3
Vom 17. bis zum 20. Januar fand im schweizerischen Davos das 47. Weltwirt- schaftsforum statt. Unter dem Leitmotto "Flexible und bewusste Unternehmensfüh- rung" trafen sich wie auch bereits in den Vorjahren die höchsten Vertreter aus Poli- tik, Weltwirtschaft und Wirtschaftsjourna- lismus um die derzeit wichtigsten Probleme und Herausforderungen der weltweiten Märkte zu besprechen. Zusätz- lich zu den Vertretern aus über 70 Staaten (darunter alle G20-Länder) nahm auch der neue Generalsekretär der Vereinten Natio- nen, António Guterres an dem Treffen teil, das von Chinas Präsident Xi Jinping eröff- netet wurde. Chefs und Vorstandsvorsit- zende von über 1000 Unternehmen waren vertreten – mehr als ein Drittel der Teilneh- mer kam dabei aus Europa und Nordame- rika. Ein weiteres Drittel entfiel auf Interessenvertreter außerhalb von Wirt- schafts- und Regierungsorganisationen. Dem Motto entsprechend beschäftigte sich die Zusammenkunft maßgeblich mit den vier Herausforderungen, die Führungskräf- ten weltweit 2017 das meiste Kopfzerbre- chen bereiten werden: die Neuorganisation globaler Kooperation, die Revitalisierung der Weltwirtschaft, eine grundlegende Reform des Kapitalismus und die Vorbereitung einer Vierten Indus- triellen Revolution. Mehr als die Hälfte der 400 Sitzungen des Programs widmeten sich dem Problem der sozialen Inklusion. Professor Schwab, Gründer und Vor- standsvorsitzender des Weltwirtschaftsfo- rums, sagte: "Die Welt um uns herum ändert sich in nie dagewesener Geschwin- digkeit. Derzeit durchleben wir einen kriti- schen Moment der Zeitgeschichte, in dem tradtionelle Konzepte der Gesellschaft, des Nationalstaates und von zufriedenstel- lender Beschäftigung in Frage gestellt wer- den. Viele fühlen sich daher unsicher oder bedroht - das ist gänzlich nachvollziehbar. Ein neues Modell flexibler und bewusster Unternehmensführung wird benötigt, um diesen Herausforderungen gewachsen zu sein." Insgesamt zielte das diesjährige Forum darauf ab, Führungspersönlichkeiten aus allen verschiedenen Geschäftszweigen dazu zu bringen, neue gemeinsame Ziele auszuarbeiten und ihnen mit neuer Initia- tive entgegenzuwirken. Äthiopischer Premierminister Hailemariam Desalegn war einer von vielen Politikern, die am Forum teilnahmen. Journalisten teilte er mit, dass Äthiopiens ununterbro- chene Teilnahme an den jährlichen Treffen des Forums über die letzten Jahre hinweg dem Land ernsthaft geholfen und nützli- chen Einfluss auf seine nationalen und in- ternationalen Agendas ausgeübt habe. Während seines Aufenthaltes in Davos hielt der Premierminister eine Reihe von Treffen mit entwicklungspolitischen Part- nern ab, in denen er gehaltvolle Gesprä- che mit den Oberhäuptern verschiedener Länder, darunter die Schweiz, China und das Vereinigte Königreich, führte. Er traf sich außerdem mit Professor Klaus Schwab. Äthiopien hat angeboten, 2018 als Gastgeber für das Weltwirtschaftsfo- rum zu fungieren. Das Treffen des Pre- miers mit Schweizer Präsidentin Leuthard befasste sich mit den beidseitigen Wirt- schaftsbeziehungen und den Investitions- flüssen zwischen Äthiopien und der Schweiz. Leuthard und Desalegn unter- hielten sich außerdem über wichtige kon- tinentale und globale Probleme wie Migration. Leuthard lobte dabei Äthiopiens Rolle als ein Hüter des Friedens des Horns Afrikas insbesondere und des gesamten Kontinents im Allgemeinen. Desalegn be- tonte Äthiopiens Bestreben, bis 2025 ein klimaresistentes Land mittleren Einkom- mens zu werden und rief Schweizer Inves- toren dazu auf, das derzeit vorteilhafte Investitionsklima auszunutzen. Leuthard versprach daraufhin, ihre bestehende Un- terstützung für Äthiopiens grüne Wachs- tumsstrategie weiter zu verlängern. Der Premierminister traf sich außerdem mit Investoren und Repräsentanten inter- national agierender Unternehmen. Bei den betreffenden Gesprächen wurden insbe- sondere vier Themen diskutiert: die Schaf- fung von mehr Arbeitsplätzen durch die Modernisierung des Landwirtschaftssek- tors, Förderung der lokalen Produktferti- gung um die Abhängigkeit auf den Import von pharmazeutischen Endprodukten zu verringern, Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologie in Äthio- pien anzusiedeln sowie die Stärkung des tertiären Gesundheitssektors. Desalegn betonte den Nutzen, den Äthiopien den vergangenen Wirtschaftsforen bereits ab- gewinnen konnte und kam zu dem Schluss, dass dies auch im Jahr 2017 nicht anders sein wird. Eine Anzahl von Forumsteilnehmern hatte bereits Bereit- schaft bekundet, in Energieerzeugung, Tourismus und andere Sektoren des Lan- des zu investieren. Äthiopische Botschaft Berlin – Monatlicher Newsletter Ausgabe 01/2017 Äthiopische Botschaft, Boothstraße 20a 12207 Berlin +49(0)3077206 10 aethiopien-botschaft.de [email protected] ETHIO NEWS HAILEMARIAM BESUCHT WELTWIRTSCHAFTSFORUM IN DAVOS Premierminister Hailemariam Desalegn trifft auf Schweizer Präsidentin Doris Leuthard. Politik

ETHIO NEWS - aethiopien-botschaft.deaethiopien-botschaft.de/wp-content/uploads/2017/02/Newsletter-Januar... · Äthiopische Botschaft, Boothstraße 20a 12207 Berlin +49(0)3077206

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: ETHIO NEWS - aethiopien-botschaft.deaethiopien-botschaft.de/wp-content/uploads/2017/02/Newsletter-Januar... · Äthiopische Botschaft, Boothstraße 20a 12207 Berlin +49(0)3077206

Vom 17. bis zum 20. Januar fand imschweizerischen Davos das 47. Weltwirt-schaftsforum statt. Unter dem Leitmotto"Flexible und bewusste Unternehmensfüh-rung" trafen sich wie auch bereits in denVorjahren die höchsten Vertreter aus Poli-tik, Weltwirtschaft und Wirtschaftsjourna-lismus um die derzeit wichtigstenProbleme und Herausforderungen derweltweiten Märkte zu besprechen. Zusätz-lich zu den Vertretern aus über 70 Staaten(darunter alle G20-Länder) nahm auch derneue Generalsekretär der Vereinten Natio-nen, António Guterres an dem Treffen teil,das von Chinas Präsident Xi Jinping eröff-netet wurde. Chefs und Vorstandsvorsit-zende von über 1000 Unternehmen warenvertreten – mehr als ein Drittel der Teilneh-mer kam dabei aus Europa und Nordame-rika. Ein weiteres Drittel entfiel aufInteressenvertreter außerhalb von Wirt-schafts- und Regierungsorganisationen.Dem Motto entsprechend beschäftigte sichdie Zusammenkunft maßgeblich mit denvier Herausforderungen, die Führungskräf-ten weltweit 2017 das meiste Kopfzerbre-chen bereiten werden: dieNeuorganisation globaler Kooperation, dieRevitalisierung der Weltwirtschaft, eine

grundlegende Reform des Kapitalismusund die Vorbereitung einer Vierten Indus-triellen Revolution. Mehr als die Hälfte der400 Sitzungen des Programs widmetensich dem Problem der sozialen Inklusion.Professor Schwab, Gründer und Vor-standsvorsitzender des Weltwirtschaftsfo-rums, sagte: "Die Welt um uns herumändert sich in nie dagewesener Geschwin-digkeit. Derzeit durchleben wir einen kriti-schen Moment der Zeitgeschichte, in demtradtionelle Konzepte der Gesellschaft,des Nationalstaates und von zufriedenstel-lender Beschäftigung in Frage gestellt wer-den. Viele fühlen sich daher unsicher oderbedroht - das ist gänzlich nachvollziehbar.Ein neues Modell flexibler und bewussterUnternehmensführung wird benötigt, umdiesen Herausforderungen gewachsen zusein."Insgesamt zielte das diesjährige Forumdarauf ab, Führungspersönlichkeiten ausallen verschiedenen Geschäftszweigendazu zu bringen, neue gemeinsame Zieleauszuarbeiten und ihnen mit neuer Initia-tive entgegenzuwirken.Äthiopischer Premierminister HailemariamDesalegn war einer von vielen Politikern,die am Forum teilnahmen. Journalistenteilte er mit, dass Äthiopiens ununterbro-chene Teilnahme an den jährlichen Treffendes Forums über die letzten Jahre hinwegdem Land ernsthaft geholfen und nützli-chen Einfluss auf seine nationalen und in-ternationalen Agendas ausgeübt habe.Während seines Aufenthaltes in Davoshielt der Premierminister eine Reihe vonTreffen mit entwicklungspolitischen Part-nern ab, in denen er gehaltvolle Gesprä-che mit den Oberhäuptern verschiedenerLänder, darunter die Schweiz, China unddas Vereinigte Königreich, führte. Er trafsich außerdem mit Professor KlausSchwab. Äthiopien hat angeboten, 2018als Gastgeber für das Weltwirtschaftsfo-

rum zu fungieren. Das Treffen des Pre-miers mit Schweizer Präsidentin Leuthardbefasste sich mit den beidseitigen Wirt-schaftsbeziehungen und den Investitions-flüssen zwischen Äthiopien und derSchweiz. Leuthard und Desalegn unter-hielten sich außerdem über wichtige kon-tinentale und globale Probleme wieMigration. Leuthard lobte dabei ÄthiopiensRolle als ein Hüter des Friedens des HornsAfrikas insbesondere und des gesamtenKontinents im Allgemeinen. Desalegn be-tonte Äthiopiens Bestreben, bis 2025 einklimaresistentes Land mittleren Einkom-mens zu werden und rief Schweizer Inves-toren dazu auf, das derzeit vorteilhafteInvestitionsklima auszunutzen. Leuthardversprach daraufhin, ihre bestehende Un-terstützung für Äthiopiens grüne Wachs-tumsstrategie weiter zu verlängern.Der Premierminister traf sich außerdemmit Investoren und Repräsentanten inter-national agierender Unternehmen. Bei denbetreffenden Gesprächen wurden insbe-sondere vier Themen diskutiert: die Schaf-fung von mehr Arbeitsplätzen durch dieModernisierung des Landwirtschaftssek-tors, Förderung der lokalen Produktferti-gung um die Abhängigkeit auf den Importvon pharmazeutischen Endprodukten zuverringern, Unternehmen der Informations-und Kommunikationstechnologie in Äthio-pien anzusiedeln sowie die Stärkung destertiären Gesundheitssektors. Desalegnbetonte den Nutzen, den Äthiopien denvergangenen Wirtschaftsforen bereits ab-gewinnen konnte und kam zu demSchluss, dass dies auch im Jahr 2017nicht anders sein wird. Eine Anzahl vonForumsteilnehmern hatte bereits Bereit-schaft bekundet, in Energieerzeugung,Tourismus und andere Sektoren des Lan-des zu investieren.

Äthiopische Botschaft Berlin – Monatlicher Newsletter Ausgabe 01/2017

Äthiopische Botschaft, Boothstraße 20a

12207 Berlin

+49(0)3077206 10aethiopien-botschaft.de

[email protected]

ETHIO NEWSHAILEMARIAM BESUCHTWELTWIRTSCHAFTSFORUMIN DAVOS

Premierminister Hailemariam Desalegntrifft auf Schweizer Präsidentin DorisLeuthard.

Politik

Page 2: ETHIO NEWS - aethiopien-botschaft.deaethiopien-botschaft.de/wp-content/uploads/2017/02/Newsletter-Januar... · Äthiopische Botschaft, Boothstraße 20a 12207 Berlin +49(0)3077206

Äthiopische Botschaft, Boothstraße 20a

12207 Berlin

+49(0)3077206 10aethiopien-botschaft.de

[email protected]

Die 28. Sitzung der Versammlung vonStaatsoberhäutern des gesamten Kontin-tents, das Gipfeltreffen der AfrikanischenUnion, begann am 30. Januar in AddisAbeba unter dem Leitspruch "Nutzung derdemographischen Dividende durch Inves-tition in die Jugend".Vorsitzende der Kommission der Afrikani-schen Union Dr. Nkosazana Dlamini-Zumaeröffnete die zweitägige Sitzung undmerkte an, dass 2017 als das Jahr derJungend aufgefasst werden könne, damehr als 200 Millionen Einwohner desKontinents zwischen 15 und 24 Jahren altseien. Um diese "demographische Divi-dende" entsprechend zu nutzen, so Dla-mini-Zuma, sei es von großer Wichtigkeit,Afrikas Jugend mit den entsprechendenMöglichkeiten auszustatten, ihr Wissen inMathematik, Ingenieurskunst und Techno-logie so zu erweitern, dass sie die derzei-tige Lücke zwischen bestehendenBildungssystemen und Erwartungshaltungder Industrie schließen können. Sie kün-digte an, dass die Union aus diesemGrund einen Außerordentlichen AU Ge-sandten für Jugend berufen wird. Dieserwird sich für jüngere Generationen einset-zen und ihnen neue Möglichkeiten eröff-nen.Der neu ernante Generalsekretär der Ver-einten Nationen António Guterres sprachin der Eröffnungssitzung die Priorität an,die 2030 UN Agenda für Nachhaltige Ent-wicklung und die entsprechende 2063Agenda der Afrikanischen Union in Ein-klang zu bringen, um die strategische Part-

nerschaft beider Unionen auf eine höhereEbene zu befördern und die Zusammenar-beit mit Afrikas acht regionalen Wirt-schaftszonen zu verbessern. DerGeneralsekretär betonte, dass die AU dievolle Unterstützung der UN habe und jeg-liche Kooperation und Koordination für dieZwecke von Frieden, Sicherheit und Ent-wicklung fördere. Das Treffen gab außerdem dem äthiopi-schen Premier Hailemariam Desalegn undseinem Außenminister Workneh Ge-beyehu Gelegenheit, bilaterale Gesprächemit ihren entsprechenden Gegenstückenanderer Nationen abzuhalten, um alteFreundschaften zu bekräftigen und Ge-meinsamkeiten mit neuen Bekanntschaf-ten zu suchen.

Äthiopien ist in den Jahren 2017 und 2018ein nicht-ständiges Mitglied des UN Si-cherheitsrates und nahm in dieser Funk-tion am 17. Januar an einer offenenDebatte über die Situation im NahenOsten, insbesondere zur Beziehung Is-rael/Palästina, teil.Nickolay Mladenov, der UN Sicherheitsbe-auftragte für den Nah-Ost Friedenspro-zess, informierte den Rat über die jüngstenEntwicklungen der Region und betonteden dringenden Zwang für beide Parteien,die Voraussetzungen für abschließendeFriedensverhandlungen zu schaffen. UN-Repräsentant Äthiopiens, Botschafter Te-keda Alemu, betonte daraufhin, dassFrieden und Stabilität in Nah-Ost eineimmer größere Rolle für Frieden und Sta-bilität im internationalen Raum spielen. Eswäre, so Alemu, eine bekannte Wahrheit,dass Entwicklungen im Nahen und Mittle-

ren Osten deutliche Effekte auf Friedenund Sicherheit in der Region rund um dasHorn Afrikas hätten, bedingt durch die geo-graphische Nähe. Botschafter Tekeda sagte außerdem, dassdas Horn Afrikas die anwachsende Bedro-hung durch Terrorismus und gewaltberei-ten Extremismus mit Sorge beobachtet. Zudiesen Bedrohungen zählt die Möglichkeiteiner Kooperation zwischen ISIL/Daeshund Al-Qaeda mit Al-Shabaab in Somalia.Mit den anbrechenden geopolitischen Ver-änderungen in Nah-Ost und um das RoteMeer kämen neue Trends, welche die Si-cherheitspolitik des Horns nachhaltig be-einflussen würden. Der Zusammenbruchstaatlicher Autorität und die Eskalation vonreligiöser Gewalt wurden von Tekeda ge-sondert hervorgehoben. Er verurteilte des-weiteren den jüngsten Terrorakt in Israelausdrücklich. All diese Faktoren, so Te-keda, seien ausschlaggebend für Äthio-piens Positionierung für eine friedlicheLösung der Nah-Ost Konflikte, insbeson-dere für den langanhaltenden Disput zwi-schen Israel und Palästina.Tekeda sprach sich klar für Israels friedli-ches Existenzrecht aus, betonte aber zeit-gleich das unantastbare Rechtpalästinensischer Selbstbestimmung. Nurdiese beiden Parteien, so Tekeda, könntenden gemeinsamen Konflikt beilegen, wobeiauch gelte: "Der Sicherheitsrat kann keinbloßer Beobachter sein. Er muss beideParteien ermutigen und in die richtigeRichtung stubsen um eine Zwei-Staaten-Lösung realistisch zu machen."Tekeda teilte dem Rat zudem mit, dass derwachsende terroristische Einfluss in derRegion eine Warnung darstellt. Eine War-nung, dass mangelnder Fortschritt von po-litischen Problemlösungen in der Regionnur zur Radikalisierung beiträgt und Vo-raussetzungen schafft, die Extremismusbegünstigen. Beide Seiten müssten ausdiesem Grund gemeinsame Verhandlun-gen führen, um einen nachhaltigen, tief-gründigen und gerechten Frieden zuschaffen.

UN-SICHERHEITSRAT TAGTÜBER NAH-OST KONFLIKTE

28. GIPFELTREFFEN DERAU IN ADDIS ABEBA

Repräsentanten aller afrikanischenStaaten kamen zum Gipfeltreffen derAfrikanischen Union zusammen.

Äthiopische Botschaft Berlin – Monatlicher Newsletter Ausgabe 01/2017

Page 3: ETHIO NEWS - aethiopien-botschaft.deaethiopien-botschaft.de/wp-content/uploads/2017/02/Newsletter-Januar... · Äthiopische Botschaft, Boothstraße 20a 12207 Berlin +49(0)3077206

Äthiopische Botschaft, Boothstraße 20a

12207 Berlin

+49(0)3077206 10aethiopien-botschaft.de

[email protected]

Baden-Württemberg hat nun einen neuenäthiopischen Honorarkonsul. Dr. ThomasBreitling wurde am 19. Januar von SeinerExzellenz Botschafter Kuma DemeksaTokon damit beauftragt, das Land fortankompetent zu vertreten. Ein Honorarkonsulist ein "Vermittler und Brückenbauer unterNationen", so ein Sprecher während derErnennung. Dr. Breitlings erster Amtsaktwird die Einberufung einer Informations-und Vernetzungsveranstaltung sein, zu derdeutsche Unternehmen mit Interesse anGeschäften in Äthiopien teilnehmen kön-nen. Absehbarer Termin der Veranstaltungist der 31. Mai in Stuttgart. Der 56jährigesieht die zukünftige Entwicklung der Bezie-hungen zwischen Äthiopien und Deutsch-land optimistisch. Dr. Breitling sprach an,dass er seinen eigenen Beitrag dazu mit-tels seiner guten Vernetzung mit anderenHonorarkonsuln und der regionalen öffent-lichen Verwaltung erbringen werde.Dr. Breitling ist Äthiopiens vierter Honorar-konsul in Deutschland und arbeitet nunSeite an Seite mit Michael Renka aus Düs-seldorf, Maximiliana Schürrle aus Mün-chen und Thomas Gerkmann aus Bremen.NABU setzt sich für den Erhalt von KafasWildkaffee ein

Obwohl Afrika nahezu keinen Beitrag zurstetig-wachsenden Bedrohung der Erder-wärmung leistet, war der Kontinent in derVergangenheit immer einer der ersten Leit-tragenden der Auswirkungen. Auch Äthio-pien musste in jüngster Vergangenheiteine Reihe von Dürren über sich ergehen

lassen. Zu den bedrohten Regionen gehö-ren unter anderem die Afromontane Nebel-wälder des Kafa Biosphärenreservates,Nahmensgeber und Geburtsort des Kaf-fees. Insbesondere für Kaffee Arabica stel-len sie die wichtigste genetische Quelledar und spielen neben einer großen Arten-vielfalt eine bedeutende Rolle im globalenCO2 Haushalt. Ihr Schutz ist daher aucheine globale Verantwortung. Der deutscheNaturschutzbund NABU engagierte sichdeshalb über das letzte Jahrzehnt hinwegaußerordentlich, um Kafas einzigartigesNaturerbe zu erhalten. Die Organisationführte seit 2006 ein Projekt im Rahmen derInternationalen Klimainitiative (IKI) und mitder Unterstützung des deutschen Ministe-riums für Umwelt, Naturschutz, Bau undReaktorsicherheit durch. Das Projekt ist in-zwischen beendet und eine auswertendeSitzung wurde am 23. Januar abgehalten,bei der lokale Projektkoordinatoren überdie Herausforderungen und Leistungendes Vorhabens berichteten. Afrikabe-reichsleiterin des NABU, Svane Bender-Kaphengst, hob insbesondere dieTeilerfolge des Projekts hervor, die zumlangfristigen Erhalt der Biosphäre unddamit auch zur regionalen Entwicklungund Stärkung einer nachhaltigen Landwirt-schaft beigetragen haben.

NEUER HONORARKONSULIN STUTTGART

Wirtschaft

Honorarkonsul Dr. Thomas Breitlingmöchte wirtschaftliche Beziehungen zwis-chen Deutschland und Äthiopien stärken.

NABU SETZT SICH FÜRKAFAS NEBELWÄLDER EIN

Natur

NABU Projektkoordinator Mesfin Teklepräsentiert sein bisheriges Wirkung zurAufforstung und zum Erhalt der WälderKafas.

Kafas Wildkaffee Foto: NABU

Äthiopische Botschaft Berlin – Monatlicher Newsletter Ausgabe 01/2017