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Evangelische Stiftung Alsterdorf Jahresbericht 2011

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Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

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2 Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Inhalt

3 Editorial 4 Menschen sind

unser Leben. 6 Bericht des Vorsitzenden

des Stiftungsrats 10 Bericht des Vorstands 12 Angebote der

Evangelischen Stiftung Alsterdorf

16 Die Unternehmens­struktur der

Evangelischen Stiftung Alsterdorf 2011

18 Dienstleistungen für Menschen mit Assistenzbedarf

30 Gewerbliche Dienst leistungen

32 Gesundheitsdienst­leistungen

36 Pflege­ und soziale Dienstleistungen

38 Leistungen im Bildungsbereich

40 Kommunikation 44 Wirtschaftsbericht der

Evangelischen Stiftung Alsterdorf 2011

50 Gremien 51 Impressum51 Zum Herausnehmen:

Spendenbericht 2011

Inhalt

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3Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Editorial

Menschen sind unser Leben. Das ist nicht nur unser neuer Leitsatz. So verstehen wir uns in der Stiftung und so wollen wir auch von anderen Men­schen erfahren werden: Wir sind ein Unternehmen für Menschen. Menschen sind der Kern und die Seele von dem, was wir tun. Ihr Lebensrecht, ihre Entfaltungsmöglichkeiten, ihre Chancen auf Selbstbestim­mung sind die Triebfeder unse­rer Arbeit. Und wir tun diese Arbeit auch durch Menschen. Der unmittelbare Dienst von Menschen an Menschen, das Miteinander von Mensch zu Mensch ist der rote Faden un­serer Arbeit, gleichgültig ob in unseren Assistenz­ und Ar­beitsangeboten, in unseren Krankenhäusern, in unseren Schulen, in der Arbeit für Men­schen in sozialen Notlagen, für alte und pflegebedürftige Menschen.

Unsere Stiftung ist da erfolg­reich, wo sie daran mitwirkt, dass Menschen mit und ohne Behinderung, krank oder ge­sund, als Turbolerner oder in ihrer ganz eigenen Geschwin­digkeit, in hohem Alter oder als Kinder in unseren Kinderta­gesstätten gut leben und zu­sammenleben können. Es geht uns um das Lebensrecht von Menschen, um das Geschenk des menschlichen Lebens, das wir achten, und um die Chan­ce des Zusammenlebens von Menschen in all ihrer Buntheit. Kurz: Menschen sind unser Le­ben.

Wir arbeiten nicht für den Ge­winn eines Aktienunterneh­mens. Wir stellen nicht einfach ein Produkt her. Wir wollen et­was mit und für Menschen tun. Wir sehen sie in der Mitte un­serer Arbeit. Ein starker Leitsatz allein aber reicht nicht aus, um unsere grundsätzliche Haltung zu verdeutlichen. Deshalb ha­ben wir zusätzlich fünf kurze Agenda­Sätze verfasst, die in gewisser Weise auch als Missi­on zu verstehen sind. Mit der aktiven Umsetzung dieser Sät­ze wollen wir unseren Beitrag zur Gestaltung der Gesellschaft erbringen. Ein Beitrag, der aber auch von allen anderen Mit­gliedern der Gesellschaft er­bracht werden kann. Unter­stützen Sie uns darin.

Prof. Dr. Hanns­Stephan Haas,Vorsitzender des Vorstands

Editorial

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auch maßlos freundlich dem Nachbarn zu unterstellen und ihn entsprechend zu würdigen.

Denn alle Menschen sollen von Hoffnung getragen sein. Das ist der Grundsatz, der mit Ih­rem zweiten Leitbegriff, der »Haltung«, verbunden ist. Contenance, sagte meine Großmutter immer, wenn es besonders schwierig war, sie zu halten. Wenn einen der Kin­deszorn überkam oder die Zer­reißprobe eigener Wider­sprüchlichkeit. Contenance, denn es gibt etwas, was über dich hinaus weist. Etwas, das dich gerade macht, weil es dich zum Himmel hin ausrich­tet. Contenance, die sich hält, weil man gehalten wird.

Der Inbegriff von Contenance ist für mich die Giraffe. Giraf­fen haben eine großartige Hal­tung. Sehr elegant und balan­ciert. Bei all diesen langen Glie­dern braucht es eine große Ausgeglichenheit. Mit ihren sanften Augen überblicken sie das Ganze der Lebenssafari. Sie entwickeln Weitblick – war­um sonst hätte Gott ihnen solch einen langen Hals gege­ben? Giraffen stehen, selbst im Schlaf, aufrecht. Sie sind auf­richtig. Das liegt auch daran, dass sie wegen ihres langen Halses die Tiere mit dem größ­ten Herzen sind. 12 Kilo wiegt es. Stellen Sie sich das einmal vor. So viel Herz! Nicht um­sonst steht die Giraffe in der Beratungsarbeit – genau wie die Evangelische Stiftung Als­terdorf – für die Eigenschaft der Einfühlsamkeit. Sie ist das Symbol für gewaltfreie Kom­munikation, ist sozusagen die Friedensliebe auf vier Beinen.

»Menschen sind unser Leben«: Diese Überschrift haben Sie sich für Ihre Arbeit und für Ihr Selbstverständnis gegeben. Und ich gebe zu, im ersten Moment habe ich etwas ge­stutzt. Natürlich, das ist doch selbstverständlich, habe ich gedacht. Der Mensch steht im Mittelpunkt diakonischen Han­delns. Und genau deshalb steht es da, meine ich. Denn es führt einen dazu, weiter zu fra­gen. Biblisch verdichtet in die­sem schönen Psalmwort: Was ist der Mensch, Gott, dass du seiner gedenkst? (Psalm 8,5) Und weiter gefragt: Was ist der Mensch, dass wir seiner ge­denken, wie Gott es will? Was ist er oder sie, dass wir ihn und sie liebkosen und behutsam pflegen, loslassen und auffan­gen, ihn gehen lassen und auf­richten, ihn fragen, woher er kommt und wohin er kommen will? Der Leitsatz führt dazu, das Selbstverständliche neu zu befragen. Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit wahrzu­nehmen und diese Verschie­denheit schön zu finden.

Diesen Leitsatz vertiefen Sie mit fünf Grundsätzen – ver­bunden mit bestimmten Leit­begriffen, die in ihrem Zusam­menspiel geeignet sind, das Ganze des Menschlichen zu beschreiben: wunderbare Be­griffe, die eine auf den ersten Blick ungeahnte Tiefe gewin­nen, wenn man sie mit Bildern des Lebens verbindet – und genau dies möchte ich in mei­nem Beitrag tun.

Selbstbestimmung, Haltung, Buntheit, Augenhöhe und eben Lebensfreude!

Nun denn: »Selbstbestim-mung«. Jeder Mensch soll über sein Leben selbst bestim­men können.

Mein Bild aus dem Leben dazu: die Faust eines Babys. Kraftvoll, energisch, instinktiv – und un­glaublich faltig. Schauen wir sie uns an – es ist, als würde unsere Lebensspanne von der Geburt bis zum Tod in eins »zu­sammengefasst«. »Hier bin ich!«, sagt die Faust. Von der Kindheit bis zum Alter symboli­siert sie Durchsetzungskraft, Willen, Bestimmtheit. Und all dies kommt nicht aus uns her­aus. Wir haben, so unser christliches Menschenbild, die Fähigkeit und den Auftrag, über uns selbst zu bestimmen, zugesprochen bekommen. Als Kinder Gottes. Was für ein Bild! Vom Mutterleib an geschaffen mit unzähligen Gaben sind wir belebt vom Atem, vom Geist Gottes und deshalb sind wir heilig. Unantastbar. Jede und jeder. Es ist der erste Artikel nicht nur des Grundgesetzes. Sondern unserer Religion. Die Geschöpfe Gottes sind in ihrer Würde unantastbar. Wir sind frei, weil Gott es ist, der jedem einzelnen Menschen seinen Wert verleiht – aus Gott selbst heraus, und das heißt: unab­hängig von Geschlecht, Handi­cap, unabhängig von gesell­schaftlichem Ansehen oder in­dividuellem Vermögen. Inklu­siv eben in jeder Hinsicht. Die Rechtfertigungslehre setzt die Barrierefreiheit Gottes fort: Nicht unsere Leistung, nicht, was wir erwirtschaften und uns erarbeiten, entscheidet über unseren Wert. Sondern Gott spricht ihn zu. Theolo­gisch gesagt: Allein aus Gnade lebt der Mensch. Und diese Gnade ist maßlos, weit wie das Meer. Jeder einzelne Mensch ist deshalb mit seinen je eige­nen Grenzen grenzenlos wert­voll, darauf angelegt, dies

Menschen sind unser Leben.

Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, über den Leitsatz und die fünf Grundsätze der Evangelischen Stiftung Alsterdorf.

Foto: Nordkirche/Marcelo Hernandez

Menschen sind unser Leben.

4 Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

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Menschen sind unser Leben.

5Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Und so sind wir angekommen, dort beim fünften Leitwort, das zugleich das Ziel ist: »Le-bensfreude«. »Alle Menschen sollen voneinander lernen und miteinander wachsen.« Das ist der Grundsatz Ihrer Stiftung zur Stärkung des Einzelnen und der Gemeinschaft.

Um bei Paulus fortzufahren: »Sind wir aber Kinder Gottes, so sind wir auch Erben seiner Herrlichkeit.« (Römerbrief 8,17) Sein Ziel heißt Herrlich­keit. Nicht etwa im Jenseits erst erreicht sie uns, ist auch nicht halb so erhaben, wie sie sich anhört, sondern meint schlicht: Lebensfreude. Wir sollen frei werden, uns des Le­bens zu freuen. Denn die Gna­de bleibt. Sie bleibt, wenn der Mensch wird, wächst und ver­geht. Sie bleibt, wenn er träumt, zweifelt, denkt, wenn er liebt und begehrt, wenn er rennt und hinfällt, sie bleibt, wenn einem Hören und Sehen vergeht. Die Gnade bleibt. Welch Kraft hat diese Bot­schaft in einem Gesellschafts­spiel, in dem die Karten manchmal allzu ungnädig ver­teilt scheinen. Welch Kraft ha­ben wir damit auch in Diakonie und Kirche in säkularer Welt.

Menschen sind unser Leben.Und unsere Freude.

»Augenhöhe«: Jeder Mensch soll gleichberechtigt am Leben teilhaben.

In der Bibel wird erzählt, dass Jesus den Jüngern, die sich dar­um streiten, wer der Größte unter ihnen sei, ein kleines Kind vor Augen stellt. Am Kind gilt es sich auszurichten, um ins Reich Gottes zu gelangen. Nur der hat Größe, sagt Jesus, der auch nicht eines dieser Kleinen gering achtet.

Ich liebe dieses Bild. Denn es zeigt, wie der christliche Glau­be revolutionär die Welt auf die Füße stellt und uns einen Auftrag erteilt: die Kleinen nach vorn. Die gering Ge­schätzten zuerst. Für sie, die an den Hecken und Zäunen ver­kümmern, für sie ist der Tisch des Herrn gedeckt. Für die Flüchtenden, Hungernden, die an Armut Leidenden, für sie, die vor sich selbst flüchten, die nach Liebe hungern, die ver­armt sind an Barmherzigkeit – ihnen gilt unsere Aufmerksam­keit. Doch wie? »Augenhöhe« verlangt nach Bewegung. Sie ist ein Prozess, für beide Seiten. Die einen müssen in die Knie gehen und die anderen sich gerade machen. Auf Augen­höhe, die wachsam macht. Für all das, was Hürden aufbaut und unüberwindbare Barrie­ren. Für alte Menschen, für Menschen mit Behinderungen. Hier in Hamburg Inklusion wirklich zu leben – das ist et­was höchst Persönliches. Inklu­sion schließt ein, auch mich selbst.

Inklusion ist ein aufregendes Projekt, das Verhältnisse än­dert, wenn man mit ihm ernst macht. In Schulen, Betrieben, Theatern, Diskotheken. Da müssen alle in einem gesell­schaftlichen Verbund zusam­menwirken: Kirchengemein­den, Gemeinwesen, Diakonie. Das Ziel heißt Barrierefreiheit. Und ich bin sicher, zuallererst müssen wir über Barrieren springen. Und zwar über inne­re. Mitleid ist so eine Barriere, oder Gedankenlosigkeit, oder unsicheres Wegschauen oder Ungeduld.

Ohne dieses Augenmerk auf uns selbst, mit dem wir die be­rühmten Balken im Auge orten, können die besten Konzepte der Welt nicht »inkludieren«. Es braucht die echte Erkennt­nis, dass jeder Mensch einzig­artig ist und diese Individualität für die Gemeinschaft belebend und bereichernd wirkt. Das theologische Bild dazu ist das vom Leib Christi. Alle Gemein­deglieder sind in ihrer Ver­schiedenheit »durch einen Geist zu einem Leib getauft«, wie Paulus im ersten Korinther­brief schreibt. Und diese Ge­meinschaft als »Leib« ist eben nicht hierarchisch strukturiert, sondern wie ein Kreis auf die Mitte, Christus, ausgerichtet. Das Modell der Augenhöhe!

»… und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.« (Micha 4,3) Diese Visi­on des Propheten Micha rich­tet unser großes Herz auf die Hoffnung des Himmels und macht es weit. Visionen sind deshalb so gesund. Sie wecken Sehnsucht. Und wer sich sehnt, findet sich nicht ab. Der fühlt Kraft zur Veränderung. Damit Nächstenliebe und Toleranz in unserer Gesellschaft nicht wei­ter verloren gehen.

Deshalb »Buntheit«, das dritte Leitwort. »Unser Angebot soll dem Willen der Menschen ge­recht werden«, so heißt ein weiterer Grundsatz der Evan­gelischen Stiftung Alsterdorf. Es braucht Buntheit. Wie wahr. Gerade jetzt, wo fremden­feindliche, rassistische und rechtsradikale Gedanken wie­der mehr Verbreitung finden und in den Wohnzimmern und an den Stammtischen Platz nehmen. In unserem Land braucht es eine Allianz der Hu­manität gegen jegliche radika­len Tendenzen und Einheits­ideologien. Denn rechtsextre­mes Gedankengut ist mit kei­ner Religion vereinbar. Im Ge­genteil: Unsere Unterschiede, egal woher wir kommen, sind vielmehr eine Kraft, mit der wir aller braunen Einfalt entgegen­treten können – und müssen. Und wir benötigen den sensib­len Blick für die, die sich an den Rand gedrängt fühlen. Für die, die um Anerkennung ringen und mit Perspektivlosigkeit kämpfen. Buntheit schafft ein offenes Klima, das ausnahms­los keinen verloren gibt.

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Bericht des Stiftungsrats

Auch 2011 nahm der Stif­tungsrat der Evangelischen Stiftung Alsterdorf seine sat­zungsgemäßen Aufgaben voll­umfänglich wahr und begleite­te den Vorstand der Stiftung beratend und kontrollierend. Am Ende des Berichtsjahres hatte der Stiftungsrat 17 Mit­glieder; darüber hinaus nimmt das für Diakonie zuständige Mitglied des Kollegiums des Nordelbischen Kirchenamts beratend an den Sitzungen teil.

Im Verlauf des Jahres endeten die Amtszeiten zahlreicher Mitglieder des Gremiums. So liefen die Mandate von Frau Susanne Reimers, Herrn Dr. Christoph Bertram, Herrn Det­lef Bogdol, Herrn Henning­Uwe Milberg und Herrn Hans Peter Opitz aus. Die vier Man­date der Vertreter der Mitar­beitenden im Stiftungsrat, Frau Hanne Stiefvater, Herrn Eck­hard Porath, Herrn Bernd Roh­de und Herrn Matthias Weig­mann, endeten ebenfalls.

Frau Susanne Reimers, Herr Detlef Bogdol und Herr Hen­ning­Uwe Milberg stellten sich für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung und wurden vom Stiftungsrat erneut ge­wählt. Im November fand eine Neuwahl der Mitarbeiterver­treter durch die Mitarbeiterin­nen und Mitarbeiter der Stif­tung und ihrer Tochtergesell­schaften statt. Im Ergebnis wurden Frau Hanne Stiefvater, Herr Dr. Falk Ohlrogge, Herr Bernd Rohde und Herr Matthi­as Weigmann gewählt. Nach ihrer Wiederwahl wurde Frau Hanne Stiefvater wieder in den Hauptausschuss und Herr Hen­ning­Uwe Milberg erneut in den Hauptausschuss sowie in den Prüfungsausschuss ge­wählt. Allen ausscheidenden Mitgliedern dankte der Stif­tungsrat für ihre langjährige konstruktive Mitarbeit und für ihre besondere Verbundenheit mit unserer Stiftung. Als neue Mitglieder konnte der Stiftungsrat in seiner Septem­bersitzung Frau Irene Bunne­mann und Herrn Klaus Wend­landt gewinnen.

Im Rahmen der letzten Sitzung im Dezember fand ein feierli­cher Gottesdienst zur Verab­schiedung der ausscheidenden Mitglieder und zur Begrüßung und Segnung der neuen Mit­glieder des Stiftungsrats in un­serer Kirche St. Nicolaus statt.

2011 hat sich der Stiftungsrat in vier Plenumssitzungen, vier Sitzungen des Hauptausschus­ses und vier Sitzungen des Prü­fungsausschusses über aktuel­le Ereignisse und Vorgänge von grundsätzlicher Bedeu­tung unterrichten lassen und gegebenenfalls Entscheidun­gen getroffen oder Empfeh­lungen gegeben. Alle aus Sicht der Gremien wichtigen Aspek­te konnten ausführlich beraten werden. An allen Sitzungen des Plenums und des Haupt­ausschusses nahm der Vor­stand mit beratender Stimme teil. Zeitkritische aktuelle Ein­zelthemen wurden stets in en­ger Abstimmung des Vor­stands mit dem Vorsitzenden des Stiftungsrats behandelt.

Besonderes Augenmerk galt auch 2011 dem Zahlenwerk und dem Controlling des Kon­zerns Evangelische Stiftung Alsterdorf mit allen seinen zahlreichen Gesellschaften, den großen Investitionsvorha­ben, den strategischen Schwerpunkten, dem Projekt MoveIT zur Neuausrichtung unserer Datenverarbeitung, der Gestaltung der internen Revision und der Budgetierung des bereits laufenden Ge­schäftsjahrs 2012.

Der Stiftungsrat schätzte sich glücklich, die Ende 2011 aus­laufenden Vorstandsverträge von Frau Birgit Schulz, Herrn Thomas Eisenreich und Herrn Ulrich Scheibel um fünf Jahre verlängern zu können, und wünschte dem gesamten Vor­stand weiter viel Erfolg und Gottes Segen bei der Erfüllung seiner anspruchsvollen Aufga­ben.

Die Jahresabschlüsse 2011 der Stiftung, des Konzerns und der bedeutenden Tochtergesell­schaften wurden von Pricewa­terhouseCoopers geprüft und uneingeschränkt testiert. Der Prüfungsausschuss und der Hauptausschuss nahmen in mehreren Sitzungen Gelegen­heit zur kritischen und ausführ­lichen Würdigung der Prü­fungsergebnisse, und der Stif­tungsrat stellte den Jahresab­schluss 2011 fest und erteilte dem Vorstand Entlastung.

Den Mitgliedern des Stiftungs­rats danke ich für ihre enga­gierte und konstruktive Mitar­beit und für die angenehme Zusammenarbeit. Im Namen des Stiftungsrats danke ich al­len Menschen sehr herzlich, die etwas für unsere Stiftung getan und an ihrem Erfolg mit­gewirkt haben, und schließe in meinen Dank alle Mitarbeiten­den, Führungskräfte und Vor­standsmitglieder ein.

Uwe Kruschinski,Vorsitzender des Stiftungsrats

August 2012

Stiftungsrat 6 Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

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Selbstbestimmung.Jeder Mensch soll über sein Leben selbst bestimmen können.Das ist unser Grundsatz zur Entwicklung der Gesellschaft.

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»Ich kann in all meinen persönlichen Dingen selber entscheiden!«

8 Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

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»Ich kann in all meinen persönlichen Dingen selber entscheiden!«

Dirk Heidorn zu Selbstbestimmung. Er lebt im Wohnhaus »Hinterm Graben« der alsterdorf assistenz ost gGmbH.

9Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

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Vorstand 10 Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Bericht des Vorstands

Im Rückblick auf das Jahr 2011 steht eine positive Bilanz. Trotz eines schwierigen Umfelds konnten wir ein wirtschaftlich stabiles Ergebnis erreichen. Wir freuen uns, dass wir mit unse­ren teilweise neu geschaffe­nen Angeboten mehr Men­schen erreicht haben und dass wir in Bezug auf die Anzahl der Mitarbeitenden und Standorte gewachsen sind.

Kontinuierlich entwickeln wir nicht nur unsere Dienstleistun­gen weiter, sondern wir setzen uns intensiv dafür ein, dass sich Sozialräume, sprich die Bedingungen in den Stadttei­len oder Quartieren, verbes­sern. Dies geschieht unter an­derem im Rahmen unseres übergreifenden, im November 2010 gestarteten Quartiers­entwicklungsprojekts Q8. Ziel ist es, in acht verschiedenen Stadtteilen von Hamburg und in Schleswig­Holstein in Ko­operation mit unterschiedli­chen Akteuren vor Ort die Le­bens­ und Arbeitsbedingun­gen für Menschen mit ganz unterschiedlichen Einschrän­kungen so umzugestalten, dass alle Menschen bis ins ho­he Alter im Quartier gut leben können und dafür genau die Unterstützung finden, die sie benötigen. Uns ist es mit Hilfe dieses Projektes im vergange­nen Jahr gelungen, nicht nur zahlreiche angeregte Diskussi­onen in Gang zu bringen, son­dern aufgrund einer intensiven Vernetzungsarbeit eine Viel­zahl engagierter Partner außer­halb der Stiftung zu finden, die uns in unserem Bestreben un­terstützen.

In den Rahmen der Sozialraum­arbeit gehört auch das nun seit mittlerweile fünf Jahren erfolg­reich erprobte Treffpunktkon­zept unserer Assistenzgesell­schaften. 19 Treffpunkte zäh­len wir in Hamburg und Umge­bung. In angemieteten Laden­geschäften in unterschiedli­chen Stadtteilen Hamburgs bieten die Treffpunkte Klientin­nen und Klienten sowie deren Familien und Freundeskreise, aber auch Interessierten aus der Umgebung einen Service­Ort und einen Raum der Be­gegnung und des Austauschs. Sie sind ein wichtiger Baustein zur größeren Selbstbestim­mung von Menschen mit As­sistenzbedarf, denn sie bieten Klienten mehr Einbindung und Teilnahme im und am Leben im Quartier.

Die Veränderung des Stiftungs­geländes im Stadtteil Alster­dorf schreitet weiter voran. Mit der Auflösung des früheren Anstaltsgeländes durch die Er­öffnung des Alsterdorfer Marktes im Oktober 2003 ist ein attraktiver Mittelpunkt des Stadtteils Alsterdorf entstan­den. Aber bei diesem Status quo wollen wir nicht stehen bleiben. Das zuletzt verbliebe­ne, lange ungenutzte Anstalts­gebäude – das sternförmige Carl­Koops­Haus – wurde ab­gerissen. Hier entsteht ein Leuchtturmprojekt: Hamburgs erste konsequent behinderten­gerechte Sporthalle. Diese soll nicht nur von unseren Bugen­hagen­Schülern genutzt wer­den, sondern auch der Behin­

dertensport in Hamburg soll von der neuen Sporthalle pro­fitieren. Nachmittags, abends, an den Wochenenden oder in der Ferienzeit soll die Halle den entsprechenden Vereinen für den Freizeit­ und Leistungs­sport möglichst kostengünstig zur Verfügung stehen. Auf die­se Weise möchten wir nach­haltige Strukturen schaffen und den Behindertensport in Hamburg langfristig stärken. Unsere Partner dabei sind der Deutsche Rollstuhl­Sportver­band e. V. und Special Olym­pics Hamburg, die dringend Trainingsmöglichkeiten für Menschen mit Handicap su­chen. Der Sporthallenbau ist ein ambitioniertes Projekt, das aufgrund seiner Teilfinanzie­rung durch unsere Stiftung auf viele Unterstützerinnen und Unterstützer angewiesen ist. Die bereits entwachte Begeis­terung für diese neue Halle so­wie erste eingegangene Spen­den stimmen alle Beteiligten optimistisch, dass wir die be­nötigten Summen erhalten werden, um das Projekt wie geplant umsetzen zu können.

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Vorstand11Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Auch in unseren medizinischen Gesellschaften hat sich viel ge­tan. Der Grundstein für den Neu­ und Umbau des Evangeli­schen Krankenhauses Alster­dorf (EKA) wurde schon 2010 gelegt. Es ist eines der größten Bauvorhaben in der fast 150­jährigen Geschichte der Evangelischen Stiftung Alster­dorf. Der Bau schreitet im Zeit­plan voran, und sollte alles wie geplant verlaufen, so werden im Herbst 2012 die ersten Sta­tionen in den Erweiterungsbau umziehen. Ein grundlegender Auftrag ist die Betreuung und Behandlung von Menschen mit Behinderungen. Hier be­steht ein großes gesellschaftli­ches Defizit in der Gesund­heitsversorgung insgesamt. Ei­ne durch das EKA zusammen mit dem Deutschen Kranken­hausinstitut in Auftrag gege­bene Pilotstudie für zwei Ham­burger Bezirke ergab einen Mangel bei der ambulanten Versorgung: eine zu geringe Anzahl von qualifizierten Ärz­ten, die auf Menschen mit Be­hinderung eingestellt sind, lan­ge Wartezeiten und fehlende Barrierefreiheit. Unser Ziel ist die gleichberechtigte medizini­sche Versorgung von Men­schen mit Behinderung. Die aktuelle Entwicklung des EKA ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch ein kleines Haus mit innovativen Ideen und der Konzentration auf eine seiner Kernkompetenzen seinen Platz in der Krankenhauslandschaft finden kann.

In Schleswig und Eckernförde haben wir ebenfalls neue We­ge eingeschlagen. Mit der in der Region etablierten Stiftung Diakoniewerk Kropp haben wir im März 2011 von der Damp­Gruppe eine Einrichtung der Eingliederungshilfe für Men­schen mit Behinderung über­nommen: Hesterberg & Stadt­feld. Gemeinsam mit der Stif­tung Diakoniewerk Kropp ver­antworten wir nun die weitere Entwicklung, beide Stiftungen halten jeweils zur Hälfte Antei­le. Der Gesellschaftsvertrag wurde geändert und Hester­berg & Stadtfeld in ein gemein­nütziges diakonisches Unter­nehmen umgewandelt. Grundlegende Schritte für ei­nen dringend benötigten, um­fangreichen Konversions­ und Modernisierungsprozess sind bereits gemeinsam mit Vertre­tern aus Kirche und Politik ein­geleitet worden. Zukünftig sol­len an diesem neuen Standort inklusionsorientierte Wohn­ und Betreuungsangebote für Menschen mit Unterstüt­zungsbedarf entstehen.

Die Fülle dieser vielfältigen Ar­beitsfelder wäre nicht zu ge­stalten und weiterzuentwi­ckeln ohne die große Kreativi­tät und das besondere Enga­gement unserer Mitarbeiterin­nen und Mitarbeiter. Ohne ihre Tatkraft könnten wir dabei den Kurs nicht halten, Menschen in unser Zentrum der Arbeit zu stellen. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich bedanken und ebenso bei al­len, die uns als Partner oder Spender unterstützen.

Prof. Dr. Hanns­Stephan Haas,Vorsitzender des Vorstands

Im Heinrich Sengelmann Kran­kenhaus (HSK), dem Kranken­haus für Psychiatrie, Psycho­therapie und Psychosomatik in unserem Stiftungsverbund, geht es mit neuen Projekten gut voran. Im Rahmen eines Masterplans werden Gebäude und Gelände umfassend neu strukturiert. In einem ersten Schritt ist ein neues Haus für 24 Patienten entstanden, wel­ches im Juni 2012 eröffnet wurde. Mit Ein­ und Zweibett­zimmern, jeweils mit eigenen kleinen Terrassen und einem eigenen Licht­ und Farbkon­zept, setzt es neue Maßstäbe. Im nächsten Schritt wird Haus Husum, eines der ältesten Ge­bäude, abgerissen. Wie ge­plant wurden auch die ersten Bauabschnitte zur Anlage des HSK­Gerontogartens für ältere Patienten umgesetzt. Mit tat­kräftiger Unterstützung der Mitarbeitenden und durch großzügige Spenden für Pflan­zen und Sträucher wurde der Grundstock für das zukünftige Erscheinungsbild des »Gartens der Sinne« gelegt.

Unsere Stiftung ist in den ver­gangenen Jahren stark ge­wachsen, es sind eine Reihe neuer Arbeitsfelder hinzuge­kommen. Mit der Vielfalt unse­rer Angebote sind wir stets un­übersichtlicher geworden. Deshalb haben wir uns mit ei­nem Kreis von Mitarbeitenden der Stiftung quer durch alle Ebenen zusammengesetzt und erarbeitet, für was die Stiftung mit all ihren verschiedenen Tä­tigkeitsfeldern steht. Zugleich haben wir einen neuen Leitsatz entwickelt, der etwas von der Wärme und Zielsetzung aus­drücken soll, um die es uns in unserer Stiftung geht: Men­schen sind unser Leben. Wir wollen damit unterstreichen, dass es uns um Menschen geht, dass wir Menschen in der Mitte unserer Arbeit sehen.

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Angebote der Evangelischen Stiftung Alsterdorf

12Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Hamburg

Hermannsburg

Niedersachsen

Bezirk Bergedorf

Bezirk Hamburg­Mitte

Bezirk Harburg

Bezirk Altona

Bezirk Wandsbek

Bezirk Hamburg­Nord

Bezirk Eimsbüttel

Kreis Stormarn

WohnungsangeboteBildungs­ und BeschäftigungsangeboteAngebote für Familien, Kinder und JugendlicheStadtteiltreffMedizinische Einrichtungen

Angebote in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen

Glückstadt

WohnungsangeboteBeschäftigungsangeboteTagesförderungAmbulante Betreuung

Angebote der Hesterberg & Stadtfeld gGmbH (in Kooperation mit der Stiftung Diakoniewerk Kropp)

AltenhilfeSuchthilfe WohnungslosenhilfeStraffälligenhilfePsychiatrische HilfenArbeits­ und BeschäftigungshilfenFrauenberatungsstelle & Tagestreff

Angebote der Evangelischen Stadtmission Kiel

Kiel

Schleswig-Holstein

Schleswig

Eckernförde

Bargteheide

Bad Oldesloe

Ahrensburg

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Augenhöhe.Jeder Mensch soll gleichberechtigt am Leben teilhaben.Das ist unser Grundsatz zur Gestaltung der Lebensräume.

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14 Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Janna Darwazeh zu Augenhöhe. Sie arbeitet seit 2008 als Krankenschwester auf der Psychotherapie­Station des Heinrich Sengelmann Krankenhauses.

»Ohne Augenhöhe wäre gute Psychotherapie überhaupt nicht möglich.«

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»Ohne Augenhöhe wäre gute Psychotherapie überhaupt nicht möglich.«

Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

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Unternehmensstruktur 16 Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Die Unternehmensstruktur der Evangelischen Stiftung Alsterdorf 2011

Die Evangelische Stiftung Alsterdorf ist eine eigenständi­ge Stiftung privaten Rechts.

Sie wird geleitet von einem vierköpfigen, hauptamtlichen Vorstand. Er wird eingesetzt und kontrolliert vom Stiftungs­rat der Evangelischen Stiftung Alsterdorf. Dieser agiert ehren­amtlich. Geschäftsführender Ausschuss dieses Kontrollor­gans ist der Hauptausschuss.

Die Evangelische Stiftung Alsterdorf ist alleinige Gesell­schafterin der zum Unterneh­mensverbund gehörenden Ge­sellschaften mit beschränkter Haftung.

Die Evangelische Stiftung Als terdorf ist Mitglied im Diakonischen Werk Hamburg – Landesverband der Inneren Mission e. V. und damit dem zuständigen Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege angeschlossen.

Die Stiftung erfüllt ihren diako­nischen Auftrag unter Wah­rung ihrer rechtlichen und or­ganisatorischen Selbstständig­keit.

Beteiligungen der Evangelischen Stiftung Alsterdorf

GNA – Gesundheitsnetzwerk Alsterdorf GmbH 30 %

Medizinisches Versorgungszentrum EKA GbR 50 %

Hamburger Gesundheitshilfe gGmbH 40 %

Gemeinnützige Lebens­ und 44,44 % Arbeitsgemeinschaft Gut Lanken GmbH

akquinet outsourcing gGmbH 25,1 %

Hesterberg & Stadtfeld gGmbH 50 %

Stiftungsrat

Evangelische Stiftung AlsterdorfVorstand

Stab

OE/PE/QMDiakonische Profilentwicklung

Recht

Stiftungs-controlling

Funktion ESA

Marketing und Kommunikation

Immobilien und Finanzen

Personalleitung

IT

Bereiche

Bildung

Beratungszentrum

theravitalis

Betreutes Wohnen Hamburg

Ratzeburger Paramenten-werkstatt

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Unternehmensstruktur17Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

alsterdorf assistenz ost gGmbH

SHED Südholstein Energie- und Dienstleistungs-GmbH

alsterdorf assistenz west gGmbH

prosocial gGmbH

Evangelische Stadtmission Kiel gGmbH

Gemeinnützige Nord-deutsche Betreuungs- und Pflegegesellschaft mbH

Alsterdorf Finanz- und Personalkontor GmbH

ASC – Alster-Service-Center GmbH

CareFlex Personal-dienst leistungen GmbH

AlsterFood GmbH

alsterdorf verlag GmbH

alsterprocon GmbH

Evangelisches Krankenhaus gGmbH

FEA gGmbH – Forschungszent-rum Epilepsien und Anfallsleiden

Heinrich Sengelmann Krankenhaus gGmbH

tohus gGmbH

Werner Otto Institut gGmbH

alsterarbeit gGmbH

Haus5 Service gGmbH

Backland Vollkornbäckerei und -konditorei GmbH

Evangelische Stiftung Alsterdorf Gesellschafter (Vorstand)

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alsterarbeit gGmbH

Die alsterarbeit gGmbH, der große Beschäftigungsträger und Arbeitsmarktdienstleister der Evangelischen Stiftung Als­terdorf, bietet in elf Betriebs­stätten und zwei Integrations­betrieben an 35 Standorten in und um Hamburg unterschied­lichste bedarfsgerechte beruf­liche Bildungs­, Arbeits­ und Beschäftigungsangebote. Ziel ist es, mit unternehmerischen Aktivitäten in Produktion, Ferti­gung, Dienstleistung, Handel und Vertrieb Menschen mit und ohne Behinderung zu be­schäftigen. Heranführung an Beschäftigung, berufliche Re­habilitation und Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen wir in unseren integriert arbeiten­den Betriebsstätten und mit verschiedenen Kooperations­partnern für rund 1 500 Men­schen mit Behinderung.

Das operative Ergebnis von als­terarbeit hat sich gegenüber dem Vorjahr erneut verbessert. Die Umsätze in vielen gewerb­lichen Bereichen mit ihren viel­fältigen Angeboten und Dienstleistungen haben sich positiv entwickelt. Die Zahl der beschäftigten Menschen mit und ohne Behinderung konnte erneut erhöht werden. Dabei war das Jahr 2011 v. a. geprägt durch eine Erweiterung unse­rer Arbeitsangebote, insbeson­dere für Beschäftigte mit einer psychischen Erkrankung.

Mit dem neu geschaffenen Budget für Werkstattleistun­gen können Beschäftigte im Arbeitsbereich der Werkstatt die notwendigen Assistenzleis­tungen zur Teilhabe am Ar­beitsleben, zunächst im Rah­men eines Projektes, selbst­ständig organisieren.

Zwei neue Standorte der als­tergärtner wurden 2011 in Be­trieb genommen, u. a. ist das Team nun auch in Rothen­burgsort auf dem Firmenge­lände der Hamburger Wasser­werke präsent. Dort erledigen die Beschäftigten Arbeiten im Fachbereich Garten­ und Land­schaftsbau. Mittlerweile sind die alstergärtner an fünf Standorten in Hamburg und einem Standort im Kreis Stor­marn vertreten.

Der integrationsservice arbeit (isa) von alsterarbeit bietet seit 2011 auch im Hamburger Stadtteil St. Pauli Menschen mit Handicap Karriereförde­rung auf dem Weg zum allge­meinen Arbeitsmarkt an. Hier werden alle begleitet, die ei­nen geschützten Arbeitsplatz in Betrieben des Arbeitsmark­tes suchen oder die berufliche Rehabilitation auf einem aus­gelagerten Berufsausbildungs­platz absolvieren möchten. isa unterstützt bei der Suche nach einem passenden Arbeitsplatz.

Im Juli 2011 startete unser Quartiersentwicklungsprojekt Q8 in Bergedorf. alsterarbeit wirkt seither intensiv mit beim Aufbau eines inklusiven Com­munity­Centers im Zentrum des Stadtteils und unterstützt u. a. gemeinsam mit dem IMB, Integrationsmanagement Ber­gedorf, und den Schulen die Inklusion in Schulen und den barrierefreien Übergang in das Berufsleben. Von Q8 initiierte Veranstaltungen wie das »rote Sofa« und das »Cafe inklusiv« zur 850­Jahr­Feier unterstüt­zen dabei den Bergedorfer In­klusionsprozess.

Das Geschäftsfeld »Personal­ und Organisationsentwick­lung« wurde strukturell neu ausgerichtet. Es umfasst nun vier integriert arbeitende und inklusiv ausgerichtete Leis­tungsbereiche: den Fachdienst zur Personalbetreuung der Be­schäftigten, den Integrations­service Arbeit, das Institut als­terdialog sowie das Kompe­tenzzentrum Bildung und Qua­lifizierung (KBQ). Das KBQ star­tete 2011 seine Aktivitäten mit dem Ziel, das Fachkonzept der Agentur für Arbeit zum Ein­gangsverfahren und zur beruf­lichen Bildung im Rahmen des Werkstättenrechts in moder­nere Strukturen umzusetzen, und erfährt eine erfreuliche Nachfrage.

Dienstleistungen für Menschen mit Assistenzbedarf

18 Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

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alsterarbeit gGmbH

Jahr 2011 2010Zahl der Mitarbeitenden Ø

– Mitarbeiter 323 291

– Beschäftigte 1 483 1 477

Umsatz 36 500 T€ 43 063 T€

Tagesförderung 188,3 180,8

Berufsbildungsbereich 191,1 220,0

Arbeitsbereich 854,3 796,8

Haus5 Service GmbH Mitarbeiter 38 30

Backland GmbH Mitarbeiter 15 12

2011 gab es zahlreiche sportli­che Erfolge, die auch als Beleg für die erfolgreichen arbeitsbe­gleitenden Maßnahmen von alsterarbeit gesehen werden können: Alsterdorfer Sportle­rinnen und Sportler spielten sich zum Beispiel bei den 1. Deutschen Meisterschaften im Tischtennis für Menschen mit geistiger Behinderung im Ein­zel wie auch Doppel in die Me­daillenränge. Aufgrund ihrer starken Leistungen und des spielerisch hohen Potenzials wurde ein mehrtägiges Sich­tungstraining des Bundestrai­ners des Behindertensportver­bands für Tischtennis in Alster­dorf durchgeführt. Ein Sportler konnte in den Bundeskader für Special Olympics aufgenom­men werden.

Im Zuge von Umstrukturierun­gen konnten bei alsterarbeit Abläufe optimiert und Kosten reduziert werden, u. a. ist das Leitungsteam von alsterarbeit mit seiner Geschäftsstelle in ein kostengünstigeres Gebäu­de umgezogen. Ferner wurde mit der Implementierung der Software Senso begonnen, de­ren erfolgreicher Abschluss für Sommer 2012 angestrebt wird. Ziel ist auch hier, die Arbeitsab­läufe innerhalb von alsterarbeit effizienter zu gestalten.

Umweltschutz wird bei alster­arbeit weiterhin großgeschrie­ben: Nachdem der Geschäfts­führungsbereich sowie die Be­triebsstätten alsterkontec und alsterfemo erfolgreich mit Ökoprofit zertifiziert wurden, erhielt auch alsternetwork 2011 das Zertifikat. Ökoprofit basiert auf einem Kooperati­onsprojekt zwischen Kommu­ne, der örtlichen Wirtschaft, weiteren regionalen und über­regionalen Partnern und einem unabhängigen Beratungsinsti­tut und zielt auf die systemati­sche Umsetzung kostensen­kender Umweltmaßnahmen in Betrieben ab. Es sollen zukünf­tig weitere Betriebsstätten die Zertifizierung anstreben.

Dienstleistungen für Menschen mit Assistenzbedarf

19Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Von der Betriebsstätte barner 16, einem künstlerischen Netz­werk von Projekten, in denen Menschen mit und ohne Han­dicap im Bereich Musik, Film, Tanz und Kunst miteinander ar­beiten und produzieren, gibt es ebenfalls Erfolgsmeldun­gen: Ende März hat Station 17 das Album »Fieber« auf den Markt gebracht. Das mittler­weile achte Album der Band mit ganz unterschiedlichen sti­listischen Elementen wurde von Musikkritikern, Konzert­veranstaltern und Musikkonsu­menten hoch gelobt und an­schließend auf einer Deutsch­landtournee vorgestellt. Die stringente positive Entwick­lung der Band wurde im Jahr 2011 durch eine Nominierung in der Kategorie »Herausra­gende Hamburger Künstler­entwicklung« für den Hambur­ger Musikpreis HANS gekrönt. Auch die Band The Living Mu­sic Box hat eine neue CD veröf­fentlicht: Im August erschien ihr neues Album »The Sound of Sunshine«. Mit den neuen Liedern im Repertoire ist das Musikerduo ebenfalls erneut auf Tournee gegangen.

Gleich zwei Auszeichnungen erhielt die Galerie »Die Schlum­per« im Jahr 2011: Zum einen wurde unter dem Anliegen »faktor kunst« die Initiative »Louise Schroeder Schule und Die Schlumper« von der Mon­tag Stiftung Kunst und Gesell­schaft als partizipatorisches Kunstprojekt mit Vorbildcha­rakter ausgezeichnet. Regel­mäßig laden die 25 Künstlerin­nen und Künstler der Galerie Grundschulkinder zu sich ein, teilen mit ihnen Arbeitsräume, Materialien und manchmal auch Ideen.

Ferner wurde das Projekt »Schule Chemnitzstraße und Die Schlumper« mit einem Preis des Wettbewerbs »Aktiv für Demokratie und Toleranz« gewürdigt. Auch hier wurde die gemeinsame kreative Ar­beit der Schüler und Künstler, mit deren Hilfe Vorurteile ge­genüber Menschen mit Behin­derung abgebaut werden kön­nen, von der zweiten Hambur­ger Bürgermeisterin und Sena­torin für Wissenschaft und For­schung, Dorothee Stapelfeldt, ausgezeichnet.

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prosocial gGmbH

Die prosocial gGmbH bietet Menschen mit Behinderung seit 2010 Wohnraum und As­sistenzdienstleistungen im sta­tionären und ambulanten Be­reich im südlichen Schleswig­Holstein an. Gefördert wird ein selbstständiges Leben und Wohnen, die individuellen Be­dürfnisse der Klienten stehen an erster Stelle. Dabei erstre­cken sich die Hilfen von proso­cial über alle Aktivitäten des täglichen Lebens.

Im Berichtszeitraum 2011 sorgte das im Vorjahr aufge­baute Kundenmanagement für eine volle Auslastung der stati­onären und ambulanten Ange­bote in Bad Oldesloe und Bargteheide. Zusätzlich wur­den drei weitere stationäre Plätze in Bargteheide aufge­baut.

Wurde das Jahr 2010 noch mit einem leicht negativen Ergeb­nis abgeschlossen, endete das Jahr 2011 mit einem leicht po­sitiven Ergebnis.

Im Berichtszeitraum 2011 sorgte das im Vorjahr aufge­baute Kundenmanagement für eine volle Auslastung der stati­onären und ambulanten Ange­bote in Bad Oldesloe und Bargteheide. Zusätzlich wur­den drei weitere stationäre Plätze in Bargteheide aufge­baut.

In Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner Vorwer­ker Diakonie wurde ein Be­schäftigungskonzept »Hand­tuchservice« mit bis zu fünf Ar­beitsplätzen entwickelt. Für die Umsetzung wurde ein Ge­schäft in der Bahnhofstraße in Bargteheide angemietet und umgebaut. Im Wohnhaus Bargteheide konnten die Um­baumaßnahmen nach den Standards des sozialen Woh­nungsbaus abgeschlossen werden. Für das neue ABW­Projekt (Ambulant Betreutes Wohnen) »Arche Noah« in Kru­punder/Halstenbek sind die Planungen inhaltlicher und baulicher Art abgeschlossen worden und die Grundsteinle­gung hat stattgefunden. Hier haben neben Alleinstehenden, Paaren und jungen Familien auch Menschen mit Behinde­rung die Möglichkeit, Assistenz im eigenen Wohnraum durch prosocial zu erhalten.

Das Projekt »Alsterdorf am See« in Tornesch, in dem unter anderem barrierefreier Wohn­raum mit dem Angebot von Assistenzdienstleistungen durch die prosocial gGmbH angeboten werden soll, wurde durch die Gemeinde verab­schiedet und wird weiter vor­angetrieben. Anlässlich eines Antrages der prosocial gGmbH zur Anpassung der Vergü­tungsvereinbarungen began­nen umfängliche Verhandlun­gen mit der Koordinierungs­stelle soziale Hilfen der schles­wig­holsteinischen Kreise be­züglich stationärer und ambu­lanter Leistungs­ und Vergü­tungsvereinbarungen. Diese werden sich bis in das Jahr 2012 hinziehen.

2011 wurde der Landesrah­menvertrag seitens des Kreis­landtages gekündigt, verbun­den mit der Formulierung ei­nes Einsparvolumens in Höhe von 20 Prozent ab 2013. Hier zeigten sich 2011 schon erste Auswirkungen wie die Kürzun­gen von Fachdienststunden und die Anforderung der de­taillierten Dokumentation.

prosocial gGmbH

Jahr 2011 2010 Zahl der Mitarbeitenden Ø

– Mitarbeiter 29 35

Umsatz 1 392 T€ 1 167 T€

Stationäre Plätze 31 30

Plätze für ambulantes Wohnen 14 14

Plätze für pädagogische 10 10 Betreuung im eigenen Wohnraum

Dienstleistungen für Menschen mit Assistenzbedarf

20 Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

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Dabei bedeutet die Übernah­me der von der Rumänienhilfe Alsterdorf in den letzten Jahren in Rumänien aufgebauten Wohnhäuser und betreuten Wohnungen mit 60 Plätzen durch die Asociatia Romano Germana Alsterdorf in eigener Trägerschaft einen weiteren Meilenstein. Bisher wurden diese Projekte zwar aus deut­schen Spendengeldern aufge­baut, aber staatlich verwaltet. Durch die Einführung der euro­päischen Sozialgesetznormen werden jetzt die staatlichen so­zialen Dienste Schritt für Schritt an nicht staatliche Trägerschaf­ten übergeben.

Aber auch die Veranstaltung des 15. Alsterdorfer Fachfo­rums zum Thema gesundheitli­che Versorgung von Men­schen mit Behinderung mit zahlreichen Fachleuten und Betroffenen, darunter Ulrich Scheibel, Vorstand der Evange­lischen Stiftung Alsterdorf, Prof. Dr. Michael Seidel, ärztli­cher Direktor, Bethel.regional, v. Bodelschwinghsche Stiftun­gen Bethel und Ingrid Körner, Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen, war ein voller Er­folg. Vorgestellt wurden dabei auch die Ergebnisse der von der Stiftung in Auftrag gege­benen Pilotstudie zur wohn­ortnahen medizinischen Ver­sorgung von Menschen mit geistiger Behinderung.

Beratungszentrum Alsterdorf

Das Symbol des Beratungszen­trums ist das Bild »Begegnung« des Schlumper Malers Karl­Ul­rich Iden. Es steht für Kommu­nikation und Kontakt – nicht nur mit der Sprache, auch mit den Augen und Händen. Das Beratungszentrum Alsterdorf bietet vielfältige psychologi­sche, pädagogische und sozi­alberaterische Hilfen für Men­schen mit Behinderung, ihre Angehörigen und die Mitarbei­ter von Einrichtungen der As­sistenz an.

Die positive Entwicklung des Beratungszentrums aus dem Vorjahr wurde 2011 fortge­setzt. Höhepunkte im Jahr 2011 war unter anderem die 20­Jahr­Feier der Rumänienhil­fe Alsterdorf: Drei Überleben­de, heute Erwachsene, aus dem ehemaligen Todesheim Cighid in Westrumänien be­richteten vor einem großen Publikum von Freunden, För­derern und Partnern der Rumä­nienhilfe erstmals, wie sie dank der Hilfe aus Alsterdorf den Weg aus dem Heim bis hin zur eigenen Wohnung geschafft haben.

Dienstleistungen für Menschen mit Assistenzbedarf

21Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Die Ressourcenknappheit und Unsicherheiten in der Sozialpo­litik haben wie in den vergan­genen Jahren auch zu einer weiteren Abnahme der Leis­tungsnachfrage innerhalb der Stiftung geführt. Diesem Trend konnte jedoch erfolgreich be­gegnet werden mit der Aus­weitung der externen Leistun­gen mit einer Steigerung der Inanspruchnahme der Fach­dienste Psychologie und Inten­sivpädagogik von 73 auf 85 Prozent.

Die Verhandlungen mit den Krankenkassen über eine Aus­weitung der Patientenzahlen in der Psychiatrisch­Psychothe­rapeutischen Ambulanz brach­ten leider nicht das gewünsch­te Ergebnis. Bedingt durch die anhaltend hohe Nachfrage wurden aber nach der entspre­chenden Information der Krankenkassen die Behand­lungszahlen deutlich erhöht und eine halbe neue Arztstelle eingerichtet.

Mehreinnahmen konnten durch die Steigerung der Stu­dierendenzahl, durch vermehr­te Gutachten, durch die Be­handlung von Privatpatienten sowie durch mehr angebotene Weiterbildungskurse in den Fachdiensten Psychologie und Intensivpädagogik generiert werden.

Zur positiven Bilanz des Bera­tungszentrums trug auch der weitere Ausbau des Studien­zentrums der Hamburger Fern­Hochschule (HFH) bei: Neben dem bewährten Bachelor­Stu­diengang Gesundheits­ und Sozialmanagement wurden der neue Bachelor­ und der auslaufende Diplom­Studien­gang Pflegemanagement an das Studienzentrum Alsterdorf geholt. Die Zahl der Studieren­den stieg von 200 auf über 500, die Zahl der Dozenten auf über 50.

Ebenso positiv zu bewerten ist der Start des »peer­Beratungs­Projekts« im Rahmen des Pro­gramms »Gesunde Metropole« in Kooperation mit dem Ham­burger Netzwerk psychische Gesundheit: Betroffene bera­ten Betroffene, Angehörige beraten Angehörige. Das An­gebot richtet sich an alle Pati­enten sowie deren Angehöri­ge, die auf den psychiatrischen Stationen des Evangelischen Krankenhauses Alsterdorf, in der Psychiatrischen Tagesklinik oder in der Psychiatrisch­Psy­chotherapeutischen Ambulanz behandelt werden oder be­handelt werden wollen. Spezi­ell darauf vorbereitete ehema­lige Patienten sowie Angehöri­ge psychisch erkrankter Men­schen mit und ohne Behinde­rung stehen zur Beratung zur Verfügung.

Beratungszentrum Alsterdorf

Jahr 2011 2010 Zahl der Mitarbeitenden Ø 12 12

– Honorardozenten 28 28

– Honorartherapeuten 3 3

Umsatz 765 T€ 771 T€

Klientinnen und Klienten 554 554

Studierende 205 205

Kursteilnehmer 308 308

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alsterdorf assistenz ost gGmbH und alsterdorf assistenz west gGmbH

Die beiden gemeinnützigen Tochterunternehmen der Stif­tung bieten in Hamburg, Schleswig­Holstein und Nie­dersachsen Dienstleistungen für Menschen mit Behinde­rung in den Bereichen Woh­nen und Beschäftigung an. Da­rüber hinaus sind die Unter­nehmen in der Kinder­, Jugend­ und Familienhilfe und über die Beteiligung an der Hamburger Gesundheitshilfe in der ambu­lanten Pflege tätig.

alsterdorf assistenz ost gGmbH

Das Jahr 2011 zeigte eine ins­gesamt gute Nachfragesituati­on. Das Jahresergebnis blieb im Vergleich zum Vorjahr kons­tant. Viele der Anfragen lagen im Bereich personenzentrierte Hilfen für psychisch kranke Menschen.

Die Entwicklung der alsterdorf assistenz ost gGmbH (aaost) im Jahr 2011 war gekenn­zeichnet durch die Eröffnung neuer Standorte: So wurden im schleswig­holsteinischen Ahrensburg und Quickborn so­wie im Stadtteil Lohbrügge in Hamburg neue Treffpunkte er­öffnet. Sie bieten Beratung zu sozialen Themen, Informa­tions­ und Kulturveranstaltun­gen für Menschen in ihren Stadtteilen an oder dienen als Mittelpunkt zum Kontakte­knüpfen im Quartier.

2011 ging im Stadtteil Hin­schenfelde das Quartiersent­wicklungsprojekt Q8 an den Start. Ausgehend vom Treff­punkt in der Dernauer Straße sollen neue Versorgungsstruk­turen für die im Quartier leben­den Menschen entwickelt wer­den.

Im Hamburger Stadtteil Hamm konnte im Januar 2011 in Ko­operation mit der dortigen Christus­Kirche das Café »Ur­sprung« eröffnet werden. Menschen mit Behinderung bereiten unter professioneller Anleitung belegte Brötchen, Suppen und Kuchen sowie ei­nen wechselnden Mittagstisch zu.

Das im Mai 2011 neu einge­richtete Projekt »KinderWoh­nen« in Hamburg­Rahlstedt bietet Kindern ab sechs Jahren aus belasteten familiären Situ­ationen einen Lebensort, an dem sie aufgefangen und ihre Familien unterstützt werden.

Zudem ging das Angebot der »Schulassistenz«, ein beglei­tendes Angebot für Kinder mit Beeinträchtigungen zur Teilha­be am Unterricht in Regelschu­len, an den Start. Dies ist eine Konsequenz aus der Umset­zung der UN­Konvention für Menschen mit Behinderung, die den Anspruch auf Regelbe­schulung von Kindern mit Be­hinderung vorsieht.

Ein weiterer wichtiger Schritt war die Mitwirkung in neuen Kooperationen: Mit Trägern der psychosozialen Betreuung und Integration in Hamburg und anderen Trägern der Be­hindertenhilfe ist die aaost Gründungsmitglied der Woh­nungsgenossenschaft Schlüs­selbund e. G. Die Genossen­schaft wird Dienstleistungen rund ums Wohnen anbieten, insbesondere Verwaltung, Er­richtung und Vermietung von Wohnraum. Das angestrebte Ziel der Genossenschaft ist der Bau von rund 500 Wohnungen in den nächsten zehn Jahren.

Ebenfalls wurde das Koopera­tionsprojekt ‘Trebiz« in Berge­dorf zwischen der aaost und der alsterarbeit gGmbH gestar­tet. Zunächst begrenzt auf zwei Jahre, werden Beschäfti­gungsangebote für junge Menschen mit Behinderung im Schwerpunkt Bildung und be­rufliche Orientierung gesucht.

Die aaost beteiligte sich ferner am Aufbau des »Community Center« Hohenhorst. Von der aaost werden dort Bildungs­ und Beschäftigungsangebote für Frauen mit Behinderung und psychischen Erkrankun­gen gemacht, die langfristige Beschäftigungsverhältnisse beginnen wollen.

Auch an der Erprobung der »Integrierten Teilhabeplanung Hamburg« (ITP) nahm die aaost teil. Dieses neue System, das von Professor Dr. Petra Gromann (Fulda) entwickelt wurde, dient der Erhebung un­terschiedlicher Unterstüt­zungsmaßnahmen von Men­schen mit Behinderung. Es soll für alle Lebenssituationen gel­ten, also für »ambulant«, für »stationär« und auch für Arbeit und Beschäftigung. Es ist da­mit flexibler als das bisherige Metzler­Verfahren.

Dienstleistungen für Menschen mit Assistenzbedarf

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alsterdorf assistenz ost gGmbH

Jahr 2011 2010* Zahl der Mitarbeitenden, 818 726 Voll­ und Teilzeit Ø

Umsatz 36 471 T€ 35 111 T€

Zahl der Klientinnen und Klienten

– Ambulante Leistungen 348 293

– Bildung und Beschäftigung 295 281

– Stationäre Leistungen 549 534

* Nach der Fusion mit der alsterdorf assistenz umland gGmbH.

Betriebsintern brachte die Ein­führung eines modularen Ein­arbeitungskonzeptes für alle neuen Mitarbeitenden der aa­ost eine wesentliche Weiter­entwicklung im Bereich Perso­nalentwicklung. Außerdem wurde ein Gesundheitstag für alle Mitarbeitenden in Koope­ration mit der Berufsgenossen­schaft für Wohlfahrtspflege durchgeführt. Durch unter­schiedliche Tests sowie einen Marktplatz mit der Vorstellung gesundheitsfördernder Maß­nahmen war dies eine neue Qualität der Gesundheitsvor­sorge für Mitarbeitende.

Für die Zukunft sind geplant: der Umbau der Wohn­, Ar­beits­ und Beschäftigungsan­gebote auf dem Gut Stegen ebenso wie die Modernisie­rung der Arbeits­ und Beschäf­tigungsangebote in Neuen­deich in Schleswig­Holstein, die Erweiterung der Wohn­möglichkeiten im Edwin­Scharff­Ring im Hamburger Stadtteil Steilshoop sowie die Fortführung der Quartiersent­wicklung rund um die Dernau­er Straße.

In Kooperation mit der stif­tungseigenen Fachschule für Heilerziehungspflege wurde ein Förderprogramm aufge­legt: Die aaost fördert die be­rufsbegleitende Ausbildung in dafür geeigneten Fällen mit Übernahmen der Schulgebüh­ren oder anteiliger Stunden­zahl. Auch Berufsanfänger, die die Fachschule nach ihrem Ab­schluss verlassen, werden im ersten Halbjahr mit einem Coaching­ und Hospitations­angebot gefördert, sodass die Quote jüngerer Berufseinstei­ger maßgeblich gesteigert werden konnte.

Erfolgreich verlief auch die Durchführung einer Charity­Veranstaltung in Verbindung mit der Präsentation eines Films der aaost: »Selbst ist der Mensch« – dieser Film zeigt ex­emplarisch, wie drei Men­schen mit Behinderung heute ihren Platz in unserer Gesell­schaft gefunden haben.

Dienstleistungen für Menschen mit Assistenzbedarf

23Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Mit einem gewissen Risiko für das Jahr 2012 ist der Betrieb der Biogasanlage im Bereich Arbeits­ und Beschäftigungs­angebote auf Gut Stegen in Schleswig­Holstein verbunden. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre ist die Anlage zu klein, um wirtschaftlich betrie­ben zu werden. Langfristig wird nach einem adäquaten Partner gesucht, der die Be­wirtschaftung der Anlage übernimmt.

Der weitere Ausbau der Schul­assistenz und die Beteiligung am Aufbau eines sozialräum­lichen Angebotes in der Jugend hilfe in Bramfeld wer­den einen wichtigen Bestand­teil in der Arbeit für Kinder und Jugendliche im Jahr 2012 bil­den.

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alsterdorf assistenz west gGmbH

Die alsterdorf assistenz west gGmbH (aawest) hat im Jahr 2011 gleich drei neue Hausge­meinschaften eröffnet: im Neuen Forum in Altona im Ja­nuar, in der Straße Vogelhüt­tendeich in Wilhelmsburg im Sommer und im September in der Grabenstraße im Karoli­nenviertel. Besonders erfreu­lich dabei ist, dass fast 40 wei­tere Klientinnen und Klienten aus dem Wilfried­Borck­Haus, dem letzten »Anstaltsgebäu­de« auf dem Gelände der Evangelischen Stiftung Alster­dorf, ein neues Zuhause gefun­den haben und damit die Schließung des Hauses einen großen Schritt weiter vorange­kommen ist.

Gleichzeitig wurden die Ange­bote in dem Haus »An der Jo­hanniskirche« und in der »Als­terdorfer Straße 460« aufge­löst, da diese baulich nicht mehr den nötigen Anforderun­gen entsprochen haben. Auch die Umbauten des Wohnprojekts in der Karl­Wolff­Straße in Altona, der Fett’schen Villa in Niendorf und am Alsterdorfer Markt 16 machen ein individuelleres Wohnen und damit mehr Pri­vatsphäre sowie persönliche Assistenz möglich.

Damit konnte die aawest ins­gesamt 50 neue Wohnmög­lichkeiten in den Hamburger Stadtteilen aufbauen und die Palette ihrer Angebote weiter ausbauen.

Ein ganz neuer Zweig im Ju­gendhilfebereich, zwei statio­näre Jugendwohnungen mit jeweils acht Plätzen, sind im Neuen Forum in Altona und in der Jarrestadt im Stadtteil Barmbek an den Start gegan­gen.

Im Bereich Arbeit und Beschäf­tigung wurde eine Zweigstelle des Beschäftigungsangebotes in Altona im Lawaetzweg er­öffnet und Räume für eine Er­weiterung des Beschäftigungs­angebotes in Fuhlsbüttel im Erdkampsweg angemietet.

Ein weiterer Treffpunkt im Stadtteil Alsterdorf/Ohlsdorf konnte mit Unterstützung des Quartieres seine Eröffnung fei­ern. Dieser dient, wie andere Treffpunkte, als Anlaufstelle für Beratung zu sozialen Themen, als Plattform für Informations­ und Kulturveranstaltungen für Menschen in ihren Stadtteilen oder als Mittelpunkt zum Kon­takteknüpfen im Quartier. Die Hochschule für Ange­wandte Wissenschaft (HAW) hat die Treffpunktarbeit drei Jahre begleitet und die Ergeb­nisse und Erfahrungen wurden in einem Konzept gemeinsam mit der alsterdorf assistenz ost gGmbH (aaost) zusammenge­stellt, das als Broschüre seit Mitte des Jahres erhältlich ist. Als Abschluss wurde gemein­sam mit der HAW und der aa­ost ein Fachtag durchgeführt, bei dem Teilnehmerinnen und Teilnehmer von anderen Ham­burger Trägern und der Behör­de für Arbeit, Soziales, Familie und Integration intensiv die Er­fahrungen und die nächsten Entwicklungen diskutierten.

Auch neue Kooperationen konnte die aawest im Berichts­jahr 2011 eingehen: So wurde in Harburg ein trägerübergrei­fender Treffpunkt eröffnet, ei­ne Kooperation von Leben mit Behinderung, BHH Sozialkon­tor und aawest, gefördert von Aktion Mensch. Der Treffpunkt zeigte sich von Beginn an als voller Erfolg, da nicht nur Kli­entinnen und Klienten der be­teiligten Partner, sondern auch die Menschen im Stadtteil da­von profitieren.

Parallel dazu wurde in Koope­ration mit dem Evangelisch­Lu­therischen Kirchenkreis Ham­burg­Ost die Freiwilligenagen­tur in Harburg eröffnet, die von der Behörde für Arbeit, So­ziales, Familie und Integration der Freien und Hansestadt Hamburg unterstützt wird. Ei­ner ihrer Schwerpunkte ist die Vermittlung von Menschen mit Unterstützungsbedarf in frei­williges Engagement.

In die Entwicklung des neuen, an Altona­Altstadt angrenzen­den Stadtteils »Mitte Altona« mischt sich die aawest aktiv ein. Im Rahmen des Quar­tiersentwicklungsprojektes Q8 wurde das Netzwerk »Eine Mitte für Alle« aufgebaut. Per­spektive ist es, die »Mitte Alto­na« von vornherein als inklusi­ven Stadtteil aufzubauen. In Altona­Altstadt baute Q8 eine von mittlerweile vielen Initiati­ven getragene Steuerungs­gruppe zum Thema »Fach­übergreifende Servicestelle« auf; mit dem Ziel, Ressourcen zu bündeln und Versorgungs­lücken zu schließen. Hierfür wurde u. a. gemeinsam mit der HAW ein Quartiersprofil er­stellt.

Unternehmensintern wurde ein Organisationshandbuch erstellt und eingeführt, das die interne Zusammenarbeit er­leichtert. Ferner wurde eine Beschäftigungsplanung verab­schiedet, die parallel zur Assis­tenzplanung für den Bereich Wohnen die Ziele und Wün­sche der Beschäftigten im Be­reich Arbeit und Beschäftigung feststellt und dokumentiert. Ein zusätzlich eingeführtes Qualitätsinstrument sorgt da­für, dass die Erbringung der As­sistenz im Wohnbereich in ei­nen kontinuierlichen Verbesse­rungsprozess eingebunden wird.

Auswirkungen auf die prakti­sche Arbeit hatte auch das neue Wohn­Betreuungs­Quali­tätsgesetz für Hamburg. Es stärkt die Rechte von Men­schen mit Behinderung als Ver­braucher. Das hat u. a. zur Fol­ge, dass Prüfungen der Wohn­Pflege­Aufsichten und die Pflicht zur Dokumentation ver­stärkt wurden.

Höhepunkte im Jahr 2011 gab es gleich mehrere: Im vorigen Jahr noch mit dem Neujahrs­empfang im Millerntorstadion zu Gast, empfing die aawest 2011 ca. 800 Gäste in der barri­erefreien Lounge des Volks­parkstadions, die der Hambur­ger Sportverein kostenlos zur Verfügung gestellt hatte.

Ausgezeichnet mit dem Preis exzellent:kooperation 2011 wurde im März 2011 die Pro­jektkooperation des tagewerk.osdorf mit dem Fußballclub St. Pauli und der Julius­Leber­Schule. Damit wurde ein Be­schäftigungsteam von Men­schen mit Behinderung geehrt, das mit großem Einsatz die Ge­ländepflege rund um das Ju­gendleistungszentrum des FC St. Pauli und der Schule er­bringt.

Dienstleistungen für Menschen mit Assistenzbedarf

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lichte Absolventen der Fach­schule ein spezielles Übernah­meprogramm und einen at­traktiven Arbeitsstart. Auf­grund des Erfolgs dieses Pro­gramms wird es auch 2012 fortgesetzt werden.

Für das Jahr 2012 sind folgen­de Projekte geplant: In Altona soll eine Wohn­Pflege­Ge­meinschaft für zehn Menschen mit dementieller Erkrankung und kognitiven Einschränkun­gen eröffnet werden. Dies ist ein Kooperationsprojekt mit der Hamburger Gesundheits­hilfe, die als Pflegedienst 24 Stunden vor Ort sein wird.

In der Bernadottestraße in Bahrenfeld ist ein neues ambu­lantes Angebot für Familien in Planung, bei dem die Eltern nach Bedarf Assistenz erhalten. Außerdem wird an diesem Standort eine weitere große Jugendwohngemeinschaft mit zehn Plätzen an den Start ge­hen, und im Erdgeschoss ent­stehen schöne Ein­Personen­Wohnungen für Menschen mit Behinderung. Das »interkultu­relle Jugendwohnen« wird ge­schlossen.

In Osdorf ist die aawest maß­geblich an der Entwicklung des neuen Bürgerzentrums betei­ligt, dorthin wird das tagewerk.osdorf umziehen und es wird ein Treffpunkt aufgebaut.

»Selbstverständlich freiwillig« wurde mit einem »innovatio«­Preis für Caritatives und Diako­nisches Handeln 2011 ausge­zeichnet. Das Projekt des Dia­konischen Werks Hamburg wird in Kooperation mit der aawest, aaost, der Pestalozzi­Stiftung und dem Rauhen Haus durchgeführt und geför­dert von Aktion Mensch. In dieser Initiative werden Men­schen mit Unterstützungsbe­darf in freiwilliges Engagement vermittelt und so zu aktiven Mitgestaltern, statt bloß Emp­fänger von Zuwendungen zu sein.

Die Entwicklungen 2011 be­stätigen den anhaltenden kon­tinuierlichen Wandel der Assis­tenzgesellschaften. Fachliche und strukturelle Veränderun­gen stellen die Mitarbeitenden vor neue Anforderungen und Aufgaben. Aus diesen Grün­den hat die Fort­ und Weiter­bildung und die konkrete Un­terstützung vor Ort einen ho­hen Stellenwert: 855 Mitarbei­tende haben an Inhouse­Fort­bildungen teilgenommen. Zu­dem wurden gemeinsam mit der Mitarbeitervertretung strukturierte Maßnahmen zur Bearbeitung von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz entwickelt. Auch bei der Perso­nalauswahl wurden neue We­ge beschritten: Die Kooperati­on mit der Fachschule für Heil­erziehung der Stiftung ermög­

Dienstleistungen für Menschen mit Assistenzbedarf

25Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Hamburger Gesundheitshilfe

Die Hamburger Gesundheits­hilfe war gegen Mitte 2011 in einer extrem engen wirtschaft­lichen Situation, die sich aber in der 2. Jahreshälfte nach ge­glückten Interventionen stabi­lisierte. Eine hilfreiche Maß­nahme war die Abgabe des dort nicht gut aufgestellten Bereichs ambulanter Eingliede­rungshilfen – die Hilfen für psy­chisch kranke Menschen wur­den erfolgreich an die aaost übergeleitet.

Eine Überarbeitung der Tou­renplanung und damit ver­bundene Kürzungen von Zei­ten, insbesondere in einem gerontopsychiatrischen Team mit entsprechendem Sonder­status halfen insgesamt, die Wirtschaftlichkeit wiederher­zustellen.

Gegen Ende des Jahres wur­den im operativen Bereich aus­geglichene Ergebnisse ver­zeichnet, sodass die Weiterar­beit an gemeinsamen Themen wieder deutlich und erfreulich in den Vordergrund gerückt werden konnte.

Hier sind besonders hervorzu­heben:– Konzeptionelle Vorarbeiten

zur WG in Altona mit der aawest

– Konzeptionelle Vorarbeiten zum Quartier Rungestraße in Zusammenarbeit mit der SAGA und der aaost

– Ausbau der Kooperation Dernauer Straße (Nacht­ und Rufbereitschaft)

– Veranstaltungen zu SGB XI– Punktuelle personelle

Entlastung in einigen Projekten (Volksdorf)

– Räumliche Kooperation: Pastorin Osterwald und MVZ Eppendorf

alsterdorf assistenz west gGmbH

Jahr 2011 2010* Zahl der Mitarbeitenden, 845 777 Voll­ und Teilzeit Ø

Umsatz 41 574 T€ 40 548 T€

Zahl der Klientinnen und Klienten

– Ambulante Leistungen 227 262

– Bildung und Beschäftigung 218 207

– Stationäre Leistungen 818 802

* Nach der Fusion mit der alsterdorf assistenz nord gGmbH.

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Hesterberg & Stadtfeld gGmbH

Gemeinsam mit der Stiftung Diakoniewerk Kropp hat die Evangelische Stiftung Alster­dorf im März 2011 die Träger­schaft für die Hesterberg & Stadtfeld, eine Einrichtung der Eingliederungshilfe für Men­schen mit Behinderung in Schleswig und Eckernförde, von der Damp­Gruppe über­nommen. Damit erweitert die Stiftung Alsterdorf ihre Dienst­leistungen in Schleswig­ Holstein, zu denen u. a. die Angebote der Stadtmission Kiel oder von prosocial im Kreis Stormarn zählen.

In Hesterberg & Stadtfeld wer­den knapp 370 Menschen mit seelischen, geistigen und Mehrfachbehinderungen so­wie Suchterkrankungen von 295 Mitarbeitenden unter­stützt und begleitet. Die Ange­bote in Schleswig und Eckern­förde reichen von vollstationä­ren Wohnangeboten mit inte­grierter Förderung über teilsta­tionäre Beschäftigungs­ und Tagesförderstätten bis hin zu ambulanter Betreuung.

Beide Stiftungen halten jeweils zur Hälfte Anteile an Hester­berg & Stadtfeld und verant­worten gemeinsam die Ent­wicklung der Wohn­, Arbeits­ und Beschäftigungsangebote. Die Evangelische Stiftung Als­terdorf übernahm zudem zum Jahresende Verwaltungstätig­keiten, u. a. das Rechnungs­wesen, die Personalverwal­tung, die Leistungsabrech­nung und die IT. Die Stiftung Diakoniewerk Kropp verant­wortet inzwischen die Dienst­leistungen Catering, Reini­gung, Wäscherei, Fahrdienste und Hausmeistertätigkeiten.

Im Mai 2011 wurde zuvor die gewerbliche GmbH in eine ge­meinnützige GmbH überführt. Der Gesellschaftsvertrag wur­de geändert und Hesterberg & Stadtfeld in ein diakonisches Unternehmen umgewandelt. Zudem wurden die neuen Ge­schäftsführer von Hesterberg & Stadtfeld offiziell bestellt: Sven Roßmann von der Stiftung Dia­koniewerk Kropp und Rai­mond Jacob als Geschäftsfüh­rer von der Evangelischen Stif­tung Alsterdorf.

Im Rahmen eines umfangrei­chen Konversionsprozesses sollen die Angebote vor Ort zukünftig den aktuellen Anfor­derungen und den heutigen Konzepten in der Eingliede­rungshilfe angepasst und um­gesetzt werden.

Die Auslastung von Hesterberg & Stadtfeld im Jahr 2011 war mit nahezu 100 Prozent zufrie­denstellend. Die Überführung von Verantwortlichkeiten in die beiden neuen Mutterstif­tungen sowie die Vorbereitung und Verabschiedung neuer Dienstvereinbarungen verlief dank der guten und konstruk­tiven Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat von Hester­berg & Stadtfeld positiv.

Auf Initiative der beiden neuen Träger wurde im September in Schleswig ein Konversionsaus­schuss ausgerichtet, zu dem Vertreter der Stadt, Politik und Kirche eingeladen wurden. Hier werden Vorschläge für ei­nen umfangreichen Moderni­sierungsprozess von Hester­berg & Stadtfeld vorgestellt, damit zukünftig inklusionsori­entierte Wohn­ und Betreu­ungsangebote für Menschen mit Unterstützungsbedarf ge­schaffen werden können. Re­sultierend haben sich Arbeits­gruppen gebildet, um sich zu den Themen Wohnen, finanzi­elle und rechtliche Rahmenbe­dingungen und Sozialraumori­entierung zu beraten und nächste Schritte zu entwickeln.

Erfolgreich verliefen ebenso die Verhandlungen mit der Damp Holding bezüglich der Grundstücksangebote und die Zusammenarbeit mit der Stadt Schleswig, besonders mit dem Fachbereich Bau, so dass aller Voraussicht nach Ende August 2012 mit der Umsetzung der ersten Baumaßnahmen be­gonnen werden kann. Die Neubauten werden in der Su­dicanistraße und auf dem Ge­lände der ehemaligen Gärtne­rei im Stadtteil Hesterberg lie­gen. Bei den Häusern handelt es sich um stationär betreute, kleine Wohngemeinschaften mit je sechs Klienten.

Hesterberg & Stadtfeld gGmbH

Jahr 2011 2011 Zahl der Mitarbeitenden Ø 295 –

Umsatz 17 237 T€ –

Plätze stationär 278 –

Pädagogische Betreuung im eigenen Wohnraum 25 –

Tagesförderung 65 –

Dienstleistungen für Menschen mit Assistenzbedarf

26 Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

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Lebensfreude.Alle Menschen sollen voneinander lernen und miteinander wachsen.Das ist unser Grundsatz zur Stärkung des Einzelnen und der Gemeinschaft.

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28 Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Stefanie Schlamp (links) zu Lebensfreude. Sie arbeitet als Heilerzieherin im Wohnhaus Hinterm Graben der alsterdorf assistenz ost gGmbH – hier mit der Klientin Liselotte Maier.

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29Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

»Das ganze Haus spiegelt die Lebens freude der Bewohnerinnen und Bewohner wider.«

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Alsterdorf Finanz- und Personalkontor GmbH

Die Alsterdorf Finanz­ und Per­sonalkontor GmbH (AFP) bie­tet als Unternehmen im Ver­bund der Evangelischen Stif­tung Alsterdorf gemeinsam mit ihren Servicetöchtern spe­ziell für Firmen aus dem ge­meinnützigen Bereich vielfälti­ge Dienstleistungen an. Dabei ist die AFP zum einen Dienst­leister für das stiftungseigene Rechnungs­ und Personalwe­sen und fungiert zum anderen als Holding für die weiteren Servicetöchter. Zunehmend nehmen auch externe Firmen aus dem Sozial­ und Gesund­heitswesen die umfangreichen Dienstleistungen der Unter­nehmensgruppe an.

AFP – Alsterdorf Finanz- und Personalkontor Das Jahr 2011 war geprägt durch die Vorbereitung auf die Übernahme des Rechnungs­ und des Personalwesens für die Hesterberg & Stadtfeld gGmbH, die Anfang 2011 von der Evangelischen Stiftung Als­terdorf gemeinsam mit der Stiftung Diakoniewerk Kropp von der Damp Holding über­nommen wurde. Insbesondere die Verhandlungen mit der Ge­werkschaft ver.di zur Überlei­tung der Mitarbeitenden aus dem Damp­Haustarifvertrag in den Kirchlichen Tarifvertrag Di­akonie werden sich weiter bis in das Jahr 2012 hineinziehen. Rund 300 Mitarbeitende wur­den von AFP in der Personalab­rechnung erfasst sowie in das Zeitmanagement der Stiftung eingebunden. Ferner wurde die Überleitung des Rech­nungswesens professionell vorbereitet, sodass am 31. De­zember 2011 die Umstellung ohne Probleme durchgeführt werden konnte.

Darüber hinaus unterstützt die AFP die Stiftungstöchter in al­len Fragen des Finanz­ und Rechnungswesens, der Jahres­abschlusserstellung und bei der steuerlichen Würdigung von Geschäftsfeldern. Das Zu­sammenspiel der einzelnen Gesellschaften mit der Holding in Bezug auf das Controlling wurde und wird – insbesonde­re im Bereich Liquiditätssteue­rung – ebenfalls kontinuierlich verfeinert. Die im Vorjahr be­gonnenen Workshops zu steu­errechtlichen Themen und zum Jahresabschluss mit den Geschäftsführern und Control­lern der einzelnen Gesellschaf­ten wurden erfolgreich fortge­führt und sollen als Informati­onsplattform dauerhaft etab­liert werden.

Schwierig gestaltet sich inzwi­schen die Preisbildung. Auf­grund der enger werdenden Finanzierungssätze innerhalb der sozialen Dienstleistungen sind die Kunden von AFP kaum noch in der Lage, die höheren Preise aufgrund von Tarifstei­gerungen und Steigerungen im Sachkostenbereich zu tra­gen.

ServicetöchterZu den Servicetöchtern der AFP gehören die Gesellschaften CareFlex Personaldienstleistun­gen GmbH, AlsterFood GmbH, die Alster­Service­Center GmbH, die alsterdorf verlag GmbH sowie die alsterprocon GmbH.

Die Personaldienstleistungs­tochter CareFlex konnte im Jahr 2011 gerade aufgrund steigender externer Umsätze ihre positive Entwicklung fort­setzen. Der vergrößerte exter­ne Kundenstamm ermöglicht eine größere Unabhängigkeit von internen Kunden. Das im Vorjahr eingeführte Angebot »Pflegemanagement auf Zeit« findet zunehmend positive Re­sonanz. Auch an seiner Außen­darstellung hat CareFlex gear­beitet: Im Geschäftsjahr ist die neue Homepage online ge­gangen, ferner finden Aktivitä­ten über Facebook statt, um mit potenziellen Mitarbeiten­den in Kontakt zu treten. Dank erhöhter Kommunikationsakti­vitäten wurden bei der Perso­nalgewinnung spürbare Fort­schritte erzielt, die für die Be­dienung einer größeren Nach­frage wichtig waren.

Zum zweiten Mal nach 2008 hat CareFlex 2011 gemeinsam mit der Universität Hamburg eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Dazu waren im März rund 160 Mitarbeitende von CareFlex aufgefordert, an­onym ein detailliertes Feed­back über ihre Arbeitsbedin­gungen und Mitarbeiterzufrie­denheit zu geben. Der Frage­bogen umfasste circa 30 Fra­gen zu Themen wie Gesund­heit und Lebensqualität, physi­sche und psychische Belastun­gen, berufliche Qualifizierung und Arbeitszufriedenheit. Die Umfrageergebnisse belegen eine hohe und wachsende Zu­friedenheit der CareFlex­Mitar­beitenden, die teilweise sogar über dem Durchschnitt befrag­ter Unternehmen der Sozial­wirtschaft liegt. Unterstrichen wird dies auch durch die Aus­zeichnung »Hamburgs Beste Arbeitgeber«, wo CareFlex ei­ne erfreuliche Platzierung er­zielte.

Gewerbliche Dienstleistungen

30 Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

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Das Restaurant Kesselhaus auf dem Alsterdorfer Markt konn­te sich genauso wie das Kessel­haus­Catering weiter etablie­ren. Eine hohe Kundenzufrie­denheit und steigende Umsät­ze in beiden Bereichen sind der Beleg dafür.

Verschiedene Kooperationen, wie zum Beispiel mit der Hoch­schule für Angewandte Wis­senschaften, der Verwaltungs­genossenschaft des Groß­marktes Hamburg oder mit der Fleischerinnung Hamburg, sind wichtige Bestandteile für die Arbeit von AlsterFood ge­worden. Trotz des schwer ein­schätzbaren Catering­Marktes geht das Unternehmen weiter­hin von einer guten Entwick­lung aus.

Die AlsterFood GmbH hat ih­ren Fokus auf Systemverpfle­gung für Krankenhäuser, Schu­len, Kindergärten, Senioren­einrichtungen, soziale Instituti­onen und Betriebskantinen. Zudem gehören das Restau­rant Kesselhaus und das Kes­selhaus­Catering dazu. In die­sem Jahr wurde zudem der Veranstaltungsbereich, der zu­vor in der Öffentlichkeitsarbeit der Evangelischen Stiftung Als­terdorf angesiedelt war, bei AlsterFood erfolgreich integ­riert und mit der Entwicklung von ema, event markt alster­dorf, als neuer Geschäftsbe­reich etabliert.

Durch die Ausrichtung auf re­gionale Produkte bei den ver­arbeiteten Zutaten konnte und kann sich AlsterFood von den großen Caterern absetzen. Im Jahr 2011 wurde AlsterFood als zugelassener Caterer bei der Behörde für Schule und Berufsbildung gelistet. Dieser Erfolg belegt, dass die Alster­Food GmbH mit ihren Angebo­ten ein ernst zu nehmender Player auf dem Hamburger Catering­Markt ist. Dank der Listung wurden gerade im Schulbereich neue Kunden ge­wonnen.

Gewerbliche Dienstleistungen

31Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Die alsterprocon GmbH ge­währleistet Einkauf, Vertrieb, Marketing sowie Projektma­nagement für qualitativ hoch­wertige und zuverlässige IT­Hardware, die Menschen mit unterschiedlichen Handicaps gemeinsam mit IT­Fachkräften in der PC­Produktion von als­terarbeit gGmbH (alsterarbeit­it) professionell fertigen. Der erfreuliche Geschäftsverlauf aus dem Vorjahr konnte im Jahr 2011 fortgesetzt werden. Zu den Kunden gehören insbe­sondere Bundesbehörden, wie z. B. die Bundeswehr und das Bundesministerium der Finan­zen sowie Unternehmen aus den Bereichen Industrie und Versicherungen. Auf Basis des bestehenden Notebook­Rah­menvertrages mit dem Bund konnten mehrere Großprojek­te akquiriert werden. Zur Jah­resmitte wurde ein Produkt­ und Projekt­Manager einge­stellt, um die PC­Eigenmarke von alsterarbeit­it weiterzuent­wickeln und den Vertrieb zu stärken.

Die Ergebnisse der ASC – Alster-Service-Center GmbH, spezialisiert auf Gebäudereini­gung im kirchlichen und sozia­len Bereich sowie im Gesund­heitswesen, blieben im Jahr 2011 im Vergleich mit dem Vorjahr konstant. Erfolgreich konnten einige neue Kunden gewonnen werden. Zur Quali­tätssicherung wurde 2011 ei­ne erfolgreiche Rezertifizie­rung durchgeführt und die Kontrolle durch externe Quali­tätsbeauftragte weiter ausge­baut.

Die alsterdorf verlag gGmbH unterstützt als Printverlag mit seinen Produkten den positi­ven Auftritt der Evangelischen Stiftung Alsterdorf. Das viermal jährlich erscheinende Magazin hat seine Auflagenzahlen kon­stant gehalten. Ende 2011 wurden die Aufgaben des Ver­lages in den Bereich Öffent­lichkeitsarbeit der Stiftung in­tegriert und das operative Ge­schäft des Verlages eingestellt.

Alsterdorf Finanz- und Personalkontor GmbH

Jahr 2011 2010 Zahl der Mitarbeitenden Ø

Alsterdorf Finanz­ und 74 73 Personalkontor GmbH

Umsatz 4 668 T€ 4 425 T€

CareFlex 187 175 Personaldienstleistungen GmbH

alsterdorf verlag GmbH 3 3

Alster­Service­Center GmbH 279 267

AlsterFood GmbH 177 156

alsterprocon GmbH 2 1

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Evangelisches Krankenhaus Alsterdorf gGmbH

Das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf (EKA) ist Akademi­sches Lehrkrankenhaus und ein Haus der Grund­ und Re­gelversorgung. Mit den Fachabteilungen Chirurgie (Schwerpunkt Endoprothetik), Innere Medizin, Geriatrie, Kin­der­ und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie, Radiologie sowie dem Epilepsiezentrum weist es ein großes Spektrum der Be­handlungsmöglichkeiten auf, das Patienten aus ganz Nord­deutschland anzieht. Darüber hinaus erfüllt es einen beson­deren Auftrag für die fachme­dizinische und pflegerische Versorgung von Menschen mit Behinderungen. Das Kranken­haus ist mit weiteren klini­schen und außerklinischen An­geboten eng vernetzt.

Das EKA hat das geplante Jah­resergebnis 2011 erreicht. Da­rüber hinaus verzeichneten die Fachbereiche des EKA 2011 trotz der laufenden Baumaß­nahmen eine durchweg gute Belegung.

Auch im Berichtsjahr konnte eine Reihe neuer Angebote geschaffen werden. So eröff­nete im Januar 2011 die Stati­on DAVID für Menschen mit Demenz, die akut erkrankt sind, im Fachbereich Innere Medizin unter der Leitung von Chefarzt

Dr. Georg Poppele. Das Ärzte­team sowie die Pflegekräfte und Ehrenamtliche sind ge­schult, auf die speziellen Be­dürfnisse dieser Patienten ein­zugehen. Die Alzheimer Gesell­schaft ist als enger Kooperati­onspartner eingebunden, ebenso die wissenschaftliche Begleitforschung des neuen Angebots durch Dr. Hanneli Döhner, Universitätsklinikum Eppendorf. Die Arbeit der Sta­tion DAVID wird finanziell un­terstützt vom Freundeskreis des EKA und der Homann­Stif­tung. Zusätzlich haben die Ini­tiatoren der Station DAVID das Alsterdorfer Netzwerk Demenz (AND) gegründet. Es bringt Menschen aus unterschiedli­chen Einrichtungen zusam­men: ambulante und stationä­re Pflege, Mediziner, Pflege­stützpunkte, Bezirkspolitik. Ziel ist es, sich über die Versorgung von Menschen mit Demenz auszutauschen und sie zu ver­bessern.

Das Eltern­Kind­Projekt, an dem die Fachbereiche Kinder­ und Jugendpsychiatrie sowie die (Erwachsenen­)Psychiatrie beteiligt sind, hat sich gut eta­bliert. Mehrere Mütter und Kinder mit psychischen Erkran­kungen konnten gemeinsam behandelt werden.

Die Zahl der Ausbildungsplätze an der Krankenpflegeschule wurde zum 1. Januar 2012 von 66 auf 84 erhöht. Die Ausbil­dung beginnt künftig nicht nur zum 1. Oktober, sondern im Jahr 2012 auch zum 1. April.

Seit November 2011 gibt es im Fachbereich Chirurgie den neuen Schwerpunkt »Handchi­rurgie« und »Plastisch­Rekons­truktive Chirurgie«. Mit Dr. An­ja Stahlenbrecher konnte eine ausgewiesene Expertin für die­se Gebiete gewonnen werden. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Eingriffe an der Hand und die operative Versorgung von schweren Wunden wie z. B. offenen Beinen oder Dekubi­talgeschwüren.

Im Feld der Gesundheitspolitik ist es dem EKA auch 2011 ge­lungen, durch Veranstaltun­gen oder Besuche von Gästen Akzente zu setzen und auf sein Leistungsspektrum aufmerk­sam zu machen. Der Verein »Gesundheitsmetropole Ham­burg« kam im Mai 2011 zur ersten Mitgliederversammlung in Alsterdorf zusammen. Das Sommerfest der Hamburgi­schen Krankenhausgesell­schaft fand bereits zum zwei­ten Mal in der Alten Küche statt. Und Hamburgs Gesund­heitssenatorin Cornelia Prüfer­Storcks informierte sich bei ei­nem Besuch der ESA über das medizinische Behandlungsan­gebot. Auch der Präsident der Hamburger Ärztekammer und der Bundesärztekammer, Dr. Frank­Ulrich Montgomery, war zu Gast und diskutierte die Er­gebnisse der Studie des Deut­schen Krankenhausinstituts zur medizinischen Versorgung von

Menschen mit Behinderung, die 2011 im Auftrag der Evan­gelischen Stiftung Alsterdorf in Hamburg durchgeführt wurde. Er sagte zu, die Initiative zur Verbesserung der Versorgung zu unterstützen.

Darüber hinaus wurden wieder zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen im Jahr 2011 durch das EKA initiiert. Dabei standen Informationen zum medizinischen Angebot für Pa­tienten und Fachleute im Mit­telpunkt. So informierten z. B. beim »Purple Day« die Mitar­beitenden des Epilepsiezent­rums über das Thema auf dem Alsterdorfer Markt und in zwei Schulen. Am »Tag der Epilep­sie« im Oktober war das Epi­lepsiezentrum mit einem Stand im Alstertal­Einkaufszentrum vertreten. Beim 1. Hamburger Geriatrietag in der Hamburger Universität stellten Prof. Dr. Cornelia Spamer, Chefärztin Geriatrie, und ihr Team das Be­handlungsangebot im EKA vor und gaben praktische Tipps zu Hilfsmitteln im Alltag und ge­sunder Ernährung im Alter. Auch die Alsterdorfer Gesund­heitsgespräche stießen im Jahr 2011 wieder auf großes Inter­esse. 2011 informierte Dr. Pe­ter­René Bock­Lamberlin, Chefarzt Orthopädie und Chir­urgie, in zwei Veranstaltungen zahlreiche Interessierte über die Möglichkeiten der mini­mal­invasiven Hüft­Endopro­thetik. In der Reihe »Im Ge­spräch« informierte im Juni Prof. Dr. Matthias R. Lemke, Chefarzt der psychiatrischen Fachabteilung, über: »Die si­chere Bindung. Mentalisieren und Triangulieren im Mutter­Kind­Kontext«, im Dezember ging es um die »Wechselwir­kung zwischen Psychopharma­ka und internistischen Medika­menten – Manie, bipolare Stö­rung, Depression, Psychose«.

Evangelisches Krankenhaus Alsterdorf gGmbH

Jahr 2011 2010 Zahl der Mitarbeitenden Ø 448 421

Umsatz 29 414 T€ 28 508 T€

Davon Erlöse aus allgemeinen 26 485 T€ 27 795 T€ Krankenhausleistungen

Vollstationäre Planbetten 217 215

Teilstationäre Plätze 30 30

Ausbildungsplätze

– Krankenpflegeschule 66 66

– Berufsfachschule für Logopädie 60 60

Gesundheitsdienstleistungen 32 Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

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Mit dem EKA als Partner be­gann Q8 im Januar 2011 mit der Entwicklung des Quartiers in Alsterdorf. Q8 möchte mit dem Aufbau des »Alsterdorfer Netzwerks Demenz« die Situa­tion der Menschen mit De­menz und ihrer Angehörigen sukzessive verbessern. Eine ge­plante Freiwilligenagentur und eine geplante Servicestelle sol­len das Netzwerk unterstützen. Das Ziel ist eine zukunftswei­sende Zusammenführung von professionellen Dienstleistern und bürgerschaftlichem Enga­gement in Alsterdorf für alle im Quartier, um dort lebenslang verbleiben zu können.

Das Jahr 2012 wird durch Bau­arbeiten und die Fertigstellung der ersten Teileinheiten des Er­weiterungsbaus des EKA ge­prägt sein. Mehr als 800 Stahl­träger wurden zum Jahresende bereits eingesetzt, rund 340 Ladungen Beton sind geflos­sen, über 10 000 Nageldübel wurden verarbeitet. Sollte alles wie geplant laufen, so werden im Herbst 2012 die ersten Sta­tionen in den Erweiterungsbau umziehen.

Gesundheitsdienstleistungen33Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Wichtige Teile der langfristigen Gelände­ und Gebäude­Mas­terplanung am Hauptstandort Bargfeld­Stegen wurden in die Tat umgesetzt. Die Bauarbei­ten zum Erweiterungsbau der Gerontopsychiatrie begannen im August, das Richtfest wur­de im Dezember gefeiert. Der Bezug der neuen Station ist für Sommer 2012 geplant. Ein weiterer Neubau wird sich als nächstes Projekt unmittelbar anschließen. Wie geplant wur­den ebenfalls ab dem Sommer 2011 die ersten Bauabschnitte zur Anlage des HSK­Geronto­gartens für ältere Patienten umgesetzt. Großzügige Sach­spenden von Pflanzen und Sträuchern ermöglichten eine groß angelegte Pflanzaktion: Mit tatkräftiger Unterstützung der Mitarbeiterschaft wurde der Grundstock für das zukünf­tige Erscheinungsbild des »Gartens der Sinne« gelegt.

Mit vier Projekttagen und Schülerkonferenzen im HSK, darunter erstmals einem Suchtpräventionstag, wurde die Kooperation mit Schulen im Kreisgebiet weiter ausge­baut. Dabei lernen Schüler und Schülerinnen im HSK ein Stück Klinikalltag kennen und spre­chen mit Patienten und Thera­peuten. Da auf diesem Wege die Ziele Öffnung und Vernet­zung des HSK, Information der Öffentlichkeit und Entstigmati­sierung der Psychiatrie in her­vorragender Weise bearbeitet werden, sind auch für das kommende Jahr entsprechen­de Projekte geplant.

Nach Auszeichnung des HSK durch das Great Place to Work® Institute Deutschland als einer der »Besten Arbeitge­ber im Gesundheitswesen« waren mitarbeiterorientierte Projekte auch 2011 ein beson­deres Anliegen der Geschäfts­leitung. Neben Angeboten beispielsweise für Mitarbeiten­de der Altersgruppe »50­plus« fand im November der erste »HSK­Stammtisch« sehr positi­ven Anklang bei den Mitarbei­tenden. Der Erfolg der bisheri­gen Aktivitäten wird bei der nächsten Mitarbeiterbefra­gung im Sommer 2012 über­prüft.

Heinrich Sengelmann Krankenhaus gGmbH

Das Heinrich Sengelmann Krankenhaus (HSK) ist ein Fachkrankenhaus für Psychiat­rie, Psychotherapie und Psy­chosomatik und hat einen Ver­sorgungsauftrag für den Kreis Stormarn und die Freie und Hansestadt Hamburg. 40 Jahre Erfahrung haben eine Behand­lungskultur der sanften Psychi­atrie geprägt. Es verfügt über umfassende diagnostische Möglichkeiten, qualifizierte fachmedizinische Behandlung und ganzheitliche, gute Pflege.

Im Jahresverlauf verzeichnete das HSK erneut eine gute Bele­gungssituation. Hierbei setzte sich der Trend zu steigenden Patientenzahlen in den Schwerpunktbereichen Krisen­intervention und Psychosen, affektive Störungen und Psy­chotherapie, Gerontopsychiat­rie und ­psychotherapie sowie Suchtmedizin weiter fort. Die in den vorangegangenen Jah­ren stetig gestiegene Nachfra­ge im tagesklinischen Bereich wuchs ebenfalls weiter an. Hier soll eine dritte Tagesklinik bald Entlastung schaffen. Der der­zeitige Planungsstand sieht die Eröffnung der neuen Behand­lungsplätze um die Jahreswen­de 2012/2013 vor. Die Pflege­satzverhandlungen im Juni konnten mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen wer­den. Aufgrund der hohen Aus­lastung ist es erneut gelungen, ein gesteigertes Budget zu er­zielen. Diese Steigerungen wurden wie geplant insbeson­dere für die sukzessive Aufsto­ckung des patientennahen Personals eingesetzt. Heinrich Sengelmann Krankenhaus gGmbH

Jahr 2011 2010 Zahl der Mitarbeitenden Ø 267 263

Umsatz 19 646 T€ 19 230 T€

Vollstationäre Betten 220 219

Teilstationäre Plätze 36 30

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Werner Otto Institut gGmbH

Das Werner Otto Institut un­tersucht und behandelt als re­nommiertes Sozialpädiatri­sches Zentrum Kinder und Ju­gendliche, bei denen der Ver­dacht auf eine Behinderung oder psychische Erkrankung vorliegt bzw. bei denen massi­ve Verhaltensauffälligkeiten bestehen. Die Behandlungen erfolgen ambulant. In Zusam­menarbeit mit dem Evangeli­schen Krankenhaus Alsterdorf ist ebenfalls eine stationäre Therapie möglich.

Die Zahl der ambulanten Be­handlungsfälle war wie im Vorjahr durch die Kostenträger auf 5 800 pro Jahr begrenzt. Dadurch entstanden wieder lange Wartezeiten für die klei­nen Patienten.

Das Jahresergebnis 2011 ist gekennzeichnet durch Konti­nuität gegenüber den Vorjah­ren. Unvermindert sind die Dienstleistungen des Werner Otto Instituts trotz weiterer Zu­nahme der Niederlassungen im Bereich Kinder­ und Ju­gendpsychiatrie und ­psycho­therapie stark nachgefragt. Weiterhin bereitet die Begren­zung der Fallzahlen seitens der Krankenkassen Probleme. Trotz steigender Fallzahlen und teilweise unzumutbarer langer Wartezeiten ist 2012 nicht mit einer Aufhebung der Decke­lung zu rechnen. Entsprechend erwartet das Werner Otto Ins­titut keine großen Veränderun­gen der Gesamtsituation für das kommende Jahr.

Der Geschäftsführer und ärztli­che Leiter des Werner Otto Ins­tituts Dr. Christian Fricke wur­de zu Beginn des Jahres 2011 für zwei Jahre zum Vorsitzen­den der Vereinigung der Ham­burger Kinderärzte gewählt.

Werner Otto Institut gGmbH

Jahr 2011 2010 Zahl der Mitarbeitenden Ø 72 69

Umsatz 3 620 T€ 3 650 T€

Patientinnen und Patienten 5 834 5 838

Gesundheitsdienstleistungen 34 Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Betreutes Wohnen Hamburg

Jahr 2011 2010 Zahl der Mitarbeitenden Ø 20 14

Umsatz 1 154 T€ 1 073 T€

Klientinnen und Klienten 60 60

Gleichzeitig wurden Vorarbei­ten für ein Angebot für psy­chisch kranke ältere Menschen in Gang gesetzt, die sich in den Folgejahren in einer Erweite­rung der therapeutischen Pa­lette niederschlagen werden.

Durch die steigende Nachfrage nach außerklinischen Unter­stützungsangeboten wird der Bereich weiter wachsen, ohne wirtschaftliche Risiken einge­hen zu müssen. Für 2012 und 2013 sind weitere psychosozi­ale Leistungen geplant, die zu­sätzlich sozialräumliche Ziele verfolgen.

Betreutes Wohnen Hamburg

Im Betreuten Wohnen Ham­burg ermöglichen Fachkräfte verschiedener therapeutischer Berufsgruppen für Menschen mit psychischen Erkrankungen die erfolgreiche Hilfe zur Selbsthilfe mit dem Ziel »Eigen­ständig, aber nicht allein«.

Dieses Arbeitsfeld des medizi­nischen Bereiches der Evange­lischen Stiftung Alsterdorf hat seine Stellung in der immens gewachsenen Angebotspalet­te verschiedener Träger auch 2011 sicher behauptet und ge­nießt eine hohe Reputation. Die Angebote erfreuen sich ei­ner großen Nachfrage.

Eine stetig wachsende Zahl psychisch erkrankter Men­schen in der Arbeitswelt ist für das Betreute Wohnen Ham­burg Herausforderung zu grö­ßeren Anstrengungen.

Entsprechend den Anforde­rungen der steigenden Vernet­zung zwischen den verschiede­nen Therapieangeboten wur­de 2011 eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf vorbereitet, die ab 2012 umgesetzt wird.

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Auch der Kooperationsprozess mit dem Heinrich Sengelmann Krankenhaus der Stiftung in Bargfeld­Stegen steht unter der Überschrift: Verbesserung der sozialräumlichen Versor­gung. Hier wurden weitere Ko­operationsschritte getan.

Durch verbesserte Beteili­gungsprozesse der Mitarbei­tenden zu Themen wie Einar­beitungsstandards oder Ver­einbarkeit von sozialem Um­feld und Beruf wurde die inter­ne Unternehmenskultur wei­terentwickelt.

Die zukünftige Entwicklung von tohus ist unter anderem geprägt von der Senkung der Kosten für den Eingliederungs­hilfebereich durch die Kosten­träger in Schleswig­Holstein. Dank intensiver Mitarbeit im Landesverband sozialpsychiat­rischer Einrichtungen und durch eine enge Abstimmung mit Leistungserbringern inner­ und außerhalb der Evangeli­schen Stiftung Alsterdorf wird versucht, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Zudem ist tohus an der Gestaltung eines neuen Psychiatrieplans des Kreises Stormarn beteiligt.

Deutlich weiterentwickelt wird 2012 die sozialräumliche Aus­richtung. Dies wird unter an­derem durch den Beginn des Q8­Quartiersentwicklungspro­jektes der Evangelischen Stif­tung Alsterdorf im Sozialraum Bad Oldesloe forciert. Durch die verstärkten Kooperationen und Vernetzung der Angebote mit beteiligten Kommunen will tohus auch in Zukunft als ver­lässlicher Partner agieren.

Gesundheitsdienstleistungen35Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

tohus gGmbH

Jahr 2011 2010 Zahl der Mitarbeitenden Ø 82 82

Umsatz 5 365 T€ 5 073 T€

Plätze insgesamt 235 223

– Vollstationäre Plätze 40 40

– Teilstationäre Plätze 87 87

– Plätze in Tagesstätten 35 35

– Plätze ambulantes 36 48 betreutes Wohnen

– Arbeit und Beschäftigung 25 25

tohus gGmbH

Die tohus gGmbH der Evange­lischen Stiftung Alsterdorf un­terstützt Menschen mit seeli­schen Erkrankungen im Kreis Stormarn mit vielfältigen am­bulanten, teil­ und vollstatio­nären Angeboten in den Berei­chen Wohnen, Fördern sowie Arbeit und Beschäftigung.

Das Jahresergebnis war, wie in den Vorjahren, positiv. Die Ent­wicklung verlief plangemäß – die einzelnen Angebotsseg­mente wurden nach Möglich­keit ausgeweitet oder waren bei Platzzahlbegrenzung voll ausgelastet.

Im Jahr 2011 wurde die Ange­botspalette der tohus gGmbH um das sozialräumliche Projekt »Streetwork« in Bargteheide in Kooperation mit der Kommu­ne Bargteheide erweitert. Mit diesem Projekt leistet tohus ei­nen aktiven Part, den gemein­samen Sozialraum auszuge­stalten und das Miteinander vor Ort zu verbessern.Auch in der Gemeinde Bars­büttel wurde durch die Über­nahme der mittäglichen Es­sensversorgung für eine Kin­derhortgruppe durch das to­hus­Bistro im Bürgerhaus ein weiterer Schritt in Richtung Kooperation und Vernetzung vor Ort gemacht.

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Evangelische Stadtmission Kiel gGmbH

Die Evangelische Stadtmission Kiel ist seit 1904 einer der äl­testen und bedeutsamsten so­zialen Dienstleister im Groß­raum Kiel mit einer umfangrei­chen Angebotspalette: Alten­hilfe, Psychiatrie, Sucht­ und soziale Integrationshilfen. 2011 berieten, betreuten, pflegten und behandelten rund 340 Mitarbeiter vorwie­gend Menschen in herausfor­dernden Lebenslagen.

Altenhilfe Die Altenhilfe der Stadtmission verzeichnete im Berichtsjahr 2011 zahlreiche positive Er­gebnisse. Die stabile Auslas­tung der stationären Einrich­tungen untermauerte den Plan, fast alle Angebote der Altenhil­fe durch Neubauten zu erset­zen.

Die Umsetzung der Neubau­pläne der Standorte Paul­Fle­ming­Haus und Haus Heiken­dorf verzögert sich. Seit Lan­gem werden mit den Vertre­tern der Stadt Kiel und der Ge­meinde Heikendorf diverse Ab­stimmungsgespräche mit Fach experten und Investoren geführt. In den Verhandlungen über die Neubauten legt die Stadtmission großen Wert auf ein konsensuelles Verhand­lungsergebnis mit den Verwal­tungen der genannten Stadt und Gemeinde.

Im Paul­Fleming­Haus konnte die hohe Auslastung trotz un­zureichender baulicher Gege­benheiten und der phasenwei­se zurückhaltenden Unterbrin­gungspraxis der Gerichte in Kiel annähernd gehalten wer­den. Das geschlossene geron­topsychiatrische Fachangebot ist in Kiel einzigartig. Die Pflege im Paul­Fleming­Haus ist höchst anspruchsvoll, die gute Benotung vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen trägt zur Anerkennung bei.Die Tagespflege wurde 2011 allerdings wegen der geringen Nachfrage von beschützten Tagespflegeplätzen geschlos­sen.

Die Auslastung im Propst­Be­cker­Haus ist über das Jahr hin gut, einschließlich der Tages­pflege. Zunehmend findet ein Einzug in eine Pflegeeinrich­tung erst statt, wenn eine Ver­sorgung über 24 Stunden not­wendig wird und diese in der eigenen Häuslichkeit nicht mehr gewährleistet werden kann. Zunehmend werden Menschen mit einem akuten Alkoholproblem (im Alter von 45 bis 65 Jahren) aufgenom­men. Für diese neue Zielgrup­pe ist ein spezialisierter Wohn­bereich angedacht.

Das Bismarck Seniorenstift in Reinbek wurde am 1. Septem­ber 2011 eröffnet. Insgesamt bietet das Haus 111 Einzelzim­mer. Die komfortablen Zimmer haben eine Größe von ca. 21,5 m2 und ein eigenes Bad. 87 Einzelzimmer, davon fünf Kurzzeitpflegeplätze, gehören dem Bereich der allgemeinen Pflege an, 24 weitere Einzel­zimmer im Erdgeschoss sind für Menschen mit dementieller Erkrankung.

Auf dem weitläufigen Gelände der Seniorenanlage befinden sich ferner insgesamt 97 Miet­einheiten des »Servicewoh­nens« der Firma Semmelhaack. Die ersten Mieter bezogen be­reits im Juni 2011 ihre Woh­nungen, seit Oktober sind alle Wohnungen vermietet. Bereits in den ersten Monaten konn­ten enge Kooperationen mit kirchlichen und kommunalen Institutionen sowie Vereinen aufgebaut werden. Die inter­nen und externen Aktivitäten werden konsequent auf­ bzw. ausgebaut.

Seitdem das Altenhilfezentrum Heikendorf 2011 eine Koope­ration mit dem Palliativ­Netz­werk Kiel vereinbart hat, ver­fügt es über einen Palliativpfle­geplatz, der in Zusammenar­beit mit den Hausärzten und dem SAPV­Team (spezialisierte ambulante palliative Versor­gung) Kiel betreut wird. Be­sonders positiv zu erwähnen ist die hohe Zahl der Ehrenamt­lichen: Über 40 Freiwillige ge­stalten in unterschiedlichsten Angeboten, besonders im Be­reich der sozialen Betreuung, das Umfeld der Bewohnerin­nen und Bewohner. Die Ein­richtung genießt in der Ge­meinde eine sehr hohe Einbin­dung. Die Chancen stehen gut, dass 2012 die Planungen für einen Neubau abgeschlossen werden und mit dem Bau be­gonnen werden kann.

Im Haus Wahlstedt wurden die Positionen der Einrichtungs­ und Pflegedienstleitung in ei­ner Person zusammengefasst. Die neue Leitung kommt aus der Region und konnte über ihr Netzwerk die Auslastung der Einrichtung erheblich steigern.

Psychiatrische Hilfe, Suchthilfe und SozialesDie Evangelische Stadtmission Kiel verfügt in der Landes­hauptstadt Kiel sowie im Um­land mit ihren Angeboten für alleinstehende, wohnungslose Menschen mit besonderen so­zialen Schwierigkeiten über ein Alleinstellungsmerkmal. Sie ist einer der führenden Anbieter in der Suchthilfe, insbesondere bei legalen Drogen, und ein wichtiger Dienstleister für die Betreuung von Menschen mit schwierigen psychischen Prob­lemlagen. Die Leistungen wer­den durch Beratungsstellen so­wie ambulante, teilstationäre und stationäre Dienste er­bracht. Zunehmend engagiert sich die Stadtmission mit sozia­len Stadtteilprojekten, wie z. B. den Tagestreffs in Kiel­Mitte und Kiel­Süd, der Möbelbörse in Kiel­Hassee sowie der Sozi­alkirche und dem Sport­ und Begegnungspark in Kiel­Gaar­den. Diese Projekte sind ver­bunden mit Beschäftigungsan­geboten für Menschen mit er­heblichen Vermittlungshemm­nissen am Arbeitsmarkt und werden in verschiedenen Ko­operationen mit anderen Trä­gern umgesetzt. Insgesamt unterhält die Stadtmission an 20 Standorten in Kiel und Um­gebung vielfältige und passge­naue Angebote in diesen Leis­tungsbereichen, um die unter­schiedlichen Bedarfe der Klien­tinnen und Klienten zielgerich­tet abzudecken.

Die Sozialkirche Gaarden wur­de 2011 gleich mehrere Male ausgezeichnet: Sie gewann bei dem Bundespreis »Soziale Stadt« eine Anerkennung und den 3. Integrationspreis »bun­tes Gaarden« vom Förderver­ein Gaarden e. V. Im Dezember 2011 erhielt die Sozialkirche vom Projekt »Kirche findet statt« die Anerkennung als Re­ferenzprojekt. Den 1. Integrati­

Pflege­ und soziale Dienstleistungen

36 Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

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Einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des Leis­tungsbereichs hatte die Ableh­nung von Ansprüchen Leis­tungsberechtigter im Bereich der Eingliederungshilfe durch die öffentliche Hand. Im Zu­wendungsbereich muss wei­terhin mit einer konsequente­ren Anwendung des Vergabe­rechtes gerechnet werden. Insgesamt steigt der Druck, immer hochwertigere Leistun­gen zu immer günstigeren Preisen bereitzustellen. Ande­rerseits führen der Kosten­druck und auch die tatsächli­che Bedarfsentwicklung an persönlichen Hilfen stärker da­zu, fachübergreifende Ange­bote zu liefern. Ein Vorteil, den die Stadtmission aufgrund ih­rer komplexen Angebotsstruk­tur (Psychiatrie, Suchthilfe, so­ziale Hilfen, Beschäftigungsan­gebote) gegenüber ihren Wettbewerbern hat und nut­zen kann.

Der Umsatz des Gesamtberei­ches wird zu 70 Prozent leis­tungsabhängig (Tagessätze, Fachleistungsstunden, Fallpau­schalen etc.) und zu 25 Prozent zuwendungsabhängig erwirt­schaftet. Der Umsatzrückgang resultiert aus dem Wegfall des zeitlich befristeten FSJ­Projek­tes »Freiwilligendienste ma­chen kompetent«. Der leis­tungsabhängige Bereich ist aufgrund der anhaltend guten Durchschnittsauslastung ge­genüber 2010 gewachsen, der Zuwendungsbereich ist auf gleichem Niveau geblieben.

onspreis »buntes Gaarden 2011« vom Förderverein Gaar­den e. V. hat das Projekt der Suchthilfe, »Pro Kids«, gewon­nen.

Das Jahr 2011 war geprägt durch strukturelle Anpassun­gen des in den vergangenen Jahren stark gewachsenen Ge­samtbereiches. Im Mai 2011 wurde die Geschäftsstelle der Stadtmission in die stationäre Wohn­ und Betreuungseinrich­tung im Van­der­Camer­Haus verlegt und damit die Integrati­on dieses zunächst stark um­strittenen Projektes im Stadt­teil weiter verbessert. Die öf­fentliche Berichterstattung über dieses Angebot ist inzwi­schen ausnahmslos positiv und im Haus finden regelmäßige Veranstaltungen statt, wie zum Beispiel das Ortsbeirats­treffen oder verschiedene Fachvorträge.

Mitte 2011 konnte die Be­handlungs­ und Beratungsstel­le der Suchthilfe aus dem bau­fälligen Hinterhaus in der Fleet­hörn in den ehemaligen Stand­ort der Geschäftsstelle am Wall 38, im Zentrum Kiels, umzie­hen. Damit wurden zugleich die Voraussetzungen geschaf­fen, am Standort Fleethörn elf Wohnapartments für Men­schen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten zur Verfügung zu stellen und die Schließung des Standortes Klein Nordsee in Felde 2013 vorzubereiten.

Im Dezember 2011 wurde am Standort der Möbelbörse in Kiel­Hassee das ca. 1 400 m2 große Untergeschoss für das Beschäftigungsprojekt »AMOS – Neue Arbeit« angemietet, um zukünftig weitere Beschäfti­gungsangebote machen zu können.

Pflege­ und soziale Dienstleistungen

37Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Evangelische Stadtmission Kiel gGmbH

Jahr 2011 2010 Zahl der Mitarbeitenden, 343 372 Voll­ und Teilzeit Ø

Umsatz€ 18 183 T€ 14 144 T

Altenhilfe

Stationäre Plätze 368 257

Teilstationäre Plätze 24 39

Plätze für betreutes Wohnen 46 46

Psychiatrische Hilfe, Sucht- und soziale Hilfen Umsatz 7 816 T€ 7 937 T€

Psychiatrische Hilfen

Stationäre Plätze 44 44

Teilstationäre Plätze 12 12

Suchthilfen Stationäre Plätze 35 35

Teilstationäre Plätze 12 12

Ambulante Plätze 51 51

TASK 10 10

Klienten in Beratung* 526 522

Soziale Integrationshilfen Stationäre Plätze 35 35

Plätze in Gemeinschaftsunterkunft 60 60

Beschäftigungsplätze 35 35 nach § 67 SGB XII

Beschäftigungsplätze 100 120 nach § 16 SGB II

Klienten in Beratung* 2 520 2 514

– davon Wohnungslosenhilfe 1 256 1 250

– davon Straffälligenhilfe 1 264 1 264

Besuche Tagestreff und 50–70 50–70 Kontaktladen, täglich*

Plätze in ärztlicher 912 910 Grundversorgung*

Ehrenamtliche Mitarbeitende 50 50 in der Straffälligenhilfe*

* Zuwendungsfinanzierte Beratungsstelle ohne Auslastungsabhängigkeit. Die Schwankungen 2010/2011 sind im Normbereich.

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Leistungen im Bildungsbereich

38 Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Schulen, Kinder und Jugendhilfe

Der Bereich Bildung der Evan­gelischen Stiftung Alsterdorf umfasst drei Kindertagesstät­ten, die Bugenhagen­Schulen an fünf Standorten, die Schule für Kinder mit besonderem Förderbedarf sowie eine be­rufsqualifizierende Fachschule für Heilerziehung und sozialpä­dagogische Assistenz. Insge­samt ist die Entwicklung des Bereichs sowohl im Hinblick auf die Kennzahlen als auch auf der Ebene der qualitativen Entwicklung der pädagogi­schen Arbeit sehr erfreulich.

Die Anzahl der Beschäftigten weist einen Zuwachs von 6,6 Prozent auf 405 Personen auf und auch die Umsätze konnten erneut, wenn auch nur leicht, gesteigert werden. Die Zahl der Schülerschaft und der Studie­renden konnte mit 1 701 fast konstant gehalten werden. Die Reduzierung der Schülerzahl aufgrund der Überführung des Schulstandortes Eppendorf in staatliche Verantwortung im Grundschulbereich wurde durch den Ausbau der Stadtteil­schule in Blankenese wieder fast vollständig ausgeglichen. Im Kita­Bereich und dem Bil­dungshaus in Lurup konnte die Anzahl der Kinder sogar um fast 14 Prozent auf 290 Plätze ge­steigert werden.

Auch im Jahr 2011 erreichte der Bildungsbereich eine positive Ertragsentwicklung. Nach er­folgreichem Abschluss notwen­diger Umstrukturierungen und Anpassungen an zum Teil er­heblich veränderte Rahmenbe­dingungen – wie die Nichtein­führung der Primarschule oder die Veränderung im Kita­ und Hortbereich, welche auch noch die erste Jahreshälfte des Jahres 2011 prägten – war die Aus­richtung des Bereiches in der

zweiten Jahreshälfte insgesamt auf die Konsolidierung geschaf­fener Strukturen sowie auf or­ganisches Wachstum angelegt.

Zwei bereichsweite Fachtagun­gen zur »inklusiven Bildung« waren bestimmende Ereignis­se für alle Bildungsbereiche. Hier wurde eine deutliche in­haltliche Klammer gesetzt und eine gemeinsame Entwick­lungsperspektive formuliert. In der ersten Tagung wurde auf Basis konkreter Ansprüche ei­ne Orientierungsrichtung für die Gegenwart und Zukunft des Bereichs bestimmt. Die Schritte zu einer inklusiveren Bildung sehen dabei an den unterschiedlichen Bildungs­standorten aufgrund ihrer un­terschiedlichen Rahmenbedin­gungen verschieden aus. Die Bildungsstandorte dabei auf ihrem Weg zu unterstützen, zu vernetzen und die Schritte nachhaltig werden zu lassen, stand als Anspruch hinter der zweiten bereichsweiten Veran­staltung im Herbst.

Im Anschluss an die Veranstal­tung im Herbst wurde das ge­meinsame »Fortbildungshaus Schönbrunn« feierlich eröffnet. In dem kleinen Haus neben der Kirche St. Nicolaus in der Nähe des Alsterdorfer Marktes liegt der Ursprung der Stiftung und der gelebte Anspruch des Bil­dungsbereich: Der Gründer, Pastor Dr. Heinrich Sengel­mann, zog vor fast 150 Jahren mit vier Kindern mit Behinde­rung in diese Räume ein, um seine Überzeugung zu leben, dass jeder Mensch und jedes Kind ein Recht auf und die Fä­higkeit zu Bildung und Ent­wicklung hat. Dieser Denkwei­se fühlen sich alle Beschäftig­ten in jeder der Bildungsein­richtungen in ihrer täglichen Arbeit verbunden und ver­pflichtet.

Allgemeinbildende SchulenDie Dominanz der allgemein­bildenden Schulen innerhalb des Bildungsbereichs ist weiter deutlich sichtbar. Um eine nachhaltige Entwicklung der Schulen zu gewährleisten und die angestrebten Fortschritte in der pädagogischen Arbeit abzusichern, wurde im abge­schlossenen Jahr eine Lei­tungsstrukturreform für alle Schultypen und Standorte um­gesetzt. In diesem Zuge wur­den u. a. die Leitungsdeputate der Grundschulleitungen auf­gestockt und Koordinatorin­nen an den vier Grundschul­standorten neu eingerichtet. Darüber hinaus wurden die Schulleitungen in Blankenese und Alsterdorf mit einer bzw. zwei stellvertretenden Schullei­terstellen besetzt. Mit der da­durch gestärkten Leitungs­kompetenz soll eine größere Selbstständigkeit und Entschei­dungskompetenz an den ein­zelnen Standorten ermöglicht werden und das reformpäda­gogische, evangelische und in­klusive Profil nachhaltig entwi­ckelt und gesichert werden.

Die Entwicklung des Haupt­standorts in Alsterdorf ist mit seinen drei unterschiedlichen Schultypen (Grundschule, Stadtteilschule, Schule für Kin­der mit besonderem Förderbe­darf) ganz deutlich auf Profil­schärfung angelegt worden: Die inklusive Schulentwicklung ist dort gemeinsame Hand­lungsmaxime, während die re­formpädagogischen Ansätze stufenspezifisch weiterentwi­ckelt werden. Als entscheiden­der Schritt für die Qualitätsent­wicklung wurden verbindliche Fachleitungen und Fachgrup­pen eingerichtet, welche die individualisierten Lernmodule mit den Kollegen im jeweiligen Fach entwickeln. Ein umfas­sendes Fortbildungsangebot, das in Kooperation mit dem

Landesinstitut für Lehrerbil­dung und Schulentwicklung Hamburg gestaltet wird, be­gegnet dem notwendigen Ent­wicklungsschub in Bezug auf die Gestaltung individualisier­ten Lernens.

Ein für den Standort Alsterdorf sehr wichtiges Projekt ist zu­dem der sich seit dem Herbst abzeichnende Bau einer inklusi­ven Dreifeldsporthalle in unmit­telbarer Nähe der Schulgebäu­de. Bei der Planung wird das Ziel verfolgt, dass Kinder mit Be­hinderungen genauso aktiv am Sportleben teilnehmen können wie alle anderen Kinder.

Ein weiterer entscheidender Entwicklungsschritt ist ferner die schrittweise Einführung des jahrgangsübergreifenden Lernens auch in der Schule für Kinder mit besonderem För­derbedarf und die stufen­ und schulübergreifende Entwick­lung von inklusiven Bausteinen als gemeinsame, schulüber­greifende Projekte.

Erstmalig ist die Oberstufe im Jahr 2011 zweizügig gewesen. Erfolgreich zeigte sich auch die Arbeit des sozialpädagogischen Kompetenzzentrums: Neben der Erweiterung des Fortbil­dungsangebotes für den Bil­dungsbereich hat das Mitarbei­terteam z. B. eine eigene Be­rufswahlmesse in den Räumen der Schule organisiert. Mit Er­folg, denn im Sommer 2011 hat kein Schüler ohne konkrete Anschlussperspektive die Bu­genhagen­Schule verlassen.

Dank einer Kooperation mit Partnern innerhalb der Stiftung konnten die gemeinsame Nut­zung von Räumen und der fle­xible Einsatz von Personal zwi­schen der Fachschule und der Oberstufe gesteigert werden. Weitere Synergien sind bereits angedacht.

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Leistungen im Bildungsbereich

39Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

KitasGenerell haben sich die Kitas der anstehenden Umstruktu­rierung der vorschulischen Bil­dung, dem schrittweisen Weg­fall der Hortbetreuung, kreativ gestellt und ihr Angebotsprofil auf die verlässliche und zum Teil ganztägige Betreuung ab dem zweiten Jahr umgestellt. Intensiv haben sich die Kitas 2011 vernetzt, z. B. in der Zu­sammenarbeit mit den koope­rierenden Gemeinden und in den Sozialrauminitiativen im jeweiligen Quartier. Gerade an den Kita­Standorten in Bill­stedt (Mümmelmannsberg) und Lurup ist die intensive Quartiersarbeit Teil des Profils und des Erfolgs.

Im Jahr 2011 wurden im Kin­derhaus St. Nicolaus im Stadt­teil Billstedt umfangreiche Sa­nierungsmaßnahmen durch­geführt. Trotz der durch die Baumaßnahmen bedingten Beeinträchtigungen war das Kinderhaus nach wie vor voll­ständig ausgelastet, es be­stand eine Warteliste für frei werdende Plätze. Durch die Vernetzung der Kita in ihrem Stadtteil gelang es, eine Ko­operation mit der Ganztags­stadtteilschule Mümmel­mannsberg zu entwickeln, in deren Räumen u. a. auch das übergreifende Sommerfest ausgerichtet wurde. Auch die Fachtagung Inklusion, aus der sich ein Arbeitskreis zum The­ma »Übergang von Kindern mit besonderem Förderbedarf von der Kita in die Schule« ge­bildet hat, fand im Stadtteil un­ter maßgeblicher Beteiligung der Kita statt. Aufgrund des ab August 2012 bestehenden Rechtsanspruches auf einen Kita­Platz für Zweijährige ist geplant, bis dahin die Hortplät­ze entsprechend umzuwan­deln. Besonders profitieren werden hiervon mehr als 80 Kinder mit Migrationshinter­

Der Standort in Blankenese entwickelt sich nach wie vor mit großer Geschwindigkeit. Im vergangenen Jahr konnten dort allein in den Lerngruppen der Mittelstufe und einer neu­en Grundschulklasse 72 neue Schülerinnen und Schüler auf­genommen werden. Die bauli­chen Veränderungen nehmen mit der Fertigstellung des Neu­baus und der Umgestaltung des Außengeländes deutlich Gestalt an.

Auch am Grundschulstandort Groß Flottbek gab es räumli­che Veränderungen: Die Ver­waltungsräume sind in das Hauptgebäude verlegt worden und es gibt zusätzliche Fach­räume für Musik und Kunst so­wie einen Ruheraum.

Die Grundschule Pauluskirche im Stadtteil Hamm bezog im Herbst 2011 mit dem Verwal­tungsbereich ebenfalls neue Räumlichkeiten. Neben Büro­räumen steht nun auch ein Raum für Besprechungen und Therapien zur Verfügung. Die Anmeldezahlen an diesem Standort waren im Jahr 2011 dreimal so hoch wie die vor­handenen Plätze.

Wie an den anderen Standor­ten gab es am Standort der Ev. Grundschule an der Osterkir­che im Stadtteil Ottensen räumliche Veränderungen. Ne­ben einem neuen Schulbüro und einer Teeküche stehen in Ottensen nun vor allem ein vollständig ausgestatteter Mu­sikraum und eine Kletterwand in der Pausenhalle zur Verfü­gung. Auch hier lagen die An­meldungen 2011 deutlich über der Zahl der zur Verfügung ste­henden Plätze.

plant, die Angebote im Eltern­Kind­Zentrum zu erweitern und die Vernetzung im Stadt­teil voranzutreiben. So soll es qualifizierte Sprachkurse und einen Infopoint für alle Men­schen des Quartiers geben.

Berufsbildende SchulenDie Zahlen der Schülerinnen und Schüler konnten in der Vollzeitbeschulung deutlich von 192 auf 215 gesteigert werden. Für die erst seit 2008 angebotene Ausbildung zum sozialpädagogischen Assisten­ten konnte die Anzahl der Teil­nehmer sogar von 32 auf 51 fast verdoppelt werden. Eine Reform der Ausbildung zum Sozialpädagogischen Assisten­ten ermöglicht nun, innerhalb der Ausbildung die Fachhoch­schulreife zu erwerben. Auch die Anzahl der Schüler für die Heilerziehungspflegeausbil­dung ist mit Beginn des Schul­jahres 2011/2012 leicht gestie­gen. Besondere Höhepunkte im vergangenen Jahr waren die Fertigstellung der neuen Klassenräume nach der Auf­stockung eines Teils des Schul­gebäudes und die Auszeich­nung zur »Schule gegen Ras­sismus – Schule mit Courage« im Herbst.

grund, die auf diese Weise mehr Zeit haben, sich mit der deutschen Sprache vertraut zu machen. Zur Unterstützung dieses Vorhabens wird die Kita seit dem April 2011 von der Bundesinitiative »Frühe Chan­cen« durch die Bereitstellung von zusätzlichen Mitteln für ei­ne halbe Stelle »Sprachförde­rung« für Kinder unter drei Jah­ren gefördert. Diese Maßnah­me läuft noch bis Ende 2014.

In der Kindertagesstätte am Werner Otto Institut konnte durch eine zweitägige päda­gogische Konferenz und zu­sätzliche Dienstbesprechun­gen die Qualität der Entwick­lungsstandarderhebung ge­steigert werden.

In der Kita Moorwisch waren die Anmeldezahlen für Krip­penplätze fast zweimal so hoch wie die zur Verfügung stehenden Plätze. Insgesamt betreute die Kindertagesstätte im Jahr 2011 240 Kinder. Einen besonderen Schwerpunkt der Arbeit stellt die frühkindliche Sprachförderung dar, für die ebenfalls Bundesmittel durch die Programme »Frühe Chan­cen« und »TransförMig« bewil­ligt wurden. Für 2012 ist ge­

Schulen, Kinder und Jugendhilfe

Jahr 2011 2010 Zahl der Mitarbeitenden Ø 405 378

Umsatz 23 712 21 730

Anzahl Schüler gesamt 1 701,3 1 721,8Förderschule 117,8 120,8

Gesamtschule 640,4 559,8

Grundschulen 615,5 751,3

Fachschule für Heilerziehung – Vollzeit 215,3 192,7

Fachschule für Heilerziehung – Teilzeit 61,3 65,1

Evangelische Berufsfachschule für 51,2 32,3 Sozialpädagogische Assistenz

Kita-Ganztagsplätze gesamt 290,3 253,6Plätze Kita St. Nicolaus 90,7 88,2

Plätze Kita am Werner Otto Institut 47,2 46,6

Plätze Kita Lurup 152,4 118,8

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Kommunikation

»Man kann nicht nicht kom­munizieren, da jedes Verhalten kommunikativen Charakter hat«, sagt Paul Watzlawick, Kommunikationswissenschaft­ler. Dies gilt ebenso für große Unternehmen und Organisati­onen. So ist es eine wichtige Aufgabe für die Evangelische Stiftung Alsterdorf, die ver­schiedenen Zielgruppen und auch die breite gesellschaftli­che Öffentlichkeit durch ver­schiedene Medien und Aktivi­täten über ihre Arbeitsfelder zu informieren.

Zum Aufgabengebiet des Be­reichs Kommunikation gehö­ren Presse­ und Öffentlich­keitsarbeit, das Fundraising und die Planung und Beauftra­gung von Veranstaltungen auf dem Alsterdorfer Markt.

Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitDie Vielfältigkeit der Projekte und Anlässe der Stiftung er­möglichte auch 2011 wieder eine gute Resonanz in unter­schiedlichen Medien. So konn­te durch eine weitere Intensi­vierung der kontinuierlichen und professionellen Pressear­beit und Kontaktpflege zu Ver­tretern der Medien auch die in­haltliche Tiefe der Veröffentli­chungen verbessert werden.

Eine wachsende Bedeutung kommt auch der Koordination, Beratung und Abstimmung zu Themen der Presse­ und Öf­fentlichkeitsarbeit mit den Tochtergesellschaften zu. Die Vielzahl der Projekte an mehr als 190 verschiedenen Stand­orten der Stiftung verlangt ei­ne gezielte Planung und einen gut aufeinander abgestimm­ten Einsatz unterschiedlicher Kommunikationsmittel. Hinzu kommt die übergreifende Mit­arbeit in unterschiedlichen Gremien und Netzwerken, wie zum Beispiel in der Konferenz für Öffentlichkeitsarbeit, in der Vertreterinnen und Vertreter aus Diakonie und Landeskirche zusammentreffen oder im Ak­tivoli­Netzwerk, der Hamburg­weiten Freiwilligenplattform.

Öffentlichkeitswirksam hat sich die Stiftung im Januar mit ihrer Teilnahme an der Aktivoli­Freiwilligenbörse in den Räum­lichkeiten der Handelskammer Hamburg, auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dresden sowie auf weiteren Informationsständen im Rah­men verschiedener öffentlicher Veranstaltungen auf dem Als­terdorfer Markt präsentiert.

Im Rahmen der Face­to­Face­Kommunikation besuchten unterschiedliche Fachgruppen, aber auch Jugend­, Schüler­ und andere Interessengruppen die Öffentlichkeitsarbeit und erhielten individuell auf sie ab­gestimmte Informationsange­bote.

In Vorbereitung für das Jahr 2012 wurde im Sommer 2011 durch den Bereich Kommuni­kation ein wichtiger Neupositi­onierungsprozess der Evange­lischen Stiftung Alsterdorf ge­startet. Ziel ist es, besser her­auszustellen, wofür die Stif­tung als Ganzes und als Dach­marke mit ihren zahlreichen Tochtergesellschaften zusam­menfassend steht. Mit Unter­stützung eines externen Kom­munikationsexperten wurden hierfür zahlreiche stiftungs­übergreifende Workshops und Arbeitsgruppen durchgeführt, deren Arbeitsergebnisse in­haltlich in die Neupositionie­rung flossen. Das im Jahr 2012 entstandene Ergebnis ist die Grundlage für die Gestaltung der weiteren Kommunikati­onsaktivitäten der Stiftung in ihrer Funktion als Dachmarke.Parallel wurden im Dezember 2011 erste Schritte zur Neuge­staltung der Internetseite www.alsterdorf.de der Stif­tung unternommen. Ziel ist es, Ende des Jahres 2012 mit ei­nem Neuauftritt online zu ge­hen.

VeranstaltungenOrganisatorisch gab es für das Team des Veranstaltungsma­nagements eine grundlegende Veränderung: Zum Jahres­wechsel 2011/2012 wechselte es aus dem Bereich Kommuni­kation zur AlsterFood GmbH der Stiftung und firmiert seit­dem unter dem neuen Namen »ema – event markt alsterdorf«. In dieser neuen Konstellation bietet das Team gemeinsam mit dem Team vom Kesselhaus Catering im Sinne einer Agen­tur sich ergänzende und aufei­nander abgestimmte Dienst­leistungen im Event­Bereich auf dem Alsterdorfer Markt und in der Alten Küche für in­terne, aber auch für externe Kunden an.

Neben schon traditionellen Veranstaltungen wie dem Als­terdorfer Kartoffelschmaus zum Erntedank, dem Stadtteil­fest des Stadtteils Alsterdorf oder dem großen Alsterdorfer Adventsmarkt entwickelten sich auch neue Veranstaltun­gen zu Publikumsmagneten: Das erstmalig veranstaltete Kurzfilmfest der Stiftung »Klap­pe auf« mit Filmen aus eigener Produktion zog viele Interes­sierte in seinen Bann. Ein wei­teres Kino­Highlight war eine Filmreihe für Kinder im Rah­men des neuen Kinderkinos in der Alten Küche auf dem Stif­tungsgelände. Auch hier war die Resonanz erfreulich hoch. Die Veranstaltungen auf dem Alsterdorfer Markt sind mittler­weile zu einer festen Größe in den Veranstaltungskalendern von Hamburg geworden.

FundraisingIn einer separaten Publikation, die diesem Jahresbericht am Ende beiliegt, wird umfang­reich über die Fundraising­Ak­tivitäten und Ergebnisse be­richtet.

Kommunikation 40 Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

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Buntheit.Unser Angebot soll dem Willen der Menschen gerecht werden.Das ist unser Grundsatz zur Bewahrung unseres Auftrags.

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42 Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Thomas Maehln zu Buntheit. Er arbeitet als Erzieher bei der alsterdorf assistenz west – hier mit Klientin Eveline Müller.

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43

»Buntheit ist unsere Farbe.«

Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

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Wirtschaftsbericht 44 Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Wirtschaftsbericht der Evangelischen Stiftung Alsterdorf 2011

Umsatz- und AuslastungsentwicklungDie Erträge des Konzerns Evan­gelische Stiftung Alsterdorf sanken im Berichtsjahr 2011 um 12,5 Prozent auf 231,6 Mio. Euro. Begründet ist dies im Wesentlichen darin, dass im Geschäftsjahr 2010 Einzelför­dermittel nach § 21 HmbKHG für die Neustrukturierung des Evangelischen Krankenhauses Alsterdorf und den Ausbau des Epilepsiezentrums in Höhe von rund 31,7 Mio. Euro gewährt wurden, die 2010 in den sons­tigen Erträgen ausgewiesen sind.

Die Angebote des Stiftungs­verbundes waren weiterhin gut ausgelastet.

Wesentliche Vorgänge des Geschäftsjahres 2011Das Jahr 2011 verlief für die Evangelische Stiftung Alster­dorf und ihre Tochterunter­nehmen erneut positiv. Der konsolidierte Bilanzgewinn konnte leicht auf 573 000 Euro (Vorjahr 550 000 Euro) gestei­gert werden.

Im Jahr 2011 wurden verschie­dene Projekte, die einen we­sentlichen Beitrag zur Zu­kunftssicherung der Stiftungs­gruppe leisten, abgeschlossen oder in wesentlichen Teilen vo­rangebracht. Hierzu zählen ein IT­Migrationsprojekt, die Ein­führung einer CRM­Fundrai­sing­Software, das Projekt Q8 sowie die Übernahme der Hesterberg & Stadtfeld GmbH, der früheren Eingliederungshil­fetochter der Damp­Holding.

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Wirtschaftsbericht45Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Darstellung der LageEnde 2011 belief sich die kon­solidierte Bilanzsumme der Stiftung und ihrer Tochterun­ternehmen auf 247,8 Mio. Eu­ro (Vorjahr 248,1 Mio. Euro).

Das Anlagevermögen des Kon­zerns stieg leicht von 158,6 Mio. Euro auf 162,1 Mio. Euro. Dazu beigetragen haben im Wesentlichen die diversen Neubaumaßnahmen der Stif­tung.

Aufgrund des guten Jahreser­gebnisses erhöhte sich das Ei­genkapital von 32,8 Mio. Euro um 3,3 Mio. Euro auf 36,1 Mio. Euro. Damit wurde die ange­strebte Eigenkapitalverbesse­rung auch 2011 erreicht. Die Eigenkapitalquote liegt im Stif­tungsverbund nun bei 14,6 Prozent. Die Verbesserung der Eigenkapitalunterlegung be­deutet für die laufenden und anstehenden investiven Maß­nahmen eine Reduzierung des Zinsaufwands sowie die Sicherstellung zukünftiger Dar­lehen für die Verbesserung von Wohn­, Lebens­, Pflege­, Therapie­ und Behandlungs­qualität.

Investitionen und FinanzierungDie Investitionen des Stiftungs­verbundes beliefen sich im Jahr 2011 auf rund 12 Mio. Euro. Rund 2,2 Mio. Euro entfielen dabei auf Immobilieninvestiti­onen. Dank des günstigen Zins umfeldes konnten die Finanzierungen langfristig zu niedrigen Zinssätzen mit den Hausbanken vereinbart wer­den. Neben der klassischen Bankfinanzierung wurde für Finanzierungen des mobilen Anlagevermögens weiterhin Leasing genutzt. Direkt auf­wandswirksam wurden we­sentliche Instandhaltungsmaß­nahmen in den Immobilien und der technischen Infra­struktur verbucht. Diese Maß­nahmen tragen zum Substan­zerhalt im Immobilienvermö­gen und zur Versorgungssi­cherheit der Evangelischen Stiftung Alsterdorf sowie zur Verbesserung der Wohn­ und Lebensbedingungen der Klien­tinnen und Klienten bei.

Die langfristigen Verbindlich­keiten gegenüber den Banken konnten trotz neuer investiver Darlehensaufnahmen durch hohe Tilgungsleistungen um gut 2 Mio. Euro verringert wer­den, womit sich für die Evan­gelische Stiftung Alsterdorf bessere finanzielle Gestal­tungsmöglichkeiten ergeben. Alle neuen langfristigen Finan­zierungen dienen ausschließ­lich investiven Maßnahmen für die Erfüllung von Stiftungs­zielen.

Im guten Konzernergebnis spiegeln sich zudem die positi­ven Ergebnisentwicklungen der Tochtergesellschaften wi­der.

Der bereits 2009 eingeschla­gene Weg einer wirtschaftli­chen Konsolidierung des Stif­tungskonzerns konnte mit zu­nehmendem Schwung und deutlich spürbaren positiven Entwicklungen weiter fortge­setzt werden. Gleichzeitig wur­den zahlreiche neue Angebote und Konzepte entwickelt, um die Innovationsfähigkeit der Stiftung und ihrer Angebote erneut unter Beweis zu stellen.

Für das Jahr 2012 erwartet der Vorstand eine weiterhin positi­ve Entwicklung der Vermö­gens­, Ertrags­ und Finanzlage, wenngleich die Sprünge vor­aussichtlich nicht mehr so groß ausfallen dürften. Auch in Zu­kunft werden die Überschüsse in den Erhalt der für die Ange­bote der Stiftung notwendi­gen Gebäude, die Schaffung inklusiver Wohn­ und Betreu­ungsangebote für Menschen mit Assistenzbedarf sowie für die Entwicklung fachlich inno­vativer Konzepte fließen. Auf diese Weise stellt die Stiftung ihre wirtschaftliche Leistungs­fähigkeit direkt für die Errei­chung ihrer Stiftungsziele wie­der zur Verfügung und sichert damit zugleich ihre wichtige Funktion als diakonischer Dienstleister und Arbeitgeber für Hamburg, Schleswig­Hol­stein und Niedersachsen.

ErtragslageDas Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit konnte trotz der auf 231,6 Mio. Euro ge­sunkenen Gesamterträge auf 3,4 Mio. Euro gesteigert wer­den. Begründet ist dies in den gesunkenen sonstigen Auf­wendungen. Das Finanzergeb­nis hat sich leicht von –4,0 Mio. Euro auf –3,8 Mio. Euro verbessert. Hier machen sich die hohe Tilgungsleistung so­wie die Erträge aus Beteiligun­gen positiv bemerkbar.

Der Personalaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen und lag bei rund 141 Mio. Euro.

Ursache hierfür ist neben dem Anstieg der Mitarbeiterzahl auf 5 893 zum 31.12. 2011 (inkl. WFB­Beschäftigte), die Anhe­bung der Gehälter um 1,68 Prozent aufgrund der Tarifver­einbarungen aus dem Vorjahr. Mit dieser Entwicklung hat die Evangelische Stiftung Alster­dorf mit ihren Tochterunter­nehmen auch 2011 wieder zum Ausbau der Beschäfti­gung beigetragen. Durch die Beschäftigten der ESA wur­de ein Kirchen steuer volumen i. H. v. 1,038 Mio. Euro an die beiden großen Kirchen abge­führt.

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Wirtschaftsbericht 46 Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Konzernbilanz 2011 Aktiva in tausend Euro 2011 2010 Veränd. immaterielle Vermögensgegenstände 609 591 18 Sachanlagen 158 622 155 202 3 420 Finanzanlagen 2 870 2 868 2 Anlagevermögen 162 101 158 661 3 440 Vorräte 2 413 2 499 – 86 Forderungen 38 864 47 769 – 8 905 Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 43 762 38 631 5 131 Umlaufvermögen 85 039 88 899 – 3 860 Rechnungsabgrenzungsposten 499 526 – 27 aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 165 0 165 Aktiva 247 804 248 086 – 282 Passiva in tausend Euro 2011 2010 Veränd. Eigenkapital 36 140 32 838 3 302 Sonderposten 27 949 28 424 – 475 Rückstellungen 18 066 20 932 – 2 866 Verbindlichkeiten 154 600 156 746 – 2 146 Ausgleichsposten 901 935 – 34 Rechnungsabgrenzungsposten 10 148 8 211 1 937 Passiva 247 804 248 086 – 282 Konzern Gewinn- und Verlustrechnung in tausend Euro 2011 2010 Veränd. Erträge 231 560 264 562 – 33 002 Personalaufwand – 141 082 – 134 803 – 6 279 Materialaufwand – 36 454 – 43 417 6 963 Abschreibungen – 8 383 – 8 423 40 sonstiger Betriebsaufwand – 38 513 – 71 531 33 018 Finanzergebnis – 3 769 – 4 024 255 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 3 359 2 364 995 außerordentliches Ergebnis 0 – 63 63 Steuern – 234 – 226 – 8 Jahresüberschuss 3 125 2 075 1 050

Kennzahlen in Millionen Euro 2011 2010 2009 2008 2007Anlagevermögen 162 159 159 161 170Umlaufvermögen 86 89 27 32 28Eigenkapital 36 33 31 30 47Sonderposten 28 28 28 26 27Rückstellungen 18 21 23 24 21Verbindlichkeiten 166 166 105 112 101davon langfristig 48,0 48,4 76,3 76,3 76,3Bilanzsumme 248 248 187 193 199 Erträge 232 265 218 211 196Personalaufwand 141 135 132 128 122Jahresüberschuss 3,1 2,1 0,5 – 17,5 0,5 Mitarbeitende der Evangelischen Stiftung Alsterdorf 5 727 5 395 5 307 5 098 4 829Anlagendeckungsgrad 69 % 69 % 85 % 82 % 88 %Eigenkapitalquote 15 % 13 % 17 % 16 % 24 %Eigenkapitalquote inkl. Sonderposten 26 % 25 % 32 % 29 % 37 %Personalkostenquote 61 % 51 % 61 % 61 % 62 %Spendenerträge in Millionen Euro 1,8 1,9 1,5 1,4 1,9

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Haltung.Alle Menschen sollen von Hoffnung getragen sein.Das ist unser Grundsatz für einen gelebten christlichen Glauben.

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48 Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

»Wir sind barrierefrei und fangen in unseren Köpfen damit an.«

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Edda C.G. Frühling (links) zu Haltung. Sie ist Projektleiterin in der alsterdorf assistenz west gGmbH – hier neben Karen Haubenreisser, Projektleitung Q8 Altona.

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50 Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Stiftungsrat Uwe Kruschinski, Vorsitzender; Bernd Seguin, stellvertretender Vorsitzender; Arnold Alewell,Dr. Christoph Bertram, bis 29. August 2011Detlef Bogdol, Propst Jürgen F. Bollmann, Irene Bunnemann, seit 22. September 2011Rainer Funke,Frank Horch, Henning­Uwe Milberg,Falk Ohlrogge, seit 24. November 2011 Hans Peter Opitz, bis 29. August 2011Eckhard Porath, bis 23. November 2011Susanne Reimers, Bernd Rohde,Matthias R. Scholz, Hanne Stiefvater,(Landespastorin) Annegrethe Stoltenberg,Matthias Weigmann,Klaus Wendtland, seit 22. September 2011Wolfgang Vogelmann, beratendes Mitglied

Hauptausschuss Uwe Kruschinski, Vorsitzender; Bernd Seguin, stellvertretender Vorsitzender;Henning­Uwe Milberg,Matthias R. Scholz, Hanne Stiefvater

Vorstand Prof. Dr. Hanns­Stephan Haas, Vorstandsvorsitzender;Thomas Eisenreich, stellvertretender Vorstandsvorsitzender seit 1. Januar 2011;Ulrich Scheibel, Birgit Schulz

Gesamtmitarbeiter-vertretung der Evangelischen Stiftung AlsterdorfClaudia Williams, Vorsitzende; Dennis Wendel, 1. stellvertretender Vorsitzender;Sabine Granse, 2. stellvertretende Vorsitzende;einzelne Mitarbeiter­vertretungen in den Gesellschaften

Förderkreis der Evangelischen Stiftung Alsterdorf e. V.(gegründet 1975)Vorstand: Matthias Schröder,Thomas EisenreichKuratorium: Marcus Vitt, Vorsitzender; Dr. Peter Andres,Christiane Görres,Sabine Hack,Dr. Hans Janus,Uwe Kruschinski,Hans Rudolf Schüler,Ralf Sommer, seit 15. Juni 2011Dr. Jörg Verstl,Stefan Wulff, seit 15. Juni 2011Geschäftsführung: Andrea Gutzeit, Dr. Manuela Mohn­Dühlmeyer

Verein zur Förderung des Evangelischen Krankenhauses Alsterdorf e. V. (gegründet 1995)Vorstand: Dr. Ursula Gerhardt, Vorsitzende; Martin Schreiber, stellvertretender VorsitzenderKuratorium: Witta Pohl, bis zum 4. April 2011 Dagmar Reim, Carlo von TiedemannGeschäftsführung: Andrea Gutzeit

Förderverein der Bugenhagen-Schule e. V.(gegründet 1993) Vorstand: Claudia Schulz, 1. Vorsitzende; Katja Grünwald, 2. Vorsitzende;Christina Capone, Fundraising;Sabine Neve, Kassenwartin

Verein zur Förderung der Berufsfachschule für Logopädie im Werner Otto Institut e. V.(gegründet 1976)Vorstand: Corinna Lutz, B. Sc., Vorsitzende;Dr. med. Thomas Wiesner, stellvertretender VorsitzenderKuratorium: Reiner Gier, Vorsitzender; Pastorin Hilke Osterwald, stellvertretende Vorsitzende; Dr. Uwe Bernzen, Dr. med. Christian Fricke, Amadeus Hempel,Johanna Vollmost

Verein zur Förderung des Werner Otto Instituts e. V.(gegründet 1981)Vorstand:Clemens Wollmann, 1. Vorsitzender;Maike Miethner, stellvertretende Vorsitzende

Lebensbegleitung e. V. Förderverein des Georg-Kaps-Hauses in der tohus gGmbH (gegründet 1995)Vorstand: Bernhard Kaps, 1. Vorsitzender; Kirsten Kröger, 2. Vorsitzende; Martina Bolz, Schriftführerin;Wolfgang Kaps, Rechnungsführer

Gremien der Evangelischen Stiftung Alsterdorf

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51Evangelische Stiftung AlsterdorfJahresbericht 2011

Spendenbericht 2011,Impressum

HerausgeberVorstand der Evangelischen Stiftung Alsterdorf

RedaktionProf. Dr. Hanns­Stephan HaasBirgit SchulzThomas EisenreichUlrich ScheibelGüde LassenHans Georg KringsArndt Streckwall

AdresseAlsterdorfer Markt 422297 Hamburg­AlsterdorfTelefon 0 40.50 77 39 31Fax 0 40.50 77 41 22h­[email protected]

Konzept,GestaltungAndreas Homann

FotografieAxel Nordmeier

LektoratBernd Kuschmann

Druck,Herstellungalsterpaper, Hamburg

SchriftFrutiger Next; Light, Medium

PapierNovatech Satin, 170 g/m2

Auflage4 000

© Evangelische Stiftung Alsterdorf

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