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ORGAN DES VEREINES ZUR PFLEGE DER HEIMATVERBUNDENHEIT DER BURGENLÄNDER IN ALLER WELT Folge 3/4, März/April 1990 Nr.304 35. Jahrgang EUROPA auf dem Weg zur FREIHEIT Genau 200 Jahre nach der Französischen Revolution (1789), in welcher erstmals die Ideen der Freiheit formuliert worden waren, genau 70 Jahre nach den Friedensverträ- gen (1919), in welcher Europa neu geord- net wurde und genau 50Jahre nach Ausbruch des letzten Weltkrieges (Herbst 1939), der die Teilung Europas eingeleitet hat, ist der Kommunis- mus in Europa zusammengebrochen. Wer hätte das noch vor einem Jahr gedacht! Wer hätte gedacht, daß diese in den Folgen unabsehbaren Ereignisse sich nur inner- halb weniger Monate abspielten: 3. Mai - UNGARN beginnt mit dem Abbau des Eisernen Vorhanges 6. September - Erste freie Wahlen in Osteu- ropa: In POLEN erringt die »Solidarität« ei- nen überwältigenden Sieg. 12. September - von DDR- Bürgern über Ungarn nach Osterreich 5. November- Mehr als 1 Million Menschen demonstrieren in der DDR für die Freiheit 9. November - Die Mauer in BERLIN fällt! 11. November - In BULGARIEN wird Mini- sterpräsident Schiwkov abgesetzt 1. Dezember - Die Tschechen beseitigen den Eisenen Vorhang 3. Dezember - Gorbatschow besucht den Papst in Rom und Bush auf einem Kriegs- schiff bei Malta 17. Dezember - 200.000 Tschechen besu- chen Österreich an einem einzigen Tag 23. Dezember - Blutiger Bürgerkrieg in RUMÄNIEN. Ceausescu wird erschossen 30. Dezember - Vaclav Havel wird neuer Staatspräsident in der TSCHECHO- SLOWAKEI. In den ersten Tagen des Jänners sagt sich als erstes Land innerhalb der Sowjetunion LITAUEN von Rußland los. In JUGOSLA- WIEN verzichten die Kommunisten auf ihre führende Rolle und im letzten kommunisti- schen Land Europas, inALBANIEN, begin- nen bereits Unruhen. Auf der anderen Seite Europas rücken die Staaten immer mehr zusammen: Nach Österreich bemühen sich nun auch Polen, Ungarn und die DDR um eine intensive Zu- sammenarbeit mit den Europäischen Ge- meinschaften mit dem Ziel, einmal am ge- meinsamen europäischen Markt teilzu- nehmen. Was durchvielejahrhunderteein Traum blieb, scheint nun Wirklichkeit zu werden: ein freies und einiges Europa! Für uns Burgenländer bedeutet dies, daß wir aus einer extremen Randlage an einer toten Grenze plötzlich in die Mitte Europas gerückt sind. Langsam wird es uns auch bewußt, daß beispielsweise die rumäni- sche Stadt Temesvar uns geographisch näher liegt als Tirol, daß uns die russische Grenze näher ist als das österreichische Bundesland Vorarlberg, ebenso auch die Städte Dresden, Prag, Breslau, Krakau und Belgrad (siehe Kreis). Diese Städte erschienen uns bisher weit entfernt gelegen, weil sie nicht erreichbar waren. Es ist auch noch gar nicht lange her, da gab es viele Burgenländer, die schon mehrmals im entlegenen Amerika waren, aber nicht noch einmal im nahen Ungarn. Nach New York und Chicago konnten wir reisen, nach Prostrum, Steinamanger und Ödenburg aber nicht. Nun heißt es für uns alle, diese einmalige Chance am Ende dieses Jahrtausends zu nützen. Viel Zeit haben wir nicht mehr, auch Rückschläge sind nicht ausgeschlos- sen. Zu groß ist derwirtschaftliche und poli- tische Abstand zwischen den europäi- schen Ländern des Westens und des Ostens, um ihn ohne Schwierigkeiten in wenigen Jahren überwinden zu können. Die Mühen und Opfer sind es wert. DasZiel ist hoch, aber wir werden es erreichen: ein einiges Europa in Frieden und Freiheit.

EUROPA auf dem Weg zur FREIHEIT - Burgenland · salje molitvenik»Kruh nebeski«, pokle su granice otprte. Skola je uz familiju jako vazna za ucnju jezika. Lipo je, da se uoni cuvar

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ORGAN DES VEREINES ZUR PFLEGE DER HEIMATVERBUNDENHEIT DER BURGENLÄNDER IN ALLER WELT

Folge 3/4, März/April 1990 Nr.304 35. Jahrgang

EUROPA auf dem Weg zur FREIHEITGenau 200 Jahre nach der FranzösischenRevolution (1789), in welcher erstmals dieIdeen der Freiheit formuliert wordenwaren,genau 70 Jahre nach den Friedensverträ­gen (1919), in welcher Europa neu geord­net wurde undgenau 50Jahre nach Ausbruch des letztenWeltkrieges (Herbst 1939), der die TeilungEuropas eingeleitet hat, ist der Kommunis­mus in Europa zusammengebrochen. Werhätte das noch vor einem Jahr gedacht!Wer hätte gedacht, daß diese in den Folgenunabsehbaren Ereignisse sich nur inner­halb weniger Monate abspielten:

3. Mai - UNGARN beginnt mit dem Abbaudes Eisernen Vorhanges6. September - Erste freie Wahlen in Osteu­ropa: In POLEN erringt die »Solidarität« ei­nen überwältigenden Sieg.12. September - Massenflu~.ht von DDR­Bürgern über Ungarn nach Osterreich5. November- Mehr als 1 Million Menschendemonstrieren in der DDR für die Freiheit9. November - Die Mauer in BERLIN fällt!11. November - In BULGARIEN wird Mini­sterpräsident Schiwkov abgesetzt1. Dezember - Die Tschechen beseitigenden Eisenen Vorhang3. Dezember - Gorbatschow besucht denPapst in Rom und Bush auf einem Kriegs­schiff bei Malta17. Dezember - 200.000 Tschechen besu­chen Österreich an einem einzigen Tag23. Dezember - Blutiger Bürgerkrieg inRUMÄNIEN. Ceausescu wird erschossen30. Dezember - Vaclav Havel wird neuerStaatspräsident in der TSCHECHO­SLOWAKEI.

In den ersten Tagen des Jänners sagt sichals erstes Land innerhalb der SowjetunionLITAUEN von Rußland los. In JUGOSLA­WIEN verzichten die Kommunisten auf ihreführende Rolle und im letzten kommunisti-

schen Land Europas, inALBANIEN, begin­nen bereits Unruhen.

Auf der anderen Seite Europas rücken dieStaaten immer mehr zusammen: NachÖsterreich bemühen sich nun auch Polen,Ungarn und die DDR um eine intensive Zu­sammenarbeit mit den Europäischen Ge­meinschaften mit dem Ziel, einmal am ge­meinsamen europäischen Markt teilzu­nehmen. Was durch vielejahrhunderte einTraum blieb, scheint nun Wirklichkeit zuwerden: ein freies und einiges Europa!Für uns Burgenländer bedeutet dies, daßwir aus einer extremen Randlage an einertoten Grenze plötzlich in die Mitte Europasgerückt sind. Langsam wird es uns auchbewußt, daß beispielsweise die rumäni­sche Stadt Temesvar uns geographischnäher liegt als Tirol, daß uns die russischeGrenze näher ist als das österreichischeBundesland Vorarlberg, ebenso auch dieStädte Dresden, Prag, Breslau, Krakau

und Belgrad (siehe Kreis).Diese Städte erschienen uns bisher weitentfernt gelegen, weil sie nicht erreichbarwaren. Es ist auch noch gar nicht lange her,da gab es viele Burgenländer, die schonmehrmals im entlegenen Amerika waren,aber nicht noch einmal im nahen Ungarn.Nach New York und Chicago konnten wirreisen, nach Prostrum, Steinamanger undÖdenburg aber nicht.

Nun heißt es für uns alle, diese einmaligeChance am Ende dieses Jahrtausends zunützen. Viel Zeit haben wir nicht mehr,auch Rückschläge sind nicht ausgeschlos­sen. Zu groß ist derwirtschaftliche und poli­tische Abstand zwischen den europäi­schen Ländern des Westens und desOstens, um ihn ohne Schwierigkeiten inwenigen Jahren überwinden zu können.Die Mühen und Opfer sind es wert. DasZielist hoch, aber wir werden es erreichen: eineiniges Europa in Frieden und Freiheit.

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Seite 2 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT MÄRZ/APRIL 1990

ipak asimilacija postoji. Danasnjepogibeli asimilacije su: iselivanje izhrvatskih sei Gradisca u nimske varo­se, misana histva i masovne medije.

Imame ali i masovne medije nahrvatskom jeziku: razlicne novine(»Hrvatske Novine«, »Put«, »Novi Glas«i druge).10 Ijet dugo imame emisije na radiju i tosada svaki dan. Poceto od proslogaIjeta imame i ernisije i na televiziji:svaku nedilju pola ure dugo na podnepo obidu. Ovo sve je jako vazno zajacenje jezika i svisti.

Da se mi Hrvati znamo dobro i razve­seliti, se pokaze i kod nasih pi­rovlveseljev/svadbov: rade se jacunase lipe pirovne, Ijubavne i salnejacke. U neki seli se jos drzu obicaji:»Rodi, Boze, rodi«; mladenci si dojdupo »vrtanj«. Na piru/veselju/svadbi sevidu i lipe hrvatske nosnje.

U skoro svakom hrvatskom selupostoju tamburaske i folklorne grupe,kade se mladi Ijudi vjezbaju govoriti ihrvatski jezik. Mnoge grupe idu na tur­neju, tako da i upoznaju i druge narodesasituacijom i kulturom Hrvatov u Gra­discu. Snimaju se i hrvatske jacke naploce.

U zadnje vrime su opet bali jakoobljubljeni kod Hrvatov: svako Ijetosu 2bali u Gradiscu (jedan na sjeveru ijedan na jugu). U Becu se ta~aj svakoIjeto poziva na hrvatski bai. USopronu,u Kisegu i u Sombatelu si drzu nasiHrvati svoje bale (ovoj nasoj braci uzgranicu se u zadnje vrime salju iz Gra­disca i skolske knige na nasem jeziku).Jos i u glavnom varosu Ugarske, u Bu­dimpesti se od rzava bai GradiscanskihHrvatov, ki zivu u Ugarskoj. Razlicnakulturna drustva organiziraju ove bale.

Igrokazi (teatri) imaju dugu tradicijukod Hrvatov. Ako je to prije bila u prvomredu vjerska tematika ili tema iz selsko­ga, seljackoga zitka, onda su to danasi moderne teme i1i i prijevodi klasicarovnimskoga jezika. (Nestroy) Igra se umnogi seli i to najveeput u zimsko vri­me. Ponekad dojdu i kazalisne grupe izZagreba u Gradisce i Bec.

Nasa mladina se zna razveselit uzhrvatsku pop-muziku iz Gradisca: Bru­ji, Paxi i drugi.lzJugoslavije dojdu poz­nate grupe k nam na koncerte: Novi Fo­sili.; Srebrna Krila i tako dalje.

Kakova ce biti nasa buducnost? Ufaj­mo se da ce nasa mladina hrvatski ma­terinski jezik svojoj dici dalje dat. Skolaneka pridonese svoje. A razlicnahrvatska drustva cedu se skrbiti da senasa prava ispunu.

Prof. Martin Zsivkovits

450 Ijet zivu Hrvati jur u Gradiscu.Mnogi od njih su se iselili u Ameriku,Kanadu ili kamo drugamo. Velik brojGradiscanskih Hrvatov stanuje sada uBecu. Kakova je situacija Grad.Hrvatov danas?Crikva je jur svenek stala uz Hrvate. Idanas ona gaji hrvatsku.

ric u vjeronauku za hrvatsku dicu.Svete mase s nasimi milimi jackamigodu hrvatskoj dusi. U neki seli sumase na hrvatskom i nimskom jeziku.Hrvati rade projdu na svoja 3 shodisca:u augustu u Celje, u septembru uLovretu, u oktobru u Zeljezno. Cetvrtoshodisce je nastalo u zadnje vrime uVincjetu/Juzno Gradisce: 25. mare.Imame svoje vjerske novine »Glasnik«.Nasoj braci Hrvatom u Siovackoj sesalje molitvenik »Kruh nebeski«, poklesu granice otprte.

Skola je uz familiju jako vazna zaucnju jezika. Lipo je, da se u oni cuvar­nica i po hrvatsku odgaja, kade to dosada nije bilo. U glavni skola i u.,Qimna­zija se forsira hrvatski jezik. Skolskeknjige su zato jur napisane ili se pisu.Na slavistiki u Becu se poducavajugradiscansko - hrvatski jezik i literatu­ra. Postoji i Narodna visoka skola Gra­discanskih Hrvatov u Zeljeznu. Situa­cija u skolstvu je u zadnje vrime dostapozitivna.

Hrvatski jezik je nastao sluzbeni jezikna uredi. Prominilo se i misljenje 0 vrid­nosti hrvatskoga jezika na pozitivno.Multikulturelna Europa ce to tribati!Izgleda da je doslo do renesansehrvatstva u Gradiscu. Osobito mladiIjudi se vec ne sramuju da su Hrvati. Ali

Die kroatische Tracht von Stinatz (Stinjaki)

/\.JL.c..VLLt::. CII

EuerWalter DujmovitsPräsident

Unser Mitarbeiter Professor Martin Zsivkovitsaus Stinatz hat uns einen informativen Berichtüber die gegenwärtige Situation der Kroaten un­serer Heimat geschrieben. Damit wollen wir un­seren ausgewanderten kroatischen Landsleu­ten eine Freude machen, wenn sie einigeNachrichten in ihrer Muttersprache lesen kön­nen. Wir werden auch in Zukunft öfter in kroati­scher Sprache berichten, wichtige Dinge zu­gleich in deutscher Übersetzung.

Damit sind wir eine dreisprachige Zeitung ge­worden. Dreisprachig war das Burgenlandschon immer. Viele alte Leute sprechen nochheute ohne Schwierigkeiten deutsch, kroatischund ungarisch. Der Umstand, daß die Weltspra­che Englisch heute in jeder weiterführendenSchule in Österreich gelehrt wird, führt dazu,daß es kaum noch junge Menschen gibt, die sichnicht wenigstens in einfacher Form in Englischverständigen können.

Ich freue mich aufrichtig, daß wir schon mehr Ar­tikel von Mitgliedern und Lesern zugesendet be­kommen, als wir sogleich abdrucken können.Dies zeigt, daß unsere Zeitung lebt. Was unsfehlt, das sind eine ausreichende Zahl von kur­zen Berichten aus den burgenländischen Dör­fern. Hiersind wir auf unsere lokalen Mitarbeiterangewiesen.

Das Chicago-Jahr 1990 nimmt Gestalt an. Eineintensive Woche wird in der 2. Hälfte des MonatsJuli sein, wo wir eine große Anzahl von Burgen­ländern aus Chicago erwarten. Das vorläufigeProgramm sieht so aus:

Am Donnerstag, dem 19. Juli wird die »Chicago­Woche« in Pinkafeld feierlich eröffnet. Bei dieserGelegenheit soll auch in würdiger Weise der Er­eignisse vor genau 100 Jahren und der FamilieWenzel gedacht werden, die die Chicagowande­rung der Burgenländer eingeleitet hat.

Am Wochenende 21. und 22. Juli findet das Hei­mattreffen der ausgewanderten Poppendorferin ihrem Heimatdorf im Lafnitztal statt. Es wer­den - wie es schon 1986 gewesen ist - wiederPoppendorfer aus aller Welt erwartet.Am darauffolgenden Sonntag, dem 29. Juli fin­det das Picnic in Güssing statt. Dazwischen gibtes noch zahlreiche kleinere Veranstaltungen,über die noch berichtet werden wird.

Was noch vorwenigen Jahren unwahrscheinlichschien, ist wahr geworden. ÖsterreichischeStaatsbürger im Ausland können bei österreichi­schen Bundeswahlen ihre Stimme abgeben.Die nächsten Nationalratswahlen sind die er­sten, an denen sie aktiv und passiv teilnehmenkönnen. Das kann schon im kommenden Maisein, und es muß jetzt alles sehr schnell gehen ..Wir bitten Sie, sich mit unseren Mitarbeitern undder österreichischen Vertretungsbehörde inKontakt zu setzen. Wir werden unsere Mitarbei­ter im Ausland sofort benachrichtigen, wenn dieDurchführungsbestimmungen vorliegen.

Ich wünsche Euch alles Gute und verbleibe mitheimatlichen Grüßen

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MÄRZ/APRIL 1990 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Seite 3

450 Jahre leben die Kroaten schon imBurgenland. Viele von ihnen sind nachAmerika, nach Kanada oder anders wohinausgewandert. Eine große Anzahl burgen­ländischer Kroaten wohnt jetzt in Wien.Wie sieht die Situation der burgenländi­schen Kroaten heute aus?

Die Kirche stand schon immer den Kroa­ten bei. Auch heute pflegt sie die kroatischeSprache im Religionsunterricht für kroati­sche Kinder. Die heiligen Messen mit unse­ren geliebten Liedern tun der kroatischenSeele gut. In einigen Orten sind die Mes­sen in kroatischer und deutscher Sprache.Die Kroaten machen gerne ihre drei Wall­fahrten: im August nach Mariazell, im Sep­tember nach Loretto, im Oktober nach Ei­senstadt. Die vierte Wallfahrt entstand inletzter Zeit in Dürnbach: 25. März. Wir ha­ben unsere Kirchenzeitung »Der Bote«.Unseren kroatischen Brüdern in der Slo­wakei senden wir das Gebetbuch »Brot desHimmels«, seitdem die Grenzen offen sind.

Die Schule ist neben der Familie sehrwichtig für die Erlernung einer Sprache. Esist schön, daß auch in den Kindergärtenkroatisch erzogen wird, wo das bis jetztnicht der Fall war. In den Hauptschulen undGymnasien wird die kroatische Spracheforciert. Die Schulbücher dafür sind vor­handen oder werden erstellt. An der Slawi­stik (Universität) in Wien wird die burgen­ländisch -kroatische Sprache und Literaturunterrichtet. Es gibt auch eine Volkshoch­schule der Burgenländischen Kroaten inEisenstadt. Die Situation im Schulwesenist in letzter Zeit recht positiv.

Die kroatische Sprache wurde Amtsspra­che in den Ämtern. Es hat sich die Meinungüber den Wert der kroatischen Sprache inpositivem Sinn geändert. Ein multikulturel­les Europa wird das brauchen!

Es scheint, daß es zur Wiederbelebungdes Kroatentums im Burgenland gekom­men ist. Besonders die jungen Leute schä­men sich nicht mehr, daß sie Kroaten sind.Aberdennoch besteht die Assimilation. Dieheutigen Gefahren der Assimilation sind:das Abwandern aus den kroatischen Dör­fern des Burgenlandes in die deutschspra­chigen Städte, die gemischten Ehen unddie Massenmedien.

Wir haben aber auch· Massenmedien inkroatischer Sprache wie verschiedene Zei­tungen: »Die kroatische Zeitung«, »DerWeg«, »Die neue Stimme« und andere. 10Jahre lang haben wir schon täglich Radio­sendungen. Seit dem letzten Jahr habenwir auch Fernsehsendungen: jeden Sonn­tag eine halbe Stunde lang nach dem Mitta­gessen. Dies alles ist sehr wichtig für diePflege der Sprache und für die Stärkungdes Bewußtseins.

Daß wir Kroaten uns auch gut unterhaltenkönnen, zeigt sich auch bei unseren Hoch­zeiten. Gerne werden unsere Hochzeits-,Liebes- und andere lustige Lieder gesun­gen. In einigen Dörfern sind Hochzeits-

bräuche erhalten geblieben: z.B. bei derÜbergabe des Geschenkes oder wenn sichdie Dorfjugendlichen den Hochzeitsbeu­gel ersingen. Bei der Hochzeit sieht manauch die schönen Trachten.

In fast jedem kroatischen Dorf bestehenTamburizza- und Folkloregruppen, wo diejungen Leute auch ihre kroatische Sprachehegen und pflegen. Viele Gruppenmachen auch Tourneen, um auch andereVölker mit der Situation und Kultur derKroaten im Burgenland bekannt zu ma­chen. Kroatische Lieder werden auch aufPlatten aufgenommen.In letzter Zeit sind bei den Kroaten wieder

die Bälle sehr beliebt: jedes Jahr sind zweiBälle im Burgenland, einer im Norden, ei­ner im Süden. In Wien lädt man ebenfallsjährlich zum Ball ein. Auch in Ödenburg,Güns und Steinamanger halten unsereKroaten Bälle ab. Diesen unseren Brü­dern entlang der Grenze werden in letzterZeit aus dem Burgenland auch Schulbü­cher in unserer Sprache zugesandt. Sogarin der Hauptstadt Ungarns, in Budapest,wird ein Ball der burgenländischen Kroa­ten, die in Ungarn leben, abgehalten. Ver­schiedene Kulturvereine organisieren die­se Bälle.

Das Theaterspiel hat eine lange Traditionbei den Kroaten. Wenn es früher in ersterLinie die Thematik des Glaubens oder desbäuerlichen Dorflebens war, so sind esheute auch moderne Themen oder auchÜbersetzungen der Klassiker deutscherSprache (Nestroy). Es wird in vielen Ortengespielt, und zwar meistens im Winter.Manchmal kommen auch Theatergruppenaus Zagreb ins Burgenland oder nachWien.

Unsere Jugend erfreut sich an der kroati­schen Popmusik aus dem Burgenland:z.B. »Bruji«, die »Pax« und andere. Aus Ju­goslawien kommen bekannte Gruppen zuKonzerten: »Die neuen Fossilien«; »DieSilber-Flügel« und so weiter.

Wie sieht unsere Zukunft aus? Hoffen wir,daß unsere Jugend die kroatische Mutter­sprache ihren Kindrn weitergibt.Die Schule soll ihren Beitrag leisten. Unddie verschiedenen kroatischen Vereinewerden dafür sorgen, daß unsere Rechteerfüllt werden.

Beim Dengeln der Sense (Eisenhütt/- Jezerjane)

(in Klammer die heutigen Einwohnerzahlen)Neudauberg (576): Dieser Ort mit der Nachbar­gemeinde Ollersdorf zählt zu jenen Dörfern imBezirk Güssing, die die wenigsten Überseewan­derer haben. Insgesamt können nur 19 Ameri ka­wanderer gezählt werden, von denen 4 wiederzurückgekehrt sind. Mit den Weggebliebenengibt es nur mehr wenig Kontakte.Die ersten Auswanderer aus Neudauberg warenzwei Burschen, einer mit dem Namen Bischof,der andere hieß Rothen, die 1904 nach Baltimo­re ausgewandert sind. Angeblich soll ein Jahrfrüher bereits Johanna Stranzl nach Amerikagezogen sein.

Neudorf bei Landsee (239): Frühe Abwande­~.ung, aber kaum eine Auswanderung nachUbersee: Aus der Nachbargemeinde Kaisers­dorf ist Frau Magdalene Pfneisl im Jahre 1904als erste ausgewandert. Sie ließ sich in New Yorknieder.

Neudorf bei Parndorf (663): Wie bei allen Ortenan der niederösterreichischen Grenze überwogstets die Abwanderung in das Wiener Beckenund nach Wien. Die Überseewanderung bleibtweit davon zurück.

Neudörfl (3243): Die Industriegemeinde zwi­schen Mattersburg und Wiener Neustadt ist einBeispiel dafür, daß bei großen Gemeinden dieAuswanderung besonders gering ist. Wenn essich darüber hinaus noch um eine Industriege­meinde handelt, ist die Überseewanderungüberhaupt bedeutungslos.

Neufeld (2331): Für diese Gemeinde, die bereitsim Vorfeld von Wiener Neustadt liegt, gilt dasgleiche wie für Neudörfl. Wegen der dortigen In­dustrie und dem früheren Kohlebergbau sindnur wenige Einwohner ausgewandert.

Neuhaus am Klausenbach (576): Diese Ge­meinde ist heute die südlichste des Burgenlan­des und liegt an der jugoslawischen Grenze. DieAuswanderer zog es vor allem in die Neu­England-Staaten nördlich von New Ydrk.

Neuhaus in derWart (278): Mit PatrickJagerho­fer wurde der erste Auswanderer aus diesem Ortermittelt. Er fuhr 1905 nach New York. Dorthinzogen dann weitere 28 Neuhauser, dazu 13 nachChicago und 2 nach Michigan. Insgesamt wur­den 43 Auswanderer namentlich ermittelt.

Neumarkt an der Raab (720): Heute ist dieseskleine Bauerndorf unweit von Jennersdorf einKünstlerdorf. Die Auswanderung von dort be­gann mit Josef Walitsch, der sich 1899 in Allen­town niedergelassen hat.

Neumarkt im Tauchental: Aus diesem Dorfstammt Josef Schneller, der im Alter von 5 Mona­ten mit seinen Eltern ausgewandert war. Er wardann in den 70er Jahren Präsident des sehr an­gesehenen Vereines in Chicago »AmericanAustrian Society of the Midwest«.Neusiedl am See (4123): Die Stadt zählt heutezu den größten im Burgenland. Einer ungari­schen Statistik ist zu entnehmen, daß sich imJahre 1900 genau 189 Personen im Ausland be­fanden. Es geht daraus nicht hervor, wievielePersonen davon in Übersee waren.Neusiedl bei Güssing (620): Der Ort, der heutezur Gemeinde Kukmirn gehört, liegt im Auswan­derungsgebiet nach Pennsylvania. Auch dererste Neusiedler, der nach Amerika zog (SamuelWalitsch), ließ sich 1903 in Allentown nieder. Daein großer Teil der freien Arbeitskräfte die Mög­lichkeit hatte, in der nahen Stadt Fürstenfeldin der Tabakfabrik Arbeit zu finden, ist die Zahlder Auswanderer nicht besonders groß.Neustift an der Lafnitz (526): Der Ort liegt ganznahe an der steirischen Grenze im Bezirk Ober­wart. Daher sind seit dem Jahre 1900 auch nur21 nach Amerika ausgewandert, die alle dort ge­blieben~ind.

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ContinuationFram Tobaj we went thraugh the Tobaj Bergen,and down to Punitz where we passed by»Flug­hafen Punitz«, on our way to Burg, my mom'shometown.We stopped at the house where my mom grewup, butdid not go in, as we did not knowwhowasIiving there now. Still, it was an incredible feelingto be in the town where my mother was born andraised, and see is basically as she had describedit to me when she was a child. The same was trueof Tobaj. Except for some paved raads, and a fewmore buildings, much hadn't changed in 60years! The farms, and the old homes, and the oldchurches were all still there. It was quite a con­trast to my birthplace in N.Y.C. Our journey con­tinued thraugh the wine valley along the Wein­straße, through Eisenberg, and as weappraached John's hometown of Gaas, he point­ed out where the »Iran Curtain« had been remo­ved between Austria and Hungary just recently.I had seen the »Grenze« on my last visit, but now,it was gone! We stopped off at John's wine bun­galow, and the scenery was magnificent. In thedistance we could see the steeple of a church inHungary, and everything seemed so peaceful.We made our way home, as the sun set, and aswe got back to Güssing, we could see the Güs­sing Burg from afar, standing just as proudly asthe Festung in Salzburg! It wasn'tquite as popular a tourist attraction, but to me, itmeant a whole lot more!Our next stops were in Fürstenfeld, and Ober­wart. These stops would be a little more difficultfor Emily as only one cousin in each town couldspeakEnglish. Still, we hadfuntimes, as Iplayedthe role of interpreter, and had unique experi­encesthatwill always remind us ofthose places.In Fürstenfeld we stayed with my Aunt Anna andUncle Rudi Tobitsch. They had been to visit theU.S. in 1973, and I have always tried to get themto come back again! With them live my cousinFranz, his wife Mitzi, and their children Bettinaand Markus. It was quite a festive household!Here, Emily saw a somewhat different culture.They are used to having lunch as their mainmeal. As a matter of fact, when we were there,EVERY meal seemed like a main meal, as myaunt made sure we had enough to eat! Evenwhen we were al ready fi lied - out came the pas­triesfordessert! Emilythought Iwas being aglut­ton, but I rationalized that we had come so far,and my aunt just wanted to do her best to makesure we were happy ... 1just couldn't »turn away«the homemade apple strudel! One of the high­lights of our visit there was when we went to seeBettina in a classical music concert. Believe it ornot, the recital was held in a Gasthaus back­raom, where normally weddings are held! I'msure some day I will go to my child's recital, butin alilikelihood never in a restaurant hall! We alsohad some fun swimming at a heated outdoorpool at the Therme Loipersdorf. People comefram all over Austria to this spa for health as weilas vacation purposes. We had a great time goingdown the waterslide - head first!As in Güssing, ourtime in Fürstenfeld was short,and although we didn't see any snow cappedmountains or world famous landmarks, the ex­periences we had there meant more to us thanthose sights we saw in Salzburg and Innsbruck,because they involved feeling and emotion! Asimilar feeling was had when we visited Ober­wart. We arrived at my cousin Brigitte and JusSzabo's house just in time to partake in the ••50Jahr Stadt Oberwart« Celebration. This was acelebratiol1 to mark the town's 50th anniversaryas a »state«, and it seemed like the whole towntook part in the celebration at the local stadium.

BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT

There was a parade wh ich marched around thesoccer field, and whoever wasn't in the paradewas in the crowd watehing! Every sector of thetown was represented in the parade from theschool children to the town shops to the town go­vernment officials. They also had exhibitions,such as the town rescue squad, the judo club,and the town volleyball team. It was a beautifulsunny day, in which the town gave itself a pat onthe back, and all its residents expressed theirpride in Iiving there! In the meantime, Emily andI stood in the grandstands with my cousins, andmy aunt Rosa and uncle Theo Moritz, as Emilygot to know still another set of family! This was acompletely differnt atmosphere than we'dexperienced so far. It was removed from, tempo­rarily, the rigors of everyday Iife! After the festivi­ties, as the afternoon wore on, we settled into thepicnie area outside the stadium, and continuedto relish in thegood times listening toa live band,and drinking quite a number of wine spritzers!One of the highlights of the day was when I metthe »town watchman« who had led the paradecarrying the down flag. I asked if I could have apicture taken with him, and not only was he hap­py to do so, he let me wear his hat and coat,andhold the flag! He didn't even know me, but wasfriendly enough to make the moment special forme! We even took pictures of Emily holding theflag, as the fellow joined our party. It was a me­morable, once in a lifetime moment, and yet typi­cal of the friendliness we encountered throug­hout Austria! Of course, no visit to Oberwart iscomplete without the ceremonial trip to Eisen­berg! I had been telling Emily about this for along time, especially since she enjoys wine. Ei­senberg is like a town of»Buschenschanks«, andis known for its delicious wines!.

We ?pent the whole afternoon of our last day inOberwart there. It was very relaxing, as we satoutside and overlooked the wine valley, and theHungarian border in the distance. We spoke ab­out family matters; about ourfuture plans; abouthow Emily and I met and fell in love; even aboutworld events. As the sun set, we all grew weary,and as had been the case throughout our trip,Emily and I slept weil that night!In ViennaThe last stop of our »tour« was in Wien! Therewas so much to see and do there, I again wantedto make the most of our stay. Here, we were tomeet Heinz again, and were luckyenough to staywith my Aunt Agnes Fritz. Again, as in Tobaj, wehad some sad moments here, because my UncleKarl Fritz had died last year. He was very specialto me, because on my first visit to Austria alone,in 1981, he took me all overWien on aguided tour,and this had always been my first stop when I'dcome to visit! Now, I would be showing Emily thesame places he'd shown me! Those last few daysin Wien were mixed with sight seeing, as weil asthe »Gemütlichkeit« of Viennese culture! By day,I was able to show Emily araund the city, as wehad done in Innsbruck and Salzburg. By night,

MÄRZ/APRIL 1990

Heinz took us to his home, where Emily met mycousin Herta, and their children Wolfgang andHeinzi.Our time in Wien was wonderful. It ranged framsimple pleasures like watehing a horse drawncarriage with little children in it go by, to seeingthe spacious graunds at the Palace of Schön­brunn! Iwas still very interested in learning moreabout the Austrian history, while Emily was inter­ested in absorbing the culture. In fact, some­times I have a hard time »taking things slow« in abig city, so we compramised. We shared lunchand sipped our coffee slowly at the JohannStrauß Cafe, which is on a boat on the Danube.We did the same, outdoors in a courtyard , at theCafe at Schönbrunn where kings in formertimesrode around on their horses! On the other hand,we were also entertained by a magnificent out­door concert at the Rathaus (Town Hall), given bythe Army's marching band! This was a stirringperformance, and I feit a genuine sense of Aus­trian pride, when at the end, all the people clap­ped proudly with the music! To give further praofof Wien's tradition of classical music, we also lis­tened to an outdoor chamber music concert inthe park at Baden.As entertaining as those concerts were, we hadjust as much fun riding the Riesenrad (ferriswheel) at the Prater one afternoon, with Heinz'family, and then a typical Viennese dinner in theGrinzing area, which wasthe homeof manywinegardens and restaurants. Here, for instance, wegot a flavor of the local custom whereby we orde­red our meal without the help of a menu! Webasically had a smorgasbord of various meats,wursts, and salads and shared it at the table!Heinz also took a day off to take us to the parts ofWien not in the tour maps, and although our feetached by the end of the day, we knew a lot moreabout Wien, as Heinz told us, than some of thepeople who live there today!Apprapriately enough, our last adventure waswhen we visited the town of Gumpoldskirchenfor a wine festival. This was also the town wheremy parents met, fell in love, and lived, when theyfi rst married. Now Iwas there, with my wife. It wasa very special moment for me! There were hun­dreds of people there, sitting on benches outsidemany of the local Gasthauses, with a band play­ing, and, of course, plenty of wine! As we haddone at Eisenberg, and the Buschenschank,and even the wine bungalow, we sat, enjoyed thewine, the music, and each other's company. Sit­ting outdoors, we could even see the Wiener­waid in the near distance! It was sad to know thatour trip was ending that day, but it was also theperfeet place - it was »typical« of all the placeswe had visited - scenie, festive, with beautifulmusic, much singing and dancing, eating, and ofcourse, wine drinking!»Österreicher im Herz"OurtriptoAustria wasa fantastic, wonderful, andmemorable journey! For Emily, it was a chancefor her to meet my family, and see our heritage.Forme, itwasachancetosee my relativesagain,and continue to learn more about our culture andhistory. Even now, several months later, I think ofmy family every day, miss the good times we hadtogether, and look forward to when we will seeeach other again. I am praud to consider myself»Ein Österreicher im Herz.. , and highly recom­mend anyone who has the opportunity too, to goto visit the beauty of Austria - especially if youhave a family there. The experience of visiting»the homeland« is one I truly cherish, and I amhappy to say that YES, »the hills are STILL alive«with the Sound of Music in »WunderschönesAustria! -- End

Frank Tobitsch

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MÄRZ/APRIL 1990 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Seite 5

Walter Dujmovits

Leid der Trennung von neuem. Die Kinder gin­gen wieder den Weg ihrer Eltern. Sie wandertennach Amerika aus, oder - wieder zurück ­denn sie waren ja mit Ausnahme von Theresia»drüben« geboren. 1922 fuhr Frank weg. Ihmfolgte bald Martin (111.), dann Julie und schließ­lich Mary. Nur Theresia blieb bei ihren alten EI­tern in der kümmerlichen Wirtschaft zurück.Nun war Martin 111., der 1904 in Coplay geborenwurde, wieder dorthin zurückgekehrt, in einamerikanisches Dorf, das zum überwiegendenTeil von Einwanderern aus Gerersdorf besiedeltwar und das man deshalb auch »Klein­Gerersdorf« nannte. Martin übernahm die Posi­tion seines Vaters in der Zementmühle. Auch erheiratete eine Burgenländerin, ein Kind einge­wanderter Eltern aus Gerersdorf und Heiligen­kreuz. Ni:l(ürlich sprach man im ganzen Dorf nurDeutsc/i-. Als sich bald das erste Kind einstellte,war die Freude groß. Auch dieser Sohn wurdeaufden Namen Martingetauft. Eswarder4. Mar­tin. Die Familie überstand die schweren Jahreder Weltwirtschaftskrise und der Arbeitslosig­keit. Dann kam der Zweite Weltkrieg. Und alsauch dieser endlich vorbei war, halfen alle Ver­wandten kräftig mit, ihre ausgeplünderte Hei­mat mit dem Nötigsten zu versorgen. TausendePakete gingen über den Ozean.Als die Hälfte des Jahrhunderts abgelaufen war,glaubte man das Ärgste sei nun überstanden.Die kleine Welt war in Ordnung, die große war esnicht.Wieder brach ein Krieg aus. Diesmal in einemfernen Land, das man dem Namen nach kaumkannte. Nun war Martins einziger Sohn groß ge­nug, um in diesen Krieg zu ziehen. 1951 ist er inKorea gefallen.Es war der letzte Martin.Die Geschichte einer Familie bestimmt durchAuswanderung und Krieg, von Solferino bisKorea.Den Familiennamen Spanitz gibt es im Burgen­land nicht mehr. Aber in Amerika lebt er weiter ineiner großen verzweigten Familie. Das Erbe mei­nes Urgroßvaters, des ersten Spanitz sind 43Urenkel, die von ihm abstammen. -.41 leben inAmerika, nur2im Burgenland: meineSchwester und ich.

Das verfallene Elternhaus Spanitz vor dem Ab­bruch(Gerersdorf 1973)

Der letzte Martin Spanitz IV. (1929 - 1951)

-.........-1l1li

I

Mutterzu Besuch bei ihren vier Kindern in Ame­rika (Martin 111 in der Mitte). New York 1949

Wenn die Arbeit in Amerika auch noch so schwerwar, Martin hatte sich wenigstens das Einrückenerspart. Seine daheim gebliebenen Freundemußten in den Krieg und kamen, wenn über­haupt, oft erst nach jahrelanger Kriegsgefan­genschaft nach Hause. In dieser Zeit hatte Mar­tin von Amerika aus nicht nur seinen Eltern inEuropa, sondern auch seinen kriegsgefange­nen Freunden in Ostasien Geld geschickt.

Bei Kriegsbeginn 1914 hatte ein Blitzschlag dasHaus in Gerersdorf eingeäschert, welches dannwieder aufgebaut, in den Freischärlerkämpfen1921 und wieder durch die Kriegsereignisse1945 zu Schaden kam.Kurz vor Weihnachten 1921, gleichze.!tig mit derHeimkehr des Burgenlandes zu Osterreich,kehrte auch Martin mit seiner Frau und den zweimittlerweile in Amerika geborenen Töchtern insheimatliche Dorfzurück. DieTochterTheresia­sie ist später meine Mutter geworden - sahnach zwölf Jahren zum ersten Mal ihre Eltern.In ihrem ganzen Leben waren die Eltern mit ih­ren fünf Kindern nur einen einzigen Winter langzusammen gewesen. Nur wenige Monate wardie Familie vereint: Großeltern, Eltern und dieKinder. Dazu kamen noch Findelkinder und Ge­schwisterkinder, deren Eltern in Amerika waren.Eine glückliche Familie, aber viel zu groß für diekargen Lebensgrundlagen eines Kleinbauern.Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel, wieman es damals ausdrückte.Nach diesem glücklichen Winter begann das

gungen. 22 Jahre lang füllte er mit einer Hand­schaufel die Zementsäcke und kehrte mit demBesen den staubigen Boden. Kein Wunder, daßauch er an Silikose erkrankte. In den Kriegswir­ren desjahres 1945starb er an dieser Krankheit,die er sich in Amerika geholt hatte.Eigentlich wollte er ja nur einige Jahre bleiben.Er wollte so viel Geld verdienen, um daheim diemiterbenden Geschwister auszahlen zu kön­nen. Aber es kam anders. Ein 16jähriges Mäd­chen aus seinem Dorf, das mit ihrem Vater nachAmerika gekommen war und dort viele Stundenam Tag stehend an der Spinnmaschine arbeitenmußte, wurde seine Frau. Als die beiden Söhne,Franz und Martin (der 3. Martin, 1904 - 1985)zurWelt kamen, mußte die Mutter daheim bleiben.Doch die Arbeit zu Hause war nicht minderschwer, denn sie hatte 25 Kostgeber (borders) zubetreuen. Das waren Einwanderer aus ihrer Hei­mat, für die sie gegen bescheidenes Entgelt ko­chen, waschen und flicken mußte.Als sie wieder guter Hoffnung gewesen war, fuhrsie mit den beiden Söhnen nach Hause undbrachte dort 1909 ihre TochterTheresia zur Welt.Bereits wenige Wochen später verließ sie ihredrei Kinder und fuhr nach Amerika zurück. Essollte ja nicht lange dauern. Aber dann kam derErste Weltkrieg.

(Gerersdorf)Den Vornamen »Martin«gabesdurch vier Gene­rationen: Martin Spanitz aus Gerersdorf beiGÜssing.Martin I. war mein Urgroßvater. Er ist 1836 gebo­ren, hatte als junger Soldat an der Schlacht beiSolferino 1859 teilgenommen und war noch einvon der Herrschaft abhängiger Bauer gewesen,denn die Bauernbefreiung kam erst Jahre spä­ter. Martin war nie in Amerika. Als die Auswande­rung im Südburgenland begann, warer nämlichschon über 50 Jahre alt. Wohl aber wandertenalle seine Kinder aus. Sie ließen sich vor allem inPennsylvania (Coplay) und New York nieder. Nureinen zog es nach Wien, wo er dann kinderlosstarb.

Hochzeit Martin 11 (1902, USA)

Martin 11. (1878-1945) wareines dieser Kinder. ImJahre 1898wanderte ervon Gerersdorf nach Co­play aus und war dort einer der ersten burgen­ländischen Einwanderer. Wie hunderte seinerLandsleute arbeitete auch er in den Zement­mühlen unter heute kaum vorstellbaren Bedin-

Martin I (1836 - 1929) mit Frau und Enkel Mary(Gerersdorf 1927)

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Seite 6 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT MÄRZ/APRIL 1990

NEWYORKNeue Miss BurgenlandBeim letzten Katharinenball in New York wurdeLisa Huber für 1990 zur Miss Burgenland NewYork gewählt.Lisas Mutter stammt aus Tobaj und die Großel­tern von John Huber kommen aus Kr. Tschant­schendorf.Lisa war bereits mit 15 Monaten das erstemal aufHeimatbesuch und hat seither bereits zehnmaldas Burgenland besucht. Sie besucht die Ford­ham University.lhre Hobbiessind: Tanzen, Schi­fahren, Tennis und Reisen.Wir gratulieren der neuen Miss Burgenland sehrherzlich und freuen uns schon auf ein Wiederse­hen im Sommer.

Auch die früheren Miss Burgenland, die bei jeder Veranstaltung des 1. KUV zahlreich erscheinen,stellten sich mit Usa und den Verantwortlichen des Vereins dem Fotografen.

Beim gutbesuchten Martinitanz der Burgenländer in Toronto trat auch die österreichische Volkstanz­gruppe aus Detroit unterder Leitung von Herrn und Frau Hirmann auf. Die Tänze fanden sehrgroßenBeifall bei den Gästen. Hier im Bild die Gruppe mit Präsident Lackner und Helmut Jandrisits.

Das Amerikanerkreuz von St. Kathrein wurdevon den Amerikanern im Jahre 1902 gestiftet.Früherer Standort: vor der Schule, dann wurdees wegen des Straßenbaues verlegt. Das neueKreuz steht jetzt hinter der Kirche.Die ersten Auswanderer aus St. Kathrein zogen1896 nach Amerika. Im Jahre 1901 zogen aufeinmal18 Personen weg. Insgesamt wurden 168Personen gezählt, die nach Amerika ausgewan­dert sind. Die Zahl liegt sicherlich viel höher.

2. März: Preisschnapsen im Austrian Club in Re­gina/Sask. (Canada)

4. März: Mitgliederversammlung um 14.30 Uhrim Edelweiß Club in Toronto

8. März: Anniversary Dance und Miss Brüder­schaft Contest im Castle Harbour desVereines der »Brüderschaft der Burgen­länder in New York«

17. März: Hawaiian Night and Cocktail~ounge

im Austrian Club Regina - .

28. April: Wahl der Miss Burgenland Chicago12. - 13. Mai: Erstes Muttertagstreffenam Flum­

serberg in der Schweiz. Nähere Auskünf­te und Anmeldung nimmt Edi Kovacs,Sihlberg 28, 8002 Zürich, Schweiz; Tel.01/2010347, entgegen.

19. - 20. Mai: Kleines Auslandsösterreichertref­fen in Augsburg aus Anlaß des 25 Jahr­Jubiläums des dortigen Österrei­cher-Clubs.

In Curitiba (Parana) haben die dort ansässigenAusJandsösterreicher den »Club der Auslands­österreicher in Curitiba« gegründet und Dkfm..odo Dauscha zu Ihrem Präsidenten gewählt.

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MÄRZ/APRIL 1990 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Seite 7

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herzliches Dankeschön für die freundliche Aufnahme

- SterbefallNach langen und schweren Leiden ist plötzlichunser treues Mitglied Josef Gerger im Alter von73 Jahren verstorben. Josef Gerger ist im Jahre1954 von Güssing nach New York ausgewan­dert, hat sich dort gleich dem Verein »Brüder­schaft der Burgenländer« angeschlossen undwar für lange Zeit auch Protokollsekretär diesesVereines. Die Tochter Margret war 1972 MissBurgenland New York.

Edna Voigt, ein langjähriges Mitglied der Bur­genländischen Gemeinschaft, bekam zu Weih­nachten eineÜberraschung von ihren Angehöri­gen, Familie Miklos aus Oberwart. Diese ließenüber unsere Organisation diesen Geschenk­korb und liebe Grüße übermitteln.

Der langjährige erfolgreiche Präsident des Cen­tro Austrico in Mexico, Robert Kolb, hat aus Al­tersgründen seine Funktion zurückgelegt. DieLandsleute wählten Carlos Bartos zum Nach­folger.

Sichern Sie sich Ihr Wahlrecht beiden Nationalratswahlen 1990! Aus­kunft bei den österreichischen Bot­schaften und Konsulaten sowie beiden Mitarbeitern derschen Gemeinschaft.

Eine Volleyball-Mädchengruppe aus dem südli­chen Burgenland wird vom 6. bis 16. April aufEinladung von Rudolf Spornberger Chicago be­suchen und mit den dortigen Vereinen Matchesaustragen.Wegen näherer Details (Ort und Zeit der Spiele)wollen sich Interessierte mit

Herrn Rudolf Spornberger3713 W., 120 th StreetAisipllil. 60658in Verbindung setzten.

Austro - American CouncilsIn Anwesenheit des österreichischen Botschaf­ters in den USA, Dr. Friedrich Hoess und des ausWien angereisten Präsidenten des Auslands­österreicherwerkes, Fritz P. Molden, tagten Re­präsentanten aller Austro-American Councilsvom 3. - 5. November letzten Jahres in Houston(Texas).Botschafter Dr. Hoess sprach über die gegen­wärtige außenpolitische Situation Österreichsund dessen Bedeutung auf die Politik in Osteu­ropa. Präsident Molden referierte über das er­reichte Wahlrecht der Auslandsösterreicher unddie damit noch nicht gelösten Probleme.Die Präsidenten der einzelnen Councils berich­teten über ihre Aktivitäten und Erfahrungen. Dienächste Jahreskonferenz wird vom 19. bis 21.November 1990 in Atlanta in Georgiastattfinden.Die Tagung in Houston hat wieder bewiesen, daßdie Austro-American Councils im steigendemt){1aße in der Lage sind, eine Brücke zwischenOsterreich und den Vereinigten Staaten zuschlagen. Die Zusammenarbeit von Auslandsö­sterreichern und ihren Freunden in Amerika hatsich voll bewährt.Im folgenden sind die einzelnen Councils auf­gezählt:Austro-American Council - Southwest

(Präsidentin Christa Cooper)Austro-American Council - West

(Präsidentin Veronika Reinelt)Austro-American Council - Midwest

(Präsident Konrad Landauer)Austro-American Council - South

(Präsident Ferdinand Seefried)Austro-American Council - Northeast

(Präsidentin Juliane Belcsak)

Abschließend betonte Botschafter Hoess dieenge Kooperation zwischen den österreichi­schen Vertretungsbehörden und den Austro­American Councils in allen Teilen der USA. Erbetonte, daß die Councils als eine »Lobby« un­schätzbare Leistungen im Rahmen der »Image­bildung« und bei der Entwicklung kultureller,wirtschaftlicher, wissenschaftlicher und gesell­scha~licher Beziehungen zwischen den USAund Osterreich erbringen.

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Hier im Bild von links nach rechts Mag. Horvath, Mary Woppel, Herr und Frau Schweitzer, John Wop­pel und Fra,nk Kassanits in Chicago

Mag. Traude Horvath verbrachte im Rahmen ihres Studiums ein Jahr in den Vereinigten Staaten undwurde von unseren Landsleuten überall herzlich aufgenommen.

Österreicher im größten Hotelder WeltEnde 1989 wurde in Las Vegas das größte Hotelder Welt eröffnet. Chef ist dort der OsterreicherGustav Mauler, der 408 Köche und 2200 Kellnerdirigiert. Das »Magic«, wie das Hotel heißt, hat3336 Zimmer mit 5800 Betten. In den 10 Restau­rants können täglich bis zu 20.000 Gäste verkö­stigt werden. Der ganze Hotelkomplex, zu demauch eine eigene Golfanlage gehört mit künstli­chen Hügeln und Tälern, kostete 8 MilliardenSchilling.

Der Küchen- und Servierchef Gustav Mauler ist40 Jahre alt und stammt aus Mannswörth beiWien. Er hatte seine Erfahrungen in Südafrikaund Canada gesammelt und ist auch in den Ver­einigten Staaten als TV-Koch sehr populär.

Vorweihnachtliche FeierSehr eindrucksvoll gestaltete sich die Adventfei­er der Burgenländischen Gemeinschaft, die inder American Legion Hall stattgefunden hatte.Es war ein Abend für alle. Die Kinder wurden be­schert und konnten nach Herzenslust spielenund sich vergnügen. Die Kapelle Johnny Wag­ner spielte zum Tanz auf und zwischendurchklangen vertraute Weihnachtslieder. Schließlichtrug auch die hervorragende Vereinsküche zumguten Gelingen des Abends bei. Präsident Ra­dostits begrüßte die Delegierten mehrerer öster­reichischer Vereine und Konsul Peter Wukitse­vits von der österreichischen Vertretungsbehör­de in Chicago.

Die Versammlungen der Burgenländischen Ge­meinschaft in Chicago sind jeden ersten Freitagim Monat im Vereinslokal »Richard Sauham­mels Tavern«, 3614 Nord Damen Avenue,Chicago.

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Seite 8 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT MÄRZ/APRIL 1990

ALTSCHLAINING: Johann Postmann begingseinen 80. Geburtstag.

ANDAU: Regina Kurzmann feierte ihren 80. Ge­burtstag.

ANTAU: Das hohe Alter von 92Jahren erreichteMaria Mangold.

APETLON: 80 Jahre alt wurde Theresia Lang.

BAD SAUERBRUNN: Sidy und Wilhelm Biber­stein feierten das 50. Hochzeitsjubiläum. Eben­falls das 50-jährige Ehejubiläum begingen Pau­la und Direktor LA. Josef Schöntag.

BAD TATZMANNSDORF: In diesem südbur­genlä.rdischen Kurort wird demnächst das»1. Osterreichische Dorfmuseum« eröffnetwerden.

BAUMGARTEN: Das 86. Geburtstagsfest feier­te Alois Oswald.

BOCKSDORF: Den 92. Geburtstag begingJosef Potzmann.

BURG: Den 83. Geburtstag feierte Juliane Be­senhofer. Den 50. Geburtstag begingen MariaStubits, Anna Gossy und Franz Muhr. FranzHaslerwurde 55Jahre alt und Friederike Schlaf­fer 65 Jahre. Theresia und Alfred Herrmann fei­erten das 25-jährige Ehejubiläum.

DEUTSCH JAHRNDORF: Elisabeth Schieszlerbeging ihren 85. Geburtstag. 89Jahre alt wurdeKaroline Hosenberger. Elisabeth Meixner er­reichte das 86. Lebensjahr.

DEUTSCH TSCHANTSCHENDORF: 80 Jahrealt wurde Agnes Maikisch.

DOIBER: Engelbert und Gabriele Reichmannwurde ein Mädchen geboren, das den NamenSilke erhielt. Hugo Kahr feierte seinen 75. Ge­burtstag.

DONNERSKIRCHEN: Das Ehepaar Josef undFranziska Kaindlbauer ist seit 50 Jahren ver­heiratet.

DRASSBURG: Das hohe Alter von 90 Jahren er­reichte Altbürgermeister Franz Pinterits.

EBERAU: Vor40Jahren wurde die Hauptschulegegründet. Nun trafen sich die ersten Schülerdes Jahrganges 1949/50 zu einem Jubiläums­treffen, an welchem auch der eigentliche Be­gründer der Schule und deren erster Leiter OSRRobert Hazivar, der heuer 78 Jahre alt wird, teil­genommen hat.

EDELSTAL: Mit einem festlichen Gottesdienstfeierte die Pfarre das 250-jährige Bestehen derPfarrkirche.

EISENSTADT: Juliana Kopp wurde 85 Jahre alt.Das hohe Alter von 94 Jahren erreichte EmiliePreisenhammer. 91 Jahre alt wurde Antonia Bri­kler. Das hohe Alter von 90 Jahren erreichtenBerta Lorenz und Katharina Pfluger. 92 Jahre altwurde Leopold Grimm.Das Fest der Goldenen Hochzeit feierten dieEheleute Heinrich und Karoline Schmelz unddas Ehepaar Rudolf und Theodora Wagner. He­lene von Ordody beging den 100. Geburtstag.Ordody 1889 im damals nordungarischen Thre­nocz (heute CSSR) geboren, wirkte lange Jahreals Kindergärtnerin in Wimpassing und warauch künstlerisch tätig (Gedichte, Bilder). SeitApril 1986 verbringt Helene von Ordody ihrenLebensabend im Eisenstädter Pensionisten­heim »Haus St. Martin«. Rudolf Heim feierte sei­nen 97. Geburtstag.

EISENZICKEN: 65 Jahre alt wurde JosefJanisch.

ELTENDORF: Franz und Rosa Unger feiertendas Fest der goldenen Hochzeit.

FORCHTENSTEIN: Den 50. Hochzeitstag feier­ten Maria und Georg Sauerzopf.

FRANKENAU: 77 Jahre altwurde Maria Bubich.

FRAUENKIRCHEN: Rosa Kast feierte ihren 85.Geburtstag. Anna und Josef Zwinger begingenden 50. Hochzeitstag. Im Altervon 76 Jahren istMaria Kirschner gestorben. Maria Toppel starb84-jährig.

GAAS: 73 Jahre alt wurde Theresia Weiss.

GATIENDORF: 89 Jahre alt wurde JohannaToth.

GLASING: Alois und Maria Schatz feierten dasFest der Diamantenen Hochzeit. ChristineCseryverstarb mit 63 Jahren. Im 80. Lebensjahrstarb der Schmiedemeister in Ruhe IgnazDeutsch.

GROSSPETERSDORF: Josef und Hella Kram­mer feierten das Fest der Goldenen Hochzeit.Anna Tiwald feierte ihren 80. Geburtstag.

GROSSMÜRBISCH: JosefJandrasits erreichtedas hohe Alter von 92 Jahren. .

GROSSWARASDORF: Viktoria VIasich begingihren 91. Geburtstag.

GÜNSECK: Ferdinand und Antonia Geschraybegingen das Fest der Goldenen Hochzeit.

GÜSSING: Friseurmeister Franz Müller, vieleJahre auch Landtagsabgeordneter und Bun­desrat wurde 75 Jahre alt.Der Abgeordnete und Clubobmann der ÖVP imBurgenländischen Landtag, Dr. Wolfgang Dax,feierte seinen 50. Geburtstag. Er ist der Sohndes langjährigen Bezirkshauptmannes vonOberwart. Seine Mutter war Volksschullehrerinin Jennersdorf.

GÜTIENBACH: Irma Bauerwurde60Jahre alt.Veronika Jandrisits feierte ihren 80. Geburts­tag. Josef und Rosa Czitkovics feierten das Festder Goldenen Hochzeit. Aurelia und Julius Jan­drisits sind seit 50 Jahren verheiratet.

HANNERSDORF: 65 Jahre alt wurde KarolineWerderits, Maria Hörist und Maria Kornfeind. 70Jahre alt wurde Maria Robisek. Maria Reich­hardt, Maria Schermann und Johann Perl feier­ten den 75. Geburtstag. Theresia und AndreasEngelmayer feierten den 25. Hochzeitstag. ImAlter von 95 Jahren ist Theresia Buchler - die äl­teste Hannersdorferin gestorben. Maria Ungerwurde 81 Jahre alt. Angelika und Karl Karlovitswurden Zwillinge geboren, die auf die NamenNino und Stefanie getauft wurden.

HIRM: Theresia Unger vollendete ihr 85. Le­bensjahr. Die Schriftstellerin Paula Polgar wur­de 80 Jahre alt.

ILLMITZ: Das hohe Alter von 92 Jahren erreich­te Anna Sailer.JABING: Anna Weiss ist im Alter von 75 Jahrengestorben.JENNERSDORF: Theresia Schnecker begingihren 90. Geburtstag. Vor 50 Jahren wurde derheute 73-jährige Julius Deutsch und seine,mittlerweile 70Jahre alt gewordene Gattin Gise­la getraut.JOIS: Das hohe Alter von 90 Jahren erreichteMaria Rausch.

KALCH: Karl Knapp wurde 87 Jahre alt. AgnesLang feierte ihren 75. Geburtstag. Maria Kam­pel verstarb im 79. Lebensjahr. Völlig unerwar­tet verschied Erwin Sampi, der nach einer Her­zattacke erlag, im Alter von erst 28 Jahren.

KEMETEN: Das hohe Alter von 90 Jahren er­reichte Anna Mühl.

KIRCHFIDISCH: Der Kirchenchor von Kirchfi­disch ist 50 jahre alt geworden.

KITTSEE: Sein Goldenes Priesterjubiläum, den50. Jahrestag der Priesterweihe, feierte derPfarrer Alfred Grubich. Er war vorher Seelsor­ger in Parndorf, Steinbrunn (Stinkenbrunn),Schachendorf, Weiden bei Rechnitz, Neumarktim Tauchental und Stinatz. Im Jahre 1954 über­nahm erdie Pfarre Kittsee. Eristauch Ehrenbür­ger dieser Gemeinde. Julianne Leskovich wur­de 92 Jahre alt.

KLEINMÜRBISCH: Derzeit arbeitet man an derErrichtung eines neuen Feuerwehrhauses.

KOBERSDORF: Ein solches Ehejubiläum istwenigen Menschen gegönnt. Die 90-jährigeKatharina und der 93-jährige Michael Hausen­steiner feierten das Fest der Gnadenhochzeit(= 70-jähriges Hochzeitsjubiläum)KOHFIDISCH: Julius Schranz ist nach schwe­ren Leiden im 69. Lebensjahr verstorben.

KÖNIGSDORF: Cäcilia Fenz wurde 84 Jahrealt. Josef Hanzl feierte seinen 79 Geburtstag.Berta Wirth wurde 75Jahre alt. Wilma Hanzl be­ging ihren 70 Geburtstag.

KOTEZICKEN: Das eher seltene Fest der »Dia­mantenen Hochzeit« feierten Aloisia und JosefGraf (Eltern von Bischöfl. OrdinariatskanzlerMsgr. Prof. Franz Graf)

KRENSDORF: Franziska Puntigam beging das87. Geburtstagsfest.

KROATISCH EHRENSDORF: Johann undAnna Nikl begingen das 50-jährige Hochzeitsju­biläum. Anna Frühwirth wurde 80 Jahre alt.

KROBOTEK: Auguste Hösch wurde 83 Jahrealt. Seinen 85. Geburtstag feierte AloisFasching.

KUKMIRN: Vor 50 Jahren haben Berta undFranz Muhr geheiratet.

LANGECK: Seit 1947 ist Frau Rosa GilschwertMessnerin in Langeck. Die 79-jährige Fraukommt aus einer Familie (Fasching), die bereitsseit 1909 den Messnerdienst versieht.

LINDGRABEN: Franz Priedl feierte seinen 70.Geburtstag.

LOIPERSBACH: Johann Floiger wurde 90 Jah­re alt. Den 85. Geburtstag feierten WilhelmineSchneeberger und Katharina Amring.

LUISING: Anna Pail wurde 80 Jahre alt.

LUTZMANNSBURG: Rosa Piller feierte ihren90. Geburtstag. Die Bohrungen nach Thermal­wasser haben bereits begonnen. Sollten sie Er­folg haben, ist damit zu rechnen, daß in Lutz­mannsburg ein Thermalbad entstehen wird.

MARKT ALLHAU : Das hohe Alter von 96 Jahrenerreichte Josefa Noehrer. Karoline Simandl fei­erte ihren 86. Geburtstag.

MARIA BILD: Maria Dolmanits wurde 75 Jahrealt.

MATIERSBURG: 90 Jahre alt wurde AgnesRokob.

MIEDLINGSDORF: Justine Vukitserreichtedashohe Alter von 85 Jahren.

MISCHENDORF: Adolf und Helga Gollatz feier­ten das Fest der Silberhochzeit.

MOGERSDORF: Kürzlich feierte RosinaRumpier bei guter Gesundheit ihren85. Geburtstag.

MÖNCHHOF: 80 Jahre alt wurden: KatharinaLeber, Benedikt Pöckl und Rosalia Hafner. Dashohe Alter von 90 Jahren erreichte Karoline

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MÄRZ/APRIL 1990 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Seite 9

Sautner. 80 Jahre alt wurden Benedikt Pöcklund Rosalia Hafner.

MÖRBISCH AM SEE: Elisabeth Wenzl feierteihren 97. ßeburtsta'g. Elisabeth und JohannLang feierten den 50. Hochzeitstag. Im 79. Le­bensjahr starb Anna Kamper. Susanna Schind­ler starb 89-jährig.lm Altervon 95Jahren ist Su­sanna Sommer gestorben. Paul Kheim starb im76. Lebensjahr.

MOSCHENDORF: Alois Maaß, Ehrenbürgerder Gemeinde, beging seinen 83. Geburtstag.MariaAstl wurde 72 Jahre alt. Rosa Maaß feierteihren 77. Geburtstag.Stefan Behmfeierte seinen 60. Geburtstag. Er ist1929 als Kind burgenländischer Einwanderer inden USA geboren und kam 1931 zu seinen Groß­eltern nach Moschendorf, wo er auch aufwuchs.Im Jahre 1950 übernahm er den Bauernhof sei­ner Großeltern und heiratete noch im selbenJahr. Seit 1971 ist er Bürgermeister der Großge­meinde Strem, zu welcher heute auch die DörferSumetendorf, Steinfurt, Deutsch Ehrensdorfund Moschendorf gehören. Seit 13 Jahren istBehm auch Abgeordneter zum Burgenländi­schen Landtag.

NECKENMARKT: Adalbert und Maria Wiederfeierten das Fest der Goldenen Hochzeit.

NEUBERG: Agnes Hanzl feierte den 80. Ge­burtstag. Juliana Stiene erreichte das hohe Altervon 91 Jahren. Paul Blaskovits wurde 77 Jahrealt. Annemarie Konrad und Anton Krenn habensich vermählt.

NEUDAUBERG: Maria Györke wurde 96 Jahrealt. Adalbert Salmhofer feierte seinen 84. Ge­burtstag.

NEUDÖRFL AN DER LEITHA: Im Friedhof sei­ner Heimatgemeinde fand die Begräbnisfeierdes im Altervon 83Jahren verstorbenen Ehren­bürgers der Gemeinde Neudörfl an der Leitha,Karl Bernecker, statt.

NEUMARKT IM TAUCHENTAL: Maria Trenker,die älteste Ortsbewohnerin, feierte ihren 90. Ge­burtstag.

NEUSIEDL BEI GÜSSING: EhrenkapellmeisterFranz Walitsch feierte den 70. Geburtstag. 25Jahre lang war Walitsch Chef des »Musik­vereins Neusiedi« gewesen.

NEUSTIFT BEI GÜSSING: Kürzlich wurde einVerschönerungsverein gegründet.

NEUTAL: Anton und Maria Trummer feierten ihr40-jähriges Hochzeitsjubiläum. Die Johanni­Kapelle an der Straße nach Stoob wurde kürz­lich mustergültig renoviert.

OBERBILDEIN: Seinen 80. Geburtstag begingJosef Hafner.OBERPETERSDORF: Michael Pastier begingden 90. Geburtstag. 85 Jahre alt wurden JosefLackner und Johann Wilfinger.

OBERRABNITZ: Das hohe Alter von 92 Jahrenerreichte Maria Senft.

OBERWART: Der Architekt, Prof. Ing. WolfgangGimbel wurde 50 Jahre alt. Erist gebürtigerTiro­ler und hat nach Abschluß seines Studiums alsArchitekt in Venezuela und Deutschland gear­beitet. Ende der 60er Jahre ließ er sich in Ober­wart nieder, wo er ein beachtliches Unterneh­men aufbaute.lng. Gimbel ist auch Professor ander Höheren Technischen Lehranstalt in Pin­kafeld.

OLBENDORF: 88 Jahre alt wurde Josef Pal­lisch. Das 50-jährige Ehejubiläum begingenAnna und Franz Halper.

OLLERSDORF: Im 65. Lebensjahr verstarb deraus Ollersdorf stammende Komponist Emil Ha­sibar, eine der markantesten Persönlichkeitenim burgenländischen Musikleben. Obwohl erviele Jahre im Rollstuhl verbrachte, meisterte ersein Schicksal und schrieb rund siebzig Musik­stücke, die von Blaskapellen im ln- und Auslandauch gerne intoniertwerden. MariaJanisch wur­de 92 Jahre alt.

PAMHAGEN: Martin Papp wurde 90 Jahre alt.

PILGERSDORF: Der Pfarrer Stefan Gruidl feier~te seinen 65. Geburtstag. Er begann seine seel­sorgliche Tätigkeit in Wallern, Deutschkreutzund Großmürbisch und übersiedelte 1958 nachPilgersdorf.

PODERSDORF: Das hohe Alter von 95 Jahrenerreichte Christi ne Steiner.

POPPENDORF: Franz Willgruber wurde 76Jahre alt. Hedwig Hesingerverstarb im Altervon65 Jahren.

PURBACH AM SEE: Das seltene Fest der dia­mantenen Hochzeit feierten die Eheleute Albertund Karoline Raditsch.

RAX: Theodora Koblinger wurde 75 Jahre alt.Karoline Unger feierte ihren 78. Geburtstag.

RECHNITZ: Das hohe Alter von 95 Jahren er­reichte Maria Haas.

REHGRABEN: Josef Tanczos wurde 92 Jahrealt.

REINERSDORF: Maria Stoisits wurde 80 Jahrealt.

RIEDLINGSDORF: Elisabeth ZapfeI feierteihren 90. Geburtstag.

RITZING: Franz Trenker ist 1928 in Ritzing ge­boren und arbeitet seit 1943 in Wien. Nun ist derweit über das Burgenland und die Bundes­hauptstadt Wien hinaus bekannte Künstler zuJahresbeginn in Pension gegangen. Er war ei­ner der ersten, der natürliche Elemente in seinkunstvolles Gestalten einbaute. Mit seiner jähr­lichen Ausstellung »Kultivierte Weihnachtsge­staltung« erzielte er stets große Erfolge.

ROHRBACH AN DER TEICH: Ihren 96. Ge­burtstag feierte Theresia Janisch.

ROTENTURM: DashoheAltervon95Jahren er­reichte Franz ModI.

RUST AM SEE: 89 Jahre alt wurde VinzenzTecht. Maria Kamper wurde 80 Jahre alt.

ST. ANDRÄ: Nach 20-jähriger Amtszeit als Ge­meindesekretär ist Anton Deutsch in den Ruhe­stand getreten. In Würdigung seiner Verdiensteum die Gemeinde wurde ihm in einer Festsit­zung des Gemeinderates die Ehrenbürger­schaft der Gemeinde St. Andrä verliehen.Seinen 50. Geburtstag beging der Pfarrer vonTadten und St. Andrä, Geistlicher Rat Josefpöck. 80 Jahre alt wurde Maria Lehner. RupertNolz starb im 53. Lebensjahr.

ST.KATHREIN: Michael und MargaretheBrückler feierten das Fest der GoldenenHochzeit.

ST.MARGARETHEN: Das hohe Alter von 94Jahren erreichte Maria Hamm. Maria Wittmannwurde 90 Jahre alt.

ST.MARTIN: 80 Jahre alt wurde Franz Bajzek.Den 50. Hochzeitstag feierten Aloisia und FranzPreininger.

SCHATIENDORF: Hans Grafl wurde zum Prie­ster geweiht.

SIGLESS: Anna und Paul Leitgeb sind seit 50Jahren verheiratet.

STADTSCHLAINING: Maria Wenzel erreichtedas hohe Alter von 97 Jahren.

STEGERSBACH: Dir. Franz Metzger feiertekürzlich seinen 75. Geburtstag. Er ist gebürtigerOberschützner und war vor dem Krieg Volks­schullehrer in Olbendorf und Urbersdorf undnachher in Stegersbach. Große Verdienste er­warb er sich durch den Aufbau der Sonderschu­le und einer Werkstätte für Behinderte in Ste­gersbach. Er lebt mit seiner Frau, der Direktorinder Volksschule als Pensionist in Stegersbach.

Der Auto!1usunternehmer und Inhaber des Rei­sebüros:; Emil Sagmeister, feierte seinen 50.Geburtstag. Er stammt aus der Mühle in Litzels­dorf, übersiedelte dann nach Stegersbach, woer das Autobusunternehmen seines Großvatersund später seiner Tante übernahm und zu ei­nem renommierten Betrieb ausbaute. Emil Sag­meister ist auch in der Standesvertretung enga­giert, Kammerrat der burgenländischen Han­delskammer und seit einigen Jahren auch Vize­bürgermeister in Stegersbach.

Josef Unger wurde 84 Jahre alt. Paula Zlokliko­vits verstarb im 80. Lebensjahr.

STOOB: Barbara Weiss vollendete ihr 92. Le­bensjahr.

STREM: Maria Buch wurde 75 Jahre alt. 19nazKedl starb im Alter von 72 Jahren.

STUBEN: Dr. Ernst Schönwiese beging seinen85. Geburtstag. Robert Klecker verstarb im 64.Lebensjahr.

SULZRIEGEL: 90Jahre alt wurde MariaSimon.

TADTEN: Theresia Freudenberger wurde 93Jahre alt.

Unterbildein: Den 80. Geburtstag beging AloisStangl.

URBERSDORF: Ein Preisschnapsen der Frei­willigen Feuerwehr wurde im Gasthaus Kedlausgetragen.Viele Menschen aus der Umgebung nützten diegroße Eisfläche des Stausees für Wintersport.

WALLERN: 88 Jahre alt wurde Martina Huber.

WEICHSELBAUM: Rosa Leinerwurde80Jahrealt.

WEIDEN BEI RECHNITZ: An der UniversitätWien promovierte Adalbert Lakits zum Doktorder gesamten Heilkunde. Dr. Lakits, der sichvorerst der Molekularbiologie widmen will. pro­movierte »sub auspiciis praesidentis« - im Bei­sein des Bundespräsidenten. Diese Ehre wirdnur jenen zuteil, die alle Prüfungsergebnissemit sehr guter Benotung schaffen.

WELTEN: Kürzlich wurde Josefa Zotter 85 Jah­re alt. Seinen Siebziger feierte der WeltenerEhren-Ortsfeuerwehrkommandant Johannpölki.

WINDISCH MINIHOF: Maria Pint beging ihren92. Geburtstag.WULKAPRODERSDORF: Der frühere Land­tagsabgeordnete Stefan Dobrovits feierte sei­nen 85. Geburtstag.ZAHLlNG: Das hohe Alter von 89 Jahren er­reichte Theresia Fenz. Cäcilia Muhr wurde 71Jahre alt. Gisela Boandl verstarb im Altervon 66Jahren.ZILLINGTAL: Der in Nikitsch geborene und von1934 biszu seiner Pensionierung im Jahre 1974inder Pfarre Zi 11 ingtal wi rkende Seelsorger Tho­mas Kuzmich feierte seinen 85. Geburtstag. Erwirkte als Kaplan auch in Parndorf, Großwaras­dorf, Dürnbach und Großpetersdorf.

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Seite 10 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT MÄRZ/APRIL 1990

10 Jahren

Koh: ein lebender Zaun, meist von jungen Fich­ten, stellt immer auch eine Grundstücks­grenze dar. Das Wort steckt auch im Orts­namen Kohfidisch

bamstig: ähnlich wie »zach«, wenn die Rübenund Äpfel länger liegen, abgelegen sindund runzelig werden, sind sie »bamstig«

einitunkn: eintauchen, jemanden übel nach­reden, in Schwierigkeiten bringen

gmui • gmua: Ausdruck für »genug«

graupart: nicht gekämmt, ein Wuschelkopf, dieHaare stehen durcheinander

bamerln: auf Zehenspitzen stehen, auch nachoben strecken, ganz nach oben greifen,nach dem Obst auf Bäumen greifen, auch»glangln«

15 Wörterschrieb I burgenländisc

I

vorIn Güssing wird gegenüber der Papierhandlung Bartunek die neue Bezirkshauptmannschaft er­richtet.

Im Norden von Michigan steht das größte Kreuz der Welt.

Oberamtsrat Ludwig Krammer wird neuer Bürgermeister von GÜssing.

Unser Ehrenmitglied und Ehrenbürger von Heiligenkreuz Josef Pandl ist im Alter von 82 Jahren inPittsburgh verstorben.

Ein neues Feuerwehrhaus wird in Tschanigraben mit einem Kostenaufwand von S50.000,- errichtet.

Major a. D. H. Samek aus New York importiert burgenländische Spitzenweine nach den USA. Auf derEtikette ist die Burg Güssing zu sehen.

• Österreichs Bevölkerung gerät aus dem Gleichgewicht: Seit einigen Jahren gibt es mehr Pensioni­sten als Kinder. War das Verhältnis zwischen Kinder (ab 15 Jahren) gegenüber den Älteren (ab60 Jahren) im Jahre 1950 noch 37 zu 25, so entfallen heute bereits 33 Altere auf 28 Kinder,und die Zahl der Kinder nimmt weiter ab.

• Noch vor kurzem wurden im Burgenland unrentable Eisenbahnlinien stillgelegt. Nun ist eineneue Eisenbahnstrecke durch das Burgenland in Planung. Es soll eine Hochleistungsbahnsein, die von Wien über das Burgenland nach Graz führt.

• Österreichs berühmtester Rechtsanwalt, Dr. Michael Stern, ist im Alter von 92 Jahren gestor­ben. Der überaus erfolgreiche Rechtsanwalt war dadurch bekannt, daß er keinen Tag im JahrUrlaub machte, und daß er täglich bereits um 4 Uhr morgens in seinem Büro saß und die Ak­ten studierte. In diesem Büro und um diese frühe Tageszeit ist er auch gestorben.

• Da in Polen in der Umgebung von Krakau landwirtschaftliche Maschinen Mangelware sind,wollen burgenländische Bauern ihren Berufskollegen in Polen helfen. Gesucht werden alte,nicht mehr verwendete, aber noch brauchbare Geräte, die man in Polen verkaufen will. DasGeld kommt polnischen Landwirten zugute. Übrigens sollen ln Zukunft polnische Jungbauernverstärkt im Burgenland ausgebildet werden.

• Sieben Burgenländer wurden letztes Jahr durch Glücksspiele wie Lotto und Toto Millionäre.

• Die Weltausstellung 1995 wurde nach langem Tauziehen vor Weihnachten endgültig den bei­den Städten Wien und Budapest zugeschlagen. Die Vorbereitungen zu diesem Weltereignishaben bereits begonnen. Auch das Burgenland, das ja zwischen den beiden Städten liegt, istin diese Vorbereitungen einbezogen. In der Abteilung »Fremdenverkehr« arbeitet auch dieBgld. Gemeinschaft (Vizepräsident Franz Rath) mit.

• Für die Landesausstellung 1990 in Güssing wird ein eigener »Ritter-Wein« kreiert, da das The­ma der Landesausstellung »Die Ritter« sind.

• Das größte Privatmuseum im Burgenland, das Volkskundemuseum des Malers Franz Salmho­fer in Neudauberg, wird um einen Zubau vergrößert. Viele Ausstellungsstücke, wie beispiels­weise bäuerliche und handwerkliche Geräte, können besichtigt werden.

• Die dramatischen Ereignisse in Rumänien haben zu einer wahren Spendenflut im Burgenlandgeführt: mindestens 350 Tonnen Lebensmittel und 300 Tonnen Bekleidung, sowie mehr als 2Millionen Schilling an Geldspenden Wl;lrden vom Roten Kreuz, Feuerwehr und Bundesheergesammelt. I')as Burgenland reagierte nicht nur am schnellsten von allen österreichischenBundesländ_ 1, sondern brachte auch die größte Menge an Spenden zusammen. Die erstenLastwagenkolonnen aus unserem Bundesland trafen schon wenige Tage nach Beginn derSchießereien in Rumänien ein.

• Für die Opfer des Nationalsozialismus wurde in Oberwart eine Gedenkstätte errichtet, die denOberwarter Juden, Zigeunern und politisch Verfolgten gewidmet ist.

• Da nun auch der Eiserne Vorhang zwischen der Tschechoslowakei und Österreich gefallen ist,wurde bei Kittsee ein neuer Grenzübergang eröffnet. Dieser soll mithelfen, den Ansturm derTschechen zu bewältigen. Bei den Autofahrern ist dieser Grenzübergang sehr beliebt, kom- .men doch monatlich an die 300.000 Personen und ungefähr 80.000 Autos über die Staats­grenze.

• Im Jahresdurchschnitt waren im Vorjahr im Burgenland knapp über 66.000 Personen beschäf­tigt, was eine Zunahme von drei Prozent bedeutet. Für heuer wird mit der Rekordmarke von70.000 Arbeitsplätzen gerechnet.

• Ein hervorragendes Ergebnis verzeichnete der österreichische Autohandel im vergangenenJahr. Mit insgesamt über 276.000 neu zugelassenen Personenkraftwagen und Kombis wurdedie zweitbeste Marke seit 1977 erzielt. Bei Mopeds und Motorrädern gab es hingegenRückgänge.

• Jeder Österreicher trinkt jährlich 34 Liter Wein.

Mingl: Kinn, Unterkiefer

ohalsn: lieb haben, um den Hals nehmen,»odrukn«

otribln: die Körner des Kukuruz durch Reibenmit der Hand vom Kolben lösen, dies tatenvor allem alte Frauen im Winter in der Kü­che beim Herd. Besonders Geschicktekonnten mit einem Kolben einen anderen»otribln«

poussn: kindisch herumreden, »oupoussn«,gut unterhalten

rebln: ähnlich wie tribin, aber in diesem Fall aufWeintrauben bezogen. Das Abpflückender Weintrauben vom Stengel

Riagn: ein festes Stück Speck, auch ein festesStück knuspriger Brotrinde (Scherzei)

Scheer: Maulwurf, ein herziges und flinkesNagetier, das sich im Herbst in den Bodeneingräbt, dort Gänge anlegt und dabei dieoft störenden Maulwurfhaufen aufwirft,welche dann im Frühjahr mit dem Rechenauf der Wiese planiert werden

sista auch sist = sonst

Wosn: Rasen, Wiese

Es is richti woa!Insa Muida and i sean zan Gebetleitn oft Nochthuamgaungan. 00 hom a poa Kina nou of daGossn gspült.lnsa Muida hot za dea Kina gsogt:»Kina es tuit scha Gebetleitnl Werds schnölhuamrenna, enga OMA wird si scha sorign.«Dah hom, die Kina gsogt: »Mia hom kua OMA.«»Na, nocha holt enga GROSSMUIDA«, hot unsaMuidagsogt. »Na, hom die Kinagsogt, »mia homnia a AHNL!«

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MÄRZ/APRIL 1990 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Seite 11

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Der »Old Austria Club of Western Australia« hatLorenz Neubauer zu seinem Präsidentengewählt.

Der Austrian Edelweiß Club in 207 BeverlyStreet, Toronto, ist unter der neuen Führung vonGünther Weswaldi & Helga Bayer täglich außerMontag für die Gäste geöffnet, und es gibt wie­der die bekannten und beliebten Speisen mit be­währter österreichischer Gastlichkeit und ge­pflegten Getränken.

Edelweiß Club in Toronto

Josef Laschober, der letzte der Pioniere vonChicago, 70 Jahre nach seiner Einwanderung(Chicago 1970)

backer eine renommierte Autofirma gleichenNamens wurde, fanden dort viele BurgenländerArbeit. Als die Fabrik 1963 geschlossen wurde,zogen die jüngeren von South Bend weg. Diemeisten ließen sich in Chicago nieder.

Die zweite Stadt in der Nähe von Chicago, dieviele Burgenländer anzog, ist Milwaukee. DieEinwanderer, sehr viele von ihnen kamen ausdem unteren Lafnitztal, arbeiteten dort haupt­sächlich in den zahlreichen Bierbrauereien, dienicht nur von Deutschen gegründet, sondernlange Zeit auch von Deutschen geführt wurden.Bis zum Zweiten Weltkrieg war in manchen die­ser Brauereien die deutsche Sprache üblich.Ein besonderer Treffpunkt für die Burgenländerwar das Restaurant des aus Heiligenkreuz ein­gewanderten John Ernst.

Im Gegensatz zu anderen Siedlungsgebieten inAmerika stammen die Burgenländer von Chica­go, South Bend und Milwaukee nur aus wenigenDörfern im Burgenland ab.

r i(Fortsetzung)Die Burgenländer in Chicago leiten sich also vonden »legendären Pionieren«von Chicago ab, dieWenzel im Jahre 1900 mit dem ersten Auswan­derertransport mit der »Kaiser Wilhelm« nachAmerika brachte. Mit dem letzten von ihnen,Josef Laschober aus Grodnau, habe ich noch1971 gesprochen. Er lebte bis zu seinem Tod inChicago-South, unweit der Wentworth Avenue,wo er im Jahre 1900 angekommen war. Erst spä­ter haben Burgenländer auch in Chicago-Northgesiedelt. Das Zentrum blieb lange Zeit aber imBereich zwischen der 39. und 59. Straße im süd­lichen Teil der Stadt.

Unabhängig von Wenzel kamen die ersten bur­genländischen Kroaten ebenfalls im Jahre 1900nach Chicago, zogen aber nach South Bendweiter, in eine Stadt, die 86 Meilen östlich vonChicago liegt, wo der St. Joseph River seinenatürliche Krümmung (»South Bend«) macht,um dann nordwärts weiter zu fließen. Es warenausschließlich Kroaten aus dem mittleren Bur­genland, die wieder ihrerseits Einwanderernachkommen ließen. Auch hier siedelten siesich hauptsächlich im südlichen Teil der Stadtan, den man auch »mali South Bend« (»Klein­South Bend«) nannte.

Für die Kroaten charakteristisch ist, daß sie nachMöglichkeit immer ihre Familie mitnahmen oderbald nachkommen ließen, so daß sich bald einFamilienverband (»zadruga«) entwickelte, dersich auch gesellschaftlich strukturierte. Wenn inChicago »Cousins-Picnics« organisiert wurden,genügten einige Familienverbände, um einegroße Festwiese zu füllen. Auch sind die Bezie­hungen zur alten Heimat, besonders zur Kirche,sehr innig. In Kroatisch Minihof gibt es sogareine Straße, die nach South Bend benannt ist.

Als einzige aller Burgenländer-Kolonien ist dieEinwanderung nach South Bend nur auf einePeriode beschränkt. Sie beginnt 1900 und endetschon 1924. Die letzten Einwanderer waren Ste­phan Szauer aus Nikitsch (1955) und KonradHedl, der 1950 aus Kroatisch Gerersdorf einge­wandert ist. Die meisten der burgenländischenEinwanderer in South Bend stammen aus denDörfern Kroatisch Minihof und Nikitsch.

Als aus der früheren Kutschenfabrik Stude-

Cousins Picnic in Chicago

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Seite 12 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT MÄRZ/APRIL 1990

larin i

Frau Theresia Luiffeierte am 30. Dezember 1989 in Anwesenheit ihrer Angehörigen den 80. Geburts­tag. Die Tochter Ella kam mit ihrem Sohn und Gatten Frank (langjähriger Mitarbeiter der Burgenländi­schen Gemeinschaft inToronto) aus Kanada. Für sie war es ein besonderes Fest, da dreifach gefeiertwu rde. Die Mutter wurde 80 Jahre, die Schwester An na und der Schwager Johann Muhr feierten den60. Geburtstag. Es war ein seltenes und schönes Fest und eine Freude, wie Pfarrer Mag. Otto Höristbei der Feier betonte, alle so frisch und lebensfroh zu sehen. OSR Dir. Stefan Deutsch, Vorstandsmit­glied der Burgenländischen Gemeinschaft und Ehrengast, überbrachte zur Freude aller die bestenGlückwünsche und ein kleines Geschenk im Namen der Burgenländischen Gemeinschaft und be­dankte sich bei Frau Luif für die jahrzehntelange Treue.Tochter Ella und Frank Orovits waren tief bewegt und danken dem Verein mit seinem PräsidentenDr.Walter Dujmovits für die Aufmerksamkeit.

Kleine ÜberraschungIm Auftrag ihres in Regina/Canada lebenden Sohnes Joe PIessi, konnte die Burgenländische Ge­meinschaft zu Weihnachten an Frau Rosa Plessl in Poppendorf einen Geschenkkorb und liebe Grü­ße übermitteln. In der Bildmitte Frau Plessl mit Schwiegertochter Edith (rechts) und Enkel Gabi.

Runder GeburtstagKürzlich feierte Christine Szakasits, Glasing 19, in bester Gesundheit ihren 75. Geburtstag. Mit die­sem Bild, das dieJubilarin mit ihrerTochter Schwester Josefine zeigt, gehen herzlich Grüße an Toch­ter Elfriede und Schwägerin Rosa in New York.

Als Publikumsmagnet und Hit der Wintersaisonerwies sich wieder der Hallenfußball. Trotz vielerTurniere in zahlreichen Orten stach die sechsteHallenmeisterschaft des BurgenländischenFußballverbandes hervor. Und für Spannungwar bis zum Schlußpfiff des Finales im Eisen­städter Allsportzentrum gesorgt.Große Überraschungen gab es bereits bei denVorrundenspielen zur Meisterschaft in der Halle,da der Vorjahressieger Oberwart und auchEisenstadt, die derzeit besten burgenländi­schen Mannschaften und als Favorits für denTitel eines Hallenkönigs eingestuft, gleich aufder Strecke blieben. So standen sich im End­spiel Sigleß und Purbach - beide aus dem Nord­burgenland - gegenüber und nach guter Lei­stung siegte Sigleß schließlich mit 8:4. Im Spielum Platz drei gewann Pinkafeld gegen Neubergklar mit 10:2.

Das ergibt folgenden Endstand: 1. Sigleß2. Purbach3. Pinkafeld4. Neuberg

SportvereinStegersbachGenau im Jubeljahr 700 Jahre Stegersbach istder dortige Sportverein 60 Jahre alt geworden.Das schönste Geburtstagsgeschenk hat derClub seinen Freunden und Anhängern ge­macht, als er im letzten Jahr in die Burgenländi­sche Landesliga aufgestiegen ist. Von den akti­ven Spielern des Gründungsjahrs 1929 lebt nurnoch einer: der Transportunternehmer JuliusFenz, dem man seine 78 Jahre absolut nicht an­sieht. Er wurde von Funktionären des Burgen­ländischen Fußballverbandes und vom Ob­mann des SV Stegersbach Eduard Ifkovits(»Jacky») geehrt. Eduard Ifkovits, 1923 in Penn­sylvania geboren, ist fast 30 Jahre, also die Hälf­te der Vereinsgeschichte, Obmann des Stegers­bacher Sportvereins.

Ein sicherlich nicht alltägliches Ergebnis brach­ten die österreich ischen Staatsmeisterschaftenim Schi-Orientierungslauf, die im BundeslandKärnten zurAustragung gelangten. Das Burgen­land wardabei durch LäuferderVereineaus Pin­kafeld und Deutsch Kaltenbrunn vertreten; FritzMarth, der Amtmann aus Deutsch Kaltenbrunn,hatte in seiner Altersklasse mit der 13 Kilometerlangen Strecke und mit den »Posten«, die er aufSchiern im Gelände suchen - oder besser ge­sagt - finden mußte, keine Probleme und wurdeStaatsmeister. Seine Frau IIse startete in dersel­ben Altersgruppe bei den Damen, wo sie siebenKilometer zurücklegen mußte. Frau Marthsicherte sich ebenfalls den Titel eines österrei­chischen Meisters.Damit konnte das Ehepaar Marth, das sich mitden extremen Bedingungen, wie Regen in Strö­men, am besten zurechtfand, den bisher größ­ten Erfolg der Orientierungsläufer aus DeutschKaltenbrunn feiern. Die Starter aus Pinkafeld er­oberten in den restlichen Altersklassen zweizweite Plätze und vertraten damit das Burgen­land ebenfalls hervorragend.

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MÄRZ/APRIL 1990 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT Seite 13

Für Mitglieder im Inland liegt diesemHeft ein Zahlschein für die Beglei­chung des Mitgliedsbeitrages vonöS 130,- bei. Wir bitten um prompteEinzahlung. Ebenfalls liegt ein Zahl­schein für die Schweizer Mitgliederbei.

In der Stille ihres Hauses in Eisenberg beiDeutsch Schützen und fast abgeschieden vonderÖffentlichkeit hat sich Nelly Deutsch zu einerKünstlerin entwickelt, die bereits über die Gren­zen unseres Landes hinaus bekannt ist. Es sindvor allem burgenländische Motive und Impres­sionen, die sie mit gekonnter Hand zu Papierbringt. Früher bevorzugte sie ornamentales Ma­Ien auf Holz mit Blumenmotiven. Nun hat sieeine neue, sehr bemerkenswerte Art für ihrekünstlerische Arbeit gefunden, sie malt aufGlas. Eine Ausstellung in Mödling hat große Be­achtung gefunden. Ein Besuch im HauseDeutsch'am Eisenberg lohnt sich.Nelly Deutsch, geborene Gossy aus Hanners­dorf, ist mit dem Schuldirektor Stefan Deutsch(aus Deutsch Bieling stammend) verheiratet,der ein verdienstvolles Mitglied im Vorstand derBurgenländischen Gemeinschaft ist.

Ir!Gustav Gibiser aus Eltendorf, ein langjähriges,treues Mitglied der Burgenländischen Gemein­schaft stellte uns nachstehendes Gedichtzwecks Veröffentlichung zur Verfügung:

Wer mit freundlichem GesichtDoch hinterm Rücken Schlechtes sprichtWer nur den eignen Nutzen kenntUnd Deinen Posten Dir nicht gönntNach oben kommend Buckel machtNach unten tritt und hämisch lachtWenn Dir im Leben was gelingtWas er selbst nicht zuwege bringtUnd wenn er steht an einem GrabSich quetscht die dickste Träne abDem geh stets aus dem WegeDas ist der »Herr Kollege«.

Wer aber handelt wie ein FreundDer mit Dir lacht und mit Dir weintDer gradaus seine Meinung sagtWeil Ihm Dein Fehler nicht behagtDer trotzdem für Dich grade stehtUnd keinen Treuebruch begehtDer nicht nur beim KameradschaftsfestAuch sonst als Mensch Dich gelten läßtIn Nöten hilft mit Rat und TatDas ist wirklich Dein Kamerad!Die Ehre hat noch nie erstrittenDer sie dem Andern abgeschnitten

Millionen Autos tragen diesen Namen, dochkaum jemand weiß, wer »Mercedes« war. Die Na­menspatronin der berühmtesten und ältestenAutomarke der Welt wäre jetzt 100 Jahre alt ge­worden.Ihr Vater war ein reicher Kaufmann undÖsterreich-Ungarischer Konsul in Nizza. Er im­portierte einen »28-PS Daimler« und nannte ihn»Mercedes» nach dem Vornamen seinerTochter.Mercedes heiratete im Jahre 1909 einen WienerBaron, starb aber bereits 1929, kaum 40 Jahrealt. Ihr Grab ist im Zentralfriedhof in Wien.

Dr. Rudolf Kroyer

schickt schwingen und zum Schnalzen bringen.Der Stiel dieser Peitschen war kurz. »Die Nachtauf den Pfingstsonntag hat es im ganzen Dorfgeschnalzt«, so formuliert es der schon erwähn­te Georg Altenburger.

Und wieder waren es die »Burschen«, die mitdem Ruf »Geh'n ma Bagl ausbitten!« ins Hausder Braut zogen. Mit einem Spieler einer Zieh­harmonika (»Zu'ha'monie) und einer FlascheWeines. Der Böhm Toni und der etwas verwach­sene Pinter Adolf sind mir als Baglhol­Musikanten in guter Erinnerung.

Beim Baglholen (Bagl = Beigl = das Geboge­ne) wurde folgender Hochzeitsspruch - lautSchurl Altenburger - vom Burschen-Sprecheraufgesagt:

»Gelobt sei Jesus Christus!Sie werden es uns ehrsamen Burschennicht in Übel aufnehmen,daß wir so frei hereingetreten sind;indem wir gehört haben,daß in diesem Haus ein christlicher Ehrentagabgehalten wirdund die Jungfrau-Braut geführt wirdzu Kirchen und zu Gassen,zu Wegen und zu Straßen,zur priesterlichen Hand und Copulation.So hätt'n wir ein freundliches Gebittan den Junggesellen Herrn Bräutigam:ob wir so viel Erlaubnis hätt'nmit seiner vielgeliebten Jungfrau-Brauteinen christlichen Ehrentanz verrichten dürfen.Hernach wollen wir sie wieder zurückstellen,wie es sich für Junggesellen gebührtund wohl ansteht.Mit dieserZuversicht hebe ich mein Glas empor:Es lebe hoch das Brautpaar!Es lebe hoch die alte und neue Freundschaft!«

Die Braut gab nach Ehren-Tanz und Umtrunkden »Burschen«ein großes, rundes Beigl-zopfiggeflochten -, der Bräutigam gab Geld für etwazehn Liter Wein. Die »Kompanei« aß und trankdann ausgiebig im Burschen-Wirtshaus.

Mit dem 25. November, Sankt Katharina, war esmit Tanz, Musik und sonstigen Festlichkeitenaus. »Kathrein sperrt die Geig'n ein.« Die stillsteZeit des Jahres begann damals mit dem Adventwirklich! Mit der Vorbereitung und Durchfüh­rung des Kathrein-Tanzes wardie letzte Aufgabeder »Burschen« von Zemendorf im Jahresablauferfüllt.

Das erste Auftreten der »Burschen« von Zemen­dorf zu Beginn eines neuen Jahres war imFasching. Fasching und Kirtag, zwei Anlässe,um vor dem Wirtshaus einen Faschings- undeinen »Kirta'bam aufzustellen. Beide waren mitbunten Papierbändern geschmückt.Geschmückt auch der »Zoacha« (Zeiger), derdas Haus der Tanzunterhaltung anzeigte.

Am Faschingsmontag war der große Umzugdurch das Dorf. Ich sehe noch die Kostümiertenvor mir: Fleischhacker mit dem »Zeger«, eineTragtasche aus Stroh oder Bast; der Bäcker mitSpieß, voll von Krapfen - »die« Mehlspeise derFaschingstage; ich sehe als Frauen verkleideteBurschen und anderes mehr. Viele »Burschdi­ran«wurden aufgesucht. Man bewirtete die Um­zügler; oft gab man ihnen noch Speisen mit, teilswurden sie auch aus Übermut »gestohlen«.Diese aß und verkochte man dann im Wirtshaus.Am Faschingsdienstag zu Mitternacht endeteder Fasching, der oft schon am Samstag begon­nen hatte. Sogenannter Heringsschmaus? Da­mals unvorstellbar!

Wieder kommen die »Burschen« zum Tragen imdoppelten Sinne: beim Tragen der großen Kir­chenfahne zur »Auferstehung« am Ostersams­tag nachmittags und zum »Umgang«, der Pro­zession ar'n Fronleichnamstag. Damals sagteman »der« Fahn, so wie man »der« Butter, »der«Gewalt und das Feuerwehrball sagte!

Der »große Fahn«, Fohn, war so schwer, daß ihnfünf Burschen tragen mußten. Diese Burschenhaben mir in ihrer männlichen Kraft mächtig im­poniert. Diese Fahne tragen zu dürfen, war einebesondere Ehre und Auszeichnung. Je zweiBurschen gingen rechts und links von der Fahneund halfen, mit Schnüren sie mitzutragen.

Ich erinnere mich noch des sogenannten»Pfingsthoaz'ns« vor dem Pfingstsonntag. Die»Burschen« vollzogen diesen Brauch. DasPfingstfeuer brannte auf der Hutweide (»Holt«)oder im Neuberg (»Neiberi«). Feuer als Symboldes Heiligen Geistes? Verfrühte Sonnwend­Feier? Vertreibung der bösen Geister so spät imJahr? Ich weiß es nicht. Wenn aber Vertreibungder bösen Geister, dann paßt ja das Zemendor­fer Pfingstschnalzen zum Sinn des Pfingshei­zens. Mit dem Schnalzen (Knallen, Lärm über­haupt) werden ja noch immer in ÖsterreichsAlpengebieten die bösen Geister (Gewalten) inder Natur vertrieben ... !Nur kräftige und kundige Burschen konnten diefünf bis sechs Meter langen »Haltergoaß'ln« ge-

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Seite 14 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT MÄRZ/APRIL 1990

Nord-SüdgefälleDie wirtschaftliche Lage im Burgenland war imletzten Jahrso gut wie schon lange nicht. Dies istauch aus den Steuern ersichtlich. Dividiert mandie Steuerkraft einer Gemeinde durch die Ein­wohnerzahl, gelangt man zur Kopfquote dieserSteuern und diese ist im letzten Jahr von S4602.- auf S 5165.- gestiegen. Das ist eine Zu­nahme von 12% .

Bedauerlicherweise hat die Steuerkraft und so­mit auch die Einkommenslage der Familien imnördlichen und mittleren Burgenland erheblichstärkerzugenommen als im Südburgenland, so­daß noch immer ein starkes Einkommensgefällein dieser Richtung besteht. Die finanzstärksteGemeinde ist Eisenstadt mit S 9875.- pro Ein­wohner, gefolgt von Breitenbrunn, Oberpullen­dorf, Rust, Neusiedl am See, Parndorf, Ober­wart, Neudörfl, Stoob und Bad Tatzmannsdorf.

Die 10 schwächsten Gemeinden sind: Bocks­dorf, Kukmirn, St. Martin an der Raab, Weichsel­baum, Weiden bei Rechnitz, Pilgersdorf, Ollers­dorf, Deutsch Kaltenbrunn. An vorletzter Stelleliegt Neuberg und an letzter Stelle die südlichsteGemeinde des Burgenlandes Neuhaus amKlausenbach mit S 3574.- pro Einwohner.

Bilder-ChronikGüssing 1870 - 1970

In den nächsten Wochen erscheint das schonlange erwartete Buch über die Stadt Güssing,verfaßt und herausgegeben von Professor PaulHajszanyi mit 1100 Photos und erklärenden Be­gleittexten auf 620 Seiten.

Das Werk ist das Ergebnis vielfältiger, müh­samer und emsiger Sammel- und Forschungs­tätigkeit eines engagierten und heimattreuenGüssingers, der in dem Buch das alte und neueGüssing in Bild und Text eindrucksvoll wie­dergibt.

Der verbilligte Subskriptionspreis wird zwi­schen S 550.- und S 600.-liegen.

Bestellungen können bei Professor PaulHajszanyi oder bei der Burgenländischen Ge­meinschaft gemacht werden.

Land derFrühpensionistenÖsterreich führt weltweit die Liste der Frühpen­sionisten an. Obwohl das Pensionsalter erstnach Erreichung des 65. Lebensjahres beginnt,gehen 4 von 5 Österreicher bereits zwischen 60und 64 Lebensjahren in den Ruhestand. Mit 64Jahren sind in Österreich bereits 79% derberufstätigen Bevölkerung pensioniert. Die Zah­len anderer Länder lauten: Niederlande 68%,Italien 63%, Bundesrepublik Deutschland 60%,USA 44%, Finnland 33% und die Schweiz 17%

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BurgenländischerHilfszug für Rumäni'enAm Heiligen Abend, einen Tag nach Beginn desBürgerkrieges in Rumänien, beschloß ein Komi­tee von Politikern, Privatpersonen, dem RotenKreuz, der Feuerwehr und des Rundfunks einenHilfszug für Rumänien zusammenzustellen.Während der Weihnachtsfeiertage konnten dieBurgenländer überall in allen Feuerwehrhäu­sern des Landes Spenden für die notleidendenRumänen abgeben. Viele tausende Burgenlän­der haben auf diese Art die Wei hnachtsfeiertageverbracht. Sie haben notleidenden Menschengeholfen. Am Stefanietag, am. 26. Dez., trat dieBurgenländische Landesregierung zu einer Sit­zung zusammen und übernahm die Schirmherr­schaft über den »Hilfszug Burgenland«. Am sel­ben Tag noch, am späten Nachmittag, setztesich der Hilfszug, bestehend aus 16 großen Last­kraftwagen mit 250 t haltbaren Lebensmittelnauf den Weg durch Ungarn in das schwer heim­gesuchte Rumänien. Parallel dazu hatte dasBundesheer 16 Waggon Textilien und Beklei­dung gesammelt, die ebenfalls auf den Weg ge­schickt wurden.

WirtschaftslageDas Burgenland erlebt gegenwärtig eine der er­folgreichsten Wirtschaftsphasen in seiner Ge­schichte. Die Arbeitslosenrate liegt unter demBundesdurchschnitt und aus dem Land der Ar­beitslosen ist eines geworden, das in manchenBereichen Fachkräfte sucht. Mit 69200 Beschäf­tigten verzeichnet das Burgenland einen neuenRekord. Das darf aber nicht hinwegtäuschen,daß noch immer eine viel ,?:U große Zahl von Ar­beitern täglich oder wöchentlich nach Wien undGraz fahren muß, um dort der Arbeit nachgehenzu können. Der größte Betri~b im Burgenland istdie amerikanische FirmaPackard Electric inGroßpetersdorf, wo 1200 Menschen arbeiten.Nun hat die Firma weitere 150 Millionen Schil­ling investiert, um mehr und besser zu produzie­ren. Erfreulich ist, daß die neugeschaffenen Ar­beitsplätze solche mit hochqualifizierterTätigkeit sind. So werden in der nächsten Zeitmindestens 80 männliche Arbeitnehmer ­durchwegs Facharbeiter und Maturanten dertechnischen Schulen - in der Spritzgußtechnik indieser Fabrik beschäftigt werden.

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iebahn iburgenland

Eine bereits stillgelegte Eisenbahnlinie wurdezu neuem Leben erweckt. Vom Bahnhof Groß­petersdorf aus werden jeden Samstag undSonntag Nostalgie-Fahrten mit einem dampfbe­triebenen Oldtimer-Zug sowohl in RichtungOberschützen als auch in Richtung Rechnitzdurchgeführt. Gegen Vorbestellung kann jeder­zeit ein solcher Zug auch für Hochzeiten, Be­triebsausflüge, Geburtstage usw. gemietet wer­den. Daneben finden auch regelmäßig Fahrtenmit einem Disco-Zug statt.

Joe Baumann

In Österreich sind nurmehr 450.000 Einwohnerin der Land- und Forstwirtschaft erwerbstätig.Das sind 6% der Gesamtbevölkerung. DieseAgrarquote hat in den letzten Jahren dramatischabgenommen. Im Jahre 1934 waren noch 27%Österreicher in der Landwirtschaft tätig, im Jah­re 1961 waren es 16%, im Jahre 1971 noch immer11%. Der Agraranteil im Burgenland war immererheblich höher als in den anderen Bundeslän­dern. Er betrug im Jahre 1961 noch 33% und istjetzt auf 7% gesunken. Nur in Niederösterreichund in der Steiermark liegt die Agrarquote höherals im Burgenland.

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Ab 1990 soll in allen Gemeinden um den Neu­siedlersee eine Gästekarte ausgegeben wer­den. Sie hat die Größe einer Scheckkarte undbringt sowohl Gästen als auch Gastgebern zahl­reiche Vorteile. Auf der Vorderseite werden derName des Benützers und die Aufenthaltsdauerim jewei ligen Ort eingetragen. Auf der Rückseitebefinden sich 8 Freizeitangebote, die aus­schließlich für Besitzer einer solchen Gästekar­te bestimmt sind.

Diese Gästekarte wird von den örtlichen Frem­denverkehrsstellen nur an Nächtigungsgästeausgegeben. Sie ist kostenlos und soll den Ur­lauber animieren, neue Angebote - darunterauch etliche für Schlechtwetter - kennenzu­lernen.

Gästekarte amNeusiedlersee

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Seite 15

Die Funktionäre der Burgenländischen Gemeinschaft im Jahre 1961: stehend: Pavicsics (Wulka­prodersdorf), Pree(Edlitz), Berzkovits(Sulz), Dujmovits(Eisenstadt), Gmoser(Mogersdorf), Stelzer(Oberwart), Sitzend: Szabara (St. Kathrein), Prenner (Steinfurt), Paul (Wien), Dujmovits (Eisen­hüttl), Deutsch (Burg). Fotograph: Jandrisits (St. Michael).

BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFTMÄRZ/APRIL 1990

Oear Ladies and Gentlemen!

There are two more months to go until our big­gest event this year will start. The opening of the»Landesausstellung - Die Ritter« will be on May4th 1990. »Die Ritter« which means »TheKnights« is going to take place at the ancientCastle GÜssing. We are very proud to have theopportunity to present our region with such agreat exhibition as highlight. Now already there Kleeheimführen (Oberschützen 1938)is a big interest in »Die Ritter« all overAustria andalso in the neighbour-countries. But not just theexhibition and the castle are ready for all thosevisitors. Also all the other interesting museumsand regions - like the vineyards - are gettingready for a few festive months. Gur restaurantsare preparing a special »Ritter-Menu« and alsowill have special dishes and decorations for thisevent.There are a lot of brochures which have beenprinted especially for »Die Ritter«, a folder withthe first information on the exhibition, guidethrough the restaurants of Südburgenland anda guide through the culture-attractions of ourregion. Besides that we prepared a specialfolder for tourist offices, with all detail­information to arrange a days-trip. You see, wereally take it serious with this event.It would be great to welcome you to this exhibi­tion.It'lIlast from May 4th to Gctober 28th 1990.If you plan next trip back horne to the old country,maybe you will be able to plan it the way that youmay celebrate with uso If you need any help toorganize a hotel or inn, or a few days programmlet us know, we are happy to help you.We will close today with the invitation to come Karfreitagratschen (Eisenhüttl1951)and visit us and the promise to try our best tomake your stay a pleasent one. Looking forwardto welcoming you very soon we remain with thebest wishes.

Yours,Gabriele SchuhLandesfremdenverkehrsverbandfür das BurgenlandRegionalbüro SüdburgenlandA-7431 Bad Tatzmannsdorf.

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Seite 16 BURGENLÄNDISCHE GEMEINSCHAFT MÄRZ/APRIL 1990

unser Reisebüro in 7540 Güssing, Hauptplatz 7, (neben der Ersten österreichischen Sparkasse), Telefon 03322/2598Montag - Freitag von 8.00 bis 16.00 Uhr geöffnet, bietet:

Direktflug ÖS 8.990,-

Flug über London ÖS 7.400,-

Flug über Frankfurt ÖS 11.750,-

Flug über London ÖS 8.680,-

Flug über Toronto ÖS 11.690,-

Weitere Destinationen,Kinder- und Jugendtarife auf AnfragePreisänderungen vorbehalten.

7.350,­

8.750,­

8.800,­

7.340,­

8.400,-

Direktflug (mit RO) ÖS

Direktflug (mit OS) ÖS

Flug über Frankfurt ÖS

Flug über London ÖS

Flug über Amsterdam öS

Flug über Frankfurt öS 10.920,-

Flug über London öS 7.400,-Flug über Brüssel ÖS 8.530,- Flug über Toronto öS 10.990,-

Flug über Frankfurt öS 12.020,-Flug über London ÖS 9.460,-

Fordern Sie umgehend den Katalog an oder besuchen Sie uns

geöffnet MONTAG bis FREITAGdurchgehend von 8.00 - 16.00 Uhr

Mit Reisen nach Amerika haben wir uns einen Namen gemacht,Sie können aber auch jedes andere Urlaubsangebot wie z. B. mit

Westanatolien vom 7. bis 14. April 1990

Route: Istanbul - Bursa - Troja - Pergamon - Izmir - Kusadasi ­Ephesus - Aphrodisias - Pamukkale - Hierapolis - Antalya.

Die Kosten für Flug, Fahrt im klimatisierten Bus auf vorstehender Route,Nächtigung auf Basis Zweibettzimmer mit Halbpension, Eintrittsgebüh­ren, deutschsprachige Reiseleitung, werden ca. öS 9.500,- sein.

Anmeldungen nimmt ab sofort die Bgld. Gemeinschaft entgegen.

Eigentomer, Herausgeber und Verleger: »Burgenländische Gemeinschaft«, Verein zur Pflege der Heimatverbundenheit der Burgenländerin aller Welt, 7540 GOssing, Hauptplatz 7, Telefon 0332212598. Verantwortlicher Redakteur: Prof. Dr. Walter Dujmovits. Druck: Offset­druckerei Josef BrOckler, 8380 Jennersdorf, Eisenstädter Straße 5, Burgenland. Printed in Austria