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INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER ERFURT Juli 2017 | 3 Euro | www.erfurt.ihk.de F 11862 Wirtschaftsmagazin Tourismus in Thüringen KONJUNKTUR Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung WIRTSCHAFTSPREIS Restaurant Lenchen, Alach REGIONAL 150 Jahre N. L. Chrestensen Erfurter Samen- und Pflanzenzucht GmbH

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INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER ERFURT

Juli 2017 | 3 Euro | www.erfurt.ihk.deF 11862

Wirtschaftsmagazin

Tourismus in Thüringen

KONJUNKTURRisiken der wirtschaftlichenEntwicklung

WIRTSCHAFTSPREIS Restaurant Lenchen, Alach

REGIONAL150 Jahre N. L. Chrestensen ErfurterSamen- und Pflanzenzucht GmbH

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KommentiertFoto: IHK | Titelbild

: iStock

… und keiner will es Sicherlich kommt Ihnen die Problematikbekannt vor. Unternehmer, gerade in derGastronomie, die wie so oft Anfang der90er Jahre ein Unternehmen gegründetbeziehungsweise übernommen haben,stellen sich die Frage: „Wer übernimmteigentlich meinen Betrieb?“.

Kinder – sofern vorhanden – haben mit-unter kein Interesse oder ziehen eineakademische Ausbildung oder eine Be-schäftigung im öffentlichen Dienst derSelbstständigkeit vor. Wer kann es ihnenverdenken, sie haben über Jahre die„Ochsentour“ ihrer Eltern miterlebt. Ka-pitalinvestoren kommen in unserer Bran-che ohnehin nicht in Betracht. Insofernverbleibt lediglich der Verkauf an Wett-

bewerber, Neueinsteiger beziehungsweise immer häufiger das endgültige Aus.So enden leise und unspektakulär Firmen, die über Generationen hinweg dieOrtsbilder prägten und belebten.

Die Ursachen der Misere liegen neben den bereits erwähnten Gründen auchdarin, dass weder das Berufsbild noch die Vergütung der Branche attraktiv er-scheint, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Ohnehin ist es gegen-wärtig nicht gerade „in“ unternehmerisch zu agieren. Seit Jahren stagnierendeGründerzahlen sprechen eine deutliche Sprache. Auch hat das gastronomischeTagesgeschäft rein gar nichts mit den Kochshows im Fernsehen zu tun. Ichdenke, schlussendlich ist es das in Teilen schlechte Bild des Unternehmers inder Öffentlichkeit, die ausufernde Bürokratie und ein nur schwer zu definie-render „Zeitgeist“ (work life balance), die es so schwer machen Nachfolger zufinden.

Ihre

Catrin Auerbach IHK-Vizepräsidentin Geschäftsführerin der Burghof Kyffhäuser Betreibergesellschaft mbH

Catrin Auerbach

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Inhalt

KOMMENTIERT

Catrin Auerbach | ... und keiner will es ............................................3

KONJUNKTUR

Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung ..........................................................6

AKTUELL

Branchentag der THAK ......................................7

Thüringer Gründerpreis 2017 ..........................7

Halbzeit der Rot-Rot-GrünenLandesregierung ..................................................8

Azubis dringend gesucht! 10

IHK stellt Ausbildungsnavi vor 10

Ein Saal voller Blumenduft 11

Sprachlernprogramm ........................................11

Zukunft Handel: Digitalisierung istkein Hexenwerk ................................................12

Gute Noten für den IHK-Gründerservice ..................................................12

8TITEL

Tourismus in Thüringen 14

Das bringt die BUGA Erfurt 2021 16

Landesgartenschau Apolda ............................18

Lutherweg 19

Ländliche KaffeestubenRomantik trifft Genuss 20

Erfolgsoptimierung durch den Betriebs-vergleich für das Gastgewerbe 21

PRAXIS

Enterprise Europe Network ............................22

Vorsicht bei Mitarbeiterentsendungin Europa ............................................................22

VERLAGSSPECIAL

Industrie-, Hallen- und Gewerbebau ..........29

TITEL

Tourismus in ThüringenEgal ob Sightseeing in Erfurt oder Weimar,Wandern im Steiger oder Thüringer Wald –im Freistaat gibt es viel Sehenswertes zuentdecken und zu erleben. Einen kleinen Vorgeschmack liefern wir Ihnenin dieser Ausgabe, mit einem fantasievollenAusblick in die Bundesgartenschau 2021, demLutherweg sowie der Lutherausstellung aufder Wartburg und einem Besuch in den Länd-lichen Kaffeestuben in Limlingerode.

814

150 Jahre N. L. Chrestensen 40

Auf gut deutsch? 41

TWA | Straße der Industriekultur 42

RATGEBER ..........................................

BEKANNTMACHUNGEN ......................

Vertrag zwischen den Thüringer IHKs ........46

Neu im Sachverständigenausschuss............47

BÖRSEN ..............................................

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Wirtschaftsmagazin 7/2017

Sagen Sie Brüssel Ihre Meinung! 23

Wie finde ich Ausschreibungen zu öffentlichen Aufträgen 23

Europa baut 23

Geschäfte im Ausland 24

Bundestagsvotum für bundesein-heitliche Stromnetzentgelte 25

Strahlenschutzgesetz beschlossen 25

Unternehmerforum Arbeitswelt 26

Bundestagswahl 2017 | Reden Sie mit!Entscheiden Sie mit! 26

Neue Küchenmeister für Thüringen 27

Azubi-Ausweis 27

Qualitätssiegel 28

Studienrichtung „MittelständischeIndustrie“ 28

Weiterbildungsangebote 28

REGIONAL

Wirtschaftspreis 2016/2017Teil 9 | Restaurant Lenchen 36

Für uns in Berlin |Christoph Schuchert ........................................38

Aus der IHK-Arbeit 38

Kurznachrichten aus Thüringer Unternehmen......................................................39

Silvia Rost |Landstreichers Kostbarkeiten 39Fo

tos: iS

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A)

Wirtschaftspreis 2016/2017Sie entscheiden!Jeden Monat stellen wir Ihnen Existenzgründer vor, die sich durch ein beson-deres unternehmerisches Talent auszeichnen. In der aktuellen Ausgabe desWirtschaftsmagazins zeigen wir Ihnen wie sensationell und erfolgreich ein 4-Gänge-Überraschungsmenü aus Alach sein kann.

836

Großer Ratgeberteil

RECHT & STEUERN 844

Steuertipp des Monats Bundestag beschließt Zweites Bürokratieentlastungsgesetz

Videoüberwachung wegen Inventurdifferenzen

Arbeitslohn bei Scheinpraktikum

Haftung für unzureichend gesicherte Maschine

IHK-NewsletterMit dem Newsletter bleiben Sie auf demLaufenden und bekommen geldwerte Hilfenfür die tägliche Arbeit. Jetzt anmelden!http://inx.odav.de/inxmail47/anmeldung.jsp

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Inlandsabsatz

Energie- und Rohstoffpreise

Wirtschaftspolitische Rahmenbed.

Arbeitskosten

Fachkräftemangel

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Finanzierung

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Konjunktur

Wo sehen Sie die größten Risiken bei der wirtschaftlichen Entwicklung Ihres Unternehmens inden nächsten 12 Monaten? (Mehrfachantworten möglich)

Risiken der wirtschaftlichen EntwicklungDer steigende Fachkräftebedarf und die ver-gebliche Suche nach geeigneten Mitarbeiternist inzwischen für 63 Prozent der rund 800befragten Unternehmer in Nord- und Mit-telthüringen zum Geschäftsrisiko NummerEins geworden. Die anhaltend gute konjunk-turelle Entwicklung hat die Situation im Ver-gleich zur vorherigen Umfrage – als 56 Pro-zent der Firmenchefs den Fachkräftemangelals massives Hemmnis sahen – sogar nocheinmal verschärft. Unverändert kritisch wird die Höhe der Ar-beitskosten eingeschätzt. Nach wie vor siehtknapp die Hälfte der Unternehmer darin einRisiko. Personalintensive Bereiche sind davonbesonders betroffen. Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingun-gen besitzen für 38 Prozent der Befragtenein Gefahrenpotential. Themen wie Bürokra-tie, Steuern und Abgaben sowie die interna-tionale Wirtschaftpolitik bereiten hier diegrößten Sorgen. Vor allem die kleinen undmittelständischen Firmen werden durch über-zogene Verordnungen, langwierige Geneh-migungsverfahren, Berichtspflichten undhäufig wechselnde Bestimmungen in ihrerunternehmerischen Tätigkeit eingeschränkt.Vor dem Hintergrund der anhaltenden Nied-rigzinsphase spielt die Unternehmensfinan-zierung inzwischen nur noch eine unterge-ordnete Rolle. Lediglich fünf Prozent derBefragten geben hier Probleme an – der nied-rigste Wert seit Herbst 2012. Damals schätz-ten noch 13 Prozent die Finanzierung als Ri-sikofaktor ein. Aktuell sind für viele Betriebebenötigte Kredite vergleichsweise leicht undzu besonders günstigen Zinsen zu bekommen.Zudem wird die momentane Situation durcheine breitere Eigenkapitalbasis der Firmenbegünstigt. So bewertet knapp die Hälfte derUnternehmer den Zugang zur Fremdfinan-zierung mit gut, jeder Fünfte zumindest nochbefriedigend. 27 Prozent der Befragtenbenötigen derzeit keine externe Finanzierung.Lediglich für 7 Prozent der Firmenchefs sinddie Bedingungen schlecht oder wurden Kre-dite nicht gewährt. Als größte Hürde geltendie Anforderungen an Sicherheiten (50 Pro-zent) gefolgt vom eigenen Finanzierungsan-teil (28 Prozent) und den Zinsen (ebenfalls28 Prozent).3

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Entwicklung des Risikofaktors „Finanzierung“ im Zeitverlauf

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Wie bewerten Sie aktuell den Zugang Ihres Unternehmens zur Fremdfinanzierung?

H=Herbst; F=Frühjahr; JB=Jahresbeginn

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Wirtschaftsmagazin 7/2017

Branchentag der Thüringer Kreativwirtschaft 2017Marketing ist ein Erfolgsfaktor. Das gilt fürjedes Unternehmen. Externe Marketingprofissind damit Katalysatoren für unternehmeri-schen Mehrwert. Der Vorteil für ThüringerUnternehmer? Wollen sie sich diese Expertisezu Nutze machen, müssen sie keineswegsnach Hamburg, Berlin oder Leipzig auswei-chen. Denn die heimischen Agenturen sindauf Augenhöhe. Sie rücken Thüringer Pro-dukte und Dienstleistungen ins Rampenlichtund stehen als verlässliche Innovationspart-ner bereit, um von der Produktentwicklungbis zum Vertrieb eingefahrene Prozesse neuzu denken und zu entwickeln.

Am 31. August rücken Thüringens Marke-ting- und Werbeagenturen zusammen. ImRahmen des Branchentages präsentieren siesich auf einer Messe, teilen in Workshopsund Kurzvorträgen ihr Wissen und themati-sieren aktuelle Trends. Impulsredner HeikoBurrack nähert sich zudem den unterschied-lichen Erwartungen auf Agentur- und Ent-scheiderseite. Er identifiziert Kommunikati-onsbarrieren und versucht gemeinsam mitAnbietern, Nachfragern und dem Publikumeine gemeinsame Sprache zu finden.

Der Branchentag 2017 macht die Exzellenzder Thüringer Marketingagenturen sichtbarund ebnet anderen Branchen den Zugang zu

Existenzgründer und Jungunternehmer kön-nen sich ab sofort für den „Thüringer Grün-derpreis 2017“ bewerben. Prämiert werdenherausragende Geschäftsideen, erfolgreicheJungunternehmen, gelungene Unterneh-mensnachfolgen und innovative Geschäfts-ideen im Bereich der Digitalisierung.

Der Gründerpreis ist eine Initiative desThüringer Wirtschaftsministeriums und desThüringer Zentrums für Existenzgründungenund Unternehmertum (ThEx) unter der Fe-derführung der Industrie- und Handelskam-mer (IHK) Ostthüringen zu Gera. Das Wirt-

schaftsministerium und Sponsoren stellenPreisgelder von über 75.000 Euro bereit.

Bewerbungsschluss ist der 17. August 2017.Die Preisverleihung findet am 5. Dezember2017 statt.

Unterlagen zur Anmeldung sowie weitere In-formationen sind in der IHK Ostthüringenbei Beate Seifarth unter 0365 8553-207 oderunter www.thex.de/gruenderpreis erhältlich.

Thüringer Gründerpreis 2017 – Jetzt bewerben!

Thüringer Gründungsideenwettbewerb2017/2018Kickoff | 5. September 2017Bewerbungsschluss | 31. Dezember 2017

Thüringer Gründerpreis 2017Bewerbungsschluss | 17. August 2017Prämierung | 5. Dezember 2017

Mehr Informationen unter: www.thex.de

Termine Gründungswettbewerbe

Fotos: IIHK | TH

AK | ThE

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dieser Ressource im Freistaat. Eine gute Ge-legenheit für Entscheider aus Unternehmenaller Branchen, sich von der Expertise undInnovationskraft der heimischen Agenturenzu überzeugen und kurze Wege zum (Marke-ting)Erfolg einzuschlagen - gebündelt, inter-aktiv und auf persönlicher Ebene!

Wann?31. August 2017, 13 bis 18:30 Uhr

Wo?Thüringer Zentrum für Existenzgründungenund Unternehmertum (ThEx) und IHK Erfurt

Anmeldung: www.thueringen-kreativ.de

Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee zu Gast beim vorhergehenden Branchentag im ThEx.

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Aktuell

Halbzeit der Rot-Rot-Grünen LandesregierungAm 30. Mai 2017 diskutierten die Präsi-denten der Thüringer Industrie- und Han-delskammern (IHK) unter dem Motto„Wettbewerbsfähigkeit für die ThüringerWirtschaft sichern“ mit MinisterpräsidentBodo Ramelow und den Fraktionsvorsit-zenden der Regierungsparteien in der IHKErfurt, was im Freistaat in der derzeitigenLegislaturperiode bisher erreicht wurde undwo zukünftig verstärkter Handlungsbedarfbesteht.

Die Thüringer Landesregierung ist nunmehrzweieinhalb Jahre in der Verantwortung –auch für die Wirtschaftspolitik im Freistaat.Die drei Präsidenten der Thüringer Industrie-und Handelskammern nahmen dies zum An-lass, um eine Halbzeitbilanz zu ziehen. Dafürwurde analysiert, wie die „Forderungen derThüringer Industrie- und Handelskammernan den Landtag und an die Landesregierungin Thüringen für die Legislaturperiode 2014– 2019“ Eingang in den Koalitionsvertraggefunden haben und wie der derzeitige Um-setzungsstand ist.

„Die Konjunktur läuft derzeit sehr gut“, soder Erfurter IHK-Präsident Dieter Bauhaus,„aber viele Unternehmer erhalten den Ein-druck, dass die politisch Verantwortlichennicht verinnerlicht haben, wer den Wohlstanddes Landes erwirtschaftet.“ Zu leichtfertigwürden Vorhaben auf den Weg gebracht,welche die Entwicklung der Thüringer Wirt-schaft hemmen. Genannt seien hier das Bil-dungsfreistellungsgesetz, der angedachteWassercent, die Erhöhung der Grunderwerbs-steuer und der restriktive Umgang mit derSonn- und Feiertagsarbeit. „In Summe wirddas dem Wirtschaftsstandort schaden“, sagtBauhaus und fordert, dass die Geschäfts-grundlage eines jeden Politikers die Erkennt-nis sein sollte, dass die mittelständisch ge-prägte Wirtschaft der Entwicklungsmotor desFreistaats ist. Im Rahmen der Diskussionsrunde griffen dieThüringer Kammerpräsidenten drei Schwer-punkte ihrer gestellten Forderungen auf: DerErfurter IHK-Präsident Dieter Bauhausäußerte sich dabei zum Landeshaushalt: „DieMeldung des Thüringer Finanzministeriums

vom vergangenen Monat über Steuereinnah-men von nahezu sechseinhalb MilliardenEuro im Jahr 2016 zeigt, dass Thüringen sichwirtschaftlich sehr gut entwickelt – dennsechs Prozent mehr als in 2015 können sichsehen lassen. Die Mehreinnahmen solltennun insbesondere für den Schuldenabbauverwendet werden. Die von FinanzministerinHeike Taubert angekündigte Tilgung in Höhevon 166 Millionen Euro ist der richtige Weg,der mit möglichst höheren Raten konsequentfortgesetzt werden muss. Denn nur so langedie Konjunkturlokomotive dampft, ist diesmöglich. Bereits 2014 haben wir gefordert,vorhandene Ausgabenüberhänge abzubauen.In diesem Bereich hat sich in den vergange-nen zweieinhalb Jahren aber so gut wienichts getan. Immer noch leistet sich derFreistaat über 26 Landesbedienstete je 1.000Einwohner. Das sind mehr als in jedem ande-ren Flächenland Deutschlands. Die Ruhe-standsregelungen für diese Mitarbeiter wer-den in den nächsten Jahren ein deutlichesAnsteigen der Pensionslasten zur Folgehaben. Diese schlagen sich etwa 2036/2038

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion unter dem Motto „Wettbewerbsfähigkeit für die Thüringer Wirtschaft sichern“ stellten sich Ministerpräsident Bodo Ramelow und die Fraktions-vorsitzenden der Regierungsparteien den Fragen und Einschätzungen der IHK-Präsidenten.

Wirtschaftsmagazin 7/2017Fotos: IH

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mit rund 700 bis 800 Millionen Euro auf denLandeshaushalt nieder. In diesem Jahr sindes ‚lediglich‘ um die 150 Millionen Euro“,rechnet Bauhaus vor. Zugleich mahnte er dienotwendige Funktional-, Verwaltungs- undGebietsreform und die von der Wirtschaftgeforderte Clearingstelle zum Abbau vonBürokratie an. Die Thüringer Unternehmenbenötigen moderne, effiziente und bezahl-bare Verwaltungsstrukturen und dürfen nichtdurch weitere Verordnungen und Gesetze be-lastet werden.

Ein weiteres Thema brennt den ThüringerKammern unter den Nägeln, welches Dr. Pe-ter Traut, Präsident der IHK Südthüringen,mit den Politikvertretern diskutierte. „In Thü-ringens Wirtschaft nehmen die Fachkräfte-engpässe zu. Die Landesregierung hat sichdieses Problems bisher nicht ausreichend an-genommen, sondern lediglich einige Projek-te der Vorgängerregierung fortgeführt. Bis-lang gibt es leider keine Fachkräftestrategiedes Landes, in deren Rahmen heimische Ar-beitskräfte gezielt für den Arbeitsmarkt fitgemacht werden und vor allem Zuwanderunggesteuert und gefördert wird. Es fehlt au-ßerdem an einem klaren Bekenntnis zur Be-rufsorientierung für die Thüringer Schüler:Berufsorientierung muss endlich Bestandteildes Schulgesetzes werden. Außerdem ver-missen wir Anstrengungen zum Erhalt einesverlässlichen Berufsschulnetzes gerade auchfür die an Bayern, Hessen und Niedersachsenangrenzenden Regionen. Stattdessen wurdeein großer Sektor mit öffentlich geförderter

Beschäftigung aufgebaut, der Langzeitar-beitslose in gemeinwohlorientierte Beschäf-tigung bringt. Lediglich in der Flüchtlingspo-litik hat die Landesregierung schnell undangemessen gehandelt, was zu begrüßen ist.Allein mit der Nachqualifizierung von Flücht-lingen wird sie jedoch die Arbeitsmarktpro-bleme im Land nicht lösen. Der Freistaatbraucht ein Landesprogramm zur Unterstüt-zung der Fachkräftegewinnung aus dem Aus-land.“Zur Sicherung der Verfügbarkeit und Bezahl-barkeit von Energie und Rohstoffen argu-mentierte der Kammerpräsident der IHK Gera,Dr. Ralf-Uwe Bauer: „Die Wirtschaft leistetbereits viel für den Umweltschutz. Die Pro-duktion wächst, die Umweltbelastungen abersinken – dank Innovationskraft, (Umwelt-)Managementsystemen, Ressourceneffizienzund bestehenden Umweltstandards. DieThüringer IHKs fordern, dass die Politik stär-ker als bisher auf diese Handlungsfähigkeitder Wirtschaft setzt und nicht immer neueund weit über EU- und Bundesvorgaben hi-nausgehende Forderungen aufmacht. Bei-spielhaft seien hier der erste Entwurf zumThüringer Klimagesetz oder das Vorhaben zurEinführung eines Wassercents genannt, diedie Thüringer Wirtschaft unverhältnismäßigbelastet hätten. Umwelt- und Energiepolitikmuss zum Standortvorteil für Thüringen ge-macht werden. Sie muss verlässlich und vor-ausschauend sein und auf einem fairen In-teressenausgleich zwischen wirtschaftlichenund Energie- und Umweltbelangen basieren.Erfolgsbeispiele aus der Arbeit der Landesre-

gierung sind die Förderprogramme Green-Invest und Solar-Invest. Sie helfen Unter-nehmen dabei, Energie zu sparen, ihre Pro-zesse effizienter zu gestalten und so ihreKosten zu senken. Ebenso positiv ist das En-gagement der Landesregierung für bundes-weit einheitliche Netzentgelte. Auch wennhier das Ziel noch nicht erreicht ist, würdendamit die bestehenden erheblichen Kosten-unterschiede zwischen den Netzgebieten an-geglichen und fair verteilt werden. So kämees zu deutlichen Entlastungen bei denNetzentgelten für alle Stromverbraucher. Hiergilt es weiter gemeinsam alle Kräfte zu mo-bilisieren, um das gesteckte Ziel zu errei-chen.“

Fazit: Rot-Rot-Grün sollte zukünftig mehrGeschlossenheit zeigen und der Wirtschafteine größere Wertschätzung entgegenbrin-gen. Man hat in der ersten Hälfte der Le-gislaturperiode einiges auf den Weg ge-bracht. Aber die richtig großen Würfe fürdie Wirtschaft blieben bisher aus. Zwarkonnte der geplante Wassercent geradenoch verhindert werden, aber beispielsweisebeim Bürokratieabbau oder auch der Breit-bandversorgung sind in den verbleibendenzweieinhalb Jahren noch zahlreiche dickeBretter zu bohren, waren sich die drei IHK-Präsidenten am Ende der Veranstaltungeinig.3

(Bilanz der Thüringer Industrie- und Han-delskammern | Frühjahr 2017 unterwww.erfurt.ihk.de)

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Aktuell

Azubis dringend gesucht!Ausbildungsumfrage bestätigt Bewerbermangel

Von Mitte April bis Anfang Mai haben dieThüringer Industrie- und Handelskammernihre jährliche Ausbildungsumfrage in denregionalen Unternehmen durchgeführt. 416Firmen äußerten sich zu ihren Ausbildungs-plänen, -erfahrungen und -erwartungen.

Die Ergebnisse bestätigen den Trend der ver-gangenen Jahre: trotz leicht gestiegenerSchulabgängerzahlen konnten nur knapp 53Prozent der Unternehmen alle angebotenenAusbildungsplätze besetzen. Der Rest geht –zumindest teilweise – leer aus. In den meistendieser Fälle lagen den Unternehmen keine

IHK Erfurt stellt „Ausbildungsnavi“ vorAm 21. Juni 2017 stellten die Industrie- undHandelskammer Erfurt, der Firmenausbil-dungsverbund Gotha e.V. (FAV) und der Land-rat den ersten gemeinsamen „Ausbildungs-navi“ für die Region Gotha vor.Pünktlich vor den Schulferien und zum Startder Bewerbungsaktivitäten für die Schulab-gänger im Jahr 2018 informieren darin dieIHK Erfurt und der FAV Gotha über interes-sante Berufe und alles Wissenswerte bei derLehrstellensuche. In der neuen Broschürewerden darüber hinaus Ausbildungs- undPraktikumsangebote von Betrieben aus derunmittelbaren Umgebung präsentiert. Ziel

geeigneten Bewerbungen vor (72 Prozent)und in jedem fünften Betrieb wurde die Aus-bildung von den Jugendlichen erst gar nichtangetreten.Die Unternehmen reagieren unterschiedlichauf den aktuellen Bewerbermangel. Wäh-rend die einen auf ein verbessertes Ausbil-dungsmarketing setzen, suchen die anderenihre künftigen Facharbeiter im Ausland. DerAnteil der Betriebe, die ihre Werbeanstren-gungen verstärken wollen, ist gegenüber demVorjahr von 6 auf 21 Prozent gewachsen.Aber auch Flüchtlinge geraten immer mehrin den Blickpunkt. So gaben 14 Prozent derUnternehmen an, ihre Integrationsbemühun-gen noch auszubauen. Die Betriebe sehen ihre potenziellen Auszu-bildenden und Mitarbeiter mehr und mehrals „Kunden“ und denken intensiv darübernach, wie sie ihre Attraktivität für diese Ziel-gruppe verbessern können. Das Spektrumreicht von einer übertariflichen Ausbildungs-vergütung bis hin zu Beihilfen zur Mobilitätder Azubis. Die Anreize sind zwischenzeitlichimmer vielfältiger geworden: freie Getränkeund Obst, aber auch die Kostenübernahmefür das Fitnessstudio, Bücher, Wohnheimeoder Miete. Probleme sehen fast 40 Prozent

der Befragten in der Berufsorientierung undden unklaren Vorstellungen der Schulabgän-ger über das vorhandene Berufespektrum (79Prozent) sowie in der oft zu großen Entfer-nung zur Berufsschule (39 Prozent), was denAbschluss von Ausbildungsverträgen mitunterverhindern kann.Verbessert hat sich aus Sicht der Unterneh-men die Disziplin der Bewerber, sowie derenInteresse und Aufgeschlossenheit. Die ele-mentaren Rechenfertigkeiten sowie das Aus-drucksvermögen erhalten hingegen wiederschlechtere Bewertungen als im Vorjahr. Umdennoch ausbilden zu können, bietet mehrals jeder dritte Arbeitgeber eigene Nach-hilfekurse oder nutzt die ausbildungsbeglei-tenden Hilfen der Agentur für Arbeit. Dem generellen Ausbildungsengagementschadet dies jedoch nicht. Im Gegenteil: 30 Prozent geben auch lernschwächeren Ju-gendlichen eine Chance auf einen Arbeits-platz und das sogar grundsätzlich auch ohneöffentliche Unterstützung oder finanziellestaatliche Fördermaßnahmen.3

Die Thüringer Ergebnisse der Online-Befra-gung finden Sie unter www.erfurt.ihk.de,www.gera.ihk.de, www.ihk-suhl.de.

des Projektes ist ein verbessertes regionalesAusbildungsmarketing, um Schüler auf die

Zukunftsaussichten vor der eigenen Haustüraufmerksam zu machen.3

Wirtschaftsmagazin 7/2017Fotos: IH

K | iStock | Rosetta Stone

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SprachlernprogrammIm Veranstaltungsraum der Kinder- und Ju-gendbibliothek wurde im Juni von IHK-Hauptgeschäftsführer Professor Gerald Grus-ser und dem Leiter der Regional- undStadtbibliothek Erfurt, Dr. Eberhard Kusber,der Online-Sprachkurs „Rosetta Stone“ ge-startet. Interessierte Geflüchtete, Schüler undErwachsene können mit einem gültigen

Ein Saal voller BlumenduftIm Großen Saal der Industrie- und Handels-kammer Erfurt fanden im Juni die praktischenPrüfungen im Ausbildungsberuf „Florist/-in“statt. Insgesamt 22 Auszubildende von Floristikun-ternehmen aus Mittel- und Nordthüringennahmen teil. Sie alle hatten bereits AnfangMai ihre schriftliche Prüfung abgelegt. Mitdem bestandenen praktischen Teil erhielten

die zukünftigen Floristinnen gleichzeitig ihrePrüfungsergebnisse und -zeugnisse. Zu den Aufgaben in der Abschlussprüfunggehören das Bepflanzen eines Gefäßes, dasBinden eines Straußes sowie das Fertigeneiner gesteckten Gefäßfüllung. Dabei müssen,unter Beachtung pflanzensoziologischer Ge-sichtspunkte, verschiedene Schnittblumenund Pflanzenteile verwendet werden. Die

dafür erforderlichen Waren stellen die Aus-bildungsbetriebe zur Verfügung.Der Beruf „Florist“ hat eine Ausbildungsdauervon 3 Jahren. Jedes Jahr entscheiden sich inMittel- und Nordthüringen 20 junge Men-schen für diese gestalterisch anspruchsvolleTätigkeit. 24 Unternehmen im Bereich derIHK Erfurt bilden derzeit aktiv und regel-mäßig aus.3

Im Großen Saal der IHK Erfurt herrschte reges Treiben an den insgesamt 22 Prüfungs-tischen.

Jedes Jahr entscheiden sich in Mittel- und Nordthüringen 20 junge Menschen für den ge-stalterisch anspruchsvollen Beruf des Floristen.

Melissa Pohlmann von der Thomaflor GmbH in Mühlhausen hat ihren Strauß fast fertiggestellt.

Madeline Wüst vom Blumenladen „Blumenstil Christina Schultes“ aus Bad Salzungen wirfteinen letzten prüfenden Blick auf ihren Blumenstrauß.

Bibliotheksausweis 30 verschiedene Sprachenerlernen oder ihre Fähigkeiten verbessern,

denn nach wie vor ist die Sprache eine derwichtigsten Voraussetzungen für die nach-haltige Integration in den Ausbildungs- undArbeitsmarkt. Die Lerninhalte bestehen ausGrund- und Aufbaukursen und erreichen in-nerhalb des europäischen Referenzrahmensdas Niveau B1/B2, also die selbständigeSprachanwendung.3

Jungunternehmer, die den Gründerserviceder IHK Erfurt in Anspruch genommenhaben, beurteilten die Fachkompetenz undKundenorientierung mit Bestnoten. Insge-samt 6.221 Personen beteiligten sichdeutschlandweit an der Befragung.

„In puncto Fachkompetenz vergaben 80 Pro-zent der beratenen Personen die Bestnote.Rund 97 Prozent antworteten, das Bera-tungsgespräch habe bei anderen Vorhabenweitergeholfen oder sehr weitergeholfen. Be-

sonders freut uns, dass über 98 Prozent denIHK-Gründerservice weiterempfehlen wür-den“, fasst IHK-Abteilungsleiter SteffenSchulze zusammen. Aus Nord- und Mittel-thüringen waren mehr als 100 Fragebögenausgewertet worden.„Die Kammern bieten zahlreiche Informati-onsunterlagen, Checklisten, Sprechtage undunabhängige vertrauliche Beratungen. So istes uns offensichtlich gelungen, über die Jahrehinweg Vertrauen aufzubauen“, meint derIHK-Experte. Trotz der hohen Zufriedenheit

soll der Gründerservice kontinuierlich wei-terentwickelt werden.3

Aktuell

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„Zukunft Handel: Digitalisierung ist kein Hexenwerk!“Branchentag zeigt neue Trends und Strategien

Handelsformate der Zukunft werden kaumnoch etwas mit herkömmlichen Konzeptenzu tun haben. Entsprechend neuer techno-logischer Entwicklungen und sich wan-delnder Anforderungen der Kunden wird

der Handel vor allem eins sein: digital. UmUnternehmen in der notwendigen Trans-formation zu unterstützen und aktuellesowie zukunftsweisende Trends aufzuzei-gen, hatte die Industrie- und Handelskam-

IHK-Hauptgeschäftsführer Professor Gerald Grusser begrüßte die zahlreich erschienenen Händler zum Branchentag imThüringer Zentrum für Existenzgründungen und Unternehmertum.

mer Erfurt in Kooperation mit dem Thürin-ger Zentrum für Existenzgründungen undUnternehmertum (ThEx) am 8. Juni 2017zur Tagung „Zukunft-Handel: Digitalisie-rung ist kein Hexenwerk!“ eingeladen.

Auf der Veranstaltung berichteten regionaleHändler über die Entwicklung und Umsetzungdigitaler Strategien. Das Institut für Han-delsforschung informierte über die Erfolgs-faktoren von Unternehmen mit einem hohendigitalen Reifegrad sowie über die veränder-ten Anforderungen an das Personal. In einerbegleitenden Ausstellung präsentierten re-gionale Firmen digitale Lösungen wie die vir-tuelle Umkleidekabine, digitale Beratungs-tools, virtuelle Produkte, die via Datenbrilleinteraktiv erlebbar sind oder auch den 3-D-Druck. Im Rahmen der Tagung wurde erst-malig auch der „Thüringer InnovationspreisZukunft Handel“ ausgelobt, für den Wirt-schaftsminister Wolfgang Tiefensee dieSchirmherrschaft übernommen hat.3

Gute Noten für den IHK-Gründerservice

Fotos: IH

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Wirtschaftsmagazin 7/2017

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WanderausstellungInsgesamt 18 Thüringer Unternehmen präsentiertensich im Juni im Rahmen der Wanderausstellung„Nachhaltigkeit ist bunt“ des Nachhaltigkeitsabkom-mens Thüringen (NAT) in der Industrie- und Handels-kammer Erfurt. Mit dabei waren auch die RobertBosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH, die mit derForcierung auf Eigenstromerzeugung maßgeblich zurCO2-Reduzierung beiträgt, sowie das Fraunhofer-In-stitut für Keramische Technologien und Systeme-IKTS aus Hermsdorf. Dem Institut ist es gelungen, dieEntwicklung keramischer Nanofiltrationsmembranenvoranzutreiben, die in der Lage sind, Wasser mitdeutlich geringerem Energieaufwand nachhaltig zureinigen.

8Titel

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Tourismus in ThüringenGastgewerbe blickt zuversichtlich auf den Sommer

Obwohl sich das Wetter bislang nochnicht für einen Traumsommer entschei-den konnte, steht das Konjunkturbaro-meter bei den Gastronomen und Hote-liers in Nord- und Mittelthüringen eherauf „gut“. Sie rechnen in den kommen-den Monaten mit einer insgesamt gün-stigen Geschäftsentwicklung. So erwar-tet die überwiegende Mehrheit (92Prozent) der rund 100 befragten Un-ternehmer in der Region, dass die Ge-schäfte besser oder wenigstens gleichbleibend gut laufen werden. Fo

tos: iS

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Wirtschaftsmagazin 7/2017

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Eine leichte Besserung zeigt sich bei den Investitionsabsichten. So ziehen 25 Prozent der Befragten eine Erhöhung ihres Budgets in Erwägungund 43 Prozent planen zumindest mit konstanten Ausgaben. Die Zahl derer, die weniger oder gar nicht investieren wollen, ist von 45 Prozentzu Jahresbeginn auf aktuell 32 Prozent zurückgegangen. Insgesamt dominiert bei den Investitionen nach wie vor die Deckung desErsatzbedarfs (72 Prozent). Kapazitätserweiterungen nennen dagegen nur 9 Prozent als Beweggrund. Ein Blick auf die einzelnen Sparten zeigt eine differenzierte Einschätzung. Während sich die Hoteliers recht positiv zur aktuellen Geschäftslageäußern, fällt die Lagebewertung durch die Gastronomen schwächer aus. So konnten sich die Beherbergungsbetriebe in den ersten dreiMonaten dieses Jahres über steigende Gästezahlen freuen. Laut amtlicher Statistik kamen rund 682.000 Besucher nach Thüringen, 2,3 Prozentmehr als im Vorjahreszeitraum. Vor allem bei ausländischen Touristen ist der Freistaat beliebt. Mit fast 40.000 Ankünften (+ 9,2 Prozent) und86.000 Übernachtungen (+7,8 Prozent) konnte der Thüringer Tourismus im Lutherjahr bei den ausländischen Gästen einen deutlichenZuwachs erzielen. So buchten die Reisenden aus den Niederlanden im 1. Quartal 2017 verstärkt Übernachtungen im Freistaat (+29,7 Prozent).Auch die Zahl der Übernachtungen aus anderen europäischen Staaten stieg merklich an (Italien: +29,0 Prozent, Frankreich: +15,0 Prozent,Polen: +13,7 Prozent). Ein deutliches Gäste- und Übernachtungsplus erzielte der Thüringer Tourismus bei den Besuchern aus den USA (Gäste:+37,8 Prozent, Übernachtungen: +32,7 Prozent).

Jeder Dritte hofft auf einen Umsatzanstieg,die Hälfte immerhin auf konstante Umsätze.Angesichts der aktuell kritischen Ertragssi-tuation in der Branche könnte damit zumin-dest eine leichte Entspannung eintreten. Mo-mentan stecken 32 Prozent der Befragten inden roten Zahlen. Hauptursachen hierfürdürften die hohen Betriebskosten und derweiter steigende Preisdruck sein. Von der po-sitiven Gesamtkonjunktur kann das Gastge-werbe nur begrenzt profitieren. Nach vorläu-figen Angaben des Thüringer Landesamtesfür Statistik setzte der Wirtschaftzweig im 1.Quartal 2017 real (preisbereinigt) 1,9 Prozentweniger um als im entsprechenden Vorjah-reszeitraum. Dementsprechend wird die der-zeitige Geschäftslage eingeschätzt. JederVierte beurteilt diese mit gut. Allerdings be-werten inzwischen wieder 17 Prozent derUnternehmer ihre Situation mit schlecht. Beider vorhergehenden Umfrage lag das Ver-hältnis noch bei 32 zu 13 Prozent.

Bei den Beschäftigungsplänen spielt der zunehmende Fachkräftemangel eine immer größereRolle. Die Suche nach geeigneten Mitarbeitern gestaltet sich inzwischen für viele sehrschwierig. Ein Großteil der Befragten (85 Prozent) plant daher die nächsten Monate mit dervorhandenen Mitarbeiterzahl. Bei 8 Prozent stehen auch Neueinstellungen auf der Agenda.Einen Personalabbau ziehen nur 7 Prozent der Unternehmer in Erwägung. Zwei von drei Fir-menchefs sehen im Fachkräftemangel sogar ein Risiko für die wirtschaftliche Entwicklungihres Betriebes.

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Geschäftslage

Beschäftigungsabsichten

Frühjahr 2017

Jahresbeginn 2017

25 Prozentgut

32 Prozentgut

17 Prozentschlecht

13 Prozentschlecht

8 Prozent steigend85 Prozentgleich bleibend 7 Prozent fallend

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Erfurt blüht auf, denn die Bundesgartenschau kommt in vier Jahren in die Landeshauptstadt. Der Vorentwurf zum Ausstellungskonzeptist fertig, und wir sind stolz darauf, Ihnen ein paar Visionen der BUGA-Macher für die drei Standorte zeigen zu können.

Das bringt die BUGA Erfurt 2021

Nordpark | Geraaue

Der Nordpark bietet 2021 urbanes Gärtnern für die Stadt: Grün auf kleinstem Raum, ob auf dem Balkon oder als Hochbeet. Mitmachgärten,eine Gartenwerkstatt und ein Campus laden zum aktiven Gärtnern ein. Vor dem Nordbad beginnt das sogenannte „Aktionsband“ – mit Ska-teparcours, Kleinspielfeld und Spielplatz. Passend dazu gestaltet sich die Gastronomie im Park. Sie reicht vom Street Food Truck bis zumPicknick unter uralten Bäumen. An den Nordpark schließt sich die nördliche Geraaue an, die derzeit aufwändig umgestaltet und zum grünenGeraband entwickelt wird. Besonders schön: die Gera-Terrassen hinter der Pappelstieg-Brücke, die einen freien Blick und Zugang zum Flussermöglichen.

Vision Geraaue und Nordpark

Aktuelle Impressionnen der Geraaue und des Nordparks (r.).

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egapark

Der egapark wird einer der drei attraktiven Ausstellungsbereiche sein – mit seiner 60-jährigen Historie und seinen traditionsreichen Freiland-und Gartenschauen. Viel ist geplant: Der Karl-Foerster-Garten soll hergerichtet werden. Der Spielplatz „GärtnerReich“ wurde bereitsverschönert und wird 2020 vollendet. Außerdem erhält der Park eine „neue Mitte“ an der Stelle der ehemaligen Zentralgaststätte: Danakil,ein Wüsten- und Urwaldhaus, das in dieser Form in Deutschland noch nicht existiert. Dort wird zudem ein Restaurant einziehen. Auf der Park-bühne hat die Kultur ihren festen Platz.

Vision egapark Danakil

Informieren Sie sich bei der öffentlichen Open Air Präsentation „Danakil, das Wüsten- und Urwaldhaus“ über das Vorhaben derBUGA-Macher.29. August 2017 | 18 Uhr | egapark Erfurt, Parkbühne | Eintritt frei

Unser Tipp

„Unser Ausstellungskonzept wird fürein Gartenfest entwickelt, das 178 Tagedauert und immer wieder überraschenund verblüffen soll. Und das auf einerKernfläche von rund 70 Hektar. Die Ge-samtfläche ist sogar noch größer. Sieentspricht mit 115 Hektar ungefähr160 Fußballfeldern. Bei solch einemUmfang muss an vieles gedacht werden– zuallererst natürlich an das Gärtne-rische und die Landschaftsgestaltung.Sie sind das Herz der BUGA! Komplet-tiert wird unsere Bundesgartenschaudurch zahlreiche Veranstaltungen undAusstellungen sowie die wunderbareAltstadt von Erfurt.“

Kathrin Weiß, Geschäftsführerin der BUGA Erfurt 2021gGmbH

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Landesgartenschau in Apolda

Mit Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger, der Unternehmen und der Vereine wird die Bundesgartenschau zum gemeinsamen Projekt.Das Team um Geschäftsführerin Kathrin Weiß freut sich über jede Unterstützung auf dem Weg zur BUGA Erfurt 2021.

Weiter Informationen erhalten Sie unter:www.buga2021.de und auf der Facebookseite facebook.com/buga2021

Petersberg

Der Petersberg ist der Thüringer Gartenkunst aus unterschiedlichstenEpochen und den Partnergärten der BUGA-Außenstandorte gewidmet.„Schaufenster Thüringen“ ist der Arbeitstitel für eine Ausstellungzum Freistaat Thüringen, die das Land in der Defensionskaserne aus-richten könnte. In der Peterskirche ist eine Schau zur Geschichte desPetersberges angedacht. Auch das Thema „Religion“ soll Eingang fin-den. Neben der bestehenden „Glashütte“ werden weitere Café-Mög-lichkeiten im Kommandantenhaus und in der Kaserne geprüft. An der„Geschützkaponniere I“ sind größere Konzertveranstaltungen vorge-sehen. Ob zur BUGA eine Seilbahn zum Petersberg errichtet wird,entscheidet sich nach der Prüfung ihrer Wirtschaftlichkeit in dennächsten Monaten.

Der Petersberg in seinem ürsprünglichen Zustand.

Wenn Sie jetzt schon Lust auf eine Garten-ausstellung bekommen haben, dann emp-fehlen wir ihnen den Besuch der Landesgar-tenschau in Apolda.

Hier spazieren Besucher durch die vor über100 Jahren vom Obergärtner des Großher-zogtums Sachsen-Weimar-Eisenach, Otto

Ludwig Sckell, angelegte Herressener Pro-menade. Mit ihrem alten Baumbestandteilund den sonnigen Wiesen ist die 15 Hektargroße Promenade Kulisse für die temporärenAusstellungsbeiträge. Dazu gibt es jede Menge farbenprächtigeBeete mit wechselnder Bepflanzung die sichauf über 2.500 Quadratmeter erstrecken. In

die großzügigen Wiesenflächen wurden zu-sätzlich über 200.000 Blumenzwiebeln ge-setzt, und die Landschaftsgärtner präsentie-ren in vierzehn verschiedenen SchaugärtenGestaltungsideen für den eigenen Garten.

Schauen Sie bis zum 24. September 2017vorbei - der Besuch lohnt sich!

Unser Tipp

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Fotos: BUGA Erfurt 202

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LutherwegViele Stationen im Leben Martin Luthers liegen in Thüringen. In Eisenach ging derReformator zur Schule, in Erfurt studierte er Theologie. Über den Gipfeln desThüringer Waldes thront majestätisch die Wartburg, wo Luther das Neue Testamentübersetzte. Fast überall trifft man auf seine Spuren und wird mit der Person oderdem Wirken des Reformators konfrontiert.

Eine Möglichkeit, das Lutherland Thüringen neu zu entdecken, ist der Lutherweg. Erverbindet die Stätten, die besonders mit dem Leben und Werk Luthers in Verbindungstehen. Auf einer Gesamtlänge von 1010 km verläuft der Weg auf attraktiven Wan-der- und Pilgerwegen und führt auch in die benachbarten Bundesländer.

Besonders reizvoll ist der Abschnitt des Lutherweges im Glasbachgrund bei Steinbach.Hier wurde Luther im Auftrag des Kurfürsten Friedrichs des Weisen, der um dasLeben Luthers bangte, gefangen genommen und auf die Wartburg gebracht. Oderder Abschnitt zwischen Schmalkalden und Tambach-Dietharz, wo der Reformatorvon einem Nierenleiden geplagt, Station machte. Die Legende besagt, dass derGenuss des reinen Wassers am "Lutherbrunnen" im Tammichgrund die HeilungMartin Luthers bewirkte.

Der Lutherstein bei Stotternheim, nördlich von Erfurt ist eine Station auf dem Lu-therweg, die eine Wendung im Leben Luthers bedeutete. Auf dem Rückweg vom Be-such bei den Eltern geriet der junge Student am 2. Juli 1505 bei Stotternheim naheErfurt in ein Gewitter. Auf freiem Feld suchte er unter einem Baum Schutz, als in derNähe ein Blitz einschlug. In Todesangst rief er die Heilige Anna an und gelobte: "Ichwill Mönch werden!". Nur zwei Wochen später trat er dem Orden der Augustiner-Eremiten in Erfurt bei.

Viele Informationen zum Wegeverlauf, Sehenswürdigkeiten und Übernachtungs-möglichkeiten finden Sie unter: www.lutherweg.de.

Stationen in Thüringen

Altenburg | Apolda | Bad Blankenburg | BadColberg-Heldburg | Bad Frankenhausen | BadLangensalza | Berka/Werra | Eisenach | Eis-feld | Erfurt | Friedrichroda | Georgenthal |Gera | Gerstungen | Gotha | Gräfenthal |Jena | Judenbach | Königsee-Rottenbach |Lehesten | Möhra | Mühlhausen | Nordhau-sen | Saalfeld / Saale | Schmalkalden | Sei-tenroda | Spechtsbrunnen / Sonneberg |Steinbach | Tambach-Dietharz | Treffurt |Weida | Weimar | Wernigshausen

Nationale Ausstellung „Luther und die Deutschen“

4. Mai bis 5. November 2017 | Wartburg,Berlin und Lutherstadt Wittenberg

Unser Tipp

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Mit gerade mal 25 Jahren und einem si-cheren Job als Erzieherin wagten Sie denSchritt in die Selbstständigkeit. Was be-wegte Sie dazu?

Mund: Als ortsansässige Limlingeröderinliebe ich meine Heimat und bin mit dem270-Seelen-Dorf fest verwurzelt. Ich bin ineinem 3-Generationen-Haus aufgewachsenund das Backen gehörte schon immer zumeinen Hobbys, die mir Spaß und Freude be-reiteten und meine Kreativität anregten. Nachdem sich die Nachfolgebemühungen derFamilie Wybranietz, die ehemaligen Besitzerdes Cafés, über fünf Jahre erstreckten, fragteich meine Eltern aus dem Bauch heraus, obwir das nicht machen wollen. Der Charmedes Objektes, der gute Ruf und die vielenGäste reizten und so reifte der Gedanke.

Ein florierendes Geschäft mit hoher Servi-cequalität und dem Alleinstellungsmerkmalder hausgebackenen Kuchen zu überneh-men, bewies Mut und Willen, aber auchRisikobereitschaft. Wie konnten Sie diesenHerausforderungen gerecht werden?

Mund: Wichtig war mir von Anfang an, dasszunächst alles beim Alten blieb und der In-haberwechsel nahtlos und nicht spürbar fürdie Gäste war. Gerade am Anfang erfolgtenoch die Einarbeitung in die Rezepturen, was

auch vertraglich zugesichert war. Die Ar-beitsabläufe und deren Organisation wareneine große Herausforderung. Nach und nachgab es dann Veränderungen. So wurde dasKuchenangebot erweitert und mit selbstge-machtem Eis einer benachbarten Eismanu-faktur ergänzt. Die Werbung in sozialen Netzwerken war fürmich selbstverständlich. Eine neue Webseiteist derzeit in Arbeit und Schritt für Schrittwerden die Zimmer renoviert. Daneben ste-hen zwei 4-Sterne-Gästewohnungen zur Ver-fügung.

Was war die größte Herausforderung?

Mund: Plötzlich Chef zu sein! Mir ist eingutes und konstruktives Miteinander sehrwichtig und dennoch musste ich bereits un-liebsame Dinge konsequent durchsetzen. Ichhabe zehn Mitarbeiter und ohne feste Struk-turen und eine verlässliche Arbeitsteilunggeht es nicht.

Haben Sie sich das Unternehmersein sovorgestellt und wie ist Ihr Resümee nachknapp 1½ Jahren Geschäftstätigkeit?

Mund: Ja, ich bin eine glückliche Unterneh-merin, die stolz ist auf das, was sie erreichthat. Allerdings ist meine Freizeit sehr knappbemessen.

Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?

Mund: Ich wünsche mir, dass meine Gästemir die Treue halten und dass ich weitere,insbesondere jüngere Kunden gewinnenkann. Gern würde ich zwei weitere Mitarbei-ter gewinnen, um Stabilität in mein Team zubekommen und mir damit etwas mehr Frei-zeit zu schaffen.

Welchen Rat geben Sie jungen Menschen,die eine Selbstständigkeit planen?

Mund: Zielstrebigkeit und Fleiß sind das Aund O. Dieser Schritt sollte gut überlegt sein,da man kaum Freizeit hat. Man muss sichgut organisieren können und offen für Kun-denwünsche sein. Ganz wichtig ist, dass manfachlich begleitet wird, sei es von der Familieund Mitarbeitern, aber auch von Banken undInstitutionen.

Wer unterstützt Sie und wer sind verläss-liche Partner an Ihrer Seite? Wem möchtenSie danken?

Mund: Zunächst gilt mein Dank meinentreuen Kunden aber auch meinen Mitarbei-tern, die zu mir stehen. Meine Eltern undGroßeltern sind die verlässlichen Partner anmeiner Seite, ohne deren Hilfe meine Selbst-ständigkeit undenkbar gewesen wäre.

Ländliche KaffeestubenRomantik trifft Genuss

Mit gerade mal 25 Jahren hat sich Marie-Theres Mund ihren Traum erfüllt. Sie übernahm im Februar 2016 ein familiengeführtes Caféin Limlingerode. Die Ländlichen Kaffeestuben sind mitlerweile über die Ländergrenzen hinweg bekannt. An sechs Tagen der Woche kannman den nach traditionellen Rezepten selbst gefertigten Kuchen genießen. Etwa 20 Kuchen- und Tortenspezialitäten hat Marie-TheresMund derzeit im Angebot. Zu Spitzenzeiten, wie zum Beispiel am Muttertag, gehen bis zu 40 Torten über den Ladentisch. Die Redaktiondes Wirtschaftsmagazins sprach mit ihr über den Weg in die Selbstständigkeit und ihre Wünsche für die Zukunft.

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Erfolgsoptimierung durch den Betriebsvergleich für das Gastgewerbe in ThüringenDas Thüringer Landesamt für Statistik weistaktuell für das Gastgewerbe mit rund 1,07Milliarden Euro Umsatz das bislang beste Er-gebnis aus. Seit 2010 ist der durchschnittlicheUmsatz pro Unternehmen überproportionalum rund 36 Prozent auf jetzt 210.000 Euroangestiegen. Grund hierfür sind die Marktbe-reinigung und die steigenden Gesamtum-sätze, so dass sich die Absatzsituation für dieverbleibenden Betriebe maßgeblich verbes-sert hat.

Damit bleibt das Gastgewerbe mit rund44.000 Beschäftigten ein wichtiger Faktorfür den thüringer Arbeitsmarkt. In den ver-gangenen Jahren kam es allerdings zu

z einer Umwandlung von Voll- in Teilzeitar-beitsplätze und damit einhergehend zueiner Zunahme von Aushilfsjobs sowie

z einem kontinuierlichen Rückgang der ZahlAuszubildender.

Der Entwicklung, immer mehr auf branchen-fremdes, weniger qualifiziertes Personal zusetzen, muss entgegengewirkt werden, umden qualitativen Ansprüchen der Gäste ge-recht zu werden und die Zukunftsfähigkeitder Branche langfristig zu gewährleisten.

Damit der Erfolg auch zahlenmäßig analysiertwerden kann, bietet der Betriebsvergleichdas notwenige Rüstzeug. Das Kernstück bil-den die betriebswirtschaftlichen Eckdatender Unternehmen. Dargestellt werden allerelevanten Leistungskennziffern für die Bran-che. Auch die Vermögens-, Kapital- und Li-quiditätssituation wird beleuchtet. Orientie-rungswerte sollen ein Benchmarkingermöglichen, so dass Ziele formuliert undGewinnreserven aufgedeckt werden können.Die Ergebnisse dieser einzelbetrieblichenAnalysen – vor allem auch im Vergleich mitdem Geschäftsjahr 2010 – zeigen, dass auchdie Umsatzsteigerungen bei den am Vergleichteilnehmenden gastgewerblichen Betriebentendenziell weit über der allgemeinen Teue-rungsrate lagen, so dass sie ihre Ertragslage

auch real klar verbessern konnten. Deutlichwird aber auch, dass sich zwar auch die Er-trags- und Innenfinanzierungskraft positiventwickelt hat, aber längst nicht so stark,wie dies auf Grund der Umsatzzuwächse zuerwarten gewesen wäre. Gewinn schmälerndhat sich dabei – Branchen übergreifend –insbesondere der überproportionale Anstiegder Personalkosten ausgewirkt.

Der „Betriebsvergleich für die Hotellerie undGastronomie in Thüringen“ erscheint in derSonderreihe des dwif als Nr. 81 / 2017.

Bestellmöglichkeitenonline im Shop unter www.dwif.deper E-Mail unter [email protected] unter +49(0)89 / 237 028 9-0Preis: 74,90 Euro (zzgl. Versandkosten)

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Praxis

ENTERPRISE EUROPE NETWORK

Sobald Unternehmen Mitarbeiter in andereeuropäische Länder entsenden, unterliegensie allgemeingültigen Regeln gegen Sozial-dumping, die sich aus dem EU-Entsenderechtergeben sowie diversen nationalstaatlichenVorschriften und Pflichten, deren Einhaltungzunehmend kontrolliert und sanktioniertwird. Bei Verstößen oder Unterlassungen,zum Beispiel der Nichteinhaltung der Lohn-vorschriften oder fehlender Unterlagen vorOrt, drohen hohe Bußgelder bis hin zu Tätig-keitsverboten.

Trotz Bemühungen der EU-Kommission umVereinheitlichung und Angleichung der Be-stimmungen bestehen von Land zu Land un-terschiedliche Regelungen und Meldeproze-dere, die zudem einem Prozess der Verän-derung unterworfen sind. Daher sollten ent-sendende Unternehmen möglichst frühzeitigInformationen oder Beratung einholen. Dienachfolgend ausgewählten Beispiele aktuel-ler Änderungen unterstreichen die Notwen-digkeit gewissenhafter Vorbereitung einesAuslandseinsatzes.

FrankreichSämtliche grenzüberschreitende Mitarbeiter-einsätze müssen zwingend online über dasSIPSI-Portal gemeldet werden. TechnischeStörungen entbinden davon nicht! Um Buß-gelder in diesem Fall zu vermeiden, folgenSie bitte unbedingt der Handlungsempfeh-lung, die beim Enterprise Europe NetworkThüringen vorliegt. Seit dem 22. März 2017

Vorsicht bei Mitarbeiterentsendung in EuropaSo vermeiden Sie Bußgelder

müssen Unternehmen auf französischen Bau-stellen für jeden Mitarbeiter einen Baustel-lenausweis vorweisen. Diese „Carte d’inten-fication Professionelle BTP“ muss für jeweils10,80 Euro bei jedem Auftrag neu generiertwerden. Fehlt sie, droht dem ausländischenUnternehmen ein Bußgeld in Höhe von 2.000Euro pro Mitarbeiter, im Wiederholungsfallsogar 4.000 Euro. Derzeit laufen Gesprächezwischen deutschen und französischen Ver-tretern von Verbänden und Institutionen, umdie von deutscher Seite vorgeschlagenen An-passungen zu erreichen.

ÖsterreichDas seit 1. Januar 2017 gültige neue öster-reichische Entsendegesetz enthält Änderun-gen bezüglich Entlohnung, Auftraggeberhaf-tung und Montageprivileg. Letzteres wurdeeingeschränkt auf Anlagen, die durch denLieferanten als Arbeitgeber im Ausland ge-fertigt wurden oder durch einen Arbeitgeberim Konzernverbund. Klargestellt wird, dassvom Montageprivileg neben den Montage-arbeiten, Arbeiten zur Inbetriebnahme undden damit verbundenen Schulungen und Re-paraturarbeiten auch Servicearbeiten erfasstsind. Praxisnahe Verbesserung: Die Entsen-demeldung muss nicht mehr eine Wochevorab erfolgen, es genügt jetzt vor Arbeits-aufnahme. Fehlende oder fehlerhafte Mel-dung sowie fehlende Zugänglichkeit der Un-terlagen bei Kontrollen und Behinderung derKontrolle werden mit 1.000 bis 10.000 Europro Arbeitnehmer (im Wiederholungsfall dop-pelt) bestraft.

ItalienSeit dem 26. Dezember 2016 müssen ent-sendete Arbeitnehmer vorab beim italieni-schen Arbeitsministerium angemeldet wer-den – und zwar ab dem ersten Tätigkeitstag.Das gilt auch für Arbeitnehmerüberlassungenaus anderen EU-Staaten sowie für Straßen-gütertransporte mit regelmäßiger Kabotage.Während der Entsendung und bis zwei Jahredanach müssen nun auch in Italien Lohnzet-

tel, Arbeitszeitnachweise, Arbeitsverträge undweitere Unterlagen aufbewahrt und ein ver-tretungsberechtigter Ansprechpartner vor Orternannt werden. Die Verletzung der Anmel-depflicht wird pro Arbeitnehmer mit 150 bis500 Euro sanktioniert, die der Aufbewah-rungspflicht mit Geldbußen zwischen 500Euro und 3.000 Euro. Fehlt der Ansprech-partner in Italien, werden Bußgelder von2.000 bis 6.000 Euro fällig.

LuxemburgHier wurden die meldepflichtigen Tätigkeitenerweitert. Ausnahmen von der Meldepflichtbestehen nur noch für Arbeitseinsätze vonGeschäftsführern und Selbständigen sowiefür Messebesuche.

SchweizDie Abgrenzung, wann eine Tätigkeit melde-pflichtig bzw. nicht meldepflichtig ist, wurde2016 neu präzisiert und klärt v.a. Tätigkeitenwie Vorarbeiten, Abnahmen, Kundenge-spräche, Bildungsmaßnahmen. Eine detail-lierte Liste ist verfügbar. Seit April 2017 wur-den die Verwaltungssanktionen bei Nicht-einhaltung der minimalen Lohn- und Ar-beitsbedingungen am Einsatzort verschärft.Bei schweren Verstößen können statt bisher5.000 Schweizer Franken nun bis 30.000Schweizer Franken Strafe oder ein Arbeits-verbot von bis zu fünf Jahren verhängt wer-den.

Info: Eva-Maria Nowak, Tel. 0361 3484-401,[email protected]

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COSME ist ein für den Zeitraum 2014 bis2020 mit 2,3 Milliarden Euro ausgestattetesProgramm der EU-Kommission zur Förderungder Wettbewerbsfähigkeit von KMU. Für ihrenZwischenbericht ist die Kommission an Mei-nungen und Erfahrungen von KMU interes-siert – unabhängig davon, ob diese amCOSME-Programm teilgenommen haben odernicht. Die EU möchte auch wissen, welcheGründe einer Teilnahme entgegenstanden;etwa weil das Programm nicht Ihren Bedürf-nissen entspricht oder das Verfahren zu auf-wendig erscheint.Noch bis zum 31. August 2017 sind die An-sichten von KMU gefragt, ob und inwiefern

das COSME-Programm den Zugang zu neuenMärkten erleichtert, branchenübergreifendePartnerschaften ermöglicht, die Einführungneuer fortgeschrittener Fertigungstechnolo-gien oder digitale Kompetenzen fördert undzu einer besseren Rechtsetzung und fakten-gestützten Politik in der EU führen kann.

KMU, die Finanzmittel aus COSME bean-sprucht haben, erhalten einen gesondertenFragebogen zu ihrer spezifischen Maßnahme.

Info: Eva-Maria Nowak, Tel. 0361 3484-401,[email protected]

In vielen europäischen Ländern boomt dasöffentliche Baugeschehen, sowohl bei großenInfrastrukturvorhaben als auch im Woh-nungsbau. Um herauszufinden, ob und in-wieweit Ihr Unternehmen davon profitierenkann, bietet sich die zielgerichtete Suchenach öffentlichen Ausschreibungen als ersterSchritt an. Sowohl die EU-Ausschreibungs-datenbank TED als auch nationale Portalebieten dafür Möglichkeiten. Das EnterpriseEurope Network Thüringen ist Ihnen bei derErschließung dieser Quellen der Marktrecher-che behilflich.

Außerdem organisiert das weltweite Netz-werk regelmäßig internationale b2b-Koope-rationsbörsen, die sich für das Finden vonPartnern zur Auftragsausführung eignen.

Die kommenden im Überblick:

z Kooperations- und Fachkräftebörse imRahmen der FOR ARCH, der größten undbestbesuchten Baufachmesse in Tsche-chien, Prag, 22. September 2017

z Solar Photovoltaic Matchmaking 2017 zurEuropean PV Solar Energy Conference andExhibition (EU PVSEC), Amsterdam, 26. bis 27. September 2017

z Kooperationsbörse auf der Building Green,Dänemarks größter Messe für nachhalti-ges und energieeffizientes Bauen, Kopen-hagen, 1. bis 2. November 2017

Die öffentlichen Beschaffungsmärkte machenrund 17 Prozent des BIP der EU aus und ber-gen daher ein interessantes Absatz-Potential,auch über die eigenen Ländergrenzen hinaus.Denn Unternehmen mit Sitz in der EU habendas Recht, sich um öffentliche Aufträge inallen EU-Ländern zu bewerben. Ebenso können rechtzeitige Informationenüber öffentliche Ausschreibungen und derenVergabe ein Anlass sein, sich gezielt bei in-ländischen Hauptauftragnehmern oder aus-ländischen Partnern für spezifische Liefer-oder Dienstleistungen ins Gespräch zu brin-gen.

Alle öffentlichen Ausschreibungen aller EU-Länder oberhalb der EU-Schwellenwerte(211.000 Euro für Liefer- und Dienstleistun-gen bzw. 5.278.000 Euro für Bauaufträge)werden in der EU-Datenbank Tenders Elec-tronic Daily (TED) veröffentlicht. Auch Ausschreibungen aus dem EuropäischenWirtschaftsraum und im Rahmen der EU-Außenhilfsprogramme sind darin zu finden.TED wird fünfmal pro Woche mit täglichetwa 1.700 Bekanntmachungen über öffent-liche Ausschreibungen und vergebene Auf-träge aktualisiert und steht zur freien und

kostenlosen Nutzung zur Verfügung. Es er-möglicht das Anlegen von Nutzerprofilen undden Erhalt von entsprechenden E-Mail-Alerts(www.ted.europa.eu).

Öffentliche Ausschreibungen unterhalb derSchwellenwerte – etwa 80 Prozent aller Auf-träge in Europa – werden nur in den Ländernselbst veröffentlicht. Hier gelten neben all-gemeinen Grundsätzen des EU-Vergaberechtsjeweils andere nationale Vorschriften. EineHilfe in der Vielfalt der Ausschreibungspor-tale bietet zum Beispiel das vom EnterpriseEurope Network entwickelte etis (EuropeanTender Information System) mit Zugang zunationalen Ausschreibungen aus 10 europäi-schen Ländern.

Vor einer Beteiligung sollten sich Unterneh-men an erfahrene Auftragsberater ihrer Bran-che wenden, die beim strategischen Vorge-hen, der Angebotserstellung und derVermeidung formaler Fehler helfen.

Das EEN Thüringen unterstützt Sie beim Finden öffentlicher Aufträge:http://bit.ly/2s2tE9R

Sagen Sie Brüssel Ihre Meinung!

Europa bautSo finden Sie Aufträge undPartner im Ausland

Wie finde ich Ausschreibungen zu öffent-lichen Aufträgen in Europa?

Das Auslandsgeschäft ist der Wachstumstrei-ber in vielen kleinen und mittelständischenUnternehmen. 2016 wurden mit rund 14 Mil-liarden Euro die bisher höchsten Jahreswerteim Thüringer Export erzielt. Während inDeutschland viele Märkte gesättigt sind, exi-stieren gute Wachstumschancen im Ausland.Entdecken Sie das Potential Ihrer Produkteund Dienstleistungen und haben Sie Mutzum Auslandsgeschäft. Die Industrie- und Handelskammer Erfurt,das Enterprise Europe Network Thüringenund weitere Partner unterstützen Sie miteinem breiten Leistungsangebot. Sie erhaltenImpulse zu den wesentlichen Überlegungen,die Sie vor einem Auslandsengagement an-

stellen sollten, und Informationen über un-terstützende Einrichtungen, Angebote undaktuelle Fördermöglichkeiten für das Aus-landsgeschäft. Die Veranstaltung bietet bran-chenübergreifendes Wissen und Raum fürgezielten Erfahrungsaustausch.

Teil 1: Erschließung von AuslandsgeschäftenTermin: 29. August 2017 | 13 bis 17 UhrOrt: audifon GmbH & Co. KG in KölledaAnmeldung:www.erfurt.ihk.de/event/145100451

Teil 2: Abwicklung von AuslandsgeschäfteTermin: 25. Oktober 2017 | 13 bis 17 Uhr Ort: Glatt Ingenieurtechnik GmbH in Weimar

Anmeldung:www.erfurt.ihk.de/event/145100453

Die Veranstaltungen sind kostenfrei. EineAnmeldung ist erforderlich.

Info: Mark Bremer, Tel. 0361 3484-200,[email protected]

Praxis

Geschäfte im AuslandAuf zu neuen Märkten: Erfahrungen, Hilfen und Unterstützung

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In seiner Plenarsitzung am 30. Juni hat sich der Bundestag für diebundesweite Vereinheitlichung der Stromnetzentgelte im Übertra-gungsnetz ausgesprochen. Die Angleichung der Entgelte soll sukzes-sive ab dem Jahr 2019 über den Zeitraum von 4 Jahren erfolgen.Dieser Teil des Beschlusses entspricht den langjährigen Forderungender Industrie- und Handelskammer Erfurt zur Energiepolitik. Das Ge-setz als Ganzes werde jedoch kaum zu Entlastungen der ThüringerWirtschaft führen und könne einzelne Unternehmen sogar stärkerbelasten.

„Wir begrüßen die Entwicklung hin zu mehr Gerechtigkeit in der Ver-teilung der Netzentgelte“, kommentiert IHK-HauptgeschäftsführerProfessor Gerald Grusser die Entscheidung. Das Votum für die bun-desweite Angleichung der Netzentgelte entspreche der energiepoli-tischen Forderung, die die Kammer seit Jahren vertrete.„Jedoch entlastet das vorliegende Gesetz die Wirtschaft in Thüringenbei weitem nicht in dem erhofften Maße“, übt der IHK-Chef auchKritik an der beschlossenen Regelung. So würden die Kosten für dieAnbindung von Offshore Windparks – Volumen rund 1,2 MilliardenEuro – aus dem Übertragungsnetz ab dem Jahr 2018 herausgelöstund auf die Offshore-Haftungsumlage aufgeschlagen. Zeitgleichwerde die Offshore-Haftungs-Umlage von den Netzentgelten losgelöstund als eigenstände Umlage erhoben. Darüber hinaus erfolge eineAnpassung der reduzierten Umlagesätze auf die Systematik der be-sonderen Ausgleichsregelung. „Die Herausnahme der Offshore-An-bindungskosten und die bundesweite Vereinheitlichung der Netzent-gelte führen für sich genommen zu einer Reduzierung derStromkosten auch in Thüringen. Dies wird aber durch die Erhebungder Offshore-Umlage zum Teil kompensiert“, rechnet Grusser vor.Eine Mehrbelastung ergebe sich insbesondere für energieintensiveUnternehmen, die nicht von der besonderen Ausgleichsregel nachdem Erneuerbaren Energie Gesetz (EEG) profitieren.

„Vor allem für den Mittelstand im Freistaat bedeutet das Gesetzkeine spürbare Reduzierung der Strompreise und damit auch keineStärkung des Wirtschaftsstandortes Thüringen. Es ist damit zu rech-nen, dass einzelne Unternehmen mit dieser Gesetzesänderung sogarstärker belastet werden“, kritisiert der IHK-Hauptgeschäftsführer. Gewinner wären diejenigen Unternehmen, die nur eine begrenzte Er-neuerbare Energien Umlage (EEG Umlage) zahlen.

In Thüringen würde das auf etwa 55 Unternehmen mit einer Strom-menge von insgesamt 2.300 GWh im Jahr zutreffen. Im Vergleich mitBundesländern wie Nordrheinwestfalen mit 31.500 GWh pro Jahrund Bayern mit 14.000 GWh pro Jahr seien das sehr wenige.

Der Bundesrat hat am 12. Mai 2017 ein neues Strahlenschutzgesetzbeschlossen. Es legt erstmals einen Referenzwert (300 Becquerel proKubikmeter (Bq/m³)) zur Bewertung der Radonkonzentration in Wohn-räumen und an Arbeitsplätzen fest. Auch für die Anwendung ionisie-render Strahlen in Medizin, Industrie oder Forschung werden Anfor-derungen neu gefasst. Unternehmen müssen in sogenanntenRadonvorsorgegebieten Messungen dieser Konzentration in der Luftvon Arbeitsplätzen im Erd- oder Kellergeschoss durchführen. Werdendie Referenzwerte überschritten, können Schutzmaßnahmen not-wendig werden. Ein Überblick bietet die Radonkarte Deutschland.

http://bit.ly/2tF6yY0

Info: Karsten Kurth, Tel. 0361 3484-310, [email protected]

INNOVATION & UMWELT

Strahlenschutzgesetz beschlossenBundestagsvotum für bundes-einheitliche Stromnetzentgelte

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Im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 möchtedie WIRtschaft für Thüringen erstmals eingemeinsames Wahlpodium durchführen unddamit die gebündelte Wirtschaftskraft de-monstrieren.

Nutzen Sie die Diskussionsrunde, um mit denSpitzenkandidaten der Parteien ins Gesprächzu kommen und die Erwartungen der regio-nalen Unternehmerinnen und Unternehmerzu Themen wie Arbeitsmarkt / Fachkräftesi-cherung, Steuern und Haushalt, Bürokra-tieabbau oder der Wertschätzung des Unter-nehmertums deutlich zu machen.WIRtschaft für Thüringen sind: die dreiThüringer Industrie- und Handelskammern,die Ingenieurkammer Thüringen, der Verband

der Wirtschaft Thüringen, die Kreishandwer-kerschaft Weimar-Sömmerda, der Bundes-verband der mittelständischen Wirtschaft,der Verband deutscher Unternehmerinnen,der Verband der Familienunternehmer, dieWirtschaftsjunioren Thüringen und der Libe-rale Mittelstand.

Sie sind herzlich eingeladen:

Wann?Dienstag, 19. September 201717 Uhr

Wo?Industrie- und Handelskammer Erfurt, GroßerSaal, Arnstädter Straße 34, 99096 Erfurt

Die Teilnahme ist kostenlos. Um Anmeldungwird gebeten.

Info und Anmeldung:Jana Pfalzgraf, Tel. 0361 3484-217, [email protected],Veranstaltungsnummer: 145100651

Der Wandel der Arbeitswelt wird für die Un-ternehmer zu einer immer größeren Heraus-forderung. Das Personalmanagement nimmtdabei eine Schlüsselrolle ein. Strukturen müs-sen erneuert, Abläufe angepasst, Kompeten-zen weiterentwickelt und schließlich das Per-sonalwesen selbst digitalisiert werden. Beiall den Veränderungen gilt es, die Prozessegeschickt zu verzahnen und die eigenen Mit-arbeiter für Neues zu begeistern.

Die IHK Erfurt möchte Sie mit einer Informa-tionsveranstaltung dabei unterstützen. InVorträgen und Praxisforen werden den Teil-nehmern konkrete Instrumente für die Ge-

staltung eines innovativen Personalmanage-ments vorgestellt. Merken Sie sich den Terminbereits jetzt vor.

Wann?Dienstag, 29. August 201710 bis 15 Uhr

Wo?Industrie- und Handelskammer Erfurt, GroßerSaal, Arnstädter Straße 34, 99096 Erfurt

Die Teilnahme ist kostenlos. Um Anmeldungwird gebeten.

Info und Anmeldung:Eberhard Frank, Tel. 0361 3484-202,[email protected] oder unterwww.erfurt.ihk.de/unternehmerforum,Veranstaltungsnummer: 145100385

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Praxis

STANDORTPOLITIK

Reden Sie mit! Entscheiden Sie mit!

Unternehmerforum Arbeitsweltdigital. flexibel. gesund – aber wie?

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Wirtschaftsmagazin 7/2017

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Fotos: iS

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AUS- UND WEITERBILDUNG

Neue Küchenmeister für Thüringen

Für elf angehende Küchenmeister und -meis-terinnen war der 22. Juni ein anstrengenderTag. Es stand der letzte Teil der Meisterprü-fung an, das Zubereiten des 5-gängigen Prü-fungsmenüs.„Bereits zwei Tage vor der Prüfung bekom-men die Teilnehmer den Warenkorb genannt,dessen Inhalt zu einem 5-Gang-Menü verar-beitet werden soll“, erklärt der IHK-Abtei-lungsleiter Berufsbildung, Thomas Fahlbusch.Die 8 Meisterkandidaten und 3 Meisterkan-didatinnen mussten zunächst ihr Menü indi-viduell kreieren und den dafür notwendigenArbeitsablauf zu Papier bringen. Hierbeikommt es neben ideenreicher und schnellerUmsetzung vor allem auf den effektiven Wa-reneinsatz an.

Am Prüfungstag war dann in der Küche desDEHOGA Thüringen Kompetenzzentrums der

„Tag der Wahrheit“ und es galt, in einer 12-stündigen praktischen Prüfung, ein Menüfür sechs Personen zu kochen und anzurich-ten.Eine siebenköpfige Prüfungskommission be-wertete nicht nur den Geschmack der Spei-sen, sondern auch deren Komposition unddie optischen Reize. „Ein Küchenmeister be-einflusst mit Kreativität und Geschick dieAnerkennung und die Kundenzufriedenheitin seinem Haus“, beschreibt der IHK-Bil-dungsexperte die hohe Verantwortung, diemit der Qualifikation zum Spitzenkoch ver-bunden ist. Von den elf Meisteranwärternarbeitet die Mehrzahl bereits in angesehenenRestaurants und Hotels des Freistaats. Ihrepersönlichen Fähigkeiten und Fertigkeitenhatten sie durch jahrelange Arbeit im In-und Ausland sowie den verschiedensten Häu-sern in Thüringen erworben.

Der Vorsitzende der Prüfungskommission, Claus Alboth (vordere Reihe, 3. v. r.), und IHK-Hauptgeschäftsführer ProfessorGerald Grusser (r.) übergaben die Meisterurkunden an die elf erfolgreichen Prüfungsteilnehmerinnen und -teilnehmer.

Am 1. August 2017 ist es wieder soweit, dieersten Azubi-Ausweise der IHK Erfurt werdenan die neuen Auszubildenden versendet.Jeder in der IHK Erfurt eingetragene Azubierhält diesen Ausweis. Damit können die Jugendlichen Sonderan-gebote in Anspruch nehmen, wie beispiel-weise reduzierte Fahrtkosten in öffentlichenVerkehrsmitteln oder vergünstigte Eintritts-preise.

Unternehmen, die Auszubildenden im Kam-merbezirk ebenfalls Sonderangebote oder -konditionen bieten möchten, können dieseauf der Internetseite der IHK Erfurt veröf-fentlichen. www.erfurt.ihk.de

Info: Mario Melle, Tel. 0361 3484-171, [email protected],Dokumentennummer: 17752

Azubi-Ausweis

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Praxis

Die weitgehende Sättigung der Märkte,immer kürzer werdende Marktzyklen der an-gebotenen Produkte und Leistungen, aberauch der sich ständig vollziehende Wandelauf lokaler und globaler Ebene sowie ein-schneidende Veränderungen im Kunden-,Wettbewerber- und Handelsverhalten bedin-gen ein Ausbildungsprofil der Fach- bzw.Führungskräfte des Mittelstandes, welchessolchen Herausforderungen zur Sicherungdes Unternehmenserfolges gerecht wird.

Mit der Bachelor-Studienrichtung „Mittel-ständische Industrie“ kommt die Duale Hoch-schule Gera-Eisenach am Campus Eisenachdiesem Bedarf entgegen, in dem sie durchihre duale Studienorganisation ein auf diemittelständische Industrie- und Konsumgü-

terbranche gerichtetes Studium ermöglicht.Sie bietet somit Gewähr für ein praxisnaheswie auch den jeweils aktuellen Anforderun-gen entsprechendes Studium und erhöhtdamit wesentlich die Chancen der Studie-renden, zukünftige adäquate Führungsposi-tionen wahrzunehmen.

Haben Sie Fragen bzw. wurde Ihr Interesseam Bachelor-Studium „Mittelständische In-dustrie“ geweckt, dann steht Ihnen das Teamdes Campus Eisenach der Dualen HochschuleGera-Eisenach jederzeit sehr gerne zur Ver-fügung

Info: Prof. Dr. Reinhard Herrmann, Tel. 03691 6294-51,[email protected]

Studienrichtung „Mittelständische Industrie“

WEITERBILDUNGSANGEBOTE

Grundlagenseminare fürdie Bereiche EDV und

Digitalisierung

Sie sind für den reibungslosen Einsatzund die Anwendung von Hard- undSoftware verantwortlich oder sind selbstAnwender von Standardprogrammen,dann finden Sie hier die passenden An-gebote.

„Microsoft Excel-Grundkurs“

30. bis 31. August 2017 | 9 bis 16 Uhr |290 Euro

„Microsoft Word-Grundkurs“

4. bis 5. September 2017 | 9 bis 16 Uhr |290 Euro

IHK-Zertifikatslehrgang „Digitalisierungsmanager/in (IHK)“

6. bis 28. November 2017 | 60 Unterrichtsstunden (7 Tage incl. Test)| 3.280 Euro

„Effektive Arbeit mit PowerPoint“

27. September 2017 | 9 bis 16 Uhr | 170 Euro

Info: Anja Kästner, Tel. 0361 3484-150Bekannte Angebote anderer Anbieter teilen wir Ihnen auf Anfrage gern mit.

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Das Steigenberger Hotel Thüringer Hof Ei-senach erhielt im Juni von der IHK Erfurtund dem DEHOGA Thüringen das Prädikat„Garantierte Ausbildungsqualität im Hotel-und Gastgewerbe“. Mit dem Prädikat verbin-den sich ausgezeichnete Bedingungen in derdualen Ausbildung, die weit über die Rege-lungen des Berufsbildungsgesetzes und derAusbildungsordnung hinausgehen. Insgesamt

zehn Unternehmen aus Mittel- undNordthüringen hatten sich um die Einstufungbeworben – drei konnten die anspruchsvollenKriterien erfüllen. Die Auszeichnung nahmHoteldirektor Dr. Hans-Joachim Hook (BildMitte) aus den Händen von IHK-Hauptge-schäftsführer Professor Gerald Grusser (r.)und DEHOGA-Geschäftsführer Dirk Ellingerentgegen.

Qualitätssiegel

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Regional

Die Industrie- und Handelskammer Erfurtmöchte jährlich beispielhafte unternehme-rische Leistungen mit einem besonderenWirtschaftspreis würdigen. Zunächst stehenregionale Existenzgründer im Blickpunkt.Jeden Monat stellen wir Ihnen einen Grün-der und seine persönliche Geschichte vor.

Dann sind Sie gefragt: Wählen Sie aus denzwölf vorgestellten Jungunternehmern den„Gründer des Jahres“!

Schon in der Schule haben sie sich kennen-und liebengelernt, danach gemeinsam dieWelt bereist. „Seit dem Abitur am ErfurterKönigin-Luise-Gymnasium sind wir ein Paar“,sagt Anita Poßner. Die junge Erfurterin fuhrtmit ihrem Mann Bastian Wenzel das Restau-rant „Lenchen“ im Erfurter Ortsteil Alach. Einkleines und feines Restaurant, wie BastianWenzel erklärt. „Wir haben nur 18 Plätze,aber die erfreuen sich großer Beliebtheit“,berichtet Wenzel schmunzelnd. Er hat einenmaßgeblichen Anteil daran, dass die Gästeinzwischen aus Jena, Apolda, Gotha und Wei-mar ins „Lenchen“ kommen und sich dortwohlfuhlen. Der junge Koch sieht sich – wieseine Frau – als waschechter Erfurter, wenn-gleich er genaugenommen in Friedrichrodadas Licht der Welt erblickte. „Das war zu die-ser Zeit die einzige Klinik, die die Anwesen-heit des Vaters im Kreißsaal ermöglichte“,sagt Wenzel. Doch schon kurz nach dem Abi-tur zog es die beiden Thuringer in die Welt.Ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau und zumKoch absolvierten Anita Poßner und BastianWenzel in Hamburg.Beide brennen fur ihren Beruf, was man imGespräch sofort bemerkt. In kaum einem an-deren Metier könne man Kreativität und Kon-takt mit anderen Menschen ideal verknupfen.„Und naturlich stehen jungen Menschen inunserer Branche weltweit alle Turen offen“,versichert Anita Poßner. Dass sie weiß wovonsie spricht, belegen die Stationen nach demerfolgreichen Lehrabschluss.So fuhrte sie ihr gemeinsamer Weg zunächstauf die Lieblingsinsel der Deutschen nach

Teil 9 | Restaurant Lenchen setzt auf gehobene Gastronomie

Wirtschaftspreis 2016/2017

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Wirtschaftsmagazin 7/2017Fotos: Sasch

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„Es gibt bei uns keine Speisekarte und die Gäste bekommenein 4-Gänge-Überraschungsmenü.“

Anita Poßner

Im Restaurant „Lenchen“ entscheiden Bastian Wenzel undAnita Poßner was auf den Tisch kommt.

Mallorca. Unweit der Inselhauptstadt Palmaan der Straße nach Andratx liegt das 5-Sterne-Luxushotel St. Regis Mardavall an derCosta d‘en Blanes. Hier arbeitete BastianWenzel an der Seite eines Sternekochs undentdeckte die Geheimnisse der mediterranenKuche. Die kommt heute im „Lenchen“ aufden Tisch, allerdings ohne das die Gäste wis-sen, was ihnen Anita Poßner serviert. „Esgibt bei uns keine Speisekarte und die Gästebekommen ein 4-Gänge-Überraschungs-menu“, verrät Anita Poßner das Konzept, dassie mit ihrem Mann erarbeitet hat. Naturlichfrage sie die Gäste schon bei der Reservierungihrer Plätze – die ist eine Voraussetzung furden Besuch des Restaurants – nach eventu-ellen Allergien und Abneigungen gegen be-stimmte Speisen. „Das berucksichtigt derBasti dann bei der Zusammenstellung desMenus“, sagt Poßner.

Ansonsten aber entscheidet allein derKuchenchef, was auf die Teller kommt undden Gästen kredenzt wird. „Wir haben ganzbewusst auf die gehobene Gastronomie ge-setzt, weil wir hier eine Marktlucke ausge-macht haben“, erläutert Bastian Wenzel dieÜberlegungen. Anders als in vielen Sterne-Restaurants soll es im „Lenchen“ allerdingsweniger steif zugehen. Familiäre Atmosphärelautet daher die Zauberformel der beidenThuringer. „Anita vermittelt den Gästen ihrWissen uber die Weine“, erklärte Bastian

Das Thüringer Ministerium für Wirtschaft,Wissenschaft und Digitale Gesellschaft lobtgemeinsam mit der Thüringer TourismusGmbH in Kooperation mit dem ADAC Hes-sen-Thüringen e.V. den Tourismuspreis 2017aus.

Der Preis zeichnet Vorreiter im Tourismusaus, die sich mit originellen, innovativen, zu-kunftsweisenden und kundenorientiertenMaßnahmen in den Bereichen Produkt- undAngebotsqualität sowie Marketing/Koopera-tion erfolgreich im Thüringer Tourismus en-gagieren.

Die Auszeichnung wird in drei Kategorienvergeben:

z realisierte touristische Angebote und Pro-dukte

z innovative Marketinglösungen im Touris-mus.

Als Sonderpreis wird ein „Mutmacherpreis“für ein innovatives Unternehmenskonzeptausgelobt.Der Thüringer Tourismuspreis ist mit einemPreisgeld in Höhe von jeweils 1.500 Euro do-tiert. Zudem erhalten die Preisträger einen

Imagefilm und ein Online-/ Social-Media-Paket der Thüringer Tourismus GmbH.

Einsendeschluss ist der 18. August 2017

Alle Unternehmen im Tourismus sind aufge-rufen, sich um den Tourismuspreis 2017 zubewerben!

Die Wettbewerbsunterlagen finden Sie unterwww.thueringen.tourismusnetzwerk.info

Thüringer Tourismuspreis 2017

Wenzel. Denn die passenden Weine kann derGast zum Menu hinzubestellen. Beides je-weils zu einem Festpreis.

Die Weine stammen aus Weingutern anSaale und Unstrut aber auch aus Anbauge-bieten auf Mallorca, Kalifornien und Neu-seeland. Das waren weitere Stationen imBerufsleben der zwei Vollblut-Gastronomen.In Kalifornien, wohin sie die Arbeit nachihrer Zeit auf der Baleareninsel fuhrte, lebtenund arbeiteten sie in einem Ort zwischenLos Angeles und San Diego. Ein Weingut inNeuseeland nutzten die beiden zur Vertie-fung ihrer Kenntnisse uber Rebsorten, Anbauund Weingenuss. „Anita hat im Rotweinkellergearbeitet und ich beim Weißwein“, verrätWenzel. Dass davon heute die Gäste im Ala-cher Restaurant profitieren – denen AnitaPoßner die Herkunft und den Charakter derjeweiligen Weine erläutert – ist allerdingseher einem Zufall geschuldet. Eigentlich sollte ihre Reise um die Welt nochweitergehen, hatten sich die beiden jungenErfurter vorgenommen. Ihre Reise in die Hei-matstadt war lediglich als Besuch bei denEltern und Freunden gedacht. Die Eltern vonAnita Poßner hatten in Alach einen verfalle-

nen Vier-Seitenhof erworben. Der war nachzwanzig Jahren Verfall in einem katastro-phalen Zustand und sollte eigentlich abge-rissen werden. Das aber brachte Vater RobbyPoßner nicht uber das Herz, also entschlosser sich zur Sanierung der alten Gemäuer.Dem „Lenchen“ soll im Gebäude ein Hotelfolgen. 6 Zimmer haben sie geplant, daruntereine Suite, verrät Anita Poßner.

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Regional

In 16 Ausschüssen des Deutschen Indus-trie- und Handelskammertages (DIHK) wer-den die politischen Positionen der Kam-merorganisation erarbeitet. Auf Vorschlagder IHK Erfurt wurden für den Zeitraum2017 bis 2020 neun Unternehmerpersön-lichkeiten als ehrenamtliche Vertreter indie Gremien auf Bundesebene berufen. Siebringen als Branchenexperten ihr Wissenein und beeinflussen so auch die Gesetzge-bungsverfahren. In dieser Rubrik wollen wir

Ihnen die DIHK-Ausschüsse und die darinarbeitenden ehrenamtlichen Vertreter derIHK Erfurt vorstellen.

Unser Vertreter im Verkehrsausschuss

Im DIHK-Verkehrsausschuss engagieren sichUnternehmer aus den unterschiedlichstenBereichen der Branche. Hier werden aktuellewirtschaftspolitische Themen und Rahmen-

FÜR UNS IN BERLIN

Christoph Schuchert

bedingungen für das Verkehrsgewerbe sowieInformationen zu Initiativen und Dienstleis-tungen der IHK-Organisation vorgestellt underörtert. Zu seinen Aufgaben gehört es auch,Empfehlungen oder Forderungen der Unter-nehmen aus dem Verkehrssektor mit demGesetzgeber zu diskutieren und Vorschlägeauszuarbeiten. Gleichzeitig bietet der Aus-schuss eine Plattform zum Erfahrungs- undWissensaustausch.

Künftig vertritt Christoph Schuchert, Ge-schäftsführer der Spedition und UmzügeGebr. Rost GmbH & Co. KG Vacha, die Inter-essen der mittelständischen Unternehmender IHK Erfurt. Er ist seit 1994 Mitglied imDIHK-Verkehrsausschuss und wurde für diePeriode 2017 bis 2020 erneut berufen.

„Für mich als Präsident des Thüringer Lan-desverbandes des Verkehrsgewerbes und Vor-sitzender des Verkehrsausschusses der IHKErfurt ist es wichtig, die Problematiken inunserem Gewerbe direkt an Staatssekretäreoder Verkehrsminister anzubringen und inpersönlichen Gesprächen mitzuteilen undaktiv etwas zu unternehmen, wie zum Bei-spiel bei Wettbewerbsverzerrungen, die unsin der täglichen Praxis begegnen.“

AUS DER IHK–ARBEIT

Wirtschaftsbeiratssitzung Weimar / Weimarer Land

Zu seiner zweiten Sitzung in diesem Jahrtraf sich der Wirtschaftsbeirat Weimar / Wei-marer Land am 14. Juni 2017 in der Vereins-brauerei Apolda GmbH. Die Vorsitzende desIHK-Wirtschaftsbeirates, Annette Projahn,begrüßte zunächst die Gäste und gab einenkurzen Überblick zu aktuellen Themen ausder Wirtschaftspolitik. Der Geschäftsführerder Landesgartenschau Apolda 2017 GmbH,Sören Rost, berichtete danach über den Standder Landesgartenschau und gab interessanteEinblicke in die Entwicklung. Bei der an-schließenden Führung durch die HerressenerPromenade konnten sich die Gäste ein eige-nes Bild des neu gestalteten Geländes ma-

chen. Den Abschluss der Sitzung bildete einFirmenrundgang durch die Apoldaer Vereins-brauerei inklusive Bierverkostung.

Außenwirtschaftsausschuss

Am 15. Juni 2017 tagten der Außenwirt-schaftsausschuss und Arbeitskreis Zoll- undAußenwirtschaftsrecht der IHK Erfurt bei derFujitsu Technology Solutions GmbH in Söm-merda. Betriebsleiter Reinhold Aschenbrennersprach über die Historie und die Tätigkeitendes Unternehmens am Standort und führtedie Mitglieder über das Betriebsgelände. Ak-tuell verlassen täglich 1.500 Warensendun-gen das Firmengelände nach Deutschlandund in die Welt. Weitere Themen der Sitzungwaren die aktuellen Entwicklungen im Zoll-

bereich, unter anderem die Neubewertungzollrechtlicher Bewilligungen, die Novellie-rung der EG-Dual-Use-VO, der RegistrierteAusführer (REX) sowie der Umgang mit fehlerhaften Langzeitlieferantenerklärungen(LLE). Bernd Kluge, Arbeitsgebietsleiter fürZölle und Außenwirtschaftsrecht des Haupt-zollamtes Erfurt (HZA) stand dabei den Mit-gliedern für Fragen zur Verfügung.

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Wirtschaftsmagazin 7/2017Fotos: IH

K | iStcok | Silvia Rost

Petro AG weiht neue Halle in Gotha einDie Petro AG hat eine neue Fabrikhalle einge-weiht. Dies ist der erste Neubau des Unter-nehmens am Standort Gotha seit 1991. Ins-gesamt investierte der Hersteller fürindustrielle Reinigungsmaschinen 2,8 Millio-nen Euro in den Neubau und neue Metallbe-arbeitungstechnik. Das Unternehmen be-schäftigt rund 70 Mitarbeiter in Gotha.Abnehmer für die Reinigungsmaschinen sindvorwiegend Autozulieferer in ganz Europa.

Kurznachrichten aus Thüringer Unternehmen

Landstreichers Kostbarkeiten in Ruhla

Seit fast zwei Jahren veröffentlicht Sil-via Rost das regionale Magazin „DerLandstreicher“. Das Maskottchen, derkleine Kerl mit der Knubbelnase, demStift auf der Schulter und der Kameraum den Hals, kommt viel rum und hatdabei so allerlei Regionales, Handge-

machtes und Nachhaltiges entdeckt.Einiges gibt es nun in einem kleinenLaden mit Namen „LandstreichersKostbarkeiten“. Thüringer Schmuck ausTabarz und Schweina, Honig aus demWerratal, Messer aus Steinbach undPfannen aus Fischbach. Ebenso Bücher

Rustikale Möbel aus Kirchenbalken undalten FachwerkhäusernNicht nur Tische, Stühle, Verschalungen fürWaschbecken und Leuchten, sondern auchSchränke zimmert Torsten Witt aus alten Höl-zern. Im April 2017 eröffnete er mit seinemBruder einen Show-Room auf dem Geländeder Tankstelle in Schönstedt im Unstrut-Hai-nich-Kreis, wo nicht nur seine Designerstückesondern auch edle Büffel-Ledersitzgelegen-heiten, Kamine und Öfen präsentiert werden.

Große Investition in HeiligenstadtEin großes Erweiterungsvorhaben realisierengegenwärtig die Technik in Form Blechbear-beitung GmbH und Design in Form Ferti-gungstechnik GmbH in Heiligenstadt. Die In-vestition umfasst den Bau einer neuenFertigungshalle von 1.250 qm, die Erweite-rung einer Lagerhalle sowie des Verwaltungs-und Sozialbereichs. Durch die Erweiterungvergrößert der Unternehmensverbund seinProduktionsspektrum deutlich.

Lindig Fördertechnik investiert in RotorvoxDer in Obermehler entwickelte GyrocopterRotorvox hat mit dem Eisenacher Unterneh-mer Sven Lindig einen neuen Investor gefun-den. Im vierten Quartal 2017 wolle man amStandort Eisenach auf dem IndustriegebietKindel mit der Serienproduktion beginnen.Dazu hat das Unternehmen Rotorvox Immo-bilien des ehemaligen chinesischen Luftfahrt-projektes "Helipark" übernommen.

Kunststoffkorken aus Weimarer ManufakturVor wenigen Wochen hat die dkm Danz &König Mikroschäume GmbH ihr neues Domizilim Weimarer Norden bezogen. In der 800 qmgroßen Halle gibt es Platz für den auf dreiExtruder, vier Schleifmaschinen und einenDrechselautomaten gewachsenen Maschi-nenpark. Das Start-up produziert Kunststoff-Verschlüsse für Spirituosen, Öle, Essig undKosmetika. Von 200.000 Stück im Gründungs-jahr 2012 ist die Produktion auf nunmehrsechs Millionen Korken pro Jahr angestiegen.

aus und über die Region, gesundes Ölaus Berka/Werra und Senf aus Klein-hettstedt, Kerzen und Keramik aus derKunstwerkstatt der Diakonie in Ei-senach und aus einer Keramikwerkstattin Tabarz. Holzspielzeuge, Postkarten,Leinwandbilder, Alepposeifen, Kalenderder Region, Lutherbier und vieles an-dere mehr. Es wird im Laufe der Zeitganz sicher noch einiges mehr hinzu-kommen. Präsentiert werden die regionalen undnachhaltigen Produkte in einem denk-malgeschützten Fachwerkhaus in derInnenstadt von Ruhla. Schauen Sie beiGelegenheit doch selbst einmal in derMarienstraße 2 vorbei!

Öffnungszeiten: Donnerstag und Frei-tag von 13 bis 17 Uhr und Samstagvon 10 bis 14 Uhr.

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Regional

Alles begann damit, dass der junge Gärtner-gehilfe Niels Lund Chrestensen (geboren1840) 1864 aus seiner dänischen Heimatnach Erfurt zog – damals ein Zentrum desGartenbaus. Um seine Ausbildung zu ver-vollkommnen, arbeitete er bei den ErfurterGartenbaufirmen Schirlitz, Moschkowitz undSöhne sowie bei den Gebrüdern Born, dieauch eine bedeutende Samen- und Pflan-zenhandlung sowie Handelsgärtnerei betrie-ben.

Bereits im Jahr darauf ergab sich für NielsLund Chrestensen die erste Chance, sich undsein Können unter Beweis zu stellen. Der Er-furter Gartenbauverein veranstaltete im Sep-tember 1865 die „Allgemeine deutsche Aus-stellung von Produkten des Land- undGartenbaues”. Chrestensen präsentierte eineRokoko-Anlage im altfranzösischen Stil undTrockenblumentafel-Bouquets in verschiede-nen Variationen, für die er eine erste Aus-zeichnung erhielt. In der Verarbeitung vonTrockenblumen entdeckte der junge Gärtnerin Folge ein lukratives Geschäft.

Schon 1867 gründete der Siebenundzwan-zigjährige seine eigene Firma. Trockenblu-menbilder und -arrangements waren seineersten Angebote. Die von ihm gezüchtetenZiergräser, Stiefmütterchen, Vergißmeinnichtwurden hierfür mit geschickten Händen nacheigener Methode gepresst und getrocknet.Zu einem besonders begehrten Exportartikelder aufstrebenden Firma Chrestensen ent-wickelten sich die Makart-Bouquets, benanntnach dem Wiener Hofmaler Hans Makart.

1872 erschien dann Chrestensens erster Ka-talog. Als Samen- und Pflanzenhandlung,Bouquet-Fabrik und Blumen-, Gräser- undMoosfärberei bot der junge UnternehmerGemüse-, Feld-, Gras-, Wald- und Blumensä-mereien, Pflanzen, Knollen sowie Fabrikateaus künstlich getrockneten Naturblumen an.Und schon bald machte sich Chrestensen mitdem Züchten und Vermehren von Saat- undPflanzgut einen Namen. Sein Unternehmenkatapultierte sich förmlich in die Reihe derwichtigsten Erfurter Kunst- und Handelsgärt-nereien. Alles in allem ein gelungener Start!

Wir gratulieren!150 Jahre N. L. Chrestensen Erfurter Samen- und Pflanzenzucht GmbH

Der Hof Marktstraße 38 im Jahr 1899. Die Ziegelgebäude links sind noch heute vorhanden. Bilder rechts: Titelbilder derProspekte der Firma Chrestensen aus den Jahren 1940, 1957 und 1966.

In der kommenden Saison, die nach den dies-jährigen Domstufen-Festspielen am TheaterErfurt beginnt, begeben wir uns auf die Suchenach einer Antwort auf die Frage: Deutsch?Was bedeutet das eigentlich? Als Spielzeit-motto haben wir der Redewendung „Auf gutDeutsch“ ein Fragezeichen hinzugefügt undgreifen damit ein Thema auf, das aktuell inPublizistik und Wissenschaft breit und kon-trovers diskutiert wird: Was ist deutsch? Wasmacht die deutsche Kultur oder die deutscheIdentität aus? Gibt es die überhaupt, odersind es verschiedene Identitäten, die durchihr Zusammenwirken eine (Sprach)Kulturprägen? Die neue Spielzeit im Haus eröffnen wir am2. und 3. September 2017 mit einem Tag(und Nacht) der offenen Tür. Feiern Sie alsoden Saisonstart mit uns gemeinsam - wirfreuen uns auf Ihren Besuch! Los geht’s es um 11 Uhr – den Abschluss bil-det ein Frühstückskonzert mit dem Salonor-

chester am Morgen des 3. September. Dasgenaue Programm finden Sie auf unsererHomepage www.theater-erfurt.de

Im neuen Spielplan sind überwiegend Vor-stellungen in deutscher Sprache angekündigt,und die Auswahl der Werke zeigt wie sehrdas deutsche Musiktheater dem europawei-ten Austausch von Künstlern und Ideen ver-pflichtet ist. Wir gehen der Frage nach wiepolyglott die Autoren waren, die Werke indeutscher Sprache verfasst haben und wievielfältig deren Themen sind. Das Theater,die Musik und vor allem die Oper werdenimmer von der Mobilität der Künstler, vominternationalen Austausch leben. Die erstePremiere im Großen Haus feiern wir mit Mo-zarts Zauberflöte am 30. September.Joana Mallwitz hat für ihre vierte (und letzte)Spielzeit als Generalmusikdirektorin desTheaters Erfurt erneut ein spannendes Kon-zertprogramm für 2017/2018 vorgelegt, das

große Klassiker mit Neuentdeckungen undselten Gespieltem vereint. Meilensteine derMusikgeschichte wie Béla Bartóks Konzertfür Orchester und Gustav Mahlers 5. Sinfoniestehen neben Kompositionen von Bernd AloisZimmermann, Karl Amadeus Hartmann oderAnton Plate.

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Wirtschaftsmagazin 7/2017Fotos: TWA e.V. | N. L. C

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ater Erfurt

Niels Lund Chrestensen mit Frau Erika (Mitte), umgeben von ihrer Familie auf dem Petersberg in Erfurt.

Aus diesen kleinen Anfängen wuchs bald einerfolgreiches Unternehmen, welches sichletztendlich über alle Zeiten und politischenSysteme hinweg seinen Weg bahnte. Taten-durst, Innovationsgeist, Fleiß, Hartnäckigkeit,Gespür und Entscheidungsfreude – das sindnur einige Eigenschaften, die die Gründerund Lenker der Firma N. L. Chrestensen aus-zeichneten, als sie die Firma vom 19. bis ins21. Jahrhundert trugen.

Und heute? Heute ist Frederick Niels Chre-stensen Geschäftsführer des Traditionsun-ternehmens und Chef von 120 Mitarbeitern.Noch immer dreht sich alles um Saatgut.Immerhin gehören über 200 eigene Saat-gutzüchtungen zur Produktpalette. Nicht nurin Erfurt, sondern weltweit wird ChrestensensSaatgut vermehrt und natürlich auch ver-trieben. Die züchterischen Erfolge von einstund jetzt belegen unzählige Auszeichnungen– sie tragen wesentlich zum guten Ruf derFirma bei. Dass es so bleiben möge, wünschtdie IHK Erfurt.

Auf gut deutsch? Die Spielzeit 2017/2018 am Theater Erfurt

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Regional

Mitten in der Natur, kurz hinter Luisenthal,macht sich – zwischen Bergen und Bäumen– der Ohra-Stausee breit. 120 solch künstli-cher Wasser gibt es in Thüringen. Der Ohra-Stausee ist ein technisches Denkmal, vongroßer Bedeutung als Trinkwasserspeicherund als Hochwasserschutz. Er steht außer-dem im Verbund mit zwei anderen in unmit-telbarer Nachbarschaft – dem Stausee in

Tambach-Dietharz und der Talsperre Schmal-wasser.Letztere liegt zwischen den beiden anderenim Schmalwassergrund. Sie wurde erst 1998in Betrieb genommen. Das Wasser der Tal-sperre Schmalwasser gelangt zur Weiterver-arbeitung in die benachbarten Talsperren.Übrigens: Alle drei Talsperren sind durch un-terschiedliche Stollen miteinander verbun-

LuisenthalArnstadt

Singen

ErfurtApolda

Bad Sulza

Gräfenroda

Weimar

Thüringen ist ein Land voller Traditionen in der deutschen Industrie. Es sind oft sehr schöne Industrie-Denkmäler erhalten geblieben,die als architektonisches Kleinod von der bewegten Geschichte der Unternehmen erzählen. Mit unserer Serie zur Straße derIndustriekultur wollen wir die schönsten Denkmäler vorstellen und unsere Leser zu einer Fahrt einladen. Gemeinsam mit dem ThüringerWirtschaftsarchiv (TWA), dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie sowie der Thüringer Allgemeine (TA) gehen wir auf Suchenach den interessantesten steinernen Zeitzeugen.

Straße der Industriekultur

den, die das Wasser der vielen kleinen Ge-birgsbäche unter den drei verteilen.Die wohl wichtigste ist die Ohra-Talsperre.Der Damm ist knapp 60 Meter hoch und 260Meter lang. Über ein weit verzweigtes Rohr-system von fast 250 Kilometer Länge fließtdas Trinkwasser von Luisenthal aus zu 70 so-genannten Übergabestellen. Diese versorgenwiederum 227 Städte in Thüringen mit ihren

Die Ohra-Talsperre bei Luisenthal Überlauf und Staumauer

Von Luisenthal aus fließt Trinkwasser in viele Städte

Wirtschaftsmagazin 7/2017

Sie war die erste in Thüringen überhaupt: 1902 begannen die Arbeiten an der Talsperre Tam-bach. 11 lange Jahre dauerte die Planung! Die Entwürfe stammten vom Gothaer Ingenieurund Wasserwerksdirektor Hugo Mairich (1863 1902). Bauingenieur Otto Intze, der wohlberühmteste deutsche Talsperren-Konstrukteur, unterstützte als Gutachter dieses Projekt. ImFrühjahr 1906 wurde nach erfolgreichen bautechnischen Überprüfungen zum ersten Mal ein-gestaut. So nennt man das Voll-Laufen des Staubeckens. Das Wasser dazu liefern zwei Flüs-schen, die Apfelstädt und das Mittelwasser.Eine architektonische Attraktion ist die über 100 Jahre alte Talsperre allemal. Bei der Stau-mauer beispielsweise handelt es sich um eine Gewichtsstaumauer aus Bruchstein, genaueraus Porphyr vom nahen Schmalwassergrund. Sie ist 26,50 m hoch und weist eine Kronenlängevon rund 110 m auf.Übrigens nennt man die Tambacher auch oft Gothaer Talsperre. Die Talsperre entstand imAuftrag der Stadtgemeinde Gotha und war dringend notwendig zu deren Wasserversorgung.780.000 Kubikmeter Wasser passen in das Staubecken. Doch auch das reichte bald nichtmehr aus. Schon in den 1930er-Jahren gab es Überlegungen für den Bau einer weiteren Tal-sperre – umgesetzt wurden diese erst mit der Ohra-Talsperre.Übrigens: Am Fuße der alten Staumauer finden im August zum wiederholten Male die sehrreizvollen Konzerte der Thüringen Philharmonie Gotha-Suhl statt, dieses Jahr am 13. Augustim Rahmen der Lutherfestwoche.

Alle Informationen zum Kartenverkauf und Programm unter: www.tambach-dietharz.de

Die kleine Brauerei in Luisenthal wurde 1892 auf den Grundmauern eines so genannten„Stutzhauses“ errichtet. Begründer der Brauerei war Johann Keil. Als Teilhaber kam um 1900der Kaufmann Fasbender dazu. Fortan leiteten die Familien gemeinsam die Geschicke derBraustätte und machten den Betrieb zu einer regional durchaus bekannten Braustätte. 1974kam die Brauerei als Betriebsteil zur damaligen VEB Brauerei Gotha, ein Betrieb im Geträn-kekombinat Erfurt. Nach der Wende erfolgte die Übernahme der Gothaer Brauerei durch dieOettinger Brauerei GmbH. Heute befinden sich ein Brauereimuseum und eine Gaststätte imGebäudekomplex (Dienstag bis Sonntag 11 bis 17 bzw. 11 bis 22 Uhr geöffnet).

Weitere Tipps:

Talsperre Tambach-DietharzDie erste Talsperre in Thüringen

Die Luisenthaler Brauerei – heute Gasthausund Brau-Museum

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Fotos: TLD

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: Kathy Heiden

rund 700.000 Einwohnern. Allein die Lan-deshauptstadt Erfurt deckt ihren Bedarf anTrinkwasser zu 70 Prozent aus der Ohra-Tal-sperre.Wer den imposanten Damm einmal zu Fußüberqueren und dann vielleicht eine Wande-rung in die umliegenden Wälder unterneh-men will, der findet die Ohra-Talsperre ver-gleichsweise einfach. Man fährt mit demAuto an ihr vorbei, wenn man hoch auf denRennsteig in Richtung Oberhof will. Am Park-platz der Stadt kann man seine Erkundungenstarten. Die Talsperre ist ein Kulturdenkmalaus technikgeschichtlichen Gründen. Plänefür die zentrale Wasserversorgung in Mit-telthüringen gibt es seit Beginn des 20. Jahr-hunderts. Noch heute kann man bei derThüringer Fernwasserversorgung historischeKarten und Konstruktionszeichnungen be-staunen.Gebaut wurde der Komplex zum Stau derOhra in den Jahren 1960 bis 1966. Der Stau-damm ist ein gerader Steinschüttdamm mitAsphaltbeton-Außendichtung. Über die Jahrewurde viel getan, um den Damm und dietechnischen Anlagen am Laufen zu halten.So fand bis ins Jahr 2004 eine Generalin-standsetzung statt.Die Wasseraufbereitungsanlage befindet sichunterhalb des Dammes. Neben der Trinkwas-sergewinnung wird an der Ohra-Talsperreauch Strom erzeugt. Das Wasserkraftwerkhat eine Leistung von 400 kW. Die Hochwas-serentlastung befindet sich als runder Über-fallschacht seitlich neben dem Staudamm. Betrieben wird die gesamte Anlage von derThüringer Fernwasserversorgung (TFW).

Mehr Informationen finden Sie unter:www.thueringer-fernwasser.de

Bilder links und Mitte: Die Talsperre in Tambach-Dietharz, genannt Gothaer Talsperre, Bild rechts: Gedenktafel für die Planer, Erbauer und Auftraggeber der Talsperre

Der Bundestag hat am 30. März 2017 dasZweite Gesetz zur Entlastung insbesondereder mittelständischen Wirtschaft von Büro-kratie beschlossen.

Die wesentlichen Regelungen:

z Anhebung der Kleinbetragsrechnung nach§ 33 UStDV von 150 Euro auf 250 Euro

z Anhebung der Grenzbeträge zur Abgabeder vierteljährlichen Lohnsteuer-Anmel-dung von 4.000 Euro auf 5.000 Euro Jah-reslohnsteuer

z Verkürzung der Fristen der steuerlichenAufbewahrungsfrist für Lieferscheine

z Vereinfachung der Berechnung von Sozi-alversicherungsbeiträgen: Wenn dertatsächliche Wert für den laufenden

Monat nicht bekannt ist, soll die Berech-nung auch auf Grundlage des Wertes desVormonats erfolgen können

z Anhebung der Grenze für Einzelaufzeich-nungen von Wirtschaftsgütern von 150Euro auf 250 Euro (§ 6 Abs. 2 Satz 4EStG)

z Gesetzliche Absicherung der bisherigenVerwaltungsregelung in Abschnitt 13c.1.Abs. 27 UStAE: entgegen der aktuellenRechtsprechung des BFH ergibt sich keineHaftung nach § 13c UStG bei Abtretungeni. R. v. Factoring

Die Änderungen gelten rückwirkend zum 1. Januar 2017. Der Bundesrat hat dem Ge-setz am 12. Mai 2017 zugestimmt. Die indiesem Gesetz diskutierte Anhebung der Ge-

ringwertigen Wirtschaftsgüter von 410 Euroauf 800 Euro ist im sog. Lizenzschrankenge-setz enthalten. Auch hier hat der Bundesratam 2. Juni 2017 die Zustimmung erteilt.

44

Ratgeber

Steuertipp des Monats

Info: Jens Wessely, Tel. 0361 3484-192, [email protected]

Bundestag beschließt Zweites Bürokratieentlastungsgesetz

Videoüberwachung wegen Inventurdifferenzen

Will ein Arbeitgeber wegen Inventurdiffe-renzen eine verdeckte Videoüberwachung zurAufdeckung von Straftaten vornehmen, setztdas einen Anfangsverdacht voraus, der übervage Anhaltspunkte und bloße Mutmaßun-gen hinausreicht. Das hat das Bundesarbeits-gericht (BAG) in Erfurt im Fall eines Kfz-Me-

chanikers entschieden, dessen Arbeitgeberihm gekündigt hatte, nachdem die verdeckteVideoüberwachung ihn dabei zeigte, wie erein Paket Bremsklötze in seiner Hosentascheverstaute. In seiner Begründung weist dasGericht darauf hin, dass ein Eingriff in dasRecht von Arbeitnehmern am eigenen Bild

durch verdeckte Videoüberwachung bei In-venturdifferenzen zulässig sei, wenn ein kon-kreter Verdacht einer strafbaren Handlungzu Lasten des Arbeitgebers bestehe und we-niger einschneidende Maßnahmen zur Auf-klärung ergebnislos geblieben seien. Dabeisei das Interesse von Arbeitnehmern, voneiner verdeckten Videoüberwachung unbe-helligt zu bleiben, bei solchen Arbeitnehmern,die sich unberechtigt in den überwachtenBereich Zutritt verschafft haben, erheblichgemindert. Wenn die prozessuale Verwertungeines Beweismittels in das allgemeine Per-sönlichkeitsrecht einer Prozesspartei ein-greife, überwiege das Interesse an der Be-weisverwertung und der Funktionstüchtigkeitder Rechtspflege nur, wenn weitere, über dasschlichte Beweisinteresse hinausreichendeAspekte hinzukämen. Da vorliegend weitereSachaufklärung erforderlich war, erfolgte eineZurückverweisung an die Vorinstanz.

(Urteil des Bundesarbeitsgerichts – BAG –vom 20. Oktober 2016; Az.: 2 AZR 395/15)

45

Wirtschaftsmagazin 7/2017

Arbeitslohn bei ScheinpraktikumWenn ein Arbeitgeber mit einem Bewerber,der bereits ein einschlägiges Studium abge-schlossen hat, einen „Praktikumsvertrag“ mitfür Arbeitnehmer üblichen Arbeitsaufgabenschließt, handelt es sich um ein Scheinprak-tikum. Das hat das Landesarbeitsgericht Ber-lin-Brandenburg im Fall einer Studentin ent-schieden, die Modejournalismus studierthatte und von der Herausgeberin eines Life-style-Magazins für ein Jahr als Redaktions-praktikantin eingestellt wurde. Der Vertrag sah übliche Arbeitsaufgaben vorund enthielt eine Vergütung in Höhe von400 Euro monatlich. Die Praktikantin fordertenach Vertragsbeendigung die Lohndifferenzzur Redakteursvergütung in Höhe von 2.370Euro monatlich. In seiner Begründung weistdas Gericht darauf hin, dass ein Praktikumnur dann vorliege, wenn der Ausbildungs-

zweck im Vordergrund stehe. Daran fehle esbei Absolventen eines einschlägigen Studi-ums, mit denen ein Vertrag geschlossenwerde, um den Einstieg in den Arbeitsmarktzu erreichen, die aber überwiegend mit übli-chen Arbeitsaufgaben wie Arbeitnehmer be-schäftigt würden. Der Vertrag habe typischeArbeitnehmerpflichten enthalten, z.B. Wei-sungsgebundenheit, mindestens acht Ar-beitsstunden täglich und Tätigkeit imGroßraumbüro. Vorliegend sei die Vergü-tungsvereinbarung nichtig, weil ein wu-cherähnliches Geschäft vorliege. Es sei einauffälliges Missverhältnis von Leistung undGegenleistung gegeben. Geschuldet werdeein verkehrsüblicher Tariflohn für ein Ar-beitsverhältnis. Der Differenzvergütungsan-spruch für die Vertragsdauer betrage 20.500Euro.

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(Urteil des Landesarbeitsgerichts – LAG –Berlin-Brandenburg vom 20. Mai 2016;Az.: 6 Sa 1787/15)

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Ratgeber | Bekanntmachungen

Haftung für unzureichend gesicherte Maschine

Betreibt ein Arbeitgeber eine Maschine, dieunzureichend gesichert ist, haftet er einemArbeitnehmer, der dadurch verletzt wird, invollem Umfang. Eine daneben bestehende

Haftung des Maschinenherstellers ändertdaran nichts. Das hat das Oberlandesgericht(OLG) Frankfurt/Main im Fall eines Arbeitersentschieden, der sich an einer laufenden Rol-lenhubbühne bei dem Versuch ein herunter-gefallenes Brett herauszuziehen die linkeHand eingeklemmt hatte. Die aufwändigenHeilungskosten beliefen sich auf 57.758 Euro,die die gesetzliche Unfallversicherung zuzwei Dritteln vom Maschinenhersteller for-derte, weil die Maschine nicht mit einer vor-geschriebenen Schutzeinrichtung gemäß derEG-Maschinenrichtlinie versehen wordenwar. In seiner Begründung weist das Gerichtdarauf hin, dass sowohl der Arbeitgeber seinePflicht zur Sicherung gegenüber dem Ar-beitnehmer, als auch der Hersteller seinePflicht zur sicheren Ausrüstung der Maschine

mit Schutzwirkung zugunsten des Arbeit-nehmers verletzt hätten. Die dem Arbeitgeberobliegenden Pflichten blieben auch dann be-stehen, wenn sich unmittelbare Ansprüchedes Arbeitnehmers gegenüber dem Herstellerder Maschine ergäben. Es bestehe eine ge-samtschuldnerische Haftung, da die Herstel-lerhaftung den Arbeitgeber nicht entlaste.Der Hersteller sei insoweit Erfüllungsgehilfedes Arbeitgebers. Da vorliegend ein Eigen-verschulden des Arbeitnehmers von einemDrittel bestehe, schulde der Hersteller im In-nenverhältnis zum Arbeitgeber ein Drittel derentstandenen Aufwendungen.

(Urteil des Oberlandesgerichts – OLG –Frankfurt/Main vom 03. Februar 2017; Az.:8 U 128/16)

Vertrag zwischen der Industrie- und Handelskammer Südthürin-gen, der Industrie- und Handelskammer Ostthüringen zu Gera(beide Auftraggeber) und der Industrie- und Handelskammer Er-furt (Auftragnehmer)

§ 1 AllgemeinesUnternehmen, die sich um öffentliche Auf-träge bewerben, müssen jeweils auftragsbe-zogen aktuell und vollständig ihre Fachkunde,Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit nach-weisen. Prinzipiell erfolgt dies durch die Vor-lage von einzelnen Dokumenten bei dem öf-fentlichen Auftraggeber. Dies kann allerdingsmit einem enormen Zeitaufwand verbundensein. Abhilfe schafft hier die Vorabprüfungwiederkehrender Nachweise durch die IHKs.Im Rahmen dieser so genannten Präqualifi-zierung wird dem Unternehmen ein Zertifikatfür jeweils 12 Monate ausgestellt, das derVorlage bei öffentlichen Ausschreibungendient. Um diese Dienstleistung für die Unter-nehmen, aber auch für die öffentlichen Auf-

traggeber transparent zu gestalten, listeteine bundesweite Datenbank (www.pq-vol.de) alle im VOL-Bereich präqualifiziertenUnternehmen auf.

Eine Weiterentwicklung dieser Präqualifizie-rung stellt das amtliche Verzeichnis für aus-schreibungsinteressierte Unternehmen dar,das in diesem Jahr auf Grund der EU-Verga-berechtsnovellierung zu einer neuen hoheit-lichen Aufgabe der Industrie- und Handels-kammern gem. § 48 Abs. 8 Vergabever-ordnung (VgV) geworden ist.

Für die Eintragung in das amtliche Verzeich-nis müssen die IHKs neben der Präqualifizie-rung eine Plausibilitätsprüfung von zusätzli-

chen ausschreibungsrelevanten Nachweisenvornehmen. Diese neue hoheitliche Aufgabesoll in Thüringen durch die IHK Erfurt als Fe-derführer für das öffentliche Auftragswesenübernommen werden.

Die Vorschrift des § 10 Abs. 1 des Gesetzeszur vorläufigen Regelung des Rechts der In-dustrie- und Handelskammern (IHKG) er-möglicht es einer IHK, hoheitliche Aufgabendurch öffentlich-rechtlichen Vertrag voneiner anderen IHK zu übernehmen. Damitentfällt die Zuständigkeit bei der überge-benden IHK für diese hoheitliche Aufgabeund es entsteht die entsprechende Zustän-digkeit auch für deren Kammerbezirk bei derübernehmenden IHK.

BEKANNTMACHUNGEN

47

Wirtschaftsmagazin 7/2017

Die Vollversammlung der IHK Erfurt hat inIhrer Sitzung am 16. Mai 2017 folgendesneues Mitglied des Sachverständigenaus-schusses gemäß § 6 Abs. 1 der Satzung derIHK Erfurt vom 14. September 2011, zuletztgeändert am 3. Dezember 2014, berufen:

Dr.-Ing. Stefan WeyheBahnhofstraße 999947 Bad LangensalzaVon der IHK Erfurt öffentlich bestellter undvereidigter Sachverständiger für das Sach-gebiet „Schäden an Gebäuden“.

Wegen der Bedeutung dieser Aufgabenüber-tragung für die Arbeit der beteiligten Kam-mern schreibt das Gesetz vor, dass es dazueines Beschlusses der jeweiligen Vollver-sammlungen bedarf (§ 4 Nr. 6 IHKG) undeine aufsichtsbehördliche Genehmigung (§ 11 Abs. 2 Nr. 4 IHKG) notwendig ist.

§ 2 RegelungsbedarfDie Vollversammlung der IHK Erfurt hat be-schlossen, dass die IHK Erfurt die hoheitlicheAufgabe zur Führung eines amtlichen Ver-zeichnisses gem. § 48 Abs. 8 VgV von der IHKSüdthüringen und der IHK Ostthüringen zuGera übernimmt. Die IHK Erfurt erhebt dabeidie Gebühren auch für die Unternehmen ausden IHK-Bezirken Südthüringen und Ost-thüringen, die sich in das amtliche Verzeich-nis eintragen lassen.

§ 3 VerfahrenDie IHK Erfurt übernimmt für die dem Ver-antwortungsbereich des Auftraggebers zu-gehörigen Unternehmen die einzelnen Pro-zesse für die Eintragung in das amtlicheVerzeichnis. Hierzu gehört eine Plausibilitäts-kontrolle und ggf. eine Ergänzung der einge-tragenen Datensätze der zugrundeliegendenPräqualifizierung. Nach einer erfolgreichenPrüfung der Daten wird das Zertifikat überdie Eintragung in das amtliche Verzeichnisund der dazugehörige Gebührenbescheid andas antragsstellende Unternehmen ver-schickt.

§ 4 KostenZwischen den Vertragspartnern werden durchdie Vereinbarung keine finanziellen Verpflich-

tungen begründet. Das antragsstellende Un-ternehmen entrichtet für die Eintragung indas amtliche Verzeichnis eine Gebühr an dieIHK Erfurt.

§ 5 ZusammenarbeitDie Vertragsparteien vereinbaren eine ver-trauensvolle Zusammenarbeit. Sie wirkendarauf hin, dass die einzelnen Eintragungenin das amtliche Verzeichnis qualifiziertdurchgeführt werden.

§ 6 Inkrafttreten und KündigungGrundlage des Vertrages sind die jeweiligenVollversammlungsbeschlüsse der IHK Erfurtvom 16. Mai 2017, der IHK Südthüringenvom 6. Dezember 2016 und der IHK Ost-thüringen zu Gera vom 6. Dezember 2016.

Diese Vereinbarung tritt mit Vertragsunter-zeichnung in Kraft. Sie gilt unbefristet undkann unter Einhaltung einer sechsmonatigenFrist zum Jahresende gekündigt werden.

Die Kündigung bedarf der Schriftform undsetzt einen Beschluss der Vollversammlungüber die Beendigung der übertragenen be-ziehungsweise der übernommenen Aufgabeoder die Rücknahme / den Widerruf der auf-sichtsbehördlichen Genehmigung voraus.

§ 7 Salvatorische KlauselSollte eine Bestimmung dieses Vertrages un-wirksam sein, so werden die übrigen Bestim-mungen davon nicht erfasst. Die Parteiensind verpflichtet, sich auf eine Regelung zueinigen, die wirksam und dem Gewollten amnächsten kommt.

gez. Prof. Gerald GrusserHauptgeschäftsführer IHK ErfurtErfurt, 30. Mai 2017

gez. Dr. Ralf PieterwasHauptgeschäftsführer IHK SüdthüringenSuhl, 30. Mai 2017

gez. Peter HöhneHauptgeschäftsführer IHK Ostthüringen zu GeraGera, 30. Mai 2017

Die Genehmigung des Thüringer Ministeriumsfür Wirtschaft, Wissenschaft und DigitaleGesellschaft ist am 19. Juni 2017 unter demAktenzeichen 3404/4-12-6 erteilt worden.

Der vorstehende Vertrag wird hiermit ausge-fertigt und im Mitteilungsblatt „Industrie-und Handelskammer Erfurt – Wirtschafts-magazin“ veröffentlicht.

Erfurt, 21. Juni 2017

gez. Dieter BauhausPräsident

gez. Prof. Gerald GrusserHauptgeschäftsführer

Neues Mitglied im Sachverständigenausschuss

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IMPRESSUMIndustrie- und Handelskammer Erfurt – Wirtschaftsmagazin

27. Jahrgang Nr. 7/2017

Herausgeber: Industrie- und Handelskammer ErfurtArnstädter Str. 34, 99096 ErfurtTel. 0361 3484-0, Fax 3485-950

Verantwortlicher Redakteur:Katharina Reinhardt, Tel. 0361 3484-262

Redaktion & Layout:Kathy Heiden, Tel. 0361 3484-268

Redaktion: Dr. Cornelia Haase-Lerch, Cecilia Michel,Thomas Fahlbusch, Steffen Schulze

Anzeigen und Verlag: Prüfer Medienmarketing, Endriß & Rosenberger GmbHSchlösserstr. 39, 99084 ErfurtTel. 0361 56681-94, Fax 0361 56681-96Anzeigenverwaltung: Gudrun WenskeAnzeigenleiter: Wolfrüdiger Endriß

Zur Zeit gilt die AnzeigenpreislisteNr. 25 vom Januar 2017.

Druck, Verarbeitung: Druckhaus Gera GmbH, Jacob-A.-Morand-Str. 16, 07552 Gera, Tel. 0365 73752-0, Fax 0365 7106520

Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt imRahmen der grundsätzlichen Beitrags-pflicht als Mitglied der IHK.

Mit Namen gekennzeichnete Beiträge gebendie Meinung des Verfassers, aber nicht un-bedingt die Ansicht der IHK wieder. Nach-druck nur mit Genehmigung und Quellen-angabe. Fotomechanische Wiedergabe für

den innerbetrieblichen Bedarf gestattet.Die Zeitschrift wird IHK-Zugehörigen im Rah-men ihrer Mitgliedschaft kostenfrei geliefert.

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Diese und weitere Angebote finden Sie auf der Homepage der IHK Erfurt: www.erfurt.ihk.de.

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