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Gemeindebrief Evangelisch-methodistische Kirche Bezirk Schwäbisch Hall Februar - April 2015 40 Tage in der Passionszeit

Evangelisch-methodistische Kirche Bezirk Schwäbisch Hall ... · Andachten in der Passionszeit Gebet Herr Jesus! Wir brauchen deinen heiligen Geist, der uns die tiefen Wahrheiten

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GemeindebriefEvangelisch-methodistische Kirche

Bezirk Schwäbisch HallFebruar - April 2015

40 Tage in der Passionszeit

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So war‘s

Der Flöten-kreis berei-chert den Gottesdienst am 1. Advent

Die Kinderkirche beim Krippenspiel am Heiligen Abend.

Beim Brot-für-die-Welt-Markt fanden unsere Plätz-chen, Socken und andere leckeren und schöne Sa-chen reißen-den Absatz.

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Passionsgeschichte in Zeitlupe

Liebe Kirchenglieder, Kirchenangehörige und Freunde unserer Gemeinde,

unsere diesjährige 40-Tage-Aktion in der Passionszeit rückt näher. Wie im Gemeindebrief angekündigt, wer-den wir uns mit dem Buch von Adam Hamilton, „24 Stunden - der Tag, der die Welt veränderte“ intensiv auf die letzten Stunden im Leben Jesu konzentrieren. Das Buch zur Aktion gibt es am Büchertisch.

Neben der persönlichen Lektüre und den Gottesdien-sten bildet der Austausch in den Gesprächsgruppen den Schwerpunkt unserer 40-Tage- Aktion. Um miteinander ins Gespräch zu kommen, werden sich die bestehenden Hauskreise in dieser Zeit ausdrücklich öffnen. Ziel ist es möglichst viele Gesprächsgruppen zu bilden, die sich nach Möglichkeit während der fünf Wochen in gleich-bleibender Zusammensetzung dezentral treffen.

Die unterschiedlichen Wochentage, Uhrzeiten und Standorte sollen allen die Chance geben, sich in die Listen einzutragen, die ab dem 22. Februar im Foyer aushängen. Auch wer das Buch nicht lesen kann, kann an den Gruppentreffen teilnehmen, weil es jeweils als Einstieg eine kurze Zusammenfassung zum jeweiligen Kapitel geben wird. Hier im Gemeindebrief finden Sie alle tägliche Begleitandachten, die uns in die Themen mit hineinnehmen.

Wir starten am Sonntag, den 22. Februar mit dem Gottesdienst mit Abendmahl in die Passionszeit.

Mit herzlichen Grüßen und bis bald!

Ute Armbruster-Stephan

PastorinUte Armbruster-Stephan

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Gemeindeleben im Februar

Meet@MoviesHerzliche Einladung zum Filmabend!Der schwedische Spielfilm: „Die Kunst sich die Schuhe zu binden“ wird vom Kino-team am Freitag, den 27.2. um 20:00 Uhr gezeigt.

SeniorenkreisDie Einstimung auf die 40-Tage-Aktion in der Pas-sionszeit steht am Don-nerstag, den 26.2. auf dem Programm. Natürlich ist Zeit zum Gespräch bei Kaffee und Kuchen.

Wer fastet, der hat die Chance, sich selbst zu überraschen: Fällt es mir leicht, sieben Wochen auf Schokolade zu verzichten? Ist mein Leben anders, wenn ich keinen Rotwein trinke? Was entdecke ich, wenn ich täglich einen Psalm lese? Wer fastet, der schafft sich selbst neue Freiräume.Die Fastenzeit beginnt jeweils am Aschermitt-woch (18.2.2015) und endet Ostersonntag (5.4.2015). „7 Wochen anders leben“ heißt die Aktion, mit der wir Sie in dieser Zeit begleiten möchten. Wöchentlich erhalten Sie Post: Einen „echten“ Brief auf festem Papier, in schöner Farbe, persönlich gestaltet. Jeder Brief enthält Erfahrungsberichte und Anregungen, eine biblische Geschichte, die in die Situation von Fastenden spricht, dazu Gedichte und eine Karikatur. „7 Wochen anders leben“ umfasst sieben Briefe, die Sie erfreuen und in Ihrem Fastenvorhaben unterstützen sollen.Damit Sie zusätzlich etwas über die Hinter-gründe der Fastenzeit erfahren können, haben wir unsere Aktion„7 Wochen anders leben“ mit unserer Fastenbroschüre ergänzt. Sie enthält Informationen, Geschichten und Tipps rund um das Fasten sowie eine Bildkarte.  

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Gemeindeleben im März

Gottesdienst in der Christuskirche um 19:00 Uhr. Herzliche Einladung!

Dank ans Kinoteam und Schlusspunkt der Saison!Über einen langen und trüben Winter hat uns das Kinoteam mit seinem Pro-gramm viele schöne Aben-de beschert. Besinnliche und lustige Filme standen auf dem Kinoprogramm. Vielen Dank an Wolfram Sperrer, Gerald Koch, Thomas Hellwig, Elisabeth Franz und Sonja Zischg. Mit einem letzten Highlight am Freitag den 13.März 2015 um 21:00 Uhr verabschie-det sich das Kirchenkino in die Sommerpause.

Mitarbeiteressen 13.3.Vor dem Filmgenuss sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab 18:30 Uhr zu einem „Dankeschönessen“ eingeladen. Um uns die Vorbereitung zu ereichtern, tragt euch bitte in die Liste im Foyer ein.

Kirchenputz am Samstag, den 21. März 2015Zu unserem Frühjahrs-kirchenputz lädt Werner Krippner am 21. März ab 8:30 Uhr herzlich ein. Bitte Eimer und Putzlappen mitbringen.

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24 Stunden - der Tag der die Welt verändert

Gemeindeseminarin der PassionszeitKein einziger Tag in der Geschichte der Menschheit hat mehr Aufse hen erregt als das Leiden und die Kreuzigung von Jesus von Naza reth.

Adam Hamilton schildert die dramatischen letzten 24 Stunden im Leben von Jesus

so kraftvoll, dass man beim Lesen beginnt, sich mit den Personen dieser Geschichte zu identifizieren.

In seinem Bestseller „24 Stunden – Der Tag, der die Welt veränderte“nimmt der Autor die Leser mit auf eine Reise ins Herz der Passions zeit, um jenen einzigartigen Tag nachzuerleben, der alles veränderte.

Das Buch begleitet uns in unserer 40-Tage-Aktion; die sieben Kapitel bilden die Schwerpunkte für sieben Wochen und sieben Gottesdienste zwischen Aschermittwoch und Ostern und Gruppentreffen zur Vertiefung.

Der Autor, Adam Hamilton, Jahrgang 1964, ist Pastor der United Methodist Church of the Resurrec-tion in Leawood, Kansas. Diese wachsende Gemein-de – die größte methodistische Gemeinde in den USA – gilt als eine der einflussreichsten Kirchen in den Vereinigten Staaten.

Hamilton predigte 2013 im National Prayer Service zu Beginn der zweiten Amtszeit von US-Präsident Barack Obama. Er ist Bestsellerautor und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.

Sonntag, 22. FebruarGottesdienst :„Aus-geteilt“Gruppentreffen: Kap. 1 Das letzte Abendmahl

Sonntag, 1. MärzGottesdienst:“Aus-geliefert“Gruppentreffen: Kapitel 2 Gethsemane Mk. 14, 12-25

Sonntag, 8. MärzGottesdienst:“Aus-gedient“Gruppentreffen:Kapitel 3 Von den Gerechten verurteilt

Sonntag, 15. März Gesprächsgottesdienst „Aus-gelacht“Gruppentreffen: Kapitel 4 Jesus, Barabas und Pilatus

Sonntag, 22. März Gottesdienst: Aus-erwähltGruppentreffen: Kapitel 5 Misshandlung und Demütigung

Sonntag, 29. März Gottesdienst: Aus Gruppengespräch:Kapitel 6 Die Kreuzigung

Karfreitag, 3. April Gottesdienst:“Auf-gehängt“

Ostern, 5. April Gottesdienst“Auf-erstanden „- Christus der Sieger

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Jeden Tag bis Ostern gibt es hier einen Impuls und einen Gedanken über die Passion Jesu. Im Rahmen unserer 40-Tage-Aktion wollen wir einladen, sich anregen und anrühren zu lassen von dieser Botschaft.

Pastor Friedemann Burkhard von der Erlö-serkirche München hat sich diese Gedanken gemacht und uns zur Verfügung gestellt.Vielen Dank dafür.

Sonntag, 22. FebruarDenn ich hatte mich entschlossen,bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus,und zwar als den Gekreuzigten.(1. Korinther 2, 2)Der letzte TagJesus ist etwa 30 Jahre alt geworden. Die Evangelienberichten uns hauptsäch-lich die letzten 3 Jahre. Und in diesen Berichten fällt auf, dass die Ereignisse des letzten Tages besonders ausführlich geschildert werden. Das deckt sich mit der Aussage von Paulus. Denn auch er misst Jesu Tod und seiner Auferstehung die größte Bedeutung zu, wenn er sagt: „Denn ich hatte mich entschlossen, bei euch nichts zu wissen außer Jesus Chris-tus, und zwar als den Gekreuzigten.“ Die diesjährige Fastenaktion „24 Stunden“ erinnert an die Ereignisse des letzten Tages im Leben Jesu und hilft uns, ihre Bedeutung zu erkennen.

Begleitandachten für die Tage der Passionszeit

GebetHerr Jesus, dein Leiden, Sterben und Auferstehen haben die Welt verändert. Lass mich erkennen, was das für mich persönlich bedeutet. Segne du die kommenden Wochen bis Ostern besonders. Amen.

Montag, 23. FebruarDie Jünger machten sich auf den Wegund kamen in die Stadt. Sie fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte. Mk. 14, 16Jesus , der HerrDer letzte Tag im Leben Jesu beginnt für seine Freunde mit einer Vertrauensgeschich-te: „Wo sollenwir das Passahfest feiern?“, fragen sie. Daraufhin beauftragt Jesus zwei von ihnen, ein Lokal für das Abendmahl zu organisieren. Allerdings klingt seine Vorstellung über die Auffindung des Raums mehr als abenteuerlich (Markus 14,13ff): „Was ist, wenn sie den besagten Mann verpassen? Oder wenn der Hausherr sich an Jesus gar nicht erinnert? Viele Fragen und am Ende die erstaunliche Erfahrung: Es war alles wie Jesus es vorhergesagt hatte. Jesus ist der Herr, dem alles zu Gebote steht.GebetHerr Jesus, danke, dass wir dir vertrauen können, wenn du uns beauftragst. Danke, dass du einen Plan hast. Vergib mir, wo ich dich begrenze auf meinen Horizont. Hilf mir vertrauen wie diese Jünger. Amen.

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Andacht in der Passionszeit

Dienstag, 24. Februar„Und sie bereiteten das Osterlamm.“(Markus 14, 16b)Fest der BefreiungDas Passahmahl, das Jesus mit seinen Freunden feierte, erinnerte an Gottes Ret-tung seines Volkes Israel aus der ägypti-schen Sklaverei. Mit einer schweren Strafe wollte Gott die Ägypter schwächen und so Israel den Weg in die Freiheit ermöglichen. Am Vorabend der Befreiung befahl Gott, ein Lamm zu opfern. Das Blut sollten sie als Zeichen an die Türpfosten streichen. Das Fleisch sollten sie braten und zu essen. Neben dem Lamm gehört zu dieser letzten Mahlfeier ungesäuertes Brot, bittere Kräuter und ein paar Becher Wein (2. Mose 12). Das ungesäuerte Brot erinnert an die Eile des Aufbruchs, die bitteren Kräuter an die Sklaverei. Das Passahmahl ist ein Mahl voller Symbole.GebetBarmherziger Gott! Du liebst deine Kinder, ihre Not berührt dein Herz. D überlässt sie nicht dem Tod, sondern rettest sie. Danke, dass das auch für unsere dunklen Täler gilt, in denen wir unterwegs sein müssen. Amen.

Mittwoch, 25. Februar„Wahrlich ich sage euch:Einer unter euch, der mit mir isst, wird mich verraten.“ (Markus 14, 18)Verrat und BußeDer Verrat der Freunde zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Stunden im Leben Jesu. Wenn wir Abendmahl feiern,

erinnern wir uns auch an diesen schwie-rigen Teil der Geschichte. Für viele gehört die Beichte – das Bekenntnis von Schuld und Sünde – zur Vorbereitung auf das Abendmahl. Ein Schuld- und Sündenbe-kenntnis ist fester Bestandteil unserer Abendmahlsfeier. Wir bekennen, dass wir Gott enttäuscht haben und Jesus untreu waren durch das, was wir getan oder auch unterlassen haben. Das Versagen ist nicht das letzte. Am Ende steht Jesu Verge-bung und die neue Beauftragung seiner Freunde.GebetHerr Jesus, ich habe gesündigt mit Gedanken, Worten und Taten. Vergib mir. Danke, dass du über mein Versagen hin-ausschaust und mir deine Liebe dennoch gilt. Amen.

Donnerstag, 26. Februar„Und während sie aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach’s und gab‘s ihnen und sprach: „Das ist mein Leib.“ Mk 14,22Ein BildDass Jesus das Brot segnet und ein Dank-gebet spricht, gehört zum feierlichen Ablauf des Passahfestes. Wie er aber das Brot bricht und sagt: „Nehmet undesset, das ist mein Leib!“ (Matthäus 26, 22), befremdet das die Freunde. Das steht so nicht in ihrem Liturgiebuch.Sie wissen, dass Jesus viel in Bildern redet, doch hier steht das Brot für seinen eigenen Körper. Wie so oft verstehen sie noch nicht, um was es ihm geht.

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Andachten in der Passionszeit

GebetHerr Jesus! Wir brauchen deinen heiligen Geist, der uns die tiefen Wahrheiten und Geheimnisse verstehenl ässt. Hilf mir immer mehr zu begreifen, was es bedeutet dass du dich für uns gegeben hast. Amen.

Freitag, 27. Februar„Und er nahm den Kelch… und sie tranken… und er sprach: Das ist mein Blut des neuen Testaments dass für viele vergossen wurde.“ (Markus 14, 23.24)Der neue BundIsrael war mit Gott verbunden wie ein Mann mit seiner Frau. Doch Israel ist Gott untreu geworden. Gott verheißt durch den Prophe-ten Jeremia: „Seht, es werden Tage kommen - Spruch des Herrn -, in denen ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde… ( Jeremia 31, 31)Diese Verheißung hatte Jesus im Sinn als er den Kelch einen Freunden reicht. Er hat die zerbrochene Beziehung zwischen seinen Freunden und ihm im Blick und auch: Dass sein Blut zur Vergebung ihrer Sündenvergossen und ein neuer Bund mit Gott besiegelt wird, der allen Menschen gilt und Vergebung ihrer Schuld schenkt.Gebet:Vater im Himmel! Danke, dass du in Jesu Tod allen Menschen Befreiung von ihren Sünden schenkst. Danke, dass alle, die dir nachfol-gen, zu deinem Volk gehören. Amen.

Samstag, 28. FebruarTut dies, sooft ihr daraus trinkt,zu meinem Gedächtnis! (1. Kor. 11, 25)

Eine ErinnerungWie das Passahmahl Israel an die Be-freiung aus der Sklaverei erinnert, ist das Abendmahl für die ersten Christen die Erinnerung an den neuen Bund. Es soll an die Liebe Gottes erinnern, an die zentrale Geschichte von Jesu Leben, Sterben und Auferstehen, die die Welt ein für alle Mal veränderte. Sinn des Abendmahls ist, diese Geschichte in Brot und Wein jedem zugänglich zu machen, weil es die wichtigste Geschichte ist.GebetVater im Himmel! Du lädst alle Menschen zu dir ein. Danke für Jesus, der uns von deiner Liebe eine Vorstellung gab. Danke, dass du auch mich willkommen heißt. Ich möchte deinen Ruf anneh-men. Amen.

Sonntag, 1. MärzEs waren noch zwei Tage bis zum Pas-safest ... Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten suchten, wie sie Jesus mit List ergreifen und töten könnten. ( Markus 14,1f)PrüfungszeitVor wenigen Tagen war Jesus unter dem Jubel einer begeisterten Menge in Jerusalem eingezogen und als Hoff-nungsträger gefeiert worden. Doch seine Vorstellungen provozierten auch. Es kam zu Auseinandersetzungenmit den religiösen Führern. Nun hält er sich versteckt, weil man ihm nach demLeben trachtet. Die folgenden Stunden werden zu einer schweren Prüfung für

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seine Freunde. Eine Prüfung, in der sie versagen werden, die aber am Endedoch die Chance bietet für ein neues Leben in Jesu Sinn.GebetHerr Jesus! Ich fühle mich den Jüngern sehr nahe. Auch ich verstehe deine Wege oft nicht. In solchen Zeiten fällt es mir schwer, dir treu zu sein. Hilf mir inPrüfungen und lass mich durch sie mit all meinem Versagen geistlich wachsen und reifen. Amen.

Montag, 2. MärzUnd als sie bei Tisch waren …,sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch:Einer unter euch, der mit mir isst, wird mich verraten.(Markus 14, 18)Bedrückte StimmungDas Passahmahl war ein fröhliches Fest – wie Weihnachten. Bei einem guten Essen und in trauter Runde erinnerte man sich an Gottes große Rettungstat: DieBefreiung aus der Ägyptischen Sklaverei.Doch die Spannungen der letzten Tage zwischen Jesus und den theologischen Führern drücken auf die Stimmung.Jesus ist nicht in Feierlaune. Er weiß: Seine Gegner suchen nur nach einer Schwachstelle, um ihn zu erledigen. Und er weiß auch: Unter seinen Freunden gibt es welche, die eine Schwachstelle sind. Es klingt angriffig: „Einer unter euch, wird mich verraten.“ So eine Aussage macht befangen.

GebetHerr Jesus! Diese Aussage trifft auch mich. Wie oft habe ich dich schon verraten, verleugnet oder im Stich gelassen! Manchmal erscheint mir der Glaube an dich schwer. Hilf meinem Unglauben. Amen.

Dienstag, 3. März… fragten ihn …: Bin ich‘s?Er aber sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir seinen Bissen in die Schüssel taucht. Markus 14, 19f)VerratJudas verriet Jesus für 30 Silberstücke an seine Gegner. Sein Kuss wird zum größten Verrat in der Christentumsge-schichte. Am Ende bringt er sich aus Verzweiflung um.Solchen Verrat gibt es bis heute. Aber auch die Scham Verzweiflung, Enttäu-schung über sich selbst und die Tat, die Einsamkeit und die Ratlosigkeit, wohin mit der Schuld und dem Versagen. Und es gibt die Vergebung Jesu, indem er den Verrat in Liebe erträgt, ihm die Füße wäscht und nicht aus seiner Ge-meinschaft verbannt. So vergibt Jesus bis heute.GebetGott sei Dank! Du zeigst uns in Jesus einen Weg, wie wir als Gemeinschaft zusammen bleiben, auch wenn esmenschlich sehr schwierig ist. Hilf mir, in deiner Liebe zu leben und den ande-ren zu ertragen. Amen.

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Andacht in der Passionszeit

Mittwoch, 4. MärzJesus sprach zu ihnen: Ihr werdet alleÄrgernis nehmen; denn es steht geschrie-ben: »Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden sich zerstreuen.« Wenn ich aber auferstanden bin, will ich vor euch hingehen nach Galiläa. (Markus 14, 27)ÄrgerEs ist sehr schwer, im gemeinsamen Zu-sammenleben Freundschaft zu bewahren. So schnell zerstören Missverständnisse den Frieden und es ist Zwietracht gesät. Unzufriedenheiten, fehlende Geduld oder andere Schwächen werden zu Einfallstoren negativer Mächte.Diese Brandpfeile des Bösen treffen jetzt Jesus und seine Freunde. Jesus prophe-zeit, dass es Ärger geben wird. Ist es nicht bemerkenswert, dass Jesu Blick über diese wirre Zeit hinausreicht in eine Zeit, in der sie wieder als Freunde zueinander finden können!GebetHerr Jesus! Ich preise dich, dass du unse-ren Blick öffnest für Chancen und Möglich-keiten – selbst wenn die Zeichen auf Sturm stehen. Segne du mich mit dieser Gabe. Amen.

Donnerstag, 5. MärzJesus sprach zu ihm: Wahrlich,ich sage dir: Heute, in dieser Nacht,ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.(Markus 14, 30)VerleugnenMenschenfurcht ist etwas Schreckliches. Sie bringt die stärksten und begabtesten

Typen zu Fall. Petrus istdafür ein gutes Beispiel.Da bietet der Chef dir eine Mehraufga-be an. „Klar, mach ich!“ Aus Angst vor seinen Launen verleugnestdu dich oder deine Liebsten. Was du dir oder deiner Frau eben noch hoch und heilig verspro-chen hast, ist nichts wert, wenn Sorgen oder Furcht deine Gefühle bestimmen. Die Petrusgeschichte zeigt aber noch mehr, nämlich dass wir aus Fehlern lernen können und mit GottesHilfe Menschenfurcht überwinden.GebetVater im Himmel! Gib mir Mut und Kraft, meine Überzeugungen zu leben und zu vertreten – auch dann, wenn sie von anderen kritisch hinterfragt oder sogar verspottet werden. Amen.

Freitag, 6. MärzNiemand hat größere Liebe als die,dass er sein Leben lässt für seine Freunde.(Johannes 15,13)Freundschaft durchhaltenWenn Jesus von Freundschaft spricht, schließt das auch Zeiten ein, in denen deine Freunde zu feinden werden. Jesus spürt, dass seine Freunde mit ihm undseinem Verhalten unzufrieden oder enttäuscht sind. Er ist nicht blind für die Intrige, die Judas anfällig ist.Jesus kennt Petrus mit seiner Menschen-furcht und die Schwäche und Labilität der anderen. Dennoch kündigter seine Freundschaft zu ihnen nicht auf.Später sagt einmal der Apostel Paulus

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Andachten in der Passionszeit

über die Kraft dieser Liebe Gottes „Die Lie-be … rechnet das Böse nicht zu, … sie ver-trägt alles … sie duldet alles.“ 1.Korinther 13,5ff) Unglaublich?! Noch unfassbarer ist, dass Gott uns durch das Beispiel Jesu einlädt, selbst in dieser Leibe zu leben.Gebet:Großer und guter Gott! Danke, dass du uns in der Liebe Jesu eine Idee gibst, wie wir unsere Freundschaften und Beziehungen durchhalten können.Schenke mir diese große Liebe. Amen.

Samstag, 7. MärzEuch aber habe ich gesagt, dass ihr Freun-de seid. (Johannes 15,15)Freundschaften pflegenLeute berichten, wie sie jemanden in ihrem Hauskreis durch eine schwere Zeit beglei-ten. Die meisten unserer Kleingruppen set-zen sich aus sehr unterschiedlichen Leuten zusammen, die nicht viel verbindet –außer das ernsthafte Verlangen, Gott zu erfahren. Jesu Freunde, mit denen er sein letztes Abendmahl feierte, waren auch eine bunte Truppe mit unterschiedlichstenCharakteren. Er wäscht ihnen die Füße,isst und spricht mit ihnen.Bis heute verbindet uns Jesus so zu geistlichen Gemeinschaften, die wahre Freundschaft pflegt, weil einer die Last des anderen trägt (Galater 6,2),GebetHerr Jesus! Du zeigst uns, dass wahre Freundschaft unabhängig von Sympathie und Antipathie entsteht, wo wir die Last des anderen tragen. Amen.

Sonntag, 8. MärzSie kamen zu einem Grundstück,das Getsemani heißt. (Markus 14, 32a)GethsemaneNach dem Mahl macht sich Jesus mit seinen Freunden auf den Weg nach Gethsemane. Luther nennt diesen Ort einen „Hof“, was aber besser mit „Landgut“ zu übersetzen ist. Gethse-mane bedeutet Öl- bzw. Salbenkelter. Wir müssen uns darunter ein mit Olivenbäumen bepflanztes, einge-zäuntes Grundstück vorstellen mit einem Platz, an dem eine Ölpresse und andere Geräte zur Ölgewinnung standen.Es ist wohl gegen 23 Uhr als Jesus zum Ölberg kommt, der nun zum Schauplatz einer der tiefgrün-digsten Begebenheiten der Passions-geschichte wird.GebetHerr Jesus! Du bist aufgestanden und in die Dunkelheit gegangen im Bewusst-sein, dass Gott mit dir ist. Danke, dass du auch mit mir gehst. Begleite mich hinein in die Aufgaben der vor mir liegenden Woche. Amen.

Montag, 9. März … und er sagte zu seinen Jüngern:Setzt euch und wartet hier, während ich bete. (Markus 14,32b)Ein Ort des GebetsJesus geht nach dem Abendmahl nach Gethsemane um zu beten. Die Gespräche mit seinen Freunden rund um die Mahl-feier haben seine ohnehin angespannte

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Andachten in der Passionszeit

Befindlichkeit noch verstärkt. Die Kluft zwischen ihm und ihnen ist noch tiefer geworden. Jesus braucht einen Ort, wo er mit Gott reden kann. Von Lukas erfahren wir, dass Gethsemane für ihn ein Ort zum Beten war, den er öfter aufsuchte. Jesus hat gewöhnlich Orte der Stille aufge-sucht, um Klarheit in schwierigen Fragen und Kraft für große Aufgaben zu finden.GebetHerr Jesus! Ich möchte von dir lernen, in schweren Zeiten Kraft und Hilfe bei Gott zu suchen. Vergib mir, dass ich dem Gebet bisher so wenig Zeit eingeräumt habe. Hilf mir, einen festen Ort zum Beten zu finden. Amen.

Dienstag, 10. MärzUnd er sprach zu seinen Jüngern:Setzt euch her bis ich gebetet habe undnahm mit sich Petrus und Jakobus und Johannes. (Markus 14,32 - 33)Freunde zum BetenObwohl Jesus an seinen Freunden zweifelt und ihnen das beim Abendessen auch klar gesagt hat, trennt er sich nicht von ihnen. Jesus liebt sie. Und: Ganz offensichtlichgründet für Jesus Gemeinschaft nicht zuerst in Sympathie oder in fehlerfreiem Verhalten, sondern im Bewusstsein: Gott mich mit ihnen auf einen gemeinsamenWeg gestellt. Stell dir vor, du betrachtestdie Menschen, die dir Not und Probleme machen, als Menschen, die Gott dir in den Weg stellt, um an ihnen eine – Gottes – Aufgabe zu erfüllen.

GebetHerr Jesus! Du hast uns vorgemacht Feinde zu lieben. Gib auch mir die Bereit-schaft dazu. Vergib mir, wo ich mich durch Sympathie und Antipathie steuern lasse. Mach mich offen für die Menschen, die du mir in den Weg stellst. Amen.

Mittwoch, 11. MärzEiner trage des andern Last;so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.(Galater 6,2)Einer trage des anderen LastJesus tut mehr als Beten. Jesus nahm Pet-rus, Jakobus und Johannes zur Seite. Und dann erlebte er einen richtigen Zusammen-bruch: „Er fing an zu zittern und zu zagen und sprach zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis in den Tod; bleibt hier und wachet!“ (Markus 14,33ff).Jesus ist hier ganz und gar Mensch und zeigt sich auf Hilfe durch die Freunde angewiesen. Indem er seinen Kummer teilt und Gebetsunterstützung bei Freunden sucht, zeigt er auch uns einen Weg, wie wir mit Belastungen fertig werden, nämlich das Prinzip: Einer trage des andern Last.GebetHerr Jesus! Du ermutigst mich, meine Beziehungen in der Gemeinde als Chance zu sehen mit meiner Lebenslast fertig zu werden. Lass mich wie du die Menschen, die mit mir auf dem Glaubensweg sind, wertschätzen und ihre Hilfe in Anspruch nehmen. Amen.

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Andachten in der Passionzeit

Donnerstag, 12. MärzDarum bekennt einander eure Sündenund betet füreinander, dass ihr gesund werdet. (Jakobus 5, 16a)Bekennen – eine ArzneiWas Jesus in Gethsemane tut, gibt ihm die Kraft für den nächsten Schritt und verhin-dert, dass er unter der Belastung zusam-menbricht. Entscheidend dabei istdas Bekennen der Sünde. Sünde ist für die Bibel in erster Linie die Trennung von Gott zum Beispiel Zweifel oder Misstrau-en in unserer Beziehung zu ihm. Sünde meint erst in zweiter Linie das verkehrte Handeln, das aus dieser Beziehungsstö-rung folgt. Die Angst, die Jesus überfällt, belastet seine Beziehung zu Gott. Indem er sie seinen Freunden bekennt, verliertsie ihre Kraft. Jakobus erklärt das große Potentialdieses Bekennens (Jakobus 5, 13 – 16a). Bekennen ist wie Medizin, die (d) eine Seele zu heilen vermag.GebetLieber Gott! Es tut gut, ehrlich zu sein und alles Notvolle einem anderen zu sagen. So oft schiebt sich Angst und Sorge zwischen dich und mich. Ich möchte wie Jesus mei-ne Not und Sünde bekennen, weil es mich gesund macht. Amen.

Freitag, 13. MärzUnd er ging ein Stück weiter,warf sich auf die Erde nieder und betete, dass die Stunde, wenn möglich, an ihm vorübergehe. (Markus 14, 35)Ehrlich werden vor GottJesus ist nicht nur gegenüber seinen

Freunden offen und ehrlich. Auch Gott sagt er, dass er das, was er auf sich zukommen sieht, eigentlich nicht will. Gott soll ihn doch verschonen. Er soll ihm das Leid ersparen. Die Sze-ne im Garten Gethsemane ist für uns so wichtig, weil es eine der wenigen Geschichten ist, die uns Einblick gibt, was Jesus mit Gott im Gebet gesprochen hat. Markus uns zeigt uns hier einen Jesus, der ganz und gar Mensch ist, der vor Gott seine Gefühle und Wünsche und Vorbehalte nicht verheimlicht, sondern offen und ehrlich sagt. Auch dieses Bekennen hat heilende Wirkung.GebetBarmherziger Gott! Danke, dass ich zu dir kommendarf wie ich bin. Hilf mir, ehrlich zu werden im Gebet und es zu ei-nem Ort zu machen, wo ich dir das sage, was mir Not und Angst bereitet. Amen.

Samstag, 14. MärzAbba, Vater, alles ist dir möglich.Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst soll geschehen. (Markus 14, 36)Gehorsam hat das letzte WortGehorsam ist bei uns sehr negativ be-setzt und darum oft schwierig. Für die Bibel hat Gehorsam viel mit Vertrauenzu tun. Jesus gibt dem Gehorsam gegenüber Gott das letzte Wort, weil er auf die Liebe und Treue Gottes vertraut. Das zeigt liebevolle Anrede: „Abba, mein Vater.“ Gehorsam ist für Jesus die Hoffnung, weil er im Ungehorsam

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Andachten in der Passionszeit

Gott verliert. Was sind die Aufgaben und Herausforderungen, vor denen dustehst? Wo gibt es einen Ruf Gottes in deinem Leben zu einem Tun, Verhalten, Projekt oder zu einer Aufgabe, die dich Kraft kostet und mit Schwierigkeitenverbunden ist? Was hindert dich, Gott zu folgen? Gib dem Gehorsam das letzte Wort. Es geht um Vertrauen.GebetVater im Himmel! Es fällt mir manchmal schwer deinem Ruf zu folgen, weil es Kraft kostet und verlangt, gegen den Strom zu schwimmen. Ich will deinKind sein. Ich gehöre dir, nicht mehr mir. Darum will ich dir gehorchen. Hilf mir. Amen.

Sonntag, 15. MärzSie führten Jesus zum Hohenpriesterund es versammelten sich alle Hohenpries-ter und Ältesten und Schriftgelehrten. (Markus 14, 53)Von den Frommen verurteiltIrgendwann nach Mitternacht brachten sie Jesus in den Palast des Hohenpries-ters. Eilig wird der Hoherat zusammenge-rufen – 71 einflussreichsten Männer, dieals Regierung für Innenpolitik Israels be-stimmten. Sie führten die Aufsicht über den Tempel und regelten das religiöse Leben. Jesus Art über Gott zu sprechen und die Menschen Gottes Nähe und Heil spüren zu lassen, überzeugte mehr als die traditionellen Gottesdienste. Sein Erfolg beim Volk durchlöcherte die Macht der religiösen Führer. Jesus war ihrem Einfluss im Weg.

GebetVater im Himmel! Auch wir sind als Kirche und Gemeinde eine Institution, die Men-schen helfen will, dich zu finden und mit dir zu leben. Hilf uns, dass wir offen sind, wo du durch andere Menschen, andere Gemeinden und andere Kirchen in dieser Welt wirkst. Amen.

Montag, 16. März …und führten ihn zuerst zu Hannas;er war nämlich der Schwiegervater des Kai-phas, der in jenem Jahr Hoherpriester war. (Johannes 18, 13)Angst vor MachtverlustHannas war der Kopf der mächtigsten Hohenpriesterfamilie. Über 20 Jahre hatte er dieses wichtige Amt selbst bekleidet. Außerdem gehörten ihm die Hannas- Hal-len auf dem Tempelberg, wo den Pilgern Opfertiere verkauft wurden und sie ihr Geld in Tempelgeld tauschen konnten. Dieses lukrative Geschäft sicherte sich Hannas für lange Zeit, in dem er seine Söhne in wichti-ge Positionen brachte.Spätestens als Jesus bei der Tempelreini-gung die Tierhändler und Geldwechsler da-vonjagte und den Tempel eine Räuberhöhle nannte, war für Hannas klar: Jesus muss weg. Er liebte seine Macht und hatte Angst, seinen Einfluss durch Jesus zu verlieren.GebetHerr Jesus Christus! Auch ich liebe Macht und Einfluss, weil sie oft mit Annehmlich-keiten verbunden sind. Hilf mir, das, was ich habe, zu genießen, ohne von der Angst vor Machtverlust regiert zu werden. Amen.

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Andachten in der Passionszeit

Dienstag, 17. März Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, Kaiphas aber war es, der den Juden den Rat gegeben hatte: Es ist besser, dass ein einziger Mensch für das Volk stirbt. (Johannes 18, 14)KonfliktscheuVorsitzender im Prozess um Jesus war der Hoheprister Kaiphas als religiöser Führer Israels. Durch die Heiratder Tochter des mächtigen Hannas, sicherte er sich eine erfolgreiche Karriere. Kaiphas war ein brillanter Diplomat und guter Taktiker und ein Mann desMöglichen. Unmöglich schien es ihm, die römische Besatzung aus dem Land zu ver-drängen. Man musste kooperieren. Darum sah er in jeder mit Messiasgestalt eine Gefahr für die Sicherheit und Ordnung im Land. Jesus durchkreuzte diese Strategie. Aus Angst vor einem Konflikt mit den Römern, kam er zur Ansicht: Besser einer stirbt, als das ganze Volk! Manchmal muss man Teile opfern, um das Ganze zu retten.GebetGott vergib mir, wo ich aus Konfliktscheu und Bequemlichkeit bereit bin, für meine Interessen andere Menschen zu opfern. Gib mir Mut, dir mehr zu gehorchen, als den Menschen. Amen.

Mittwoch, 18. MärzJosef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu,aber aus Furcht vor den Juden nur heimlich.(Johannes 19,38)MenschenfurchtAngst vor Machtverlust allein reicht noch nicht, dass es zu dem Todesurteil über

Jesus kam. Es brauchte auch die Stillen im Lande, wie Joseph von Arimathäaoder Nikodemus, die ebenfalls zum Hohen Rat gehörten, aber aus Angst vor den anderen schwiegen und alles passieren ließen. Sicher gab es unter den 71Ratsmitgliedern noch mehr, die in Jesus den Messias sahen oder mit ihm sympa-thisierten, aber eben nur heimlich Jesu Jünger waren aus Furch vor den Lauten,Mächtigen und Aggressiven. Es ist furcht-bar, wie die Angst in dieser Geschichte ihre Wirkung zeigt und Jesus am Ende zum Tod verurteilt wird.GebetHerr Jesus, es fällt mir oft unheimlich schwer mich denen zu widersetzen, die das Sagen haben oder in der Mehrheit sind. Vergib mir, dass ich so Unrecht passieren lasse und hilf mir, in Zukunft aufzustehenund meine Meinung zu sagen. Amen.

Donnerstag, 19. MärzDie völlige Liebe treibt die Angst aus.(1.Johannes 4, 18)Die Macht der LiebeJesus wird verhöhnt, gedemütigt, geschla-gen. Und doch heißt es: „er aber schwieg“ (Markus 14, 61).Der französische Evangelist Dapozzo er-zählt, wie ihn im Konzentrationslager der Kommandant eines mittags holen ließ. Er wurde in ein Zimmer geführt wo der Tisch gedeckt war – aber mit nur einem Gedeck. Krank vor Hunger musste er zusehen, wie der Lagerleiter genüsslich alles aufaß. Am Ende lässt er sich Kaffee bringen und

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Andachten in der Passionszeit

stellt ein Päckchen auf den Tisch: „SehenSie, das hat ihre Frau geschickt!“ Und er aß alle Plätzchen auf. Dapazzo sagt: In dem Moment wurde mir klar, was es heißt „die Liebe ist ausgegossen in unsere Her-zen“ (Römer 5,5). Ich konnte den Mannliebhaben. Ich dachte: Du armer Mensch! Niemand hast du, der dich liebt. Nur Hass umgibt dich und ich bin ein geliebtes Kind Gottes.GebetVater im Himmel, danke dass du mich liebst. Das ist genug. Lass mich deine große Liebe immer besserverstehen und erfahren, weil sie Kraft hat, auch die schlimmsten Ängste zu überwinden.

Freitag, 20. MärzSelig, die Wehrlosen; denn sie werden das Land erben. (Matthäus 5, 5)WehrlosigkeitIndem die Autoren des Neuen Testaments berichten, wie Jesus alles erduldet und erträgt, zeigen sie, dass seine Aufforde-rung zur Feindesliebe und zum Gewalt-verzicht Gültigkeit haben: „Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn. […]Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde“ (Matthäus 5,38. 44a). Die Liebe zu den Feinden ist die Nagelprobe unsere Bereit-schaft den Nächsten zu lieben. Denneinen Freund zu lieben, ist ja keine Kunst (Matthäus 5, 46f). Paulus unterstreicht die Bedeutung dieser Liebe, wenn er sei-nen großen Abschnitt über die Liebe mitdem Satz beendet: Die Liebe „verträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie

duldet alles.“ (1. Korinther 13, 7). Jesus war überzeugt: Die in völliger Wehrlosig-keit durchgehaltene Liebe siegt.GebetVater im Himmel! Vergib mir, mein Sicherheitsstreben und meine Versuche unangreifbar zu sein. Leg mir die Sorge aufs Herz, wie ich mich liebevoll verhalte. Gib mir Vertrauen, dass die Liebe siegt.

Samstag, 21. MärzDa wandte sich der Herr um und blickte Petrus an. (Lukas 22, 61a)Furcht überwinden lernenDer Bericht vom Prozess Jesu ist ganz eng mit Petrus verbunden, der ihm in den Hof des Palastes folgt, wartet und am Ende Jesus verleugnet. Mit dieser Geschichte zeigt die Bibel: Auch Jesu Nachfolgerkämpfen mit der Angst, wenn’s eng wird und versagen. Lukas erzählt, wie durch ein offenes Fenster für einen Moment der Blick von Jesus und der Blick von Petrussich kreuzen, der eben leugnete, zu Jesus zu gehören. Ich bin überzeugt, das war kein vorwurfsvoller Blick, der Petrus traf, sondern ein stiller Blick, vielleichteiner der fragte: „Warum, Petrus?“ Oder ein Blick der Liebe: „Petrus, vertrau mir doch!“ Von Petrus wird erzählt, dass er die Einladung Jesu annahm und sogar lernte sein Furcht zu überwinden.GebetHerr Jesus, Christus, ich kenne die Versu-chung, dich vor Menschen zu verleugnen. Auch ich habe schon wie Petrus versagt. Hilf mir zu lernen, dir nachzufolgenegal was es kostet. Amen.

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Sonntag, 22. MärzJesus aber gab keine Antwort mehr, sodass Pilatus sich wunderte. (Markus 15, 5)Für die Liebe entschiedenPilatus wundert sich über Jesus, weil er die falschen Anschuldigungen erduldet, ohne sich zu wehren. Jesus handelt hier nach den Grundsätzen von Gewaltlosigkeit und Feindesliebe, die er predigte: „ihr sollt nicht widerstreben dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. […] Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen.“ (Matthäus 5, 39. 44) Jesus wählt den Weg der Liebe und Vergebung und „erniedrigte sich selbst und war gehorsam bis zum Tod … am Kreuz. Darum“, sagt Paulus, „darum hat ihn auch Gott erhöht (Philipper 2, 8f) Gott wird auch dich zu einem guten Ziel bringen, wenn du dich für die Liebe entscheidest.GebetHerr Jesus Christus, danke, dass du uns den Weg der Liebe voraus gegangen bist und zeigst, was Liebe ist und was sie zu bewirken vermag. Hilf mir, so zu fühlen, zu denken und zu handeln wie du. Amen.

Montag ,23. MärzPilatus fragte sie: Wollt ihr, dass ich den König der Juden freilasse? (Markus 15, 9)Du darfst wählenPilatus fragt die Leute, was sie wollen. Wir können wählen. Was uns von Tieren oder Robotern unterscheidet ist die Fähigkeit Entscheidungen zu treffen, die auf unseren Werten beruhen. Unseren eigenen Weg wählen zu können, das ist das größte

Geburtsgeschenk, das Gott jedem Men-schen mit in sein Leben gibt. Unser Leben ist nicht das Produkt unserer Vergangen-heit oder das Produkt unserer Gene allein, sondern vor allem unserer Entscheidun-gen.GebetGuter Gott! Du hast uns so ein wunderba-res Leben gegeben. Danke, dass du uns diesen Freiraumgibst, unser Leben selbst zu gestalten. Hilf mir heute zu guten Entscheidungen. Amen.

Dienstag, 24. MärzEr merkte nämlich, dass die Hohenpriester nur aus NeidJesus an ihn ausgeliefert hatten. (Markus 15, 10)Du musst entscheidenPilatus bemerkt den Schwindel und muss entscheiden: Gebe ich der Wahrheit Raum oder suche ich die Gunst beim Volk? Trete ich für Gerechtigkeit ein oder strebeich nach Ruhe und Sicherheit für mich? Tappe ich einem Unschuldigen auf die Füße oder lege ich mich mit den Mäch-tigen an? „ Wer die Wahl hat, hat die Qual.“, sagt ein Sprichwort und diese Wahrheit durchlebt Pilatus in jenem Pro-zess in ihrer ganzen Schwere.GebetHerr Jesus Christus! Auch ich stehe manchmal vor schwierigen Entscheidun-gen und spüre, wie ganz widersprüchliche Interessen an mich herangetragenwerden. Hilf mir, zu guten Entscheidun-gen. Amen.

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Mittwoch, 25. MärzDa schrien sie: Kreuzige ihn! (Mk. 15, 13)GruppendruckPilatus spürt den Druck der Menge, als sie rufen„Kreuzige ihn!“ und sie durch nichts davon abzubringen sind.Die meisten haben Gruppendruck von Kindheit an erfahren. Es fällt uns schwer gegen den Strom zu schwimmen und eine eigene Meinung zu vertreten. So kommt es, dass wir im breiten Strom unserer Zeit mitgerissen werden, auf einen Weg, der oft nicht Gottes Weg ist. Wie gut, dass wir in der Gemeinde wenigstens ein paar Stunden pro Woche mit Menschen zusammen sind, die hren Weg auch mit Gott gehen.GebetHerr Jesus Christus, danke für die Men-schen in meiner Gemeinde! Danke, dass ich in der Gemeinde einen Ort habe, wo meine Werte und mein Glaube an dich die Grundlage sind. Amen.

Donnerstag, 26. MärzPilatus entgegnete: Was hat er denn für ein Verbrechen begangen?Sie schrien noch lauter: Kreuzige ihn!(Markus 15, 14)WertePilatus fragt die Leute, die Jesu Kreu-zigung fordern: „Was hat er denn Übles getan?“ Wir brauchen Kriterien, Werte und Grundsätze, die uns in Entschei-dungssituationen Orientierung geben für den richtigen Weg. Darum haben

wir als Gemeinde zehn Werte aufgeschrieben, die uns als die wichtigsten erscheinen, und die uns den rechten Weg zeigen sollen: Es sind vier Werte die unseren Glauben beschreiben: Jesus, Bibel, Gottes Liebe und Gemeinde Jesu. Und wir haben sechs Werte, die unser Mitei-nander prägen sollen: Vertrauen, Offenheit, Wahrheit, Freundschaft, Wertschätzung und Teamgeist.GebetVater im Himmel, danke, dass du uns Werte schenkst, an denen wir uns in unserem Leben orientieren können. Hilf mir, diese Werte in schwierigen Entscheidungen parat zu haben. Amen.

Freitag, 27. MärzUnd als er auf dem Richterstuhl saß,schickte seine Frau zu ihm und ließ ihm sagen: Habe du nichts zu schaffen mit diesem Gerech-ten; denn ich habe heute viel erlitten im Traum um seinetwillen. Matt. 27, 19)Gott redetPilatus hat eine Frau und diese Frau warnt ihn, Jesus zu verurteilen. Sie hatte einen Traum und in diesem Traum hat sie einen starken Ein-druck für die richtige Entscheidung in dem Fall Jesu. Gott redet zu uns durch sein Wort und gibt uns auf diesem Weg Grundsätze, Wahrhei-ten und Werte an die Hand. Aber wenn wir uns Gottes Reden durch sein Wort verschließen, redet Gott auch durch Träume zu uns.Der Talmud sagt: Wer seine Träume vernachläs-sigt, kann genauso gut seine Post ungeöffnet lassen.

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GebetBarmherziger Gott! Danke, dass du auch zu mir redest. Mach mich offen, dein Wort zu hören und anzunehmen– auch wenn es mir ein anderer Mensch ausrichtet oder im Traum geschieht. Amen.

Samstag, 28. MärzDarauf ließ Pilatus, um die Mengezufrieden zu stellen, Barabbas frei und gab den Befehl,Jesus zu geißeln und zu kreuzigen. (Markus 15, 15)Eine falsche EntscheidungPilatus entscheidet sich, Jesus kreuzigen zu lassen,damit er seine Ruhe hat. Er tut dies entgegen der offensichtlichen Wahrheit. Und wie schon bei Adam und Eva: Gott lässt ihm die Freiheit zu wählen – auch wenn der Weg falsch ist. Matthäus erzählt: Pilatus „nahm Wasser und wusch die Hände vor dem Volk und sprach: Ich bin unschuldig an seinem Blut!“ (Matthäus27, 24). Doch wir alle wissen, dass wir auf diese Weise schuldhaftes Verhalten nicht ungeschehen machen können. Der Weg wäre, wie Jesus entgegen allenanderen Kräften den Weg Gottes zu gehen. Das lernen wir bei Jesus. Darum lautet der wichtigste Wert in unserer Gemeinde: Jesus ist Mittelpunkt unseresLebens.GebetGott! Du mahnst uns in unseren Entschei-dungen, uns an dir und deinem Willen zu orientieren und nicht an anderen Men-schen. Gib mir die Kraft dazu. Amen.

Sonntag, 29. März„Vater, vergib ihnen, denn sie wissennicht, was sie tun.“ (Lukas 23,34)Verständnis bei JesusWie sie Jesus kreuzigten, verspotteten ihn Schaulustige.Seine Feinde lachten ihn aus. Zwei, die mit ihm hingerichtet wurden, zeig-ten ihm ihre Verachtung, und die Soldaten ihre Gleichgültigkeit. Blicke, Gesten oder Worte können verletzen. Wenn du selbst einmal gedemütigt wurdest, weißt du, wie weh das tut und wie tief diese Verletzungen gehen. Umso erstaunlicher ist, dass Jesus weder mit Rachegedanken noch mit Flüchen reagiert. Jesus segnet, die ihn verfluchen, und bittet, für die, die ihn beleidigen. Und er wendet sich dabei an den, der über allem steht: Gott. Jesus hat nicht nur Feindeslie-be oder Vergebung gepredigt, sondern es auch gelebt. Und darum – wenn du in einer ähnlichen Situation bist: SucheVerständnis bei Jesus. Er versteht dich.BeteJesus! Es tut gut, zu wissen, dass du selbst weißt, was es heißt, verletzt zu werden. Vergib mir verletzende Worte andern ge-genüber und hilf mir, zu vergeben, wo ich verletzt wurde. Amen.

Montag, 30. März„Amen, ich sage dir: Heute nochwirst du mit mir im Paradies sein.“ Lk.23,43Zu Jesus umkehrenMit Jesus kreuzigten sie zwei Verbrecher. Solchen Leuten galt seine ganze Liebe. Für sie hatte er sich besonders Jesu. Jetzt ist er noch im Todeskampf von ihnen umgeben.

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Ironie des Schicksals? Einer der beiden giftet Jesus an: „Bist du der Christus?Hilf dir selbst und uns!“ Da pfeift ihn sein Kumpel zurück: „Du hast vor Gott keinen Respekt, obwohl auch du in den Tod gehst! Uns geschieht das recht, weil wir zurecht Strafe empfangen. Der aber hat nichts Unrechtes getan!“ Und dann sagt er zu Jesus: „Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst!“, worauf Jesus ihm versichert: „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“ Der Mitgekreuzigte kannte Jesus wohl kaum. Dennoch verspricht ihm Jesus den Himmel – ohne Taufe oder Gemeinde!? Der Grund ist seine Umkehr.BeteHerr Jesus! Es rührt mich an, dass Umkehr möglich ist und dass wir einen verkehrten Weg nicht bis zum bitterenEnde gehen müssen. Hilf mir, zu einer gründlichen Umkehr, die mich in den Himmel bringt. Amen.

Dienstag, 31. März„Frau, siehe, dein Sohn!“ - „Siehe,deine Mutter!“ (Johannes 19,26f)Die Treuen sehenAls ich mich 1984 entschloss, meinen Beruf aufzugeben und Theologie zu stu-dieren, um Pastor zu werden, war dieser Entschluss in einer persönlichen Krise gereift. Viele Freunde, Bekannte und Verwandte konnten diesen Schritt aber nicht verstehen. Wer in damals zumir hielt und mich in die neue Zeit hin-ein begleitete, waren meine Eltern.

Jesus starb verlassen von seinen Freunden. Einzig seine Mutter und sein Freund Johan-nes standen ihm bei. Nun bittet Jesus den Freund, für seine Mutter zu sorgen. Auch in dieser äußersten Notlage denkt Jesusan die Anderen. Jesus hat einen Blick für die Treu-en. Gefühle der Dankbarkeit und Fürsorge bewegen ihn. Frage: Wer sind die Treuen, die zu dir stehen, wo andere das Weite suchen? Siehst du ihre Treue?BeteDanke Herr Jesus für dein Beispiel. Es macht mich sensibel für die treuen Menschen, die mich umgeben und begleiten. Hilf mir, auch ihre Bedürfnisse zu sehen und für sie zu sorgen. Amen.

Mittwoch, 1. April„Mein Gott, mein Gott, warum hastDu mich verlassen?“ (Markus 15,34)Gott fragenWas muss in Jesus vorgegangen sein, als er am Kreuz unter Schmerzen auf seinen Tod wartete? Unweigerlich kommt die Frage hoch: „Warum?“ Aber Jesus fragt nicht ein-fach „Warum?“, sondern sagt: „Mein Gott,warum … ?“ - Dreierlei ist wichtig:1. Jesus wendet sich in seiner Not an Gott. Er betet.2. Das „mein“ zeigt: Gott ist für Jesus keine ferne Macht. Da ist eine persönliche Bezie-hung da.3. Es ist kein Wutausbruch gegen Gott, sondern der Anfang eines Psalms! Jesus betet in seiner Todesstunde mit Worten des 22. Psalms. Das Lied brachte ihn Gott nahe, wo ihm selbst die Worte fehlten. Wendest du

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Andachten in der Passionszeit

dich in der Not mit deinen Fragen an Gott?Hast du eine Beziehung zu ihm, dass du sagen kannst: „Mein Gott, warum?“ Dieses Jesuswort lädt dazu ein.BeteMein Gott! Vergib mir, dass ich oft überall Antworten suche nur nicht bei dir. Ich möchte von Jesus lernen, als erstes dich zu fragen und von dir Antwort zu erwar-ten. Amen.

Donnerstag, 2. April„Mich dürstet.“ (Johannes 19,28)Aus der Masse lösenAls Kind hatte ich auf Wanderungen oder beim Sport oft richtig Durst. Und wenn ich nichts dabei hatte, war meine Kehle wie ausgetrocknet.Jesus sagt von sich, er sei das lebendige Wasser und dass, wer aus ihm trinkt, nie mehr durstig wird. WennJesus hier Durst leidet, zeigt das Verkehrtheit derWelt, die sich am Kreuz offenbart: Die Quelle lebendigenWassers ist dabei, auszutrocknen.Als Jesus sagt „Mich dürstet“, wird von den umstehenden Soldaten erzählt: „Sogleich lief einer von ihnen, nahm einen Schwamm und füllte ihn mit Essig und-steckte ihn auf ein Rohr und gab ihm zu trinken. Die andern aber sprachen: Halt …“ (Matthäus 27,48f)Hier ist einer, der das böse Spiel nicht mitmacht und Jesus hilft. Es kümmert ihn auch nicht, dass Andere „Halt!“ rufen. Es ist ein großer Schritt, wenn sich jemand aus der Masse löst und der Liebe Gottes folgt.

BeteHerr Jesus! Mich berührt der Mut dieses Soldaten, der seinem Herzen gefolgt ist – auch gegen den Widerstand Anderer. Hilf mir, mich aus der Masse zu lösen,um mich frei zu dir zu bekennen.

Freitag, 3. April„Es ist vollbracht.“ (Johannes 19,30)Gottes Plan entdeckenWenn Jesu letzte Worte lauten „Es ist vollbracht.“,zeigt das: Jesus hat sich nicht als Opfer eines Justizirrtums verstanden oder als Spielball unberechenbarerSchicksalsmächte. Jesus versteht seinen Tod als Erfüllung seiner Mission, zu der Gott ihn berufen hat. Jesu Mission war Licht der Welt zu sein, indem er wie ein Sündenbock die Schuld der Welt (weg) trägt und allen, die dieses Opfer für sich in Anspruch nehmen,einen Zugang zu Gott gibt (Johannes 1,9ff. 29; 8,12).Das war kein Spaziergang. Aber Jesus weiß um den großen Wert seiner Sendung.Frage: Kennst du das Ziel deines Lebens? Hast du eine Ahnung, was Gottes Plan für dein Leben ist? Das ist wichtig, weil dir das große Kraft geben kann in Zeiten,wo dein Weg Opfer abverlangt. Ich wünsche dir, dass du auch einmal sagen kannst, wenn es soweit ist: „Es ist vollbracht.“BeteHerr meines Lebens! Danke für die frohe Botschaft, dass mein Leben ein Ziel hat. Hilf mir, deinen Plan für mein Leben zu entdecken. Mach mich bereit, ihnumzusetzen – auch wenn er Opfer fordert.

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Andachten in der Passionszeit

Samstag, 4. April„Vater, in deine Hände lege ichmeinen Geist.“ (Lukas 23,46)Gott vertrauenIn dem Wort ist alles zusammengefasst, was Jesus mit Glaube verbindet. Glaube ist für Jesus zu aller erst Vertrauen.Vertrauen und Gehorsam gehören bei Jesus ganz eng zusammen. Gemeint ist kein Kadavergehorsam. Gehorsam bedeutet für Jesus einen Weg zugehen, den Gott zeigt, obwohl er Schmerzen bereitet und ich mich ganz hingeben – vielleicht sogar aufgeben – muss. Ohne Vertrauen im Sinn von Gehorsam wirst du die Wahrheit der christlichen Hoffnung nie erfahren.Allein Jesu Vertrauen in Gott, dass sein Gehorsamsweg ans Kreuz Sinn macht, haben seine Hoffnung in GottesVerheißungen Wirklichkeit werden lassen. Das betont das ‚darum‘ in dem Pauluswort über Jesu Leidensweg,wo er über ihn sagt: „Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Darum hat ihn auch Gott erhöht“. (Phil. 2,8f)BeteHerr Jesus! Ich möchte Gottvertrauen lernen. Gib mir den Glauben, dass Gott auch mich auf diesem Wegglücklich macht. Amen.

Herzliche Einladung zum Osterfestgottesdienstum 10:00 Uhr in der Christuskirche

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Veranstaltungen

Februar 2015Sonntag, 22. Februar10:00 Uhr Gottesdienst„Ausgeteilt“Predigt: U. Armbruster-StephanAbendmahlKinderkirche, Kirchenkaffee

Donnerstag, 26. März14:30 Uhr Seniorenkreis

März 2015Sonntag, 1. März 10.00 Uhr Gottesdienst„Ausgeliefert“Kinderkirche, Kirchenkaffee

Freitag, 6. März19:00 Uhr Gottesdienst zum Weltgebetstag bei uns

Sonntag, 8. März10:00 Uhr Gottesdienst „Ausgedient“Kinderkirche, Kirchenkaffee

Sonntag, 15. März09:30 Uhr Ansinggruppe10:00 Uhr Gottesdienst„Ausgelacht“Kinderkirche, Kirchenkaffee

Donnerstag, 20. März14:30 Uhr Seniorenkreis

Samstag, 21. März08:30 Uhr Kirchenputz

Sonntag,22. März10:00 Uhr Gottesdienst „Auserwählt“Kinderkirche

Sonntag, 29. März10:00 Uhr Gottesdienst „Aus“Kirchenkaffee, Kinderkirche

April 2014Karfreitag, 3. April10:00 Uhr Gottesdienst„Aufgehängt“Kinderkirche

Sonntag, 5. April10:00 Gottesdienst„Auferstanden!Kinderkirche

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Veranstaltungen

Planungen 201512.-14. JuniMännerwanderung

17.-20. Juni Tagung der Jährli-chen Konferenz in Fürth

Sonntag, 21. Juni Konferenzgemeindetag, KIKO, Teeniekonferenz in Heilbronn

Sonntag, 26. JuliSommerfest im Gartennest

Samstag, 12. September14:00 Uhr Tag der Schöpfung(ACK) Lemberghaus

Sonntag, 20. September16:00 Uhr Verabschiedung Sup. Rieker, Nürnberg

Sonntag, 27. SeptemberRegionaler Begegnungstag in Wüstenrot

2.-4. Oktober 2015Gemeindefreizeit Kloster Triefen-stein/Main

12./13. NovemberPilgern auf Irisch mit Barry Sloan

30.09.-03.10.2016 Gemeindefreizeit Hohenschwan-gau, Hotel Martha-Maria

Sonntag, 12. April10:00 Uhr Gottesdienst

Dienstag, 14. April16:00 Frauentreff in der Kunst-halle

Donnerstag, 16. April14:30 Uhr Seniorenkreis

Sonntag, 19. April10:00 Uhr GottesdienstKinderkirche, Kirchenkaffee

Sonntag, 26. April10:00 Uhr GottesdienstKinderkirche, Kirchenkaffee

Gemeindebüro:Pastorin Ute Armbruster-StephanAm Säumarkt 8/174523 Schwäbisch HallTel.: 0791 6397E-Mail: [email protected]

Adressen:Christuskirche Schwäbisch HallAm Säumarkt 8/174523 Schwäbisch HallBezirkslaienführerin: Gaby SperrerBankverbindung:Kreissparkasse Schwäbisch HallIBAN: DE31 6225 0030 0005 0167 90

Homepage:www.emk-hall.de und www.emk.de

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Grüße von der Kirchenmaus

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Erinnerung an Bischof Sticher

Unermüdlicher Brückenbauer gewürdigtIn einer Gedenkfeier in der Erlöserkirche Reutlingen wurde des kurz vor Weihnachten verstorbenen Altbischofs der EmK, Her-mann Sticher, gedacht.Über 300 Menschen versammelten sich am Don-nerstag, dem 8. Januar, in der Erlöserkirche der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Reutlingen, um sich an das Wirken von Her-mann Sticher zu erinnern. Der Bischof der EmK war am 19. Dezember im Alter von 87 Jahren verstorben. Bischof Sticher habe sich eine »Heimkehrfeier« und keine Trauerfeier gewünscht, weil für ihn »Sterben - wie immer es sich auch gestalten mag – für mich Heimkehr zu meinem Vater im Himmel ist«. So erklärte Rosemarie Wenner, Bischöfin der EmK in Deutschland, die unge-wöhnliche Bezeichnung der Feier. Ausdrücklich sollte es dabei nicht »um ihn und seine Ver-dienste, sondern um die Einladung zu einem Leben mit Christus« gehen. »Das hat auch seiner Lebenshaltung entsprochen«, betonte Wenner. So habe Sticher nicht viel über seine Krebs-krankheit gesprochen, sondern »er interessier-te sich für das, was sich in unseren Gemeinden und in der weltweiten Kirche ereignete«. Damit habe er immer die Hoffnung und Zuversicht gelebt, die im Predigttext über die »lebendige Hoffnung der Christen« aus dem 1. Petrus-brief, zum Ausdruck komme. Diese Hoffnung »ist nicht exklusiv für uns bestimmt«, betonte Bischöfin Wenner weiter. »Sie umspannt Raum und Zeit und verändert die Welt.« »Die Welt wurde ein besserer Ort – auch seinetwegen«, fasste Bischöfin Mary Ann

Svenson aus der Sicht des Internationalen Bischofsrats der EmK das Wirken ihres verstorbenen Bischofskolle-gen zusammen. Die aus Los Angeles angereiste EmK-Bi-schöfin beschrieb Sticher als »Zeuge für die Einheit und Gemeinschaft der Christen«. »Wir sind dankbar, dass er Brücken gebaut hat über willkürlich gezogene Gren-zen.«

In den Nachrufen wurde besonders das ökumenische Engagement Stichers gewür-digt. Bernd Densky, Referent bei der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland, betonte, dass Bischof Sticher anlässlich der 40-Jahr-Feier der ACK im Jahr 1988 die Einheit und Gemeinschaft der Kirchen als ständigen Arbeitsauftrag beschrieben habe. »Je näher

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Briefmarken für die EmK WeltmissionWer im E-Mail-Zeitalter noch richtige Post mit Briefmarken bekommt, kann noch ein gutes Werk tun! Einfach Briefmarke ausreißen, in dieChristuskirche mitbringen und in die bereit-stehende Box im Kirchenfoyer werfen. Durch diese Sammelaktion, d kommen im Jahr für die Projekte der Weltmission einige tausend Euro zusammen.

Besuche und FürbitteDie älteren und kranken Geschwister brauchen unsere Fürbitte, einen Anruf oder einen Be-such ganz besonders.Der Besuchsdienst kann Auskunft darüber geben, wen das im Einzelnen betrifft. Wenden Sie sich bitte an Helga Schen-ker.

Gemeindenews

wir Christus sind, desto näher sind wir einander«, so habe Sticher damals seinen Vortrag beendet. Das habe er als Bi-schof der EmK und als Mitglied der ACK gelebt. In ähnlicher Weise zitierte Albrecht Haiz-mann als Nachrufredner für die ACK Baden-Württemberg aus Stichers Zeit als Vorsitzender der ACK Baden-Württemberg aus Berichten. »Nur wenn wir einander dienen, können wir miteinander dienen«, habe Bischof Sticher Aufgabe und Wirkung ökumenischer Arbeit zusammengefasst. Als Mitini-tiator, Gründungsmitglied und erster Vorsitzender der 1973 gegründeten baden-württem-bergischen ACK habe Sticher aber auch betont, dass eine echte Ökumene nur möglich sei, wenn man »mit beiden Beinen in seiner eigenen Kir-che steht«.

Hermann Sticher war am 19. Dezember im Alter von 87 Jahren einem Krebsleiden erlegen. Die Beisetzung fand bereits am 23. Dezember statt. Die Predigt dort hielt ebenfalls Bischöfin Rosemarie Wenner. Hermann Sticher hinterlässt seine Frau, Lisa Sticher, und drei Söhne. Klaus Ulrich Ruof

Impressum:Text und Layout: Ute Armbruster-Stephan, „Der Gemeindebrief“Bilder: U. Armbruster-Stephan, T. Würth (HT)„Der Gemeindebrief“Druck: Blessings4youAuflage: 100 ExemplareRedaktionsschluss für die nächste Ausgabe: Mitte April

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Am Donnerstag, 5. Februar hat die Stadt Schwäbisch Hall die Urkunde erhalten, die sie als Fair-Trade Town auszeichnet. Die Arbeit des öku- menischen Eine Welt-Vereins ist mit dieser Auszeichnug eng verbunden und wir sind durch unser Engagement auf dem Weihnachtsmarkt mit beteiligt.

Fair Trade Town

© Pressebild HT