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Verlagspostamt 6020 Innsbruck. Erscheinungsort Innsbruck. P.b.b. GZ 02Z030010M zum Beispiel Nr. 2 / 2011 Essen > Fit no fat > Jugend am Herd > Ferienjob > Jugendoffensive > Jugendstudie [ Thema ]

Essen - i-Flo. Nr. 2_2011.pdf · tun, oft mehr als uns gut tut und nicht immer gesund. Ein Leben ohne gibt es nicht. Die Rede ist vom „Essen“. Wir essen zuviel, zu fett, ernähren

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Verlagspostamt 6020 Innsbruck.Erscheinungsort Innsbruck. P.b.b. GZ 02Z030010M

zum Beispiel Nr. 2 / 2011

Essen

> Fit no fat> Jugend am Herd> Ferienjob> Jugendoffensive> Jugendstudie

[Thema]

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Leitartikel

Impressum

Beiträge zur Jugendarbeit in Südtirol und Tirol • Offenlegung (Gem. § 25 Mediengesetz) • Medieninhaber(Verleger):Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung JUFF, Michael-Gaismair-Str. 1, 6020 Innsbruck• Abteilungsvorstand: HRin Dr.in Waltraud Fuchs-Mair, Kooperation mit dem Amt für Jugendarbeit inSüdtirol • Redaktion: Helga Baumgartner/Andres, Klaus Nothdurfter, Mag. Reinhard Macht, Mag.Christine Kriwak • Kontakt: Helga [email protected] oder [email protected] •Fotoredaktion: JUFF, Bilderbox, Amt für Jugendarbeit • Unternehmensgegenstand: „zb“ dient zurInformation für die Jugendarbeit. Die Zeitschrift wird den Verantwortlichen in der Jugendarbeit undallen Interessierten gratis zur Verfügung gestellt. Grundlegende Richtung: Im „zb“ werden nachüberparteilichen, sachbezogenen Gesichtspunkten und nach journalistischen Kriterien eigene undfremde Beiträge für die Jugendarbeit publiziert • Grafische Gestaltung:MEDIAmacs • Druck:DruckereiUnion, Meran • Konzept:MEDIAmacs

In den Medien werden Jugendliche immer wieder als Poli-tikmuffel dargestellt. Ich bin aber überzeugt, dass die Ju-gendlichen von heute für die Auseinanderset-zung mit politischen Themen, die die Gestaltungunserer Zukunft betreffen, zu gewinnen sind, ins-besondere dann, wenn wesentliche Lebensfra-gen in den Mittelpunkt politischen Handelns ge-stellt werden.Dies kann dann gelingen (besser gelingen),wenn Menschen miteinander im Dialog sind.Auch um diesen Dialog zu fördern, haben dieSüdtiroler Jugendorganisationen, der Jugendring,die Jugenddienste und Jugendzentren und das JugendhausKassianeum ein Aktionspaket geschnürt.Die Wurzeln dieses Aktionspaketes liegen in einer „Zu-kunftswerkstatt“, die viele junge Menschen, MitarbeiterInnenin Jugendorganisationen und Jugendzentren ein Wochenendelang, zusammengeführt hat, um sich mit der Frage ausein-anderzusetzen, wie „Politik“ lebendig gemacht werden kannbzw. was jungen Menschen in Südtirol politisch gesehen wich-tig ist. Viele Ideen wurden entwickelt, Konzepte angedacht,

intensiv wurde an Projekten gearbeitet. Die in diesem – jetztvorgestellten - Aktionspaket zusammengefassten sind nur die

wichtigsten davon. Ich wünsche allen beteiligtenOrganisationen, dass ihnen eine gute Umsetzunggelingt. Und gut ist sie dann, wenn Jugendliche sa-gen: „Cool, das war gut!“„Politische Bildung – Cool“ war ein gutes Akti-onspaket, wenn in fünf Jahren der Anteil der „Po-litikmuffel“ im Verhältnis zu heute sinkt undwenn mehr junge Menschen als heute sagen,dass es „cool“ ist in einem Land zu leben, daseine Begegnung zwischen Menschen verschie-

dener „Volksgruppen“ ermöglicht, dass ein tagtägliches Ler-nen mehrerer Sprachen eine kulturelle Bereicherung und da-mit eine Riesenchance ist und dass eine Mitgestaltung vonGesellschaft eine Verantwortung ist, die Spaß macht.Danken möchte ich den beteiligten Organisationen, dass siediesen Weg der Zusammenarbeit gesucht und gefunden ha-ben. „Netzwerke bilden“ ist nicht ein Schlagwort sondern ge-lebte Wirklichkeit, das zeigt auch dieses Kooperationspro-jekt.

Klaus Nothdurfter

P.S. Nähere Infos zum Aktionspaket für Jugendliche „Politische Bildung – cool“unter http://www.politischebildung.it/

iinhalt„Politische Bildung – COOL“

ZUM BEISPIEL | Nr. 2_ 20112

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ZUM BEISPIEL | Nr. 2_ 2011 3

Wir tun es alle, wir müssen estun, oft mehr als uns gut tut undnicht immer gesund. Ein Lebenohne gibt es nicht. Die Rede istvom „Essen“. Wir essen zuviel,zu fett, ernähren uns vegeta-risch oder vegan, schauen aufdie Qualität unseres Futtersoder auch nicht. Egal, mit wieviel oder wenig Enthusiasmus

wir ans Essen heran gehen, essen tun wiralle. Wie zentral die Thematik ist, kann man ander Tatsache ablesen, dass dem gemeinsa-men Essen in der Familie, insbesondere beiFesttagen eine hohe Bedeutung zukommt.Das Bild einer glücklich vereinten Familie,die gemütlich um einen reichlich gedecktenTisch, beladen mit einer - natürlich frisch,von der Mutter selbst gekochten - Mahlzeitsitzt, wird uns zwar nach wie vor in Werbungund zahlreichen Filmen präsentiert, stimmtaber so schon längst nicht mehr. Viele Jugendliche im städtischen Bereichkennen die gemeinsame Familienmahlzeitnicht mehr. Das Sitzen um einen Tisch, dasErzählen von den Erlebnissen, Sorgen desTages, das Motzen über das Essen, dasman nicht mag usw. wird so zu einem Ereig-nis, das man nur mehr aus dem Fernsehenkennt. Dass damit eine ganz wichtige sozia-le, gemeinschaftliche Komponente wegfällt,die zu einer seelischen Verarmung führenkann, macht betroffen. Viele Jugendzentrenreagieren darauf und bieten Koch- und Essa-bende an, an denen man sich gemeinsammit den Jugendlichen dieser Tätigkeit undder damit einhergehenden sozialen Ebenewidmet. Der Erfolg spricht für sich!

Mahlzeit und eine interessante Lektüre des aktuellen z.B. wünscht im Namen desRedaktionsteams

Christine Kriwak

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Seite 15-18

Bildungsprogrammzum Herausnehmen

Redaktionstermin für die nächste Ausgabe des z.B.:

29. April 2011 THEMA:

Hauptberuflichkeit

ZUM THEMA

Ernährungserziehung oderEssensbildungEssen und Kochen in der Kinder-und Jugendarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Verhungern im ÜberflussÜber Beweggründe undHintergedanken sich krank zu hungern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Kochen und Essen im „Zero“ . . . 8

Weitgereistes Obst und Gemüse?… wenn das Gute doch so nah ist! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Dinnerclub im CaritasIntegrationshausJeden Abend ein neues Abenteuer! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Seitenweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Fit no fat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Jugend am Herdim Juze JuMa in Mals . . . . . . . . . . . . . . . 20

AKTUELLES

InfoEckFerienjob Kompaktservice . . . . . . . . . 21

Sommerferienprogramm 2011Für Kinder, Jugendliche und Familien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Zehn Jahre JD Bozen Landund das war noch lange nicht alles. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

59. Jugendredewettbewerb 2011. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Tiroler JugendoffensiveJetzt noch rasch anmelden. . . . . . . . 23

Zug der Erinnerungtreno della memoria. . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

PflegeberufEine sichere Zukunftsinvestition für junge Menschen. . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

EUROPA - QUIZSchülerwettbewerb Politische Bildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

„Was betrifft euch wirklich?“Die etwas andere Jugendstudie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

Jugendkompetenz in derGemeindepolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Antragsfristen EFD . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

Mädchennachmittag im Smile. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

Menschen und Jobs . . . . . . . . . . . . . . . 30

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4 ZUM BEISPIEL | Nr. 2_ 2011

> Ernährung gehorcht einer exis -tentiellen körperphysiologischen Not-wendigkeit, gleichwohl ist sie ein phé-nomène social total (Mauss). Wie, womit,mit wem, wo, wann und was gegessenund gekocht wird – dies alles sind kultu-relle Praxen, in denen soziale Ordnungenerzeugt, reproduziert und einverleibt wer-

den, Gemeinschaftlichkeit und Nähe,aber auch Distanz hergestellt und dasVerhältnis zum eigenen Körper und zurWelt formiert werden. Essen und Kochen gehören auch seit je-her zum Alltag der Sozialen Arbeit allge-mein und der Kinder- und Jugendarbeitspeziell. AdressatInnen essen tagtäg-lich, wie auch die Essensversorgung zuden Konstanten der Praxis vieler sozialerEinrichtungen gehört. Dennoch ist diesnur selten Fachthema (vgl. dazu allge-mein: Rose/Sturzenhecker 2009). Wenn gegenwärtig darüber nachgedachtwird, dann kapriziert sich alles auf die Fra-

ge der gesunden Ernährung. Angesichtsdes allgemeinen öffentlichen Konsen-ses, dass die Art der Ernährung wesent-lich über Gesundheit und Krankheit ent-scheidet und dass Übergewicht schädlichist, bemüht man sich, der Bevölkerungeine gesunde, gewichtsreduzierendeErnährungsweise zu vermitteln. Unter

dem Dach der Sozialen Arbeit, in Kin-dereinrichtungen und Schulen, auf Kinder-und Jugendfreizeiten, in Bildungs- undBeratungsstätten etc. werden Projekte zurgesunden Ernährung angeboten, in de-nen entsprechendes Gesundheitswissenvermittelt werden soll. Auffallend ist hierbei die allgemeine öf-fentliche Einmütigkeit zu den Standards ge-sunder Ernährung, wie sie die DeutscheGesellschaft für Ernährung als monopoli-sierte Fachinstitution für die Bevölkerungausgibt. Gesund ist danach das, was dieVersorgung mit einem spezifischen Ta-bleau an medizinisch wertvollen Inhalts-

stoffen garantiert. Dieses rationale Mus terist jedoch eindimensional und unterkom-plex. Es reduziert Gesundheit auf einenschlichten physiologischen Input-Output-Zu-sammenhang, nach dem Gesundheit zen-tral davon abhängt, was in den Körper „ein-gespeist“ wird. Solche ernährungsmedizi-nische Reduktionen müssen jedoch skep-

tisch machen. Abgesehen davon, dasssich beinahe alle Behauptungen bezüglichder protektiven Wirkung von Obst undGemüse wie der viel zitierten Gesund-heitsgefahren von Fett, Zucker und FastFood wissenschaftlich als letztlich unhaltbarerwiesen haben (Ottovay/Schorb 2009), ge-staltet sich menschliches Leben bekannt-lich so komplex, dass Gesundheit kaum aufeinzelne Einflussgrößen zurück geführtwerden kann. Mit den Gesundheitstraktaten setzt sichunter der Hand eine normativ-autoritärePädagogik durch, die die Paradigmen derPartizipation und Lebensweltorientierung

Ernährungserziehungoder EssensbildungEssen und Kochen in der Kinder- und Jugendarbeit

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in der modernen Sozialen Arbeit bzw. Ju-gendarbeit konterkarieren. Es wird auto-ritär vorgeschrieben, wie sich die Bevöl-kerung ernähren soll. Die Betroffenen er-scheinen nur als Zielscheibe von pater-nalistischen Aufklärungskampagnen und(Um)erziehungsprozeduren. Die eigenenSinnzusammenhänge ihrer „abweichen-den“, spezifischen Ernährungsweise wer-den nicht als subjektiv relevante Hand-lungskoordinate in der Präventionspraxisberücksichtigt. Aber wie nachhaltig kanneine solche einseitig-hierarchischePräventionspraxis sein, die Gesund-heitsförderung nicht als einen interaktivenCo-Konstruktionsprozess bzw. Selbstbil-dungsprozess begreift, in dem die Ziel-gruppen als ExpertInnen ihres eigenenAlltags anerkannt und als Verhandlungs-partnerInnen begriffen werden müssen?Für die (Offene) Kinder- und Jugendarbeitist zu fragen, ob sie sich diesem Gesund-heitsdiktat beugen und ihren AdressatIn-nen erzieherisch solche Gesundheits-bzw. Ernährungskonzepte vermitteln will.Ihr gesetzlicher Auftrag jedenfalls gibteine solche Perspektive der Gesundheit-serziehung „von oben“ nicht her. Statt-dessen fordert das SGBVII in § 11 von derJugendarbeit die Selbstbestimmung derJugendlichen sowie ihre gesellschaft-liche Mitverantwortung zu stärken – vonPrävention ist hier nicht die Rede. Bezogen auf Ernährung und Gesundheitginge es also mit den Jugendlichen darum,die Bildung eines weitgehend selbst be-stimmten subjektiven Geschmacks undkörperlichen Wohlfühlens zu entwickeln.Da Bildung in der Jugendarbeit als Selbst-bildung konzipiert wird, kann es nicht ange-hen, erzieherisch richtige Ernährungsweisenzu vermitteln, sondern statt dessen mit denJugendlichen ihre Ernährungsweisen zureflektieren, Alternativen zu erproben und in-dividuelle Entscheidungen zu ermöglichen.Das bedeutet, ihnen bei der Aneignungder vielen Bedeutungen und Chancen vonEssen und Kochen zu assistieren, statt ihnenin einer neuer autoritären Gesund-heitspädagogik zu verordnen, wie und was

sie essen sollen. Essenbildung zu unterstützen fällt in der Jugendarbeit nicht schwer, da Es-sen und Kochen beständig als Thema und Interesse der Jugendlichen präsent ist. Sie ha-ben Hunger und wollen etwas zu essen, aber es ist ihnen nicht egal was. Immer wieder wirdgegessen, gekocht, Essen verkauft, über Essen geredet. Ein pädagogischer Bildungsansatzwürde zunächst entdecken, wer in welchen Situationen wie mit dem Thema beschäftigt ist,um genau dort anzuknüpfen und prozessorientiert mit den BesucherInnen ihre Aneig-nungsweisen zu entwickeln. Um das zu erleichtern, kann man sich prinzipiell die Bildungs-potentiale von Essen und Kochen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit klar machen.

� SICH ALS SUBJEKT BILDEN: was ein Mensch schmeckt (physiologischer Ge-schmack) und was ihm schmeckt (ästhetischer Geschmack), das ist höchst individu-ell. Das Subjekt erfährt und formt sich auch an diesem Thema. Die personale Identitätist oft damit verknüpft, was man gerne isst und was man ablehnt, deshalb fragen sichJugendliche gerne nach ihrem Lieblingsessen. Eine Assistenz der Essenbildung kanndas Subjekt unterstützen, seine Vorlieben zu erkennen, sich darin wieder zu finden, aberauch sich neuen Erfahrungen zu öffnen.

� SICH KOMPETENZEN ANEIGNEN: nicht nur passiv zu konsumieren und aufVersorgung durch andere angewiesen zu sein, sondern sein Essen selbst herstellen zu kön-nen, ist eine wichtige Kompetenz (erwachsener) Selbstsorge. Erkennen, was man braucht,was einem gut tut, wissen, was man wo zu welchen Preisen kaufen kann, wie man es zu-bereitet, wie man aufräumt, wie man geselliges Setting des gemeinsamen Essens erzeugt,all das interessiert viele Kinder und Jugendliche und sie sind bereit sich dazu Kompetenzenanzueignen, wenn all dieses ihnen nicht schulisch vorgeschrieben und vorgekaut wird.

� DOMINANTE GESCHLECHTERKONSTRUKTIONEN REFLEKTIEREN

UND NEUE ERPROBEN:Männer und Frauen praktizieren Essensgewohnheiten undverfügen über unterschiedliche Kochkompetenzen: gerade mit diesen Fragen sind do-minante Konstruktionen von „männlich“ und „weiblich“ verbunden. Bildungsassistenzkann hier die klassischen Zuschreibungen aufgreifen, sie erkennbar machen und al-ternative Erfahrungen anbieten.

� ESSEN UND KOCHEN STIFTET INTEGRATION UND GEMEINSCHAFT:

das wollen Kinder und Jugendliche von der Jugendarbeit: mit am Tisch sitzen, das Essenteilen, zusammen kochen und aufräumen und dadurch eine starke Gemeinschafts- undZugehörigkeitserfahrung machen, die ihnen an ihren anderen Lebensorten oft fehlt.

� PARTIZIPATION ÜBEN: zuletzt sei auch die Möglichkeit erwähnt, dass Kochenund Essen ein ideales Feld der Mitbestimmung in Einrichtungen der Offenen Kinder-und Jugendarbeit will; wer dabei welche Aufgaben hat; welche Regeln beim Essen gel-ten sollen, wie man es sich gemütlich macht etc., all das kann Inhalt gemeinsamer Ent-scheidungsprozesse sein. Und weil es dabei „um die Wurst“ geht, ist die Motivation zurBeteiligung hoch. Anlässe, Essen und Kochen zum Thema von Bildungsprozessen zumachen, bieten sich also „satt“ an. Und sie liegen ganz nah im Alltag der Offenen Ar-beit, man muss sie nur sehen und „auf den Tisch des Hauses“ bringen.

Lotte Rose und Benedikt Sturzenhecker

Erstveröffentlichung in: „Jugendnachrichten“, Zeitschrift des Bayerischen Jugendrings, 63. Jg., 1/2010, S. 5-6

5ZUM BEISPIEL | Nr. 2_ 2011

Essen

| Lotte Rose und Benedikt Sturzenhecker

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> Was bringt junge Frauen dazu,in unserer Wohlstandsgesellschaft, woNahrung keine Mangelware mehr ist,das Essen, das zum Leben gehört wie dieLuft zum Atmen, als Problem zu erleben?Sind es wirklich nur die Schlankheit-sideale, die Frauen dazu antreiben, sichin den Tod zu hungern?

Magersucht früher und heute

Die erste Frau, die in ihrem magersüchti-gen Verhalten beschrieben wurde, ist Kat-harina von Siena. Ihr Fasten hatte einenreligiösen Hintergrund: das Heraustretenaus der engen Kammer des Körpers undder symbolische Verzicht auf erdiges Ha-ben–wollen, um sich Gott zu nähern. Dieerste medizinische Beschreibung einerMagersucht bei einer nicht-mystischenFrau stammt aus 1686. Den Namen „An-orexia Nervosa“ erhielt die Magersucht1873 und seit 1968 gilt sie im medizini-schen Diagnosefachbuch DSM als psy-chopathologische Krankheit. Trotz dieser langen Geschichte wird Ma-gersucht gerne als Krankheit der Kon-sumgesellschaft bezeichnet und diesnicht ganz zu Unrecht. Eine Studie ausden Fidschi-Inseln zeigt, dass dort, wo esbis 1986 kaum Essstörungen gab, dieEinführung eines amerikanischen Fern-sehsenders innerhalb von fünf Jahren dieAnzahl der Essstörungen auf Levels dereuropäischen und nordamerikanischenLänder angehoben hat. In Ländern, in de-nen Menschen nicht selbstverständlich zuessen haben, existiert keine Magersucht.

In Europa hat die Krankheit in den 90erJahren drastisch zugenommen und gilt inItalien als die Krankheit, die bei 12 bis25jährige Mädchen am häufigsten zumTod führt.Oft wird behauptet, die mittelalterliche As-ketin strebte danach, durch Fasten dieSchönheit der Seele zu vervollkomm-nen im Sinne eines religiösen Ideals.Die heutige Anorektikerin strebe hingegennach einer Vollkommenheit des Kör-

pers im Sinne eines gesellschaftli-chen Schönheitsideals. Diese Versuche,die Ursache der Magersucht auf dasStreben nach einem genormten Ausse-hen zu reduzieren, tun aber den vielenBetroffenen Unrecht. Eine magersüchtigeFrau versucht diese Auslegung folgen-dermaßen zu entkräften: „Heutige An-orektikerinnen mögen nach der Vollkom-menheit des Körpers streben, aber nichtweil die gesellschaftlichen Schönheits -

6 ZUM BEISPIEL | Nr. 2_ 2011

Essen

Verhungernim Überfluss

Über die Beweggründe und Hintergedanken sich krank zu hungern

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ideale es so vorgeben. Es ist viel mehr dieeinzige Art und Weise seine Wünscheund Gefühle noch auszudrücken oder mitProblemen umzugehen. Der Körper ist einGebiet, das man alleine kontrollierenkann. Eine der wenigen Kontrollen, die ei-nem ein Außenstehender kaum nehmenkann. Die meisten Anorektikerinnenhaben nie gelernt mit Problemen offenumzugehen. Zusammen mit dem oftvorhandenen Hang nach Perfektionis-mus klammert man sich an diese Art vonKontrolle. Man wird nicht magersüchtig, um so zusein wie die sogenannten Stars und Stern-chen. Die Betroffenen hatten auch schonvorher verschiedenste Probleme. Diesehaben sich allerdings erst durch die Ma-gersucht gezeigt. Psychisch vollkommenstabile und normale Menschen werden vonsolchen „Trends“ nicht beeindruckt“.

Die Idealisierung der Magerkeit

Schönheitsideale alleine machen alsoFrauen nicht krank. Schlankheit wird aberin der Konsumgesellschaft nicht nur mitSchönheit gleichgesetzt. ErfolgreicheFrauen sind dünn. Für viele Jobs ist eingepflegtes Äußeres gefragt, das in italie-nischen Arbeitsannoncen sogar mit „ri-chiesta bella presenza“ (gutes Aussehengewünscht) formuliert wird. Dabei haben,laut Studien, dünne Frauen größere Chan-cen auf eine gute Stelle als dicke. Um in der heutigen Überflussgesellschaftdünn zu sein, braucht es Disziplin, Zeitund Energie. Dünn sein ist Zeichen einesmateriellen Wohlstands. Menschen, diekeinen Zugang zu Information haben,die wenig Geld für gesunde Lebensmittelausgeben und sich Sport in der Freizeitnicht leisten können, leiden eher an

Übergewicht. Und wer will schon freiwilligund sichtbar einer unteren sozialenSchicht angehören?Schlankheit bedeutet Durchhaltevermö-gen, Fleiß, Leistungsfähigkeit. Eine Frau,die abnimmt, erntet Zustimmung undLob, denn sie schafft etwas, was den we-nigsten gelingt: Verzicht. „Du hast ja ab-genommen“ ist keine Feststellung mehr,sondern ein Kompliment.Das Verweigern der Nahrung oder dasHalten von strengen Diäten verleiht Ma-gersüchtigen ein beflügelndes Gefühl der

Reinheit und Einzigartigkeit. Sie fühlen sichstolz darauf, Macht über sich und ihrenKörper zu haben. Sie fühlen sich den an-deren, die sie als Sklavinnen irdischer Be-dürfnisse betrachten, überlegen.

Das Bedürfnis nach Kontrolle

Die Aussagen der vorhin zitierten betrof-fenen Frau deuten auch auf ein weiteresBedürfnis, das viele Mädchen sich mitdem Schlanksein erfüllen: das Bedürfnisnach Kontrolle und Macht.Will man die-ses Bedürfnis gesellschaftlich deuten,so lässt sich behaupten, dass die Bereiche,in denen Jugendliche und ganz besondersjunge Mädchen Kontrolle ausüben können,äußerst eingeschränkt sind. Gesellschaft-liche Gestaltung und Partizipation sind fürjunge Mädchen kaum greifbar, weiblicheVorbilder an Partizipation und Gestaltung imErwachsenenalter nahezu inexistent. Ge-

fordert wird von Mädchen unhinterfragteinem Leistungsmodell zu entsprechen: inder Schule, im Sport, in der Freizeit, im Aus-sehen. Leistung ist eines der höchstenWerte geworden in unserer Gesellschaftund Mädchen, die der Überzeugung sind,dem nicht entsprechen zu können, könnenin der Kontrolle des Körpers einen Bereichfinden, in dem sie fähig sind zu brillieren.Nicht alle Mädchen, die sich diesem Druckausgesetzt fühlen, werden krank. Bemer-kenswert ist es aber doch, dass 33% der13 bis 15jährigen Mädchen in Südtirol an-

geben, sich zu dick zu fühlen (hbsc Studie2010), obwohl nur 7% es wirklich sind. DieFolgen dieser Selbsteinschätzung sindleicht zu sehen. 41% der 18jährigenMädchen haben schon eine Diät zum Ab-nehmen gemacht, ebenso viele zählenbeim Essen Kalorien, 18% haben zum Ab-nehmen gefastet, 17% haben nach demEssen Schuldgefühle. Apothekerinnenmerken einen starken Zulauf an jungenMädchen, die nach Produkten zum Ab-nehmen fragen. In der Fachstelle für Ess-störungen erzählen viele Frauen, dass siemehrmals am Tag auf die Waage steigenund ihr Wohlbefinden von der erschei-nenden Zahl abhängig ist. Der Kampfums Gewicht kann Frauen lebenslangbelasten, ganz heimlich im Kopf und ihnenwertvolle Energien rauben.

Raffaela VanzettaPädagogin und Psychotherapeutin

Leiterin der Fachstelle für Essstörungen infesin Bozen

7ZUM BEISPIEL | Nr. 2_ 2011

Essen

| Raffaela Vanzetta

»Um in der heutigen Überflussgesellschaft dünn zu sein,braucht es Disziplin, Zeit und Energie.«

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8 ZUM BEISPIEL | Nr. 2_ 2011

wahrungs- und Essmöglichkeiten, Budget,Geschirr und Besteck, Kostenfaktoren,Stückzahlen, Art und Weise der Durch-führung und vieles, vieles mehr) berück-sichtigt werden mussten. Übrig gebliebensind zwei Varianten: einerseits die Mög-lichkeit einen täglichen (d.h. an den Öff-nungstagen) Mittagstisch anzubieten oderandererseits jeden Freitag mit und fürdie Jugendlichen zu kochen. Die Variante mit dem Mittagstisch musste

> Schon lange bevor das ThemaKOCHEN und ESSEN überhaupt ernst-haft für das Kinder- und JugendzentrumSt. Paulus in Erwägung gezogen wurde,haben sich die MitarbeiterInnen sehr oftden Kopf darüber zerbrochen, in welcherForm das überhaupt stattfinden könnte.Viele Möglichkeiten wurden gründlichausdiskutiert, wobei hier sehr viele Fak-toren (wie Kochmöglichkeit, Zeit, Auflagenvon der Gesundheitsbehörde, Aufbe-

Kochen und Essen im „Zero“

besser bekannt als Jugendzentrum „Space“

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aus finanziellen, zeitlichen und organisa-torischen Gründen wieder fallen gelassenwerden, denn wie es sich bei der ge-naueren Erarbeitung dieses Konzeptesherausstellte, war es sowohl seitens derBetreuerInnen (Öffnungszeiten, Stun-denausmaß, Einkauf, Kochen, Aufräumenetc.) als auch seitens der Finanzen einenorm aufwendiges und deshalb für unserKinder- und Jugendzentrum unrealisti-sches und somit undurchführbares Pro-jekt. (Anmerkung: Wir haben außerdemauch eine zusätzliche Variante ausgear-beitet, die einen Lieferservice von Re-staurants, Gasthäusern, Cafés, etc. ausder Reichenauer Gegend vorgesehenhätte. Doch nach etlichen Telefonaten undGesprächen mit einigen der umliegendenBetriebe wurde schnell klar, dass einZustellservice aus finanziellen, organisa-torischen und logistischen Aspekten si-cher nicht in Frage kommt.) Aus diesenGründen konzentrierten wir uns nun aus-schließlich auf das „Freitagskochen“, dasnun wie folgt aussieht:In erster Linie war und ist uns wichtig, dassdas Kochen und Essen immer regelmäßigstattfindet und – wenn möglich – immer diegleiche BetreuerIn diese Aufgabe inkl.Betreuung über hat. Unsere Wahl fieldann auf Freitag, weil wir vor der Öff-nungszeit (14:30 bis 19:00 Uhr) genügendZeit zum Einkaufen und Kochen habenund weil freitags für einige Jugendliche dieMöglichkeit besteht aktiv mitzuhelfen. Seit September 2010 wird nun jede Wo-che im „Zero“ manchmal mit, manchmalohne die Hilfe der Kids etwas Leckeresgekocht. Zu einem Superpreis von 1,20Euro können alle Kinder und Jugendli-chen, die das „Zero“ besuchen, gesund,viel und vor allem warm und abwechs-lungsreich essen. Unsere Angebotspalettereichte bis jetzt von Kasspatzln, Schinken-Brokkoli-Rahmnudeln, Wurstnudeln, Kai-serschmarren, Kartoffelgulasch, Pizza,Palatschinken (süß und pikant), Chillicon Carne, über Spaghetti Bologneseoder Spaghetti Carbonara bis hin zu ver-schiedenen Schnitzel- und Beilagen-Va-riationen, Fischstäbchen und ChickenNuggets mit Kartoffelsalat, Salat mit Pu-tenstreifen oder Couscous-Salat. Die„Freitagsküche“ wird mittlerweile sehr

sitzt man überhaupt beim Essen, wie isstman richtig, warum isst man immer zuschnell, warum redet man nicht mit vollemMund, warum telefoniert man nicht stän-dig während des Essens, warum wird mitdem Essen nicht gespielt u.v.m. Natürlichwäre es vermessen zu sagen, dass dasimmer alles so toll und reibungslos funk-tioniert und die Kinder und Jugendlichenständig darauf achten. Doch unsereBemühungen, ihre Aufmerksamkeit ver-mehrt auf das Essen und die damit ver-bundenen „Gesellschaftsregeln“ zu lenkenund sie immer wieder darauf hinzuweisen,machen sich langsam, aber sicher be-merkbar. Besonders ist uns aufgefallen,dass sich mittlerweile alle Kinder zum Es-sen hinsetzen und versuchen in Ruhe ihreMahlzeit zu genießen. Einige Kids habensich mit der Zeit auch angewöhnt, ihreTeller und Gläser ordentlich in den Ge-schirrspüler zu räumen. Ganz beson-ders stolz sind wir auf die Tatsache,

dass es ist inzwischen eine Selbstver-ständlichkeit ist, dass alle Kinder und Ju-gendlichen BITTE und DANKE sagen unddass mit dem Essen nicht mehr gespieltwird. Ein ganz besonders netter und vielversprechender Aspekt, den wir vermehrtin letzter Zeit beobachtet haben, ist, dassmanche Kinder ihr Essen teilen (oder et-was übrig lassen) und zwar mit jenenKids, die es sich eben nicht leisten kön-nen, ein Essen zu kaufen. Und wenn wir solche positiven und schö-nen Erlebnisse mitbekommen und unse-re gemeinsame Arbeit diese Früchteträgt, dann ist es verständlich, warum dasKochen und Essen im Jugendzentrum„Zero“ auch zukünftig ein fixer Bestandteilsein wird!!

Katrin Kalcherim Namen des „Zero“ bzw.

„Space“-Teams

9ZUM BEISPIEL | Nr. 2_ 2011

Essen

gut angenommen und meistens wirdschon unter der Woche gefragt, was esdenn am Freitag zum Essen gibt.Doch „nur“ beim Fragen bleibt es mittler-weile zu unserer Freude nicht mehr. Ei-nige Jugendliche sind sehr engagiertund wollen oftmals mithelfen. Egal obbeim Einkaufen, beim Kochen oder beimVerräumen bzw. beim Aufräumen.Zurückzuführen ist diese Tatsache auchdarauf, dass die Helferlein immer ein„Gratisessen“ bekommen. Wir haben unszu diesem Schritt entschlossen, weil wirfanden, dass es ein Ansporn ist, für einwarmes, gesundes Essen etwas Sinn-volles zu tun bzw. selbst ein Teil der„Kochmannschaft“ zu werden. Abgesehenvon der Tatsache, dass das Essen gleichviel besser schmeckt, lernen die Kinderund Jugendlichen sehr viel dabei. Dennleider ist es vermehrt der Fall, dass sie zu-hause wenig von gesunden und nahr-haften Nahrungsmitteln und deren Ver-

wendung mitbekommen. Die wenigstenvon ihnen haben jemals schon selbst ge-kocht und erleben es deshalb als etwasganz Besonderes. Des Weiteren findenwährend des Kochens und Herrichtensoftmals sehr offene, intensive und intimeGespräche statt und Fragen, Probleme,Wünsche, Anregungen können in diesemkleinen und fast privaten Rahmen gut be-sprochen werden. Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist dasgemeinsame Essen. Hierbei waren wirbesonders gefordert, denn wir musstenmit den grundlegendsten „Regeln“ be-ginnen. Wie deckt man einen Tisch, wo-hin gehört das Glas, die Gabel, das Mes-ser, der Löffel, die Serviette, warum wirdgewartet, bis alle am Tisch sitzen, warum

»In erster Linie war und ist uns wichtig, dass das Kochen

und Essen immer regelmäßig stattfindet«

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> Wir sind es gewohnt, dass derHandel ganzjährig ein breites Sortimentvon Obst und Gemüse anbietet.Schmecken reife österreichische Erd-beeren im Sommer nicht besser als weit-gereiste Erdbeeren im Winter? Durchdie langen Transportwege von den ent-legensten Teilen der Erde werden die Pro-dukte unreif geerntet, damit sie bei uns inreifem Zustand angeboten werden kön-nen. Natürlich kann nicht jedes Obst undGemüse aus der Region kommen. Sowachsen Bananen, Mangos oder Ananas

nicht in unserer Nähe, trotzdem sollte dar-auf nicht verzichtet werden. Allerdingssollte man Produkte, die bei uns wach-sen, zu „ihrer (Jahres-)Zeit“ essen.

Entdecken Sie diekulinarische Vielfalt derunterschiedlichenJahreszeiten neu!

Aus ernährungsphysiologischer Sicht leis-ten Obst und Gemüse aufgrund ihres Ge-halts an Vitaminen, Mengen- und Spuren-

elementen, sekundären Pflanzenstoffenund Ballaststoffen einen wesentlichenBeitrag zur Nährstoffversorgung. Jedochstellt sich die Frage, wie man möglichstnährstoffschonend einkauft, zubereitetbzw. lagert, um den Verlust von Vitaminen& Co möglichst gering zu halten. An die-ser Stelle sind die KonsumentInnen ge-fragt, die selbst einen großen Einfluss imBereich der Lebensmittelqualität haben. Invielen Haushalten besteht noch großes Po-tential zur Optimierung und so kann schonbeim Einkauf auf Frische, regionale Her-

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Essen

WeitgereistesObst und Gemüse?

… wenn das Gute doch so nah ist!

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kunft und Saison/Haupterntezeit geachtetwerden. Dies wirkt sich sowohl positiv aufdie Gesundheit als auch auf die Umweltaus. Regionale und saisonale Waren ha-ben mehr Geschmack und mehr Inhalts-stoffe, sind außerdem oft günstiger undvermeiden zudem unnötige Umweltbela-stungen!

Auf die Lagerungkommt’s an…

Nicht für jedes Obst und Gemüse bietetder Kühlschrank den idealen Lagerort.Paprika, Tomaten, Kartoffeln, Avocados,Zitrusfrüchte, Äpfel, Bananen oder Melo-nen mögen keine Kälte und bevorzugengut verpackt einen kühlen dunklen Ort.Nicht jedes Früchtchen versteht sich mitseinem Nachbarn gut. Äpfel gehörenzum Beispiel zu den Obstsorten, die dasReifegas Ethylen ausscheiden. Es be-schleunigt den Reifeprozess andererFrüchte und bewirkt, dass diese in derUmgebung von Äpfeln nicht mehr langefrisch und knackig bleiben. Deshalb emp-fiehlt es sich, Äpfel separat zu lagern.

Tiefgekühlt – eine„gesunde“ Alternative?

Obst und Gemüse enthält die meisten In-haltsstoffe, wenn es direkt vom Feldkommt. Tiefgefrieren ist die schonenste Art,Lebensmittel haltbar zu machen. Ernte-frisch und schockgefroren bleiben Nähr-stoffe weitgehend erhalten und so ist tief-gekühltes Obst und Gemüse fast so ge-sund wie frisches und stellt eine gute Al-ternative gerade in den Wintermonaten dar.

So bleiben Vitamine auchwährend der Zubereitung fit

Durch Einwirken von Hitze, Sauerstoff,Licht und Wasser gehen wichtige In-haltsstoffe verloren und deshalb ist esempfehlenswert, Obst und Gemüse am

Besten roh zu genießen. Hülsenfrüchte,grüne Bohnen und Kartoffeln sind aller-dings nur gekocht genießbar. Ausnahmenbestätigen die Regel – anhand des Bei-spiels TOMATE. So wird die Tomate „ge-sünder“, je länger sie gekocht wird. War-um? Das in der Tomate enthaltene Lyco-pin besitzt eine antioxidantive Wirkung.Die Verfügbarkeit von Lycopin ist beiverarbeiteten und erhitzten Produkten,wie zum Beispiel Tomatensuppe höher alsbei rohen, da beim Erhitzen die pflanzli-chen Zellstrukturen aufgebrochen werdenund das Lycopin herausgelöst wird.

Wichtige Tipps zumnährstoffschonenden Zubereiten:

> erst waschen (nicht wässern)und dann zerkleinern(erst unmittelbar vor derZubereitung)

> wenn möglich Schale mitverwenden

> in wenig Wasser dünstenoder dämpfen

> Garflüssigkeit mitessen(für Suppen oder Saucen)

> Ein „Zerkochen“ vermeiden -Gemüse sollte knackigund bissfest sein!

> langes Warmhalten vermeiden

Regionale und saisonale Produkte er-freuen sich immer größerer Beliebtheit inÖsterreich. Die Ergebnisse der vom Le-bensministerium in Auftrag gegebenenLebensmittelstudie 2010 können sich se-hen lassen: so essen und kochen Öster-reicherInnen am liebsten Produkte ausheimischen Regionen und bevorzugen fri-sche und regionale Lebensmittel, die

darüber hinaus noch gesund sein sollen– das sind die wichtigsten Ergebnisse derUmfrage.

Österreich bietet eine große Lebensmit-telvielfalt und die KonsumentInnen kön-nen aus einem großen Angebot hoch-wertiger heimischer Lebensmittel aus-wählen.

Martina SanterDiätologin

avomed – Arbeitskreis fürVorsorgemedizin und

Gesundheitsförderung in TirolAnichstraße 6

6020 Innsbruck

Film:Super Size meSuper Size Me ist ein Dokumentarfilmdes US-Regisseurs Morgan Spurlock,der McDonald’s und andere Fast-Food-Ketten kritisiert und deren Produkte alswichtige Ursache für das in den USA weitverbreitete starke Übergewicht darstellt.

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Essen

| Martina Santer

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Essen

> Jener Abend am 29. Oktobersteht jedoch ganz im Zeichen von Ma-madou. Genau vor einem Monat hat ernach acht harten Jahren der Wartezeitseinen mit unerschütterlichem Glaubenersehnten, positiven Asylbescheid erhal-ten. Deshalb möchte Mamadou mit allenLeuten, die ihn auf seinem langen, stei-nigen Weg begleitet haben, an diesem

Dinnerclubim Caritas IntegrationshausJeden Abend ein neues Abenteuer!

Abend im Dinnerclub feiern. Den ganzenTag hat er bereits damit verbracht, dieSpezialitäten aus seiner Heimat zuzube-reiten. Mehrere Freunde haben ihm dabeigeholfen, denn es werden über 100hungrige Gäste erwartet. Am Ende desAbends werden diese alle satt und zu-frieden nach Hause gehen.Geschichten wie diese werden im Din-nerclub das ganze Jahr über, jeden Mitt-woch und jeden Freitag immer wiederaufs Neue geschrieben. Es sind diesGeschichten, wie sie das Leben schreibtund die den Dinnerclub bereits weit überdie Grenzen Innsbrucks hinaus als einenganz besonderen Ort der Begegnungbekannt gemacht haben. Das Rezept,welches hinter dem Dinnerclub steht, istein Einfaches und dennoch Einzigartiges.Wie für eine wohlschmeckende Speisebedarf es auch hierbei ein paar gut mit-einander harmonierender Zutaten. An

erster Stelle steht dabei jeden Abend aufsNeue ein engagiertes Kochteammit vonMal zu Mal wechselnden, kulturellenWurzeln sowie verschiedensten so-zialen, religiösen und beruflichen Hin-tergründen. Es kochen neben Bewoh-nerInnen des Integrationshauses nämlichauch PolitkerInnen, AsylwerberInnen,RückkehrerInnen von Auslandsprojek-ten, Jugendgruppen, diverse Vereine undviele mehr. Der kulinarische Bogen spanntsich dabei über sämtliche Kontinenteund reicht teils bis in die entlegenstenWinkel unserer Erde. So fanden sichbeispielsweise im Dreimonatsprogrammfür Jänner bis März 2011 Speisen ausnicht weniger als 17 nationalen Küchen,darunter u.a. Gerichte aus Georgien,Brasilien, Tschetschenien, Ghana, Lu-xemburg und selbstverständlich auchimmer wieder diverse Schmankerl aus al-len Teilen Österreichs.Gekocht wird in einer auf das Nötigste be-schränkten Küche mit zusammenge-sammelten Kochutensilien, welche teil-weise bereits im vergangenen Jahrhun-dert ihre Dienste geleistet haben. Auchbei den Essenszutaten gilt es darauf zuachten möglichst preiswert einzukaufen,denn bei einem Menüpreis von nur vierEuro pro Gast sind überteuerte Luxusle-bensmittel fehl am Platz. Die schwierigsteHerausforderung für das Kochteam ist esjedoch, die Essensmengen im Vorhinein

Ende Oktober 2010, 19 Uhr, Caritas Integrationshaus Innsbruck- Kone Mamadou lädt im Rahmen des Dinnerclubs zu einemAbendessen unter dem Motto „Spezialitäten der Elfenbeinküste”.Kone Mamadou ist einer von über 40 BewohnerInnen im CaritasIntegrationshaus und als solcher seit vielen Jahren ein wichtigerTeil des Hauses. Aber wichtig ist hier eigentlich jeder Bewohnerund jede Bewohnerin gleichermaßen, denn sie alle sind der ge-lebte Beweis dafür, dass Menschen aus verschiedensten Kultu-ren, mit unterschiedlichsten sozialen und religiösen Hintergründenauf engem Raum respektvoll miteinander leben können.

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hinaus konnte durch die Einnahmen ausden Essens- & Getränkeerlösen viel fürdas Integrationshaus gespendet sowieauch unzählige wohltätige Projekte aufder ganzen Welt unterstützt werden.Kommenden Oktober wird das Zehn-

jährige Jubiläum des Dinnerclubs gefeiert.Mitfeiern darf dann so wie an allen an-deren Abenden einfach jede/r, denn derDinnerclub will ein Ort der Begegnung fürMenschen aller Richtungen sein! Aufdass auch in Zukunft jeder Abend einneues Abenteuer werde.

Verfasst von Talita Bonatound Daniel Sperl, im Namen des

Dinnerclub-Teams

möglichst exakt auf den jeweiligen Abendabzustimmen. Immerhin gibt es nebengemütlichen Terminen, an denen „nur”etwa 30 Personen zu verköstigen sind,auch solche, an denen 150 Portionen undmehr ausgeteilt werden. Kein Leichtesalso unter derartigen Bedingungen ein an-sprechendes Essen auf den Tisch zu zau-

bern und dennoch wird der Dinnerclubvon manch langjährigem Stammgast als„das beste Restaurant von mindestensganz Mitteleuropa” gepriesen. Gemeint istdamit allerdings nur zum Teil die Qualitätdes Essens selbst. Mindestens genau sowichtig ist jedenfalls auch die familiäreAtmosphäre, die einem in den Räum-

lichkeiten des Integrationshauses gebotenwird. So bieten sich für aufgeschlosseneGäste immer wieder Möglichkeiten zu be-reichernden Gesprächen mit den KöchIn-nen, HausbewohnerInnen und anderengleich gesinnten oder aber auch ganz an-ders denkenden BesucherInnen.Weiters wird an vielen Abenden nach demEssen auch noch ein interessantes Rah-menprogramm (Diavorträge, Vernissa-gen, Live-Musik, Projektvorstellungen,politische Diskussionen,...) geboten. Und

schließlich sei als sozusagen letzte, aberebenso unverzichtbare „Zutat” für denDinnerclub auch noch das ehrenamtlicheHelferInnenteam erwähnt, welches dafürsorgt, dass die Tische gedeckt, die Gästeversorgt und die KöchInnen zufriedensind. Viele der freiwilligen MithelferIn-nen engagieren sich bereits seit Jahren

im Dienste des Dinnerclubs. Die amlängsten von allen mitarbeitende Freiwil-lige ist Astrid Berger. Sie ist Teammitgliedder allerersten Stunde und übernimmtAbend für Abend den wenig beliebtenDienst an der Geschirrspülmaschine.Dafür wurde ihr kürzlich vom Dinnerclubdie lebenslange Ehrenmitgliedschaft zu-gesprochen. Eine Anerkennung, welchevergangenen Herbst auch Vroni Windi-scher erhalten hat, nachdem sie denDinnerclub ganze neun Jahre lang gelei-tet und dabei maßgeblich geprägt hat. Ihr

ist es zu verdanken, dass der Dinnerclubheute schon fast so etwas wie eine Insti-tution geworden ist und von JürgenGschnell, dem Leiter des Integrations-hauses, gerne als Herzstück des Hausesbezeichnet wird. Als Herzstück deshalb,weil er für das Haus ein Tor nach außenist und dadurch eine Möglichkeit Gehörfür die Ängste und Sorgen der Bewoh-nerInnen zu erhalten.Erfreulicherweise kommen die Gästestets mit offenen Augen und Ohren ins

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Essen

»Der kulinarische Bogen spanntsich dabei über sämtliche Kontinenteund reicht teils bis in die entlegenstenWinkel unserer Erde.«

Haus und sorgen dafür, dass die Bot-schaften auch tatsächlich gehört wer-den. Das Konzept funktioniert also, dennmittlerweile gibt es den Dinnerclub schonfast eine ganze Dekade lang. Eine langeZeit, in der viel gelacht, heiter getanzt, hinund wieder auch geweint, in jedem Fallaber immer gut gegessen wurde. Darüber

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14 ZUM BEISPIEL | Nr. 2_ 2011

Essen

VVeerrllaagg:: Vs Verlag; Auflage: 1 (4. September 2009) IISSBBNN--1100:: 3531160907 IISSBBNN--1133:: 978-3531160900

Das Buch will dazu beitragen, die alltägliche Profanitätdes Essens als Gegenstand und Entwicklungsaufgabe für

die Disziplin und Profession Sozialer Arbeit ins Blickfeldzu rücken. Hierzu bietet es Quellentexte aus sozial-pädagogischen Klassikern, aktuelle Beiträge aus ver-wandten Disziplinen und aus der Sozialen Arbeit zumThema und Praxisdokumente.

Lotte Rose, Benedikt Sturzenhecker

'Erst kommt das Fressen ...!'Über Essen und Kochen in der Sozialen Arbeit

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DIE BESTEN WEBTIPPS

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Wie schmecken australische Sägespäne? Was machtdas Würstchen unter der Dusche? Und wie wird aus

Klärschlamm Gulasch? Ernährungsexperte Hans-UlrichGrimm deckt auf, was wirklich drin ist in unseren Le-bensmitteln. Sorgfältig recherchiert, anschaulich und mitvielen Beispielen - der Klassiker der Verbraucher-Bücher jetzt aktualisiert und erweitert.

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Die Suppe lügtDie schöne neue Welt des Essens

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»»HHuunnggeerr iisstt mmeeiisstteennss ddiiee FFoollggee vvoonn ppoolliittiisscchheemm VVeerrssaaggeenn..DDeerr EEiinnssaattzz vvoonn GGeenntteecchhnniikk wwiirrdd ddaarraann nniicchhttss äännddeerrnn.. IImmGGeeggeenntteeiill:: EErr wwiirrdd mmeehhrr BBaauueerrnn iinn eeiinnee AAbbhhäännggiiggkkeeiitt vvoonnddeenn ggrrooßßeenn SSaaaattgguuttffiirrmmeenn bbrriinnggeenn,, wweeiill ssiiee nniicchhtt mmeehhrr iinnddeerr LLaaggee sseeiinn wweerrddeenn,, iihhrr SSaaaattgguutt sseellbbsstt zzuu eerrzzeeuuggeenn..«« ((RRee--nnaattee KKüünnaasstt iimm VVoorrwwoorrtt zzuu WWee ffeeeedd tthhee WWoorrlldd))Brasilianischer Regenwald wird gerodet, um auf den ge-

wonnenen Flächen Soja anzubauen, mit dem in der EU Tie-re gemästet werden. Von der EU mit Exportsubventionenvergünstigte Erzeugnisse werden auf Märkten in Afrika bil-liger angeboten als die Produkte der einheimischen Er-zeuger. Aus dem Mittelmeer werden Tag für Tag Men-schen aus Afrika geborgen, die schwimmend versuchen,dem zunehmenden Elend zu entkommen. Wer es lebendnach Spanien schafft, findet vielleicht Arbeit in den riesi-gen Gewächshäusern von Almería ...

Erwin Wagenhofer und Max Annas

WE FEED THE WORLDWas uns das Essen wirklich kostet

www.abgespeist.deDie Verbraucherschutzorganisation Foodwatch deckt auf ihrer Homepage www.abgespeist.de Werbelügen und Etikettenschwindel der Le-bensmittelindustrie auf. Tütensuppen ohne Geschmacksverstärker, Milch von garantiert glücklichen Kühen, gesunder Kinderjoghurt undFrühstücksflocken, die fit machen. Alles da, zum Greifen nah? Schön wär’s. Aber nicht nur die Tütensuppe lügt. Im Supermarkt gilt: Man sollnicht immer glauben, was auf der Packung steht. Des Weiteren können Kompaktinfos zu allen Produkten und Flyer zur Kampagne herun-tergeladen werden - auch zum Weitergeben.

Diese und andere Literatur kann entlehnt werden beim:

Fachbereich Jugend des Landes Tirol

Michael-Gaismair-Str.1, 6020 Innsbruck,

Tel. 0512/508-3592,

E-Mail: [email protected]

Amt für Jugendarbeit A.-Hofer-Straße 18, 39100 Bozen,

Tel. 0471/413370/71,

E-Mail: [email protected]

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W E I T E R B I L D U N G

Grenzen, Konflikte undGewalt in FamilienBegleiten von Familien in Krisensituationen

Sie arbeiten mit Vätern, Müttern, Burschen und/oder Mädchen. Dabei erfahrenSie Persönliches, Berührendes, Erschreckendes, Hoffnungsvolles und vieles an-dere. Das wirkt! Sie erleben dabei eigene Stärken und Kompetenzen ebenso wieMomente der Ratlosigkeit, Schwere und Ohnmacht. Ihr wichtigstes Arbeitsin-strumentarium sind Sie selbst.

Im Seminar üben wir die eigene Achtsamkeit. Selbstwahrnehmung ist die Voraussetzungfür die Wahrnehmung des/der Anderen. Damit wird die Basis für den gegenseitigen le-bendigen Kontakt gestärkt. Sie können Ihre KlientInnen dabei begleiten, Verantwortungzu übernehmen und persönlich und situativ passende Handlungsalternativen zu ent-wickeln anstatt Tipps zu verteilen. In der Fortbildung begleiten wir die TeilnehmerInnenbeim Erkennen und Erweitern der eigenen Handlungsstrategien.

Schwerpunkte• Reflexion der persönlichen Arbeitspraxis

• Konflikte und Krisen in Familien

• Grenzen erkennen, Grenzen setzen

• Handeln in Gewaltsituationen

• Gewaltkreislauf, Täter-Opfer-Dynamik

• Abhängigkeit und Co-Abhängigkeit in Familiensystemen

Termin: 13. – 14.05.2011

Referenten: Jürgen Allgäuer: Erziehungswissenschafter, Diplomsozialarbeiter, Män-ner- & Gewaltberater, seit 1993 Beratung von Eltern und Kindern in Konflikten undKrisensituationen, Suchthilfe, Schuldenberatung, Seminarleitungen, Gendertrainings.E-Mail: [email protected], Thomas Egger: Diplomsozialarbeiter, Be-währungshelfer, Männer- & Gewaltberater, seit 1982 in der psychosozialen Beratungtätig, Einzel- und Paarberatungen, Arbeit mit Gruppen. E-Mail: [email protected]

Kosten: Kursbeitrag: € 110,00

Anmeldeschluss: 06.05.2011

Auskunft und Anmeldung: Bildungshaus St. Michael6143 Matrei a. Br. / Schöfens 12Tel.: 05273/6236-0, Fax: 05273/6236-20E-Mail: [email protected]

Weiterbildung

Bildungsprogrammzum

Herausnehmen

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W E I T E R B I L D U N G

Jugendhaus Kassianeum

www.jukas.netWeitere Infos in derWeiterbildungs -

broschüre des Jukas.Die Broschüre ist erhältlich beim:

Amt für Jugendarbeit

Andreas-Hofer-Str. 1839100 Bozen

Tel. 0471/413370/71Fax: 0471/412907

E-Mail: Jugend [email protected]

JugendhausKassianeum Jukas

39042 BrixenBrunogasse 2

Tel. 0472/279999Fax: 0472/279998

E-Mail: [email protected]

Alle Seminare finden im

Jugendhaus Kassianeum inBrixen statt und können einzeln

besucht werden.

16 ZUM BEISPIEL | Nr. 2_ 2011

Achtung Finanzspritze!

Für die Teilnahme an Aus- und

Weiterbildungsseminaren haben haupt-

und ehrenamtliche MitarbeiterInnen

der Jugendarbeit in Tirol die Möglichkeit,

beim Fachbereich Jugend des Landes Tirol um eine

finanzielle Unterstützung anzusuchen.

Ziel und Inhalt: Pois sind unglaublich vielfältig einsetzbar:Als Spielgerät, für die Links-Rechts-Koordination, für dasRhythmusgefühl, die Psychomotorik, zur Förderung vonKoordination und Konzentration, im Sportunterricht, in derJugendarbeit, in der Therapie und Rehabilitation, in derBehindertenarbeit, in der Tanzpädagogik… Ideal auch fürSchule und Kindergarten, da sich mit relativ wenigÜbung und einfachen Mitteln mit mehreren Kindernwunderschöne Choreographien und Vorführungen bei

Festen oder Projekten einstudieren lassen. Pois zumÜben werden gestellt und können nach dem Kurs bei Be-darf erworben werden. Der Kurs ist sowohl für Einstei-ger/innen als auch für Fortgeschrittene geeignet.

Zeit: 09.04.11Beitrag: 70,00 EuroReferentin: Anke Rammé Firlefanz aus Schwabsoien (D) Anmeldeschluss: 25.03.11

POI – DIE EntdeckungBewegungs- und Tanz-Workshop

Ziel und Inhalt: Im Seminar werden einerseits verbin-dende Aktivitäten (für Tag und Abend/Nacht) vorgestellt,Anstöße und Impulse für die eigene Gestaltung derDraußenzeit gegeben. Zum Anderen bekommen auch An-regungen, praktische Umsetzung und Reflexion zu wei-teren Fragen rund um die Freizeit Raum:Welche Rahmenbedingungen und Rhythmen sind hilfreichfür die Gruppe – am einzelnen Tag und im Laufe derTage? Was gehört im Vorfeld zu einer guten Vorbereitung?Was ist bei Unterkunft, Gelände, Alterszusammensetzungzu beachten? Wie kann eine gute Verbindung zum Na-turort aufgebaut und gefördert werden? Gibt es hilfreicheRiten? Worauf kann ich bei der Selbstversorgung achten

und wie kann ich auch hier das Eigeninteresse und dieBeteiligung der Kinder anregen? Wie kann ich Tagesbe-ginn und -abschluss gestalten? Was sollte ich bei einerÜbernachtung im Freien beachten? Wie kann ich Ge-schichten in den Gesamtrahmen einbauen, so dass sieverbunden sind mit den Aktivitäten?

Das Seminar findet überwiegend im Freien statt.

Zeit: 15. – 16.04.11Beitrag: 100,00 EuroReferent: Volker Patalong, FreisingAnmeldeschluss: 01.04.11

Im Freien unterwegsMit Kindern und Jugendlichen in der Natur – Seminar

Ziel und Inhalt: Die Entwicklung von Handlungskompe-tenzen bezüglich Risiken und Grenzen bildet einen we-sentlichen Baustein der Präventionsarbeit. Das Bewusst -werden von Stärken, aber auch von persönlichen Gren-zen sowie der verantwortungsvolle Umgang mit Risikosind ein wichtiges Ziel dieser zwei Tage:• Planung von erlebnisorientierten Aktivitäten• Kooperative Übungen• Natur als Ressource• Risiko als Lernfeld

Die Übernachtung im Selbstversorgerhaus wird vorausgesetzt.

Ort: Selbstversorgerhaus St. Helena im UltentalZeit: 03. – 04.05.11.Beitrag: 180,00 Euro inkl. Übernachtung im Selbstversorgerhaus (ohne Verpflegung)Referenten: Renato Botte, Jenesien,Dr. Lukas Schwienbacher, BozenAnmeldeschluss: 15.04.11

„Rausch und Risiko“Risikokompetenz und Erlebnispädagogik

Ziel und Inhalt: Im und durch den Körper erleben wir dieWelt, erlernen und erproben wir Gefühle, Grenzen und un-ser Sein. Besonders Kinder und Jugendliche suchen die-se Erfahrungen durch die Sinne und ihren Körper, um sicheinen Platz in der Welt zu nehmen, als Person gesehenzu werden und eigene und fremde Grenzen auszuloten.In diesem Seminar soll unser Körper mit all seinen Sinnenim Mittelpunkt stehen. Mit Übungen werden wir unserenKörper als Schnittstelle zwischen der Welt und dem ei-genen Sein erleben. Mittels verschiedener theoretischerZugänge und durch Reflexion erweitern wir das eigene

Bewusstsein und das Verständnis für Körperlichkeit in derArbeit mit Jugendlichen. Im Zentrum dieses Seminar ste-hen: das konkrete persönliche Körperverständnis, dasAusprobieren, das sich Einlassen, die Reflexion und derTransfer in die pädagogische Tätigkeit.

Zeit: 05. – 06.05.11Beitrag: 200,00 EuroReferenten: Dr. Armin Bernhard, Schluderns,Heinrich Lanthaler, AlgundAnmeldeschluss: 21.04.11

Körper-PraxisKörper, Leib und Seele erfahren

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17ZUM BEISPIEL | Nr. 2_ 2011

W E I T E R B I L D U N G

JugendhausKassianeumwww.jukas.netWeitere Infos in derWeiterbildungs-broschüre des Jukas.Die Broschüre isterhältlich beim:

Amt fürJugendarbeitAndreas-Hofer-Str. 1839100 BozenTel. 0471/413370/71Fax: 0471/412907E-Mail: [email protected]

JugendhausKassianeum Jukas39042 BrixenBrunogasse 2Tel. 0472/279999Fax: 0472/279998E-Mail:[email protected]

Alle Seminarefinden imJugendhausKassianeum inBrixen statt undkönnen einzelnbesuchtwerden.

Ziel und Inhalt: Die Kenntnis der Geschichte eines Kon-flikts ist wichtig für dessen langfristige Bearbeitung.Doch möglicherweise hilft uns dieses Wissen nicht viel,wenn wir mit der „Spitze des Eisberges“, mit unge-hemmter Eskalation, konfrontiert werden.Wir befinden uns dann in Situationen, die häufig nichtnachvollziehbar sind und verschiedene Gefühle hervor-rufen können: Hilflosigkeit, Angst, Handlungsunfähig-keit oder auch Aggression. Dieser Workshop bietet theo-

retische Grundlagen zum Thema, zeigt gruppendynami-sche Hintergründe auf und befähigt durch praktischeÜbungen zu konstruktivem Umgang mit eskalierten Si-tuationen:

Zeit: 17. – 18.05.11Beitrag: 110,00 EuroReferent: Hans Peter Graß, SalzburgAnmeldeschluss: 03.05.11

„Wenn der Ofen dampft…“Kompetenzen im Umgang mit eskalierten Konflikten entwickeln - Workshop

Ziel und Inhalt: Lehren heißt herausfordern, hinführen zurpersönlichen Erfahrung und einem ganzheitlichen Lernen.Bei diesem Seminar wird vermittelt, wie NaturvölkerWissen an nachfolgende Generationen weiter geben. DiePrinzipien dieser Form von Mentoring werden anhand vonselbst erlebbaren Beispielen und Übungen vermittelt.Inhalte werden u.a. sein:• Kennen lernen des „Medizinrads“

für verschiedene Aspekte des Lebens• Die Aufgaben des Menschen

in verschiedenen Lebensphasen• Die Bedeutung von Geschichten

und Symbolen für die Bildungsarbeit• Bedeutung von Übergangsritualen• Lesen von Körpersprache für Lernprozesse

• Die Kunst, die richtigen Fragen zu stellen• Die Wichtigkeit von „Ältesten“

auch in unserer Gesellschaft• Erarbeiten eines „Lern“- Themas

mit den 8 HimmelsrichtungenAm Ende des Tages werden neue Puzzleteile erkennbar,welche die Erziehung der Kinder und Jugendlichen ver-tiefen und die Entwicklung der Erwachsenen bereichernkönnen.Das Seminar findet überwiegend im Freien statt.

Zeit: 27.05.11Beitrag: 70,00 EuroReferentin: Katharina Fichtner, Hausham (Bayern)Anmeldeschluss: 13.05.11

Die indianische Kunst des Lehrens

Ziel und Inhalt: Mit vielen praktischen Übungen, aberauch theoretischen Inputs schauen wir hinter die Kulissenvon materiellen und nicht-materiellen Werten. Mal werdenwir unseren Blick global ausrichten, mal persönlich. Un-ter anderem werden folgende Themen behandelt:• Was besitzen und wie leben andere Völker?• Wo leben die glücklichsten Menschen auf der Erde und

warum?• Wie sieht für uns persönlich ein gutes Leben aus und

wie können wir Hindernisse aus dem Weg räumen?• Beiträge aus der „Glücksforschung“

• Die lange Reise einer Jeans von ihrer Entstehung biszum Kleiderschrank

• „Kinderarbeit in Indien“ selbst erfahrenMitzubringen: Foto von einem glücklichen Moment des Le-bens, 1 – 2 Gegenstände für einen „Tauschmarkt“ (z.B.Bücher, Kleidungsstücke, Haushaltsaccessoires)

Zeit: 26.05.11Beitrag: 70,00 EuroReferentin: Katharina Fichtner, Hausham (Bayern)Anmeldeschluss: 13.05.11

Gut leben heißt viel haben?Was uns glücklich macht

Ziel und Inhalt: Bei diesem Seminar versuchen wir derNatur auf den Grund zu gehen: Welche Wirkung hat dieNatur auf mich, und wie kann ich die Natur für mich undfür meine Arbeit nutzen? Welchen Stellenwert hat sie fürmich? Welches Naturverständnis habe ich?Am ersten Tag erfahren wir mit einfachen Übungen dieNatur mit allen Sinnen. Am zweiten Tag werden Methoden,Spiele und Übungen vermittelt, die wir in unserem Ar-beitsalltag mit Kindern und Jugendlichen einsetzen kön-nen. Die beiden Tage verbinden Selbsterfahrung und Ver-

mittlung bzw. Austausch von Know-how in der Naturarbeit.Bitte bei der Anmeldung angeben, ob Sie in der Jugend-herberge in Toblach übernachten werden.

Ort: Jugendherberge ToblachZeit: 28. – 29.05.11Beitrag: 25,00 EuroReferent: Georg Pardeller, St. Konstantin/Völsam SchlernAnmeldeschluss: 12.05.11

Der Natur auf der SpurZwei Tage ohne viel Materialaufwand in die Natur – Seminar

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18 ZUM BEISPIEL | Nr. 2_ 2011

Detailinfos und Kontaktfür alle Veranstaltungen:

Oesterreichischer AlpenvereinSPOT Seminare

Olympiastraße 376020 Innsbruck

AustriaTel.: +43 (0)512 59547-73

Fax: +43 (0)512 [email protected]

www.spot-seminare.at

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Essbare LandschaftDen Lebensraum Natur in seiner nahrhaften Vielfalt entdecken

Essbares finden auf Schritt und Tritt! Wissen um die nahrhafte Fülle der großen, bunten Natur. Abenteuer Pflan-ze, Entdeckungsreise Wald, Feld und Wiese... den kleinen Snack für das Lagerfeuer „draußen“ finden und zu-bereiten: Es darf auch mal was anderes sein als Steckerlbrot und Schokobananen…An diesen Tagen stehen Kenntnisse über heimische Wild-Kräuter, Blüten, Kraftwurzeln und Speiselaub im Vor-dergrund. Neben „altem Wissen“ und Brauchtum, Kräutergeheimnissen und mystischem Pflanzenzauber wirddas Zubereiten schmackhafter Lagerfeuerspeisen eine unserer Etappen sein. Was gibt es Schöneres, als ge-meinsam feinste Speisen – für drinnen oder draußen – mit Zutaten aus der Natur zu zaubern?

Termin: 24. – 26.06.2011Ort: St. Martin (Sbg), JFGH St. MartinKosten: Seminar 174,00€ · Vollpension 75,00€

Health & MyselfGesundheitscoaching

In diesem Programm beschäftigen wir uns im spielerischen Lernkontext mit dem Thema „individuelle Ge-sundheitsförderung“. Gemeinsam mit den SchülerInnen arbeiten wir an Vorstellungen und Motivationen für „ihreBewegung“, aber auch an Menüplänen, die im Anschluss gleich umgesetzt werden. Es gilt das Lieblingsmenüin sieben Gängen zuzubereiten und kulinarische Köstlichkeiten mit einem abwechslungsreichen Bewe-gungsprogramm zu verbinden. Dass „Gesundheit“ Spaß machen kann, wird spätestens nach diesen Tagen füralle klar sein

Buchbar: ganzjährigOrt: Ferienwiese Weißbach (Sbg.), Jugendherberge Losenstein (OÖ), JUFA Montafon (Vbg.)

Nähere Infos auf www.spot-seminare.at

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Essen

> In einer neuen Studie der OECD* wird die aktuelle Situation in Hinblick auf dieFettleibigkeit und das Übergewicht der BürgerInnen in den jeweiligen Mitgliedsstaaten ana-lysiert, die Rolle der Staaten in der Prävention und auch deren Wirtschaftlichkeit. Es wer-den zum ersten Mal Daten historische Tendenzen und Zukunftsperspektiven aus elf Län-dern verglichen. Auch werden Präventionsprojekte in Zusammenarbeit mit der Weltge-sundheitsorganisation in fünf Ländern unter dem wirtschaftlichen Aspekt analysiert.

Zusammenfassend einige Daten

> 50% der Menschen in fast der Hälfte der OECD Staaten ist übergewichtigoder fettleibig. Tendenz: zunehmend. In einigen Ländern werden es in dennächsten zehn Jahren mehr als zwei auf drei Menschen sein.

> Jedes Jahr kostet eine fettleibige Person dem Gesundheitsdienst 25%mehr im Verhältnis zu einer normalen Person. Die Ausgaben diesbe-züglich betragen 1-3% der Gesamtgesundheitskosten mehrererOECD Staaten, 5-10% in den Vereinigten Staaten Amerikas.

> Stark fettleibige Personen haben eine geringere Lebenserwartung von8-10 Jahren im Verhältnis zu normalen Personen.

> Frauen mit niedrigem Bildungsstand haben eine 2-3 größere Wahrscheinlichkeitübergewichtig zu sein als jene mit höherem. Unter Männern ist dieser Unterschiedviel geringer.

> Fettleibige Menschen verdienen bis zu 18% weniger als nicht fettleibige.> Kinder, bei denen ein Elternteil fettleibig ist, haben eine 3-4 mal höhere Wahr-

scheinlichkeit fettleibig zu werden.> Angemessene Präventionsstrategien würden es ermöglichen, in Italien jedes Jahr

75.000 Todesfälle wegen chronischer Krankheiten zu vermeiden, in England 70.000,55.000 in Mexiko und 40.000 in Kanada.

Interessant ist, dass bezüglich Fettleibigkeit bei Erwachsenen Italien, laut Tabelle, beiden Ländern aufscheint, in denen das Problem nicht so gravierend ist. Österreichs Da-ten sind höher, aber auch nicht schlimm. Was aber Übergewicht im Kindesalter betrifft,sind Italiens Daten alarmierend. Es kommt gleich nach den Vereinigten Staaten, Schott-land und Spanien in der Problemskala. Österreich steht da viel besser da.

Mehr dazu:Internetseite für das Buchwww.oecd.org Link health- fitnofatAbteilung Gesundheit in der OECDwww.oecd.org/healthOCSE Projekt bezüglich Wirtschaftlichkeit der Präventionwww.oecd.org/health/preventionSitzung der OECD Gesundheitsminister 7-8.Oktober 2010www.oecd.org/health/ministerial

Wilma Runggaldier

* Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD Or-ganisation for Econimic Co-operation and Development) ist die Nachfolgeorganisationder Organisation für Europäische Wirtschaftliche Zusammenarbeit (OEEC). Mit Un-terstützung der Vereinigten Staaten und Kanadas wurde diese 1947 zur Koordinie-rung des Marshall-Plans für den Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieggegründet. Als Hauptquartier bezog die OEEC 1949 das Château de la Muette in Pa-ris, wo sie heute noch zu finden ist. Die Organisation besteht aus 30 Mitgliedsstaaten. 19ZUM BEISPIEL | Nr. 2_ 2011

FIT no FAT

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> Seit nun mehr als einem Jahrsteht das Jugendzentrum Juma in Mals.Seit die Türen des Jugendzentrums geöff-net haben, ist auch die dazugehörigeKüche offen. Den Wünschen und derKreativität der Jugendlichen sind somitkeine Grenzen gesetzt, denn es wird jedenTag (während den Öffnungszeiten immerdienstags bis samstags) gekocht.Dabei werden die Jugendlichen von denzuständigen Jugendarbeiterinnen begleitet.Erstaunlicherweise helfen viel mehr Jungsbeim Kochen als Mädels. GrundlegendeGerichte wie Nudeln mit Tomatensoße fin-

den mittlerweile kaum noch ihren Platzauf dem Menü, denn von selbstgemach-ten Spatzeln über selbstgemachte Wien-erschnitzel bis hin zu Knödel wird allesausprobiert.Die JuMa-Küche ist eingerichtet wie eineFamilienküche: Töpfe in allen Größen,Utensilien zum Schälen, Reiben undSchneiden, Kühlschrank und Gefriertruhe,alles hat seinen Platz. Im Vorratsraumwerden sogar Bio-Kartoffeln, Apfelmost,und andere Vorräte gelagert.Das gemeinsame Abendessen wird im-mer gegen 19 Uhr am Tisch eingenom-men, dabei wird u.a. auch auf Tischma-nieren geachtet und jede/r stellt seinenbenutzten Teller selbst in die Spülma-schine.Über 200 Gerichte wurden im Jahr 2010gekocht. Freitags hat sich die „kulinari-sche Weltreise“ eingebürgert - eine Rei-

se durch die Töpfe der großen weitenWelt, so wird Sushi selbst gedreht, einePaella gemischt oder echte Pancakes ge-braten. In diesem Winter kamen die Sup-pen- Donnerstage dazu: jeden Donners-tag gab es Suppe, auch hier bliebenausgefallene Rezepte wie Bananen-Curry- Suppe nicht auf der Strecke. ZumAbschluss im März gibt es dann ein Sup-pentris.Ein Nationalgewürz, der vielseitig ver-wendbare Knoblauch fehlt nur in wenigenGerichten und ist deshalb in unseremKühlschrank immer zu finden. Deshalbsind auch die Spaghetti aglio olio DAS Er-satzgericht, wann immer etwas in der Vor-ratskammer fehlt, denn Nudeln, Knob-lauch und Öl sind immer auf Lager.

Jugendam Herd

im Juze JuMain Mals

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Essen

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> Eine breite Vielfalt von Ange-boten zur Gestaltung der Ferienzeit fürKinder, Jugendliche und Familien hatdas Amt für Jugendarbeit auch heuer wie-der im Sommerferienprogramm 2011 ge-sammelt. Die Broschüre gibt einen um-fassenden Überblick über Kurse, Semi-nare, Ferienlager, Meeraufenthalte, Kin-derfeste, Naturerlebnisse, Wanderungen,Erlebniswochen u.a.m., die im Sommerdieses Jahres von verschiedenen Orga-nisationen, Vereinen und Bildungsträ-

gern veranstaltet werden. Ab Mitte Aprilist die Broschüre sowohl im Amt für Ju-gendarbeit (Bozen, Andreas-Hofer-Straße 18) als auch bei den Jugend-diensten, Jugendzentren, Jugendorga-nisationen, Gemeinden, Schulen, Bi-bliotheken, Kinder- und Gemeindeärztenerhältlich.

Laufend aktualisiert sind die Sommerferienangebote auf der Homepagedes Amtes (www.provinz.bz.it/jugendarbeit) abrufbar.Die Broschüre kann zudem auch online bestellt werden.

Ferial- und Praktikabörse Tirol

Die Online-Ferialstellenbörse des InfoEckbietet in Kooperation mit AMS und Wirt-schaftskammer eine zielgruppenadä-quate Übersicht über Ferialstellen- undPraktika-Angebote in Tirol. Die meisten of-fenen Stellen werden aus den Berei-chen Gastronomie, Promotion und Han-del gemeldet. Die Ferialstellenbörse läuftseit Februar bis Juli auf der Jugendho-mepage www.mei-infoeck.at - hier gilt esschnell zu sein!

Broschüre „Ferien- undNebenjobsuche“

Rechtzeitig zur Hochzeit der Sommer-jobsuche erscheint die bereits 10. Aufla-ge der Infobroschüre „Ferien- und Ne-

benjobsuche“. Die Jugendinfos habenhier Tipps & Tricks rund um die Jobsuchegenauso zusammengetragen wie Wis-

senswertes zu rechtlichen Fragen, Anlei-tungen zur Bewerbung und Alternativenwie soziale und ökologische Einsätze. Er-fahrungsberichte von Jugendlichen undChecklisten runden das Infopaket ab.Die Broschüre ist ab sofort kostenlos imInfoEck erhältlich.

Ferienjobbörsenösterreichweit

Auch in den Bundesländern Vorarlberg,Salzburg, Oberösterreich und Steiermarkhaben die Jugendinfos eigene Ferien-jobbörsen eingerichtet. Dort hat manebenso die Möglichkeit direkt nach Jobszu suchen. Zu beachten ist, dass die An-gebote meist regional auf das Bundeslandbegrenzt sind!

Infos dazu auf www.infoup.at

www.mei-infoeck.atInfoEck – Jugendinfo Tirol

6020 Innsbruck, Kaiser-Josef-Str. 1E-Mail: [email protected]: 0512/571799

InfoEck Imst

6460 Imst, Lutterottistr. 2E-Mail: [email protected]: 05412/66 500

InfoEck Wörgl

6300 Wörgl, KR Martin Pichler-Str. 23E-Mail: [email protected]: 050/6300 6450

Ferienjob KompaktserviceInfoEck – Jugendinfo Tirol, AMS Tirol und WK Tirol unterstützenJugendliche bei ihrer Ferienjobsuche

Sommerferienprogramm 2011für Kinder, Jugendliche und Familien

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> Der Jugenddienst Bozen-Landfeierte sein zehnjähriges Bestehen. Zur Fei-er konnte der Vorsitzende Thomas Rauchviele ehrenamtliche und hauptberuflicheMitarbeiterInnen der Kinder- und Jugend-arbeit sowie einige WegbegleiterInnen derletzten zehn Jahre begrüßen, 16 Pfarreien,acht Gemeinden, 13 Jungschargruppen16 Jugendgruppen und acht Ministranten-gruppen, der siebenköpfige Vorstand sowiezahlreiche Gremien und Partner wie Schu-len und die Bezirksgemeinschaft Sal-ten/Schlern bilden das große Netzwerkdes Jugenddienstes und leisten wertvolleArbeit in der Kinder- und Jugendarbeit.

Zehn Jahre JD Bozen-Land...und das war noch lange nicht alles

Durch die Weitsicht der damaligen Ge-meindepolitikerInnen und Seelsorger kames im Jahre 2001 zur Gründung diesesnoch jungen Jugenddienstvereins. EinenTeil der Jubiläumsfeier bildete die jährlicheVollversammlung. So konnten im Jahr2010 über 60 Eigenveranstaltungen durch-geführt werden.Im Jugenddienst arbeiten momentan dreihauptberufliche Mitarbeiter, die tatkräftigvom Vorstand und vielen ehrenamtlichmitarbeitenden Personen unterstützt wer-den. Danke allen für die Begleitung inideeller und finanzieller Hinsicht in denvergangenen zehn Jahren.

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> Die Tiroler Jugendoffensivebietet Menschen, die in der außerschuli-schen Jugendarbeit tätig sind, die Teil-nahme an Fortbildungen zu jugendrele-vanten Themen. Die Bandbreite der 15frei wählbaren Module reicht von Ju-gendschutz über Mitbestimmung und In-tegration bis zum Umgang mit neuen Me-dien. Im Rahmen von mehreren Abend-veranstaltungen direkt vor Ort erwer-ben die TeilnehmerInnen neues Wissen,lernen Facheinrichtungen kennen undvernetzen sich mit diesen und auch un-tereinander.Der Initiative von JugendlandesrätinPatrizia Zoller-Frischauf ist es zu ver-danken, dass das Projekt den TirolerGemeinden für das Jahr 2011 in leicht ad-aptierter Form wieder kostenlos angebo-ten wird. „Gerade die vielen ehrenamtlich

im Jugendbereich engagierten Personen, die teilweise über keine pädagogische Aus-bildung verfügen, können über diese Initiative gestärkt werden.“, meint die Landesrätinund streicht den präventiven Charakter des Projekts hervor.Neu ist das Thema Burschenarbeit, das ergänzend zur Mädchenarbeit in das Pro-gramm aufgenommen wurde, sowie die Möglichkeit zur eigenen Themenwahl, dasder jeweiligen Gemeinde gerade ein Anliegen ist. Alle interessierten Gemeinden kön-nen sich noch bis 15. April beim Fachbereich Jugend der Landesabteilung JUFFTel. 0512/508-3586 oder E-Mail: [email protected] anmelden. Nähere Informa-tionen zu Themen und Ablauf gibt es auch unter www.tirol.gv.at/jugendoffensive.Hintergrundinformation: Das niederschwellige Bildungsprogramm basiert auf einemLandtagsentschluss und wurde als Pilotprojekt im Rahmen von Interreg Bayern-Öster-reich entwickelt. Von Mitte 2008 bis Mitte 2010 wurde es in 30 Gemeinden mit 133 Mo-dulen und über 600 Personen durchgeführt. Die Resonanzen nach der ersten Laufzeitwaren derart positiv, dass die Tiroler Jugendoffensive als Leuchtturm-Projekt des Mo-nats Jänner 2010 für besonders nachhaltiges Arbeiten ausgewählt wurde.Federführung und Koordination: Fachbereich Jugend der Landesabteilung JUFF,Mag.a Daniela Redinger-FelderProjektpartner: Jugendwohlfahrt bzw. Erziehungsberatung und die Kinder- und Jugend-anwaltschaft des Landes Tirol, kontakt+co Suchtprävention Jugendrotkreuz.Umsetzung: Verein Generationen und Gesellschaft, Mag.a Katharina Waldauf

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59. Jugend-Redewettbewerb 2011Der diesjährige Jugend-Redewettbewerb steht wieder vor der Türe. Es werden in denKategorien „Klassische Rede”, „Spontanrede” sowie „Neues Sprachrohr“ viele span-nende Beiträge von den TeilnehmerInnen erwartet.

Ende März 2011 starten die zwölf Bezirksbewerbe, die LandessiegerInnen werdenbeim Landesfinale im Innsbrucker Sillpark am 17. Mai 2011 ermittelt.

Die jeweiligen GewinnerInnen der Kategorien vertreten danndas Land Tirol beim Bundesfinale im Juni in Wien.

Nähere Infos zu den Teilnahmebedingungen, Themen und allenTerminen unter www.tirol.gv.at/redewettbewerboder facebook: Jugendredewettbewerb Tirol

Tiroler JugendoffensiveJetzt noch rasch anmelden!

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> Das Amt für Jugendarbeit undder Servizio Giovani der Autonomen Pro-vinz Bozen boten in Zusammenarbeitmit der Organisation Terra del Fuocound der Arbeitsgemeinschaft der Ju-genddienste (AGJD) Jugendlichen erst-mals an, am Projekt „Treno della Memo-ria – Zug der Erinnerung“ teilzunehmen.150 Jugendliche aus ganz Südtirol - ver-schiedener Sprachgruppen und mit un-

terschiedlichen kulturellen Wurzeln - war-fen einen Blick auf die GEMEINSAMEGeschichte.In mehreren Vortreffen setzten sie sich mitden schrecklichen Ereignissen rund umden 2. Weltkrieg auseinander und berei-teten sich auf eine Fahrt in die Vergan-genheit vor. Am 27. Januar, „Tag desGedenkens“ starteten die Jugendlichenaus Südtirol, unterstützt und begleitet vonjungen Erwachsenen, mit dem Zug Rich-tung Polen. Im Laufe der Fahrt wurden esimmer mehr und schließlich machten sich600 Jugendliche aus dem Trentino, Vene-to und weiteren Teilen Italiens auf um u. a.das Konzentrationslager Auschwitz-Bir-kenau zu besuchen.Die anfänglichen Sprachbarrieren wurdenim Laufe der Zeit niedergerissen, zustark war die intensive Erfahrung derJugendlichen im KonzentrationslagerAuschwitz-Birkenau. Vernichtungslager– Ausgrenzung – Propaganda – Hass –Ausrottung – Angst: die Gedanken undEindrücke ließen niemanden mehr los.Jedoch das Projekt „Zug der Erinnerung– Treno della Memoria“ will mehr als nureinen Blick in die Vergangenheit werfen.

Im Projekt „Treno della Memoria“ dreht sichalles um vier Schlüsselbegriffe: Geschich-te – Gedenken – Zeugnis – Engagement.Zurück aus Polen kommt besonders das

Engagement der Jugendlichen zu tragen.In den vier anschließenden Treffen suchendie Jugendlichen nach konkreten Mög-lichkeiten, sich im täglichen Leben zu en-gagieren. Ein Engagement, das viele For-men annehmen kann und sich ständig wei-terentwickelt. Der Kreis schließt sich unddas Projekt endet am 25. April – dem Tagder Befreiung.Den „Zug der Erinnerung -Treno della Me-moria“ muss man selbst erlebt haben, um

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Zug der Erinnerung

Treno della memoria

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ihn zu begreifen, Soyal, Magdalena undCecilia haben versucht ihre Eindrücke inWorte zu fassen:

Der Zug der Erinnerung - einebeeindruckende Erfahrung

Was wir in jenen Tagen, an jenen Or-ten gefühlt haben, bewahren wir in un-serem Gedächtnis. Alle Teilnehme-rInnen waren zutiefst betroffen über dieZeugnisse grausamsten menschlichenHandelns. Unmöglich kann man dieBerge von Schuhen, Haaren, Brillenvergessen, die Gaskammern, denStacheldraht, die Geleise, die ins La-ger führen. Schneidend war die Kälte,die Luft schwer und nur die Tatsache,mit 600 anderen Jugendlichen zu-sammen sein zu können, half vielenvon uns, den Schmerz zu überwinden.Erst später in der schönen Stadt Kra-kau, die nicht weit von den Konzen-trationslagern entfernt ist, konnten wirunsere Eindrücke aufarbeiten.

Die schwierige Fragestellung lautetnun: Wie können junge Leute Ge-schichte aufarbeiten, umsetzen undeine Lehre daraus für die Gegenwartziehen? Wir sind aufgefordert, ein Be-wusstsein zu entwickeln, das es unsermöglicht, den wahrheitsgetreuenAspekt der Notizen zu erkennen undsofort die Ungerechtigkeiten in unsererWelt zu bekämpfen. DiskriminierendeÄußerungen und Handlungen sollensofort angeprangert und nicht teil-nahmslos hingenommen werden. Nurwenn wir heute gegen Ungerechtig-keit ankämpfen und für menschlicheWerte eintreten, können wir die Hoff-nung nähren, morgen in einer besse-ren Gesellschaft zu leben.

Soyal Schmid(18 Jahre)

„Der Winter in Auschwitz wird niemalsvergehen.“, sagte ein Mädchen, nach-dem wir aus dem Konzentrationslagergingen. Der Wind schlägt einem ins Ge-sicht, in die Ohren, die Nieren fangeneinem an zu schmerzen, der Hals fängtan zu kratzen, obwohl man vier Schich-

ten dicke Wolle, eine feste Winter-jacke und gutes Schuhwerk trägt. Wennwir Menschen der westlichen Welt heu-te von Kälte und Hunger reden, wissenwir noch lange nicht, was für die La-gerinsassen Hunger und Kälte war.Kälte, die weit über das einfache phy-sische Empfinden geht. An solchenOrten überfällt einen Wut, Trauer,Schmerz und Verzweiflung. Man istkurz davor, jegliche Hoffnung in denMenschen zu verlieren. An solchenOrten fragt man sich, wie konnte es zuDerartigem kommen und wie konnteeinfach zugeschaut werden?Als wir uns alle 600 am Ende der Wo-che zu einer Diskussionsrunde ver-sammelten, fiel das Wort Gleichgül-tigkeit sehr häufig. Eine Gleichgültig-keit gegenüber Mitmenschen unddem, was ihnen widerfährt. Welche im-mer noch nicht anders zu sein scheint.Niemand konnte sich erklären, wie derRest Europas und der Welt einemsolchen Massaker still zusehen konn-te. Durch das Ausschalten andererParteien, die Pressezensur, die Gewaltund die strikten Überwachungsmaß-nahmen konnten wir das Gescheheneteils nachvollziehen. Jedoch wird esgroßteils immer unverständlich bleiben.Wir haben dieses gesellschaftlicheHandeln bzw. Nicht-Handeln und die-ses Zu- und Wegschauen als „graueZone“ bezeichnet. Somit versuchen wirauch uns mit der aktuellen „grauenZone“ zu beschäftigen. Wie sieht die-se heute aus? Sind wir immer nochvom Gefühl der Gleichgültigkeit be-gleitet? Diese Gleichgültigkeit istwohl ein Produkt der Machtlosig-keit, die uns unsere Gesellschaft ver-mittelt. Diese Machtlosigkeit lässt unsklein fühlen und bringt uns dazu, unsblind an alles anzupassen. Wir je-doch könnten anfangen wirklich ausder Geschichte zu lernen und den Op-fern wirklich Ehren erweisen, indem wiruns vornehmen, in der Zukunft (auchnur im Kleinen) so etwas nicht mehrpassieren zu lassen. Denn wir habendie Möglichkeit uns bewusst für odergegen die Unterstützung der Unge-rechtigkeit zu entscheiden.

Magdalena Bauhofer undCecilia Nesler

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> Für Jugendliche mit einer sozialen Ader,die nach dem Schulabschluss eine berufliche Her-ausforderung suchen, ist der Pflegeberuf eine reiz-volle Option. Die Jobsicherheit und die Arbeit mitMenschen machen den Pflegebereich besonders at-traktiv. Es gibt verschiedene Bereiche innerhalb derPflege, sodass für alle Interessen Ausbildungs- undWeiterbildungsangebote in Tirol bestehen.

Steigender Bedarf an Pflegefachkräften

Der steigende Bedarf an Pflegefachkräften macht denPflegeberuf zu einer sicheren und nachhaltigen Zu-kunftsinvestition für SchulabgängerInnen. Vom Al-tenheim bis hin zur privaten Einzelbetreuung (ab-hängig von der Art der Ausbildung) können sich jun-ge Menschen entscheiden, wo sie gerne arbeitenmöchten. Berufsbegleitende Weiterbildungsmög-lichkeiten schaffen zudem die Möglichkeit, sich im wei-teren Berufsleben Zusatzqualifikationen anzueig-nen oder sich in einem anderen Fachgebiet zu spe-zialisieren. Die Attraktivität des Pflegeberufs liegt je-doch nicht nur in der fachlichen Tätigkeit an sich, son-dern auch darin, dass man einen wichtigen Beitrag fürdie Gesellschaft leisten kann. Im Bereich der Pflegeliegen Berufung und Beruf somit nah beieinander.

Mehr Informationen zuAusbildungsmöglichkeiten unter:

www.azw.ac.atwww.amg-tirol.at

www.tirol.gv.at/gpz

Themenschwerpunkte:

> Österreich und Europa nach 1945

> Wirtschaft, Gesellschaft, Migration und Integrationin unserer globalisierten Welt

> Kunst, Kultur, Sport in Politik und Gesellschaft

> Aktuelles Weltgeschehen

> Internationale Friedenssicherung

> Ressourcen, nachhaltige Entwicklung und Konsumverhalten

> Gesamttiroler Geschichte seit 1918

Teilnahmeberechtigt: Allgemeinbildende Pflichtschulen, Berufs-schulen, Berufsbildende Mittlere Schulen, Berufsbildende HöhereSchulen, Allgemeinbildende Höhere Schulen sowie alle SüdtirolerSchulen

Informationen: Schulkoordinatorin und Schulkoordinator, Direktio-nen aller Schulen, Landesschulrat für Tirol 0512/520 33 218Deutsches Schulamt Südtirol-Inspektorat 0471/41 67 60

Veranstalter: Landesschulrat für Tirol – Land Tirol/JUFF

EUROPA-QUIZ13. Gesamttiroler SchülerwettbewerbPOLITISCHE BILDUNG

FINALE13. April 2011 um 14:00 Uhr

im Einkaufspark„Sillpark“ in Innsbruck

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Durch den steigendenBedarf an Pflegepersonalhat der PflegeberufZukunft!

PflegeberufEine sichere Zukunftsinvestitionfür junge Menschen

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gung werden noch technische Details ab-geklärt. Die Ergebnisse der Jugendstudiewerden dann spätestens im Herbst 2012vorgestellt.

Gewinnspiel – mitmachenzahlt sich aus

Wer sich an der Ausarbeitung der Fragenfür die Jugendstudie beteiligen möchteund zwischen zwölf und 19 Jahre alt ist,kann ab sofort das Onlineformular aufwww.mei-infoeck.at/mei-meinung ausfül-len.Unter den TeilnehmerInnen werden Kar-ten für die Wörgler Wasserwelt, dieWaterarena in der Area 47, den Alpine-Coaster, den Aqua-Dome, das Tivolisowie Kino- und Konzertkarten verlost.Zudem gibt es Saisonkarten für das Ti-voli und ein Snakeboard zu gewinnen.

InfokastenJugendbeirat: Der Jugendbeirat wurdevor etwa zwei Jahren nach einem Be-schluss des Tiroler Landtages ins Lebengerufen und besteht aus 23 Vertreternverschiedener Jugendorganisationen inTirol. Er ist im Fachbereich Jugend desLandes Tirol angesiedelt und tagt allezwei bis drei Monate.Seine Aufgaben sind unter anderem:

> Die Beratung der Landesregierung injugendrelevanten Themenstellungen

> Die Behandlung von Fragen, dievon der Landesregierung an denJugendbeirat herangetragen werden

> Das Aufgreifen von Anliegen, dieals bedeutsam für die Lösung vonProblemen junger Menschen erkanntwerden

Weitere Infos:www.mei-infoeck.at/mei-meinung

Die Tiroler Jugendstudie2011/2012 soll zeigen, was

Jugendliche im Landtatsächlich bewegt. Dafürwurde ein revolutionärer

Ansatz gewählt: DieJugendlichen sind bereits

in die Ausarbeitungder Fragen

eingebunden.

> Die Idee für eine neue Jugend-studie kam vom Jugendbeirat Tirol. Dieserbesteht aus 23 VertreterInnen von TirolsJugendorganisationen und wurde vorzwei Jahren gegründet. Die zuständigeLRin Patrizia Zoller-Frischauf hat denVorschlag aufgegriffen. „Das Einfachstewäre gewesen, ein Institut für Meinungs-forschung mit der Studie zu beauftragen.Ich wollte aber keine weitere Jugendstu-die, in der die Themen und Fragen wieder

von Erwachsenen vorgegeben werden“,sagt die Landesrätin.

Neue Wege

Also hat man sich mit den Jugendexper-tInnen des Landes über Alternativen un-terhalten. Das Ergebnis ist, dass nun dieJugendlichen selbst in die Themenfindungund Erstellung des Fragenkatalogs ein-gebunden werden. Im März startete dieerste Phase der Tiroler Jugendstudie2011/2012. Gemeinsam mit Jugendli-chen aus ganz Tirol wird seitdem überlegt,was die Jugendlichen wirklich betrifft undwas sie über ihre Altersgruppe wissenwollen.Die Erarbeitung der Fragen soll voraus-sichtlich bis Sommer 2011 abgeschlossensein, ab Herbst startet dann die tatsäch-liche Befragung, für das „Wie“ der Befra-

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„Was betrifft euch wirklich?“Die etwas andere Jugendstudie

LRin Patrizia Zoller-Frischaufim Gespräch

mit Jugendlichen.

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Stammtisch zum Thema „Jugendzentrum,Jugendtreff, Jugendraum“Zeit: 26.04.2011Ort: Jugendtreff Z4, Alt Debant 45, 9990 DebantReferentInnen: Martina Steiner von der Mobilen Jugendarbeit Innsbruck-Land Ost;Stephan Peukert vom Jugendtreff Z4; Wolfgang Walder vom Jugendzentrum LienzInfos und Anmeldungen: Andreas Kriwak, Tel. +43 (0) 699 17 26 6190, [email protected]

Tagesseminar „initiieren. durchführen. nachhaltig wirken“Jugendprojekte managenAnnemarie Felder, Expertin im Bereich Projektmanagement mit Jugendlichen und Projektbegleiterinin der Gemeinwesenarbeit, führt die GemeindepolitikerInnen in die theoretische und praktische Orga-nisation und Durchführung von Jugendprojekten ein.Zeit: 07.05.2011Ort: Jugendhaus Kassianeum, Brunogasse 2, I-39042 BrixenInfos und Anmeldungen: Dagmar Trafoier, Tel. +39 331 840 26 47, [email protected]

Stammtisch zum Thema „Jugendbeirat“und andere Beteiligungsformen Jugendlicher in der GemeindeZeit: 24.05.2011Ort: Hubertushof, Marconistraße 17, 39049 SterzingModeration: Helga Mock ist Pädagogin und Supervisorin,Mitarbeiterin im Amt für Jugendarbeit in BozenInfos und Anmeldungen: Dagmar Trafoier, Tel. +39 331 840 26 47, [email protected]

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JUGENDkompetenzin der GemeindePOLITIK

> Nach dem Abschluss der Aktionswochen imHerbst 2010 und dem Start der Tagesseminare im Jänner2011 beginnen im April nun die „Stammtische”, die im Zugedes Interreg-IV-Projektes „Jugend-Kompetenz in der Ge-meindepolitik” geplant sind. Bei diesen Stammtischen, diein den Grenzregionen zwischen Tirol und Südtirol jeweilsabends von 19:30 bis 21:30 Uhr stattfinden, wird den Ge-meindepolitikerInnen die Möglichkeit geboten sich zu ver-netzen und zu regionalspezifischen Themen in Sachen Ge-meindejugendpolitik auszutauschen.

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Wer volljährig ist (oder bald wird) und In-teresse hat, für einen längeren Zeitraumim europäischen Ausland Erfahrungen zusammeln, könnte dies mit Hilfe der Fi-nanzierungen durch das EU-ProgrammJugend in die Tat umsetzen.Die nächsten Termine für das Einrei-chen der Finanzierungsanträge sindder 1. April und darauf folgendder 1. Juni.Abhängig vom Antragstermin liegt dannauch der mögliche Projektbeginn im Aus-land: mit Antragsfrist 1. April kann derFreiwilligendienst zwischen 1. Juli und 30.November beginnen.

Antragsfristen für denEuropäischen Freiwilligendienst

Mit Antragsfrist 1. Juni liegt der Abreisetermin dann schon zwischen 1. September 2011und 31. Januar 2012. Wer also Interesse hat, sollte frühzeitig Infos einholen:In Südtirol bei [email protected] Tel. +39 0471 413378

Die Datenbank, auf der man schon mal nach Projekten stöbern kann, ist unter folgendemLink zu finden: http://ec.europa.eu/youth/evs/aod/hei_en.cfmBedenkt bitte, dass die Anträge nicht eigenständig gestellt werden können und man dazueine sog. „Akkreditierte Organisation“ braucht.

Ein allgemeine Infoveranstaltung zum Thema EFD und Antragstellung gibt’s am12. Mai im Landhaus 7, Andreas Hoferstr. 18 in Bozen von 15.00 bis 17.00 Uhr.

Zielgruppe: interessierte Jugendliche zwischen 17 und 29 JahrenJugendarbeiterInnen, die Informationen zum EFD erhalten und weitergeben wollen.Anmeldungen erwünscht (auch telefonisch oder via E-Mail bei Franca, s.o.)

Seit einiger Zeit bietet das Ju-gendzentrum Smile in Reutte einenMädchennachmittag an. Unter dem Mot-to „Girls only“ stehen die Räumlichkeitenund Angebote des Jugendzentrums ein-

zig und allein den Mädchen zur Verfü-gung. Der Andrang hält sich zwar (noch)in Grenzen, doch die ca. 20 anwesendenMädchen hatten Spaß und genossen

REUTTE

Mädchennachmittagim Smile

Waffeln mit heißer Schokolade. Aus Sichtder BetreuerInnen ist das Angebot fürMädchen sehr wichtig. Während des lau-fenden Betriebes können sich dieMädchen, auf Grund des hohen Anteilsvon männlichen Jugendlichen, oft nurschwer entfalten.Im neuen Jungendzentrum steht denMädchen nun ein eigener Raum mit zweiInternetzugängen zur Verfügung, dergroßen Zuspruch und Erfolg erfährt. AusErfahrungen von an-deren Jugendhäusernist bekannt, dass sichso ein Angebot nichtimmer einfach ein-führen lässt. Es kannbis zu einem Jahr dau-ern, bis sich der Erfolgeinstellt. Das größte

Problem dabei ist die Info unter dieMädchen zu bringen und einen passen-den Termin zu finden.Auf Grund des positiven Anklanges wirdder Mädchennachmittag nun fix einge-

richtet und findet im-mer am letzten Freitagim Monat von 16.00bis 18.30 Uhr statt.Das Team des Smilefreut sich, wenn die-ses spezielle Angebotvon den Mädchen gutangenommen wird!

European CommissionYouth

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> TOBLACH

Cornelia Troger wohnt in Bruneck undkommt ursprünglich aus Toblach. Sie hat

an der Freien Universitätvon Brixen den Laureats-studiengang Sozial-pädagogik abgeschlossenund absolviert im März ihreDiplomprüfung.Während des Studiumshat sie im Bereich Kin-derbetreuung gearbeitet

und war ein Jahr lang als Jugendarbei-terin im Jugendverein ZEK in Teilzeittätig.Seit Februar arbeitet sie Vollzeit im Ju-genddienst Hochpustertal im Bereichder offenen Jugendarbeit.

> LEIFERS

Seit 2010 ist Michael Pfeifer der neueJugendarbeiter im Jugendzentrum Flyin Leifers. Zu sei-nen Aufgabenzählen die Treff-punktarbeit, insbe-sondere abends,für Jugendliche ab14 Jahren. Micha-el ist aus Leifersund maturierte ander Oberschule für Landwirtschaft. Es istihm sehr wichtig gemeinsam mit Ju-gendlichen zu arbeiten und das Ju-

gendzentrum als Treffpunktfür die Leiferer Jugendli-chen zu festigen.

Martina Bernardi ist 20Jahre alt, kommt aus Lei-fers und maturierte an derLehranstalt für Soziales„Robert Gasteiner“ in Bo-

zen. Seit September 2010 arbeitet sieals neue Mitarbeiterin im Jugendzen-trum Fly in Leifers und betreut das Pro-

jekt „Nachmittagsbetreuung“. Dasabwechslungsreiche Arbeitsfeld und dieArbeit mit den Jugendlichen begeisternsie jeden Tag aufs Neue.

> MERAN

Daniel Pichler aus Meran, 31 Jahre altist der Neue im Jugenddienst Meran.Zu seinen „Jugendsünden“ gehören einlangjähriges Jungscharleitertum in Un-termais, wobei er dort meistens mitMittelschülerInnenzu tun hatte. Mitt-lerweile arbeitet ermit der Untermai-ser SKJ und seitJänner 2011 findetman ihn auch dreimal pro Woche imJugendtreff RealXin Marling. Zusätzlich zu den regulärenTrefföffnungen organisiert er mit seinerKollegin Anita verschiedene Aktionen,wie LAN-Parties, Preiswatten, Kampfs-port-Seminare, Forum-Theater, usw.

> BOZEN

Stefan Brunner ersetzt Ulrike Redolfi imSüdtiroler Jugendring während ihresMutterschaftsurlaubes. Stefan ist 22Jahre alt, wohnt in Eppan und be-suchte die Handelsoberschule in Bo-zen. Er verbringt seine Freizeit mit vielSport und trifft sich gerne mit seinenFreunden. Nach dem Schulabschlusswar er drei Jahre lang bei einem Wirt-

schaftsberater be-schäftigt und seitJänner 2011 ist erbeim SüdtirolerJugendring. Hierkann er jetzt seineim Vereinswesen

schon gemachten Erfahrungen (Kas-sierer bei der Freiwilligen Feuerwehr Un-terrain und Mitglied bei der Bauernju-gend St. Pauls) einfließen lassen.

> RODENECK

Margit Gamper ist die neue Jugendre-ferentin im Jugenddienst Dekanat Ro-deneck. Sie ist 26 Jahre alt, kommt ausFeldthurns und hat in Innsbruck Psy-chologie studiert. Siearbeitete in Teilzeit inder BerufsschuleTschuggmall als Inte-grationslehrerin undseit Anfang Jänner zu-sätzlich im Jugend-dienst Dekanat Ro-deneck. Bis zum Som-mer wird sie in Teilzeit beschäftigt seinund hoffentlich dafür sorgen, dass dieZusammenarbeit mit den verschiedenenVereinen und Gruppen hier weiterhin gutfunktioniert.

> NEUMARKT

Seit Februar hat es im JugendzentrumPoint in Neumarkt einige personelleÄnderungen gegeben. Maurice Bellottiist zwar weiterhin Mitarbeiter des Ju-

gendzentrums, wirdaber in Zukunft nurmehr Konzerte or-ganisieren. Als Ju-gendarbeiterin neuim Team ist JuliaMayer aus Tramin,sie wird vor allemfür die Treff-Öff-

nungszeiten, Proberäume Bands und fürdie Mädchenarbeit zuständig sein.Weiters haben wir seit Jänner einen Zi-vildiener, er heißt Matteo Santi und

Menschen & Jobs

> MartinaBernardi

> CorneliaTroger

> MichaelPfeifer

> MargitGamper

> JuliaMayer

> StefanBrunner

> DanielPichler

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31ZUM BEISPIEL | Nr. 2_ 2011

kommt aus Bozen.Er ist sicherlich eineBereicherung undeine große Hilfe fürdas Jugendzentrum.

Sein Arbeitsbereich wird das Jugend-Café sein.

> SAND IN TAUFERS

Das Jugendzentrum Loop hat eineneue Mitarbeiterin. Daniela Hofer ist 28Jahre alt und kommt aus Bruneck. Siehat im Juli ihr Studium der Pädagogik inInnsbruck erfolgreich abgeschlossenund arbeitet seit Februar 2011 als Ju-gendarbeiterin in Sand in Taufers. Schonwährend des Studi-ums war ihr Inter-esse für die Ju-gend sehr groß,deshalb freut siesich sehr, nun mitJugendlichen zuarbeiten. Ihre Frei-zeit verbringt siegerne mit Freunden, Reisen und sportli-chen Aktivitäten wie Klettern und JoseikanBudo. Was sie motiviert, ist der Umgangmit jungen Menschen und diese bei derOrganisation von verschiedenen Veran-staltungen zu unterstützen.

> INNSBRUCK

Seit Jänner 2011 ist Sabine Platzer (33Jahre) das „neue Gesicht” für den Eu-ropäischen Freiwilligendienst in Tirol.Sabine hat in Innsbruck die Sozialaka-demie besucht und Politikwissenschaftstudiert. Sie hat vier Jahre in einem Ju-gendzentrum gearbeitet, war ein Jahr inEngland und hat dort in einer sozial-pädagogischen Wohngemeinschaft fürMädchen, mit demenzkranken Men-

schen und alsSpieletesteringearbeitet. Nachder UK-Zeit hatSabine zwei Jah-re als Coach ineinem Berufsori-

entierungskurs für Mädchen (mit Mi-grationshintergrund) gearbeitet.

> MIEMING

Sabine Maurer Gamsjäger ist seitSeptember 2010 als Jugendbetreuerinim Juze ZeitRaummit 16 Stun-den/Woche tätig.Sie hat eine Aus-bildung zur diplo-mierten Lebens-beratung in Logo-therapie und Exi-s t e n z a n a l y s enach Viktor E. Frankl. Durch diesenneuen beruflichen Horizont kam sie zurJugendarbeit!

„Bine“ Fettner hat eine Ausbildung alsZahnarztassisten-tin und Tagemut-ter. Seit Septem-ber 2010 ist sie imJugendzentrumZeitRaum in Mie-ming als Be-treuerin mit 16Wochenstunden

tätig und total begeistert über ihre neueHerausforderung!!

> INNSBRUCK

Katharina Waldauf ist 26 Jahre jungund kommt aus Osttirol. Seit 2004wohnt sie in Innsbruck und absolvierte

an der Sozialwissen-schaftlichen Univer-sität das Studium derBetriebswirtschafts-lehre. Da ihr die Arbeitmit Menschen sehrwichtig ist und sie sichdafür ebenso interes-siert, wählte sie bei ihrem Studium denSchwerpunkt „Personalwesen“.2010 wurde ihr die Möglichkeit gebotenals Verwaltungspraktikantin im Leitung-steam der Abteilung JUFF beschäftigt zusein. Nach Abschluss dieses Praktikumsist Katharina nun seit Beginn des Jahresprojektverantwortlich für die Tiroler Ju-gendoffensive und ebenso als Beraterinin der Servicestelle „Familieninfo Tirol“ desLandes Tirol tätig. Die neuen Aufgabenbereiten ihr große Freude!

> INNSBRUCK

Manuel Wenda ist der neue Jugend-betreuer im Jugendzentrum Hötting-West: Als ausgebildeter Sozialarbeiterund Student des neuen Masters „Gen-der, Culture and Social Change“ an

der UniversitätInnsbruck bringt ereinige spannendePerspektiven in dieJugendarbeit mitein. Das Schau-spielen und seineTheatererfahrung,welche ihn seit be-

reits zehn Jahren begleiten, helfen ihmauch in der Jugendarbeit in der einenoder anderen Situation weiter. Manuel istbereits begeistert von der guten Stim-mung und der spannenden interdiszi-plinären Zusammensetzung des Teams.Besonders viel Spaß bereitet ihm aberdie Arbeit mit den Jugendlichen, die sichhier facettenreich gestaltet.

Menschen & Jobs

> MatteoSanti

> KatharinaWaldauf

> „Bine“Fettner

> DanielaHofer

> Sabine MaurerGamsjäger

> SabinePlatzer

> ManuelWenda

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