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Druckmarkt COLLECTION 12 • Dezember 2012 • 3
inhaltEDITORIAL
Etwas mehrÜbersicht
Wer im Mai 2012 die drupa besuchte, musste zwangsläufig von der enormen
Präsenz des Digitaldrucks beeindruckt gewesen sein: Bogenmaschinen, Rol-
lenmaschinen, Large- und Wide-Format-Printer so weit das Auge reichte. Von
digitalem Aufbruch war die Rede und wer nichts zeigen konnte, sprach trotz-
dem darüber. Was nicht unbedingt mehr Klarheit, Transparenz oder Übersicht
in diesen boomenden Markt brachte.
Schon bisher gab es eine unglaubliche Vielfalt unterschiedlicher Konzepte
und Technologien. 2012 kamen noch einmal neue Technologiestudien, Mo -
delle und Anwendungen dazu. Da stellt sich für manchen die Frage, ob es
sinnvoll ist, jetzt in den Digitaldruck einzusteigen, weiter zu investieren oder
besser abzuwarten, bis die Mo delle marktreif sind? Bei den immer kürzer
werdenden Innovationszyklen wäre dies jedoch eine Warteschleife ohne
Ende. Deshalb ist es ratsam, sich jetzt damit zu beschäftigen, welches Sys -
tem für welche Anwendungen geeignet und welche Maschine mit welcher
Technologie für welchen Einsatz zukunftssicher ist. Aber soll man dabei auf
be währte tonerbasierte Druck maschinen setzen oder ist der Blick auf ein Ink-
jet-System nicht doch für die eine oder andere Anwendung sinnvoll? Welche
Informationen stehen bereit, um ein professionell einsetzbares Druck system
von einem weniger gut geeigneten zu unterscheiden? Und soll das System
von der Rolle oder als Einzelblattsystem arbeiten? Fragen über Fragen.
Das vorliegende Heft ist der Versuch eines ›Digitaldruckberaters‹. Mit den
Marktübersichten, in denen weit über 200 Digitaldruckmaschinen aufge-
führt sind, und mit den flankierenden Beiträgen wollen wir in erster Linie
technische Fragen klären. Denn ausgeklammert bleiben Themen, die sich um
die aktuellen Anforderungen der Kommunikation drehen, wo Personalisie-
rung und Individualisierung sinnvoll einsetzbar ist oder wie sich der Digital-
druck vermarkten lässt. Diese Themen und einige mehr wollen wir in weite-
ren Ausgaben der ›Druck markt COLLECTION‹ auf bereiten.
Inhalt
Editorial
Eher Evolution denn Revolution
Die Digitaldruck-Genesis
Typisch Digitaldruck
Grenzen ziehen
Übersichten als Evaluationshilfe
Der Kampf ums Reich der Mitte
Hype oder Realität?
Inkjet: Schnell, hochqualitativ, vielseitig
Das klingt zu gut, um wahr zu sein
Schwarz-Weiß und richtig digital
Glossar
Marktübersichten
Farbdruck Bogenmaschinen
Farbdruck Bogenmaschinen Format B2
Farbdruck Rollenmaschinen
Schwarz-Weiß-Druck Bogenmaschinen
Schwarz-Weiß-Druck Rollenmaschinen
Anbieterverzeichnis
Anbieter Deutschland, Österreich, Schweiz
Impressum
03
04
06
08
10
14
18
24
33
34
36
40
15
20
27
37
39
42
41
Ihr
Klaus-Peter NicolayChefredakteur Druckmarkt
4 • Druckmarkt COLLECTION 12 • Dezember 2012
historyDIGITALDRUCK
Wer behauptet, die grafische Bran-che hätte den Di gitaldruck von Be -ginn an geliebt, lügt. Abwehr wardie erste Reaktion. Und noch immer,nunmehr fast 20 Jahre nach der Vor-stellung der ersten digitalen Druck -maschinen, wird die falsche Diskus-sion ge führt. Es geht eben nicht um›Di gitaldruck ge gen Offsetdruck‹, esgeht um neue Anwendungen oderGeschäftsmodelle und da rum, wel-che Technik für welche Anwendungsinnvoll und wirtschaftlich einge-setzt werden kann. Doch Hersteller und An bieter digita-ler Drucksysteme versuchen seit je -her, den Digitaldruck ge gen den Off-setdruck in Stellung zu bringen. Dasgilt ganz besonders für die jüngereZeit, wo immer wieder versucht wirdvorzurechnen, wie viele Offsetma-schinen durch eine Digitaldruckma-schine ersetzt werden könnten. Natürlich hatte Benny Landa recht,als er vor knapp 20 Jahren sagte:»Alles, was digital werden kann,wird auch digital werden. Das Dru -cken macht dabei keine Aus nahme.«Doch Landa’s Prophezeihung An -fang 2010 »Der digitale Druck wird bis zum Jahre 2012 die un ein ge -schränkte Qualität und das Kosten -niveau des Offsetdrucks er reichen«,konnte bisher nicht bewiesen wer-den. Denn ›uneingeschränkt‹ gilt füralle Einsatzgebiete.
Doch es gibt auch andere Anhalts-punkte, die verdeutlichen, dass beimDigitaldruck noch ›viel geübt‹ wird.Weil die Technik noch so jung ist? Esmuss auch andere Gründe geben.
Was war denn eigentlich neu?
Streng ge nommen waren die erstenDigitaldruckmaschinen aus dem Jahr1993 – mit Verlaub – ein alter Hut.Vor gestellt wurden lediglich neueMa schinenfor men, deutlich schnel-lere RIPs, gegenüber den Farbkopie-rern optimierte Toner und veränder-te Ar beits abläufe. Auch wenn es ge -genüber den beiden Pionieren Ben-ny Landa (Indigo) und Lucien DeSchamphelaere (Xeikon) etwas ab -
fällig klingen mag: Di gitales Druckengibt es, seitdem es Computer gibt.Was anderes auch sollte ein Compu-ter via Dru cker auf Pa pier ausgebenals Informationen digitaler Art? So betrachtet ist es auch das gleiche,einen Brief zu schreiben und übereinen Bürodrucker auszugeben odereine Digitaldruckmaschine in Gangzu setzen. Prinzipiell. Nur wird dasDru cken von Dokumenten welcherArt auch immer bis dato nicht alsprofessionelles Vervielfältigungsver-fahren ähnlich dem Offsetdruck an -erkannt, obwohl heute täglich mehrSeiten im büro orientierten Di gital -druck produziert werden dürften alsauf traditionellen Druck ma schinen(was ja nicht zuletzt auf die enormeAnzahl der Büros in aller Welt zu -rück zuführen ist). Doch auch wenndie beiden Welten Büro und Drucke-rei meilenweit voneinander entferntzu sein scheinen, haben diese bei-den Welten den Digitaldruck ent-scheidend geprägt.
Digitaldruck ist Publishing
Denn Drucken, und nicht nur digita-les Dru cken, ist untrennbar verbun-den mit den Entwicklungen in Satzund Re protechnik, den Entwicklun-gen im Büro, bei Kopierern, beim Do -kumentenmanagement und Pub li -shing.
Dabei muss ten die ständig weiter-entwickelten Techniken über die Jahr -zehnte fast zwangsläufig zu demfüh ren, was wir heute unter Di gital -druck verstehen. Früher sprach man von Satz undmeinte die aus Buchstaben beste-henden Texte. Repro stand für dieWiedergabe von Bildern und Grafi-ken. Kurz nachdem der Fotosatz er -blühte, verschmolz er schon zur da -mals als Fortschritt gefeierten Text- und Bild-Integration. Parallel dazuhatten sich im Büro be reits Compu-ter mit Druckern und Kopierern eta -bliert. Und mit dem Aufkommen vonDesktop Publishing (DTP) Mitte der1980er Jahre wurden Bürokommu-nikation und die gesamte Druck -branche revolutioniert. Die DTP-Ära brachte ne ben neuenRechnern (Apple mit dem Mac) unddem ersten Layoutprogramm (Page-maker der Firma Aldus, die spätervon Adobe übernommen wurde) zu -gleich Adobe PostScript als Seiten-beschreibungssprache mit sich. DasBesondere daran war, dass Post-Script universell und plattformüber-greifend eingesetzt werden konn te.Damit war eine Basis ge schaffen, viaRIP (Raster Image Prozessor) alleverfügbaren Ausgabegeräte anzu -steu ern.
Eher Evolution denn Revolution
Wie alle neuen Technologien hat auch der Digitaldruck seine eigene Entstehungsgeschichte.Dabei ist die Entwicklung des Digitaldrucks beileibe keine Erfindung der Druckindustrie – die tutsich bis heute mit dem noch relativ jungen Druck verfahren schwer. Dennoch haben vieleEntwicklungen aus der Druckindustrie den Digitaldruck geprägt.
Von KLAUS-PETER NICOLAY
Vielleicht der größte Meilensteinauf dem Weg zum digitalen Druckenwar die Erfindung der Xerografiedurch Chester Carl son, der 1938 denWeg für den Sie geszug von Kopie -rern, Druckern & Co ebnete. DieZeichnungen auf dem Titel dieserAusgabe stammen von dem Erfinder,die die Funktionsweise der Elektro -fotografie darstellen.
Druckmarkt COLLECTION 12 • Dezember 2012 • 7
historyDIGITALDRUCK
Strategische Überlegungen
Immer öfter wird nämlich diskutiert,ob die Tonertechnologie noch ver-bessert werden kann, wie lange sichtonerbasierte Systeme noch haltenwerden und ob oder wann sich imDigitaldruck ein Tech no lo gie wechselin Richtung Inkjet anbahnen wird. InProduktkategorien wie dem Rollen-farbdruck ist dies längst geschehen.Hier werden fast ausschließlich Ink-jet-Systeme angeboten. Doch dieser Be reich hat es auch insich. Denn es gibt für grafische An -wendungen nur eine überschaubareAnzahl an Her stellern von Druck -köpfen (Fujifilm Dimatix, Ep son, HP,Kodak, Kyocera, Panasonic). Die aberbenötigt jeder, der in diesen Bereicheinsteigt. Und so ist zu be obachten,dass einige Unternehmen in diesemBereich kooperieren, in anderen Pro-duktsegmenten jedoch miteinanderim Wettbewerb stehen.Ohnehin stehen Kooperationen in -zwischen ganz oben auf der Prioritä-tenliste der Anbieter. So bietet Hei-delberg (inzwischen unter eigenemNamen) Systeme von Ricoh an, Fuji-film vertriebt in Deutschland nebenden eigenen auch Produkte von HPIndigo und Xerox (FujiXerox) undScreen sowie Miyakoshi sind alsOEM-Hersteller unterwegs. Nicht zuvergessen: Die Kooperation zwi-schen Océ und manroland hat nachwie vor Bestand und bringt erstevorzeigbare Lösungen.
Zur Grafik:Die jeweiligen Jahreszahlen oder dieStartpunkte der Linien zeigen nichtjeweils das Gründungsjahr einzelnerUnter neh men, sondern deren Ein -stieg in den Bau von Kopierern,Druckern oder Digi tal druck maschi -nen. Das Ende der Linien zeigt denAusstieg aus dem Digitaldruck, nichtdas Ende der Unternehmen.Zur besseren Übersichtlichkeit liegtdiesem Heft ein A3-Druck der›Druckmarkt-Genesis‹ bei.
Dainippon Screen (JAP)
Agfa (B)
Aprion (ISR)
Epson (JAP)
Kodak (USA)
Indigo (ISR)
Xerox (USA)
IBM (USA)
Konica (JAP)
Heidelberg (D)
Diconix (USA)
Canon (JAP)
Hewlett Packard (USA)
manroland (D)
KonicaMinolta (JAP)
Ricoh (JAP)
Lanier (USA)
NexPress (D/USA)
Encad (USA)
Mead (USA)
Nipson (F)
Océ (NL)
OKI (JAP)
Punch (B)
QMS (USA)
Scitex (ISR)
Scitex Digital Printing
Scitex Vision (ISR)
Siemens (D)
Tektronix (GB)
Xeikon (B)
Brother (JAP)
Danka (USA)
Kyocera (JAP)
Tally (D)
Triumph-Adler (D)
Utax (JAP)
Xanté (USA)
Barco (B)
Genicom (D)
Agfa-Beteiligung
Mannesmann Tally (D)
Lexmark (USA)
Vertrieb Xeikon
Dotrix (B)
Minolta (JAP)
Iris (GB)
Bull (F)
Olivetti (I)
1867
1996
1999
1979
1982
1937
1868
1977
1982
2001
1993
1892
1973
1939
1850
1993
1896
1983
1881
1873
2004
1959
1934
1991
1979
1979
1978
1928
1996
1985
1857
1972
1908
1996
1987
1936
1978
1993
2000
1847
1948
1991
1896
1983
1991
1993
1906
Efi (USA) 1991
Inca (GB)
Vutek (USA) 1988
ColorSpan (NL)
Cymbolic Science (USA)
1985
1981
Fujifilm (JAP)
Infoprint (USA)
Gretag (CH) 1943
2007JointVentureEnde
NUR (ISR) 1987
1999
RasterGraphics (USA)
RasterPrinters (USA)
1997
2004
1934
FujiXerox (JAP) 1962
Tally Genicom (USA) 2003
Gestetner (GB) 1881
Gandi (CAN) 1992
Hitachi Printing (JAP) 1962
Infotec (D) 1972
Nashua (JAP) 1950
NRG 1990
Rex Rotary (DK) 1956
© Druckmarkt-Grafik 12/2012
Insolvenz, Konkurs
Fusion, Übernahme
HERSTELLER DIGITALER DRUCKSYSTEME
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1990
1989
1988
1987
1986
1985
1980
1970
1960
1950
1940
1930
1920
1910
1900
2001
2002
2004
2003
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Impika (F) 2003
KIP (JAP) 1975
MGI (F) 1982
Riso (JAP) 1965
Sharp (JAP) 1912
Toshiba (JAP) 1875
Joint Venture
Domino (GB) 1978
2011
2012
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1990
1989
1988
1987
1986
1985
1980
1970
1960
1950
1940
1930
1920
1910
1900
2001
2002
2004
2003
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Chapter 11
2013
2013
Koenig & Bauer (D) 1818
Komori (JAP) 1923
Ryobi (JAP) 1943
Miyakoshi (JAP) 1949
Nilpeter (DK) 1919
Pitney Bowes (USA) 1920
VertriebXeikon
14 • Druckmarkt COLLECTION 12 • Dezember 2012
marktübersichtDIGITALDRUCK
Die Tabellen auf den folgenden Seiten sollen einen Über blick über die derzeitin Deutschland, Österreich und der Schweiz angebotenen Digitaldrucksys -teme geben, soweit sie der Redaktion bekannt sind oder von Herstellerseitegenannt wurden. Die Tabellen erheben daher keinen An spruch auf Vollstän-digkeit und für die Richtigkeit der aufgeführ ten Daten übernehmen wir kei-ne Gewähr. Nicht be rück sichtigt sind Maschinen, die die Kriterien der Ausgabegeschwin -digkeiten nicht erreichen sowie die Angebote von Bürodruckern im Format-bereich DIN A4, DIN A3 und Multifunktionssysteme für den Office-Bereich.Das gleiche gilt für den Bereich der Large und Wide Format Printer. Für die-se Maschinenklassen sind eigene Publikationen vorgesehen. Sämtliche hier veröffentlichten Da ten be ruhen auf den Angaben der Herstel-ler oder Anbieter entweder in gedruckter Form oder auf den jeweiligen Inter-netseiten. Fehlende Informationen zu einzelnen Produkten sind mit k. A. (fürkeine Angaben) ge kenn zeichnet. Das Kürzel ›opt.‹ oder der Hinweis ›Option‹weisen darauf hin, dass das jeweilige Ausstattungsmerkmal nicht im Liefer-umfang enthalten ist. Die Leistungen sind, wenn nicht anders definiert, mitSeiten A4 (A4-Seiten pro Minute) angegeben. Unter Multifunktionssystemen
sind Maschinen gemeint, die neben dem Drucken auch Funktionen wie Scan-nen, Kopieren und Faxen ermöglichen.Auf Preis-Angaben in den Übersichten haben wir verzichtet, da es je nachHandelsstruktur, Region und Nation zu erheblichen Abweichungen kommenkann. Zudem lassen sich die Basis-Systeme mit zahlreichen Optionen aufrüs -ten, die durchaus den Preis des Basis-Drucksystems übersteigen können. Aufgrund der vielfältigen Vertriebskanäle in den genannten Ländern sowieder ausgeprägten Händlerlandschaft ist möglicherweise der eine oder ande-re Händler nicht aufgeführt, da dies in einer derartigen Übersicht nicht abge-deckt werden kann. Die wichtigsten Ansprechpartner in den jeweiligen Län-dern finden Sie auf der Seite 42.
Stand der Marktübersichten: 6. Dezember 2012.
Übersichten als Evaluationshilfe
Auch wenn wir wissen, dass sich niemand aufgrund einer Marktübersicht für oder gegen daseine oder andere System entscheiden wird, veröffentlichen wir auf den folgenden Seiten Über -sichten, die bei der Entscheidungsfindung hilfreich sein können.
Von JUL IUS NICOLAY
Agfa
Cano
n
Delpha
x
Domino
Epson
Fujifilm
Heidelbe
rg
HP HP In
digo
Impika
Jada
son
KBA
KIP
Koda
k
Komori
Konica M
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Kyoc
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MGI
Miyak
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Nilp
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Océ
OKI
Pitney Bow
es
Rico
h
Riso
Screen
Sharp
Toshiba
Xeikon
Xerox
Drucksysteme
Bürodrucker Schwarz-Weiß und Farbe
Multifunktionssysteme Schwarz-Weiß und Farbe
Bogendrucksysteme Schwarz-Weiß
Bogendrucksysteme Farbe (A3+)
Bogendrucksysteme Farbe (B2)
Rollendrucksysteme Schwarz-Weiß
Rollendrucksysteme Farbe
Eindruckköpfe Schwarz-Weiß und Farbe
Large Format Print (DIN A3+)
Large Format Print (ab DIN A2)
Wide Format Print (VLF-Drucker)
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bb
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bb
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bb
b Trockentoner b pastöse Farbe b Flüssigtoner
b Inkjet-Tinte b Solid Ink b NanoInk
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b
DIGITALDRUCKSYSTEME
18 • Druckmarkt COLLECTION 12 • Dezember 2012
Mit den Digitaldrucksystemen in dermittleren Formatklasse 50 x 70 cmbrachte die drupa 2012 eine Ma -schinen ge nera tion hervor, die eineklare Kampfansage an den klassi-schen Off setmarkt ist. Dies heiztnatürlich auch die Dis kussion an, obund für welche Produktionen der Di -gitaldruck in die sem Format über-haupt geeignet sein kann.
Der Zielmarkt
Dabei zeigt der Blick zurück, dassdie se Entwicklung gar nicht so neuist. Schon 1998 führte Xeikon dasers te Digitaldrucksystem mit einerBreite von über 50 cm (und nahezubeliebiger Länge) ein und blieb mitder Rollenmaschine lange Zeit allei-ne in dieser Formatklasse, da die imJahr 2000 von Indigo als XB2 ge -zeig te Schwarz-Weiß-Bogenmaschi-ne nie in Produktion ging. Das grö-ßere Format wurde von Xeikonje doch nie ernsthaft für den breitenAkzidenzmarkt beworben und somachte Fujifilm zur drupa 2008 mitseiner Bogenmaschine Jet Press 720im Formatbereich 50 cm x 70 cm aufsich und den neuen Zielmarkt auf-merksam: Akzidenzdruckereien. Die Vorstellung der Fujifilm-Maschi-ne war ganz offensichtlich der Start-schuss für ein Rennen um das grö-
ßere Format im Digitaldruck, das zurdrupa 2012 deutlich an Fahrt aufge-nommen hat. Allerdings dauerte es bis zum Ver-kaufsstart des Inkjet-Sys tems vonFu jifilm, von dem inzwischen 19 Sys -teme in der Praxis arbeiten sollen,bis Ende 2011. Im Februar 2012 kün-digte der japanische Hersteller eineweitere Maschine auf gleicher Ba sisfür den Verpackungs markt an. Nur wenige Tage später lüftete HPIndigo in Tel Aviv sein wohl gehüte-tes Geheimnis, wenngleich es in derBranche längst Gerüchte um ein Sys -tem im Format 50 x 70 cm gab. DochHP Indigo setzte gleich noch einenoben drauf. Neben der HP Indigo10000, die den Akzidenzdruckmarktanvisiert, kommt mit der Indigo20000 ein System für den Label- undEtikettenmarkt und mit der Indigo30000 eine Maschine für die Falt-schachtelproduktion – allesamt Mo -del le, die auf der Elektro-Ink-Tech-nologie basieren, bei der pastö seFarben eingesetzt werden.Und je näher die drupa 2012 rückte,umso mehr Hersteller kamen aus derDe ckung und kündigten ihrerseitsneue Maschinen im B2-Format an.Nach der drupa zählen wir dann einDutzend Anbieter von digitalen B2-Bo gen maschinen, die ihre Maschi-nen auch im mitteleuropäischenRaum anbieten wollen (siehe Tabel-le rechts).
Die Neuen
So kündigte der französische Her-steller MGI den Prototypen Alphajetan, eine mit UV-Tinte arbeitende B2-Digitaldruckmaschine, die 3.000Bogen 4/0 pro Stunde produzieren,UV-Spotlack ermöglichen und Papierbis 500 g/m² verdrucken soll. Konica Minolta und Komori präsen-tierten ihr Partnerschaftsprojekt B2-Bogenmaschine und zeigten zurdru pa gleich zwei Ma schinen: dieKM1 am Konica-Minolta-Stand, beiKomori die Impremia IS29. Die bau-gleichen Modelle, die unter unter-schiedlichen Brands vermarktet wer-den sol len, sollen mit UV-Tinte vier -farbig geradeaus (3.300 Bg/h) undim Schön- und Widerdruck (1.650Bg/h) bei einer maximalen Druckau-flösung von 1.200 x 1.200 dpi aufPapieren von 0,06 mm bis (geplant)0,6 mm produzieren. Auf Basis dergleichen Technologie zeigte Komorinoch die Rollenmaschine ImpremiaIW20, die mit einer Bahnbreite von530 mm und einer Geschwindigkeitvon 75 m/Min. (im Qualitätsmodus)produzieren soll. Während sich mit Ausnahme von HPIndigo praktisch alle Hersteller aufunterschiedliche Tintentechnologienkon zentrieren, kommt auch der so -genannte Liquid-Toner (Flüssigto-ner) ins Spiel. Miyakoshi und Ryobi
zeigten einen B2-Prototypen, der4/0-farbig 8.000 Bg/h bei 1.200 dpiproduzieren soll. Xeikon wiederum kündigte die Tril-lium-Technologie an, die auf Grund-lage eines hoch vis kosen Toners die›Lücke‹ zwischen Toner und Inkjetschließen soll. Wann die ersten Ma -schinen auf den Markt kommen, istebenso offen wie die Frage, ob eswirklich eine ›Game-Chan ging‹-Tech -nologie ist, wie Xeikon behauptet. Das Spiel in der Druckindustrie än -dern könnte dagegen die NanoInkdes Indigo-Gründers Benny Landa.Er stellte gleich sechs Modelle (Bo -gen im B3-, B2- und B1-Format, Rol-len mit 560 mm Bahnbreite gerade-aus und 560 mm beidseitig sowie1.020 mm einseitig) vor. Nach denAusführungen von Benny Landa hatdie Nanografie gegen über anderenVerfahren einen größeren Farb raum,schärfere Rasterpunkte, einen gerin-gen Farbver brauch und ist insge-samt kostengünstiger.
Die Verfügbarkeit
Wie bei Landa ist vieles von den zurdrupa angekündigten Technologienoffenbar noch Zukunftsmusik. Undbis solche Systeme dann wirklichstabil produzieren, sollte man dieIpex 2014, wenn nicht sogar die dru-
Der Kampf ums Reich der Mitte
Digitaldrucksysteme bis zum A3-Überformat hatten bisher den Charme auf Knopfdruck und ineinem In line-Prozess fertige Druck sachen wie Broschüren, Bücher oder Flyer herzustellen –Just-in-time und On-Demand. Jetzt kommen Digitaldruckmaschinen im Format 50 x 70 cm, dieden klassischen Weg der Drucksache über die Buchbinderei erforderlich machen.
Von KLAUS-PETER NICOLAY
technikDIGITALDRUCK
Druckmarkt COLLECTION 12 • Dezember 2012 • 19
pa 2016, als Zeit fenster im Augebehalten. Schließlich benötigte auchFujifilm gut drei Jahre, bis die erstenMaschinen im Markt installiert wur-den. Und auch die Indigo 10000 istkeine Entwicklung, die HP Indigo sone ben bei aus dem Hut zauberte:2006 wurde das Projekt mit zweiPersonen gestartet, an dem mittler-weile über 400 Ingenieure arbeiten.Die HP Indigo 10000 befindet sichbei fast zehn Anwendern im Beta-test und soll danach (2013) verfüg-bar sein. Auf die Modelle für Labelsund Faltschachteln müssen poten-zielle An wender noch warten. Auch bei den anderen Anbietern, dieihre B2-Modelle als Technologie-Studien oder Prototypen vorstellten,wird es sicherlich zwei bis drei Jahredauern, bevor man markt- und pro-duktionsreife Modelle sehen wird.Von der Ryobi-Maschine ist vor2014 nichts zu erwarten, der Alpha-jet von MGI kommt auch nicht vorEnde 2013 und über die Marktein-führung der Komori IW 20 ist nochnichts be kannt. Ebenso offen ist dieMarkteinführung der Impremia IS29beziehungsweise KM-1 von Ko nicaMi nolta.Sind diese Maschinen dann aber ersteinmal verfügbar, wird es wohl zuVerschiebungen in dieser Format-klasse zwischen Offset- und Digital-druck kommen.
Die Anbieter
Denn die digitalen Systeme werdengegen die Offsetmaschinen von Hei-delberg, KBA, Komori, manroland,Ryobi etc. an treten, die ihrerseits dieAuflagengrenze der wirtschaftlichenDruck produktion immer weiter nachunten drücken. Beste Beispiele sindin diesem Zusammenhang die KBARapida 75 oder die SpeedmasterAni color 75 von Heidelberg. Digitaldruckmaschinen im B2-For-mat kommen von Fuji film, HP Indi-go, Komori in Kooperation mit Koni -ca Minolta, von Lan da, Miyakoshige meinsam mit Ryobi, von MGI so -wie Screen. Rechnet man die digita-len Rollen noch dazu, erweitert sichder Kreis noch um Hersteller wieKBA, Xeikon, HP, Kodak, Impika, Océund Ricoh. Dass es bei den ›Großen‹ im Toner-geschäft im drupa-Jahr relativ ruhigblieb und we der Canon noch Kodak,Ricoh oder Xerox (wirklich neu isthier nur die iGen 150) Neuheitenzeigten, be grün deten Ver treter derjeweiligen Unternehmen damit, dassdie von ihnen angebotenen Modellebe währt und sofort verfügbar sind.
Die Anwendungen
Mit dem Sprung in die höhere For-matklasse haben die Digitaldruck -maschinen ihr ›Copyshop-Image‹ je -
denfalls endgültig abgelegt: Es sindausgewachsene industrielle Produk-tionssysteme, die es in Größe, Ge -wicht und Preis mit ihren analogenPendants aufnehmen können. Undneben den Investitionskosten liegtauch die Qualität durchaus auf Off-set-Niveau.Für Drucksacheneinkäufer hat dasnatürlich interessante Perspektiven.Denn mit dem größeren Format er -schließen sich dem Digitaldruck An -wendungen, die bisher aufgrund derFormatbeschränkung nicht realisier-bar waren – zum Beispiel im Verpa -ckungsdruck, bei Postern oder Buch-umschlägen. Das größere Format er -laubt zudem das Drucken mehrererNutzen auf einem Bogen, was die Produktivität der Maschinen erhöhtund die Auflage, ab wann ein Job ge -genüber dem Offsetdruck ökono-misch ist, neu definiert. So könnendie typischen Vorteile des Digital-
drucks wie die Personalisierung oderIndividualisierung auch bei mittel-großen Auflagen genutzt werden.Damit stehen auch die eindeutigenGewinner des Kampfs um das B2-Format fest: Es werden die Digital-drucker von Fotobüchern vom grö-ßeren Format profitieren – sofern sieüber ein entsprechendes Know-howin der Druckweiterverarbeitung ver-fügen. Schließlich drucken sie indivi-dualisiert Auflage 1 und müssen dieDrucke anschließend in hoher Qua-lität binden. Daneben eignen sich die Ma schinenaber auch generell für alle Akzidenz-aufträge mit kleinem Volumen, fürBücher aller Art, Proofs und Postersowie anspruchsvolle Aufträge, dieim Offsetdruck bisher nicht kos ten -günstig in kleinen Auflagen zu pro-duzieren waren.
Weiter auf Seite 22 .
Fujifilm war mit der Jet Press 720 als erstes Unternehmen am Markt und hatnach eigenen Angaben inzwischen 19 Maschinen verkauft.
Die Tabelle vergleicht beispielhaft Hersteller und deren Modelle unabhängigdavon, ob die Produkte bereits marktreif sind.
Unternehmen
Delphax
Fujifilm
Heidelberg
HP
HP Indigo
Impika
Jadason
KBA
Kodak
Komori
Konica Minolta
Landa
manroland
MGI
Miyakoshi
Océ
Presstek
Ricoh
Ryobi
Screen
Xeikon
Xerox
Offset
konv. und Anicolor
konventionell
konventionell
konventionell
Digital Imaging
konventionell
Digital Bogen B2
Inkjet
Inkjet
Elektro-Ink
Trockentoner
Inkjet
Inkjet
Nanographie
Inkjet
Flüssigtoner
Flüssigtoner
Inkjet
Digital Rolle
Inkjet
Inkjet
Elektro-Ink
Inkjet
Inkjet
Inkjet
Inkjet
Nanographie
Inkjet
Inkjet
Inkjet
Inkjet
Trockentoner, Flüssigtoner
Toner, Solid Ink
technikDIGITALDRUCK
DIE ANBIETER IM WETTBEWERB
20 • Druckmarkt COLLECTION 12 • Dezember 2012
marktübersichtDIGITALDRUCK
Vertrieb / Hersteller
Produktname
Druck-/Bebilderungssystem
Auflösung
Druckfarbe
Farbkonfiguration
Bogenformat
Druckformat
Substrate
Flächengewichte g/m² (µm)
Bogenleistung/h 4/0 / 4/4A4-Äquivalent 4/0 / 4/4
Verarbeitung
Länge, Breite, Höhe
Gewicht ca.
Verfügbarkeit
Bemerkungen
FARBDRUCK B2-BOGENMASCHINEN
Vertrieb / Hersteller
Produktname
Druck-/Bebilderungssystem
Auflösung
Druckfarbe
Farbkonfiguration
Bogenformat
Druckformat
Substrate
Flächengewichte g/m² (µm)
Bogenleistung/h 4/0 / 4/4A4-Äquivalent 4/0 / 4/4
Verarbeitung
Länge, Breite, Höhe
Gewicht ca.
Verfügbarkeit
Bemerkungen
HP / HP Indigo
HP Indigo 30000
HP Liquid Electrophotography
2.438 x 2.438 dpi (max.)
pastöse HP ElectroInk*
CMYK + 3 Farben*
530 x 750 mm
510 x 740 mm
Karton, Wellpappe, metallisierteKartonarten
200 - 600 µm
3.450 / –**– / –
keine
1.100 x 470 x 240 cm
13.000 kg
2013
*CMYK plus drei Sonderfarben(Orange, Violett, Grün) sowieHP IndiChrome Ink Mix und97% der Pantone-Farben.**4.600 Bg. im EPM-Modus.
HP / HP Indigo
HP Indigo 10000
HP Liquid Electrophotography
2.438 x 2.438 dpi (max.)
pastöse HP ElectroInk*
CMYK + 3 Farben*
530 x 750 mm
510 x 740 mm
gestrichene und ungestrichene Papiere
65 - 400 g/m²
3.450 / 1.725**13.800 / 6.900
keine
800 x 470 x 240 cm
11.000 kg
2013
*CMYK plus drei Sonderfarben(Orange, Violett, Grün) sowieHP IndiChrome Ink Mix und97% der Pantone-Farben.**4.600 Bg. im EPM-Modus.
Fujifilm* / Fujifilm
Jet Press 720
Inkjet
1.200 x 1.200 dpi
wasserbasierte Vivida-Inks
4/0
530 x 750 mm
520 x 720 mm
gängige Offsetpapiere
127 - 300 g/m²
2.700 / –10.800 / –
keine
730 x 270 x 200 cm
14.000 kg
seit Ende 2011
Stapelhöhe Anlage: 800 mm,Stapelhöhe Auslage: 600 mm.*Schweiz: Chromos.
Delphax* / Delphax
elan
Inkjet
1.600 x 1.600 dpi
Dye-Tinten + 2 Spotfarben
4/0 bis 6/0
450 x 640 mm
441 x 630 mm
gestrichene und ungestrichene Standardpapiere
60 - 350 g/m²
k. A. / k. A.30.000 / 15.000
Rolle/Bogen
820 x 120 x 150 cm
k. A.
2011
*Zurzeit in D, A, CH kein Händler oder eigene Vertriebs -organisation.
Fujifilm / Fujifilm
Jet Press F
Inkjet
1.200 x 1.200 dpi
wasserbasierte Vivida-UV-Inks
4/0
530 x 750 mm
520 x 720 mm
Karton
300 - 600 g/m²
k. A. / –k. A. / –
keineopt. Lackwerk
k. A.
k. A.
2. Hälfte 2013.
Maschine ist für den Verpackungsdruck ausgelegt.
KIP Deutschland / KIP
KIP Color 80
Elektrofotografie / LED
600 x 600 dpi
Einkomponenten-Trockentoner
4/0
914 x 24.000 mm
k. A.
Papiere, Film
70 - 90 g/m²
210 A0-Bogen / –3.360 / –
Falz- und Stapeloptionen
154 x 143 x 94 cm
820 kg
2009
Drucker für Plakate, Poster,Pläne etc.
Jadason* / Jadason
QPress
Elektrofotografie / LED
1.200 x 1.200 dpi
Trockentoner CMYK
4/0, Sonderfarbe möglich.
520 x 740 mm
515 x 724 mm
Papiere
64 - 350 g/m²
1.320 / –5.280 / –
keine
405 x 114 cm
2.460 kg
2010
*Zurzeit in D, A, CH kein Händler oder eigene Vertriebs -organisation.
Komori / Kooperation*
Impremia IS 29
UV-Inkjet-Technologie
1.200 x 1.200 dpi
UV-Inkjet-Tinte CMYK
4/0
530 x 750 mm
520 x 730 mm
Papiere
0,06 - 0,45 mm
3.300 / 1.650 13.200 / 6.600
keine
500 x 270 x 240 cm
6.800 kg
noch offen
*Die Maschine ist eine gemein-same Entwicklung von Komori und Konica Minolta.
Konica Minolta / Kooperation*
KM-1
UV-Inkjet-Technologie
1.200 x 1.200 dpi
UV-Inkjet-Tinte CMYK
4/0
530 x 750 mm
520 x 730 mm
Papiere
0,06 - 0,45 mm
3.300 / 1.650 13.200 / 6.600
keine
500 x 270 x 240 cm
6.800 kg
noch offen
*Die Maschine ist eine gemein-same Entwicklung von Konica Minolta und Komori.
Landa / Landa
Landa S7
Nanographie
600 x 600; 1.200 x 600 dpi
NanoInks*
4 - 8*
530 x 750 mm
520 x 740 mm
alle gängigen Papiere, Plastiketc.
60 - 350 g/m²
12.000 / 6.000 48.000 / 24.000
keine
439 x 325 x 185 cm
8.100 kg
2014
*CMYK plus Spot- und Spezial-farben.
24 • Druckmarkt COLLECTION 12 • Dezember 2012
technikDIGITALDRUCK
Dem Inkjetdruck wird eine große Zu -kunft vorhergesagt. So gehen Pro-gnosen der ForschungsgesellschaftSmithers Pira davon aus, dass sichder Markt von 33,4 Mrd. $ im Jahr2011 bis 2017 auf 67,3 Mrd. $ ver-doppeln wird. Aber: Inkjet ist keinein sich ge schlossene Einheit. Mandenke nur an Textil- und Keramik-druck oder An wendungen auf Glasund viele andere Substrate, die nichtunbedingt der grafischen Industriezuzuordnen sind. Dabei ist der Anteilam weltweiten Printvolumen nochrecht bescheiden: Rund 4% des Um -satzes am weltweiten Volumen von800 Mrd. $ und 0,5% des gesamtenDruck volumens sind dem Inkjet-druck zu zurechnen. Davon entfallen57% auf den Bereich der visuellenKommunikation, gemeint sind Akzi-denz-, Werbe- und Verpackungs-druck inklusive des Large-Format-Printings für Dis plays, Banner etc.
Immer mit der Ruhe
So weit ist von digitalem Druck nochkeine Rede. Natürlich impliziert derInkjetdruck diese Technik, doch gibtes offensichtlich noch immer keinenKonsens darüber, für welche Anwen -dun gen der Tintenstrahldruck sinn-voll eingesetzt werden kann.
Hersteller digitaler Druckmaschinensprechen gerne davon, man erreicheoffsetadäquate Qualität, man erset-ze mit Maschine A oder B zwei oderdrei Offsetmaschinen und so weiter.Doch genau darum geht es doch garnicht! Ziel digitaler Drucklösungen ist esvorrangig, Dinge zu realisieren, dieder Offset nicht kann. Oder wie esKBA umschreibt: Mit der Inkjet-Ro -tation RotaJET 76 werden Kundenan gesprochen, die aufgrund der Auf-lagenstruktur oder den Individuali-sierungs-Anforderungen für den Di -gitaldruck besonders geeignete Seg -mente wie Bü cher, Direct Mail undWerbedruck adressieren. Muss also eine Maschine, die einengrößeren Farbraum bietet, kastriertwerden, um Offsetqualität zu errei-chen? Und muss man mit aller Ge -walt versuchen, Auflagen zu errei-chen, die der Offsetdruck ohnehin›mit links‹ und wirtschaftlich produ-ziert? Weshalb konzentriert mansich nicht auf die Stärken des Digi-taldrucks? Eben die Individualisie-rung und die Möglichkeit des Drucksvon nur wenigen oder einem einzi-gen Exemplar Buch beziehungs-weise jeder anderen Drucksache?Auch das Versionieren von einigenhundert oder tausend Exemplarenkann durchaus sinnvoll sein. Aberalle Versuche, den Inkjet-Rollendigi-
taldruck auch nur in die Nähe desauf hohe Auflagen fixierten Offset-drucks zu rücken, sind bisher ge -scheitert – und dies wird auch sobleiben, wenn man nicht auf Pro-dukte setzt, die der Offset nicht leis -ten kann. Trotz aller Prognosen, der Digital-druck sei der ›Offsetkiller‹ schlecht-hin, und trotz der Investitions-Zu -rückhaltung der Drucker in den zu -rückliegenden Monaten, war dieZahl der Neu-Installationen von Off-setmaschinen sicherlich höher alsdie von Inkjet-Rollenmaschinen. Dashat nichts mit Ignoranz oder gar ver-blendeter Verweigerung der Drucke-reien zu tun, sondern mit den An -wendungen. Denn wenn die Ge -schäftsmodelle dem technisch Mach-baren hinterherlaufen, ist keinemDrucker vorzuwerfen, er handeleverantwortungslos, wenn er erst ein-mal abwartet und nach dem Mottoagiert: immer mit der Ruhe.
Verkäufe halten sich in Grenzen
Zumal alleine schon die Vielzahl anRollensystemen, die angeboten wer-den, eher verwirren als Klarheitschaffen. Insgesamt haben wir aufder drupa 2012 über 80 Rollen-Ink-jet-Maschinen für Anwendungen imPublishing so wie für Etiketten undVerpackungen gezählt (es sindwahrscheinlich noch viel mehr, zählt
man schmalbahnige Drucksystemehinzu). Für Publishing, Transaktions-und Bücherdruck stehen nach unse-rer Er hebung knapp 70 Modelle zurVerfügung, die auf etwa 40 Basis-maschinen aufsetzen. Davon sindgut 60 Modelle in Mitteleuropa er -hältlich (der Rest nur in Überseeoder Asien) und bei acht Modellenhandelt es sich um Ankündigungenoder Studien, von denen man nochnicht weiß, ob und wann sie auf denMarkt kommen. Weit interessanter aber erscheint dieFrage danach, wie viele Maschinendenn im Markt stehen und produzie-ren. Nach unserer Schätzung (kon-krete Zahlen werden von den meis -ten Herstellern nicht bekannt ge -geben) sind weltweit bei vielleicht50 Bücherdruckereien Inkjetmaschi-nen installiert, noch weniger bei Di -rect-Mail-Druckereien und im klassi-schen Akzidenzbereich. Von Drucke-reien, die Zeitungen produzieren,ganz zu schweigen. Mit mehr als 600 installierten Inkjet-Systemen sieht es im Transaktions-und sogenannten Corporate-Bereichjedoch anders aus. Nun ist es schonschwer genug, den Begriff Corpo -rate Publi shing an sich abzugren-zen. Doch liest man die Namen derAn wender, handelt es sich in ersterLinie um Finanzdienstleister, Ban-
Hype oder Realität?
›Satte Zuwachsraten‹ schwärmen die Hersteller, Messeveranstalter sprechen von ›Inkjet-Events‹und auch in den Redaktionsstuben wird der Tintenstrahldruck hochgejubelt. Dabei sieht dieRealität anders aus: Denn trotz des Hypes ist der Highspeed-Inkjetdruck in der Druckindustrienoch nicht wirklich angekommen.
Von KLAUS-PETER NICOLAY
Druckmarkt COLLECTION 12 • Dezember 2012 • 25
technikDIGITALDRUCK
ken, Versicherungen und ähnlicheUnternehmen, bei denen der Trans-aktionsdruck gerade von Toner aufInkjet beziehungsweise von Schwarz-Weiß auf Farbe umgestellt wird.Unsere Schätzung bezieht sich aufdie Installationen seit dem Jahr2008 und wird durch eine Zahl vonScreen gestützt, nach der die True-press Jet seit ihrer Markeinführungetwa 400 Mal (einschließlich derweit über 100 für Ricoh gefertigtenSysteme) verkauft wurde. HP nannteim April 2012 rund 60 Installationenseiner T-Modelle weltweit. Dabeisind alleine bei sieben Kunden 26Maschinen in Be trieb – davon dasGros bei Transaktionsdruckern, je -doch zunehmend auch bei Bücher-druckern. Typisch grafische Anwendungen wieZeitungen, Magazine (auch Corpo-rate Publishing im Sinne von Kun-denzeitschriften) oder Akzidenzenwerden offensichtlich nach wie vorim klassischen Bogen- und Rollen -offset gedruckt. Deshalb halten sichdie Verkäufe der Inkjet-Systeme indiesen Märkten eher in Grenzen.
Zeitungen? Fehlanzeige!
Eine große Zukunft wurde dem Ink-jet-Rollendruck im Zeitungsdruckprophezeit, was bis heute nicht er -
kennbar ist. Es gibt zwar Zeitungen,die im Inkjet auf Digitaldruck sys te -men produziert werden, dies sindjedoch Faksimile-Ausgaben, die inkleinen Auflagen gedruckt werden.Erste Anwendungen waren Zeitun-gen aus aller Welt, die in Ur laubs -gebieten auf Tonermaschinen ge -druckt und an Touristen verkauftwurden. Inzwischen gibt es auch Ge -schäftsmodelle, wonach Verlage viaDigitaldruck bei einem nationalenDienstleister ihren Zeitungsvertrieboptimieren können. Beispiel hier istNewsprint Italia, das sieben Kodak-Versamark-Systeme für den Druckinternationaler Zeitungen einsetztund diese im Verlagsauftrag ver-treibt. Verlage, die Inkjetdrucksysteme füreine komplette Zeitungsproduktionbeziehungsweise für Regionalaus-gaben nutzen, gibt es bisher nochnicht – und wird es auch (vielleichtmit ganz wenigen Ausnahmen) vor-erst nicht geben. Zumindest ist unsnicht bekannt, dass ein größerer Zei-tungsverleger beabsichtigt, in dieseTechnologie zu investieren. Möglicherweise bietet KBA mit derzur drupa 2012 vorgestellten Rota-JET einen neuen Ansatz. Dazu willKBA zu den Hunkeler InnovationDays im Februar 2013 eine breitereVersion demonstrieren. Schließlichhaben die Würzburger in diesemSegment mehr Erfahrungen als alle
anderen Anbieter von Inkjet-Syste-men zusammen und kennen die Ver-leger, Verlagsdruckereien und derenWünsche und Ansprüche.
Hybrid-Lösungen
Interessanterweise ist bisher auchnur ein einziges Projekt bekannt, beidem ein Inkjet-Druckkopf in einerZeitungsrotation produziert. 2007be reits hatten Ko dak und manro-land diese Lösung angekündigt, dieseither beim Axel Springer Verlag imTest war und seit Anfang 2012 mitder Einführung eines schnellenDruckkopfs, dem Kodak Pros per 30,in einer der sechs Rotationen inAhrensburg mit 13,2 m/s produziert.Hier kommt der Schwarz-Weiß-Ein-druck jedoch nicht für re daktionelleBereiche oder ganze Seiten zum Ein-satz, sondern für etwa 10 cm breiteVersionierungen und individuelleEindrucke. Gerade hybride Lösungen im Rollen-druck stellen die Hersteller vor er -hebliche Herausforderungen, da dieGeschwindigkeiten von 17 m/s, diemoderne Rollenoffsetmaschinen er -reichen, vom Inkjet in akzeptablerAuflösung (noch) nicht machbarsind. Es wird aber kaum Druckergeben, die wegen einer individuali-sierten Anzeige oder einem Gewinn-spiel die Leistung ihrer Maschine
zurückfahren. Also bleibt bei derKombination von Offset- und Inkjet-druck oftmals nur die Möglichkeit,die Druckköpfe in Weiterverarbei-tungslinien zu integrieren und die imOffset gedruckten statischen Inhaltemit digital eingedruckten variablenInformationen zu ergänzen. Bisher ist Kodak einziger Anbietersolcher Eindruckköpfe für Schwarz-Weiß- und Farbanwendungen in an -sprechender Qualität und Leistun-gen bis zu 15 m/s. Doch haben sichlängst auch Atlantik Zeiser, HP undImpika zu Wort gemeldet. Die Druck -geschwindigkeiten und auch Ar -beits breiten liegen zum Teil jedocherheblich hinter denen der Kodak-Prosper-Köpfe zurück. Da Druckköp-fe dieser Art das Personalisieren undIndividualisieren zu niedrigerenDruckkosten als im Laserdruck mög-lich machen, wird dieser Markt si -cherlich noch eine Zukunft haben.
Technologisch umdenken
Der Büchermarkt scheint – abgese-hen vom Transaktionsdruck – nocham ehesten für Inkjet-Highspeed-Maschinen sensibilisiert zu sein(dabei sei ausdrücklich darauf hin-gewiesen, dass der Druck von Foto-büchern nicht gemeint ist). HP mit
.
HP hat nach eigenen Angaben bereits mehr als 60 Inkjet-Systeme seiner T-Modelle weltweit installiert. Zunehmend mehr Maschinen werden für dieBücherproduktion eingesetzt.
Erhebliche Fortschritte erzielte Kodak bei seinen Eindruckköpfen. Mit demProsper S30 werden beim Axel-Springer-Verlag in Ahrensburg in einerRotation Geschwindigkeiten von 13,2 m/s erreicht.
26 • Druckmarkt COLLECTION 12 • Dezember 2012
technikDIGITALDRUCK
den T-Modellen, Kodak mit seinerVersamark-Reihe und Océ mit derColorStream melden entsprechendeVerkäufe. Dabei handelt es sich nichtnur um monochrome Einheiten fürden Druck von Büchern, sondernauch um Farbmaschinen. Ein gutes Beispiel ist die EdubookAG in der Schweiz. Das Unterneh-men hat sich auf den Druck und dieLogistik von Lehr- und Lernmaterialspezialisiert und druckt auf der OcéColorStream 3700 bis zu 80.000 A4-Seiten je Stunde vierfarbig. Dabeiwagt Edubook seit Installation derneuen Maschine auch den Schritt indie Magazin- und Akzidenzproduk-tion.Bei der Bücherproduktion geht eszwar auch um Lager- und Logis tik -kosten, wirklich interessant ist aus technischer Sicht jedoch das Ein-sparpotenzial bei den Druckkosten.Hier gibt es bislang allerdings nursehr vage Aussagen. Denn um denInkjetdruck in der Buchproduktionwirtschaftlich zu betreiben, müssenVerlage und ihre Druckereien tech-nologisch umdenken und den ge -samten Arbeitsablauf neu gestalten.Da ist einmal die Qualität, die aufden verschiedenen Papieren nochimmer ihre Grenzen hat. Das magman im Laufe der Zeit in den Griffbekommen. Schwerwiegender sind
jedoch die Veränderungen, die in derWeiterverarbeitung notwendig sind.Denn der Druck von Büchern aufInkjet-Systemen erfolgt von der Rol-le und erfordert damit neues Equip-ment im Finishing, was eine Investi-tion zusätzlich verteuert. Daher sindauch die Aussagen über die nacktenDruckkosten mit Vorsicht zu genie-ßen, zumindest aber zu relativieren. Für die Online-Produktion sind perse völlig neue Anlagen notwendig,wie sie etwa Müller Martini mit derFinishing-Linie Sigmaline anbietet.Will man offline produzieren, sindAggregate für das Abrollen, Schnei-den und Falzen sowie Transport -linien notwendig. Hier gibt es eineReihe interessanter Lösungen, die inihrer Breite vor allem von Hunkelerabgedeckt werden.
Papier und Tinte
Die größten Unsicherheiten gibt esaber nach wie vor bei den Papierenund Tinten. Bislang sind für den Ink-jetdruck entweder spezielle Papiereoder Substratbehandlungen mit Pri-mern notwenig, um eine akzeptableDruckqualität zu erreichen. Die Spe-zial-Papiere kosten aber rund 30% mehr als Standard-Offsetpapiere,was bei der nicht unerheblichen An -fahrmakulatur vieler Maschinen um -so ärgerlicher ist.
Aber auch die Vorbehandlung viaPrimer ist nicht kostenneutral.Kenner der Papierszene bestätigenüberdies, dass sich die weltweiteNachfrage nach Inkjet-Papieren aufeiner einzigen Papiermaschine pro-duzieren ließe. In Zeiten, wo die Ka -pazitäten der Papierproduktion per-manent nach unten gefahren wer -den, ist folglich auch nicht damit zurechnen, dass das Angebot steigenwird oder die Preise sinken werden –ein typisches Henne-Ei-Problem.Zudem gibt es die Tinten nur vomDruckmaschinenhersteller – und dielässt er sich teuer bezahlen. Würdenalle Inkjet-Tinten auch auf im Offset-druck eingesetzten und gängigenStandard-Papieren funktionieren,wä re zumindest dieses Problem ge -löst. Doch davon scheint die Indus -trie noch weit entfernt. Bleiben alsozu nächst nur die Primer-Lösungen,denn auch gestrichene Papiere sindim Inkjetdruck aufgrund ihrer Trock -nungszeiten nicht unproblematisch. Hinzu kommt, dass nach heutigemStand der Technik bei etwa 35% Flä-chendeckung mit Tinte und derenanschließender Trocknung Wellen-bildungen auftreten. Dies lässt sichzwar mit beispielsweise einer Nach-befeuchtung einigermaßen lösen,doch gibt es hartnäckige Fälle, wodie Inline-Produktion der traditio-nellen Offline-Fertigung weichenmuss – was zweifellos den Ge -
schwindigkeitsvorteil mindert. Aberauch wenn einige Hersteller verspre-chen, die Grenze von 35% in weni-gen Jahren auf 65% zu erhöhen,erschweren die Finishing-Problemedem Inkjetdruck heute das Eindrin-gen in die qualitätsverwöhnten Ak -zidenzmärkte.
Es bleibt spannend
Trotz dieser Einschränkungen sollnicht der Eindruck entstehen, es gin-ge nicht vorwärts im Highspeed-Ink-jetdruck. Eher gilt das Gegenteil. Eswird permanent an Ge schwindig -keit, Fini shing-Optionen, Bedruck -stoffen und auch Tinten gearbeitet.Gerade in diesem Zusammenhangwird es spannend bleiben, ob dieangekündigten Flüssigtoner-Lösun-gen (beispielsweise von Miyako -shi/Ryobi, Xeikon oder Océ) demInkjet, wie wir ihn jetzt kennenge-lernt haben, Paroli bieten können.Deshalb sollte man durchaus einenBlick auf die angekündigten Ent -wick lungen wer fen, auch wenn esnoch Monate dauern kann, bis dieMaschinen marktreif sind. Ob der Markt aber reif ist und ob dieMaschinen wirklich das Potenzialhaben, dereinst Offsetmaschinen zuersetzen, ist eine ganz andere Frage.
Technisch ist die Produktion von Zeitungen im Digitaldruck längst machbar,wie der Druck von Faksimile-Zeitungen zeigt. An die komplette Tageszei -tungs produktion via Inkjet hat sich jedoch noch kein Verleger gewagt.
Die KBA RotaJET 76 produzierte zur drupa variabel und inline mit einer Sig -maLine von Müller Martini rückstichgeheftete Broschüren auf unter schied -lichen Papieren in mehreren Sprachen.
Druckmarkt COLLECTION 12 • Dezember 2012 • 27
marktübersichtDIGITALDRUCK
Vertrieb / Hersteller
Produktname
Druck-/Bebilderungssystem
Auflösung
Druckfarben
Farb-Konfigurationen
Bahnbreite
Druckbreite
Abschnittlänge
Substrate
Flächengewicht g/m²
Leistung/h: A4 4/0 oder m/Min.
Verarbeitung
Länge, Breite, Höhe
Gewicht ca.
Bemerkungen
ROLLENDIGITALDRUCKMASCHINEN (Farbe)
Vertrieb / Hersteller
Produktname
Druck-/Bebilderungssystem
Auflösung
Druckfarben
Farb-Konfigurationen
Bahnbreite
Druckbreite
Abschnittlänge
Substrate
Flächengewicht g/m²
Leistung/h: A4 4/0 oder m/Min.
Verarbeitung
Länge, Breite, Höhe
Gewicht ca.
Bemerkungen
HP Indigo / HP Indigo
HP Indigo W7250
HP Liquid Electrophotography
2.438 x 2.438 dpi (max.)
pastöse HP ElectroInk CMYK*
bis 7 Farben
340 mm
317 mm
980 mm
Rollenpapiere, Folien
40 - 350 g/m²
14.400 (4/4c)
Rolle/Bogen, Rolle/Rolle
1.180 x 210 x 230 cm
7.100 kg
*bis 7 Farben (CMYK, Orange, Violett, Grün oder Weiß bzw. Mix für Panto ne-Farben).Anwendungen im Transaktions-druck und Publishing.
HP / HP
HP T200 | T230
Thermal-Inkjet
1.200 x 600 dpi
CMYK-Tinten
4 Farben
203 - 558 mm
520,7 mm
279,4 - 1.828,8 mm
Rollenpapiere
60 - 215 g/m²
61 m/Min. | 122 m/Min.
Rolle/Rolle
760 x 300 x 270 cm
6.450 kg
Anwendungen für Publishing und Bücherproduktionen.
HP / HP
HP T300 | T350 | T360
Thermal-Inkjet
1.200 x 600 dpi
CMYK-Tinten
4 Farben
203 - 762 mm
739 mm
279,4 - 1.828,8 mm
Rollenpapiere
40 - 350 g/m²
122 | 183 | 183 m/Min.
Rolle/Rolle
1.900 x 315 x 300 cm
k. A.
Anwendungen für Publishing und Bücherproduktionen.
HP / HP
HP T400 | T410
Thermal-Inkjet
1.200 x 600 dpi
CMYK-Tinten
4 Farben
406 - 1.067 mm
1.060 mm
279,4 - 1.828,8 mm
Rollenpapiere
40 - 350 g/m²
122 | 183 m/Min.
Rolle/Rolle
2.090 x 440 x 300 cm
k. A.
IR-Trockner.Anwendungen für Publishing und Bücherproduktionen.
HP Indigo / HP Indigo
HP Indigo WS6000p
HP Liquid Electrophotography
2.438 dpi
pastöse HP ElectroInk CMYK*
4 bis 7 Farben
200 - 340 mm
317 mm
980 mm
Rollenpapiere, Karton, Folien
40 - 350 g/m² (12 - 450 µm)
30 m/Min.
Rolle/Bogen, Rolle/Rolle
824 x 383 x 209 cm
3.950 kg
*bis 7 Farben (CMYK, Orange, Violett, Grün oder Weiß bzw. Mix für Panto ne-Farben und Effektfarben wie light C, light M und light Black).Anwendungen im Akzidenz- undFotospezialdruck.
Fujifilm / Fujifilm
Jet Press W
Drop-on-Demand-Inkjet
600 x 600 dpi
Vividia-Tinten (Pigment, Dye)
4/0
540 mm
540 mm
k. A.
Rollenpapiere
64 - 157 g/m²
84.000127 m/Min.
k. A.
660 x 325 x 225 cm
9.360 kg
Das Modell soll Anfang 2013verfügbar sein.Anwendungen im Publishing und Akzidenzdruck.
HP Indigo / HP Indigo
HP Indigo WS6600
HP Liquid Electrophotography
2.438 dpi (max.)
pastöse HP ElectroInk CMYK*
4 bis 7 Farben
200 - 340 mm
317 mm
980 mm
Papiere, Karton, Etiketten, Folien
12 - 450 µm
30 - 60 m/Min.
Rolle/Bogen, Rolle/Rolle
578 x 394 x 211 cm
5.400 kg
*bis 7 Farben (CMYK, Orange, Violett, Grün oder Weiß bzw. Mix für Panto ne-Farben).Anwendungen für Etiketten,Schrumpffolien und flexible Ver-packungen.
HP Indigo / HP Indigo
HP Indigo WS4600
HP Liquid Electrophotography
800 x 1.624 dpi
pastöse HP ElectroInk CMYK*
4 bis 7 Farben
200 - 330 mm
308 mm
450 mm
Rollenpapiere, Folien
12 - 350 µm
15 - 30 m/Min.
Rolle/Bogen, Rolle/Rolle
607 x 202 x 215 cm
4.550 kg
*bis 7 Farben (CMYK, Orange, Violett, Grün oder Weiß bzw. Mix für Panto ne-Farben und Effektfarben wie UV-Rot).Anwendungen für Etiketten undSchrumpffolien.
Agfa Graphics / Agfa
Dotrix Modular
UV-Inkjet
1.000 dpi, 8 Graustufen
CMYK + 2 Sonderfarben*
4 bis 6 Farben
650 mm
630 mm
k. A.
Rollenpapiere, Plastik, Folien etc.
15 µ bis 3 mm
bis 1.209 m²/h32 m/Min.
Rolle/Rolle
738 x 169 cm
6.500 kg
Anwendungen für Verpackun -gen, Eti ket ten, Displays, Falt -schachteln etc.*Agorix Low Migration Tinte.Optional Flexo-Druckwerk für Lack, Weiß etc.
Domino / Domino
N600
UV-Inkjet, Piezo-Drop-on-Demand
1.800 dpi (bei 50 m/Min.)
UV-Tinten
4/0
340 mm
333 mm
endlos
Selbstklebe-Etiketten
k. A.
999 - 1.498 m²/h50 - 75 m/Min.
Rolle/Rolle
700 x 170 x 210 cm
1.590 kg
N600 ist als Etikettenmaschinemit optionaler Anbindung an Finishing-Lösungen ausgelegt.
34 • Druckmarkt COLLECTION 12 • Dezember 2012
Das muss man sich erst einmal aufder Zunge zergehen lassen. BennyLanda kam zur drupa mit einem,sagen wir einmal, halbfertigen Pro-dukt, das, wenn alles gut geht, frü-hestens 2014 verfügbar sein wird –und stahl damit allen die Show. Der charismatische Gründer von In -digo hätte mit der Vorstellung derNanographie – sagen einige – derBran che wieder Hoffnung einge-haucht. Die Versprechungen fallenauch nicht zu knapp aus. So soll dasVerfahren eine bessere Qualität alsder Offsetdruck liefern, die Kostenpro Seite seien deutlich ge ringer, dasVerfahren sei vollkommen um welt -freundlich und bei den Be druck stof -fen soll es auch keine Einschränkun-gen geben.Soweit die Vorzüge, die Benny Landadem Publikum näher brachte. »Dasklingt zu gut, um wahr zu sein«,meinte er selbst. Bezüglich der Qua-lität versicherte er, dass hier nocheiniges zu tun sei. Die Druckmuster,die am Stand hinter Glas ausge-hängt waren, zeigten bei nähererBetrachtung die für den Di gitaldrucktypische Streifenbildung. Bei einerEntfernung von circa einem Meterentwickelten die Bilder aufgrund derhohen Dichte und Punktschärfe so -wie des großen Farbraums der Na -noInk eine hohe Brillanz und plas -tische Wirkung. Die Streifenbildung
wird Landa mit Sicherheit in denGriff bekommen. Vermisst habe ichallerdings ein Sujet, das in verschie-denen Verfahren ge druckt wurde,um im direkten Vergleich das Poten-zial der Nanographie zu zeigen.
Nichts konkretes
Die günstigeren Kosten pro Seite,argumentiert Landa, resultierten ausder geringen Schichtdicke und demdamit einhergehenden geringerenVerbrauch an Farbe. Was ›gering‹konkret bedeutet, darauf wollte sichBenny Landa nicht festlegen. Nur soviel: Die Nanographie sei deutlichgünstiger als jedes andere Digi tal -druck verfahren. Beim Break-even-Point gegenüberdem Offsetdruck ließ sich Landanicht zu einer spezifischen Aussagehinreißen: Es sollen einige tausendBogen sein. Irgendwie erinnert dasan das Jahr 1993, als die Herstellerder ers ten Digitaldrucksysteme, den
Break-even-Point zum Offsetdruckmit rund 3.000 Bo gen angaben.Schließlich sind wir dann bei einigenhundert Bogen angekommen.
Die Nano-Farben
Die Möglichkeit, unterschiedlichstePapierqualitäten auch ohne jeglicheVorbehandlung bedrucken zu kön-nen, ist gerade gegenüber dem Ink-jetdruck ein entscheidender Vorteil.Und die Perspektive, auch Folien be -drucken zu können, eröffnet der Na -nographie ein breites Anwendungs-feld. Die NanoInk ist eine auf Was serbasierende Druckfarbe. Wie sich dieFarbe beim Recycling verhält, istnoch unklar. Sie dringt zu mindestnicht in das Papier ein; so stehen dieChancen nicht schlecht, dass siedeinkt werden kann. Die Anforde-rungen der US-amerikanischen FDAfür den Einsatz im Le bens mittel be -reich habe man bereits erhalten, ver-sichert Landa.
Das Produktportfolio
Wirklich beeindruckend war dieBreite des Produktportfolios mitdem Lan da zur drupa angetreten ist.Im Bo genbereich deckt das Unter-nehmen vom B3- über das B2- bishin zum B1-Format das gesamteSpektrum ab und verspricht eineProduktivität von 13.000 einseitigbe druckten Bogen pro Stunde. Fürden Rollendruck stellte Landa Ma -schinen mit Druckbreiten von 560mm bis 1.020 mm vor, die für denein- oder beidseitigen Druck ausge-legt sind und eine maximale Druck -geschwindigkeit von 200 m/Min.erreichen sollen.Das Benutzer-Interface der Maschi-nen erinnert eher an ein überdimen-sioniertes iPhone als an einen Ma -schinenleitstand. Bei dieser Ent -wick lung habe man das Ziel ver-folgt, die Bedienung so einfach wiemöglich zu gestalten. Dazu habeman mit Studenten zusam mengear -
Das klingt zu gut, um wahr zu sein
Das meinte selbst Benny Landa bei der Präsentation der Nanographie und seiner NanoInk auf der drupa 2012. Seine Argumentation war zwar durchaus schlüssig, einige Antworten blieber jedoch schuldig.
Von KNUD WASSERMANN
Beeindruckende Show auf der drupa 2012. Doch vor 2014 werden die Maschinen nicht zur Auslieferung kommen. Bisdahin sind zudem noch einige technische Hürden zu nehmen.
technikDIGITALDRUCK
bei tet, die zuvor noch nie mit einerDruckmaschine in Berührung ge -kom men seien.
Cleverer Schachzug
Ein wirklich cleverer Schachzug wares, die Na nographie an andere Her-steller zu lizenzieren. Bevor die dru-pa ihre Pforten öffnete, hatte Landamit Heidelberg, Komori und manro-land Kooperationen vereinbart. Da -mit hat Benny Landa Kritikern denWind aus den Segeln genommen –
und das Offset-Lager hat ihm da -durch quasi den Ritterschlag erteilt.Benny Landa macht auch keinenHell da raus, die Technologie allenHerstellern aus dem Bereich desDigitaldrucks zu öffnen. Sein Ziel seies, mit der Nanographie einen In -dus trie-Standard zu etablieren. Fastverschmitzt meinte er, dass die»Landa Corporation dafür dann dieweltweite Produktion der NanoInksicherstellen wird«.
Wie geht es weiter?
Obwohl die ersten Digitaldruckma-schinen von Landa nach offiziellerLesart erst 2014 zur Auslieferunggelangen, konnten InteressentenAb sichtserklärungen unterschreibenund sich so die Lieferung einer derersten Maschinen sichern. Mehrerehundert Unternehmen sollen einen›Letter of Intent‹ unterschrieben undeine Vorleistung von etwa 20.000 €erbracht ha ben. Für ein drei Metergroßes iPhone eigentlich gar nichtso viel.Die anderen Hersteller von Digital-druckmaschinen werden sich abernicht ohne Weiteres die Butter vomBrot nehmen lassen und auf dieKampfansage von Landa reagieren.Bei den Kosten für den Toner bestehtsicherlich noch Spielraum und dieNanographie ist nicht die einzigeneue Technologie, die in den Marktdrängt. Canon, Konica Minolta, Mi -yakoshi und Xeikon haben Di gi -taldruck systeme angekündigt, diemit Flüssigtoner arbeiten. Auch hierwird von besserer Qualität, höhererGeschwindigkeit und günstigerenKosten gesprochen. Insofern scheintdie Nanographie nicht der einzigeAnsatz zu sein, um die Beschränkun-gen der bestehenden Digitaldruck -verfahren aufzuheben.
Prinzipiell ist die Nanographie einInkjetdruck-Verfahren, das auf amMarkt verfügbare Inkjetdruck-Köp-fe zurückgreift. Die Lieferung dermechanischen Bauteile wie Anle-ger, Zylinder und Ausleger hat sichLanda über eine Kooperation mitKomori gesichert. Die eigentlichenAssets von Landa sind die Nano-Ink und ein Transferband, mit demdie Farben auf den Bedruckstoffübertragen werden. Die NanoInkbesteht aus Pigmenten, deren Grö-ße sich im zweistelligen Nanome-ter-Bereich bewegt. Die wasserba-sierende Farbe benötigt aufgrundder kleinen Pigmente nur eine sehrgeringe Menge an Wasser, um diePigmente auf den Bedruckstoff zuübertragen. Vorher nimmt das auf-geheizte Transferband alle Farbenauf, sodass das Wasser verdunstetund so ein hauchdünner Film mit500 nm entsteht. Dieser Film wirdin einem Durchgang auf den Be -druck stoff übertragen, wobei dieNanoInk auf verschiedenen Me diendi rekt haftet. Nach der Übertra-gung des Farbfilms auf den Be -druck stoff ist nach Aussagen vonLanda keine Trock nung mehr erfor-derlich und die be druckten Bogenkönnen sofort weiterverarbeitetwerden.
NANOGRAPHIE
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