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Sept.2011 Fachtagung „Erhalt und Förderung der Mobilität“ am 25. April 2017 im Caritas Wohn- und Pflegezentrum St. GoGhard Expertenstandard: Erhalt und Förderung der Mobilität – Braucht es dazu einen Expertenstandard? Dr. Sven Reuther, MScN, Mitglied der Expertenarbeitsgruppe Andreas Kutschke, BScN, Mitglied der Expertenarbeitsgruppe

Expertenstandard: Erhalt und Förderung der Mobilität ...€¦ · P1 Die PflegefachkraG schätzt zu Beginn des pflegerischen AuXrags die Mobilität des pflegebedürXigen Menschen

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Sept.2011

Fachtagung„ErhaltundFörderungderMobilität“am25.April2017imCaritasWohn-undPflegezentrumSt.GoGhard

Expertenstandard:ErhaltundFörderungderMobilität–

BrauchtesdazueinenExpertenstandard?

Dr.SvenReuther,MScN,MitgliedderExpertenarbeitsgruppeAndreasKutschke,BScN,MitgliedderExpertenarbeitsgruppe

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•  WissenschaGlicheLeitung:Dr.KlausWingenfeld(auchverantwortlichfürdieLiteratursuche).

•  15Mitglieder:12ExpertenausderPflegeund3externeBerater(Physiotherapie,SportwissenschaXundMDK).

•  Entwicklungsdauer:Mai2013bisJanuar2014.•  5Standardebenen

–  Einschätzung–  Koordina[on&Planung–  Beratung– Maßnahmen–  Evalua[on

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Rahmenbedingungen

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•  ZielgruppedesExpertenstandardssindallepflegebedürXigeMenschen,dieaufdauerhaXeHilfeangewiesensind!

•  Zielsetzung:JederpflegebedürXigeMenscherhälteinepflegerischeUnterstützung,diezumErhaltund/oderzurFörderungderMobilitätbeiträgt!

•  PrimärentwickeltfürEinrichtungendersta[onären,teilsta[onärenundambulantenLangzeitversorgung(nichtpauschalaufandereVersorgungsseengswiez.B.Krankenhausübertragbar)

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Rahmenbedingungen

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EbenendesExpertenstandards

STRUKTUR PROZESS ERGEBNISS

WasmussvorOrtvorhandensein,umdasQualitätsniveauzuerreichen?

Wasmusskonkret(imProzess)getanwerden,umdasQualitätsniveauzuerreichen?

Woranisterkennbar,obdassangestrebteQualitätsniveauerreichtwurde?

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MethodischesVorgehen

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Systema[scheLiteratursuche

Expertenwissen

EmpfehlungenderExpertenarbeitsgruppe

(ErstellungeineserstenEntwurfes)

KonsensusKonferenz

ExpertenstandardzumErhaltundFörderungderMobilität

(ModelhaGe)ImplemenZerung

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WarumMobilität?

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AlsExpertenstandardeineHerausforderung,da…...MobilitätimAlltageinsehrweitgefassterBegriffist.…PflegebedürXigkeitoXmitMobilitätseinschränkungen

verbundensind.JedochistMobilitäteinesderzentralenThemen(nebenKogniZon)inderPflege•  GrundvoraussetzungfürAutonomie,Selbstbes[mmungund

TeilhabeamsozialenLeben.•  Wich[ginderGesundheitspräven[on!•  ca.75%derMenschenimAltenheimsindvonImmobilität

betroffen(Wingenfeldetal.2013).

•  Über40%derunbeeinträch[gtenBewohnerentwickelninnerhalbvon18MonatenMobilitätseinbußen(Wingenfeldetal.2013).

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DieExpertenstandardsdesDNQP

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MobilitätalspotentesPhänomen

Mob

ilität

Dekubitus

Kontrakturen

Sturz

Obs[pa[on

Thrombose

Pneumonie10

DasPhänomenpasstzursogenanntenerstenRisikoeinschätzunginderentbürokraZsiertenPflegedokumentaZon

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DefiniZondesBegriffesMobilität

„MobilitätistdieEigenbewegungdesMenschen,mitdemZiel,sichfortzubewegenodereineLageveränderungdesKörpersvorzunehmen.Lageveränderungund

FortbewegungumfassendenLagewechselimLiegenundSitzen,dasAufstehen,dasUmsetzen

sowiedasGehenmitoderohneHilfe“(DNQP,2014,S.14)

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DerpflegerischeAuGragwirdvereinbart•  AlsallgemeinerGrundsatzprofessionellenPflegehandelnsgiltdasSelbstbes[mmungsrecht

•  DiesesumfasstimmerdasRecht,MaßnahmenzurErhaltungundFörderungderMobilitätabzulehnen.

•  MöglichkeitenzurErhaltungundFörderungderMobilitätzurVerbesserungderindividuellenLebensqualität.

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Strukturkriterien Prozesskriterien Ergebniskriterien

S1 Die PflegefachkraG verfügt über die Kompetenz, dieMobilitätdespflegebedürXigenMenschen,GründefürM o b i l i t ä t s b e e i n - t r ä c h [ g u n g e n s o w i eUmgebungsmerkmale, die für die Mobilität relevantsind,systema[scheinzuschätzen.

P1 Die PflegefachkraG schätzt zu Beginn des pflegerischen AuXrags die Mobilität despflegebedürXigen Menschen sowie Probleme, Wünsche und Ressourcen imZusammenhangmitderErhaltungundderFörderungderMobilitätein. Sie wiederholt die Einschätzung regelmäßig in individuell festzulegenden AbständensowiebeiVeränderungendermobilitätsrelevantenEinflussfaktoren.

E1 Eine aktuelle Einschätzung der vorhandenenMobilität und möglicher Probleme undRessourcenimZusammenhangmitderMobilitätliegenvor.

DieEntwicklungderMobilitätistabgebildet.

S2a Die PflegefachkraG verfügt über die Kompetenz zurPlanung und Koordina[on von Maßnahmen zurErhaltungundFörderungderMobilität.

S2b Die Einrichtung stellt sicher, dass Maßnahmen zurErhaltung und Förderung der Mobilität festerBestandteildesinternenQualitätsmanagementssind.

P2 DiePflegefachkraGplantundkoordiniertinengerAbsprachemitdempflegebedürXigenMenschen und gegebenenfalls seinen Angehörigen sowie weiterer Berufsgruppenindividuelle Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der Mobilität unterBerücksich[gungseinerPräferenzen.Siesorgtfüreinekon[nuierlicheUmsetzungdesMaßnahmenplans.

E2 Ein individueller Maßnahmenplan mit denvereinbarten Maßnahmen zur Erhaltung undFörderung der Mobilität des pflegebedürXigenMenschenliegtvor.

S3 DiePflegefachkraG verfügtüberdieKompetenz, denpflegebedürXigenMenschenundgegebenenfallsseineAngehörigenüberdieBedeutungvonMobilitätfürdieGesundheit und den Erhalt von Selbständigkeit zuinformieren und sie durch Beratung und Anleitungdarinzuunterstützen,MaßnahmenderErhaltungundFörderung der Mobilität in ihren Lebensalltag zuintegrieren.

P3 DiePflegefachkraGbietetdempflegebedürXigenMenschenundgegebenenfalls seinenAngehörigen Informa[on, Beratung und Anleitung unter Berücksich[gung der bei derEinschätzungiden[fiziertenProbleme,WünscheundRessourcenan.

E 3 D e r p fl e g e b e d ü r X i g e Me n s c h u n dgegebenenfalls seineAngehörigensindüberdieAuswirkungen einer eingeschränkten Mobilitätsowie Möglichkeiten zur Erhaltung undFörderungvonMobilitätinformiert.

S4a Die Einrichtung verfügt über personelle, materielleu n d r ä u m l i c h e R e s s o u r c e n f ü r e i nzielgruppenspezifischesAngebotmobilitätserhaltenderund -fördernder Maßnahmen sowie für einemobilitätsförderndeUmgebungsgestaltung.

S4b Die PflegefachkraG verfügt über Kompetenzen zurE r m ö g l i c h u n g u n d D u r c h f ü h r u n g v o nmobilitätsförderndenund-erhaltendenMaßnahmen.

P4 Die PflegefachkraG unterbreitet dem pflegebedürXigen Menschen kon[nuierlichAngebote zur Erhaltung und Förderung der Mobilität und führt die mit demPflegebedürXigenvereinbartenMaßnahmendurch.

E4 Die Maßnahmen sind plangemäß durchgeführtund wirken sich posi[v auf die Mobilität despflegebedürXigenMenschenaus.

S5 Die PflegefachkraG verfügt über die Kompetenz, dieAngemessenheitundWirksamkeitderMaßnahmenzuüberprüfen.

P5 DiePflegefachkraGüberprüXgemeinsammitdempflegebedürXigenMenschenundggf.seinen Angehörigen sowie weiteren an der Versorgung beteiligten Berufsgruppen denErfolg und die Angemessenheit der Maßnahmen. Bei Bedarf vereinbart sie mit dempflegebedürXigenMenschenaufGrundlageeinererneutenEinschätzungVeränderungenamMaßnahmenplan.

E5 Eine Evalua[on der vereinbarten Maßnahmenliegtvor.

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WasbedeutetdasfürdiePflegepraxis?

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Ebene1:Einschätzung

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WasistbeiderEinschätzungwichZg?•  KeinegesonderteIdenZfizierungvonRisikogruppen(allepflegebedürXigenMenschenhabeneinRisiko).

•  KeineEmpfehlungzurAuswahleinesbes[mmtenstandardisiertenInstrumentes!

•  FürdieEinschätzungderMobilitätsindKriterieniden[fiziertworden(komplexesPhänomenerfordertindividuellesVorgehen)

•  KeinekonkretenzeitlichenVorgaben-jedochmussdieseinregelmäßigen,individuellfestzulegendenAbständenundbeiVeränderungenderMobilitäterfolgen.(VerlaufderMobilitätsolltesichtbarsein!)

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IntegrierenderDaten

•  SchauenSiewelcheDatenbereitszurMobilitäterhobenwerden

•  SchauenSieinsgesamtdaraufwelchespeziellenundallgemeinenBewegungsangeboteSievorhalten

•  BringenSiedieInforma[onenineineBeziehung(intellektuelleArbeit)

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KriteriengeleiteteEinschätzung:

B.MerkmaledermateriellenundsozialenUmgebung(z.B.HilfsmiGelnutzung,Raumgestaltung)

A.AktuellerundfrühererStatusderMobilität•  SelbständigerLagewechselinliegenderPosi[on•  SelbständigesHalteneineraufrechtenSitzposi[on•  SelbständigerTransfer(aufstehen,sichhinsetzen,sichumsetzen)•  SelbständigeFortbewegungüberkurzeStrecken(Wohnräume)•  SelbständigesTreppensteigen.

C.Individuellekörperliche,kogniZveundpsychischeBeeinträchZgungenundRessourcen(z.B.Mo[va[on,Schmerzen)

D.ErkrankungenundaktuelldurchgeführtetherapeuZscheMaßnahmen(z.B.Medika[on)

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Ebene2:KooperaZon,Planung&KoordinaZon

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WassolltenbeiderPlanungundKoordinaZonvonMaßnahmenberücksichZgtwerden?•  IndividuelleBedürfnissedesBetroffenenhabenimmerVorrang!

(ManchmalimGegensatzzumprofessionellermiGeltenBedarf!)•  ImmerinengerAbsprachemitBetroffenen(evtl.auch

Angehörigen)•  IndenPflegealltagintegrierbarseinundkonZnuierlichangeboten

werden•  PflegefachkraXübernimmtSteuerungs-undKoordinierungs-

funk[on(KontaktmitHausarzt,Physiotherapie,Sportvereinen)•  MaßnahmenplanaufBasisderWünscheundBedürfnissedes

pflegebedürXigenMenschensollteerstelltsein•  Evalua[on(z.B.inFormvonFallbesprechungen)sollteregelmäßig

erfolgen,umMaßnahmenanzupassen•  EsempfiehltsichdasgrundsätzlicheVorgeheninnerhalbder

EinrichtungimFormeinesz.B.KonzeptesodereinesQM-Systemsdarzulegen

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Ebene3:InformaZon,BeratungundAnleitung

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Wasisthierzubeachten?

•  WissenüberAuwaueinesprofessionellenBeratungsgesprächs•  AusgangslageistimmerInteresse,Bedürfnisseundaktuelle

LebenssituaZondesBetroffenen!•  GrenzenbeiMenschenmitkogni[veEinschränkungen•  AngebotefürGesprächezumThemaMobilitätunterbreiten!

(GemeinsamerAushandlungsprozess)•  FolgendeAspektekönnenvonBedeutungsein:

–  „BedeutungderMobilität“vermikeln–  GemeinsamHandlungsrouZnenundVerhaltensmusterreflek[eren

(Washindertmichdaran,dasHauszuverlassen?)–  RäumlicheGestaltungdesUmfeldes/HilfsmiGel–  EinstellungundEmo[onen–  WissenüberAngebotez.B.inderIns[tu[onodernäherenUmgebung–  Integra[onvonBewegungsübungenindenAlltag

àJenachVersorgungsselngkönnenjedochunterschiedlicheThemenfeldervonBedeutungsein

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Voll-undteilstaZonäreEinrichtungen

•  IndiesenSeengsistderpflegerischeAnteilinBezugaufpsychischeundphysischeUnterstützungbesondershoch

•  BeratungbeziehtsichhäufigeraufkomplexePflegesitua[onen

•  Esistdavonauszugehen,dasssichdieBeratung,vorallemwennsiepar[zipa[vundzielgruppenspezifischausgerichtetist,posi[vaufdasBeratungszielauswirkt.

•  Einewich[geRollewirddemwachsendenBereichderteilsta[onärenPflegebeiderErhaltungundFörderungvonMobilitätzukommen.

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Ebene4:Maßnahmen

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FörderndesUmfeld•  guteLichtverhältnisse,rutschhemmendeFußböden,flacheStufen

inTreppenhäusern•  MöglichkeitenzumAusruhen(Sitzgelegenheitenundverfügbare

Liegemöbel).•  individuelleingestellteBeGhöhen,•  Buffet-Tische,mitGetränkenundSnacks•  Sitzecken,diedazuanregen,daseigeneZimmeroderdasBeGzu

verlassen.•  dieAnregung,gemeinsammitAnderenimSpeisesaalzuessen•  AusfluginderGruppe•  barrierefreierZugangnach„draußen“vorhandensein•  DiesschließtauchebenerdigzuerreichendeGartenanlagenund/

oderBewegungspfadeein.

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WasistbezüglichMaßnahmenzurMobilitätsförderungzubeachten?

•  AufdasIndividuumabgesZmmt,KonZnuitätundAngebotsvielfalltsindentscheidend

•  RessourceninderEinrichtungausreichendvorhanden(z.B.Räume)?

•  Orien[erungderMaßnahmenanAlltagshandlungen•  BelastungsniveauderMaßnahmenmussangemessensein

(keineÜber-bzw.Unterforderung).•  OXzeitlicheGrenzeninderambulantenVersorgung

(WelcheMaßnahmenlassensichindenPflegealltagintegrieren?).HiermöglicherweiseSchwerpunktaufBeratung.

•  Beispielefür„BewegungsförderndeInterven[on“unter:hGp://bfi.zqp.de/

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WelcheMaßnahmenkönnenempfohlenwerden?(Vgl.DNQP,S.73ff.)

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FitnessundBewegungsübungen(z.B.KraX&Balancetraining)

TransferundMobilitätsförderungimAlltag(z.B.Gehen)

Übungenmitkomplexen

Bewegungsabläufen(z.B.Tanzen)

•  Zeigenposi[venEinflussaufdieMobilitätältererMenschen

•  jedochkeineEmpfehlungbezüglicheinerbes[mmteMaßnahme,HäufigkeitoderIntensität

•  Bewegungsübungen,beidenAlltagshandlungentrainiertwerden(z.B.Transfer),führenzueinerVerbesserung!

•  KeinBeurteilungüberdenNutzenvonKinästheZkbezüglichMobilitätsförderungmöglich.

•  Merkmal:DurchführungvorgegebenerBewegungsabläufe

•  ZeigeninStudienu.a.posi[venEinflussaufdieBewegungsfähigkeit

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Angebotsformen

GezielteGruppenangebote

(z.B.Tanzen)

GezielteEinzelangebote

(z.B.Balancetraining)

MobilitätsförderungbeialltäglichenpflegerischenHandlungen(z.B.Gangzum

Speisesaal,Garten)

PflegebedürGigerMensch

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Ebene5:EvaluaZon

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ZieleinsbesondereimhohenAlterundbeibestehenderMul[morbiditätundPflegebedürXigkeitsindnichtimmererreichbar,weilbeispielsweiseweitereVerschlechterungenjederzeiteintretenkönnen.DerErhaltund/odereineVerlangsamungderVerschlechterungeinerBewegung/einesMobilitätstatussindunterdiesenUmständenalsposi[verEffektzubewerten.

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WasistbeiderEvaluaZonzubeachten?•  GrundsätzlichebeiVeränderungen(z.B.Statusder

MobilitätoderMaßnahmen)durchzuführen•  FürdiekörperlicheEinschätzungOrien[erungan

Handlungsebene1(StatusderMobilität)•  KeinegenauenzeitlichenVorgaben

(KompetenzderPflegefachkraX!)•  BelastungsniveauderMaßnahmeausreichend?

(möglicherweiseÄnderungsbedarf)?•  EntsprechendieMaßnahmendenBedürfnissendes

Menschen(S[mmenmitdenvereinbartenZielenüberein?)•  Mo[va[onundEinstellungdesMenschen•  SchriXlicheDokumenta[on(standardisiert),umleichter

BrücheimMobilitätsverlaufaufzeigenzukönnen.

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Fazit•  DerExpertenstandardbeschreibteinenallgemeinenkonzep[onellenRahmenzumThemaMobilität.

•  UmsetzungmussundkannnurvorOrtgeschehen(einrichtungsspezifischeBesonderheiten)

•  DerExpertenstandardsollOrien[erungundSicherheitzumThemaMobilitätgeben(Argumenta[onshilfe)

•  DieKompetenzderPflegefachkraGistentscheidendnichtdieVerwendungeinesbes[mmtenInstrumentes!

•  UmsetzungdesStandardseinegroßeHerausforderungfürPflegefachkräXeundIns[tu[onen(benö[gtZeit!)

•  ErfolgreicheUmsetzungkannnurBerufsgruppenübergreifendgeschehen

•  WünscheundBedürfnissedesBetroffenenMenschenstehenanersterStelle!

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…wiegehtesweiter?

•  2015aufderHomepagedesGKV–Spitzenverbandesveröffentlicht:

hGp://www.gkv-spitzenverband.de/pflegeversicherung/qualitaet_in_der_pflege/expertenstandards/expertenstandards.jsp•  2015/2016erfolgtmodelhaXeImplemen[erungdurchdieUniversitätBremen

•  Danachevtl.VeröffentlichungimBundesanzeiger•  FraglicheÜberarbeitungaufgrundPSGII

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DerExpertenstandardalsImpulsfürmehrMutzurBewegung

imPflegealltag!

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Sept.2011

Kontakt:DeutschesZentrumfürNeurodegeneraZveErkrankungene.V.(DZNE)SvenReuther,MScNTel.:02302/926-231Mail:[email protected]ädZscheSeniorenheimeKrefeldAbteilungQAndreasKutschke,BScNTel.:02151/[email protected]

Danke und bleiben sie mobil

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Ebene1:EinschätzungS1DiePflegefachkraGverfügtüberdieKompetenz,dieMobilitätdespflegebedürXigenMenschen,GründefürMobilitäts-beeinträchZgungensowieUmgebungsmerkmale,diefürdieMobilitätrelevantsind,systema[scheinzuschätzen.P1DiePflegefachkraXschätztzuBeginndespflegerischenAuGragsdieMobilitätdespflegebedürXigenMenschensowieProbleme,WünscheundRessourcenimZusammenhangmitderErhaltungundderFörderungderMobilitätein.SiewiederholtdieEinschätzungregelmäßiginindividuellfestzulegendenAbständensowiebeiVeränderungendermobilitätsrelevantenEinflussfaktoren.E1EineaktuelleEinschätzungdervorhandenenMobilitätundmöglicherProblemeundRessourcenimZusammenhangmitderMobilitätliegenvor.DieEntwicklungderMobilitätistabgebildet.

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Page 38: Expertenstandard: Erhalt und Förderung der Mobilität ...€¦ · P1 Die PflegefachkraG schätzt zu Beginn des pflegerischen AuXrags die Mobilität des pflegebedürXigen Menschen

Ebene2:KooperaZon,KoordinaZon,PlanungS2aDiePflegefachkraXverfügtüberdieKompetenzzurPlanungundKoordinaZonvonMaßnahmenzurErhaltungundFörderungderMobilität.S2bDieEinrichtungstelltsicher,dassMaßnahmenzurErhaltungundFörderungderMobilitätfesterBestandteildesinternenQMsindP2DiePflegefachkraGplantundkoordiniert inengerAbsprachemitdem pflegebedürXigen Menschen und gegebenenfalls seinenAngehörigensowieweitererBerufsgruppen individuelleMaßnahmenzur Erhaltung und Förderung der Mobilität unter Berücksich[gungseinerPräferenzen.Siesorgt füreinekonZnuierlicheUmsetzungdesMaßnahmenplan.E2EinindividuellerMaßnahmenplanmitdenvereinbartenMaßnahmenzurErhaltungundFörderungderMobilitätdespflegebedürXigenMenschenliegtvor.

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Page 39: Expertenstandard: Erhalt und Förderung der Mobilität ...€¦ · P1 Die PflegefachkraG schätzt zu Beginn des pflegerischen AuXrags die Mobilität des pflegebedürXigen Menschen

Ebene3:InformaZon,BeratungundAnleitungS3DiePflegefachkraGverfügtüberdieKompetenz,denpflegebedürXigenMenschenundgegebenenfallsseineAngehörigenüberdieBedeutungvonMobilitätfürdieGesundheitunddenErhaltvonSelbständigkeitzuinformierenundsiedurchBeratungundAnleitungdarinzuunterstützen,MaßnahmenderErhaltungundFörderungderMobilitätinihrenLebensalltagzuintegrieren.P3DiePflegefachkraGbietetdempflegebedürXigenMenschenundgegebenenfallsseinenAngehörigenInforma[on,BeratungundAnleitungunterBerücksich[gungderbeiderEinschätzungiden[fiziertenProbleme,WünscheundRessourcenan.E3DerpflegebedürXigeMenschundgegebenenfallsseineAngehörigensindüberdieAuswirkungeneinereingeschränktenMobilitätsowieMöglichkeitenzurErhaltungundFörderungvonMobilitätinformiert.

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Ebene4:MaßnahmenS4aDieEinrichtungverfügtüberpersonelle,materielleundräumlicheRessourcenfüreinzielgruppenspezifischesAngebotmobilitätserhaltenderund-fördernderMaßnahmensowiefüreinemobilitätsförderndeUmgebungsgestaltung.S4bDiePflegefachkraGverfügtüberKompetenzenzurErmöglichungundDurchführungvonmobilitätsförderndenund-erhaltendenMaßnahmen.P4DiePflegefachkraGunterbreitetdempflegebedürXigenMenschenkon[nuierlichAngebotezurErhaltungundFörderungderMobilitätundführtdiemitdemPflegebedürXigenvereinbartenMaßnahmendurch.E4DieMaßnahmensindplangemäßdurchgeführtundwirkensichposi[vaufdieMobilitätdespflegebedürXigenMenschenaus.

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Ebene5:EvaluaZonS5DiePflegefachkraGverfügtüberdieKompetenz,dieAngemessenheitundWirksamkeitderMaßnahmenzuüberprüfen.P5DiePflegefachkraGüberprüXgemeinsammitdempflegebedürXigenMenschenundggf.seinenAngehörigensowieweiterenanderVersorgungbeteiligtenBerufsgruppendenErfolgunddieAngemessenheitderMaßnahmen.BeiBedarfvereinbartsiemitdempflegebedürXigenMenschenaufGrundlageeinererneutenEinschätzungVeränderungenamMaßnahmenplan.E5EineEvalua[ondervereinbartenMaßnahmenliegtvor.

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