein Schaummodell dieser

Größe relativ flott und macht dem erfahrenen

Piloten damit richtig Spaß. Die Flächen sind

erwartungsgemäß steif. Der Fahrtverlust in

schnellen Wenden ist gegenüber den Vorgän-

gerversionen gering, was ich auf die erhöhte

Verdrehsteifigkeit der Tragflächen und die für

ein Schaummodell relativ glatte Oberfläche

zurückführe. Und: Der Gleitwinkel ist enorm

– für ein Schaummodell. Das spürt man auch

deutlich beim Landen. Aufgrund der Flugge-

schwindigkeit wird ein absoluter Fluganfänger

mit dem Modell überfordert sein. Bekommt er

jedoch mittels Lehrer-Schüler-Betrieb Unter-

stützung von einem erfahrenen Modellflieger,

dürfte dem Lerneifer nichts im Wege stehen.

Die mechanisch voreingestellten Ruder-

ausschläge entsprechen noch nicht ganz den

Vorgaben in der Anleitung. Sie haben aber

schon sehr gut gepasst, außer beim Seiten-

ruder. Nachdem ich diesen Ausschlag von

25 mm je Seite auf knapp 20 mm reduziert

hatte, flog der EasyGlider 4 weniger hektisch.

Die zum Bremsen hochgestellten Querru-

der haben mit der ursprünglichen Einstellung

relativ wenig Wirkung. Aufgrund des guten

Gleitwinkels ist es deshalb hilfreich, den Aus-

schlag zu vergrößern. Dazu muss das Ruderge-

stänge am Querruder weiter innen eingehängt

werden und/oder am Sender der Servoweg

auf Maximum gefahren werden. Wem das

noch nicht reicht, der muss zusätzlich am Ser-

vo für mehr Weg sorgen. Das bedeutet aber

schon einen kleinen „chirurgischen“ Eingriff.

Auf Modellflugplätzen, wo ja genügend Platz

ist, ist aber das Landen ohne diese Korrektur

gut möglich.

Die vorgeschlagene Position für den

Schwerpunkt ist auf der Tragflächenunter-

seite durch zwei kleine Knubbel, die man gut

erfühlen kann, markiert. Diese Position ist

recht konservativ und einsteigerfreundlich.

Damit sich das Modell bei der Zunahme der

Fluggeschwindigkeit nicht so sehr aufbäumt,

habe ich eine Position um 5 mm weiter hinten

gewählt.

Was bleibt?

So manch ein EasyGlider-Kenner fragte mich,

was ich mit dem Modell gemacht hätte. Das

auffällig gute Gleiten und das quirlige Flug-

verhalten erregten die Aufmerksamkeit. Aus

fliegerischer Sicht kann ich nicht nur die Neu-

anschaffung, sondern auch ein Upgrade auf

die Version 4 empfehlen. Der EasyGlider 4 ist

ein Immer-dabei-gute-Laune-Modell.

Der EasyGlider 4 passt natürlich auch in die

Multiplex-Transporttasche. In der Außentasche

ist zusätzlich Platz für einen Handsender und

etwas Zubehör.

EasyGlider 4 von Multiplex

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