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90 Kurze wissenscha~tliehe Mitteilungen. Klinisehe Wochensehrift KURZE WISSENSCHAFTLICHE MITTEILUNGEN. EXPERIMENTELLE UNTERSUCHUNGEN ZUR WIRKUNG DES ISONICOTINS~UREHYDRAZID AUF DAS HYALURON- S~URE-HYALURONIDASE.SYSTEM IM MESENCHYM. Von HAI~ALD O]~,I~STE-LE~w. Aus der ttautklinik der ChristianAlbrech~s-Universit~t Kiel (D]rektor: Prof. Dr. reed. A. P~oI'PE). (Eingegangen am 22. Oktober 1953.) Ffir die En~wieklung des Keloid, SklerSdem und l~iyxSdem ]St naoh WATSON, PAUTI~IEI% EI~EUND, KEINING, B~AUN- FArce u. a. die Funktion des Bindegewebes yon erhebtieher Bedeutung. Aber auch beim Erythematodes, bei der Sklero- dermic und der Panvasculitis nodosa sind die Umbauvorginge im Mesenchym als so wesentlich betrachtet worden, dab D]~ B]~vx, MA¥]~ und I%~a~PORT d~ese Erkranknngen als Colla- genosen bezeichneten. Ferner ist die En~wicklung blasen- bfldender Dermatosen, des Pemphigus vulgaris, der Dermatitis hertoetiformis und der Epidermotysis bullosa auf Ver'ande- rungen der bindegewebigen Grundsubstanz zurfiekgefiihrt worden (MlcCA~DL~, GgA~S, LAlVGHOFF, PROSE und BX~n). Man nimmt an, dab die Festigkeit und Lockerung des Gewebes, die Verbindung zwischen Cerium mid Epidermis, das Vet- stadium der Blasenbildung, die Ent~dcklung der Blase selbst, das Nikolsky-Phinomen und viele andere klinische Erschei- nungen auf dem Wege fiber eine ~dei~ng der Viscosita% und Permeabilitat der Grundsubstanz dutch die hydrolytiseHe Wirkung der HyMuronidase zustande kommen. S~Srungen im physiko-chemischen Verhalten der bindegewebigen Grund- substanz der ttaut, im sog. HyMuronsaure-HyMuronidase- System beanspruchen daher in hohem MM]e das dermato- logisehe Interesse. Es ist nun mSgllch, die fermentative oder ehemische Epi- dermolyse oder deren pharmakologische Beeinflussung an Ha.ud des Maeerationsvorg~nges im Reagensglas zu unter- suehen. In einer irfiheren Ver6ffentlichung wurde fiber die solchel~naBen gewonnenen Ergebnisse yon Untersuchungen fiber die Wirkung yon Germanin, Conteben und Antipyrin auf die unter Wasser, physiologiseher KochsMzlSsung in verschie- denen p~-Bereichen und HyMuronidase erfolgten Epidermo- lyse beri'chtet. In Fortffihrung dieser Untersnehungen ist jetzt die Einwirkung yon Isonicotinsiurehydrazid auf die Epidermolyse darzustellen. Methvdik. 1 em~ grebe L/~ppchen yon Leiehenhaut, nicht alter als 24 Std naeh dem Tode, werden nach m6gliehst vSlliger Beseitigung des subcutanen Fettgewebes in 10 cms der zu untersuehenden LSsung gebraeht. Die benutzten Glasgef/il~e sind dicht abschlieBbar ~md werden vet jedem Gebrauch sterilisiert. Sic werden ffir den Versuch in einem Thermo- staten, der auf 20° eingeste]lt ist, abgeste]lt. Als Kriteldum einer vollstandigen Epidermo]yse gilt die Spontan~blSsung der Epidermis nach Sehfitteln des GefgBes. Gemessen wird die Zeitdauer bis znm Eintritt der Epidermolyse in Tagen. Jeder Aussage liegen 20 oder 21 Einzelbeobaehtungen und eine jedesmM gleiche Anzahl yon entspreehenden Leerver- suchen zugrunde. Der Einflul~ yon Isorgcotinsiurehydrazid wurde in stei- genden Konzenti~tionen yon 0,1--50rag-% anf die unter physiologischer KoehsMzlSsung in verschiedenen p~-Bereichen (2,2, 4, 5, 6, 8, und 10) unter destflliertem Wasser und unter Hyalnronidase (5 Sehering-Einheiten i) erfolgtcn Epidermo- lyse untersneht. Versuehse~yebnisse. Die Epidermolyse in destflliertem Wasser beansp~ucht in Tagen M ~ 4,02, a = ± 0,53. ]~ei Zusatz yon 50 rag-% Isonicotins~urehydrazid betra.gt die Zeitdauer M ~ 5,17, a ~ 0,54 Tage. Die Differenz zwisehen beiden Versuehsreihen ist nicht als reell ~nzusehen. Auch lieB sieh die Tendenz einer Verl~ngerung der Epidermolysezeit in steigenden Isonieotinsiurehydrazid-Konzentrationen -- yon 0,1 fiber 1,0 zu t0,0 rag-% -- nicht feststellen. Die in physio- logischer KochsMzlSsung vor sich gehende Epidermolyse ist ebenfalls nicht dutch Isonieotinsiurehydrazid zu beeinflussen. Wghrend die Leerversuche cinch Mittelwert YOn M ~ 5,59, ~ 1,40 Tagen ergeben, betrug naeh Zusatz yon 5Q rag-% Isonicotins~urehydr~zid der Mittelwert M ~ 5,45, a = 0,93. Schwgehere Isonicotinsiurehyd~azid-Konzentrationen lieBen ebenfalls keinen EinfluB erkennen; auch die Untersschungen in physiologischer KochsMzlSsung unter Berficksichtigung der oben angegebenen p~-Bereiehe zeitigte keine Untersehiede im Vergleieh mit den Kontrollen. Bei der Hyaluronidase-Epi- dermolyse jedoch, die in den Leerversuchen einen Mittelwert yon M = 4,29, a = =L 0,38 Tagen ergab, lieB sieh nach Zugabe yon 50 rag-% Isonicotinsaurehydrazid eine erhebliche Hem- mung der Epidermolyse naehweisen, der 1VIit~elwerterrechnete sich zu M = 9,05, a = ~ 0,24 Tage. Die Differenz ist sta- tistisch gesichert. Die fermentative Epidermolyse wird Mso dureh Isonieotinsaurehydrazid gehemmt. Die Konzentration yon 50 mg-% ist dabei Ms Grenzkonzen~ration anzusehen, denn unter dieser Konzentration konnte sine I~hibierung nicht beobachtet werden. Zusammen/assung. In Fortfiihrung frfiherer Versuche fiber die experimentelle Beeinflussung der Epidermolyse wird gezeigt, dab Isonieotins/~urehydrazid in einer Konzentr~tion yon 50 mg-% die durch t{yMuronidase termentativ ausge- 15ste Epidermolyse inhibiert. Die in destilliertem Wasser und in physiologischer KochsMzlSsung vor sich gehende Epidermis- ablSsung wird dagegen dureh Isonieotinsaurehydrazid nicht beeinfluBt. Der Firm~ Schering AG. Berlin, danke ich ffir die freundliclle fi~berlassung yon Versuchsmengen ihres tI:~aluronidase- Pr~parabes ,,Kinetin". LReratur. Bgiv~-FALco, 0.: Derm~t. Wschr. 125, 465 (1952). - - B~AWC-FALCO, O., u. G. ~;]~B~: Dermal. Wschr. 123, 796 (1951). - - B~vx, J. D~: Presse m4d. 59, 629 (1951). F~VND, It. : Arch. L Dermat. 161, 92 (1930). -- Ga~s, ~. L. : J. Invest. Dermat. 12, 345 (t949). -- KE~N~N¢, E., u. O. B~A'U~C-FA~CO:Dermat. Wsehr. 126, 633 (1952). -- LAN¢- HOFF, H.: Dermat. Wsehr. 126, 764 (1952). -- MAcCAR~, BAUmB]~]~R and tt]~OLD: Arch. of Dermat. 47, 517 (1943). ~L~¥]~, K., and M.M. ~AP~O~T: Science (Lancaster, Ba.) 113, 596 (1951). -- O~aST]~-LEHN, tt.: Hautarzt 4, 258 (1953). - - PAUT~EI~, L. M.: Presse m~d. 60, 173 (1952). --- Paos]~, P]~. H., and R. L. BAIZa: J. Invest. Dcrmat. 15, 169 (1951). - - WATSON, E.M., and R.H. PnAa~: Brit. J. Dermat. 59, 327 (1937). MANNIT ALS EICHSUBSTANZ ZUR CORTICOID- BESTIMMUNG. Von DIETE~ PONTIUS und WILHELM ZI~/IE~M~k~N. Aus der endokrinologischen ]~orschungsstelle am Staaflichen IvIedizinal- Untersuchungsamt Trier (Lei~er: Doz. Dr. D~. W. ZIHHEI~I~ANN). (Eingegangen am 22. Oktober 1953.) Bei der Bestimmung der Corticos~eroide im ttarn naeh DAUGHiDA¥, JAFFE und WInLIA~S i wird die Seitenkette am Kohlenstoffatom-17 mit Perjodsaure aboxydiert nnd das gebfldete FormMdehyd mit Chromotropsanre colorimetriseh bestimmt. Kin Mol Cortison bzw. Corticosteron bfldet dabei ein Mol FormMdehyd. CH~0H OH f f CO CO HJO~ ~C ...... OH ..... OH \/\ ~' \/\ E + HCH0 / /---- Eine Substanz, die unter gleichen Bedingungen eine genau definierte Menge Formaldehyd entwickelt, mfiBte Ms Ersatz ffir das teure Cortison als Eiehsubstanz geeignet sein. Dies ist t~eim Mannit (M = 182,17) der Fall, das bekanntlich bei der Oxydation mit Perjods~ure je MoI 2 MoI FormMdehyd (M 30,03) und 4 Mol Ameisensgure entstehen liBt. CH~OH J HO---CH I HO--CH 4 HC00t-I + 2 HCH0 + H~C__OH + 5HJO~ ~ +SHJO~-4-H~O T IIC--OH r CH~OH

Experimentelle Untersuchungen zur Wirkung des Isonicotinsäurehydrazid auf das Hyaluronsäure-Hyaluronidase-System im Mesenchym

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90 Kurze wissenscha~tliehe Mitteilungen. Klinisehe Wochensehrift

K U R Z E W I S S E N S C H A F T L I C H E M I T T E I L U N G E N .

EXPERIMENTELLE UNTERSUCHUNGEN ZUR WIRKUNG DES ISONICOTINS~UREHYDRAZID AUF DAS HYALURON-

S~URE-HYALURONIDASE.SYSTEM IM MESENCHYM.

Von HAI~ALD O]~,I~STE-LE~w.

Aus der ttautklinik der Christian Albrech~s-Universit~t Kiel (D]rektor: Prof. Dr. reed. A. P~oI'PE).

(Eingegangen am 22. Oktober 1953.)

Ffir die En~wieklung des Keloid, SklerSdem und l~iyxSdem ]St naoh WATSON, PAUTI~IEI% EI~EUND, KEINING, B~AUN- FArce u. a. die Funktion des Bindegewebes yon erhebtieher Bedeutung. Aber auch beim Erythematodes, bei der Sklero- dermic und der Panvasculitis nodosa sind die Umbauvorginge im Mesenchym als so wesentlich betrachtet worden, dab D]~ B]~vx, MA¥]~ und I%~a~PORT d~ese Erkranknngen als Colla- genosen bezeichneten. Ferner ist die En~wicklung blasen- bfldender Dermatosen, des Pemphigus vulgaris, der Dermatitis hertoetiformis und der Epidermotysis bullosa auf Ver'ande- rungen der bindegewebigen Grundsubstanz zurfiekgefiihrt worden (MlcCA~DL~, GgA~S, LAlVGHOFF, PROSE und BX~n). Man nimmt an, dab die Festigkeit und Lockerung des Gewebes, die Verbindung zwischen Cerium mid Epidermis, das Vet- stadium der Blasenbildung, die Ent~dcklung der Blase selbst, das Nikolsky-Phinomen und viele andere klinische Erschei- nungen auf dem Wege fiber eine ~ d e i ~ n g der Viscosita% und Permeabilitat der Grundsubstanz dutch die hydrolytiseHe Wirkung der HyMuronidase zustande kommen. S~Srungen im physiko-chemischen Verhalten der bindegewebigen Grund- substanz der ttaut, im sog. HyMuronsaure-HyMuronidase- System beanspruchen daher in hohem MM]e das dermato- logisehe Interesse.

Es ist nun mSgllch, die fermentative oder ehemische Epi- dermolyse oder deren pharmakologische Beeinflussung an Ha.ud des Maeerationsvorg~nges im Reagensglas zu unter- suehen. In einer irfiheren Ver6ffentlichung wurde fiber die solchel~naBen gewonnenen Ergebnisse yon Untersuchungen fiber die Wirkung yon Germanin, Conteben und Antipyrin auf die unter Wasser, physiologiseher KochsMzlSsung in verschie- denen p~-Bereichen und HyMuronidase erfolgten Epidermo- lyse beri'chtet. In Fortffihrung dieser Untersnehungen ist jetzt die Einwirkung yon Isonicotinsiurehydrazid auf die Epidermolyse darzustellen.

Methvdik. 1 em ~ grebe L/~ppchen yon Leiehenhaut, nicht alter als 24 Std naeh dem Tode, werden nach m6gliehst vSlliger Beseitigung des subcutanen Fettgewebes in 10 cm s der zu untersuehenden LSsung gebraeht. Die benutzten Glasgef/il~e sind dicht abschlieBbar ~md werden vet jedem Gebrauch sterilisiert. Sic werden ffir den Versuch in einem Thermo- staten, der auf 20 ° eingeste]lt ist, abgeste]lt. Als Kriteldum einer vollstandigen Epidermo]yse gilt die Spontan~blSsung der Epidermis nach Sehfitteln des GefgBes. Gemessen wird die Zeitdauer bis znm Eintritt der Epidermolyse in Tagen. Jeder Aussage liegen 20 oder 21 Einzelbeobaehtungen und eine jedesmM gleiche Anzahl yon entspreehenden Leerver- suchen zugrunde.

Der Einflul~ yon Isorgcotinsiurehydrazid wurde in stei- genden Konzenti~tionen yon 0,1--50rag-% anf die unter physiologischer KoehsMzlSsung in verschiedenen p~-Bereichen (2,2, 4, 5, 6, 8, und 10) unter destflliertem Wasser und unter Hyalnronidase (5 Sehering-Einheiten i) erfolgtcn Epidermo- lyse untersneht.

Versuehse~yebnisse. Die Epidermolyse in destflliertem Wasser beansp~ucht in Tagen M ~ 4,02, a = ± 0,53. ]~ei Zusatz yon 50 rag-% Isonicotins~urehydrazid betra.gt die Zeitdauer M ~ 5,17, a ~ 0,54 Tage. Die Differenz zwisehen beiden Versuehsreihen ist nicht als reell ~nzusehen. Auch lieB sieh die Tendenz einer Verl~ngerung der Epidermolysezeit in steigenden Isonieotinsiurehydrazid-Konzentrationen - - yon 0,1 fiber 1,0 zu t0,0 rag-% - - nicht feststellen. Die in physio- logischer KochsMzlSsung vor sich gehende Epidermolyse ist ebenfalls nicht dutch Isonieotinsiurehydrazid zu beeinflussen. Wghrend die Leerversuche cinch Mittelwert YOn M ~ 5,59,

~ 1,40 Tagen ergeben, betrug naeh Zusatz yon 5Q rag-% Isonicotins~urehydr~zid der Mittelwert M ~ 5,45, a = 0,93. Schwgehere Isonicotinsiurehyd~azid-Konzentrationen lieBen ebenfalls keinen EinfluB erkennen; auch die Untersschungen in physiologischer KochsMzlSsung unter Berficksichtigung der oben angegebenen p~-Bereiehe zeitigte keine Untersehiede im

Vergleieh mit den Kontrollen. Bei der Hyaluronidase-Epi- dermolyse jedoch, die in den Leerversuchen einen Mittelwert yon M = 4,29, a = =L 0,38 Tagen ergab, lieB sieh nach Zugabe yon 50 rag-% Isonicotinsaurehydrazid eine erhebliche Hem- mung der Epidermolyse naehweisen, der 1VIit~elwert errechnete sich zu M = 9,05, a = ~ 0,24 Tage. Die Differenz ist sta- tistisch gesichert. Die fermentative Epidermolyse wird Mso dureh Isonieotinsaurehydrazid gehemmt. Die Konzentration yon 50 mg-% ist dabei Ms Grenzkonzen~ration anzusehen, denn unter dieser Konzentration konnte sine I~hibierung nicht beobachtet werden.

Zusammen/assung. In Fortfiihrung frfiherer Versuche fiber die experimentelle Beeinflussung der Epidermolyse wird gezeigt, dab Isonieotins/~urehydrazid in einer Konzentr~tion yon 50 mg-% die durch t{yMuronidase termentativ ausge- 15ste Epidermolyse inhibiert. Die in destilliertem Wasser und in physiologischer KochsMzlSsung vor sich gehende Epidermis- ablSsung wird dagegen dureh Isonieotinsaurehydrazid nicht beeinfluBt.

Der Firm~ Schering AG. Berlin, danke ich ffir die freundliclle fi~berlassung yon Versuchsmengen ihres tI:~aluronidase- Pr~parabes ,,Kinetin".

LReratur. Bgiv~-FALco, 0.: Derm~t. Wschr. 125, 465 (1952). - - B~AWC-FALCO, O., u. G. ~;]~B~: Dermal. Wschr. 123, 796 (1951). - - B~vx, J. D~: Presse m4d. 59, 629 (1951). F~VND, It. : Arch. L Dermat. 161, 92 (1930). - - Ga~s, ~ . L. : J. Invest. Dermat. 12, 345 (t949). - - KE~N~N¢, E., u. O. B~A'U~C-FA~CO: Dermat. Wsehr. 126, 633 (1952). - - LAN¢- HOFF, H.: Dermat. Wsehr. 126, 764 (1952). - - MAcCAR~, BAUmB]~]~R and tt]~OLD: Arch. of Dermat. 47, 517 (1943). ~L~¥]~, K., and M.M. ~AP~O~T: Science (Lancaster, Ba.) 113, 596 (1951). - - O~aST]~-LEHN, tt . : Hautarzt 4, 258 (1953). - - PAUT~EI~, L. M.: Presse m~d. 60, 173 (1952). --- Paos]~, P]~. H., and R. L. BAIZa: J. Invest. Dcrmat. 15, 169 (1951). - - WATSON, E.M., and R.H. PnAa~: Brit. J. Dermat. 59, 327 (1937).

MANNIT ALS EICHSUBSTANZ ZUR CORTICOID- BESTIMMUNG.

Von DIETE~ PONTIUS u n d WILHELM ZI~/IE~M~k~N.

Aus der endokrinologischen ]~orschungsstelle am Staaflichen IvIedizinal- Untersuchungsamt Trier (Lei~er: Doz. Dr. D~. W. ZIHHEI~I~ANN).

(Eingegangen am 22. Oktober 1953.)

Bei der Bestimmung der Corticos~eroide im ttarn naeh DAUGHiDA¥, JAFFE und WInLIA~S i wird die Seitenkette am Kohlenstoffatom-17 mit Perjodsaure aboxydiert nnd das gebfldete FormMdehyd mit Chromotropsanre colorimetriseh bestimmt. Kin Mol Cortison bzw. Corticosteron bfldet dabei ein Mol FormMdehyd.

CH~0H OH f f CO CO

HJO~ ~C ...... OH ..... OH \ / \ ~' \ / \

E + HCH0 / / - - - -

Eine Substanz, die unter gleichen Bedingungen eine genau definierte Menge Formaldehyd entwickelt, mfiBte Ms Ersatz ffir das teure Cortison als Eiehsubstanz geeignet sein. Dies ist t~eim Mannit (M = 182,17) der Fall, das bekanntlich bei der Oxydation mit Perjods~ure je MoI 2 MoI FormMdehyd (M 30,03) und 4 Mol Ameisensgure entstehen liBt.

CH~OH J

HO---CH I

HO--CH 4 HC00t-I + 2 HCH0 + H~C__OH + 5HJO~ ~ +SHJO~-4-H~O

T IIC--OH

r CH~OH